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Beschreibung
der Erfindung
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Technischer
Bereich der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Gasgenerator für
einen Luftsack zum Schutz eines Insassen vor einem Aufprall sowie
ein Luftsacksystem. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
einen Gasgenerator für
einen Luftsack, wobei das Verhältnis
(A/At) der Gesamtoberfläche
A der in einem Gehäuse
befindlichen Festtreibstoffteile zur offenen Gesamtfläche At der
Ausströmöffnungen
im Gehäuse auf
einen bestimmten Bereich festgelegt ist.
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Stand der
Technik
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Bei einem herkömmlichen Gasgenerator für einen
Luftsack befinden sich in einem Gehäuse mit Ausströmöffnungen
eine Zündvorrichtung,
die aktiviert wird, wenn ein Crashsensor einen Aufprall feststellt,
ein Treibstoff, der von der Zündvorrichtung
gezündet
wird und unter Entstehung eines Abbrandgases verbrennt, sowie eine
Filtervorrichtung zur Kühlung
des Abbrandgases und/oder Rückhaltung
von Verbrennungsrückständen.
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In einem solchen Gasgenerator wird
der Treibstoff gezündet
und unter Entstehung eines Abbrandgases verbrannt, wenn die Zündvorrichtung
bei Feststellen eines Aufpralls aktiviert wird. Das Abbrandgas wird
durch den Filter im Gehäuse
gekühlt und
gereinigt und tritt durch die Ausströmöffnungen aus dem Gehäuse aus.
Die zur Erzeugung des Abbrandgases dienenden Treibstoffe können grob
in azidhaltige und azidfreie Treibstoffe unterteilt werden.
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Azidhaltiger Treibstoff (wie z. B.
NaN3/CuO) hat eine relativ hohe lineare
Abbrandgeschwindigkeit, z. B. ca. 45 bis 50 mm/s bei einem Druck
von 6,86 MPa (70 kg/cm2). Folglich können, selbst
wenn der Treibstoff in relativ großen pelletförmigen oder scheibenförmigen Teilen
vorliegt, die mit hoher Stabilität
gelagert werden können,
die Treib stoff-Pellets oder -Scheiben innerhalb einer erwünschten
Zeitdauer, d. h. z. B. für
einen Luftsack für
die Fahrerseite in 40 bis 60 ms, vollständig verbrennen.
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Hingegen hat azidfreier Treibstoff
im Allgemeinen eine lineare Abbrandgeschwindigkeit von 30 mm/s oder
weniger. Liegt ein solcher Treibstoff beispielsweise in pelletförmigen Teilen
mit einem Durchmesser von 2 mm oder in scheibenförmigen Teilen mit einer Dicke
von 2 mm vor, kann zwar die Form dieser Treibstoff-Pellets oder
-Scheiben mit hoher Stabilität
erhalten werden, jedoch liegt die Abbranddauer bei einer linearen
Abbrandgeschwindigkeit von ca. 20 mm/s mit ca. 100 ms höher als
die erwünschte Abbranddauer
von 40 bis 60 ms. Bei einer linearen Abbrandgeschwindigkeit von
ca. 20 mm/s muss der Durchmesser der Treibstoff-Pellets oder die
Dicke der Treibstoff-Scheiben ca. 1 mm betragen, um eine erwünschte Abbranddauer
zu erzielen. Bei einer linearen Abbrandgeschwindigkeit von ca. 10
mm/s oder weniger muss die Dicke der Treibstoff-Pellets oder -Scheiben
auf ca. 0,5 mm oder weniger reduziert werden. Jedoch ist es praktisch
unmöglich,
aus einem Treibstoff Pellets oder Scheiben mit einem solchen Durchmesser
oder einer solchen Dicke herzustellen, die den Vibrationen in einem
Kraftfahrzeug über
einen längeren
Zeitraum widerstehen und zugleich in einem hochstabilen Zustand
gehalten werden können.
Ein mit solchen Treibstoff-Pellets oder -Scheiben befüllter Gasgenerator
kann seine Funktionen nicht zufriedenstellend ausführen. Daher
stellt die Entwicklung eines Gasgenerators mit einem azidfreien
Treibstoff, der sich in der Praxis als vorteilhaft erweist, bisher
ein Problem dar.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Folglich ist es ein Ziel vorliegender
Erfindung, einen Gasgenerator für
einen Luftsack bereitzustellen, in dem der Treibstoff innerhalb
einer erwünschten
Zeitdauer vollständig
verbrennt, und der zufriedenstellende Betriebsparameter aufweist.
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Da der bei Aktivierung des Gasgenerators
im Gehäuse
entstehende Maximaldruck je nach Umgebungstemperatur variiert, stellt
sich das Problem, einen Gasgenerator für einen Luftsack mit stabilen
Betriebsparametern bereitzustellen, die nicht wesentlich von der
Umgebungstemperatur abhängig
sind.
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Daher ist es ein weiteres Ziel vorliegender Erfindung,
einen Gasgenerator für
einen Luftsack bereitzustellen, der zu niedrigen Herstellungskosten verfügbar ist
und mit hoher Stabilität
unabhängig
von der Umgebungstemperatur funktioniert.
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Der Gasgenerator für einen
Luftsack gemäß vorliegender
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis (A/At)
der Gesamtoberfläche
A der in einem Gehäuse
befindlichen Festtreibstoffteile zur offenen Gesamtfläche At der
Ausströmöffnungen im
Gehäuse
auf einen bestimmten Bereich festgelegt ist.
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Insbesondere gilt, dass in dem Gasgenerator für einen
Luftsack gemäß vorliegender
Erfindung, in dem eine Zündvorrichtung,
die aktiviert wird, wenn ein Crashsensor einen Aufprall feststellt,
ein Treibstoff, der von der Zündvorrichtung
gezündet
wird und unter Entstehung eines Abbrandgases verbrennt, und eine
Filtervorrichtung zur Kühlung
des Abbrandgases und/oder Rückhaltung
von Verbrennungsrückständen in
einem Gehäuse
mit Ausströmöffnungen untergebracht
sind, das Verhältnis
(A/At) der Gesamtoberfläche
A der in dem Gehäuse
befindlichen Festtreibstoffteile zur offenen Gesamtfläche At der
Ausströmöffnungen
mehr als 300 beträgt.
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Bei einem Verhältnis (A/At) der Gesamtoberfläche A des
Treibstoffs zur offenen Gesamtfläche
At der Ausströmöffnungen
von mehr als 300, kann eine Differenz zwischen den Maximaldrücken bei
35°C und
bei 20°C
und eine Differenz zwischen den Maximaldrücken bei 20°C und bei –40°C, die in Behälterdruckprüfungen mittels
eines Behälters
mit einem Fassungsvermögen
von 60 l ermittelt werden, jeweils maximal 25% des in der Behälterdruckprüfung bei 20°C ermittelten
Maximaldrucks betragen. Insbesondere beträgt die Schwankung des Maximaldrucks vorzugsweise
nicht mehr als 40 kPa. In dem Gasgenerator für einen Luftsack für die Fahrerseite
und die Beifahrerseite kann das Verhältnis (A/At) der Gesamtoberfläche A des
Treibstoffs zur offenen Gesamtfläche
At der Ausströmöffnungen
mehr als 300 aber nicht mehr als 1300 betragen, vorzugsweise jedoch zwischen
450 und 1300 und insbesondere vorzugsweise zwischen 450 und 1000.
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In vorliegender Erfindung hängt das
Verhältnis
A/At im Wesentlichen von Ausströmöffnungen und
einem Treibstoff ab. Andere Faktoren können nicht berücksichtigt
werden. Es wird vorgeschlagen, den Gasgenerator gemäß vorliegender
Erfindung möglichst ohne
weitere in den Gasgenerator installierte Vorrichtungen mit wesentlichem
Einfluss auf das Verhältnis
A/At zu konstruieren und zu betreiben. Beispielsweise kann empfohlen
werden, jenen Vorrichtungen, die den Gasstrom drosseln und den Verbrennungsdruck
steuern, keine Vorrichtung mit hohem Strömungswiderstand vorzuschalten.
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Zum Beispiel wird, wie in den unten
stehenden Ausführungsbeispielen
beschrieben, den Vorrichtungen zur Steuerung des Verbrennungsdrucks, d.
h. den Ausströmöffnungen,
im Allgemeinen eine Filter-/Kühlvorrichtung
vorgeschaltet, um das erzeugte Abbrandgas zu kühlen und feste Verbrennungsrückstände aus
dem Gasstrom herauszufiltern.
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Die Filter-/Kühlvorrichtung besteht aus einem
durchlässigen
Gitternetz aus einem Metalldraht, sodass die Gase durch die Filter-/Kühlvorrichtung strömen können und
diese die oben genannten Funktionen ausüben kann. Die Oberflächenberührung zwischen
dem Gasstrom und der Filter-/Kühlvorrichtung
bewirkt einen Wärmeaustausch
und die Rückhaltung
von Verbrennungsrückständen, und
stellt zugleich einen Strömungswiderstand
für den
Gasstrom dar. Ein ähnlicher
Strömungswiderstand
wird durch die Ausströmöffnungen
ausgeübt,
die den Verbrennungsdruck steuern. Wenn der Strömungswiderstand der Filter-/Kühlvorrichtung
niedriger ist als der Strömungswiderstand
der Ausströmöffnungen,
kann das Verhältnis
A/At bei der Installierung der Filter-/Kühlvorrichtung exakt wie oben
beschrieben gesteuert und bestimmt werden.
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Der Strömungswiderstand der Ausströmöffnungen
ist korreliert mit der Größe ihrer
offenen Fläche,
und der Strömungswiderstand
der Filter-/Kühlvorrichtung
ist korreliert mit der Größe der Fläche, durch
die das Gas strömt.
Ein Beispiel für
diese Korrelationen wird weiter unten beschrieben.
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Der oben beschriebene Luftsack-Gasgenerator
für die
Fahrerseite hat eine für
die Installierung auf der Fahrerseite, z. B. im Lenkrad etc., geeignete Struktur.
Das heißt,
der Luftsack-Gasgenerator für die
Fahrerseite ist ein Gasgenerator für ein Luftsacksystem zum Schutz
des Fahrers durch Aktivierung des Luftsacksystems. Andererseits
hat der Luftsack-Gasgenerator für
den Beifahrersitz, z. B. neben dem Fahrersitz in der Vordersitzreihe,
eine für
die Installierung auf der Beifahrerseite, z. B. in der Umgebung
eines Armaturenbretts, geeignete Struktur. Das heißt, der
Luftsack-Gasgenerator für
den Bei fahrersitz ist ein Gasgenerator für ein Luftsacksystem zum Schutz
des Beifahrers durch Aktivierung des Luftsacksystems.
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Das oben beschriebene Gehäuse kann durch
Gieß-
oder Schmiedeverfahren hergestellt sein, oder durch Formpressen
eines Diffusormantels mit Ausströmöffnungen,
durch welche das beim Abbrand des Treibstoffs entstehende Abbrandgas
austritt, und durch Formpressen eines Abschlussmantels mit einer
zentralen Öffnung,
in welche die Zündvorrichtung
eingesetzt ist, und durch Verbinden beider Mäntel mittels verschiedener
Schweißverfahren,
wie z. B. Plasmaschweißen,
Reibschweißen,
Buckelschweißen,
Elektronenstrahlschweißen,
Laserschweißen
und Wolframinertgasschweißen.
Das so formgepresste Gehäuse
kann auf einfache Weise und zu niedrigen Kosten hergestellt werden:
Diffusormantel und Abschlussmantel können jeweils z. B. aus einem
rostfreien Stahlblech mit einer Dicke von 1,2 bis 3,0 mm hergestellt
werden. Der Rauminhalt des Gehäuses
beträgt
vorzugsweise zwischen 60 und 130 ccm bei einem Gasgenerator für den Fahrer-Luftsack
und zwischen 150 und 600 ccm bei einem Gasgenerator für den Beifahrer-Luftsack.
Die Ausströmöffnungen
in dem Gehäuse
sind vorzugsweise runde Löcher
mit einem Innendurchmesser von 2 bis 5 mm, und die offene Gesamtfläche der Ausströmöffnungen
beträgt
vorzugsweise zwischen 50 und 200 mm2 bei
einem Gasgenerator für
den Fahrer-Luftsack, und zwischen 60 und 500 mm2 bei einem
Gasgenerator für
den Beifahrer-Luftsack.
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Die Ausströmöffnungen im Gehäuse sind vorzugsweise
durch ein Aluminiumband verschlossen, dessen Breite 2 bis 3,5 mal
so groß ist
wie der Durchmesser jeder Ausströmöffnung,
um ein Eindringen von Feuchtigkeit von außen zu verhindern. Das Aluminiumband
kann ein selbstklebendes Band sein oder durch verschiedene Arten
von Klebern an das Gehäuse
angebracht sein, wie z. B. durch Hitzeeinwirkung zum Schmelzen und
damit zum sicheren Verkleben gebrachte Materialien. Zum Beispiel
kann zum Anbringen des Aluminiumbandes an das Gehäuse ein
Schmelzkleber benutzt werden.
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Der Treibstoff wird in dem beschriebenen Gasgenerator
insbesondere dann effektiver genutzt, wenn seine lineare Abbrandgeschwindigkeit
bei einem Druck von 6,86 MPa (70 kg/cm2)
zwischen 7 und 30 mm/s, vorzugsweise jedoch zwischen 7 und 15 mm/s
liegt. Ein Treibstoff mit solchen Eigenschaften kann z. B. ein azidfreier
Treibstoff mit einer stickstoffhaltigen organischen Verbindung,
einem Oxidationsmittel und einem Schla ckenbildner sein. Der Anteil der
stickstoffhaltigen organischen Verbindung in dem Treibstoff kann
zwischen 25 und 60 Gew.-%, der Anteil des Oxidationsmittels zwischen
40 und 65 Gew.-% und der Anteil des Schlackenbildners zwischen 1
und 20 Gew.-% liegen.
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Die stickstoffhaltige organische
Verbindung dient als Brennstoff und Stickstoffquelle. Als eine solche
stickstoffhaltige organische Verbindung kommen in Frage: Verbindungen
mit Tetrazol, Triazol, oder eine stickstoffhaltige organische Verbindung
aus diesen Metallsalzen oder dergleichen und einem sauerstoffhaltigen
Oxidationsmittel, wie z. B. Alkalimetallnitrat, als Hauptbestandteile,
sowie Triaminoguanidinnitrat, Carbohydrazid, Nitroguanidin und andere.
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In vorliegender Erfindung wird vorzugsweise Nitroguanidin
verwendet. Der Anteil der stickstoffhaltigen organischen Verbindung
in dem Treibstoff kann im Allgemeinen zwischen 25 und 60 Gew.-%
und vorzugsweise zwischen 30 und 40 Gew.% liegen, variiert jedoch
je nach Anzahl der Kohlenstoff-Elemente, Wasserstoff-Elemente und
anderer oxidierter Elemente in der Molekülformel. Obwohl der absolute Wert
des Anteils der stickstoffhaltigen Verbindung je nach Art des enthaltenen
Oxidationsmittels variiert, steigt die CO-Konzentration in dem entstehenden Gas,
wenn der absolute Wert größer ist
als der Sollwert der vollständigen
Oxidation, und steigt die NOx-Konzentration in dem entstehenden
Gas, wenn der absolute Wert gleich oder geringer als der Sollwert
der vollständigen
Oxidation ist. Entsprechend wird der Anteil der stickstoffhaltigen
Verbindung vorzugsweise so gewählt,
dass die CO- und NOx-Konzentrationen optimal ausgewogen sind.
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Der Schlackenbildner in dem Treibstoff
dient zur Umwandlung eines flüssigen
Zustands eines Alkalimetall- oder Erdalkalimetall-Oxids, das durch
Abbau des Oxidationsmittels in dem Treibstoff entsteht, in einen
festen Zustand, um das Oxid im Brennraum zurückzuhalten und so den Austritt
des Oxid-Gasnebels aus dem Gasgenerator zu verhindern. Der optimale
Schlackenbildner kann so gewählt
werden, dass er für
die Versetzung des jeweiligen metallischen Bestandteils in den festen
Zustand geeignet ist. Der Schlackenbildner kann aus mindestens einem
der folgenden Materialien bestehen: Natürliche Tone mit Aminosilikat
als ein Hauptbestandteil, wie z. B. Bentonite und Kaoline, künstliche
Tone wie z. B. synthetischer Glimmer, synthetischer Kaolinit und synthetischer
Smektit, sowie Talkum als eine Mineralart wasserhaltiger Magnesiumsilikate.
In vorliegender Erfindung kann vorzugsweise säureaktivierter Ton als Schlackenbildner
eingesetzt werden. Der Anteil des Schlackenbildners in dem Treibstoff
kann zwischen 1 und 20 Gew.-%,
vorzugsweise jedoch zwischen 3 und 7 Gew.-% liegen. Ist der Anteil
des Schlackenbildners zu hoch, verringert sich die lineare Abbrandgeschwindigkeit
und damit die Effizienz des Treibstoffs. Ist der Anteil zu niedrig,
kann der Schlackenbildner seine Schlackenbildungsfunktion nicht zufriedenstellend
ausführen.
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Das Oxidationsmittel kann aus bekannten
Alkalimetall- oder Erdalkalimetallnitraten, Chloraten oder Perchloraüen bestehen.
Insbesondere besteht das Oxidationsmittel vorzugsweise aus mindestens einem
Alkalimetall- oder Erdalkalimetallnitrat, das Kation enthält. Beispielsweise
wird vorzugsweise Strontiumnitrat verwendet. Obwohl der absolute
Wert des Oxidationsmittelanteils in dem Treibstoff je nach Art und
Menge der Zusammensetzung des Treibstoffs variiert, beträgt er vorzugsweise
zwischen 40 und 65 Gew.-%, und insbesondere unter Berücksichtigung
der oben beschriebenen CO- und NOx-Konzentrationen zwischen 45 und
60 Gew.-%.
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Folglich kann in vorliegender Erfindung
ein azidfreier Treibstoff aus 31,5 Gew.-% Nitroguanidin, 51,5 Gew.-%
Sr(NO3)2, 10,0 Gew.-%
Natriumsalz aus Carboxymethylcellulose und 7,0 Gew.-% säureaktiviertem
Ton zusammengesetzt sein. Ebenso kann ein azidfreier Treibstoff
aus 31,0 Gew.-% Nitroguanidin, 54,0 Gew.-% Sr(NO3)2, 10,0 Gew.-% Natriumsalz aus Carboxymethylcellulose
und 5,0 Gew.-% säureaktiviertem
Ton verwendet werden.
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Weiterhin kann der Treibstoff ein
bekanntes Bindemittel enthalten, um den Festtreibstoff in Teilen mit
bestimmter Form bereitzustellen.
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Der Treibstoff kann in Form von zylindrischen Teilen
mit axial durchgängigem
Hohlraum vorliegen, wodurch die Oberfläche des Treibstoffs erhöht wird. Damit
der Treibstoff innerhalb einer erwünschten Abbranddauer vollständig verbrennt,
ist die kleinste Dicke der zylindrischen Wand des Treibstoffteils
vorzugsweise auf 0,01 bis 2,5 mm, und insbesondere vorzugsweise
auf 0,01 bis 1,0 mm festgelegt. Bei einer Wanddicke von beispielsweise
0,85 mm kann das zylindrische Treibstoffteil mit axial durchgängigem Hohlraum
einen Außendurchmesser
von 2,5 mm und einen Innendurchmesser von 0,8 mm aufweisen. Bei
einer Wanddicke von 1,2 mm kann das zylindrische Treibstoffteil
mit axial durchgängigem Hohlraum
einen Außendurchmesser
von 3,2 mm und einen Innendurchmesser von 0,8 mm aufweisen.
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Die Menge des im Gasgenerator befindlichen
Treibstoffs beträgt
vorzugsweise zwischen 20 und 50 g bei einem Gasgenerator für den Fahrer-Luftsack,
und zwischen 50 und 190 g bei einem Gasgenerator für den Beifahrer-Luftsack.
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Ist der im Gehäuse befindliche Treibstoff
ein azidfreier Treibstoff, weist er bei einem Druck von 6,86 MPa
(70 kg/cm2) eine lineare Abbrandgeschwindigkeit
von 5 bis 30 oder 7 bis 30 mm/s auf. Wenn dieser Treibstoff in Gasgeneratoren
für Luftsäcke in einem
Kraftfahrzeug eingesetzt wird, muss der Treibstoff innerhalb von
40 bis 60 ms verbrennen, um den Luftsack auf der Fahrerseite aufzublasen,
und innerhalb von 50 bis 80 ms, um den Luftsack auf der Beifahrerseite
aufzublasen. Um den Abbrand des Treibstoffs zu steuern, wird daher
das Verhältnis
(A/At) der Gesamtoberfläche
A der Festtreibstoffteile zur offenen Gesamtfläche At der Ausströmöffnungen
auf größer als
300 festgelegt. Bei Gasgeneratoren für Luftsäcke auf der Fahrerseite und
der Beifahrerseite kann das Verhältnis
A/At auf größer als
300 aber nicht größer als
1300 festgelegt sein, vorzugsweise auf 450 bis 1300 und insbesondere
vorzugsweise auf 450 bis 1000. In diesem Fall kann der Treibstoff
innerhalb der oben angegebenen Abbranddauer vollständig verbrennen.
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Wenn das Verhältnis A/At oberhalb der Höchstgrenze
liegt, steigt der Druck im Gasgenerator übermäßig an, was die Abbrandgeschwindigkeit
des Treibstoffs übermäßig erhöht. Wenn
das Verhältnis A/At
unterhalb der Untergrenze liegt, sinkt der Druck im Gasgenerator,
was die Abbrandgeschwindigkeit wiederum extrem verringert. In beiden
Fällen
liegt die Abbrandgeschwindigkeit außerhalb des erwünschten Bereichs
und wird folglich kein funktionsfähiger Gasgenerator bereitgestellt.
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Wenn das Verhältnis (A/At) der Gesamtoberfläche A des
Treibstoffs zur offenen Gesamtfläche
At der Ausströmöffnungen
wie oben beschrieben festgelegt ist, beträgt eine Differenz zwischen
den Maximaldrücken
bei 85°C
und bei 20°C
und eine Differenz zwischen den Maximaldrücken bei 20°C und bei –40°C, die in Behälterdruckprüfungen mittels
eines Behälters
mit einem Fassungsvermögen
von 60 l ermittelt werden, jeweils maximal 25% des in der Behälterdruckprüfung bei
20°C ermittelten
Maximaldrucks, und kann außerdem
nicht höher
sein als 40 kPa. Somit ist der Maximaldruck im Gehäuse bei
Aktivierung des Gasgenerators nicht abhängig von der Umgebungstemperatur
und zeigt der Luftsack-Gasgenerator gemäß vorliegender Erfindung stabile
Betriebsparameter.
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Bei der Behälterdruckprüfung ist der Gasgenerator,
der die Treibstoffteile enthält,
an der Innenwand eines Behälters
aus SUS (rostfreier Stahl gemäß Japanischer
Industrienorm) mit einem Fassungsvermögen von 60 Litern befestigt.
Der Behälter wird
luftdicht geschlossen und anschließend an einen externen Zündschaltkreis
angeschlossen. Mittels eines im Behälter integrierten Druckwandlers
werden Druckanstieg oder Druckschwankungen im Behälter von
Zeitpunkt 0 bis 200 Millisekunden gemessen, wobei der Zeitpunkt
0 den Zeitpunkt abbildet, an dem der Zündschaltkreis geschlossen wurde.
Die Messdaten werden durch einen Computer verarbeitet und schließlich als
Behälterdruck/Zeit-Kurve
ausgegeben, anhand derer die Betriebsparameter des Gasgenerators
bewertet werden können.
Bei dieser Prüfung
kann ein Teil des Gases im Behälter
nach dem Abbrand entnommen werden, z. B. um das Gas hinsichtlich
seines CO- und NOx-Gehalts
zu untersuchen. Gemäß vorliegender
Erfindung werden die Behälterdruckprüfungen bei –40°C, 20°C und 85°C durchgeführt, um
anhand der Behälterdruck/Zeit-Kurve für jede Temperatur
den Maximaldruck (d. h. den maximalen Behälterdruck) zu ermitteln, und
um die Differenz zwischen den Maximaldrücken bei den Behälterdruckprüfungen bei
85°C und
bei 20°C
und die Differenz zwischen den Maximaldrücken bei den Behälterdruckprüfungen bei
20°C und
bei –40°C zu berechnen.
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Beim Abbrand des Treibstoffs im Gehäuse hängt die
Abbrandrate von der jeweiligen Umgebung des Treibstoffs ab. Ein
Faktor für
die Abbrandrate des Treibstoffs ist insbesondere der Druckindex,
d. h. ein Index „n" in der Gleichung
rb = a·Pn, wobei „rb" eine Abbrandrate
ist, „a" eine Konstante in
Abhängigkeit von
der Ausgangstemperatur des Treibstoffs und „P" ein Innendruck im Gehäuse. Bei
hohem Druckindex gilt: Je höher
der Umgebungsdruck beim Abbrand (der Innendruck im Gehäuse), desto
höher ist
die Abbrandrate. Ein herkömmlich
verwendeter azidhaltiger Treibstoff hat einen mit 0,2 bis 0,5 relativ
niedrigen Druckindex. Folglich ist der Einfluss des Umgebungsdrucks
auf die Abbrandrate gering. Ein azidfreier Treibstoff hat einen
mit 0,4 bis 0,7 höheren
Druckindex als der azidhaltige Treibstoff, weshalb sich die Abbrandrate
in Korrelation zu Än derungen
des Innendrucks im Gehäuse
(Umgebungsdrucks) während
des Abbrands deutlich verändern
kann.
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Hinsichtlich der Abbrandrate selbst
ist bekannt, dass ein azidhaltiger Treibstoff wie NaN3 und CuO
bei Normaltemperaturen eine relativ hohe Abbrandrate von 45 bis
50 mm/s hat. Hingegen hat ein azidfreier Treibstoff im Allgemeinen
eine Abbrandrate von nicht mehr als 30 mm/s. Das heißt, der
azidhaltige Treibstoff wird von einer Druckveränderung während des Abbrands wenig beeinflusst
und kann eine relativ hohe Abbrandrate beibehalten. Der azidfreie Treibstoff
hat eine Abbrandrate, die sich in Korrelation zu Druckveränderungen
während
des Abbrands verändert.
Bei einer niedrigen Ausgangstemperatur ist der Innendruck im Gehäuse niedrig,
sodass ein azidfreier Treibstoff nur schwer verbrennt. Bei hoher Ausgangstemperatur
ist der Innendruck im Gehäuse hingegen
hoch, sodass die Abbrandrate steigt. Wird ein Gasgenerator mit Einsatz
eines azidfreien Treibstoffs hergestellt, dessen Abbrandrate in
Abhängigkeit
von der Umgebungstemperatur deutlich schwanken kann, treten mehr
Probleme auf als bei einem Gasgenerator mit Einsatz eines azidhaltigen
Treibstoffs, auf den die unten aufgeführten Merkmale vorzugsweise
zutreffen.
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Erstens wird vorgeschlagen, die Treibstoffteile
so dünn
wie möglich
und den Abbrandweg so kurz wie möglich
zu gestalten, um eine vollständige Oxidation
innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer auch bei niedriger Abbrandrate
zu gewährleisten.
Um eine vorzeitige Zerstörung
der Treibstoffteile beim Abbrand oder durch Vibrationen von außen zu vermeiden,
kann in diesem Fall die Dicke der Treibstoffteile mit Loch/Löchern, insbesondere
in zylindrischer Form mit axial durchgängigem Loch, vorteilhaft angepasst
werden.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, die
Zündbarkeit
des Treibstoffs zu verbessern, um einen vollständigen Abbrand innerhalb einer
bestimmten Zeitdauer zu gewährleisten.
Eine Methode ist, die Oberfläche (A)
des Treibstoffs zu vergrößern. Weiterhin
kann der Abbrand konstant verlaufen, wenn Druckschwankungen im Gehäuse während des
Abbrands verringert werden. Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen,
die offene Fläche
(At) der Öffnungen)
so anzupassen, dass sie im optimalen Verhältnis zu der Oberfläche des
azidfreien Treibstoffs steht.
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Der azidfreie Treibstoff hat genauso
wie der azidhaltige Treibstoff eine je nach Ausgangstemperatur variable
Abbrandrate. Diese Temperaturabhängigkeit
tritt nahezu gleichermaßen
bei beiden Treibstoffarten auf. Jedoch hat der azidfreie Treibstoff
eine andere Abbrandleistung, die vom jeweiligen, wiederum von der
Ausgangstemperatur abhängigen
Umgebungsdruck nach dem Abbrand abhängt. Um diese Schwankungen
der Abbrandleistung so weit wie möglich zu verringern, wird vorgeschlagen,
den Druck im Gehäuse
durch Optimierung des Verhältnisses
A/At so konstant wie möglich
zu halten.
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Bei einem azidfreien Treibstoff können die oben
genannten Probleme durch Regelung des Verhältnisses A/At auf einen höheren Wert
als für
einen azidhaltigen Treibstoff gelöst werden.
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Die Filtervorrichtung dient zur Rückhaltung von
Verbrennungsrückständen, die
beim Abbrand des Treibstoffs entstehen, und zur Kühlung des
Abbrandgases. Als Filtervorrichtung mit diesen Merkmalen kann ein
herkömmlicher
Filter zur Reinigung des entstehenden Gases und/oder ein Kühler zur Kühlung des
entstehenden Gases eingesetzt werden, oder ein geschichtetes Metallsiebfilter
oder dergleichen, das durch Komprimieren eines Drahtsiebs aus einem
geeigneten Material zu einer ringförmigen Schichtstruktur hergestellt
ist. Dieses geschichtete Metallsiebfilter kann beispielsweise durch
radiales Übereinanderlegen
mehrerer Schichten Filet-Maschendrahtsieb und radiales und axiales
Komprimieren der Drahtsiebe zu einer Ringform hergestellt sein. Die
so hergestellte Filtervorrichtung hat eine komplexe Porenstruktur
und bietet einen hervorragenden Filtereffekt. So stellt die Filtervorrichtung
eine Filter-/Kühleinheit
mit sowohl Kühl-
als auch Filterfunktion dar. Insbesondere wird ein Filet-Maschendrahtsieb
aus rostfreiem Stahl in eine zylindrische Form gebracht und deren
Ende mehrfach umgeschlagen, sodass eine ringförmige Schichtstruktur entsteht. Diese
wird anschließend
formgepresst, wodurch die Filtervorrichtung ensteht. Gemäß einem
weiteren Verfahren kann ein Filet-Maschendrahtsieb oder -blech aus rostfreiem
Stahl in eine zylindrische Form gebracht und anschließend zu
einer ebenen Form radial verpresst werden. Diese wird zu einem mehrlagigen
Zylinder gerollt und anschließend
formgepresst, wodurch die Filtervorrichtung ensteht. Der für die Drahtsiebe
verwendete rostfreie Stahl kann SUS 304, SUS 310S oder SUS 316 (gemäß Japanischer Industrienorm)
sein. Insbesondere SUS 304 (18Cr-8Ni-0,06C), ein austenitischer
Edelstahl, zeigt hervorragende Korrosionsbeständigkeit.
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Als Material für den Metalldraht der Filter-/Kühlvorrichtung
wurde bisher rostfreier Stahl genannt. Dies gilt jedoch nicht ausschließlich; es
kann auch Eisen verwendet werden, was hinsichtlich der Kosten etc.
von Vorteil ist.
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Die Filtervorrichtung kann eine Zweischichtstruktur
aufweisen, wobei das geschichtete Metallsiebfilter entweder die
innere oder die äußere Schicht
darstellt. Die innere Schicht kann dazu dienen, die Filtervorrichtung
vor heißen
Gasen, die durch den Abbrand des Treibstoffs entstehen, zu schützen. Die äußere Schicht
kann dazu dienen, ein Ausdehnen oder Expandieren der Filtervorrichtung aufgrund
des Gasdrucks bei Aktivierung des Gasgenerators, und die Schließung eines
Freiraums zwischen der Filtervorrichtung und der Gehäusewand
zu verhindern.
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Wo die Filtervorrichtung mit einem
Abstand zu der Gehäuseinnenwand
angebracht ist, d. h. wo zwischen der Außenwand der Filtervorrichtung
und der Innenwand des Gehäuses
ein Abstand besteht, dient der Freiraum als Gasdurchgang. Dadurch
kann das Abbrandgas die gesamte Filtervorrichtung durchströmen, sodass
die Gase beim Passieren der Filtervorrichtung effektiv gekühlt und
gereinigt werden.
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Diese Filter-/Kühlvorrichtung hat vorzugsweise
eine Rohdichte von 3,0 bis 5,0 g/cm3, und
insbesondere vorzugsweise von 3,5 bis 4,5 g/cm3.
Der Durchmesser eines geraden Drahts für ein Metallgitter beträgt vorzugsweise
0,3 bis 0,6 mm. Beispielsweise kann ein Drahtgitter aus rostfreiem
Stahl eine Filet-Maschenstruktur haben, die aus einem Draht mit
einem Durchmesser von 0,3 bis 0,6 mm besteht. In der Filet-Maschenstruktur
sind alle Maschen wie Schlaufen in eine Richtung gezogen. Derart
strukturierte Drahtgitter werden radial übereinander gelegt und anschließend formgepresst,
wodurch eine Filter-/Kühlvorrichtung
entsteht. Der Walzdraht muss nicht notwendigerweise aus rostfreiem
Stahl sein; um die oben beschriebene Struktur zu erhalten, kann eine
Filter-/Kühlvorrichtung
auch mit einem Eisendraht hergestellt sein.
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Die Filter-/Kühlvorrichtung gemäß vorliegender
Erfindung kann dank einer komplexen Struktur, wie oben beschrieben,
als Rückhaltefilter
für Verbrennungsrückstände bereitgestellt
werden. Aus diesem Grund verursacht sie einen gewissen Strömungswiderstand
(d. h. Cruckverlust) gegenüber dem
Gasstrom. Der Wert des Strömungswiderstands,
der anhand der Messung eines von der Filter-/Kühlvorrichtung verursachten
Druckverlusts ermittelt wird, wie weiter unten mit Bezug auf 8 beschrieben, liegt vorzugsweise
zwischen 98,06 Pa (10 mmH2O) bis 19612 Pa
(2000 mmH2O), d. h. zwischen 98,06 Pa (1 × 10–3 kgf/cm2) und 0,0196 MPa (2 × 10–1 kgf/cm2) bei einem Gasstrom von 1000 I/min und
bei einer Umgebungstemperatur von 20°C.
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Es wird vorgeschlagen, dass der durch
die Filtervorrichtung gemäß eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels
vorliegender Erfindung verursachte Druckverlust niedriger sein sollte
als der durch die Ausströmöffnungen
im Gehäuse
verursachte Druckverlust, und keinen Faktor zur Bestimmung des Verhältnisses
A/At darstellen sollte. Das heißt,
dass die gemäß vorliegender
Erfindung richtig eingesetzte Filtervorrichtung nicht dazu dient,
einen Gasstrom zu beeinträchtigen
und den Verbrennungsdruck zu steuern.
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Der Gasgenerator für einen
Luftsack gemäß vorliegender
Erfindung kann verschiedene Sensorsysteme zur Feststellung eines
Aufpralls und Aktivierung der Zündvorrichtung
verwenden, vorausgesetzt, dass der Gasgenerator wie oben beschrieben
konstruiert ist. Das heißt,
dass das Crashsensor- und Zündsystem
ein mechanisches System sein kann, in dem die Zündvorrichtung nur durch eine
mechanische Vorrichtung aktiviert wird, um bei Feststellung eines
Aufpralls durch den Crashsensor Gas zu erzeugen, oder ein elektrisches
System sein kann, in dem die Zündvorrichtung
in Reaktion auf ein elektrisches Signal aktiviert wird, welches
zur Erzeugung von Gas bei Feststellen eines Aufpralls vom Crashsensor übertragen
wird.
-
In dem Gasgenerator mit mechanischer
Zündung
ist ein mechanischer Sensor zur Feststellung eines Aufpralls nur
mittels einer mechanischen Vorrichtung, z. B. ein Sensor, der bei
Bewegung eines Gewichtes wiederum die Bewegung eines Schlagbolzens
auslöst,
im Gehäuse
installiert. Das Gehäuse weist
eine Vielzahl an Ausströmöffnungen
auf und enthält
einen Initialzünder,
der gezündet
und verbrannt wird, wenn der durch den mechanischen Sensor in Bewegung
versetzte Schlagbolzen auf den Initialzünder trifft, weiterhin eine
Zündvorrichtung
mit einer Verstärkerladung,
die durch die Flamme des Initialzünders gezündet und verbrannt wird, einen
Treibstoff, der wiederum durch die Flamme der Verstärkerladung
gezündet
und zur Erzeugung von Gas verbrannt wird, und eine Filtervorrichtung
zur Kühlung und
Reinigung des erzeugten Gases. In dem Gasgenerator mit elektrischer
Zündung
hingegen enthält das
mit Ausströmöffnungen
versehene Gehäuse eine
Zündvorrichtung
mit einem Zünder,
der in Reaktion auf ein elektrisches Signal aktiviert wird, welches bei
Feststellen eines Aufpralls von einem Crashsensor übertragen
wird, weiterhin eine Verstärkerladung, die
bei Aktivierung des Zünders
gezündet
und verbrannt wird, einen Treibstoff, der zur Erzeugung von Gas
durch die Flamme der Verstärkerladung
gezündet
und verbrannt wird, und eine Filtervorrichtung zur Kühlung und
Reinigung des erzeugten Gases. Der Gasgenerator mit mechanischer
oder elektrischer Zündung
kann eine andere geeignete Struktur aufweisen als die oben beschriebene,
die hinsichtlich der Betriebsparameter vorteilhaft ist.
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Der Gasgenerator gemäß vorliegender
Erfindung kann andere als die oben angeführten Elemente enthalten, vorausgesetzt,
dass das Verhältnis (A/At)
der Gesamtoberfläche
A der im Gehäuse
befindlichen Festtreibstoffteile zur offenen Gesamtfläche At der
Ausströmöffnungen
wie oben beschrieben festgelegt ist. Beispielsweise kann im Gasgenerator ein
durchlässiges
zylinderförmiges
Blech enthalten sein, das einen zusätzlichen Außenmantel der Filtervorrichtung
darstellt, um deren Verformung vorzubeugen, sowie eine Vorrichtung
(Bleche etc.) zur Verhinderung von Kurzschlussströmungen,
die das obere und/oder untere Ende des Innenmantels der Filtervorrichtung
umschließen,
um die Ausbildung von Kurzschlussströmungen des Abbrandgases durch
einen Spalt zwischen der Filtervorrichtung und der Innenwand des
Gehäuses
zu verhindern. Im Gasgenerator enthalten kann außerdem eine perforierte Hülle in zylindrischer
Form und mit vielen Löchern
sein, die den Innenmantel der Filtervorrichtung umschließt, um einen
direkten Kontakt zwischen dem Treibstoff und der Filtervorrichtung
zu verhindern.
-
Der Gasgenerator für einen
Luftsack wie oben beschrieben, und der Luftsack, der von dem im Gasgenerator
erzeugten Gas aufgeblasen wird, sind in einem Luftsack-Modul untergebracht,
welches ein Luftsacksystem darstellt. Dieses Luftsacksystem umfasst
weiterhin einen Crashsensor zur Feststellung eines Aufpralls und
Aktivierung des Gasgenerators. Wenn es sich um einen Gasgenerator
mit mechanischer Zündung
handelt, besteht der Crashsensor aus einem mechanischen Sensor und
ist zusammen mit der Zündvorrichtung
im Gehäuse
untergebracht. Wenn es sich hingegen um einen Gasgenerator mit elektrischer
Zündung
handelt, kann der Crashsensor z. B. aus einem Halbleiter-Beschleunigungssensor bestehen,
der sich außerhalb
einer Konsole befindet. In diesem Halbleiter-Beschleunigungssensor
liegen vier Halbleiter-Dehnungsmesser an einem Biegebalken aus Siliziumsubstrat,
der bei Beschleunigung so ausgelenkt wird, dass die Dehnungsmesser
sich berühren
und eine brückenförmige Verbindung
darstellen. Bei Beschleunigung wird der Biegebalken ausgelenkt und
treten Dehnungen auf der Oberfläche des
Biegebalkens auf. Der Widerstand der Halbleiter-Dehnungsmesser ändert sich
aufgrund der Dehnungen. Die Änderungen
des Widerstands werden als Spannungssignale ermittelt, die proportional
zu der jeweiligen Beschleunigung sind. Insbesondere bei einem Gasgenerator
mit elektrischer Zündung kann
das Luftsacksystem außerdem
eine Steuereinheit umfassen, die außerhalb des Luftsack-Moduls liegt.
Diese Steuereinheit enthält
einen Auswertungs-Schaltkreis, der Signale von dem Halbleiter-Beschleunigungssensor
erhält.
Sobald das vom Crashsensor erzeugte Signal eines Aufpralls einen bestimmten
Wert überschreitet,
beginnt die Steuereinheit zu rechnen und sendet, wenn das Rechenergebnis
einen bestimmten Wert überschreitet,
ein Aktivierungssignal an den Gasgenerator.
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In diesem Luftsacksystem wird der
Gasgenerator in Verbindung mit der Feststellung eines Aufpralls
durch den Crashsensor aktiviert, sodass das Abbrandgas durch die
Ausströmöffnungen
in den Luftsack strömt
und den Luftsack aufbläst,
wobei die Modul-Abdeckung
bricht, sodass der aufgeblasene Luftsack zwischen einer harten Oberfläche im Fahrzeug
und einem Insassen ein Polster darstellt.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
1 zeigt
einen Querschnitt eines Gasgenerators gemäß eines Ausführungsbeispiels
vorliegender Erfindung;
-
2 zeigt
einen Querschnitt eines Gasgenerators gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels
vorliegender Erfindung;
-
3 zeigt
einen Querschnitt einer Hälfte eines
Gasgenerators gemäß eines
weiteren Ausführungsbeispiels
vorliegender Erfindung;
-
4 zeigt
einen Querschnitt einer Hälfte eines
Gasgenerators gemäß eines
weiteren Ausführungsbeispiels
vorliegender Erfindung;
-
5 zeigt
einen Querschnitt eines Gasgenerators gemäß vorliegender Erfindung, der
für ein Luftsacksystem
für die
Beifahrerseite geeignet ist;
-
6 zeigt
den Aufbau eines Luftsacksystems gemäß vorliegender Erfindung; und
-
7 ist
ein Kurvenblatt, das die Ergebnisse der Behälterdruckprüfungen zeigt.
-
8 ist
eine schematische Darstellung eines Messgerätes für den Druckverlust der Filter-/Kühlvorrichtung.
-
9 ist
eine schematische Darstellung eines Messgerätes für den Strömungswiderstand (Druckverlust)
der Ausströmöffnungen.
-
Erklärung der Bezugsnummern
-
- 1
- Diffusormantel
- 2
- Abschlussmantel
- 3
- Gehäuse
- 4
- Zünder
- 6
- Treibstoff
- 7
- Filter-/Kühlvorrichtung
- 11
- Ausströmöffnung
-
Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele
-
Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben.
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1 und 2 zeigen Gasgeneratoren für Luftsäcke für die Fahrerseite. 1 zeigt einen Querschnitt
eines Gasgenerators für
einen Luftsack gemäß vorliegender
Erfindung.
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Der Gasgenerator gemäß vorliegender
Erfindung umfasst ein Gehäuse 3 mit
einem Diffusormantel 1 und einem Abschlussmantel 2,
einer Zündvorrichtung,
d. h. einem Zünder 4 und
einer Verstärkerladung 5,
die sich in einer Zündkammer
im Gehäuse 3 befindet,
einen Treibstoff 6, der von der Zündvorrichtung gezündet wird,
um Abbrandgas zu erzeugen, sowie eine Filtervorrichtung, d. h. eine
Filter-Kühlvorrichtung 7,
die einen Brennraum 28 zur Lagerung des Treibstoffs 6 begrenzt.
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Der Diffusormantel 1 wird
aus einem rostfreien Stahlblech formgepresst und umfasst einen kreisrunden
Abschnitt 12, einen ringförmigen Abschnitt 10 entlang
des äußeren Rands
des kreisrunden Abschnitts 12, und einen Flansch 19,
der am unteren Ende des ringförmigen
Abschnitts 10 radial nach außen ragt. In vorliegendem Ausführungsbeispiel
weist der ringförmige
Abschnitt 10 sechzehn Ausströmöffnungen 11 mit einem
Durch messer von jeweils 3 mm auf (offene Gesamtfläche At der
Ausströmöffnungen =
113 mm2), wobei diese Ausströmöffnungen 11 in gleichmäßigen Abständen in
Umfangsrichtung angeordnet sind. Dieser Diffusormantel 1 umfasst
einen geneigten Abschnitt 49, der in der Mitte des kreisrunden
Abschnitts 12 in einen erhöhten kreisrunden Abschnitt 13 übergeht.
Dieser geneigte Abschnitt 49 dient zur Erhöhung der
Steifigkeit des Gehäuses
und insbesondere des kreisrunden Abschnitts 12 des Diffusormantels,
der die Gehäusedecke
darstellt, sowie zur Vergrößerung des
Rauminhalts des Gehäuses. Ein
Behälter 53 für die Verstärkerladung 5 befindet sich
zwischen dem erhöhten
kreisförmigen
Abschnitt 13 und dem Zünder 4.
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Der Abschlussmantel 2 wird
aus einem rostfreien Stahlblech formgepresst und umfasst einen kreisrunden
Abschnitt 30 mit einer zentralen Öffnung 15 in der Mitte
des kreisrunden Abschnitts 30, einen ringförmigen Abschnitt 47 entlang
des äußeren Rands
des kreisrunden Abschnitts 30, und einen Flansch 20,
der am unteren Ende des ringförmigen Abschnitts 47 radial
nach außen
ragt. Die zentrale Öffnung 15 wird
durch einen in Bezug auf den kreisrunden Abschnitt 30 in
axialer Richtung abgewinkelten Abschnitt 14 begrenzt. Dieser
abgewinkelte Abschnitt 14 dient zur Erhöhung der Steifigkeit des Rands
der zentralen Öffnung 15 und
bietet eine relativ große
Oberfläche
zur Befestigung eines zentralen Zylinders 16. Der zentrale
Zylinder 16 wird so in die zentrale Öffnung 15 eingefügt, dass
eines der gegenüber
liegenden Enden 17 des zentralen Zylinders 16 in
gleicher Höhe
mit dem unteren Ende 18 des abgewinkelten Abschnitts 14 bündig abschließt.
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Diffusormantel 1 und Abschlussmantel 2 werden
in einem axial mittigen Bereich des Gehäuses 3 durch Übereinanderlegen
des Flanschs 19 des Diffusormantels 1 und des
Flanschs 20 des Abschlussmantels 2 und mittels
Laserschweißung 21 miteinander
verbunden. Die Flansche 19, 20 dienen zur Erhöhung der
Steifigkeit des Gehäuses 3 und
insbesondere seiner Umfangswandung 8, wodurch eine Verformung
des Gehäuses
durch den Druck des erzeugten Gases verhindert wird.
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Der zentrale Zylinder 16 besteht
aus einem rostfreien Stahlrohr, das an beiden Enden offen ist und
an einem Ende durch Elektronenstrahlschweißung 22 mit dem erhöhten kreisrunden
Abschnitt 13 des Diffusormantels 1 verbunden ist.
In dem zentralen Zylinder 16 befindet sich eine Zündkammer 23,
in der sich wiederum der Zünder 4 und
der Be hälter 53 für die Verstärkerladung
befindet. Der Zünder 4 wird in
Reaktion auf ein von einem Sensor (nicht abgebildet) ausgegebenes
Signal aktiviert, und die im Behälter 53 befindliche
Verstärkerladung 5 wird
durch den Zünder 4 gezündet. Der
zentrale Zylinder 16 hat einen Halterung 24 für den Zünder 4.
Diese Halterung 24 besteht aus einem nach innen gebogenen Flansch 25 zur
Begrenzung einer axialen Bewegung des Zünders 4, einem zylindrischen
Abschnitt 26, in den der Zünder 4 eingefügt ist und
der an der Innenwand des zentralen Zylinders 16 befestigt
ist, und einem gesickten Abschnitt 27, der zusammen mit
dem nach innen gebogenen Flansch 25 zur axialen Fixierung
des Zünders 4 dient.
Der zentrale Zylinder 16 hat außerdem durchgehende Öffnungen 54 in
dem der Halterung 24 gegenüber liegenden Abschnitt. In diesem
Ausführungsbeispiel
weist der zentrale Zylinder 16 sechs in regelmäßigen Abständen in
Umfangsrichtung angeordnete durchgehende Öffnungen 54 mit einem
Durchmesser von jeweils 2,5 mm auf.
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Der zentrale Zylinder 16 wird
durch Rollen eines rostfreien Stahlblechs zu einen Rohr hergestellt. Bei
einem Gasgenerator mit elektrischer Zündung wird der zentrale Zylinder 16 durch
Rollen eines rostfreien Stahlblechs mit einer Dicke von 1,2 bis
3,0 mm und Zusammenschweißen
der Kanten hergestellt, sodass ein Rohr mit einem Außendurchmesser
von 17 bis 22 mm entsteht. Bei einem Gasgenerator mit mechanischer
Zündung
wird der zentrale Zylinder 16 durch Rollen eines rostfreien
Stahlblechs mit einer Dicke von 1,5 bis 7,0 mm und Zusammenschweißen der
Kanten hergestellt, sodass ein Rohr mit einem Außendurchmesser von 19 bis 30
mm entsteht. Ein solches geschweißtes Rohr kann durch ein „UO-Verfahren" hergestellt werden
(d. h. ein Blech wird zunächst
zu einem „U" und anschließend zu
einem „O" geformt und die
Kanten verschweißt),
oder durch Widerstandsschweißung
(d. h. ein Blech wird in eine zylindrische Form gebracht und die
Kanten durch Widerstandserhitzung mittels eines starken Stroms pressgeschweißt).
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Die Filter-/Kühlvorrichtung 7 ist
so angeordnet, dass sie den Treibstoff 6 umgibt und eine
um den zentralen Zylinder 16 liegende ringförmige Kammer, den
Brennraum 28, begrenzt. Diese Filter-/Kühlvorrichtung 7 wird
durch radiales Übereinanderlegen mehrerer
Schichten Filet-Maschendrahtsieb aus rostfreiem Stahl und radiales
und axiales Komprimieren der Drahtsiebe hergestellt. In dieser Filter-/Kühlvorrichtung 7 besteht
jede Schicht aus einem durch Quetschen oder Pressen verformten Maschengitter, und
sind diese Schichten in radialer Richtung übereinander gelegt. Dadurch
hat die Filter-/Kühlvorrichtung 7 eine
komplizierte Porenstruktur und weist einen hervorragenden Filtereffekt
auf. Ein geschichtetes Drahtgitter stellt die Außenschicht 29 der
Filter-/Kühlvorrichtung 7 dar
und dient dazu, ein Ausdehnen oder Expandieren der Filtervorrichtung 7 in einen
Freiraum 9 aufgrund des Gasdrucks bei Aktivierung des Gasgenerators,
und damit die Schließung
des Freiraums 9, zu verhindern. Diese Außenschicht 29 hat
außerdem
eine Kühlfunktion.
Die Außenschicht 29 umfasst
z. B. einen durchlässigen
Zylinder und eine bandförmige
Schicht, den sogenannten Dehnungshemmer. Die Filter-/Kühlvorrichtung 7 begrenzt
den Brennraum 28 und dient zur Kühlung des im Brennraum 28 erzeugten
Abbrandgases und gleichzeitigen Rückhaltung von Verbrennungsrückständen.
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Der Abschlussmantel 2 umfasst
einen geneigten Abschnitt 31, der den kreisrunden Abschnitt 30 in
Umfangsrichtung nach außen
abgrenzt. Dieser geneigte Abschnitt 31 dient zur Verhinderung
einer radialen Bewegung der Filter-/Kühlvorrichtung 7 und zur
Bildung des Freiraums zwischen der Umfangswandung 8 und
der Filter-/Kühlvorrichtung 7.
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Im Brennraum 28 befindet
sich eine große Anzahl
Feststoffteile des Treibstoffes 6. Jedes dieser Festtreibstoffteile
hat eine hohle, zylindrische Form, was insofern vorteilhaft ist,
als dadurch die Verbrennung an den äußeren und inneren Oberflächen zugleich
stattfindet und sich die Gesamtoberfläche des Treibstoffs 6 während des
Abbrands nicht wesentlich ändert.
In diesem Ausführungsbeispiel
enthält
der Treibstoff 25 bis 60 Gew.-% Nitroguanidin, 40 bis 65 Gew.-%
Strontiumnitrat und 1 bis 20 Gew.-% säureaktivierten Ton, und hat
eine hohle, zylindrische Form mit einem Außendurchmesser von 2,4 mm,
einem Innendurchmesser von 0,8 mm und einer Länge von 2 mm. Der Brennraum
28 im Gehäuse
enthält
37 g Treibstoff (mit einer linearen Abbrandgeschwindigkeit von 11
mm/s bei einem Druck von 6,86 MPa (70 kgf/cm2),
und mit einer Gesamtoberfläche
der Treibstoffteile von A = 56804 mm2).
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Am oberen und unteren Ende der Filter-/Kühlvorrichtung 7 befinden
sich-Platten 32 bzw. 33. Die Platte 32 besteht
aus einem kreisrunden Abschnitt 36, der eine Öffnung 40 am
oberen Ende der Filter-/Kühlvorrichtung 7 verschließt, und
einem ringförmigen
Abschnitt 34, der an einer Innenwandung 41 der
Filter-/Kühlvorrichtung 7 angrenzt,
wobei die Abschnitte 34 und 36 zusammenhängend ausgebildet
sind. In dem kreisrunden Abschnitt 36 befindet sich eine
zentrale Öffnung 35,
an der die Außenwandung
des zentralen Zy lindens 16 anliegt. Der ringförmige Abschnitt 34 liegt
gegenüber
den durchgehenden Öffnungen 54,
durch die eine Flamme aus der Zündvorrichtung
austritt, und bedeckt die Innenwandung 41 der Filter-/Kühlvorrichtung 7 dort,
wo sie den durchgehenden Öffnungen 54 gegenüber liegt.
Der ringförmige
Abschnitt 34 schützt
die Filter-/Kühlvorrichtung 7 vor
Beschädigung
durch die in Richtung der Filter-/Kühlvorrichtung 7 schlagende
Flamme und dient zur Ablenkung der Flamme, sodass die Flamme ausreichend
durch den Treibstoff 6 zirkuliert. Die Platte 32 ist
an dem zentralen Zylinder 16 befestigt, wodurch eine radiale
Bewegung der Platte 32 gehemmt wird, sodass die Platte 32 während der
Montage des Gasgenerators zur Positionierung der Filter-/Kühlvorrichtung 7 dient.
Die Platte 32 dient außerdem
dazu, die Ausbildung von Kurzschlussströmungen des Abbrandgases durch
einen Spalt zwischen einer Innenwandung 37 des Gehäuses und
einem Ende 38 der Filter-/Kühlvorrichtung 7 zu
verhindern, wobei ein solcher Spalt aufgrund des bei Aktivierung
des Gasgenerators entstehenden Gasdrucks entstehen kann.
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Die Platte 33 besteht aus
einem kreisrunden Abschnitt 50, der eine Öffnung 42 am
unteren Ende der Filter-/Kühlvorrichtung 7 verschließt, und
einem ringförmigen
Abschnitt 51, der an einer Innenwandung 41 der
Filter-/Kühlvorrichtung 7 angrenzt,
wobei die Abschnitte 50 und 51 zusammenhängend ausgebildet
sind. In dem kreisrunden Abschnitt 50 befindet sich eine
zentrale Öffnung 39,
an der die Außenwandung
des zentralen Zylinders 16 anliegt. Um deren Bewegung zu
verhindern, liegen die Feststoffteile des Treibstoffs 6 an
dem kreisrunden Abschnitt 50 an. Die Platte 33 wird
durch elastische Kräfte
zwischen dem zentralen Zylinder 16 und der Filter-/Kühlvorrichtung 7 gehalten
und verhindert eine Gasströmung
entlang einem Ende 43 der Filter-/Kühlvorrichtung 7, die
dem Ende 38 gegenüber
liegt. Die Platte 33 dient außerdem als Schweißschutzschild
während
des Schweißens.
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Zwischen der Umfangswandung 8 des
Gehäuses
und der Außenschicht 29 der
Filter-/Kühlvorrichtung 7 besteht
ein Freiraum 9. Durch den Freiraum 9 entsteht
in einer radialen Querschnittsansicht ein die Filter-/Kühlvorrichtung 7 umgebender,
ringförmiger
Gasdurchgang. Die Fläche
St des Gasdurchgangs in der radialen Querschnittsansicht ist größer als
die Summe At der offenen Flächen
S der Ausströmöffnungen 11 in
dem Diffusormantel. Dadurch, dass um die Filter-/Kühlvorrichtung 7 herum
ein Gasdurchgang besteht, passiert das Abbrandgas die gesamte Filter-/Kühlvorrichtung 7,
um in Richtung Gasdurchgang zu strömen, sodass die Filter-/Kühlvorrichtung 7 effizient
genutzt und das Abbrandgas effizient gekühlt und gereinigt wird. Das
durch die Filter-/Kühlvorrichtung 7 gekühlte und
gereinigte Abbrandgas durchströmt
wie beschrieben den Gasdurchgang, um zu den Ausströmöffnungen 11 des Diffusormantels 1 zu
gelangen.
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An dem Diffusormantel 1 ist
ein Aluminiumband 52 befestigt, welches die Ausströmöffnungen 11 verschließt, um ein
Eindringen von Feuchtigkeit von außen in das Gehäuse 3 zu
verhindern.
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In dem Gasgenerator gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
beträgt
das Verhältnis
(A/At) von A zu At 502, wobei A (56804 mm2)
die Summe der Oberflächen,
d. h. die Gesamtoberfläche,
der Feststoffteile des Treibstoffs 6 ist, und wobei At
(113 mm2) die offene Gesamtfläche der
Ausströmöffnungen 11 in
dem Diffusormantel 1 ist. Das Verhältnis A/At ist im Allgemeinen
auf einen Bereich von 450 bis 1000 festgelegt. Bei einem so geregelten
Verhältnis
A/At ist die Abbrandgeschwindigkeit so hoch, dass sie für einen Fahrer-Luftsack
geeignet ist, und kann der im Gasgenerator befindliche Treibstoff
innerhalb einer erwünschten
Zeitdauer vollständig
verbrennen. Außerdem
ist der beschriebene Gasgenerator weniger beeinflussbar durch Schwankungen
der Umgebungstemperatur, was stabile Betriebsparameter gewährleistet.
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Bei der Montage des Gasgenerators
gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
wird der Diffusormantel 1, an dem der zentrale Zylinder 16 befestigt
ist, mit der oberen Seite nach unten gedreht, sodass der erhöhte kreisrunde
Abschnitt 13 zum Boden zeigt. Die Platte 32 wird
an den zentralen Zylinder 16 angefügt. Dann wird die Filter-/Kühlvorrichtung 7 an
die Außenseite
des ringförmigen
Abschnitts der Platte 32 eingesetzt, wobei die Filter-/Kühlvorrichtung 7 durch
die Platte 32 positioniert wird. Der von der Filter-/Kühlvorrichtung 7 umgebene
Freiraum wird mit Feststoffteilen des Treibstoffs 6 gefüllt und
durch die Platte 33 abgedeckt. Anschließend wird der Abschlussmantel 2 auf
die Platte 33 gesetzt, indem der zentrale Zylinder 16 durch
die zentrale Öffnung 15 des
Abschlussmantels 2 geführt
wird und der Flansch 20 des Abschlussmantels 2 auf
den Flansch 19 des Diffusormantels 1 aufgesetzt
wird. Dann werden der Diffusormantel 1 und der Abschlussmantel 2 durch
Laserschweißung 21 miteinander
verbunden, und wird der Abschlussmantel 2 mit dem zentralen
Zylinder 16 durch Laserschweißung 44 verbunden.
Zuletzt werden der Behälter 53 für die Verstärkerladung
und der Zünder 4 in
den zentralen Zylinder 16 eingefügt und wird an einer Halterung
für den
Zünder
durch Sicken ein gesickter Abschnitt 27 gebildet, der zur
Fixierung des Behälters 53 für die Verstärkerladung
und des Zünders 4 dient.
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In dem wie beschrieben konstruierten
Gasgenerator wird bei Feststellen eines Aufpralls durch einen Sensor
(nicht abgebildet) ein Signal vom Sensor an den Zünder 4 übertragen,
der daraufhin aktiviert wird, um die Verstärkerladung 5 in dem
Behälter 53 zu
zünden,
wodurch eine Hochtemperaturflamme entsteht. Diese Flamme schlägt durch
die durchgehenden Öffnungen 54,
um den Treibstoff 6 zu zünden, der nahe der durchgehenden Öffnungen 54 liegt,
und wird dann nach unten geleitet, um den Treibstoff 6 zu
zünden,
der sich im unteren Bereich des Brennraums befindet. Daraufhin verbrennt
der Treibstoff 6 unter Entstehung eines Hochtemperatur- und
Hochdruckgases. Das so erzeugte Abbrandgas strömt durch die gesamte Filter-/Kühlvorrichtung 7,
in der das Gas effizient gekühlt
wird und die Verbrennungsrückstände beim
Passieren des Gases ausgefiltert werden. Das so gekühlte und
gereinigte Abbrandgas passiert den Gasdurchgang (Freiraum 9) und
zerreißt
das Aluminiumband 52, um durch die Ausströmöftnungen 11 in
einen Luftsack (nicht abgebildet) zu strömen. Dadurch wird der Luftsack
aufgeblasen und bildet ein Polster zwischen einem Insassen und einer
harten Oberfläche,
sodass der Insasse vor einem Aufprall geschützt wird.
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2 zeigt
einen Querschnitt eines Gasgenerators für einen Luftsack gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
vorliegender Erfindung. Dieser Gasgenerator umfasst ein Gehäuse 63,
das aus einem Diffusormantel 61 und einem Abschlussmantel 62 besteht,
einen Zünder 64 im
Innenraum des Gehäuses 63,
einen Treibstoff 66, der zur Erzeugung von Abbrandgas durch
den Zünder 64 gezündet wird, und
eine Filter-/Kühlvorrichtung 67,
die einen Brennraum 84 zur Lagerung des Treibstoffs 66 begrenzt.
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Der Diffusormantel 61 wird
aus einem rostfreien Stahlblech formgepresst und umfasst einen kreisrunden
Abschnitt 78, einen ringförmigen Abschnitt 76 entlang
des äußeren Rands
des kreisrunden Abschnitts 78, und einen Flansch 86,
der am unteren Ende des ringförmigen
Abschnitts 76 radial nach außen ragt. Der ringförmige Abschnitt 76 weist eine
Vielzahl an Ausströmöftnungen 77 auf,
die in gleichmäßigen Abständen in
Umfangsrichtung angeordnet sind. Der kreisrunde Abschnitt 78 des
Diffusormantels 61 weist in radialer Richtung eine Vielzahl an
rippenförmigen
Verstärkungen 79 auf.
Diese rippenförmigen
Verstärkungen 79 dienen
zur Erhöhung der
Steifigkeit des Gehäuses und
insbesondere des kreisrunden Abschnitts 78 des Diffusormantels,
der die Gehäusedecke
darstellt, wodurch eine Verformung des Gehäuses aufgrund des Gasdrucks
verhindert wird.
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Der Abschlussmantel 62 wird
aus einem rostfreien Stahlblech formgepresst und umfasst einen kreisrunden
Abschnitt 71, einen ringförmigen Abschnitt 72 entlang
des äußeren Rands
des kreisrunden Abschnitts 71, und einen Flansch 87,
der am unteren Ende des ringförmigen
Abschnitts 72 radial nach außen ragt. Der kreisrunde Abschnitt 71 weist
in der Mitte einen zurückgesetzten
Abschnitt 73 mit einem Stufenabschnitt 48 auf,
sowie eine zentrale Öffnung 74 in
der Mitte des zurückgesetzten
Abschnitts 73. Die zentrale Öffnung 74 wird durch
einen axial nach innen abgewinkelten Abschnitt 75 in der
Innenwand des Abschlussmantels 62 begrenzt. Der abgewinkelte
Abschnitt 75 hat eine Innenwandung 81, in die
ein Zylinder 80 des Zünders
eingesetzt ist, und ein Ende 83, in das ein Montageabschnitt 82 des Zünders eingreift.
Die Innenwandung 81 des axial abgewinkelten Abschnitts 75 bietet
eine relativ große Fläche zur
Abdichtung des Gehäuses.
Um die Luftdichtheit des Gehäuses
zu sicherzustellen, kann eine Schnittstelle zwischen dem Zylinder 80 des
Zünders und
der Innenwandung 81 des axial abgewinkelten Abschnitts 75 mit
einem Dichtungsmaterial geschlossen werden, oder der Montageabschnitt 82 des
Zünders
mit dem Ende 83 des abgewinkelten Abschnitts 75 verschweißt werden.
Durch das Ineinandergreifen des Montageabschnitts 82 des
Zünders
und des Endes 83 wird ein Herausziehen des Zünders 64 aus dem
Gehäuse
aufgrund des Gasdrucks im Brennraum 84 verhindert. Der
Stufenabschnitt 48 des Abschlussmantels 62 erhöht die Steifigkeit
des Gehäuses
und insbesondere des kreisrunden Abschnitts 71, der den
Gehäuseboden
darstellt. Durch den wie oben beschrieben zurückgesetzten Abschnitt 73 ist ein
Anschlussboden 85 des Zünders
in Bezug auf den kreisrunden Abschnitt 71 ebenfalls zurückgesetzt
positioniert. Der abgewinkelte Abschnitt 75 dient zur Erhöhung der
Steifigkeit des Randes der zentralen Öffnung 74.
-
Das Gehäuse 63 wird in einem
axial mittigen Bereich des Gehäuses 63 durch Übereinanderlegen des
Flanschs 86 des Diffusormantels 61 und des Flanschs 87 des
Abschlussmantels 62 und durch Verbinden des Diffusormantels 61 und
des Abschlussmantels 62 durch eine Laserschweißung 88 gebildet.
Die Flansche dienen zur Erhöhung
der Steifigkeit der Umfangswandung 68 des Gehäuses, wodurch
eine Verformung des Gehäuses
aufgrund des entstehenden Gasdrucks verhindert wird.
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Die Zündvorrichtung umfasst einen
herkömmlichen
elektrischen Zünder,
der so angepasst ist, dass er in Reaktion auf ein Signal von einem
Sensor (nicht abgebildet) aktiviert wird. Der elektrische Zünder wird
gegenüber
einem mechanischen Zünder bevorzugt,
da er eine vereinfachte Struktur ohne mechanische Vorrichtungen,
sowie eine geringe Größe und ein
geringes Gewicht aufweist. Dieses Ausführungsbeispiel umfasst den
Zünder 64 (mit
einer Leistung von 300 bis 1500 psi in einem geschlossenen Druckbehälter mit
10 ccm Fassungsvermögen),
jedoch keinen Behälter 53 für die Verstärkerladung
wie z. B. in 1 dargestellt,
da der Treibstoff gute Zünd-
und Abbrandeigenschaften aufweist. Der Treibstoff liegt in hohlen,
zylindrischen Teilen vor, was insofern vorteilhaft ist, als dadurch
die Verbrennung an den äußeren und
inneren Oberflächen
zugleich stattfindet und sich die Gesamtoberfläche des Treibstoffs 66 während des
Abbrands nicht wesentlich ändert.
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Die Filter-/Kühlvorrichtung 67 ist
konzentrisch zur zentralen Öffnung 74 angeordnet
und bildet zusammen mit dem Gehäuse 63 die
Begrenzung des Brennraums 84. Die Filter-/Kühlvorrichtung 67 ist durch
radiales Übereinanderlegen
mehrerer Schichten Filet-Maschendrahtsieb
aus rostfreiem Stahl und radiales und axiales Komprimieren der Drahtsiebe hergestellt.
Die den Brennraum 84 umgebende Filter-/Kühlvorrichtung 67 dient
zur Kühlung
des im Brennraum 84 entstehenden Abbrandgases und zur Rückhaltung
von Verbrennungsrückständen. Ein
geschichtetes Drahtgitter stellt die Außenschicht 89 der Filter-/Kühlvorrichtung 67 dar
und dient zur Verstärkung
der Filter-/Kühlvorrichtung 67 und
zur Kühlung des
Abbrandgases.
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Das Verfahren zur Messung eines Druckverlusts
der Filter-/Kühlvorrichtung
wird im Folgenden beschrieben.
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8 ist
eine schematische Darstellung eines Messgerätes für den Druckverlust der Filter-/Kühlvorrichtung.
Dieses Ausführungsbeispiel
betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines Druckverlustes der Filter-/Kühlvorrichtung
300 aus rostfreiem Stahldraht, der zu einem Zylinder aufgerollt
ist. Aus dem Innenraum einer geprüften Filter-/Kühlvorrichtung 300 wird
eine bestimmte Menge Luft geblasen. Wie in 8 gezeigt, hat die Filter-/Kühlvorrichtung an
einem Ende eine Stützplatte 303 mit
einer Luftlanze und an dem anderen Ende eine weitere Stützplatte 303,
sodass ein Austreten von Luft verhin dert wird, sowie ein Manometer 304.
Folglich wird die Luft durch die Luftlanze 302, die an
einer Stützplatte 303 an
einem Ende der Filter-/Kühlvorrichtung 300 befestigt
ist, eingeblasen und muss durch die zylindrische Wand der Filter-/Kühlvorrichtung 300 nach
außen strömen. Dabei
sollte die Luftlanze 302, durch die eine bestimmte Menge
Luft strömt,
einen ausreichend großen
Durchmesser und eine glatte Innenwandung haben, um ein genaues Messergebnis
zu erzielen. Die Bezugsnummer 305 steht für einen Durchflussmesser
für die
Zufuhr einer konstanten Luftmenge in die Filter-/Kühlvorrichtung.
An den Kontaktflächen
zwischen den Stützplatten
und den Enden der Filter-/Kühlvorrichtung
wird eine Abdichtungsvorrichtung wie z. B. ein Dichtungsmaterial
eingesetzt, sodass die Filter-/Kühlvorrichtung
fest zwischen die Stützplatten
eingefügt
werden kann und zwischen den Kontaktflächen keine Luft austreten kann.
Wenn unter diesen Voraussetzungen eine bestimmte Luftmenge zugeführt wird,
tritt ein Teil der Luft durch die zylindrische Wand der Filter-/Kühlvorrichtung 300 aus,
was mit einem verringerten Druck einhergeht. Dieser dient zur Bestimmung
eines Strömungswiderstands
der Filter-/Kühlvorrichtung,
d. h. der vom Manometer angezeigte Wert entspricht einem Druckverlust
der Filter-/Kühlvorrichtung 300.
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Es werden die Werte eines Strömungswiderstands
einer Filter-/Kühlvorrichtung
bei einem Gasstrom von 1000 I/min gezeigt, deren Außendurchmesser
60 mm, deren Innendurchmesser 47 mm und deren Höhe 29,5 mm beträgt, und
die aus rostfreiem Stahldraht mit einem Durchmesser von 0,5 mm besteht.
Wenn Form und Drahtdurchmesser konstant sind, hängt der Strömungswiderstand der Filter-/Kühlvorrichtung
von ihrer Rohdichte (Gewicht/Volumen) ab. Beispielsweise ergibt
eine Rohdichte von 3 g/cm3 einen Strömungswiderstand
von 686,42 Pa (70 mmH2O bzw. 0,07 kgf/cm2), eine Rohdichte von 4 g/cm3 ergibt
einen Strömungswiderstand von
2941,8 Pa (300 mmH2O bzw. 0,030 kgf/cm2) und eine Rohdichte von 5 g/cm3 ergibt
einen Strömungswiderstand
von 7844,8 Pa (800 mmH2O bzw. 0,080 kgf/cm2). Es ist festzustellen, dass der Strömungswiderstand
der Filter-/Kühlvorrichtung
mit der Dichte positiv korreliert ist.
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Weiterhin ist es möglich, einen
Strömungswiderstand
der Ausströmöffnungen
oder Drosselvorrichtungen zu messen. Ein Messgerät für den Strömungswiderstand der Ausströmöffnungen
ist in 9 dargestellt.
Dieses Messgerät
funktioniert im Prinzip genauso wie bei das Messgerät für einen Druckverlust
der Filter-/Kühlvorrichtung
wie in 8 gezeigt. Das
heißt,
wie in 9 gezeigt, ist
ein Manometer 304 an dem Diffusor mantel 307 mit
Ausströmöffnungen
befestigt, was in 8 der
oberen Stützplatte
mit einem Manometer 304 oberhalb des oberen Endes der Filter-/Kühlvorrichtung
entspricht. Für
eine genaue Messung eines Strömungswiderstandes
der Ausströmöffnungen
ist es wichtig, sicherzustellen, dass die durch die Luftlanze 302 in
den Diffusormantel 307 geblasene Luft an keiner anderen Stelle
als den Ausströmöffnungen
entweicht. Deshalb liegt zwischen dem Diffusormantel 307 und
der Stützplatte 303,
die aufeinander gepresst werden, zusätzlich eine O-Ring-Dichtung 306.
Wie in 9 gezeigt, wird
der Diffusormantel 307 auf die Stützplatte 303 gepresst
und an Luftsackmodul-Befestigungslöchern im
Flansch des Diffusormantels 307 verschraubt. Die O-Ring-Dichtung verhindert
ein Austreten von Luft zwischen dem Flansch des Diffusormantels 307 und
der Stützplatte 303.
Für eine
genaue Messung des Druckverlusts hat die Luftlanze 302 einen
für die
durchströmende
Luftmenge ausreichend großen
Durchmesser und eine glatte Innenwandung. Unter diesen Voraussetzungen
tritt, wenn eine bestimmte Luftmenge durch eine Luftlanze 302 in
den Diffusormantel eingeblasen wird, ein Teil der Luft durch die
Ausströmöffnungen 301 aus
and kann ein Druckabfall festgestellt werden. Anhand des vom Manometer
angezeigten Wertes (Druckverlust) wird schließlich ein Strömungswiderstand
der Ausströmöffnungen
ermittelt. Wenn der so ermittelte Strömungswiderstand der Ausströmöffnungen
in ausreichendem Maß höher ist
als der Strömungswiderstand
der Filter-/Kühlvorrichtung,
kann das Verhältnis A/At
exakt definiert und festgelegt werden. Bei einer offenen (Gesamtfläche der
Ausströmöffnungen
von 50 mm2 beträgt der Strömungswiderstand der Ausströmöffnungen
117,67 kPa (12000 mmH2O bzw. 1,2 kgf/cm2). Bei 100 mm2 liegt
er bei 24515 Pa (2500 mmH2O bzw. 0,25 kgf/cm2) und bei 200 mm2 liegt
er bei 9806 Pa (1000 mmH2O bzw. 0,1 kgf/cm2). Das heißt, dass der Strömungswiderstand
der Ausströmöffnungen
mit der offenen Gesamtfläche
der Ausströmöffnungen
positiv korreliert ist.
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In einem Ausführungsbeispiel gemäß vorlieger
der Erfindung wurde festgestellt, dass Ausströmöffnungen mit einer offenen
Gesamtfläche
von 91 mm2 einen Strömungswiderstand von 39,224
kPa (4000 mmH2O bzw. 0,4 kgf/cm2)
haben, und eine Filter-/Kühlvorrichtung
mit einer Dichte von 4 g/cm3 einen Strömungswiderstand
von 2941,8 Pa (300 mmH2O bzw. 0,030 kgf/cm2 hat.
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Der formgepresste Abschlussmantel 62 umfasst
einen geneigten Abschnitt 90 entlang des äußeren Rands
des kreisrunden Abschnitts 71. Dieser geneigte Abschnitt 90 dient zur
Positionierung der Filter-/Kühlvorrichtung 67 und
Verhinderung einer radialen Bewegung der Filter-/Kühlvorrichtung 67,
und dient außerdem
zur Bildung eines Freiraums 69 zwischen der Umfangswandung 68 des
Gehäuses 63 und
der Außenschicht 89 der
Filter-/Kühlvorrichtung.
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Im Brennraum 84 befindet
sich eine große Anzahl
Feststoffteile des Treibstoffs 66, die alle eine hohle,
zylindrische Form haben. Die Treibstoffteile werden direkt in den
Brennraum 84 zugeführt,
wo sie nahe des Zünders 64 lagern.
Die Bewegung der Treibstoffteile ist eingeschränkt durch einen kreisrunden
Abschnitt 92 einer Platte 91, die eine Öffnung 45 am
oberen Ende der Filter-/Kühlvorrichtung 67 verschließt. Die
Platte 91 besteht aus dem kreisrunden Abschnitt 92 und
einem ringförmigen
Abschnitt 93, die zusammenhängend ausgebildet sind, wobei
der ringförmige
Abschnitt 93 an einer Innenwandung der Filter-/Kühlvorrichtung 67 anliegt
und das obere Ende der Innenwandung der Filter-/Kühlvorrichtung 67 bedeckt.
Die Platte 91 verhindert die Ausbildung von Kurzschlussströmungen durch
einen Spalt zwischen dem oberen Ende 94 der Filter-/Kühlvorrichtung
und dem kreisrunden Abschnitt 78 des Diffusormantels. Das
untere Ende 95 der Filter-/Kühlvorrichtung, das nicht an
der Platte 91 anliegt, ist an der Innenfläche 46 des
Gehäuses
angeschweißt,
um ein Entweichen des Abbrandgases am unteren Ende 95 zu
verhindern. Da das untere Ende 95 der Filter-/Kühlvorrichtung
mit der Innenfläche 46 des
Gehäuses
verschweißt
ist, ist eine feuerbeständige
und elastische Dichtung aus Silikongummi oder dergleichen zwischen
dem unteren Ende 95 der Filter-/Kühlvorrichtung
und der Innenfläche 46 des
Gehäuses nicht
notwendig.
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Zwischen der Umfangswandung 68 des
Gehäuses
und der Außenschicht 89 der
Filter-/Kühlvorrichtung
befindet sich der Freiraum 69, in Form eines im radialen
Querschnitt ringförmigen,
die Filter-/Kühlvorrichtung 67 umgebenden
Gasdurchgangs. Wie in dem in 1 dargestellten
Gasgenerator ist die Fläche
des Gasdurchgangs im radialen Querschnitt größer als die offene Gesamtfläche der
Ausströmöffnungen 77 im
Diffusormantel. Dadurch, dass um die Filter-/Kühlvorrichtung 67 herum
ein Gasdurchgang besteht, passiert das Abbrandgas die gesamte Filter-/Kühlvorrichtung 67,
um in Richtung Gasdurchgang zu strömen, sodass die Filter-/Kühlvorrichtung 67 effizient
genutzt und das Abbrandgas effizient gekühlt und gereinigt wird. Das
durch die Filter-/Kühlvorrichtung 67 gekühlte und
gereinigte Abbrandgas durchströmt
wie beschrieben den Gasdurchgang, um zu den Ausströmöffnungen 77 des
Diffusormantels 61 zu gelangen. An der Innensei te des Gehäuses ist ein
Aluminiumband 96 befestigt, welches die Ausströmöffnungen 77 im
Diffusormantel verschließt.
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In dem Gasgenerator gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
ist das Verhältnis
(A/At) von A zu At wie in dem in 1 dargestellten
Gasgenerator auf einen Bereich von 450 bis 1000 festgelegt, wobei
A die Gesamtoberfläche
der Feststoffteile des Treibstoffs 66 ist, und wobei At
die offene Gesamtfläche der
Ausströmöffnungen 77 in
dem Diffusormantel 61 ist. Bei einem so geregelten Verhältnis A/At
ist die Abbrandgeschwindigkeit so hoch, dass sie für einen Fahrer-Luftsack
geeignet ist, und kann der im Gasgenerator befindliche Treibstoff
innerhalb einer erwünschten
Zeitdauer vollständig
verbrennen. Außerdem
ist der beschriebene Gasgenerator weniger beeinflussbar durch Schwankungen
der Umgebungstemperatur, was stabile Betriebsparameter gewährleistet.
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Bei der Montage des Gasgenerators
gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
wird der Abschlussmantel 62 so positioniert, dass der kreisrunde
Abschnitt 71 zum Boden zeigt, und der Zünder 64 in die zentrale Öffnung 74 eingefügt. Dann
wird die Filter-/Kühlvorrichtung 67 auf
den Abschlussmantel 62 gesetzt und der von der Filter-/Kühlvorrichtung 67 umgebene Freiraum
mit dem Treibstoff 66 gefüllt und durch die Platte 91 abgedeckt.
Schließlich
wird der Flansch 86 des Diffusormantels auf den Flansch 87 des
Abschlussmantels aufgesetzt und werden der Diffusormantel 61 und
der Abschlussmantel 62 durch Laserschweißung 88 der
beiden Flansche miteinander verbunden.
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In dem wie beschrieben konstruierten
Gasgenerator wird bei Feststellen eines Aufpralls durch einen Sensor
(nicht abgebildet) ein Signal vom Sensor an den Zünder 64 übertragen,
der daraufhin aktiviert wird, um den Treibstoff 66 im Brennraum 84 zu zünden. Daraufhin
verbrennt der Treibstoff 66 unter Entstehung eines Hochtemperatur-
und Hochdruckgases. Das so erzeugte Abbrandgas strömt durch
die gesamte Filter-/Kühlvorrichtung 67,
in der das Gas effizient gekühlt
wird und die Verbrennungsrückstände beim
Passieren des Gases ausgefiltert werden. Das so gekühlte und
gereinigte Abbrandgas passiert den vom Freiraum 69 gebildeten
Gasdurchgang und zerreißt
das Aluminiumband 96, um durch die Ausströmöffnungen 77 in
einen Luftsack (nicht abgebildet) zu strömen. Dadurch wird der Luftsack
aufgeblasen und bildet ein Polster zwischen einem Insassen und einer
harten Oberfläche,
sodass der Insasse vor einem Aufprall geschützt wird.
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3 zeigt
ein Beispiel eines Gasgenerators, der dem in 1 gezeigten Gasgenerator entspricht,
dessen Diffusormantel 1' und
Abschlussmantel 2' jedoch
aus einer Aluminiumgusslegierung bestehen. Der Diffusormantel 1' umfasst einen
kreisrunden Abschnitt 12' und
einen zentralen zylindrischen Abschnitt 16', die zusammenhängend ausgebildet sind, einen
ringförmigen
Abschnitt 10' entlang
des äußeren Rands
des kreisrunden Abschnitts 12', und einen Flansch 19', der am unteren
Ende des ringförmigen
Abschnitts 10' radial
nach außen
ragt. Der Abschlussmantel 2' umfasst
einen kreisrunden Abschnitt 30', eine zentrale Öffnung 15' in der Mitte
des kreisrunden Abschnitts 30', einen ringförmigen Abschnitt 47' entlang des äußeren Rands
des kreisrunden Abschnitts 30', und einen Flansch 20', der am unteren
Ende des ringförmigen
Abschnitts 47' radial nach
außen
ragt. Der zentrale zylindrische Abschnitt 16' des Diffusormantels wird in die
zentrale Öffnung 15' des Abschlussmantels
eingefügt.
Durch Übereinanderlegen
des Flanschs 19' des
Diffusormantels und des Flanschs 20' des Abschlussmantels und durch
Verbinden des Diffusormantels 1' und des Abschlussmantels 2' durch eine
Laserschweißung 21' wird ein Gehäuse 3' gebildet. Die
Bezugsnummern in 3 entsprechen
den Bezugsnummern in 1, weshalb
auf deren ausführliche
Beschreibung an dieser Stelle verzichtet wird.
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4 zeigt
ein Beispiel eines Gasgenerators, der dem in 2 gezeigten Gasgenerator entspricht,
dessen Diffusormantel 61' und
Abschlussmantel 62' jedoch
aus einer Aluminiumgusslegierung bestehen. Der Diffusormantel 61' umfasst einen kreisrunden
Abschnitt 78',
einen ringförmigen
Abschnitt 76' entlang
des äußeren Rands
des kreisrunden Abschnitts 78', und einen Flansch 86', der am unteren
Ende des ringförmigen
Abschnitts 76' radial nach
außen
ragt. Der Abschlussmantel 62' umfasst einen
kreisrunden Abschnitt 71',
einen ringförmigen Abschnitt 72' entlang des äußeren Rands
des kreisrunden Abschnitts 71', und einen Flansch 87', der am unteren
Ende des ringförmigen
Abschnitts 72' radial nach
außen
ragt. In der Mitte des kreisrunden Abschnitts 71' befindet sich
eine zentrale Öffnung 74'. Der Zylinder 80 des
Zünders 64 wird
in die zentrale Öffnung 74' des Abschlussmantels 62' eingefügt, und der
Montageabschnitt 82 des Zünders 64 greift in eine
Innenfläche 129 des
kreisrunden Abschnitts 71' des
Abschlussmantels 62' ein.
Durch Übereinanderlegen
des Flanschs 86' des
Diffusormantels und des Flanschs 87' des Abschlussmantels und durch
Verbinden des Diffusormantels 61' und des Abschlussmantels 62' durch eine
Laserschweißung 88 wird
ein Gehäuse
63' gebildet. Die
Bezugsnummern in 4 entsprechen
den Bezugsnummern in 2, weshalb
auf deren ausführliche
Beschreibung an dieser Stelle verzichtet wird.
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5 zeigt
einen Gasgenerator für
einen Luftsack für
die Beifahrerseite. Dieser Gasgenerator hat ein Gehäuse 104 mit
einem zylindrischen Abschnitt 101 und Seitenwänden 102 und 103 an
den beiden gegenüber
liegenden Enden des zylindrischen Abschnitts 101. Der zylindrische
Abschnitt 101 weist eine Vielzahl in axialer Richtung und
in Umfangsrichtung angeordnete Ausströmöffnungen 100 auf.
In der Mitte des Gehäuses 104 befindet
sich ein Verstärkerrohr 105 und
eine Vielzahl an Treibstoffteilen 106 in Scheibenform,
die nebeneinander entlang der äußeren Oberfläche des
Verstärkerrohrs 105 angeordnet
sind. Weiterhin umfasst der Gasgenerator eine Filter-/Kühlvorrichtung 107,
die die Treibstoffteile 106 umgibt. Eine Zündvorrichtung,
die aus einer Verstärkerladung 108 und
einem Zünder 109 besteht,
befindet sich innerhalb des Verstärkerrohrs 105 an einer
der Seitenwände 102.
An der anderen Seitenwand 103 ist ein Schraubbolzen 110 zur
Befestigung des Gasgenerators in einem Luftsack-Modul angebracht.
Das Verstärkerrohr 105 weist
eine Vielzahl an Öffnungen 111 auf,
die in der zylindrischen Wandung des Verstärkerrohrs 105 in regelmäßigen Abständen angeordnet
sind und durch die eine von der Verstärkerladung 108 erzeugte
Flamme schlägt. An
der Innenwand des Gehäuses 104 ist
ein Aluminiumband 124 so befestigt, dass es mindestens
den Bereich des Gehäuses
mit den Ausströmöffnungen 100 bedeckt.
Dieses Aluminiumband 124 schließt die Ausströmöffnungen 100 luftdicht
ab, um ein Eindringen von Feuchtigkeit von außen durch die Ausströmöffungen 100 zu
verhindern.
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Am rechtsseitigen und linksseiten
Ende der Filter-/Kühlvorrichtung 107 befinden
sich eine Platte 112 bzw. eine Platte 113, wie
in 5 dargestellt. Die
Platte 112 umfasst einen kreisrunden Abschnitt 115,
der eine Öffnung 114 am
rechtsseitigen Ende der Filter-/Kühlvorrichtung 107 verschließt, und
einen ringförmigen
Abschnitt 117, der an einer Innenwandung 116 der
Filter-/Kühlvorrichtung 107 angrenzt, wobei
die Abschnitte 115 und 117 zusammenhängend ausgebildet
sind. Im kreisrunden Abschnitt 115 befindet sich eine zentrale Öffnung 118,
in die das Verstärkerrohr 105 eingefügt ist.
Entsprechend der Platte 112 umfasst die Platte 113 einen
kreisrunden Abschnitt 121, einen ringförmigen Abschnitt 122 und eine
zentrale Öffnung 123.
Die Platten 112, 113 sind so an dem Verstärkerrohr 105 befestigt,
dass eine radiale Bewegung dieser Platten 112, 113 durch
das Verstärkerrohr 105 gehemmt
wird, und dienen so bei der Montage des Gasgenerators zur Positionierung der
Filter-/Kühlvorrichtung 107.
Die Platten 112, 113 dienen außerdem dazu, eine Bewegung
der Filter-/Kühlvorrichtung 107 aufgrund
von Fahrzeugvibrationen zu verhindern, sowie eine bei Aktivierung des
Gasgenerators auftretende Kurzschlussströmung des Abbrandgases durch
einen Spalt zwischen einer Innenwandung 119 des Gehäuses und
einem Ende 120 der Filter-/Kühlvorrichtung zu verhindern.
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Zwischen dem zylindrischen Abschnitt 101 des
Gehäuses
und der Filter-/Kühlvorrichtung 107 besteht
ein Freiraum 125. Durch den Freiraum 125 entsteht
in einer radialen Querschnittsansicht ein die Filter-/Kühlvorrichtung 107 umgebender,
ringförmiger Gasdurchgang.
Die Fläche
St des Gasdurchgangs in der radialen Querschnittsansicht ist größer als
die Summe At der offenen Flächen
S der Ausströmöffnungen 100 in
dem zylindrischen Abschnitt. Dadurch, dass um die Filter-/Kühlvorrichtung
herum ein Gasdurchgang besteht, passiert das Abbrandgas die gesamte
Filter-/Kühlvorrichtung,
um in Richtung Gasdurchgang zu strömen, sodass die Filter-/Kühlvorrichtung
effizient genutzt und das Abbrandgas effizient gekühlt und
gereinigt wird. Das durch die Filter-/Kühlvorrichtung 107 gekühlte und
gereinigte Abbrandgas durchströmt
wie beschrieben den Gasdurchgang, um zu den Ausströmöffnungen 100 im zylindrischen
Gehäuseabschnitt
zu gelangen.
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Im beschriebenen Gasgenerator ist
das Verhältnis
A/At auf einen Bereich von 450 bis 1000 festgelegt, wobei A die
Gesamtoberfläche
der Treibstoff-Scheiben 106 ist, und wobei At die offene
Gesamtfläche
der Ausströmöffnungen 100 in
dem zylindrischen Gehäuseabschnitt
ist. In diesem Ausführungsbeispiel,
das 32 Ausströmöffnungen
mit einem Innendurchmesser von jeweils 3 mm aufweist, ist die Summe
At der offenen Flächen 226 mm2, und befinden sich im Gehäuse wie
in 1 dargestellt 100
g Treibstoff mit einer Gesamtoberfläche A von 153524 mm2, was ein Verhältnis A/At von 679 ergibt.
Bei einem so geregelten Verhältnis
A/At ist die Abbrandgeschwindigkeit so hoch, dass sie für einen
Beifahrer-Luftsack geeignet ist, und kann der im Gasgenerator befindliche
Treibstoff innerhalb einer erwünschten
Zeitdauer vollständig
verbrennen. Außerdem
ist der beschriebene Gasgenerator weniger beeinflussbar durch Schwankungen
der Umgebungstemperatur, was stabile Betriebsparameter gewährleistet.
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Bei Feststellen eines Aufpralls durch
einen Sensor wird ein Signal vom Sensor an den Zünder 109 übertragen,
der daraufhin aktiviert wird, um die Verstärkerladung 108 zu zünden, wodurch
eine Hochtemperaturflamme entsteht. Diese Flamme schlägt durch
die Öffnungen 111 in
dem Verstärkerrohr 105,
um die Treibstoff-Scheiben 106 zu zünden, die nahe der Öffnungen 111 liegen.
Daraufhin verbrennt der Treibstoff 106 unter Entstehung
eines Hochtemperatur- und Hochdruckgases. Das so erzeugte Abbrandgas
strömt
durch die gesamte Filter-/Kühlvorrichtung 107,
in der das Gas effizient gekühlt
wird und die Verbrennungsrückstände beim Passieren
des Gases ausgefiltert werden. Das so gekühlte und gereinigte Abbrandgas
passiert den Gasdurchgang (Freiraum 125) und zerreißt das Aluminiumband 124,
um durch die Ausströmöffnungen 100 in
einen Luftsack (nicht abgebildet) zu strömen. Dadurch wird der Luftsack
aufgeblasen und bildet ein Polster zwischen einem Insassen und einer
harten Oberfläche,
sodass der Insasse vor einem Aufprall geschützt wird.
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6 zeigt
ein Beispiel eines Luftsacksystems mit einem Gasgenerator gemäß vorliegender Erfindung.
Dieses Luftsacksystem umfasst einen Gasgenerator 200, einen
Crashsensor 201, eine Steuereinheit 202, ein Modulgehäuse 203 und
einen Luftsack 204.
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Der Gasgenerator 200 ist
der oben mit Bezug auf 1 beschriebene
Gasgenerator.
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Der Crashsensor 201 kann
z. B. ein Halbleiter-Beschleunigungssensor sein. In diesem Halbleiter-Beschleunigungssensor
liegen vier Halbleiter-Dehnungsmesser an einem Biegebalken aus Siliziumsubstrat,
der bei Beschleunigung so ausgelenkt wird, dass die Dehnungsmesser
sich berühren
und eine brückenförmige Verbindung
darstellen. Bei Beschleunigung wird der Biegebalken ausgelenkt und treten
Dehnungen auf der Oberfläche
des Biegebalkens auf. Der Widerstand der Halbleiter-Dehnungsmesser ändert sich
aufgrund der Dehnungen. Die Änderungen
des Widerstands werden als Spannungssignale ermittelt, die proportional
zu der jeweiligen Beschleunigung sind.
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Die Steuereinheit 202 enthält einen
Auswertungs-Schaltkreis, der Signale von dem Halbleiter-Beschleunigungssensor
erhält.
Sobald das vom Crashsensor erzeugte Signal eines Aufpralls einen bestimmten
Wert überschreitet,
beginnt die Steuereinheit zu rechnen und sendet, wenn das Rechenergebnis
einen bestimmten Wert überschreitet,
ein Aktivierungssignal an den Zünder 4 des
Gasgenerators 200.
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Das Modulgehäuse 203 besteht z.
B. aus Polyurethan und hat eine Modul-Abdeckung 205. Der Luftsack 204 und
der Gasgenerator 200 sind in dem Modulgehäuse 203 untergebracht,
das ein in einem Lenkrad eines Kraftfahrzeuges integriertes Polstermodul
darstellt.
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Der Luftsack besteht aus Nylon (z.
B. Nylon 66), Polyester oder einem anderen Material, und ist in zusammengefaltetem
Zustand an dem Flansch des Gasgenerators befestigt, wobei die Öffnung 206 des Luftsacks
die Ausströmöffnungen
des Gasgenerators umgibt.
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Wenn der Halbleiter-Beschleunigungsmesser 201 bei
einem Unfall des Kraftfahrzeugs einen Aufprall feststellt, übermittelt
der Sensor 201 ein Signal an die Steuereinheit 202,
die zu rechnen beginnt, wenn das Sensorsignal den vorher bestimmten
Wert überschreitet.
Dann sendet die Steuereinheit 202 ein Aktivierungssignal
an den Zünder 4 des
Gasgenerators 200, wenn das Rechenergebnis den vorher bestimmten
Wert überschreitet.
Daraufhin wird der Zünder 4 zur
Zündung
des Treibstoffs aktiviert, sodass der Treibstoff unter Entstehung
eines Abbrandgases verbrennt. Das so entstehende Gas strömt in den Luftsack 204 und
bläst diesen
auf, wobei die Modul-Abdeckung 205 aufbricht. Der aufgeblasene
Luftsack 204 bildet schließlich ein Polster zwischen
dem Lenkrad 207 und dem Insassen, das den Aufprall abfängt.
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In dem wie oben beschrieben konstruierten Gasgenerator
gemäß vorliegender
Erfindung kann der im Gasgenerator enthaltene Treibstoff innerhalb einer
erwünschten
Zeitdauer vollständig
verbrennen und ist eine Beeinflussung des bei Aktivierung des Gasgenerators
entstehenden Maximaldrucks im Gehäuse durch Schwankungen der
Umgebungstemperatur unwahrscheinlich, was stabile Betriebsparameter
gewährleistet.
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Beispiel
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Behälterdruckprüfung
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Mit Hilfe eines Behälters mit
einem Fassungsvermögen
von 60 l wurden an einem Gasgenerator für einen Fahrer-Luftsack, in
dem die Gesamtoberfläche
A der Feststoffteile des Treibstoffs und die offene Gesamtfläche At der
Ausströmöffnungen
auf die jeweils unten angegebenen Werte festgelegt wurden, Behälterdruckprüfungen bei
85°C, 20°C und –40°C durchgeführt. Die
Prüfungsergebnisse
sind in 7 dargestellt.
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Gasgenerator
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Die offene Gesamtfläche At der
Ausströmöftnungen
(16 Ausströmöffnungen
mit einem Innendurchmesser von jeweils 3,0 mm) betrug 113 mm2.
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Die Rohdichte der Filter-/Kühlvorrichtung
betrug 4,03 g/mm3.
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Der Druckverlust der Filter-/Kühlvorrichtung gegenüber einem
Gasstrom von 1000 I/min und bei einer Temperatur von 20°C betrug
300 mmH2O (0,03 kgf/cm2).
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Treibstoff
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Zusammensetzung (in Gew.-%):
Nitroguanidin
: Sr(NO3)2 : Natriumsalz
aus Carboxymethylcellulose : säureaktivierter
Ton = 31,0 : 54,0 : 10,0 : 5,0.
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Jedes Treibstoffteil hatte eine hohle,
zylindrische Form mit einem Außendurchmesser
von 2,35 mm, einem Innendurchmesser von 0,69 mm und einer Länge von
3,0 mm.
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Die lineare Abbrandgeschwindigkeit
bei einem Druck von 6,86 MPa (70 kg/cm2)
betrug 11 mm/s.
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Die Gesamtoberfläche A der Treibstoffteile betrug
56804 mm2 (37 g).
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Das Verhältnis (A/At) der Gesamtoberfläche A der
Treibstoffteile zur offenen Gesamtfläche At der Ausströmöffnungen
betrug 502.
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Auswertung
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Die Auswertung der in 7 dargestellten Ergebnisse
der Behälterdruckprüfungen zeigt,
dass bei einem Verhältnis
A/At von 502 wie in dem oben beschriebenen Beispiel eine Differenz
zwischen den Maximaldrücken
im Behälter
bei 85°C
und bei 20°C ca.
30 kPa beträgt,
und eine Differenz zwischen den Maximaldrücken im Behälter bei 20°C und bei –40°C ca. 20 kPa beträgt. Folglich
betragen die Differenzen zwischen den Maximaldrücken im Behälter bei 85°C und bei 20°C und zwischen den Maximaldrücken bei 20°C und bei –40°C weniger
als 40 kPa, d. h., dass die Betriebsparameter des Gasgenerators
weniger beeinflussbar durch Schwankungen der Umgebungstemperatur
sind.
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Außerdem betragen die Differenz
zwischen den Maximaldrücken
im Behälter
bei 85°C
und bei 20°C
und die Differenz zwischen den Maximaldrücken im Behälter bei 20°C und bei –40°C jeweils maximal 25% des in
der Behälterdruckprüfung bei
20°C ermittelten
Maximaldrucks (ca. 160 kPa).
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Aus der Beschreibung vorliegender
Erfindung wird offensichtlich sein, dass die vorliegende Erfindung
auf viele Arten variiert werden kann. Eine solche Variätion bedeutet
keine Abweichung von vorliegender Erfindung, und es ist beabsichtigt,
dass vorliegende Erfindung alle Fachleuten ersichtlichen Abänderungen
im Rahmen und im Sinne der folgenden Patentansprüche einschließt.