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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die Verwendung von natürlich vorkommenden Östrogenzusammensetzungen
von wesentlicher Reinheit und niedriger Toxizität wie PREMARIN (konjugierte
Pferdeöstrogene)
ist eine bevorzugte medizinische Behandlung zum Lindern der Symptome
von Menopausalsyndrom, Osteoporose/Osteopenie bei Frauen mit Östrogenmangel
und bei anderen hormonbezogenen Störungen geworden. PREMARIN ist
ein eingetragenes Warenzeichen. Die Östrogenbestandteile der natürlich vorkommenden Östrogenzusammensetzungen
sind allgemein als Sulfatester von Estron, Equilin, Equilenin, 17β-Estradiol,
Dihydroequilenin und 17β-Dihydroequilenin
(US-Patent 2834712) identifiziert worden. Die Östrogenzusammensetzungen werden üblicherweise
mit Alkalimetallsalzen von organischen oder anorganischen Säuren bei
einem in Wesentlichen neutralen pH von etwa 6,5 bis 7,5 gepuffert
oder stabilisiert. Harnstoff ist ebenfalls als Stabilisator verwendet
worden (US-3608077). Der Einschluss von Antioxidationsmitteln, um
synthetisch konjugierte Östrogene
zu stabilisieren, und das Versagen von pH-Kontrolle mit Tris(hydroxymethyl)aminomethan
(TRIS), um Hydrolyse zu verhindern, wird in US-4154820 diskutiert.
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Eine der hierin beschriebenen Verbindungen,
Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on-3-sulfatester-natriumsalz
ist ein Nebenbestandteil von PREMARIN (konjugierte Pferdeöstrogene).
US-Patent 2930805 offenbart die Herstellung von 3,17β-Dihydroxy-5(10),7-estradienen und ihre
Verwendung als Antiöstrogene.
US-Patent 3340278 offenbart die Herstellung von 5(10),7-Estradien-3,17-dion,
3,17β-Dihydroxy-5(10),7-estradien
und 17β-Hydroxy-5(10),7-estradien-3-on, welche
als Zwischenverbindungen bei der Herstellung von Equilin brauchbar
sind. Junghans et al., Chem. Ber. 112, 2631–2639 (1979) offenbart die
Herstellung von 17-Ethylendioxy-5(10),7-estradien-3α-ol und 17-Ethylendioxy-5(10),7-estradien-3β-ol durch
Elektrolyse von 17-Ethylendioxy-5(10),6,8-estratrien-3α-ol bzw. 17-Ethylendioxy-5(10),6,8-estratrien-3β-ol in flüssigem Methylamin.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß dieser Erfindung werden Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz seines 3-Sulfatesters,
Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on-3-glucuronid
oder ein pharmazeu tisch annehmbares Salz davon, Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz seines 3-Sulfatesters,
und Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on-3-glucuronid
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon vorgesehen. Diese
Erfindung sieht ebenfalls eine Verbindung vor, welche ein 3-Alkalimetallsalz
von Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on
oder Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on
ist. Diese werden alle gemeinsam als Verbindungen dieser Erfindung
bezeichnet. Die Strukturen von Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on und Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on
werden unten als Verbindungen 5B, bzw. 5A gezeigt.
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Pharmazeutisch annehmbare Salze von
Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on-3-sulfatester,
Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on-3-glucuronid,
Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on-3-sulfatester
oder Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on-3-glucuronid
schließen
ein, aber sind nicht beschränkt
auf die Alkalimetallsalze, Erdalkalimetallsalze, Ammoniumsalze,
Alkylammoniumsalze, welche 1–6
Kohlenstoffatome enthalten, oder Dialkylammoniumsalze, welche 1–6 Kohlenstoffatome
in jeder Alkylgruppe enthalten, und Trialkylammoniumsalze, welche 1-6
Kohlenstoffatome in jeder Alkylgruppe enthalten. Das Alkalimetall
der 3-Alkalimetallsalze von Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on oder Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on
kann Lithium, Natrium oder Kalium sein.
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Da Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on-3-sulfatester-natriumsalz
ein Nebenbestandteil von PREMARIN (konjugiertem Pferdeöstrogen)
ist, sieht die Erfindung ebenfalls Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on-3-sulfat-natriumsalz
in mehr als einprozentiger Reinheit vor.
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Diese Erfindung sieht ebenfalls eine
Verbindung vor, welche im Wesentlichen aus Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on
oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz seines 3-Sulfatesters
oder Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on-3-glucuronid
oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon besteht; und eine
Verbindung, welche im Wesentlichen aus Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on
oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz seines 3-Sulfatesters
oder Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on-3-glucuronid
oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon besteht.
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Wie gemäß dieser Erfindung verwendet,
deckt Behandeln die Behandlung eines bestehenden Zustands, Verbessern
des Zustands oder Vorsehen von Linderung des Zustands vor und Hemmen
schließt
Hemmen oder Verhindern des Fortschreitens oder der Entwicklung des
Zustands ein.
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Die Verbindungen dieser Erfindung
können
durch ein Verfahren hergestellt werden, welches umfasst:
- (a) Entschützen
eines 17-geschützten
3-Hydroxyestra-5(10),7-dien-17-on, zum Beispiel 17-Ethylendioxyestra-5(10),7-dien-3-ol
oder eines 3-geschützten
3-Hydroxyestra-5(10),7-dien-l7-on, zum Beispiel 3-(tert.-Butyldiphenylsilyl)oxyestra-5(10),7-dien-l7-on
und Gewinnen von 3α-Hydroxyestra-5(10),7-dien-l7-on
oder 3β-Hydroxyestra-5(10),7-dien-l7-on;
oder
- (b) Unterwerfen von 3β-Hydroxyestra-5(10),7-dien-l7-on
unter eine Mitsunobu-Umsetzung und gewinnen von 3α-Hydroxyestra-5(10),7-dien-17-on;
oder
- (c) Umwandeln von 3α-Hydroxyestra-5(10),7-dien-l7-on
in einen 3-Sulfatester
davon durch Umsetzung mit einem Schwefeltrioxid-ammoniak, -alkylamin,
-dialkylamin oder -trialkylamin-Reagenz, wie Schwefeltrioxid-triethylamin
oder Schwefeltrioxid-pyridin, um ein Ammonium-, Alkylammonium-,
Dialkylammonium-, Trialkylammonium- oder Pyridinium-3-sulfatsalz
zu bilden und falls gewünscht,
Umwandeln des 3-Sulfatsalzes in ein anderes 3-Sulfatsalz durch Kationaustausch,
z. B. durch Bilden eines Metallsalzes durch Behandlung mit einer
Metallhydroxidlösung;
oder
- (d) Umwandeln von 3β-Hydroxyestra-5(10),7-dien-l7-on
in einen 3-Sulfatester
davon durch Umsetzung mit einem Schwefeltrioxid-ammoniak, -alkylamin,
-dialkylamin oder -trialkylamin-Reagenz, wie Schwefeltrioxid-triethylamin
oder Schwefeltrioxid-pyridin, um ein Ammonium-, Alkylammonium-,
Dialkylammonium-, Trialkylammonium- oder Pyridinium-3-sulfatsalz
zu bilden und falls gewünscht,
Umwandeln des 3-Sulfatsalzes in ein anderes 3-Sulfatsalz durch Kationaustausch,
z. B. durch Bilden eines Metallsalzes durch Behandlung mit einer
Metallhydroxidlösung;
oder
- (e) Umwandeln von 3α-Hydroxyestra-5(10),7-dien-l7-on
in sein 3-Glucuronid
oder Natriumsalz davon; oder
- (f) Umwandeln von 3β-Hydroxyestra-5(10),7-dien-l7-on
in sein 3-Glucuronid
oder Natriumsalz davon; oder
- (g) Umwandeln von 3α-Hydroxyestra-5(10),7-dien-l7-on-3-glucuronid
in ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon durch Neutralisation
mit einer Base; oder
- (h) Umwandeln von 3β-Hydroxyestra-5(10),7-dien-l7-on-3-glucuronid
in ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon durch Neutralisation
mit einer Base; oder
- (i) Umwandeln von 3α-Hydroxyestra-5(10),7-dien-17-on
in ein Alkalimetallsalz davon durch Umsetzung mit einer Alkalimetall
enthaltenden Base; oder
- (j) Umwandeln von 3β-Hydroxyestra-5(10),7-dien-17-on
in ein Alkalimetallsalz davon durch Umsetzung mit einer Alkalimetall
enthaltenden Base.
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Die Verbindungen dieser Erfindung
können
aus leicht erhältlichen
Ausgangsmaterialien hergestellt werden. Zum Beispiel wird die Herstellung
von Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on
(5B), Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on
(5A), Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on-3-sulfatester-natriumsalz
(7) und Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on-3-sulfatester-triethylammoniumsalz
(15) in Schemata I und II gezeigt, ausgehend von Equilinmethylether
(US-Patent 3644439) und 17β-Hydroxyestra-5(10),7-dien-3-on
(8) (US-Patent 2930805). Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on-3-glucuronid-natriumsalz
(16) und Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on-3-glucuronid-natriumsalz
(17) können
gemäß Schema
III hergestellt werden.
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Wie in Schema I gezeigt, wird das
17-Ethylendioxyderivat von Equilinmethylether 1 unter Verwendung einer
Birch-Reduktion mit Lithium in flüssigem Ammoniak in das Trien
2 umgewandelt. Milde Oxalsäurebehandlung
erlaubt die selektive Hydrolyse des Enolethers, um das Keton 3 vorzusehen.
Aufeinanderfolgende Reduktion des 3-Ketons (Lithiumaluminiumhydrid)
und Entschützung
des 17-Ketons (p-Toluolsulfonsäure) ergibt
die Produkte 5A und 5B der Erfindung als ein Gemisch, in welchem
das 3α-Isomer
5A vorherrscht (4 : 1 Verhältnis).
Trennung kann direkt durch präparative
Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie
realisiert werden. Alternativ kann Konfigurationsinversion bei C-3
zu einem Gemisch, in welchem das 3β-Isomer vorherrscht, durch eine
Mitsunobu-Umsetzung erreicht werden. Die hochgradig kristallinen
3-(3,5-Dinitro)benzoate,
Produkte der Mitsunobu-Inversion, sind leicht durch Säulenchromatographie
trennbar. Nach Hydrolyse wurde 5B mit Triethylamin : Schwefeltrioxid-Reagenz
in sein 3β-Sulfat
umgewandelt.
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Schema II skizziert die Umwandlung
von 17β-Hydroxyestra-5(10),7-dien-3-on
(8) zu einem Gemisch aus 5A und 5B (6,6 : 1 Verhältnis) durch eine Reduktions-Oxidationsabfolge,
welche eine differenzielle Schützungs-Entschützungsabfolge
für die
C-3- und C-17-Funktionalitäten
erfordert. Reduktion an C-3 nutzte Lithium-tri-tertbutoxyaluminiumhydrid,
eine Swern-artige Oxidation sah das C-17-Keton vor. Trennung von
5A und 5B wurde durch HPLC erreicht. Die Umwandlung von 5A in das
3α-Sulfat
15 mit Pyridin : Schwefeltrioxid-Reagenz wird beispielhaft dargestellt.
Die Alkalimetallsalze von 5A und 5B können durch Behandlung des jeweiligen
Alkohols mit einem Alkalimetallhydrid wie Natriumhydrid in einem
nicht wässerigen
Lösungsmittel
wie THF oder DMF hergestellt werden. Die Alkalimetallsalze von 5A
und 5B sind als Zwischenverbindungen bei der Herstellung der Sulfatester
(durch Amin : Schwefeltrioxidbehandlung) von 5A und 5B brauchbar
und sind auch als Östrogenverbindungen
brauchbar.
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Schema III zeigt die Herstellung
von Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on-3-glucuronid-natriumsalz
(16) und Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on-3-glucuronid-natriumsalz
(17) aus Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on
(5B) bzw. Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on
(5A). Die Natriumglucuronide (16) und (17) können mit milder Säure behandelt werden,
um die jeweiligen 3-Glucuronide vorzusehen.
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Die Verbindungen dieser Erfindung
sind östrogenisch,
wie in den unten beschriebenen pharmakologischen Standardtestverfahren
in vitro und in vivo gezeigt, in welchen Verbindungen Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on
(5B) und Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on
(5A) als repräsentative
Verbindungen dieser Erfindung bewertet wurden.
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Östrogen-Rezeptor-Bindung
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Eine Initialbewertung untersuchte
die Konkurrenz-Bindungseigenschaften von 5B und 5A gegenüber dem
als lösliches
Zellextrakt (Cytosol) hergestellten menschlichen Östrogen-Rezeptor
(hER-α).
In diesem pharmakologischen Standardtestverfahren zeigten 5B und
5A keine spezifische Bindungsaktivität. Jedoch wenn Östrogen-Rezeptor-Bindung
unter Verwendung eines Ganzzellen-Testverfahrens analysiert wurde, wurde
spezifische Bindung deut lich gezeigt. Dieses Testverfahren zeigte
einen IC50 von 1,5 × 10– 7 M oder einen geschätzten Ki von
150 nM für
5B. Ähnlich
zeigte 5A einen IC50 von 2 × 10–7 M.
Dies wäre
verglichen mit einem Ki für Estron,
Equilin und Equilenen von 51, 67 bzw. 375 nM.
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Co-Transfektionstestverfahren
in vitro
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In diesem pharmakologischen Standardtestverfahren
wurden hER-α Zellen, überexprimiert
in Eierstockzellen von Chinesischen Hamstern (CHO), infiziert mit
Adeno-2x-ERE-tk-luciferase, einem Östrogen-responsiven Reportergen-Konstrukt,
variierenden Konzentrationen (10–12–10–5 M)
von 5B und 5A für
24 Stunden ausgesetzt. Zellen wurden ebenfalls 17β-Estradiol
bei 10–9 ausgesetzt.
Nach der 24-stündigen
Behandlung wurden die Zellen lysiert und die Zellextrakte auf Luciferase-Aktivität untersucht.
Die Ergebnisse sahen vor, dass 5B einen EC50 von
etwa 29 nM hatte und 5A von 43 nM. Unter Verwendung eines ähnlichen
Testverfahrens zeigen vorhergehende Daten einen EC50 von
5,6 nM für
Estron.
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Uterotrope Wirksamkeit
in vivo
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Unreife Ratten wurden mit variierenden
Dosen von 5B oder 5A für
drei Tage (S.C.) behandelt, als auch zusätzliche Gruppen (n = 6) von
Ratten mit 0,5 μg
Ethinylestradiol und Vehikel als positive, bzw. negative Kontrollen
behandelt wurden. Die Ergebnisse dieses pharmakologischen Standardtestverfahrens
werden in der Tabelle unten gezeigt.
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Die erhaltenen Ergebnisse zeigen
signifikante Uterusstimulation im Vergleich mit Vehikel bei fast
allen Dosen. Bei Dosen über
10 μg/Ratte
war der Unterschied zum Vehikel signifikant bei einem p-Wert von
weniger als 0,001 für
sowohl 5B, als auch 5A. Der geschätzte EC50 von
diesem Testverfahren wäre
etwa 30 μg/Ratte oder
0,6 mg/kg für
5B und etwas geringer für
5A. Der EC50 für Estron ist in ähnlichen
Testverfahren auf 0,2 mg/kg geschätzt worden. Somit zeigen die
Daten von diesem pharmakologischen Standardtestverfahren in vivo,
dass 5B und 5A signifikante Östrogenwirksamkeit
haben.
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Basierend auf den Ergebnissen dieser
pharmakologischen Standardtestverfahren unter Verwendung repräsentativer
Verbindungen dieser Erfindung, sind Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz seines 3-Sulfatesters,
Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on-3-glucuronid
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon, Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz seines 3-Sulfatesters,
Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on-3-glucuronid
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon, Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on-3-alkalimetallsalz
und Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on-3-alkalimetallsalz
brauchbar bei Ersatztherapie bei Östrogenmangel. Die Verbindun gen
dieser Erfindung sind daher brauchbar beim Vorsehen von Östrogenersatztherapie
nach Ovariektomie oder Menopause und beim Lindern von Symptomen
in Verbindung mit Östrogenmangel,
einschließlich
vasomotorischen Symptomen wie Hitzewallungen und anderen Zuständen in
Verbindung mit Menopause, wie Vaginalatrophie, Vaginitis und atrophischen
Veränderungen
des unteren Urintrakts, welche erhöhte Urinfrequenz, Inkontinenz
und Dysurie verursachen können.
Die Verbindungen dieser Erfindung sind brauchbar beim Verhindern
von Knochenverlust und bei der Hemmung oder Behandlung von Osteoporose.
Die Verbindungen dieser Erfindung sind kardioprotektiv und sind
brauchbar bei der Behandlung von Atherosklerose. Diese kardiovaskulär-schützenden
Eigenschaften sind von großer
Wichtigkeit, wenn postmenopausale Patientinnen mit Östrogenen
behandelt werden, um Osteoporose zu verhindern, und bei männlichen
Wesen, wenn Östrogentherapie
angezeigt ist. Die Verbindungen dieser Erfindung sind ebenfalls
Antioxidationsmittel und sind daher brauchbar beim Behandeln oder
Hemmen von durch freie Radikale hervorgerufenen Erkrankungszuständen. Spezielle
Situationen, in welchen Antioxidationsmitteltherapie als begründet angezeigt
sind, sind bei Krebsen, Störungen
des zentralen Nervensystems, Alzheimer-Erkrankung, Knochenerkrankung,
Alterung, Entzündungsstörungen,
peripher-vaskulärer
Erkrankung, Rheumatoidarthritis, Autoimmunerkrankungen, Atemnot,
Emphysem, Verhinderung von Reperfusionsverletzung, viraler Hepatitis,
chronisch aktiver Hepatitis, Tuberkulose, Psoriasis, systemischem
Lupus erythematodes, Erwachsenen-Atemnotsyndrom, Trauma des zentralen
Nervensystems und Schlaganfall. Zusätzlich sind die Verbindungen
dieser Erfindung bei der Unterdrückung
von Lactation und bei der Prophylaxe und Behandlung von Mumps-orchitis
brauchbar.
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Die Verbindungen dieser Erfindung
können
allein als einziger therapeutischer Wirkstoff verwendet werden,
oder können
in Verbindung mit anderen Wirkstoffen wie anderen Östrogenen,
Progestinen oder/und Androgenen verwendet werden.
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Die Verbindungen dieser Erfindung
können
rein oder mit einem pharmazeutischen Träger zur Verabreichung formuliert
werden, dessen Anteil durch die Löslichkeit und chemische Natur
der Verbindung, den gewählten
Verabreichungsweg und die pharmakologische Standardpraxis bestimmt
wird. Der pharmazeutische Träger
kann fest oder flüssig
sein.
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Ein fester Träger kann eine oder mehrere
Substanzen einschließen,
welche auch als Geschmacksmittel, Schmiermittel, Aufschlussmittel,
Suspensionsmittel, Füllstoffe,
Gleitmittel, Kompressionshilfen, Bindemittel oder Tablettenaufschlussmittel
fungieren können;
er kann ebenfalls ein Einkapselungsmaterial sein. In Pulvern ist
der Träger
ein fein geteilter Feststoff, welcher sich in Vermischung mit dem
fein geteilten Wirkstoff befindet. In Tabletten wird der Wirkstoff
mit einem Träger
mit den notwendigen Kompressionseigenschaften in geeigneten Proportionen
gemischt und in die gewünschte
Form und Größe gepresst.
Die Pulver und Tabletten enthalten vorzugsweise bis zu 99% des Wirkstoffs.
Geeignete feste Träger
schließen
zum Beispiel Calciumphosphat, Magnesiumstearat, Talk, Zucker, Lactose,
Dextrin, Stärke,
Gelatine, Cellulose, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose,
Polyvinylpyrrolidin, niedrig schmelzende Wachse und Ionenaustauschharze
ein.
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Flüssige Träger werden beim Herstellen
von Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Sirupen, Elixieren und unter Druck gesetzten
Verbindungen verwendet. Der Wirkstoff kann in einem pharmazeutisch
annehmbaren flüssigen
Träger
wie Wasser, einem organischen Lösungsmittel,
einem Gemisch aus beidem oder pharmazeutisch annehmbaren Ölen oder
Fetten gelöst
oder suspendiert werden. Der flüssige
Träger
kann weitere geeignete pharmazeutische Zusatzstoffe enthalten, wie
Aufschlussmittel, Emulgatoren, Puffer, Konservierungsstoffe, Süßstoffe,
Geschmacksstoffe, Suspensionsmittel, Verdickungsmittel, Farbstoffe,
Viskositätsregulatoren,
Stabilisatoren oder Osmo-Regulatoren. Geeignete Beispiele für flüssige Träger zur
oralen und parenteralen Verabreichung schließen Wasser (teilweise Zusatzstoffe
wie oben enthaltend, z. B. Cellulosederivate, vorzugsweise Natriumcarboxymethylcelluloselösung), Alkohole
(einschließlich
einwertige Alkohole und mehrwertige Alkohole, z. B. Glycole) und
ihre Derivate, Lecithine und Öle
(z. B. fraktioniertes Kokosöl
und Arachisöl) ein.
Zur parenteralen Verabreichung kann der Träger auch ein öliger Ester,
wie Ethyloleat und Isopropylmyristat sein. Sterile flüssige Träger sind
in Zusammensetzungen in steriler flüssiger Form zur parenteralen
Verabreichung brauchbar. Der flüssige
Träger
für unter
Druck gesetzte Zusammensetzungen kann halogenierter Kohlenwasserstoff
oder anderes pharmazeutisch annehmbares Treibmittel sein.
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Flüssige pharmazeutische Zusammensetzungen,
welche sterile Lösungen
oder Suspensionen sind, können
zum Beispiel durch intramuskuläre,
intraperitoneale oder subkutane Injektion genutzt werden. Sterile Lösungen können auch
intravenös
verabreicht werden. Die Verbindungen dieser Erfindung können auch
oral entweder in flüssiger
oder fester Zusammensetzungsform verabreicht werden.
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Die Verbindungen dieser Erfindung
können
rektal oder vaginal in Form eines herkömmlichen Zäpfchens verabreicht werden.
Zur Verabreichung durch intranasale oder intrabronchiale Inhalation
oder Insufflation können
die Verbindungen dieser Erfindung in eine wässerige oder teilweise wässerige
Lösung
formuliert werden, welche dann in Form eines Aerosols genutzt werden
kann. Die Verbindungen dieser Erfindung können auch transdermal durch
die Verwendung eines transdermalen Pflasters verabreicht werden,
welches den Wirkstoff und einen Träger enthält, der gegenüber dem
Wirkstoff inert ist, gegenüber
der Haut nicht toxisch ist und die Abgabe des Wirkstoffs für systemische
Absorption in den Blutstrom durch die Haut erlaubt. Der Träger kann jede
Anzahl an Formen annehmen, wie Cremes und Salben, Pasten, Gels und
Okklusionsmittel. Die Cremes und Salben können viskose, flüssige oder
halbflüssige
Emulsionen entweder von der Art Öl
in Wasser oder Wasser in Öl
sein. Pasten, welche aus absorptiven Pulvern, dispergiert in Petroleum
oder hydrophilem Petroleum bestehen, welche den Wirkstoff enthalten,
können
ebenfalls geeignet sein. Eine Vielzahl an Okklusionsmitteln kann
verwendet werden, um den Wirkstoff in den Blutfluss abzugeben, wie
eine halbdurchlässige
Membran, welche ein Reservoir bedeckt, welches den Wirkstoff mit
oder ohne Träger
enthält,
oder eine Matrix, welche den Wirkstoff enthält. Weitere Okklusionsmittel
sind in der Literatur bekannt.
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Die Dosierungsanforderungen variieren
mit den bestimmten eingesetzten Zusammensetzungen, dem Verabreichungsweg,
der Schwere der gezeigten Symptome und der besonderen zu behandelnden
Person. Basierend auf den in den pharmakologischen Standardtestverfahren
erhaltenen Ergebnissen wären
die geplanten täglichen
Dosierungen an Wirkstoff 0,02 μg/kg–750 μg/kg. Die
Behandlung wird im Allgemeinen mit kleinen Dosierungen von weniger
als der optimalen Dosis der Verbindung begonnen. Danach wird die
Dosierung erhöht,
bis die optimale Wirkung unter den Umständen erreicht ist; genaue Dosierungen
für orale,
parenterale, nasale oder intrabronchiale Verabreichung werden durch
den verabreichenden Arzt bestimmt, und zwar basierend auf der Erfahrung
mit der einzelnen behandelten Person. Vorzugsweise befindet sich
die pharmazeutische Zusammensetzung in Einheitsdosierungsform, z.
B. als Tabletten oder Kapseln. In solch einer Form wird die Zusammensetzung
in Einheitsdosen unterteilt, welche passende Mengen des Wirkstoffs
enthalten; die Einheitsdosierungsform kann verpackte Zusammensetzungen
sein, zum Beispiel verpackte Pulver, Vialen, Ampullen, vorgefüllte Spritzen
oder Sachets, welche Flüssigkeiten
enthalten. Die Einheitsdosierungsform kann zum Beispiel eine Kapsel
oder Tablette selbst, oder sie kann die passende Anzahl von jeder
solcher Zusammensetzungen in verpackter Form sein.
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Das Folgende sieht die Herstellung
von repräsentativen
Verbindungen dieser Erfindung vor. Insbesondere die Herstellung
der in Schemata I und II gezeigten Verbindungen wird beschrieben.
Die in diesen Schemata verwendete Verbindungsnummerierung wird auch
in den folgenden Beispielen verwendet.
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Beispiel 1
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Herstellung von:
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Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on
(5B)
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Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on-3-sulfatester-natriumsalz
(7)
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17-Ethylendioxy-3-methoxyestra-1,3,5(10),7-tetraen
(1)
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Eine Suspension aus Equilin-3-methylether
(5 g, 18 mmol), Ethylenglycol (10 ml, 0,18 mol) und p-Toluolsulfonsäure-monohydrat
(0,1 g, 0,53 mmol) in Toluol (100 ml) wurde mit azeotroper Entfernung
von Wasser unter Verwendung eines Dean-Stark-Apparats für 8 Std.
auf Rückfluss
erhitzt. Das Umsetzungsgemisch wurde mit 5% wässerigem Kaliumbicarbonat (2 × 25 ml)
gewaschen. Die organische Schicht wurde abgetrennt, über wasserfreiem
Kaliumcarbonat getrocknet und konzentriert, um 1 als weißen Feststoff
(5,8 g, 99%) zu ergeben.
1H NMR (CDCl3): 7,8–6,74
(m, 3H), 5,4 (br s, 1H), 3,88 (m, 4H), 3,74 (s, 3H), 0,75 (s, 3H).
13C NMR (CDCl3):
157,94, 134,84, 130,72, 129,48, 119,94, 114,70, 113,13, 112,83,
65,82, 65,14, 55,56, 50,25, 48,32, 40,72, 34,86, 32,80, 32,56, 30,48,
14,63.
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17-Ethylendioxy-3-methoxyestra-2,5(10),7-trien
(2)
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Zu einer Lösung des Aren 1 (1,63 g, 5
mmol) in THF (25 ml) wurde kondensiertes flüssiges Ammoniak (100 ml) zugegeben.
Kleine Stücke
von frisch geschnittenem Lithiumdraht (0,6 g, 86 mmol) wurden über einen Zeitraum
von 5 Min. bei –50°C zugegeben.
Die tiefblaue Lösung
wurde bei –33°C für 30 Min.
gerührt
und Ethanol (100%, 10 ml) wurde über
einen Zeitraum von 10 Min. zugegeben. Das Ammoniak durfte verdampfen
und Wasser (20 ml) wurde zugegeben. Das zweiphasige Gemisch wurde
auf einen Trenntrichter übertragen
und mit Ether (3 × 30
ml) extrahiert. Die Etherextrakte wurden vereinigt, mit Kochsalzlösung gewaschen, über Kaliumcarbonat
getrocknet und konzentriert, um einen glänzenden weißen Feststoff zu ergeben, welcher
mit Ether (4 × 20
ml) gewaschen wurde, um den Enolether 2 (1,2 g, 73%) zu ergeben.
1H NMR (CDCl3): 5,27
(br s, 1H), 4,66 (br s, 1H), 3,91 (m, 4H), 3,56 (s, 3H), 0,74 (s,
3H)
13C NMR(CDCl3):
152,86, 137,94, 126,96, 123,11, 119,97, 114,76, 90,98, 65,64, 65,04,
54,20, 49,90, 48,42, 42,50, 34,74, 33,68, 31,72, 29,31, 28,91, 20,45,
14,83.
-
17-Ethylendioxyestra-5(10),7-dien-3-on
(3)
-
Zu einer Lösung des Enolethers 2 (0,5
g, 1,52 mmol) in Dichlormethan (30 ml), THF (20 ml) und Methanol
(20 ml) wurde Wasser (30 ml) zugegeben, gefolgt von Oxalsäuredihydrat
(1,2 g, 9,5 mmol) und das sich ergebende zweiphasige Gemisch wurde
für 8,5
Std. kräftig
gerührt.
Die Schichten wurden getrennt und die wässerigen Schicht wurde mit
Dichlormethan (2 × 20
ml) gewaschen. Die organischen Schichten wurden vereinigt, über wasserfreiem
Kaliumcarbonat getrocknet und konzentriert, um Keton 3 als glasigen
Feststoff (0,47 g, 98%) zu ergeben.
1H
NMR (CDCl3): 5,27 (br s, 1H), 3,89 (m, 4H),
0,73 (s, 3H)
13C NMR (CDCl3):
212,21, 137,85, 129,95, 123,85, 119,76, 114,33, 65,61, 64,99, 49,72,
48,19, 44,10, 43,40, 39,56, 34,67, 31,86, 31,73, 29,26, 28,87, 20,34,
14,81
-
17-Ethylendioxyestra-5(10),7-dien-3-ol
(4)
-
Zu einer gut gerührten Suspension aus Lithium-aluminiumhydrid
(0,3 g, 7,9 mmol) in Diethylether (20 ml) bei 0°C unter Stickstoff wurde eine
Lösung
aus dem Keton 3 (0,47 g, 1,52 mmol) in Ether (20 ml) zugegeben.
Nach Rühren
für 1,5
Std. wurde das Umsetzungsgemisch durch die aufeinanderfolgende Zugabe
von Wasser (0,3 ml), 15% wässerigem
Natriumhydroxid. (0,3 ml) und Wasser (1 ml) gelöscht und für 30 Min. gerührt. Der
anorganische Niederschlag wurde ausfiltriert und mit Ether (3 × 10 ml)
gewaschen. Die Etherextrakte und Waschungen wurden vereinigt und
konzentriert, um ein Gemisch (4 : 1) aus den 3α- und 3β-Alkoholen 4 als Schaum (0,47
g, Quant) zu ergeben.
1H NMR (CDCl3): 5,17 (br s, 1H), 3,98 (m, 0,2H), 3,88
(m, 0,8H), 3,8 (m, 4H), 0,66 (s, 0,6H), 0,65 (s, 2,4H)
-
3α-Hydroxyestra-5(10),7-dien-l7-on
(5A) und 3β-Hydroxyestra-5(10),7-dien-l7-on
(5B)
-
Zu einer Lösung aus dem Alkohol 4 (0,46
g, 1,45 mmol) in Aceton (10 ml), THF (3 ml) und Wasser (1 ml) wurde
p-Toluolsulfonsäure-monohydrat
(0,1 g, 0,52 mmol) zugegeben. Nach Rühren für 10 Std. wurde das Umsetzungsgemisch
mit Ether (50 ml) verdünnt
und mit wässerigem
5% Kaliumbicarbonat (2 × 20
ml), Kochsalzlösung
(25 ml) gewaschen und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Konzentration der organischen
Schicht ergab ein Gemisch aus den Alkoholen 5A und 5B als wachsigen
Feststoff (0,45 g, Quant).
HPLC (IB-SIL C18-BD, 8 μ, 50 × 250 mm,
60% Methanol in Wasser, 205 nm): Trennung von 0,35 g eines α/β-Gemisches
von Alkoholen sah 5A (0,145 g) und 5B (0,081 g) in reiner Form vor.
5A
1H NMR (CDCl3): 5,30
(br s, 1H), 3,86 (m, 1H), 0,69 (s, 3H)
13C
NMR (CDCl3): 220,56, 136,33, 128,45, 123,89,
116,34, 68,07, 50,68, 50,12, 43,47, 39,64, 36,18, 32,58, 32,33,
32,27, 28,14, 27,66, 20,03, 14,14
5B
1H
NMR (CDCl3): 5,38 (br s, 1H), 4,08 (m, 1H),
0,76 (s, 3H)
13C NMR (CDCl3):
220,56, 136,35, 128,40, 122,99, 116,41, 66,59, 50,75, 50,12, 43,24,
38,84, 36,17, 32,41, 32,38, 30,80, 28,39, 24,32, 20,00, 14,14
-
3β-(3,5-Dinitrobenzoyloxy)estra-5(10),7-dien-l7-on
(6)
-
Zu einer Suspension der Alkohole
5 (0,45 g, 1,6 mmol), 3,5-Dinitrobenzoesäure (0,44
g, 2 mmol) und Triphenylphosphin (0,52 g, 2 mmol) in Toluol (20
ml) bei 0°C
unter Stickstoff wurde Diethylazodicarboxylat (0,32 ml, 2 mmol)
tropfenweise über
einen Zeitraum von 2 Min. zugegeben. Das Umsetzungsgemisch durfte sich
auf Raumtemperatur erwärmen
und wurde für
16. Std. gerührt.
Es wurde dann für
4 Std. auf 55–58°C erhitzt
und zu Trockenheit konzentriert. Das Rohprodukt wurde durch Blitzchromatographie
gereinigt, eluierend mit Hexanen/Ethylacetat (7 : 3), um den Ester
6 als gelben Feststoff (0,13 g, 17,4%) zu ergeben.
1H NMR (CDCl3): 9,2–8,4 (m,
3H), 5,54 (m, 1H), 5,41 (br s, 1H), 0,80 (s, 3H).
-
3β-Hydroxyestra-5(10),7-dien-l7-on
(5B)
-
Eine Lösung des Esters 6 (0,13 g,
0,28 mmol) in THF (10 ml) und Wasser (2 ml) wurde mit Kaliumcarbonat
(0,02 g, 0,14 mmol) behandelt und für 8 Std. gerührt. Lithiumhydroxid
(0,02 g, 0,84 mmol) wurde zugegeben und Rühren wurde für zusätzliche
30 Min. fortgesetzt. Das Umsetzungsgemisch wurde mit Ether (20 ml) verdünnt, mit
wässerigem
5% Kaliumbicarbonat (2 × 20
ml) gewaschen und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Abdampfen von Lösungsmitteln
ergab den Alkohol 7 als wachsigen Feststoff (0,073 g, 96%) mit einem
violetten Farbton. von diesem Produkt wurde befunden, dass es mit
geringen Mengen an 3β-Hydroxyestra-5(10),6,8-trien-l7-on
14 verunreinigt war.
1H NMR (CDCl3) stimmt mit der aus der präparativen
HPLC-Trennung von
5A und 5B erhaltenen Probe überein.
GC/MS
(silyliertes Derivat) Analyse von 5B: M/Z = 344; Retentionszeit
15,592 Min.
-
3β-Hydroxyestra-5(10),7-dien-l7-on,
3-Sulfatester-natriumsalz (7)
-
Roher Alkohol 5B (0,07 g, 0,25 mmol)
wurde in THF (5 ml) gelöst
und mit Triethylamin-schwefeltrioxidkomplex (0,1 g, 0,55 mmol) für 48 Std.
behandelt. Der kristalline Niederschlag wurde durch Filtration isoliert, in
Wasser (5 ml) gelöst
und mit 0,1 NaOHaq bis pH 10 gelöst. Die
wässerige
Lösung
wurde mit Ether (2 × 10 ml)
gewaschen und lyophilisiert, um 7 als flockigen Feststoff (70 mg)
vorzusehen.
LC/MS (Negativionenelektronenspray) Analyse von
7: M/Z = 351; Retentionszeit = 31,54 Min.
1H
NMR (CDCl3): 0,78 (1H), 1,30 (1H), 1,47
(td, 1H), 1,77 (1H), 1,80 (1H), 1,84 (1H), 1,88 (1H), 1,93 (1H),
2,02 (1H), 2,08 (1H), 2,19 (dd, 1H), 2,21 (1H), 2,27 (1H), 2,30
(1H), 2,40 (1H), 2,44 (1H), 2,48 (dd, 1H), 2,54 (bd, 1H), 2,63 (bd,
1H), 4,78 (m, 1H), 5,40 (bs, 1H).
13C
NMR (CDCl3): 14,2, 20,7, 25,0, 29,1, 29,2,
32,8, 33,2, 36,7, 36,9, 44,2, 51,0, 51,5, 75,3, 117,1, 123,6, 129,3,
137,3, 223,3.
-
Beispiel 2
-
Herstellung von:
-
Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on
(5B)
-
Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on
(5A)
-
Estra-5(10) 7-dien-3α-ol-17-on-3-sulfatester-triethylammoniumsalz
(15)
-
17β-Acetoxyestra-5(10),7-dien-3-on
(9)
-
Eine Lösung aus 17β-Hydroxyestra-5(10),7-dien-3-on
(1,24 g, 4,5 mmol) in einem Gemisch aus Pyridin (20 ml) und Dichlormethan
(20 ml) wurde mit Essigsäureanhydrid
(2,0 äq,
0,86 ml) und DMAP (0,1 äq,
10 mg, 0,08 mmol) behandelt. Die Lösung wurde 16 Std. bei Raumtemperatur
gerührt
und dann in Wasser (50 ml) gegossen. Die Schichten wurden getrennt
und die wässerige
Schicht wurde mit Ethylacetat (3 × 50 ml) extrahiert. Die organischen
Schichten wurden vereinigt, mit gesättigter wässeriger NaCl-Lösung (50
ml) gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet und unter reduziertem Druck konzentriert,
um ein Öl
zu ergeben, das durch Blitz-Säulenchromatographie
an Silicagel, eluierend mit 20% EtOAc/Hexan gereinigt wurde, um
das Acetat (1,03 g, 72%) als weißen Schaum zu ergeben. Eine
kleine Portion wurde aus 10% Et2O/Hexan
umkristallisiert, um weiße
Nadeln (Fp. 113-4°C)
zu ergeben.
-
1H NMR (400
MHz, CDCl3)
δ 5,29 (1H, m), 4,77 (dd, J =
6,15, 3,7 Hz, 1H), 2,76 (m, 2H), 2,62 (m, 2H), 2,50 (m, 4H), 2,28
(m, 2H), 2,40 (s, 3H), 1,96 (m, 2H), 1,90 (m, 1H), 1,74 (m, 1H),
1,42 (dt, 13,2, 3,9 Hz, 1H), 1,24 (dq, J = 12, 3,9 Hz, 1H), 0,69 (s,
3H). m/z (EI) 314 (M*).
-
Anal. (C20H26O3) C, H, N
berechnet:
C, 76,4; H, 8,34; N, 0,0;
gefunden: C, 76,18; H, 8,20; N, 0,06.
-
17β-Acetoxyestra-5(10),7-dien-3-ol
(10)
-
Eine Lösung aus dem Keton 9 (1,03
g, 3,28 mmol) in trockenem THF (20 ml) bei 0°C unter Stickstoff wurde durch
eine Spritze mit Lithium-tri-tert.-butoxyaluminiumhydrid (1,0 M,
1,5 äq,
4,92 ml, 4,92 mmol) behandelt. Nach 2 Std. wurde die Lösung in
1 N HCl (100 ml) gegossen. Die Schichten wurden getrennt und die wässerige
Schicht wurde mit Ether (3 × 50
ml) extrahiert. Die organischen Schichten wurden vereinigt, mit
gesättigter
wässeriger
NaCl-Lösung
(50 ml) gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet und unter reduziertem Druck konzentriert,
um einen weißen
Feststoff (1,08 g) zu ergeben, Rf 0,3 (30%
EtOAc/Hexan), welcher ohne weitere Reinigung verwendet wurde.
-
17β-Acetoxy-3-(tert-butyldiphenylsilyl)oxyestra-5(10),7-dien
(11)
-
Zu einer Lösung aus den Alkoholen 10 (1,08
g, 3,42 mmol) in Dichlormethan (20 ml) wurde Imidazol (1,6 äq, 0,37
g, 5,43 mmol) zugegeben, gefolgt von tert.-Butyldiphenylsilylchlorid
(1,6 äq,
1,42 ml, 3,64 mmol). Das Gemisch wurde 16 Std. bei Raumtemperatur
unter Stickstoff gerührt
und dann in 1 N HCl (100 ml) gegossen. Die Schichten wurden getrennt
und die wässerige
Schicht wurde mit Ether (3 × 50
ml) extrahiert. Die organischen Schichten wurden vereinigt, mit
gesättigter
wässeriger
NaCl-Lösung
(50 ml) gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet und unter reduziertem Druck konzentriert,
um ein Öl
(2,2 g), Rf 0,55 (10% EtOAc/Hexan) zu ergeben,
welches ohne weiter Reinigung verwendet wurde.
-
3-(tert.-Butyldiphenylsilyl)oxy-17β-hydroxyestra-5(10),7-dien
(12)
-
Zu den Acetaten 11 (2,2 g, 4,0 mmol)
in einem Gemisch aus Methanol (60 ml) und Dichlormethan (10 ml)
wurde Kaliumcarbonat (1,0 äq,
0,55 g, 4,0 mmol) zugegeben. Nach Rühren für 4 Std. wurde eine zusätzliche
Portion Kaliumcarbonat (1,0 äq,
0,55 g, 4,0 mmol) zugegeben. Das Gemisch wurde für 16 Std. gerührt und
weiteres Kaliumcarbonat (1,0 äq,
0,55 g, 4,0 mmol) wurde zugegeben. Nach 24 Std. wurde Wasser (100 ml)
zugegeben, die Schichten wurden getrennt und die wässerige
Schicht wurde mit Dichlormethan (3 × 100 ml) extrahiert. Die organischen
Schichten wurden vereinigt, mit gesättigter wässeriger NaCl-Lösung (100
ml) gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet und unter reduziertem Druck konzentriert,
um ein Öl
zu ergeben, dass durch Blitz-Säulenchromatographie
an Silicagel, eluierend mit 20% EtOAc/Hexan gereinigt wurde, um
die Alkohole 12 (1,34 g), Rf 0,5 (30% EtOAc/
Hexan) als weißen
Schaum zu ergeben, welcher direkt verwendet wurde.
-
3-(tert.-Butyldiphenylsilyl)oxyestra-5(10),7-dien-l7-on
(13)
-
Zu den Alkoholen 12 (1,34 g, 2,6
mmol) in DMSO (20 ml), welche Triethylamin (11 äq, 4,0 ml, 28,7 mmol) enthielten,
wurde Trimethylamin-schwefeltrioxidkomplex (5,4 äq, 1,97 g, 14 mmol) zugegeben.
Nach Rühren
für 16
Std. unter Stickstoff wurde Wasser (100 ml) zu dem Gemisch zugegeben
und die wässerige
Phase wurde mit Et2O (6 × 100 ml) extrahiert. Die organischen
Schichten wurden vereinigt und aufeinanderfolgend mit 1 N wässeriger
HCl (100 ml), gesättigter
wässeriger
Natriumbicarbonatlösung
(100 ml) und gesättigter
wässeriger
NaCl-Lösung
(100 ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde über Magnesiumsulfat
getrocknet und unter reduziertem Druck konzentriert, um ein Öl zu ergeben,
das durch Blitz-Säulenchromatographie
an Silicagel, eluierend mit 10% EtOAc/Hexan gereinigt wurde, um
die Silyl-geschützten
Alkohole 13 (1,34 g), Rf 0,5 (20% EtOAc/Hexan),
als weißen
Schaum zu ergeben, welcher direkt verwendet wurde.
-
Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on
(5A) und Estra-5(10),7-dien-3β-ol-17-on (5B)
-
Zu einer Lösung aus den Silyl-geschützten Alkoholen
13 (1,16 g, 2,3 mmol) in THF (10 ml) bei Raumtemperatur unter Stickstoff
wurde durch eine Spritze eine Lösung
aus Tetrabutylammoniumfluorid (1,0 M, 1,3 äq, 2,9 ml, 3 mmol) zugegeben.
Nach Rühren
für 24
Std. wurde die Lösung
in Wasser (100 ml) gegossen und die wässerige Schicht wurde mit Ethylacetat
(3 × 100
ml) extrahiert. Die organischen Schichten wurden vereinigt und aufeinanderfolgend
mit 1 N wässeriger
HCl (100 ml), gesättigter
wässeriger
Natriumbicarbonatlösung (100
ml) und gesättigter
wässeriger
NaCl-Lösung (100
ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde über Magnesiumsulfat getrocknet
und unter reduziertem Druck konzentriert, um ein Öl zu ergeben,
das durch Blitz-Säulenchromatographie
an Silicagel, eluierend mit 40% EtOAc/Hexan gereinigt wurde, um
einen weißen Schaum
(0,56 g) zu ergeben. Weitere Reinigung durch präparative HPLC (Primesphere,
C18-HC, l0 μ, 50 × 20 mm; isokratisch: 50/50
MeCN/H2O; Fluss 50 ml/Min. ergab:
14
[tR = 13,85 Min., Stereoisomere des B-Ring
aromatischen Analogs]
1H NMR (300 MHz,
CDCl3)
δ 6,96 (brs, 2H), 4,15 (m, 1H),
2,97 (m, 2H), 2,95–2,50
(m, 6H), 2,50–2,25
(m, 2H), 2,05 (m, 2H), 1,85 (m, 3H), 0,77 und 0,75 (2 Singuletts,
2H).
m/z (ES-pos) 293 (M + Na+)
5A
[tR = 17,16 Min] (330 mg), Fp. 139–42°C.
1H NMR (300 MHz, CDCl3)
δ 5,37 (m,
1H), 3,93 (m, 1H), 2,61 (m, 2H), 2,48 (m, 2H), 2,45–2,10 (m,
5H), 2,10–1,80
(m, 7H), 1,7–1,4
(m, 2H), 1,26 (m, 2H), 0, 76 (s, 3H).
m/z (ES-pos) 295 (M +
Na+).
5B [tR =
18,68 m] (50 mg), Fp. 124–7°C.
1H NMR (300 MHz, CDCl3)
δ 5,38 (m,
1H), 4,10 (m, 1H), 2,75–2,45
(m, 3H), 2,45–2,15
(m, 5H), 2,15–1,95
(m, 2H), 1,95–1,70
(m, 7H), 1,65–1,40
(m, 3H), 1,27 (m, 12H), 0,76 (s, 3H). m/z (ES-pos) 295 (M + Na+).
-
Estra-5(10),7-dien-3α-ol-17-on,
3-Sulfatester-triethylammoniumsalz (15)
-
Zu einer Lösung aus dem Alkohol 5A (0,183
g, 0,67 mmol) in THF (2 ml) bei Raumtemperatur wurde Pyridin-schwefeltrioxidkomplex
(1,3 äq,
0,14 g, 0,87 mmol) zugegeben. Das Gemisch wurde für 4 Tage
unter Stickstoff gerührt
und dann wurde das THF unter reduziertem Druck entfernt. Der feste
Rückstand
wurde mit Ether (20 ml) gewaschen und in einem Gemisch aus Methanol
(10 ml) und Wasser (10 ml) gelöst.
Dowex-50 Harz (700 mg) wurde zugegeben, das Gemisch wurde unter
reduziertem Druck konzentriert und auf einen Sinterglastrichter übertragen.
Das Harz wurde mit Methanol/Wasser (1 : 1) gewaschen, bis TLC-Analyse
der Waschungen anzeigte, dass das gesamte Produkt (ca. 200 mg) abgewaschen
worden war. Weitere Reinigung durch HPLC (umgewandelt in das Produkt
zum Triethylammoniumsalz während
der Chromatographie) (Primesphere, C18-HC,
l0 μ, 50 × 250 mm,
S#171320; 10/90 bis 25/75 bei 5' bis
50/50 bei 15' bis
60/40 bei 23' bis 65/35
bei 26,5' bis 80/20
bei 36' bis 90/10
bei 31' (MeOH/50
mM Triethylammoniumacetat (TEAA); pH = 7); Fluss 70,0 ml/Min.);
950PSI 850 UV = 214 nm; 900 PSI ergab 15 [tR =
31 Min.] (21 mg, 7%) als ein Gummi.
1H
NMR (300 MHz, McOH-d4): 5,39 (s, 1H), 4,55
(m, 1H), 3,18 (q, J = 7,3 Hz, 7,6 H), 2,61 (br s, 2H), 2,55–1,60 (m,
16H), 1,50 (m, 1H), 1,30 (t, J = 7,3 Hz, 12,5 H), 0,76 (s, 3H).
m/z (ES-neg) 351 (M-NH (C2H5)3).