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Die vorliegende Erfindung betrifft
den First-pass-Effekt verhindernde Verbindungen, deren Verwendung
für die
Herstellung einer pharmazeutischen Zubereitung bzw. pharmazeutischer
Zubereitungen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
und Zubereitungen werden vorzugsweise als Ernährungsergänzung oder als Diät oder als
eine andere Art von Nahrungsmittel sowie als Arzneimittel, pharmazeutisches
Präparat
oder in einer anderen physikalischen Form bereitgestellt. Außerdem dienen
die erfindungsgemäßen Verbindungen und
Zubereitungen als Inhibitoren des First-pass-Effektes von oral verabreichten
Arzneimitteln. Für
die Erfindung kommen Tiere, vorzugsweise Säuger und insbesondere Menschen
in Frage, die mit Arzneimitteln behandelt werden, die dem First-pass-Effekt
unterliegen.
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Der "First-pass-Effekt" von oral
verabreichten Arzneimitteln bedeutet, dass das Arzneimittel während des Übergangs
aus dem Verdauungsbereich in den Blutstrom des Kreislaufsystems
abgebaut wird. Im Zusammenhang mit der häufig diskutierten "biologischen
Verfügbarkeit"
kommt es nicht selten vor, dass ein Arzneimittel einem Patienten
in einer 5-fachen oder noch größeren Menge
oral verabreicht wird, als letztendlich erforderlich wäre, und
zwar wegen des Abbaus im Körper
des Patienten nach der Einnahme des Arzneimittels. So z. B. kann
der negative Einfluss des First-pass-Effektes im Fall des Antihistamins
Terfenadin aufgezeigt werden, bei dem 99,5% einer oral verabreichten
Tablette sich rasch in Metabolite umwandeln, d. h. dass die biologische
Verfügbarkeit
von Terfenadin nur ca. 0,5 (D. Garteiz et al., Arzneim.-Forsch.,
1982, 32, 1185–1190) beträgt. Als
weiteres Beispiel kann Cyclosporin A genannt werden, das Patienten
bei Organtransplantationen verabreicht wird und eine durchschnittliche
orale biologische Verfügbarkeit
von ca. 30% und einen Bereich für die
biologische Verfügbarkeit
von ca. 8–92%
unter den Patienten besitzt. Aufgrund dieser großen Variationsbreite bei den
einzelnen Patienten, was die biologische Verfügbarkeit von Cyclosporin betrifft,
ist deshalb eine häufige Überwachung
der Blutkonzentration während
des Beginns der Therapie erforderlich.
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Die Inhibierung eines konkreten xenobiotischen
Stoffwechsels als Wirkungsmechanismus ganz allgemein sowie die Inhibierung
des First-pass-Effektes mit chemischen Agenzien im Besonderen ist
aus dem Stand der Technik allgemein bekannt und wird seit einiger
Zeit angewandt. Beispiele dafür
sind die Behandlung von Vergiftungen durch Methanol (Holzalkohol)
mit Ethanol und die Inhibierung des First-pass-Effektes von Cylosporin
mit Ketoconazolen (siehe z. B. First, R. M. et al., The Lancet,
1198, 18. November 1989). Auf diese Druckschrift wird hier eigens
Bezug genommen.
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Obwohl die Agenzien, Enzyme, biologischen
Prozesse usw., die für
den First-pass-Effekt verantwortlich sind, nicht vollständig geklärt sind,
hat sich die Forschung auf Mittel konzentriert, welche das Cytochrom P450-System
zu inhibieren vermögen.
Die Inhibierung des P450-Systems ist ein Modell für die in
vitro-Bestimmung der biologischen in vivo-Verfügbarkeit (siehe z. B. US-PS
Nr. 5 478 723 und 5 567 592, in denen das P450-System umfassend
beschrieben wird). Wie A. Keogh et al. (N. Eng. J. Med. Vol 333,
Nr. 10, S. 628, 1995) und S. Butman et al. (J. Heart Lung Transpl.,
Bd. 10, Nr. 3, S. 351, 1991) beschreiben, konnte die Cyclosporindosis
bei Patienten mit transplantiertem Herzen um ca. 85% gesenkt werden,
wenn Cyclosporin zusammen mit Ketoconazol koverabreicht wird. Was
die wirtschaftliche Seite betrifft, so schätzen beide Druckschriften die Kosteneinsparung
auf ca. $ 5.000 pro Jahr und Patient. Weitere Arzneimittel, die
dem First-pass-Effekt unterliegen und deren biologische Verfügbarkeit
durch Inhibitoren erhöht
werden kann, wie sie üblicherweise
Menschen verabreicht werden, sind Midazolam (K. Olkkola et al.,
Clin. Pharmacol. Ther., 1993, 53:298–305), Terfenadin (Seldane®)
(P. Honig et al., JAMA, Bd. 269, Nr. 12, 1513, 1993) und Triazolam
(Varhe, A. et al., Clin. Phannocol. Ther., 1994, 56:601–7).
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Neben Ketoconazol kommen als Inhibitoren
des First-pass-Effektes die Arzneimittel Fluconazol, Ritonavir,
Itraconazol, Miconazol, Erythromycin und Troleandomycin in Frage,
und zwar zusätzlich
zu ihrer eigenen pharmakologischen Wirkung. Diese Verbindungen sind
jedoch antivirale, antimikrobielle oder antifungizide Mittel. Aufgrund
der weithin bekannten Tatsache, dass die Überdosierung dieser Mittel
zu resistenten Mikroorganismenstämmen
führen
kann, und zwar auf Grund der Tatsache, dass die wirksamsten Inhibitoren
Mikrobizide sind und Transplantationspatienten sowie HIV-infizierte
Patienten ein geschwächtes
Immunsystem besitzen, hat die Verwendung dieser Inhibitoren des
First-pass-Effektes erhebliche Nachteile, weshalb z. B. im Fall
von Ketoconazol die zweckmäßige Koverabreichung
dieses Inhibitors mit Arzneimitteln, die gegenüber dem First-pass-Effekt empfindlich
sind, keine breite Verwendung gefunden hat. Die Entstehung von Fungizidresistenz
bei Patienten mit geschwächtem
Immunsystem ist bereits bekannt (T. J. Walsh: "Emergence of Antifungal Drug
Resitstance in Immunocompromised Pantients" Seminar, National Institutes
of Health, 7. Februar 1996, Georgopapadakou, N. H. et al., Antimicrobial
Agents and Chemotherapy, Feb. 1996, S. 279–291).
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Nahrungsmittelergänzungen, Medizinen, Verbindungen,
Extrakte usw., die auf Stoffen beruhen, die aus der Natur isoliert
wurden, werden in zunehmendem Maße untersucht und dem Verbraucher
zugänglich
gemacht. Dieser Trend ist weit verbreitet, und zwar aufgrund der
Tatsache, dass die Erlangung von Patentschutz für diese Stoffe zur Routine
geworden ist (siehe z. B. die US-PS Nr. 4 708 948, 5 409 938, 5
314 899, 5 591 770 und 5 654 432). Dieser Trend erfasst nun auch,
was nicht überraschend
ist, Mittel zur Inhibierung des First-pass-Effektes.
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1991 berichteten Bailey et al. (Bailey,
D. G., et al., The Lan cet, Bd. 337, 2. Februar 1991, S. 268), dass Grapefruitsaft
die biologische Verfügbarkeit
von Felodipin erhöht
und gaben an, dass die Inhibierung von Cytochrom P450-Enzymen durch
Bioflavonoide ihre Entdeckungen erklären könnte. Die Identifizierung der
Bioflavonoide als Wirkstoff in Grapefruitsaft wurde unmittelbar
von R. Chayen et al. (The Lancet, Bd. 337, 6. April 1991, S. 854)
bestritten, der vermutete, dass nicht so sehr die Flavonoide, sondern
vielmehr Sesquiterpernoidverbindungen die Wirkstoffe im Grapefruitsaft
sind, die für
die Inhibierung des First-pass-Effektes verantwortlich sind. Obwohl
Bailey und Edgar ein Patent (US-PS Nr. 5 229 116) erteilt wurde,
welches ein Verfahren zur Erhöhung
der biologischen Verfügbarkeit
eines pharmazeutischen Mittels durch Koverabreichung eines Flavonoids
wie von Naringin betrifft, hat ihre eigene neueste Arbeit die Sorgfalt
ihrer ursprünglichen
Identifizierung der Flavonoide als Wirkstoff in Frage gestellt (siehe
z. B. Bailey et al., Clin. Pharmacokinet. 26 (2): 31–98, 1994, insbesondere
SS. 95 und 96; siehe auch Edwards, D. J. et al., Life Sciences,
Vol. 59, Nr. 13, SS. 1025–1030, 1996).
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Die beschriebenen Wirkungen des Grapefruitsaftes
als wirksamer Inhibitor des First-pass-Effektes führten zu
zahlreichen Artikeln, welche die Inhibierung des First-pass-Effektes
durch Grapefruitsaft untersuchen, wie z. B. von Nifedipin, Nitrendipin,
Nisoldipin, Cyclosporin A, Midazolam, Triazolam, Cumarin und Coffein.
Als diese Ergebnisse allgemein bekannt wurden, wurde der sogenannte
"Grapefruit-Effekt" Gegenstand von zahlreichen Zeitungsartikeln,
Berichten und medizinischen Artikeln für die breite Öffentlichkeit
(siehe z. B. "The Medical Letter" Bd. 37 (Heft 955), 18. August
1995, The Peoples Pharmacy, Kapitel 4 (St. Martin's Press) 1996
S. 41, 19 Februar 1991), den Zeitungsartikel bezüglich Felodopin und Grapefruitsaft
in der New York Times (Teil C, Seite 3, Spalte 1) und den jüngst erschienenen
Artikel in der Washington Post (Teil A, S. 11, 30.8.96) .
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Eine Übersicht über die veröffentlichten Untersuchungen,
wel che den "Grapefruitsaft-Effekt" belegen, zeigt außerdem,
dass sich das Ausmaß dieser
Wirkung innerhalb eines breiten Bereichs bewegt, und der Verdacht
der Erfinder in der vorliegenden Anmeldung besteht darin, dass diese
Variationsbreite mit der Herkunft des jeweiligen Saftes zusammenhängt. Die
Herstellung von handelsüblichen
Säften
aus Zitrusfrüchten
umfasst nämlich
eine komplexe Reihe von Faktoren, welche die Variabilität der Zusammensetzung
der Endprodukte erhöhen.
Diese Faktoren umfassen die Press- und Konzentrierungstechnik, die
Herkunft der Früchte, den
Reifegrad der Früchte
bei der Ernte, die Mischung von Früchten unterschiedlicher Herkunft
und unterschiedlichen Reifegrades, die Mischung des Saftes mit Fruchtabfällen usw.
Da die Wirkstoffe im Grapefruitsaft, welche den First-pass-Effekt
inhibieren, bisher unbekannt waren oder falsch identifiziert wurden,
konnten Wissenschaftler und Verbraucher kein bestimmtes Grapefruitsaft-Präparat auswählen und
sich auf seine Nützlichkeit
im Hinblick auf die Inhibierung des First-pass-Effektes verlassen.
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Außerdem ist bekannt, dass Zitrusfruchtprodukte
im allgemeinen und Grapefruitsaft insbesondere phototoxische Furocumarinderivate
einschließlich
Psoralen, Xanthotoxin und Bergapten enthalten. Obwohl diese Verbindungen
für eine
gesteuerte klinische Behandlung ausgewählter dermatologischer Erkrankungen wie
Vitiligo, Psoriasis und Mycosis fungoides geeignet sind, ist andererseits
auch bekannt, dass sie toxisch und insbesondere phototoxisch sind.
Die Beziehung zwischen Struktur und Aktivität für die Phototoxizität von Furocumarin
konnte anhand von Untersuchungen an Menschen eindeutig nachgewiesen
werden (siehe z. B. L. Musajo et al., Herba Hungarica, 1971 Bd.
10, Nr. 2-3, SS.
79–94).
Diese Untersuchungen zeigen, dass die photosensibilisierende Aktivität durch
Ringhydroxylierung oder durch Verlängerung der Alkylkette der
Ethersubstituenten beseitigt werden kann.
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Eine sorgfältige Bewertung der Literatur
ergibt, dass Psoralen und bestimmte ethersubstituierte Furocumarine
mit geringer Kohlenstoffzahl, die den Menschen in hohen Dosen verabreicht
werden, das Cytochrom P450 inhibiert (siehe z. B. D. Bickers et
al., J. Investigative Dermatology, 79: 201–205, 1982, M. Tinel et al., Biochemical
Pharmacology, Bd. 36, Nr. 6, 951–955, 1987, H. Fouin-Fortunet
et al., J. Pharm. Experimental Therapeutics, Bd. 236, Nr. 1, 237–247, 1986
und D. Mays et al., Clin. Pharmacol. Ther., 42: 621–626, 1987). Auf
diese Weise und da die bekannten erfolgreichen Inhibitoren des First-pass-Effektes im allgemeinen
Cytochrom P450 inhibieren, besteht eine verlockende Schlussfolgerung,
insbesondere angesichts der jüngsten Disclaimer
von Bailey und anderer darin, dass diese niedermolekularen Furocumarine
in Zitrusfrüchten
die aktiven First-pass-Inhibitoren im Grapefruitsaft darstellen.
Weiter unten wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
vom Erfinder in der vorliegenden Anmeldung nun eingehender beschrieben,
dass dies nicht der Fall ist. Da der Erfinder spezifische Verbindungen
entdeckt hat, weiche den First-pass-Effekt inhibieren, ist es jetzt
möglich
ein zuverlässiges
und sicheres Gemisch herzustellen, das sowohl den First-pass-Effekt
inhibiert und gegebenenfalls auf Zitrusfrüchten basiert bzw. aus diesen
stammt, als auch andererseits keine oder nur verminderte Mengen
an niedermolekularen phototoxischen Furocumarinen enthält.
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1 zeigt
die inhibierende Wirkung der einzelnen Inhibitoren.
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2 zeigt
die inhibierende Wirkung der einzelnen Inhibitoren.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist die
Bereitstellung chemischer Verbindungen und von Gemischen, welche
den First-pass-Effekt inhibieren und die in anderer Form, Konzentration,
Reinheit usw. vorliegen, als dies natürlich oder handelsüblich der
Fall ist.
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Eine weitere Aufgabe dere Erfindung
ist die Bereitstellung eines zuverlässigen und sicheren Produktes auf
der Basis von Zitrusfrüchten
oder aus diesen stammend, das eine oder mehrere erfindungsgemäße Verbindungen
in natürlich
und handelsüblich
nicht vorkommenden Mengen enthält,
das den First-pass-Effekt inhibiert und gegebenenfalls verglichen
mit einer natürlich
vorkommenden oder handelsüblichen
Menge an phototoxischen und gegebenenfalls nicht-First-pass-inhibierenden
niedermolekularen Furocumarinen, diese gar nicht oder nur in verminderter
Menge enthält
und das als Nahrungsmittel, als Nahrungsmittelzusatz, Arzneimittel
usw. verwendet werden kann.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist die Bereitstellung einer Zubereitung, die eine oder mehrere
erfindungsgemäße Verbindungen
umfasst, die gegen den First-pass-Effekt wirksam sind.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist die Bereitstellung einer Zubereitung, die eine oder mehrere
erfindungsgemäße Verbindungen
und verglichen mit den natürlich
oder handelsüblich
vorkommenden Mengen an phototoxischen niedermolekularen Furocumarinen
keine oder nur verminderte Mengen an diesen Verbindungen enthält.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist die Bereitstellung einer Zubereitung, die wenigstens eine erfinedungsgemäße Verbindung
enthält
und eine konstante und zuverlässige
First-pass-inhibierende
Aktivität
gewährleistet.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung der oben beschriebenen Verbindungen
und Zubereitungen als Komponente für Produkte und Gemische, welche
Wirkstoffe, therapeutische Mittel, Arzneimittel usw. oder andere
Substanzen bereitstellen, die dem First-pass-Effekt bei Menschen
unterliegen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist die Bereitstellung von First-pass-Effekt-inhibierenden Verbindungen,
die auch als "Bioenhancer" und Inhibitoren bezeichnet werden, in
nicht-na türlich
und nicht-handelsüblich
vorkommenden Formen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung von Gemischen aus einer oder mehreren
erfindungsgemäßen, den
First-pass-Effekt-inhibierenden Verbindungen mit unterschiedlichen
therapeutischen Mitteln, Wirkstoffen, Arzneimitteln oder anderen
Substanzen (nachfolgend als "Arzneimittel" bezeichnet), die dem
First-pass-Effekt unterliegen.
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Beschrieben wird außerdem die
Verwendung der erwähnten
Verbindungen für
die Inhibierung des First-pass-Effektes bei Menschen, Tieren usw.,
denen Arzneimittel mit einem First-pass-Effekt verabreicht werden.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist ein Verfahren zur Herstellung der oben beschriebenen Zubereitungen,
Verbindungen, Gemischen usw.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist die Bereitstellung und Verwendung von First-pass-wirksamen Verbindungen
und Zubereitungen, welche eine First-pass-wirksame Menge (im Gemisch
oder einzeln) aus wenigstens einer erfindungsgemäßen Verbindung in isolierter
Form und/oder pyrogenfreier Form und/oder steriler Form und/oder
praktisch freier Form und/oder pharmazeutischer Form und/oder chemisch
reiner Form und/oder in einer Form, die eine höhere Konzentration oder Reinheit
der erfindungsgemäßen Verbindungen, als
dies natürlich
oder handelsüblich
der Fall ist, enthalten. Unter "handelsüblich" versteht man hier Produkte, die
lokal, national oder international, insbesondere von der Zitrusfrüchte verarbeitenden
Industrie hergestellt werden. Diese Formen unterscheiden sich, wie
ihre Bezeichnungen angeben, von den erfindungsgemäßen Verbindungen,
da sie in natürlicher
Form z. B. in handelsüblichen
Zitrusfrüchten
und Zitrusfruchtprodukten wie Säften,
kaltgepressten Ölen,
Saftkonzentraten, Ölen
usw. vorkommen.
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Diese und andere Aufgaben ergeben
sich für
einen Durch schnittsfachmann auf dem vorliegenden Gebiet der Technik
nach eingehendem Studium der Erfindung aus der nachfolgenden Beschreibung
anhand der bevorzugten Ausführungsformen.
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Der Erfinder in der vorliegenden
Anmeldung hat chemische Verbindungen entdeckt, welche den First-pass-Effekt
oral verabreichter Arzneimittel bei Menschen inhibieren. Es wurde
außerdem
entdeckt, dass phototoxische niedermolekulare Furocumarine und bestimmte
Ether-substituierte Furocumarine, die in natürlicher Form in Extrakten,
Säften
und Nebenprodukten aus Zitrusfrüchten
usw. vorliegen daraus entfernt oder in ihrer Konzentration vermindert
werden können,
ohne dass dabei die First-pass-Effekt-inhibierenden Verbindungen
zerstört
werden. Es wurde außerdem
ein Verfahren zur Herstellung von Zubereitungen auf Zitrusfruchtbasis
lediglich unter Verwendung von FDA- oder USP-akzeptierten Reagenzien
entdeckt. Die vorliegende Erfindung wurde ausgehend von diesen Entdeckungen
durchgeführt
und wird nachfolgend detailliert beschrieben.
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Die erfindungsgemäßen chemischen Verbindungen,
die den First-pass-Effekt
bei Tieren, einschließlich
des Menschen inhibieren, sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
Verbindungen der folgenden Formeln I–IV
worin
in jeder der obigen Strukturen R unabhängig H oder eine gegebenenfalls
substituierte C
1-15-Alkylgruppe,
L
eine gegebenenfalls substituierte unverzweigte oder verzweigte,
gesättigte,
monoungesättigte
oder polyungesättigte
C
1-15-Alkylgruppe, die gegebenenfalls durch
ein oder mehrere nicht angrenzende Sauerstoff- oder Schwefelatome
unterbrochen ist und gegebenenfalls an einem oder beiden Enden Sauerstoff
trägt,
HAr
eine gegebenenfalls substituierete C
6-
24-aromatische oder -heteroaromatische Gruppe,
die gegebenenfalls ein oder mehrere Ringatome enthält, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus N, O, S und P, und
E -OH, -COOH oder
-COOR bedeuten, wobei R wie oben definiert ist, oder E eine gegebenenfalls
substituierte, unverzweigte oder
verzweigte, gesättigte,
monoungesättigte
oder polyungesättigte
C
1-
8-Alkylgruppe
bedeutet, die gegebenenfalls durch ein oder mehrere nicht angrenzende
Sauerstoff- oder Schwefelatome unterbrochen ist, oder E eine gegebenenfalls
substituierte, zyklische, gesättigte,
monoungesättigte
oder polyungesättigte
C
3-
8-Alkylgruppe
bedeutet, die gegebenenfalls durch ein oder mehrere nicht angrenzende
Sauerstoff- oder Schwefelatome unterbrochen ist, oder E gegebenenfalls
substituiertes HAr ist. Vorzugsweise enthalten die Verbindungen
der Formeln I bis IV sowie die unten beschriebenen Verbindungen
keine Peroxid-(0-0)-Gruppe.
Disulfidgruppen (S-S) sind nicht bevorzugt, können jedoch anwesend sein.
E ist bevorzugt ein Epoxid- oder ein Dihydroxyrest wie -CH(OH)
2. E kann eine durch Säure gesprengte Epoxygruppe
sein.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind, wie
sie oben beschrieben werden, im Hinblick auf Stereochemie und E-Z-Isomerie
nicht beschränkt,
es werden somit alle Möglichkeiten
umfasst. Eingeschlossen sind auch die racemischen Gemische, d. h.
dass sie ebenfalls ein Enantiomer und Diastereomer darstellen können. Die
bevorzugte Stereochemie wird weiter unten beschrieben.
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Die Gruppen R, L, HAr und E können gegebenenfalls
durch eine unverzweigte, verzweigte oder zyklische C1-
6-Alkylgruppe, -OH, Halogen, eine C1-
5-Alkoxygruppe,
eine C1-
5-Alkylcarbonyloxygruppe
und eine C1-
5-Alkoxycarbonylgruppe
usw. substituiert sein. Derartige Substituenten können auch
gegebenenfalls unmittelbar an den Ringstrukturen der Formeln 1 bis
4, unabhängig
davon, ob solche Substituenten an R, L, HAr oder E vorhanden sind,
substituiert sein.
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Eine zweite bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen chemischen
Verbindungen, welche den First-pass-Effekt inhibieren, werden durch
die Formeln V bis X beschrieben:
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Wie oben für die Formeln I–IV beschrieben,
sind die Verbindun gen der Formeln V–X im Hinblick auf Stereochemie
und E-Z- Isomerie usw. unbegrenzt.
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Die besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Verbindungen,
die den First-pass-Effekt inhibieren, sind diejenigen der zweiten
Ausführungsform,
die folgende Stereochemie aufweisen (Formeln XI–XVI):
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Die erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten
wenigstens eine erfindungsgemäße First-pass-wirksame
chemische Verbindung, vorzugsweise in einer First-pass-wirksamen
Menge. Zubereitungen auf der Basis von Zitrusfrüchten enthalten außerdem einen
aus Zitrusfrüchten
gewonnenen Extrakt, ein entsprechendes Konzentrat, Schalen, Saft, Öl, Nebenprodukte
usw. (nachfolgend als aus Zitrusfrüchten gewonnene Substanzen
bezeichnet) und können
eine beliebige Kombination aus diesen Formen darstellen und aus
mehr als einer Zitrusfrucht gewonnen sein. Geeignete Zitrusfrüchte umfassen
hier Grapefruits, Zitronen, Limetten und vorzugsweise jede Art von
Zitrusfrüchten,
die in natürlicher
Weise eine erfindungsgemäße First-pass-inhibierende Verbindung
oder ein Gemisch solcher Verbindungen enthalten. Frühere Arbeiten
auf diesem Gebiet haben ergeben, dass der übliche Typ von Orangen (Citrus
sinensis) den First-pass-Effekt nicht inhibiert. Zitrusfrüchte, die
eine oder mehrere Substanzen enthalten, welche den First-pass-Effekt
inhibieren, werden von der Erfindung umfasst, wobei sämtliche
Artkreuzungen usw. mit umfasst sind und hier als "First-pass-Zitrusfrucht"
bezeichnet werden. Eine bevorzugte, erfindungsgemäß geeignete
Zitrusfrucht ist die Grapefruit.
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First-pass-wirksame Verbindungen,
Substanzen und Zubereitungen, wie sie hier beschrieben werden, sind
Stoffe, welche den Abbau von oral verabreichten Arzneimitteln im
Körper
verhindern oder verlangsamen. Vorzugsweise steigern die erfindungsgemäßen First-pass-wirksamen
Stoffe, einschließlich
der Zubereitungen und Verbindungen, die biologische Verfügbarkeit
der Arzneimittel um wenigstens 1%, vorzugsweise um mehr als 5 und
insbesondere um mehr als 15%, wie z. B. um 20, 25, 30, 35, 40, 45,
50, 55, 60, 65, 70, 75, 80, 85, 90, 100, 150, 200, 250, 300 usw.
%, gemessen nach der Area Under the Curve (AUC)-Methode (siehe US-PS Nr. 5 567 592,
auf die hier eigens Bezug genommen wird). Eine mehrfache, d. h.
5-, 10-, 15-, 20-fache (und mehr) Steigerung der biologischen Verfügbarkeit
(mehrere hundert bzw. tausend Prozent an AUC-Anstieg) ist erfindungsgemäß nicht
ungewöhnlich.
Die First-pass-Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen und Zubereitungen
kann außerdem
besonders nach den Methoden und Kennzeichnungen gemessen werden,
wie sie in WO97/15269,
US 5 665
386 und PCT/US96/09607 beschrieben werden, auf die hier
eigens Bezug genommen wird.
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Bevorzugte, aus Zitrusfrüchten gewonnene
Substanzen in den erfindungsgemäßen Zubereitungen sind
kaltgepresstes Zitrusöl,
insbesondere kaltgepresste Grapefruits, Limetten, Zitronen usw.
als Öl
und Nebenprodukte von Zitrusfrüchten,
einschließlich
der Abfallprodukte aus Anlagen für
die Abfüllung
von Zitrusfruchtsäften.
Kaltgepresste Zitrusfruchtöle
einschließlich
kaltgepresste Orangen (mit Ausnahme von Citrus sinensis), Öl von Grapefruits,
Limetten und Zitronen stellen Handelsprodukte dar und werden z.
B. in der Food Chemicals Codex, 4. Auflage, National Academy Press,
Washington, D.C. 1996, auf die hier eigens Bezug genommen wird,
beschrieben. Weitere geeignete, aus Zitrusfrüchten gewonnene Substanzen
sind verschiedene andere Zitrusfruchtöle (destilliert, ätherische Öle vom Wüstentyp
usw.) kaltgepresste Bitteröle
usw. Die geographische Herkunft der Zitrusfrüchte, welche die entsprechenden
Substanzen liefern, ist hier unwichtig. Es können auch Zitrusfruchtsäfte oder
-schalen verwendet werden sowie beliebige First-pass-wirksame feste, halbfeste
oder flüssige
Anteile von First-pass-Zitrusfrüchten.
Gemische können
ebenfalls verwendet werden.
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Die aus Zitrusfrüchten gewonnene Substanz in
den erfindungsgemäßen Zubereitungen
kann die gesamte Zubereitung auf Zitrusfruchtbasis darstellen oder
lediglich einen Teil davon ausmachen. Wenn somit die Substanz auf
Zitrusfruchtbasis so hergestellt wird, dass sie eine oder mehrere
Verbindungen der Formeln I–XVI
in einer First-pass-wirksamen Menge enthalten, braucht keine weitere
Verbindung zugesetzt zu werden. Gegebenenfalls können auch für Nahrungsmittelzwecke geeignete
bzw. pharmazeutisch verträgliche
Verdünnungsmittel,
Trägerstoffe
usw. zugesetzt werden.
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Die aus Zitrusfrüchten gewonnene Substanz der
erfindungsgemäßen Zubereitung
wird vorzugsweise so behandelt, dass die Menge an darin natürlicherweise
enthaltenen phototoxischen und gegebenenfalls Nicht-First-pass-wirksamen
Furocumarinen vermindert wird. Vorzugsweise werden diese Furocumarine
vollständig
entfernt, d. h. dass sie bis zu einem Grad entfernt werden, bei
dem sie durch Flüssigchromatographie und
vorzugsweise durch Gaschromatographie nicht mehr nachweisbar sind.
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Das Verfahren zur Entfernung der
phototoxischen niedermolekularen Furocumarine aus aus Zitrusfrüchten gewonnenen
Komponenten umfasst vorzugsweise die allfällige Entfernung flüchtiger
Komponenten (nach 12 bis 48 Stunden bei einem Druck von 10–2-10–3 Torr)
und die Extraktion mit Gemischen aus wenigstens einem C1-10-Alkohol,
vorzugsweise Ethanol, und Wasser, gegebenenfalls in Anwesenheit
einer Base. In bestimmten Fällen
ist es vorzuziehen, die flüchtigen
Komponenten, wie z. B. natürlich
vorkommende Terpene, nicht zu entfernen, sondern diese vielmehr
in erster Linie als Lösungsmittel
für die
weitere Behandlung zu verwenden. Das Extraktionsgemisch aus Alkohol
und Wasser kann verworfen werden und was zurückbleibt ist hier von Nutzen.
C2-5-Alkohole werden ebenso bevorzugt wie
z. B. C2-, C3- und
C4-Alkohole.
Der Alkohol (Ethanol) kann entweder 100%iger Alkohol sein oder kann
zweckmäßigerweise
zugeführt
und in üblicherweise
erhältlichen
Alkohol-Wasser-Verdünnungen
(z. B. 95% Ethanol/5% Wasser usw.) verwendet werden. In sämtlichen
Fällen
hat das Alkohol-(Ethanol)-Reagens vorzugsweise U.S.P.-Grad-Qualität oder es
ist sogar besser. Das hier für
die Extraktion der erfindungsgemäß aus Zitrusfrüchten gewonnenen
Substanz (Komponente) verwendete Wasser ist vorzugsweise destilliertes
Wasser, es kann aber auch bevorzugt von U.S.P-Grad-Qualität oder sogar
besser sein. Für
die Extraktion kann jede Kombination von Lösungsmitteln oder ein einzelnes
Lösungsmittel
verwendet werden. Das Lösungsmittel
bzw. die Lösungsmittel
sind vorzugsweise für
die Herstellung von Nahrungs- und Arzneimitteln FDA-akzeptabel.
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Das Verfahren zur Entfernung der
phototoxischen niedermolekularen Furocumarine kann die aufeinander
folgenden Extraktionen mit Alkohol (Ethanol)/Wasser-Gemischen umfassen.
Die verwendeten aufeinander folgenden Alkohol (Ethanol)/Wasser-Gemische
können
entweder dasselbe Volumenverhältnis
oder unterschiedliche Volumenverhältnisse aufweisen. Bevorzugte
Alkohole (Ethanol)/Wasser-Volumenverhältnisse liegen in einem Bereich
von 1 : 10 bis 10 : 1 und insbesondere von 1 : 1 (±3%, 5%,
8% oder 10%) und können 20–80 oder
45–60%
Alkohol (Ethanol) auf Volumen/Volumen-Basis betragen und umfassen
die Verhältnisse
2 : 1, 3 : 1, 1 : 2, 1 : 3 usw. sowie 55/45, 60/40, 65/35, 70/30,
10/90, 15/85, 20/80, 25/75, 30/70, 35/65, 40/60, 45/55, 40/60, 35/65,
30/70 usw. Alkohol/Wasser. Die Extraktionen können nach einem aus dem Stand
der Technik bekannten Verfahren ein schließlich Flüssig-Flüssig-Extraktion, Flüssig-Fest-Extraktion,
kontinuierliche Extraktion usw. durchgeführt werden. Ist das zur Herstellung
des aus Zitrusfrüchten
gewonnenen Extrakts verwendete Ausgangsmaterial z. B. ein Öl, kann
das für
die Extraktion verwendete Alkohol (Ethanol)/Wasser-Gemisch einfach
zugesetzt, damit geschüttelt
und auf natürliche
Weise oder mit Hilfe einer Zentrifuge abgetrennt werden. Nützlich ist
eine wiederholte Extraktion, wie z. B. die Verfahren der kontinuierlichen
Extraktion, wie z. B. die Gegenstromextraktion usw.
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Wie oben angegeben, wird bei der
Entfernung der phototoxischen Furocumarine vorzugsweise eine Base
verwendet, die dem Wasser oder dem Alkohol oder beiden zugesetzt
werden kann. Bevorzugte Basen sind Alkali- und Erdalkalihydroxide
und -Oxide, insbesondere NaOH und KOH. Die Base liegt im allgemeinen in
Mengen von 0,01–80
g pro Liter Alkohol/Wasser-Gemisch vor.
-
Vorzugsweise wird durch das Verfahren
zur Entfernung der phototoxischen niedermolekularen Furocumarine
die Menge an methoxysubstituierten linearen und winkelförmigen Furocumarinen
einschließlich
Xanthotoxin (8-Methoxypsoralen), Bergapten (5-Methoxypsoralen), Isobergapten, Isopimpinellin
usw. und unsubstituierten linearen und winkelförmigen Furocumarinen (Psoralen,
Angelicin etc.) stark vermindert und vorzugsweise vollständig bis
jenseits der Nachweisgrenzen für
Flüssig-
und vorzugsweise Gaschromatographie entfernt. Furocumarine, die
sich, was die First-pass-Wirkung betrifft, als ineffiktiv erweisen,
können
ebenfalls entfernt werden. Diese Verbindungen umfassen Bergamottin,
Psoralen, Angelicin, Isopiminellin, Marmin, 6',7'-Dihydroxybergamottin
und Imperatorin.
-
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten
vorzugsweise eine First-pass-wirksame Menge mindestens einer First-pass-wirksamen Verbindung
der Formeln I bis XVI. Gemäß einer
Alternative können
mehrere Verbindungen der Formeln I bis XVI vorliegen, und zwar jeweils
in Nicht-First-pass-wirksamen Mengen, bei denen die Summe der Konzentrationen
der Verbindungen die First-pass-Wirksamkeit gewährleistet.
-
Zusätzlich zur obigen Beschreibung
können
in diesen Formeln, d. h. in den Formeln I bis XVI, ein oder mehrere
Wasserstoffatome durch ein oder eine Kombination aus zwei oder mehreren
Hydroxy, Halogen, unverzweigten oder verzweigten C1-
40-Kohlenwasserstoffen, C1-
40-unverzweigten oder verzweigten Ethern
(-OR, wobei R ein unverzweigter oder verzweigter Kohlenwasserstoff
ist), C1-
40-Alkylhydroxy
(-ROH, worin R ein unverzweigter oder verzweigter Kohlenwasserstoff
ist und OH an ein primäres,
sekundäres
oder tertiäres
C-Atom gebunden ist) usw. ersetzt sein. Der Ausdruck "Kohlenwasserstoff"
bedeutet hier ein verzweigtes und unverzweigtes Alkyl und ein verzweigtes
und unverzweigtes Alkenyl. Das Alkenyl kann ein beliebiger Kohlenwasserstoff
mit wenigstens einer Doppelbindung sein, wobei mehrfach konjugierte
und nichtkonjugierte Doppelbindungen eingeschlossen sind. Sämtliche
Salze, insbesondere pharmazeutisch verträgliche Salze und Stereoisomere,
physikalische Formen usw. sind ebenfalls eingeschlossen. Die in
den Formeln I bis XVI beschriebenen Verbindungen können nach
einer allgemein bekannten Technik synthetisiert werden und ihre
Synthese ist dem Durchschnittsfachmann auf diesem Gebiet bekannt.
Da sie nun identifiziert sind, können
sie auch wie hier aufgezeigt aus einer aus Zitrusfrüchten gewonnenen
Substanz isoliert werden.
-
Bevorzugte Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formeln I–XVI
entsprechen den folgenden Schemata:
-
Diese Reaktionen sind dem Durchschnittsfachmann
bekannt (siehe z. B. Chemistry Letters, 2019–2022, 1990, Can. J. Chem.
63: 2673–2678,
1985, Australian Journal of Chemistry, 42: 1235-1248, 1989, DD-PS 275 687 und SU-PS
1 397 449, auf die hier alle Bezug genommen wird). Obwohl jedes
dieser Reaktionsschemata zu den Formeln I + II bzw. zu den Formeln
III + IV führt,
können
bei Verwendung geeigneter Reagenzien nach jedem Verfahren die Formeln
I–IV erzielt
werden. Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zubereitungen
enthalten wenigstens eine Verbindung gemäß den Formeln I–XVI. Es
können
auch Gemische verwendet werden.
-
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Zubereitungen
und Verbindungen ist nicht begrenzt und diese können vorzugsweise in Mengen
von 2 Nanogramm bis 2 g und mehr pro Patient und Tag zur Verbesserung der
biologischen Verfügbarkeit
von oral verabreichten Arzneimitteln verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Zubereitungen
enthalten vorzugsweise mehr an erfindungsgemäßen Verbindungen als natürlicherweise in
den Zitrusprodukten enthalten ist. Die Dosierungen können vom
Durchschnittsfachmann festgestellt werden und hängen vom Grad ab, mit dem z.
B. ein Wirkstoff (Arzneimittel) der First-pass-Wirkung ausgesetzt
ist etc. Die Dosierungsformen umfassen orale Verabreichungsformen,
topische Verabreichungsformen und Injektionen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
und Zubereitungen können
gegebenenfalls Teil einer Zubereitung auf Zitrusfruchtbasis oder
eines anderen essbaren Stoffes sein, der vorzugsweise einen geschmackmaskierenden
Beigeschmack hat, ein Saft usw. sein.
-
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen und Verbindungen
inhibieren die First-pass-Wirkung von oral von Menschen und anderen
tierischen Organismen aufgenommenen Arzneimitteln. Eine "First-pass-wirksame Menge"
eines erfindungsgemäßen Materials
ist jede Menge, welche die orale biologische Verfügbarkeit jeder Substanz
in jeder Menge steigert (z. B. 1%, 5%, 10% usw., siehe das oben
beschriebene AUC-Verfahren, wobei sämtliche Werte und Bereiche
zwischen diesen Werten eingeschlossen sind) verglichen mit dem Fall,
bei dem keine erfindungsgemäßes Material
in einer solchen Situation verabreicht wird. Eine "First-pass-wirksame" erfindungsgemäße Zubereitung
oder Verbindung ist ein Material, das die beobachtete First-pass-Wirkung
wenigstens eines Arzneimittels bei einem Tier, vorzugsweise bei
einem Menschen und insbesondere die "First-pass-Wirkung", die durch
das Cytochrom P450-System verursacht wird, inhibiert. Dies wird
auch als Anti-First-pass-Aktivität
bezeichnet. Die Verabreichung erfolgt vorzugsweise durch Koverabreichung,
d. h. unmittelbar vorher oder unmittelbar danach oder zusammen mit
dem Arzneimittelwirkstoff, dem Wirkstoff, dem therapeutischen Mittel,
mit der Diät,
die jeweils der First-pass-Wirkung ausgesetzt sind. Die Angaben
"unmittelbar vor" und "unmittelbar nach" umfassen jeden Zeitpunkt,
bei dem das erfindungsgemäße Material
einen Vorteil durch Inhibierung der First-pass-Wirkung gewährleistet.
Bevorzugte Formen der Erfindung umfassen die erfindungsgemäßen Verbindungen
und Zubereitungen, z. B. in einer Gelkapsel oder einer koformulierten
Kapsel mit Bindemitteln von Nahrungsmittelqualität oder mit pharmazeutisch verträglichen
Bindemitteln, Verdünnungsmitteln
usw. Dosierungsformen (Salz oder Base, Tablette oder Gummi usw.)
sowie Bindemittel, Salzformen, Träger usw., die für nützlich befunden
wurden, finden sich z. B. in den US-PS Nr. 5 576 448, 5 576 446, 5
576 437, 5 576 439, 5 576 438, 5 576 337, 5 576 339 und 5 576 336,
auf die hier alle Bezug genommen wird. Die Zubereitungen und Verbindungen
liegen vorzugsweise in einer Menge vor, die eine konstante und zuverlässige Potenz
von Partie zu Partie, unabhängig
von der Form, in der sie bereitgestellt wird, gewährleistet.
-
Das Wort "Arzneimittel", wie es hier
verwendet wird, wird definiert als an einen Organismus chemisch verabreichbares
Mittel, welches die Physiologie des Organismus verändert. Das
Wort "Arzneimittel", wie es hier verwendet wird, wird insbe sondere
durch jede Substanz definiert, die für die Verwendung bei der Behandlung
oder Verhütung
von Erkrankungen, insbesondere bei Menschen, gedacht ist. Arzneimittel
umfassen synthetische und natürlich
vorkommende Toxine und biologisch wirksame Substanzen, wie z. B.
anerkannte Pharmazeutika, wie sie z. B. aufgelistet werden in Merck
Index. 12. Auflage, Merck Research Laboratories, Whitehouse Station,
NJ, 1996, "The physicians Desk Reference", 47. Auflage, 1993, SS.
101–321;
"Goodman and Gilman's The Pharmacological Basis of Therapeutics",
B. Auflage (1990), SS. 84–1614
und 1655–1715,
und "The United States Pharmacopeia, The National Formulary", USP
XXII NF XVII (1990). Auf die in diesen Drckschriften angeführten Verbindungen
wird hier eigens Bezug genommen. Der Ausdruck "Arzneimittel" umfasst auch
Verbindungen, welche die angeführten
Eigenschaften zeigen, die bisher noch nicht entdeckt wurden oder in
den USA im Handel erhältlich
sind. Der Ausdruck "Arzneimittel" umfasst proaktive, aktivierte
und metabolisierte Arzneimittelformen. Die vorliegende Erfindung
kann bei Arzneimitteln verwendet werden, die aus geladenen, ungeladenen,
hydrophilen, zwitterionischen oder hydrophoben Verbindungen sowie
aus einer Kombination dieser physikalischen Eigenschaften bestehen.
Ein hydrophobes Arzneimittel wird als Arzneimittel definiert, das
in seiner nichtionisierten Form in Lipid- oder Fett löslicher ist als in Wasser.
Vorzugsweise wird ein hydrophobes Arzneimittel definiert als Arzneimittel,
das in Octanol löslicher
ist als in Wasser (siehe US-PS Nr. 5 567 592, auf die hier Bezug
genommen wird). Die Erfindung kann bei Menschen und bei Tieren wie
Säugetieren
angewandt werden.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können mit
Arzneimitteln, vorzugsweise solchen, die der First-pass-Wirkung
unterliegen, koformuliert werden. Vorzugsweise hat das Arzneimittel
eine orale biologische Verfügbarkeit
von 92% oder weniger, vorzugsweise von 50% oder weniger. Beispiele
dafür sind
zusätzlich
zu den oben genannten Saquinavir, Indinavir, L-Deprenyl, Tacrolimus,
Cyclosporin A (Sandimmune®), Cyclosporin A (Neo ral®),
Nelfinavir, VX-478/141W94, Felodipin, Nifedipin und Sumatriptan.
Derartige Koformulierungen umfassen eine oder mehrere erfindungsgemäße Verbindungen
in den oben erwähnten
Mengen, und zwar gewöhnlich
in geringeren Mengen als an arzneimittelaktiven Komponenten gegenwärtig erforderlich
ist, die der First-pass-Wirkung unterliegen. Es können auch
Bindemittel, Verdünnungsmittel
usw., wie sie für
pharmazeutische Zwecke akzeptabel sind, zugesetzt werden. Ein Durchschnittsfachmann
auf dem vorliegenden Gebiet ist in der Lage, die Dosierung der erfindungsgemäßen Verbindungen
durch einfache Testverfahren, wie sie aus dem Stand der Technik
bekannt sind, zu ermitteln, was pharmakologische Versuche umfasst,
durch die die Menge an Arzneimittel im Blutstrom über eine
gegebene Zeitspanne nach der Verabreichung ermittelt wird.
-
Weitere Produkte für die Koformulierung
sind sämtliche
Arzneimittel, Diätnahrungsmittel
oder andere Produkte, die der First-pass-Wirkung unterliegen. Beispiele
für Arzneimittel
werden in Merck Index, 12. Auflage, Merck Research Laboratories,
Whitehouse Station, NJ, 1996, aufgelistet, worauf hier Bezug genommen wird.
Der Durchschnittsfachmann auf diesem Gebiet ist in der Lage festzustellen,
ob eine Substanz der First-pass-Wirkung unterliegt.
-
Die erfindungsgemäßen Stoffe sollten vorzugsweise
vor Magensäure,
wie z. B. durch Beschichtung, geschützt werden. Solche Beschichtungen
sind aus dem Stand der Technik bekannt und umfassen Magen-Darm-Trakt-Beschichtungen
usw. (s. Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology, 3. Auflage,
Bd. 17, S. 281 ff, auf die hier Bezug genommen wird). Weitere nützliche
pharmazeutische Formen können
ebenfalls verwendet werden, wie z. B. Retardformen (Beschichtungen),
Hart- und Weichgelatinekapseln usw.
-
BEISPIELE
Synthese
eines Spiroorthoesters (Formel XVII):
-
Benzyl-6,7-epoxygeranylether wurde
in eine evakuierte Kammer (0,1 Torr) über Nacht gegeben, um das Wasser
aus der Probe zu entfernen. Es wurden 190 mg (730 μmol) eingewogen.
Drei Äquivalente
7-Methoxycumarin (0,386 g) wurden in 3 ml CH2Cl2 gelöst,
wonach die Flüssigkeit
in einen geschlossenen Glasbehälter
gegeben wurde. Zur Reinigung des Systems während der Umsetzung wurde Helium
verwendet. Der Behälter
wurde bei 5–6°C gehalten
und die Reaktionslösung
wurde mit einem Magnetrührwerk
gerührt.
43 μl einer 1-molaren
Lösung
von SnCl4 in CH2Cl2 und 16 μmol
BF3·Et2O wurden dann zugegeben. Nach 5 Minuten
wurde das in 4 ml CH2Cl2 gelöste Epoxid
in 4 gleichen Portionen zugesetzt, wobei auf jede Portion 4 μmol BF3·Et2O folgten. Das Reaktionsgemisch wurde bei
5–6°C gehalten
und 3,5 Stunden gerührt.
Anschließend
wurde die Reaktionsapparatur abgebaut. Das Reaktionsgemisch wurde
unmittelbar darauf wie folgt behandelt: Das Gemisch enthielt eine
Gesamtmenge an 75 μmol
BF3 und SnCl4. Es
wurden 3 Äquivalente
Pyridin (225 μmol)
zugesetzt, wobei das Reaktionsgemisch unter Rühren bei 5–6°C gehalten wurde, um die Lewissäure-Katalysatoren
zu zerstören.
Nach 30minütigem
Rühren
wurde das Lösungsmittel
entfernt und der Rückstand
in 3,16 ml 95%igem Ethanol gelöst.
Anschließend
wurden 0,6 ml 50%ige KOH in Wasser Gew./Vol. zugesetzt, wonach die
Lösung
stark gerührt
wurde. Anschließend
wurde Wasser (2,24 ml) zugesetzt, wonach die Lösung in eine Speed Vac-Apparatur über Nacht
gegeben wurde, und das Ethanol zu entfernen. Es blieben ca. 50%
des Ausgangsvolumens zurück.
Die wässrige
Lösung
wurde dann zweimal mit 3 ml CH2Cl2 extrahiert, wonach das gesammtelte CH2Cl2 zweimal mit
10 ml 5%igem KOH in Wasser (Gew./Vol.) und zweimal mit 10 ml 5%igem
NaCl in Wasser in Wasser (Gew./-Vol.)
extrahiert wurde. Dann wurde das CH2Cl2 entfernt und der Rückstand in Acetonitril gelöst.
-
Die Acetonitrillösung wurde unmittelbar für die HPLC-Reinigung
des Spiroorthoesterproduktes unter den folgenden bevorzugten Bedingungen
verwendet. Für
die Elution wurden lineare Gradienten verwendet und wurden durch
Mischen der mobilen Phase A aus Wasser mit der mobilen Phase B aus
Acetonitril gebildet (Instrument: Hewlett Packard). Die Eluierungsdauer
in Minuten sowie der Prozentanteil an Acetonitril in der gemischten
mobilen Phase waren folgende: 0,55, 5,55, 10,90, 11,98, 17,98, 18,55,
22,55. Die chromatographische Säule
(Länge
250 mm und Innendurchmesser 4,6 mm) war mit C18 gepackt, das an
4 μm-Kieselsäureteilchen
gebunden war (Beschickung mit 9% C; YMC, Inc.), und war mit einer
Säule mit
einer Länge
von 23 mm und einem Innendurchmesser von 4 mm geschützt, die
dasselbe Material enthielt und einen 0,5 μm-Filter enthielt, und wurde
bei 40 ± 0,2°C gehalten.
Die Fließgeschwindigkeit
wurde bei 1,0 m/min während
des 22 min dauernden Versuchszyklus gehalten. Das Säuleneluat
aus jeder 10 μl-Einspritzung
wurde bei 259+2 festgestellt und mit Hilfe eines Robotik-Kollektors
(Gilson) fraktioniert. Die Retentionsdauer der Verbindung der Formel
XVII in diesem System betrug 13,4 Minuten. 1H
NMR. δ (400
MHZ, CD3OD) 1,15, s und 1,26, s und 1,39
s, 4'Me (Diastomere); 1,64, s, 8'Me; 1,6–1,9, m, H6', g'; 2,0–2,3, m,
H7'; 3,70. s, 7-OMe; 3,83, m und 4,20, t, H5'' (Diastomere); 4,01,
d, H10'; 4,45, s, H12'; 5,39, t, H9'; 5,45, d, H3; 6,40, s, H8;
6,49, d, H6; 6,71, d, H4; 7,06, d, H5; 7,20–7,35, m, Phenyl. Mass.-Spektrum
m/z (Elektrospray): MS, 437 (MH+); MS/MS,
261, 177.153 (Frag mente von MH+).
-
Vorbehandlung des kaltgepressten
Grapefruitöls
für die
nachfolgende Fraktionierung durch Reversed-phase-HPLC
-
- 1. Bereitstellen von Ethanol : Wasser (1 : 1) (V/V) mit
12,5 g KOH/L unter Verwendung von denaturiertem Reagensalkohol.
- 2. Mischen von 1,0 l kaltgepresstem Grapefruitöl und 330
ml der basischen ethanolischen Lösung
in einem 2 l-Scheidetrichter während
2,0 min.
- 3. 5,0 min warten und dann die untere ethanolische Phase aus
dem Trichter entfernen.
- 4. Vierfaches Wiederholen der Stufen 2 und 3 mit frischen 330
ml-Portionen der basischen ethanolischen Lösung.
- 5. Wiederholen der Stufen 2 und 3 unter einmaliger Verwendung
einer 330 ml-Portion von Ethanol : Wasser (1 : 1), die ohne KOH
hergestellt wird. Bei Abwesenheit von KOH muss mehrere Stunden (bevorzugt über Nacht) gewartet
werden, damit es zu einer klaren Auftrennung der Phasen kommt. Die
Bewertung der unteren Ethanolphase mit pH-Papier sollte zeigen,
dass der pH der Lösung
fast neutral ist (= 6, in den meisten Fällen).
- 6. Übertragen
der Ölphase
(die Ausbeute sollte über
0,9 l liegen) in eine Vakuumkammer und Beaufschlagen des Systems
mit Vakuum (0,5 Torr oder besser) während 3–4 Tagen. Das Verfahren ist
abgeschlossen, wenn bei Verwirbeln der viskosen Flüssigkeit
unter Vakuumbeaufschlagung es zu keinem weiteren Sieden kommt.
- 7. Waschen des nichtflüssigen
Materials mit Anteilen von Acetonitril bis auf eine Gesamtmenge
von 200 ml und Auftrennen der Acetonitril-löslichen und -unlöslichen
Stoffe durch Zentrifugieren (5 min bei einer Geschwindigkeit von
50, IEC-Model K2).
- 8. Entfernen des Acetonitrils aus der Acetonitril-löslichen
Phase (Stufe 7) mit Hilfe einer Speed Vac-Apparatur und Wiegen des
Rückstandes
(zu erwarten sind 22–25
g).
- 9. Zugabe von Acetonitril zum Rückstand, so dass jede 5 ml-Portion 1,5 g Rückstand
enthält,
und Aufteilen der Lösung
in 5 ml-Portionen.
- 10. Zugeben von 15 ml Isooctan zu jeder 5 ml-Portion, Verschließen, starkes
Rühren
und Zentrifugieren des Gemisches (2 min bei einer Geschwindigkeit
von 35). Verwerfen der oberen Isooctan-Phase.
- 11. Wiederholen der Stufe 10 (neunmal), wobei Acetonitril gelegentlich
zugesetzt werden sollte, um zu gewährleisten, dass das Volumen
der unteren Phase annähernd
5 ml beträgt.
- 12. Entfernen des Acetonitrils aus der unteren Phase (Stufe
11) mit Hilfe einer Speed Vac-Apparatur und Wiegen des Rückstandes
(ca. 20% des Ursprungsgewichtes {Stufe 8) sind zu erwarten).
- 13. Lösen
des Rückstandes
(Stufe 12) in Acetonitril, so dass man eine 0,25–30 g/ml-Lösung erhält, Filtrieren der Lösung durch
eine 0,2 μm
Teflon-Packung und Aufbewahren der Lösung bei –20°C.
-
Vorbehandlung des kaltgepressten
Grapefruitöls
für die
weitere Verwendung als Diätnahrungsmittelergänzung, Arzneimittel,
Koformulierungskomponente usw.
-
- 1. Herstellung einer Wasser/Ethanol-Lösung (70 : 30) (V/V), die 5%iges
KOH (G/V) unter Verwendung von USP-grade-Ethanol, NF/ FCC-grade-KOH
und gereinigtem Wasser.
- 2. Mischen der in Stufe 1 erhaltenen ethanolischen Lösung mit
einem äquivalenten
Volumen oder (geringem Überschuss)
des vollständigen,
unbehandelten kaltgepressten Grapefuitöls (Food Chemicals Codex-Grade) und
Transferieren des Gemisches in einen hitze- und druckbeständigen,
für die
Aufbewahrung von Nahrungsmitteln bestimmten Behälter.
- 3. Halten des abgedichteten Behälters bei 95–100°C während 1
Stunde. Der Behälter
wird dann abgekühlt
und die ethanolische Phase (untere Phase des Zweiphasensystems)
wird entfernt und es wird eine frische Portion an ethanolischer
Lösung
(entspricht dem Volumen von Stufe 2) zugesetzt.
- 4. Wiederholen des Siedezyklus (Stufe 3), bis der gewünschte Reinheitsgrad
der Probe erzielt ist. Die Zyklen entfernen >99% der polaren Cumarine und Furocumarine,
entfernen >90% der
wichtigsten nichtpolaren Cumarine uned Furocumarine, d. h. Epoxyaurapten
und Epoxybergamottin, und vermindern nicht erheblich den Gehalt
an den inhibierenden Spiroorthoestern.
- 5. Waschen des Öls
mit gereinigtem Wasser bis zur Neutralität des verworfenen Waschwassers.
- 6. Beaufschlagen der Ölphase
mit Vakuum (0,1–0,3
Torr), bis keine flüchtigen
Stoffe mehr aus der Probe entfernt werden, was sich z. B. durch
Inspektion einer leeren, bei –60
bis –90°C gehaltenen
Inline-Falle nachweisen lässt.
Im allgemeinen werden in dieser Stufe ca. 95% des Probenvolumens
entfernt.
- 7. Mischen des Produktes von Stufe 6 mit einem äquivalenten
Volumen von USP-Ethanol und Zentrifugieren des Gemisches. Wiederholen,
bis die untere Phase praktisch frei ist von Spiroorthoester-Inhibitoren.
Bei diesem Verfahren werden die Ethanol-unlöslichen Stoffe aus dem nichtflüchtigen öligen Präparat entfernt.
- 8. Gegebenenfalls oder insbesondere Beaufschlagen der gesammelten
Ethanolextrakte von Stufe 7 unter Vakuum, bis praktisch das gesamte
Ethanol entfernt ist (ca. 99%) oder reduziert ist (z. B. 10%).
-
Da die Verfälschung von Ausgangsstoffen
in der Nahrungsmittel-, Genussmittel- und Parfumindustrie bekannt
ist, sollten die aus Zitrusfrüchten
gewonnenen Komponenten einschließlich kaltgepresster Zitrusöle vorzugsweise
bewertet werden, bevor sie für
die weitere Produktion in Frage kommen, wie z. B. Zubereitungen von
Diätergänzungsstoffen,
die eine First-pass-wirksame Menge einer Verbindung oder eines Gemisches
von Verbindungen der Formel I–XVI
enthalten. Eine Methode besteht in der Herstellung einer Probe (Protokoll
A; Protokoll A') unter nachfolgender Chromatographie (Protokoll
B; Protokoll B'; Protokoll B'') unter abschließendem Vergleichen mit bekannten
Standards. Ein derartiges Verfahren führt zu konstanten Chargen.
-
Die nachfolgenden Protokolle sind
geeignet für
die Herstellung der einzelnen Ausführungsformen der Erfindung.
-
Protokoll A: Herstellung
von Citrusölen
für die
weitere chromatographische Behandlung oder für die Verabreichung an Menschen
durch Entfernung toxischer, niedermolkularer Furocumarine.
-
Eine bestimmte Menge an kaltgepresstem
Citrusöl
(Food Chemicfal Codex grade) wurde in einen Behälter gegeben, wonach sämttliche
flüchtigen
Anteile entfernt wurden. Obwohl mehrere Methoden zur Entfernung
der flüchtigen
Anteile, wie z. B. Destillation, Destillation unter vermindertem
Druck und Eindampfen unter Normalbedingungen bekannt sind, verwendet
man gemäß einer
bevorzugten Methode Konzentrationspapparate vom Typ Speed Vac (Savant
Instruments; das Verfahren wird während 12-24 h bei Drücken von 10–2–10–3 Torr
durchgeführt,
ohne dass dem System zusätzlich
Wärme zugeführt wird),
da diese Methode sanft und gleichzeitig praktisch ist. Die Ausbeute
an nichtflüchtigem
Produkt übersteigt
im allgemeinen das Anfangsvolumen um das 0,04- bis 0,1fache und
es stellt eine viskose Flüssigkeit
dar.
-
Die niedermolekularen, phototoxischen
Furocumarine wurden aus dem nichtflüchtigen Präparat durch Flüssig-Flüssig-Extraktion
entfernt: Das 16fache des Volumens an viskoser Flüssigkeit
Ethanol : Wasser (1 : 1) (V/V, jeweils USP-grade) wurde dem nichtflüchtigen
Präparat
zugesetzt, wonach der Behälter
verschlossen, die Lösung
stark gerührt
und der Behälter
zentrifugiert wurde (International Equipment Company, Model K-2, 5
min bei einer Einstellung von 35), wonach die obere ethanolische
Phase verworfen wurde. Die Extraktion wurde zweimal wiederholt.
Das Fremdwasser und der Ethanol können gegebenenfalls unter Verwendung
z. B. einer Speed Vac-Apparatur aus dem Präparat entfernt werden. Das
Produkt dieses Prozesses kann dem Menschen in Form gefüllter Kapseln
verabreicht werden.
-
Protokoll A': Vorbehandlung
der Citrusöle
vor der Chromatographie.
-
Die meisten Citrusöle sind
für die
präparative
Langzeit-HPLC aufgrund der hohen Konzentration an Stoffen, die in
den bevorzugten Systemen der mobilen Phase geringe Löslichkeit
aufweisen, nicht unmittelbar geeignet. Das nachfolgende Protokoll
der Probenherstellung wird somit der Chromatographie vorgeschaltet.
-
Kaltgepresstes Citrusöl (Food
Chemicals Codex grade) wird in einen geeigneten Behälter gegeben, wonach
die flüchtigen
Anteile unter vermindertem Druck (10–2–10–3 Torr,
3–4 Tage)
entfernt werden. Die Ausbeute an nichtflüchtigem Produkt liegt im Allgemeinen
bei lediglich 5–10%
des Ausgangsvolumens. Die nichtflüchtigen Anteile des Citrusöls werden
mit Acetonitril bei einem Verhältnis
von 2 : 1 (G/G) gemischt, wonach das Gemisch zentrifugiert wird
(International Equipment Company, Modell K-2, 5 min bei einer Einstellung
von 35). Anschließend
wird die obere, Acetonitril enthaltende Phase entfernt. Die Extraktion
mit Acetonitril wird einmal wiederholt, wonach die untere Phase
verworfen wird. Die erste und die zweite Acetonitrilphase werden
gesammelt, wonach das Acetonitril mit Hilfe einer Speed-Konzentrationsapparatur
(Sayvant Instruments; 12 h bei 10–2–10–3 Torr
ohne Wärmezufuhr)
entfernt wird. Das nichtflüchtige
Material wird mit ethanolischer Base gemischt (Ethanol : Wasser
1 : 1, {V/V; jeweils USP-grade}, die 12,5 g KOH/l enthält, bei
einem Verhältnis
von 1 : 4 (G/V) gemischt, wonach das Gemisch für 5 min bei einer Einstellung
von 35 zentrifugiert wird, wonach die obere ethanolische Phase entfernt
und verworfen wird. Das nichtflüchtige
Material wird dann zusätzlich
noch neunmal mit ethanolischer Base gewaschen und dann einmal mit
Ethanol : Wasser (1 : 1) (V/V). Der zurückbleibende Rückstand
wird zweimal mit ausreichenden Mengen an Acetonitril extrahiert,
so dass das gesamte gefärbte
Material entfernt wird. Die Acetonitrillösung wird sechsmal mit zwei
Volumina Hexan oder Isooctan gewaschen, wobei jeder Hexanextrakt
(obere Schicht) entfernt und verworfen wird. Die erhaltene Acetonitrillösung wird
dann durch eine 0,2 μm
Teflon®-Membran
filtriert und dann unter Verwendung einer Speed Vac-Konzentrationsapparatur
bis zur Trockene eingedampft.
-
Das Endprodukt bei diesem Verfahren
sollte ein viskoses, tiefrotes Öl
sein, wobei jedoch saisonal bedingte Schwankungen im Ausgangsmaterial
(Citrusöle)
die Qualität
und das Aussehen des Produktes offensichtlich verändern können. Wenn
daher reichliches orangefarbenes kristallines Material das tiefrote Öl verunreinigt,
muss die Zahl der zusätzlichen
Wäschen
mit der ethanolischen Base von neun auf neunzehn angehoben werden.
-
Protokoll B: Chromatographische
Methoden für
die behandelten Citrusöle
-
Das Produkt aus Protokoll A ist aufgrund
des Vorliegens großer
Mengen von Stoffen, die in den bevorzugten Systemen der mobi len
Phase nicht löslich
sind, nicht für
jede HPLC geeignet. Das nachfolgende Protokoll der Probenherstellung
wird somit der Chromatographie vorgeschaltet. Ein Volumen des Produktes
aus Protokoll A wird mit vier Volumina Acetonitril gemischt, wonach
der Behälter
verschlossen, die Lösung
stark gerührt
und der Behälter
zentrifugiert wird (5 min bei einer Einstellung von 35), wonach
die obere Acetonitrilschicht durch eine 0,22 μm-Teflon®-Membran
abfiltriert wird. Die filtrierte Lösung wird dann in einem geschlossenen
Behälter
bei –20°C 2 Tage
oder länger
gelagert und dann durch ein Filterpapier bei Kälte zur Entfernung eines reichlichen
Präzipitats
geschickt. Die Ausfällung
und die Filtration werden einmal wiederholt. Das Volumen der Acetonitrillösung wird
festgehalten und das Acetonitril mit Hilfe einer Speed Vac-Apparatur
entfernt. Der Rückstand
wird im halben Ausgangsvolumen an Acetonitril gelöst, wobei
darauf geachtet wird, dass das kristalline Präzipitat nicht gestört wird.
Die erhaltene Lösung
kann jetzt für
den HPLC-Nachweis verwendet werden.
-
Ist eine präparative Fraktionierung des
gewaschenen nichtflüchtigen
Anteils des Citrusöls
erwünscht, werden
die nachfolgend angeführten
HPLC-Bedingungen bevorzugt. Für
die Eluierung werden lineare Gradienten verwendet und durch Mischen
der aus Wasser zusammengesetzten mobilen Phase A mit der mobilen Phase
B aus Acetonitril (Instrument: Hewlett Packard) gebildet. Die Eluierungsdauer
(in Minuten angegeben) sowie der Prozentanteil an Acetonitril in
der gemischten mobilen Phase haben folgende Werte: 0,75, 5,75, 10,90,
11,98, 17,98, 18,75, 22,75. Die chromatographische Säule (Länge 250
mm und Innendurchmesser 4,6 mm) war mit C18 gepackt, das an 4 μm-Kieselsäureteilchen
gebunden war (Beschickung mit 9% C; ODS-M80, YMC, Inc.), und war
mit einer Säule
mit einer Länge
von 23 mm und einem Innendurchmesser von 4 mm, welche dasselbe Material
enthielt und mit einem 0,5 μm-Filter
ausgestattet war, geschützt
(Priam, Keystone Scientific, Inc) und wurde bei 35 ± 0,2°C gehalten.
Die Fließgeschwindigkeit
wurde bei ± 0,2°C gehalten.
Die Fließgeschwindigkeit
wurde bei 1,0 ml/min während des
22 min dauernden Versuchszyklus gehalten. Das Säuleneluat aus jeder 25 μl-Einspritzung
wurde bei 400 ± 200
nm und bei 310 ± 2
nm überwacht
und mit Hilfe eines Robotik-Kollektors (Gilson) fraktioniert.
-
Sind qualitative oder quantitative
Bewertungen der Zitrusöle
bzw. ihrer Fraktionen oder Vergleichsstandards erwünscht, werden
die nachfolgenden HPLC-Bedingungen bevorzugt. Für die Eluierung werden lineare
Gradienten verwendet und durch Mischen der aus Wasser zusammengesetzten
mobilen Phase A mit der mobilen Phase B aus Acetonitril (Instrument:
Hewlett Packard) gebildet. Für
die Eluierung werden lineare Gradienten verwendet und durch Mischen
der aus Wasser zusammengesetzten mobilen Phase A mit der mobilen
Phase B aus Acetonitril (Instrument: Hewlett Packard) gebildet.
Die Eluierungsdauer (in Minuten angegeben) sowie der Prozentanteil
an Acetonitril in der gemischten mobilen Phase haben folgende Werte:
0,10, 5,10, 30,80, 40,80, 41,95, 50,95, 53,10, 60,10. Die chromatographische
Säule (Länge 150
mm und Innendurchmesser 2,0 mm) war mit C18 gepackt, das an 4 μm-Kieselsäureteilchen
gebunden war (Beschickung mit 14% C; ODS-M80, YMC, Inc.), und mit
einer Säule
mit einem Innendurchmesser von 2 mm, die mit einem patentrechtlich
geschützten
Material (Prism, Keystone Scientific, Inc.) gepackt und mit einem
PTFE-Filter ausgestattet ist, und wurde bei 35 ± 0,2°C gehalten. Die Fließgeschwindigkeit
wurde bei 0,20 ml/min während
des 60 min dauernden Versuchszyklus gehalten. Das Säuleneluat
aus jeder 25 μl-Einspritzung
wurde auf Absorption bei 400 ± 200
und bei 310 ± 2
und auf Fluoreszenz bei einer Erregung von 229 nm, auf Emission
bei 450 nm und Bandpass-Filtration bei 370 nm überwacht.
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Protokoll B': Chromatographische
Methoden für
die behandelten Citrusöle
-
Ist eine präparative Fraktionierung des
gewaschenen nichtflüchtigen
Anteil des Citrusöls
erwünscht, werden
die nachfol gend angeführten
HPLC-Bedingungen bevorzugt. Für
die Eluierung werden lineare Gradienten verwendet und durch Mischen
der aus Wasser zusammengesetzten mobilen Phase A mit der mobilen Phase
B aus Acetonitril (Instrument: Hewlett Packard) gebildet. Die Eluierungsdauer
(in Minuten angegeben) sowie der Prozentanteil an Acetonitril in
der gemischten mobilen Phase haben folgende Werte; 0,75, 5,75, 10,90,
11,98, 17,98, 18,75, 22,75. Die chromatographische Säule (Länge 250
mm und Innendurchmesser 4,6 mm) war mit C18 gepackt, das an 4 μm-Kieselsäureteilchen
gebunden war (Beschickung mit 9% C; ODS-L80, YMC, Inc.), und war
mit einer Säule
mit einer Länge
von 250 mm und einem Innendurchmesser von 4 mm geschützt, die
dasselbe Material enthielt und mit einem 0,5 μm-Filter ausgestattet war, und
wurde bei 40 ± 0,2°C gehalten.
Die Fließgeschwindigkeit
wurde bei 0,20 ml/min während
des 60 min dauernden Versuchszyklus gehalten. Das Säuleneluat
aus jeder 10 μl-Einspritzung
der Acetonitrillösung
aus Protokoll A' wurde auf Absorption bei 400 ± 200 nm und bei 310 ± 2 nm
und auf Fluoreszenz bei einer Erregung von 229 nm, auf Emission bei
450 nm und Bandpass-Filtration bei 370 nm überwacht.
-
Protokoll B'': Reinigung
der erfindungsgemäßen Verbinbindungen
unter Verwendung einer chiralen HPLC-Säule
-
Gesammelte Rückstände, die sich aus der Fraktionierung
des 11-12,5 min-Bereichs
(Protokoll B oder B') sowie der Entfernung des Lösungsmittels (Speed Vac, keine
Wärmezufuhr)
ergeben, werden der chiralen Flüssigchromatographie
unterworfen. Man bedient sich dabei der isokratischen Eluierung
(die mobile Phase besteht aus 3,4 l Isooctan, 0,6 l 95%iger Ethanol
(der Rest ist Wasser) und 0,2 l Isopropanol) zur Eluierung der Inhibitoren
XI–XVI
aus der Säule
(250 × 4,6
mm, Keystone Scientific, Inc. Chiral DNB {S}) in weniger als 34 min
(Instrument: Hewlett Packard). Die Fließgeschwindigkeit wird bei 1,0
ml/min und die Säule
wird bei 40 ± 0,2°C gehalten.
Das Säuleneluat
aus jeder 25 μl-Einspritzung
(der Rückstand
wird in der mobi len Phase gelöst)
wird bei 400 ± 200
nm und bei 310 ± 2
nm überwacht
und unter Verwendung eines automatischen Kollektors fraktioniert
(Gilson).
-
Protokoll C: Bewertung
der durch Cytochrom P450 vermittelten Biotransformation beim Menschen
-
Das Verfahren zur Herstellung der
Inkubationsgemische beginnt mit dem Mischen von 10 μl Ethanol oder
einer ethanolischen Lösung,
die einen Inhibitor mit 100 μl
100 mg/ml Rinderserumalbnumin (Sigma), gelöst in einem Reaktionspuffer
bei Raumtemperatur enthält.
Der Reaktionspuffer ist aus 0,10 M Natriumphosphat, 1,0 mM Ethylendiamintetraessigsäure und
5,0 mM MgCl, pH 7,4 (jeweils von der Firma Fisher Scientific) zusammengesetzt.
Die verwendeten inhibitorischen Chemikalien waren Ketoconazol (Research
Diagnostics, Inc.), Miconazol, Bergapten, Xanthotoxin (früher drei
von der Firma Sigma), Bergamotin, Imperatorin, Isopimpinellin, Psoralen,
Angelicin (früher
fünf von
der Firma Indofine Chemical Company, Inc.) und Fraktionen oder Präzipitate
aus den Protokollen A, A', B, B' oder B''. Gegebenenfalls wurden
die endgültigen
Inhibitorkonzentrationen in Molarität ausgedrückt, und zwar durch Berechnung
ausgehend vom gewogenen Material oder durch Interpolation aus den
HPLC-Eichkurven, erhalten anhand von Vergleichsmaterialien, oder
es werden die Konzentrationen in Form von Gewicht pro Volumen ausgedrückt. Zur
Vorbereitung der nachfolgenden Arbeitsgänge werden Reagenzgläser auf
Eis gegeben. Es wird eine ausreichende Menge an Reaktionspuffer
zugesetzt, so dass das Endvolumen in jedem Reagenzglas 500 μl beträgt. Es werden
dann 5 μl
eines 100-fachen Konzentrats zur Erzeugung von reduzierten Nicotinamid-adenin-dinucleotidphosphat
zugesetzt (so dass das fertige Reaktionsgemisch 1,0 mm Nicotinamid-adenindinucelotidphosphat,
1 E/ml Glucose-6-phosphatdehydrogenase und 10 mm Glucose-6-phosphat,
jeweils von der Firma Sigma, enthält), wonach menschliches Leber-S9
(Anatomic Gift Foundation) aufgetaut und in ausreichenden Mengen
zugesetzt wird, um die Bildung von leicht nachweisbaren Mengen von
Metaboliten bei den Kontrollreaktionen zu bewirken. Die erforderliche
Menge schwankt von Individuum zu Individuum, liegt jedoch gewöhnlich bei
10 μl. Die
Reaktionsgemische werden 3 min bei 37°C in einem Wasserbad vom Typ
Dubnoff vorinkubiert, wonach sie durch Zugabe von 10 μl 100 μm Terfenadin
(Sigma), in 1 : 1 Acetonitril : Wasser gelöst, und durch schonendes Mischen
vervollständigt
werden. Anschließend
werden die Proben 15 min bei 37°C
inkubiert, wonach die Reaktion gestoppt wird, indem man das Reagenzglas
auf Eis legt und 2,5 ml 300 nm Terfenadin-Verbindung A zugibt (interner
Standard, US-Pharmacopöe),
gelöst
in Acetonitril.
-
Die oben hergestellten Proben werden
für die
HPLC-Bewertung fertiggestellt, wobei man sich des folgenden Protokolls
bedient. Jedes Reagenzglas wird verwirbelt und während 10 min bei einer Einstellung
von 35 zentrifugiert. Der erhaltene Überstand wird dann in ein sauberes
Reagenzglas verfrachtet, wonach die Flüssigkeit unter Verwendung einer
Speed Vac-Apparatur eingedampft wird. Der Rückstand aus jedem Reagenzglas
wird zuerst in 40 μl
Acetonitril : Wasser (1 : 1) gelöst,
wonach 2,5 ml Acetonitril zugefügt
werden. Anschließende
wird die eben beschriebene Stufe des Zentrifugierens, Verfrachtens
und Eindampfens wiederholt.
-
Der trockene Rückstand aus jedem der oben
beschriebenen Versuche und das Protokoll für die Probenherstellung können auf
Terfenadinmetabolite nach der weiter unten zu beschreibenden HPLC-Methode analysiert
und zur Quantifizierung der inhibitorischen Chemikalien, die dem
Reaktionsgemisch zugesetzt wurden, verwendet werden (siehe die Protokolle
B und B'). Für
die Eluierung werden lineare Gradienten verwendet und durch Mischen
der aus Wasser zusammengesetzten mobilen Phase A mit der mobilen
Phase B aus 0,025% (V/V) Ameisensäure in Acetonitril (Instrument:
Hewlett Packard) gebildet. Die Eluierungsdauer (in Minuten angegeben)
sowie der Prozentanteil der mobilen Phase B in der gemischten mobilen
Phase und die Fließgeschwindigkeit
(ml/min) haben folgende Werte: 0, 10, 0,10; 2, 10, 0,10; 3,5, 10,
0,20; 4, 10, 0,25; 5, 10, 0,25; 30, 55, 0,25; 32, 98, 0,25; 33,
98, 0,40; 39,8, 98, 0,40; 40, 98, 0,25; 45, 10, 0,25; 45,25, 10,
0,20; 50, 10, 0,20; 50,25, 10, 0,10. Die chromatographische Säule (Länge 150
mm und Innendurchmesser 2,1 mm) war mit einem patentgeschützten Material
gepackt (Prism, Keystone Scientific. Inc.) und mit einer Säule mit
einem Innendurchmesser von 2 mm geschützt, die dasselbe Material
enthält
und mit einem PTFE-Filter ausgestattet ist, bei 35 ± 0,2°C gehalten.
Der trockene Probenrückstand
wird mit 60 μl
Acetonitril : Wasser (1 : 1), gefolgt von 40 μl Wasser unmittelbar vor jedem
50,25 min-Versuchszyklus gemischt. Das Säuleneluat aus jeder 10 μl-Einspritzung
wurde festgestellt und auf Fluoreszenz bei einer Erregung bei 228
nm, auf Emission bei 291 nm und Bandpass-Filtration bei 280 nm überwacht.
Unter diesen Bedingungen waren die Retentionszeiten für den Terfenadinalkoholmetaboliten,
den Terfenadincarbonsäuremetaboliten
und den inneren Standard 16,2 min, 17,4 min bzw. 22,2 min.
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Protokoll C': Bewertung
der durch Cytochrom P450 vermittelten Biotransformation beim Menschen
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Das Verfahren zur Herstellung der
Inkubationsgemische beginnt mit dem Mischen von 10 μl Ethanol (Kontrollreaktionen)
oder einer ethanolischen Lösung,
die einen Inhibitor mit 100 μl
100 mg/ml Rinderserumalbumin (Sigma), gelöst in einem Reaktionspuffer
bei Raumtemperatur, enthält.
Der Reaktionspuffer ist aus 0,10 m Natriumphosphat, 1,0 mm Ethylendiamintetraessigsäure und
5,0 mm MgCl, pH 7,4 (jeweils von der Firma Fisher Scientific) zusammengesetzt.
Die verwendeten inhibitorischen Chemikalien waren Ketoconazol (Research
Diagnostics, Inc.), Ritonavir (NorvirTM,
Abbott Laboratories), die inhibitorischen Chemikalien, beschrieben
in Protokoll C, und Fraktionen aus dem Protokoll B'' Die endgültigen Inhibitorkonzentrationen
wurden in Molarität
ausgedrückt,
und zwar durch Berechnung ausgehend vom gewogenen Material oder
nach dem Beer-Gesetz. Zur Vorbereitung der nachfolgenden Arbeitsgänge werden
Reagenzgläser
auf Eis gegeben. Es wird eine ausreichende Menge an Reaktionspuffer
zugesetzt, so dass das Endvolumen in jedem Reagenzglas 500 μl beträgt. Es werden
dann 5 μl
eines 100-fachen Konzentrats zur Erzeugung von reduzierten Nicotinamid-adenin-dinucleotidphosphat
zugesetzt (so dass das fertige Reaktionsgemisch 1,0 mm Nicotinamid-adenin-dinucleotidphosphat,
1 E/ml Glucose-6-phosphatdehydrogenase und 10 mm Glucose-6-phosphat, jeweils
von der Firma Sigma enthält),
wonach menschliches Leber-S9 (Anatomic Gift Foundation) aufgetaut und
in ausreichenden Mengen zugesetzt wird, um die Bildung von leicht
nachweisbaren Mengen von Metaboliten bei den Kontrollreaktionen
zu bewirken. Die erforderliche Menge schwankt von Individuum zu
Individuum, liegt jedoch gewöhnlich
bei 10 μl.
Die Reaktionsgemische werden 3 min bei 37°C in einem Wasserbad vom Typ
Dubnoff vorinkubiert, wonach das Reaktionsgemisch durch Zugabe von
10 μl 500 μm Saquinavir
(InviraseTM, Roche Laboratories), in Ethanol
: Wasser (1 : 1) gelöst,
und durch schonendes Mischen vervollständigt wird. Anschließend werden
die Proben 15 min bei 37°C
inkubiert, wonach die Reaktion gestoppt wird, indem man das Reagenzglas
auf Eis legt und 2,5 Acetonitril zugibt.
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Die oben hergestellten Proben werden
für die
HPLC-Bewertung fertiggestellt, wobei man sich des folgenden Protokolls
bedient. Jedes Reagenzglas wird verwirbelt und während 10 min bei einer Einstellung
von 35 zentrifugiert. Der erhaltene Überstand wird dann in ein sauberes
Reagenzglas verfrachtet, wonach die Flüssigkeit unter Verwendung einer
Speed Vac-Apparatur eingedampft wird. Der Rückstand aus jedem Reagenzglas
wird zuerst in 40 μl
Acetonitril : Wasser (1 : 1) gelöst,
wonach 2,5 ml Acetonitril zugefügt
werden. Anschließend
wird die eben beschriebene Stufe des Zentrifugierens, Verfrachtens
und Eindampfens wiederholt. Der trockene Rückstand aus jedem der oben
beschriebenen Versuche und das Protokoll für die Probenherstellung können auf
Sequinavir und Sequinavirmetabolite nach der weiter unten zu beschreibenden
HPLC-Methode analysiert und zur Quantifizierung der inhibitorischen
Chemikalien, die dem Reaktionsgemisch zugesetzt wurden, verwendet
werden (siehe die Protokolle B und B'). Für die Eluierung werden lineare
Gradienten verwendet und durch Mischen der aus Wasser zusammengesetzten
mobilen Phase A mit der mobilen Phase B aus Acetonitril (Instrument:
Hewlett Packard) gebildet. Die Eluierungsdauer (in Minuten angegeben)
sowie der Prozentanteil der mobilen Phase in der gemischten mobilen
Phase haben folgende Werte: 0, 10; 5, 10; 30, 80; 31, 95; 40, 95;
43, 10; 48, 10. Die Fließgeschwindigkeit
betrug während
des ganzen Versuchs 0,2 ml/min. Die chromatographische Säule (Länge 150
mm und Innendurchmesser 2,1 mm) war mit einem patentgeschützten Material
gepackt (Prism, Keystone Scientific. Inc.) und mit einer Säule mit
einem Innendurchmesser von 2 mm geschützt, die dasselbe Material
enthält,
und mit einem PTFE-Filter ausgestattet ist, bei 35 ± 0,2°C gehalten. Zur
Minimierung des Abbaus der Analyte wird der trockene Probenrückstand
mit 50 μl
Acetonitril : Wasser (1 : 1), unmittelbar vor jedem 148-minütigem Versuchszyklus
gemischt. Das Säuleneluat
aus jeder 10 μl-Einspritzung
wird auf Absorption bei 239 ± 2
nm überwacht.
Untere diesen Bedingungen sind die Retentionszeiten für den Hauptmetaboliten
A Saquinavir, dem Hauptmetaboliten B Saquinavir und von Saquinavir
24,2, 26,0 bzw. 30,0 min.
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Nachweis der
Wirksamkeit
-
Zum Nachweis der First-pass-Wirksamkeit
der vorliegenden Erfindung wurden Versuche mit den erfindungsgemäßen Verbindungen
und den aus Citrusfrüchten
hergestellten Substanzen gemäß Protokoll
C' durchgeführt,
wobei die Bildung von Saquinavir-Metaboliten in Anwesenheit unterschiedlicher
Inhibitorkonzentrationen gemessen wurde. Die aus Citrusfrüchten gewonnenen
Substanzen wurden gemäß den Protokollen A',
B' und B'' hergestellt und mit dem bekannten Inhibitor Ketoconazol
verglichen. 1 zeigt
die Ergebnisse für
die erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formeln XI und XIII und zeigt ferner, dass Bergamottin und Imperatorin
stark unwirksame First-pass-Inhibitoren darstellen. 2 zeigt einen Vergleich zwischen den
erfindungsgemäßen Verbindungen
mit den bekannten Inhibitoren Ritonavir und Ketoconazol.
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Bei den erfindungsgemäßen Verbindungen
ist die Furanring-Position der Furocumarin-Ringe bevorzugt vollständig frei
von Substitution.
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Die erfindungsgemäßen Zubereitungen umfassen
vorzugsweise das erfindungsgemäße Inhibitormaterial
(Verbindung usw.) (z. B. allein oder im Gemisch mit einem Arzneimittel
oder mehreren Arzneimitteln und/oder einem Verdünnungsmittel oder Verdünnungsmitteln
und/oder einem Träger
oder Trägern
usw.), so dass sie die Biotransformation von Saquinavir gemäß Protokoll
C' besser inhibieren als reines Ketoconazol bei (bevorzugter) äquimolarer
Menge bzw. auf der Basis der gewichtsmäßigen Konzentration. Die erfindungsgemäßen Verbindungen,
Zubereitungen, Gemische, Formulierungen usw. gewährleisten vorzugsweise einen Wert
auf der Y-Achse in Protokoll C' (siehe 1) von unter 0,5, vorzugsweise jedoch
von 0,45, 0,4, 0,35, 0,3, 0,25, 0,22, 0,2, 0,18, 0,15, 0,12, 0,1,
0,08, 0,05 oder 0,03 oder weniger, wenn 0,01–0,25 mg, einschließlich der Werte
0,02, 0,04, 0,06, 0,08, 0,1, 0,12, 0,14, 0,16, 0,18, 0,2, 0,22 und
0,24 und sämtliche
Bereiche dazwischen für
das erfindungsgemäße Material
werden auf einen Liter verdünnt
bzw. gelöst.
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Eine handelsübliche Form der Citrusfrüchte, welche
die erfindungsgemäßen Verbindungen
enthalten, ist kaltgepresstes Grapefruitöl, das eine Gesamtkonzentration
an Verbindungen der Formeln XI–XVI
in einem Bereich von ca. 0,15–0,25
aufweist. Die sechs Verbindungen verteilen sich wie folgt: XI +
XII + XIII + XIV machen ca. 50% aus, wobei der Rest auf XV und XVI
entfällt.
Für XI – XIV beträgt die Verteilung
ca. 3 : 2 : 2 : 1 und für
XV : XVI ca. 2 : 1. Die erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten
somit gemäß einer
Ausführungsform
höhere
Konzentrationen an erfindungsgemäßen Verbindungen,
d. h. eine höhere
Gesamtkonzentration an allen erfindungsgemäßen Verbindungen als dies in
natürlicher
Form bzw. in den handelsüblichen
Formen der Citrusfrüchte
der Fall ist. Diese Konzentrationen werden als "konzentrierte Mengen"
bezeichnet. Beispiele für
bevorzugte Konzentrationen sind solche von über 0,25 mg/ml wie 0,3, 0,8,
1, 2, 5, 8, 32, 128, 200 mg/ml usw. Was die erfindungsgemäßen Verbindungen
betrifft, so liegen diese gemäß einer
Ausführungsform
aufgrund ihrer Reinheit in anderer Form vor, als dies im natürlichen
Zustand oder handelsüblich
der Fall ist. Der Ausdruck "praktisch rein" und "praktisch reine
Form" bedeuten einen Reinheitsgrad, der über dem handelsüblichen
und in der Natur vorkommenden Reinheitsgrad der erfindungsgemäßen Verbindungen
liegt. Diese Konzentrationen und Formen können von einem Durchschnittsfachmann
jetzt, wo die Erfinder in der vorliegenden Anmeldung die für den "Grapefruit-Effekt"
verantwortlichen wirksamen Verbindungen ermittelt haben, leicht festgestellt
werden. Andere Ausdrucksweisen für
die Beschreibung der erfindungsgemäßen Ausführungsformen weisen sie als
patentierbar aus und unterscheiden sie von den natürlich vorkommenden
oder handelsüblichen
Formen (US-PS Nr. 4 708 948, 5 409 938, 5 455 251, 4 977 244, 5
462 956, 5 314 899, 5 104 977, 5 484 889, 5 591 770, 5 599 839,
5 672 607, 5 674 900, 5 648 354, 5 691 386, 5 681 829 und 5 654
432). Eine weitere Beschreibung der Art und Weise, wie die vorliegende
Erfindung verwendet werden kann, in welchen Mengen und wie sie verabreicht
werden, liegt in US-PS Nr. 5 665 386, WO 97/15269 und WO 96/40192
vor.
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Weitere Verbindungen, die in Frage
kommen, werden von den nachfolgenden Formeln beschrieben, wobei
R, L, E, und HAr die oben angeführten
Bedeutungen haben. Was die obigen Verbindungen betrifft, so umfassen
diese Steroisomere, E-Z-Isomere usw. Im Gegensatz zu den natürlich vorkommenden
und handelsüblichen
Verbindungen liegen diese Verbindungen vorzugsweise in den oben
beschriebenen Formen, was Reinheit, Konzentration usw. betrifft,
vor. Diese Verbindungen können
gegebenenfalls substituiert sein, wie dies bei den Verbindungen
der Formeln I-XVI
der Fall ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Verbindungen
umfasst eine bevorzugte Gruppe von Substituenten gegebenenfalls
Wasserstoff, C1-4-Alkyl, -S(C1-
4-Alkyl), -O(C1-
4-Alkyl, -NH2, -NH(C1-4-Alkyl)-N(C1-2-Alkyl)(C1-
4-Alkyl), Hydroxy, -O(C1-2-Alkyl),
Fluor, C1-6-Alkyl, Chlor, Brom, Iod, C1-4-Alkoxy, -CF3,
-C(=O)O-(C1-4)-Alkyl, -OC(=O)(C1-4-Alkyl),
-OC(=O)N(C1-4-Alkyl )(C1-2-Alkyl),
-NHCO(C1-4-Alkyl), -COON, -COO(C1-4-Alkyl), CONH(C1-4-Alkyl), -CON(C1-4-Alkyl)(C1-2-Alkyl), -S(C1-4-Alkyl),
-CN-, -NO2, -SO(C1-4-Alkyl),
-SO2(C1-4-Alkyl), -SO2NH(C1-4-Alkyl) und
-SO2N(C1-4-Alkyl)(C1-2-Alkyl).
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Eine weitere bevorzugte Gruppe von
Substituenten umfasst gegebenenfalls: C1-12-Alkyl,
Aryl, (C1-
4-Alkylen)
Aryl, Phenyl, Naphthyl, Thienyl, Benzothienyl, Pyridyl, Chinolyl,
Pyrazinyl, Pyrimidinyl, Imidazolyl, Furanyl, Benzofuranyl, Benzothiazolyl,
Isothiazolyl, Pyrazolyl, Pyrrolyl, Indolyl, Pyrrolopyridyl, Oxazolyl
und Benzoxazolyl, C3-
8-Cycloalkyl
oder (C2-
6-Alkylen)
(C3-
8-Cyloalkyl),
C1-
4-Alkyl, Benzyl,
C1-4-Alkanoyl, C1-6-Alkoxy, -OC(=O)(C1-
6-Alkyl), OC(=O)N(C1-4-Alkyl)(C1-2-Alkyl),
-S(C1-
6-Alkyl),
Amino, -NH(C1-2-Alkyl), -N(C1-2-Alkyl)(C1-4-Alkyl), -N(C1-4-Alkyl)-CO-(C1-4-Alkyl), -NHCO(C1-4-Alkyl),
-COOH, -COO(C1-4-Alkyl), -CONH(C1-4-Alkyl), -CON(C1-4-Alkyl)(C1-2-Alkyl),
-SH, -SO(C1-4-Alkyl, -SO2(C1-4-Alkyl), SO2NH(C1-4-Alkyl und SO2N(C1-4-Alkyl)(C1-2-Alkyl).
-
Eine dritte Gruppe von bevorzugten
Substituenten umfasst gegebenenfalls:
-S(C1-4-Alkyl)
oder -SO2(C1-4-Alkyl)(C1-6-Alkyl), N(C1-4-Alkyl)
(C1-2-Alkyl), -S(C1-
4-Alkyl), -SO(C1-
4-Alkyl), -CO(C1-4-Alkyl),
-C(=O)H, -C(=O)O(C1-
4-Alkyl),
C1-
3-Alkoxy, Dimethylamino,
Methylamino, Ethylamino, -NHC(=O)CH3, C1-
3-Thioalkyl, -COOH,
-C(=O)O-(C1-4-Alkyl), -C(=O)O(C1-4-Alkyl),
-NO2, Phenyl, Naphthyl, Thienyl, Benzothienyl,
Pyridyl, Chinolyl, Pyrazinyl, Furanyl, Benzofuranyl, Benzothiazolyl,
Benzisothiazolyl, Benzisoxazolyl, Benzimidazolyl, Indolyl, Benzoxazolyl
oder C3-
8-Cycloalkyl,
Chlor, C1-
6-Alkyl,
-O(C1-
6-Alkyl), Brom,
Iod, Formyl, -CN, -CF3, -NO2,
-NH2, -NH(C1-4-Alkyl),
-N(C1-2-Alkyl)(C1-6Alkyl, -C(=O)O(C1-4-Alkyl), -C(=O)(C1-4-Alkyl),
-COOH, -SO2NH(C1-
4-Alkyl), -SO2N(C1-
2-Alkyl)(C1-4-Alkyl), -SO2NH2, -NHSO2(C1-
4-Alkyl), -S(C1-6-Alkyl) und SO2(C1-
6-Alkyl), Fluor,
Hydroxy, Amino, Methylamino, Dimethylamino, Acetyl, Wasserstoff, C1-
4-Alkyl, Halogen
(z. B. Chlor, Fluor, Iod oder Brom), Hydroxy, -O(C1-
4-Alkyl), -C(=O)(C1-
4-Alkyl), -C(=O)O(C1-4-Alkyl),
-OCF3, -CF3, -CH2OH oder -CH2O(-C1-2-Alkyl)hydroxy, Methoxy und Fluor.
-
Innerhalb dieser drei Gruppen bevorzugter
Substituenten gibt es auch spezifische Beispiele für HAr, d.
h. C6-
24-aromatische
Gruppen oder heteroaromatische Gruppen.
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Die Erfindung umfasst auch Arzneimittelvorläufer und
wirksame Metabolite der erfindungsgemäßen Verbindungen, Zubereitungen
usw. Derartige Vorläufer
sind Verbindungen, die bei Verabreichung an einen Säuger, wie
z. B. einen Menschen, eine erfindungsgemäße Verbindung entstehen lassen.
Wirksame Metabolite sind Verbindungen, die bei Verabreichung einer
erfindungsgemäßen Verbindung,
Zubereitung usw. an einen Säuger,
insbesondere an den Menschen, die den First-pass-Effekt aufweisen,
gebildet werden. Beispiele für
erfindungsgemäße Arzneimittelvorläufer und
Metabolite sind:
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen, Metabolite,
Arzneimittelvorläufer
usw. können
vorzugsweise auch durch Deuterium und/ oder Fluor substituiert sein,
um die Verweildauer im Patienten bzw. im Tier usw. zu erhöhen.
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Die zur Herstellung verwendeten pharmazeutischen
Träger,
Verdünnungsmittel,
Füllstoffe
usw. sind dem Fachmann bekannt. Beispiele dafür gibt es in einer Reihe von
oben zitierten Patentschriften und Veröffentlichungen.
-
Eine bevorzugte Methode der Extraktion
wird in den Beispielen dargelegt, wo die Vorbehandlung von kalt
gepresstem Grapefruitöl
zur weiteren Verwendung als Diäternährungszusatz,
Arzneimittel usw. beschrieben wird. In diesen Fällen ist es vorzuziehen, polare
Cumarine und Furocumarine (s.o.) durch Wärme und durch Behandlung mit
einer Base zu entfernen, obwohl beide Behandlungsweisen nicht obligatorisch
sind. Bevorzugt wird auch mehr die Verwendung von Wasser als von
C2-4-Alkohol, wobei ein Verhältnis von
Wasser : Ethanol von 70 : 30 (V/V) besonders bevorzugt wird. Außerdem zieht
man es vor, die flüchtigen
Anteile in der First-pass-wirksamen, aus Citrusfrüchten gewonnenen
Substanz, d. h. einer aus Citrusfrüchten gewonnen Substanz, die
wenigstens eine erfindungsgemäße Verbindung,
einen Metaboliten, einen Arzneimittelvorläufer usw. enthält, während der
anfänglichen
Extraktion zu entfernen. Eine bevorzugte aus Citrusfrüchten gewonnene
Substanz ist kaltgepresstes Grapefruitöl.
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Wird erwärmt, sind Temperaturen von
40–120°C bevorzugt,
insbesondere von 60–110°C und ganz
besonders Temperaturen von 80, 85, 90, 95, 100 und 105°C. Bei der
Extraktion kommt das Alkohol/Wasser-Gemisch mit der aus Citrusfrüchten gewonnenen
First-pass-wirksamen Substanz einmal oder mehrmals auf bekannte
Weise, gegebenenfalls unter Erwärmung
(d. h. bei erhöhter
Temperatur) in Berührung.
Basen, wie NaOH, KOH oder andere Basen, welche sich in Alkohol/Wasser-Gemischen
lösen,
können
in Mengen von 1–15%,
vorzugsweise 3–10%,
insbesondere von 4, 5, 6, 7, 8 oder 9% (G/V), bezogen auf das Gesamtvolumen an
Wasser und Alkohol, verwendet werden.
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Eine Methode, um festzustellen, ob
das extrahierte Produkt verwendungsbereit ist, besteht in der Überwachung
des pH einer Wäsche,
vorzugsweise unter ausschließlicher
Verwendung von Wasser. Fast neutrale Werte (6–7,5) werden dabei bevorzugt.
Es können
pH-Regler wie pharmazeutisch und für Nahrungsmittel verträgliche Säuren verwendet
werden. Der Grad der Entfernung der Furocumarine, Cumarine usw.
kann wie oben ausgeführt
mit HPLC, GC usw. überwacht
werden.
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Eine Methode zur Feststellung, ob
alkoholunlösliche
Stoffe im gereinigten Extrakt abwesend sind, besteht im Mischen
des Extrakts mit Alkohol unter nachfolgendem Zentrifugieren durch Entfernung
der unlöslichen
Anteile.