Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einsetzen einer
aufblasbaren Fahrzeuginsassenschutzeinrichtung.
Hintergrund der Erfindung
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Eine aufblasbare Fahrzeuginsassenschutzeinrichtung, wie z. B. ein Airbag, wird
beim Auftreten eines Fahrzeugzusammenstoßes eingesetzt. Der Airbag ist Teil
einer Vorrichtung, die ferner einen Zusammenstoßsensor und eine
Aufblasvorrichtung umfasst. Der Zusammenstoßsensor fühlt Fahrzeugzustände ab, die das
Auftreten eines Zusammenstoßes anzeigen. Wenn der Zusammenstoßsensor
einen Zusammenstoß-anzeigenden Zustand von zumindest einem vorbestimmten
Schwellenwertpegel abfühlt, wird die Aufblasvorrichtung betätigt. Die
Aufblasvorrichtung gibt dann Aufblasströmungsmittel ab, welches den Airbag in das
Fahrzeuginsassenabteil hinein aufbläst. Wenn der Airbag auf diese Weise eingesetzt
wird, hilft er einen Insassen des Fahrzeugs vor einem kraftvollen Aufprall auf Teile
des Fahrzeugs, als Folge des Zusammenstoßes, zu schützen.
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Die Art und Weise, in der sich der sich aufblasende Airbag auf Bewegung des
Fahrzeuginsassen auswirkt, kann durch Faktoren beeinflusst werden, wie
beispielsweise die Kraft, mit der sich der Insasse gegen den Airbag bewegt, und der
Druck des Aufblasströmungsmittels im Airbag. Diese Faktoren wiederum können
durch Fahrzeugzustände beeinflusst werden, wie beispielsweise die Schwere des
Zusammenstoßes und/oder Fahrzeuginsassenzustände, wie beispielsweise
Größe, Gewicht und Position des Insassen.
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EP-A-0 745 517 beschreibt eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1 und bezieht sich auf eine Gaserzeugungsvorrichtung für eine passive
Insassenschutzeinrichtung, die eine kontinuierliche Regulierung der Gasströmung
vorsieht, um eine Steuerung vorzusehen, die nicht temperaturabhängig ist. Die
Geschwindigkeit des Einsatzes und der Einsatzdruck kann an die Schwere des
Unfalls angepasst werden sogar während des Auftretens des Unfalls.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung vorgesehen, die eine
Aufblasvorrichtung und Mittel zum Ansprechen auf einen Fahrzeugzusammenstoß
gemäß Anspruch 1 aufweist. Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden in den abhängigen Ansprüchen offenbart.
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Gemäß einer alternativen Konstruktion weist eine Vorrichtung ein Druckgefäß und
ein Elektromagnet- bzw. Solenoidventil auf. Das Druckgefäß weist eine
Aufblasströmungsmittelquelle auf. Das Solenoidventil reguliert eine Auslassströmung
von Aufblasströmungsmittel aus dem Druckgefäß und besitzt normalerweise einen
offenen Zustand, der eine anfängliche Auslassströmungsfläche vorsieht.
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Die Vorrichtung weist ferner Steuermittel auf zum Ansprechen auf einen
Fahrzeugzusammenstoß durch Steuern des Solenoidventils in eine ausgewählte einer
Vielzahl von sich unterscheidenden Stufen, die einer Vielzahl von sich
unterscheidenden Zuständen entspricht. Die verschiedenen Stufen umfassen eine Stufe, in
der die Steuermittel das Solenoidventil nicht aus dem offenen Zustand
verschieben. Die sich unterscheidenden Stufen umfassen ferner eine Stufe, in der die
Steuermittel das Solenoidventil zu einem weiter geöffneten Zustand verschieben,
wobei sie eine nachfolgende Auslassströmungsfläche größer als die
Anfangsauslassströmungsfläche vorsehen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die vorangegangenen und andere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
dem Fachmann des Gebietes, auf das sich die vorliegende Erfindung bezieht,
beim Lesen der folgenden Beschreibung der Erfindung mit Bezug auf
begleitendem Zeichnungen offensichtlich werden, wobei zeigt:
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Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung, die
ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung aufweist;
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Fig. 2 eine Seitenansicht, teilweise geschnitten, von Teilen der Vorrichtung der
Fig. 1; und
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Fig. 3 eine schematische Ansicht einer Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung, die
ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung aufweist.
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen
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Eine Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung 10, die ein erstes Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung aufweist, wird schematisch in Fig. 1 gezeigt. Die
Vorrichtung 10 umfaßt eine aufblasbare Fahrzeuginsassenschutzeinrichtung 12. In
dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Schutzeinrichtung 12 ein
Airbag. Andere aufblasbare Fahrzeuginsassenschutzeinrichtungen, die gemäß der
Erfindung verwendet werden können, umfassen beispielsweise aufblasbare
Sitzgurte, aufblasbare Kniepolster, aufblasbare Kopfauskleidungen oder
Seitenvorhänge und Kniepolster, die durch aufblasbare Airbags betrieben werden. Die
Vorrichtung 10 umfasst ferner eine Aufblasvorrichtung 14, die eine
Aufblasströmungsmittelquelle zum Aufblasen des Airbags 12 aufweist. Wenn der Airbag 12
aufgeblasen ist, erstreckt er sich in ein Fahrzeuginsassenabteil (nicht gezeigt), um
zu helfen, einen Fahrzeuginsassen vor einem kraftvollen Aufstoß auf Teile des
Fahrzeugs, und zwar resultierend aus einem Zusammenstoß, zu schützen.
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Die Aufblasvorrichtung 14 kann zündbares gaserzeugendes Material enthalten
zum Erzeugen eines großen Volumens von Aufblasgas. Die Aufblasvorrichtung 14
kann alternativ eine gelagerte Menge von unter Druck stehendem
Aufblasströmungsmittel oder eine Kombination von unter Druck stehendem Gas und
zündbarem Material zum Erhitzen des Aufblasströmungsmittels enthalten. Zum Beispiel
umfasst die Aufblasvorrichtung 14 in den bevorzugten Ausführungsbeispielen der
vorliegenden Erfindung ein Druckgefäß 16, das eine unter Druck stehende,
brennbare Mischung aus Gasen speichert, die Aufblasströmungsmittel zum Aufblasen
des Airbags 12 aufweist.
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Die Aufblasvorrichtung 14 besitzt eine Vielzahl von Teilen, die zusammenarbeiten,
um eine Auslassströmung des Aufblasströmungsmittels von dem Druckgefäß 16 in
den Airbag 12 zu starten und zu regulieren. Wie schematisch in Fig. 1 gezeigt
umfassen diese Teile einen Initiator bzw. eine Zündanordnung 20, einen Zünder
22 und ein Ventil 24. Eine Steuervorrichtung 26 betätigt der Initiator 20, den
Zünder 22 und das Ventil 24 ansprechend auf ein Einsatzsignal, das von einem
Zusammenstoßsensor 28 empfangen wird.
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Die brennbare Mischung aus Gasen, die in dem Druckgefäß 16 gelagert ist,
umfasst Primärgas und Brennstoffgas. Das Brennstoffgas sieht Verbrennungswärme
vor, die das Primärgas erwärmt. Diese Mischung aus Gasen kann irgendeine
geeignete, in der Technik bekannte Zusammensetzung besitzen, besitzt aber
vorzugsweise eine Zusammensetzung gemäß der Erfindung, offenbart in U. S. Patent
Nr. 5,348, 344 von Blumenthal et al., mit dem Titel APPARATUS FOR INFLATING
A VEHICLE OCCUPANT RESTRAINT USING A MIXTURE OF GASES und erteilt
an die TRW Vehicle Safety Systems Inc. Demgemäß umfasst das Primärgas
vorzugsweise inertes Gas zum Aufblasen des Airbags 12 und Oxidationsgas zum
Unterstützen der Verbrennung des Brennstoffgases. Das inerte Gas umfasst
vorzugsweise die Mehrheit des Aufblasströmungsmittels, das in dem Druckgefäß 16
zum Aufblasen des Airbags 12 gelagert ist und kann Stickstoff, Argon oder eine
Mischung von Stickstoff und Argon sein. Zum Beispiel kann das Primärgas Luft
sein, wobei das Oxidationsgas der Sauerstoff in der Luft ist. Das Brennstoffgas
kann Wasserstoff, Methan oder eine Mischung aus Wasserstoff und Methan sein.
Vorzugsweise ist das Brennstoffgas Wasserstoff. Eine bevorzugte
Zusammensetzung der Mischung der Gase ist ungefähr 13 Volumen% Wasserstoff und ungefähr
87 Volumen-% Luft. Obwohl der Speicher- bzw. - Lagerungsdruck variieren kann,
ist er vorzugsweise in dem Bereich von ungefähr 1500 psig bis ungefähr 5000 psig
und am bevorzugtesten ungefähr 3000 psig.
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Der Zusammenstoßsensor 28 ist eine bekannte Einrichtung, die einen
Fahrzeugzustand abfühlt, der das Auftreten eines Zusammenstoßes anzeigt. Wenn der
Fahrzeugzustand, der von dem Zusammenstoßsensor 28 abgefühlt wird, auf oder
über einem vorbestimmten Schwellenwertpegel ist, zeigt es das Auftreten eines
Zusammenstoß an, dessen Schwere zumindest einen vorbestimmten
Schwellenwertpegel besitzt. Der Schwellenwertpegel der Zusammenstoßschwere ist ein
Pegel, bei dem Aufblasen des Airbags 12 zum Schutz eines Fahrzeuginsassen wünschenswert
ist. Der Zusammenstoßsensor 28 beliefert dann die Steuervorrichtung
26 mit einem Einsatzsignal.
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Der Fahrzeugzustand, der von dem Zusammenstoßsensor 28 abgefühlt wird,
weist vorzugsweise eine plötzliche Fahrzeugverzögerung auf, die durch eine
Kollision verursacht ist. Die Größe und Dauer der Verzögerung werden durch den
Zusammenstoßsensor 28 gemessen. Wenn die Größe und Dauer der Verzögerung
vorbestimmte Schwellenwertpegel erreichen oder überschreiten, zeigen sie das
Auftreten eines Zusammenstoßes an, der den Schwellenwertpegel der
Zusammenstoßschwere erreicht oder überschreitet. Das Einsatzsignal wird dann zu der
Steuervorrichtung 26 übertragen, um das Auftreten eines solchen
Zusammenstoßes anzuzeigen. Zusätzlich besitzt das Einsatzsignal einen Wert, der den Grad
angezeigt, um den die Größe oder Dauer der Fahrzeugverzögerung den
entsprechenden Schwellenwertpegel überschreitet. Das Einsatzsignal zeigt somit sowohl
das Auftreten als auch die Schwere eines Zusammenstoßes an, für den der
Airbag 12 aufgeblasen werden soll.
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Die Steuervorrichtung 26, die einen bekannten Mikroprozessor aufweisen kann,
betätigt der Initiator 20 bei Empfang des Einsatzsignals von dem
Zusammenstoßsensor 28. Die Steuervorrichtung 26 betätigt den Zünder 22 und das Ventil 24
unter Bezugnahme auf den Wert des Einsatzsignals, das von dem
Zusammenstoßsensor 28 empfangen wird. Die Steuervorrichtung 26 spricht somit auf einen
Fahrzeugzusammenstoß in einer Stufe an, die von der Steuervorrichtung 26
ausgewählt wird unter Bezugnahme auf sowohl das Auftreten als auch die Schwere des
Zusammenstoßes. Wie unten vollständig beschrieben, initiiert dies eine
Auslassströmung von Aufblasströmungsmittel von dem Druckgefäß 16 beim Auftreten
eines Zusammenstoßes und bewirkt, dass Aufblasströmungsmittel von dem
Druckgefäß 16 mit Strömungsraten fließt, die mit der Schwere des Zusammenstoßes in
Beziehung stehen, so dass der Airbag 12 demgemäß eingesetzt wird.
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Die Aufblasvorrichtung 14 besitzt die Struktur, die als Beispiel dienend in Fig. 2
gezeigt wird. Demgemäß umfasst die Aufblasvorrichtung 14 ferner einen Diffusor
40 und ein Ventilgehäuse 42. Der Diffusor 40 definiert eine Diffusorkammer 44
und besitzt eine Vielzahl von Aufblasströmungsmittel-Auslassöffnungen 46, die
Aufblasströmungsmittel von der Aufblasvorrichtung 14 zu dem Airbag 12 leiten.
Das Ventilgehäuse 42 trägt das Ventil 24 an einer Stelle zwischen dem
Druckgefäß 16 und dem Diffusor 40.
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Das Druckgefäß 16 weist einen zylindrischen Tank 50 auf, der eine Lagerkammer
52 definiert, die die brennbare Mischung von Gasen enthält. Eine brech- bzw.
zerreißbare Verschlusswand 54, die vorzugsweise eine Berstscheibe von bekannter
Bauart umfasst, verschließt eine Auslassöffnung 56 in einer Endwand 58 des
Tanks 50. Der Initiator 20 (schematisch gezeigt) kann irgendeine geeignete, in der
Technik bekannte Starteinrichtung aufweisen. Wenn der Initiator 20 betätigt wird,
zerreißt sie die Berstscheibe 54, um das Druckgefäß 16 zu öffnen. Das
Aufblasströmungsmittel beginnt dann, aus der Lagerkammer 52 durch die
Auslassöffnung 56 herauszufließen.
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Der Zünder 22 kann ebenfalls irgendeine in der Technik bekannte Struktur
besitzen, weist aber vorzugsweise einen speziellen Typ von elektrisch betätigbarer
Einrichtung auf, die als Zündkapsel bekannt ist. Der Zünder 22 besitzt somit eine
zylindrische Ummantelung 60, die eine kleine Ladung von pyrotechnischem Material
enthält. Die Ummantelung 60 erstreckt sich eng durch eine Öffnung 62 in einer
entgegengesetzten Endwand 64 des Tanks 50 und ragt von der Endwand 64 weg
in die Lagerkammer 52 hinein.
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Wenn der Zünder 22 betätigt wird, wird das pyrotechnische Material in der
Ummantelung 60 gezündet und erzeugt Verbrennungsprodukte, die Wärme und heiße
Partikel umfassen. Die Verbrennungsprodukte werden von der Ummantelung 60 in
die Lagerkammer 52 hinein gesprüht, um die Mischung aus Gasen in der
Lagerkammer 52 zu zünden. Die Wärme, die durch Verbrennung des Brennstoffgases
erzeugt wird, bewirkt, daß sich der Strömungsmitteldruck in der Lagerkammer 52
schnell auf angehobene Pegel erhöht, die erheblich größer sind als der
Speicherdruck. Die erhöhten Druckpegel bewirken entsprechende Erhöhungen der
Strömungsrate, mit der das Aufblasströmungsmittel aus der Auslassöffnung 56
heraustritt.
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Wie zuvor bemerkt, betätigt die Steuervorrichtung 26 den Initiator 20 beim
Empfang des Einsatzsignals von dem Zusammenstoßsensor 28. Die Steuervorrichtung
26 betätigt dann den Zünder 22 zu einem Zeitpunkt, der unter Bezugnahme auf
die Zusammenstoßschwere gewählt wird, die von dem Einsatzsignal angezeigt
wird. Wenn das Einsatzsignal beispielsweise anzeigt, dass das Fahrzeug einen
Zusammenstoß von geringer Schwere erfährt, kann die Steuervorrichtung 26 den
Zünder 22 nach dem Ablauf einer Verzögerungszeit, die der Betätigung des
initiators 20 folgt, betätigen. Die Verzögerungszeit sieht einen entsprechenden
Betrag bzw. Ausmaß von "weichem" Aufblasen des Airbags 12 vor, bevor die
Auslassströmungsrate durch Betätigung des Zünders 22 erhöht wird. Die
Steuervorrichtung 26 kann die Verzögerungszeit bestimmen durch Auswählen aus einer
Nachschlagetabelle, die auf empirisch abgeleiteten Werten von
Zusammenstoßschwere basiert. Die Steuervorrichtung 26 kann alternativ die Verzögerungszeit
als ein Ergebnis einer Berechnung bestimmen, die auf einer vorbestimmten
Funktionsbeziehung zwischen Zusammenstoßschwere und Verzögerungszeit basiert.
In jedem Fall wird sich die Verzögerungszeit auf die Menge von Brennstoffgas
auswirken, die in der Lagerkammer 52 zurückbleibt, wenn der Zünder 22 betätigt
wird, und wird somit Auswirkungen haben auf die erhöhten Druckpegel und
Auslassströmungsraten, die infolge der Betätigung des Zünders 22 erreicht werden.
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Wenn das Einsatzsignal anzeigt, dass das Fahrzeug einen Zusammenstoß von
großer Schwere erfährt, kann die Steuervorrichtung 26 eine Stufe auswählen, in
der der Initiator 20 und der Zünder 22 gleichzeitig betätigt werden, d. h. mit einer
Verzögerungszeit von Null. Dies wird bewirken, dass der Strömungsmitteldruck in
der Lagerkammer 52 angehobene Pegel schneller mit entsprechend größeren
Auslassströmungsraten erreicht.
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Das Ventilgehäuse 42 definiert einen Strömungsmittelströmungsraum 70, der sich
von der Auslassöffnung 56 zu der Diffusorkammer 46 erstreckt. Ein Teil 72 des
Strömungsmittelströmungsraums 70 weist eine Leitung 72 auf. Die Leitung 72 wird
teilweise durch eine zylindrische Innenoberfläche 74 des Ventilgehäuses 42
definiert und teilweise durch eine konische Innenoberfläche 76 des Ventilgehäuses
42. Die konische Innenoberfläche 76 ist von der zylindrischen Innenoberfläche 74
zurückgesetzt. Eine andere zylindrische Innenoberfläche 78 des Ventilgehäuses
42 definiert eine zylindrische Bohrung 80, die von der Leitung 72 an einer Stelle
gegenüber der konischen Innenoberfläche 76 endet.
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Das Ventil 24 ist ein schnell wirkendes Solenoidventil. Wie in Fig. 2 gezeigt, ist das
Ventil 24 in der Bohrung 80 in dem Ventilgehäuse 42 aufgenommen. Genau
gesagt besitzt das Ventil 24 eine zylindrische Ummantelung 82, die eng in der
Bohrung 80 aufgenommen ist. Ein Anker 84 ragt von der Ummantelung 82 vor und ist
longitudinal bzw. senkrecht unter dem Einfluss eines Magnetfeldes, das von einem
Solenoid 86 in der Ummantelung 82 erzeugt wird, bewegbar.
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Ein zylindrischer Ventilkopf 88 ist auf dem Ende des Ankers 84 zur Bewegung mit
dem Anker 84 befestigt. Der Ventilkopf 88 ragt von der Bohrung 80 in die Leitung
72 vor. Eine konische Endoberfläche 90 des Ventilkopfs 88 weist zu der konischen
Innenoberfläche 76 des Ventilgehäuses 42 hin. Die konischen Oberflächen 76 und
90 haben die gleiche Kontur, so dass die konische Innenoberfläche 76 als ein
Ventilsitz für den Ventilkopf 88 wirken kann.
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Das Ventil 24 ist normalerweise offen. Das Ventil 24 sieht somit eine anfängliche
Auslassströmungsfläche durch die Leitung 72 zwischen der Ventilkopfoberfläche
90 und der Ventilsitzoberfläche 76 vor. Das Ventil 24 kann z. B. normalerweise den
in Fig. 2 gezeigten offenen Zustand besitzen. Die Ventilkopfoberfläche 90 ragt
dann einen kurzen Abstand in die Ausnehmung, die durch die Ventilsitzoberfläche
76 definiert wird, vor. Die Ventilkopfoberfläche 90 könnte jedoch weiter von der
Ventilsitzoberfläche 76 beabstandet sein, um eine entsprechend größere
anfängliche Auslassströmungsfläche vorzusehen.
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Alternativ kann das Ventil 24 normalerweise einen geschlossenen Zustand
besitzen, in dem die Ventilkopfoberfläche 90 mit der Ventilsitzoberfläche 76
zusammenpasst. Der Ventilkopf 88 würde sich dann vollständig über die Leitung 72
erstrecken, um das Strömen von Aufblasströmungsmittel durch die Leitung 72 zu
blockieren. Jedoch besitzt das Ventil 24 in den bevorzugten Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung normalerweise, wie oben beschrieben, einen
offenen Zustand.
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Wenn der Initiator 20 beim Auftreten eines Fahrzeugzusammenstoßes betätigt
wird, hilft die Auslassströmungsfläche, die anfangs durch das Ventil 24
vorgesehen wird, die weiche Stufe des Aufblasens aufrechtzuerhalten durch Begrenzen
der Auslassströmungsrate durch die Leitung 72. Wenn die
Zusammenstoßschwere relativ gering ist, kann die Steuervorrichtung 26 das Ventil 24 unbetätigt lassen,
d. h. in seinem normalerweise offenen Zustand. Jedoch spricht die
Steuervorrichtung 26 auf höhere Pegel von Zusammenstoßschwere durch Betätigung des
Ventils 24 an, um den Ventilkopf 88 in die Bohrung 80 zurückzuziehen. Die
Ventilkopfoberfläche 90 wird dann weiter wegbewegt von der Ventilsitzoberfläche 76. Das
Ventil 24 wird somit zu einem weiter geöffneten Zustand verschoben, in dem es
eine nachfolgende Auslassströmungsfläche vorsieht, die größer als die
anfängliche Auslassströmungsfläche ist. Dies ermöglicht es dem Aufblasströmungsmittel,
nach außen zu fließen durch die Leitung 72, und zwar bei entsprechend größeren
Strömungsraten unter dem Einfluss von erhöhten Druckpegeln, die in der
Lagerkammer 52 der Betätigung des Zünders 22 folgend erreicht werden.
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Die Steuervorrichtung 26 kann das Ventil 24 steuern, die Auslassströmungsfläche
durch einen vorbestimmten Betrag zu einer vorbestimmten Zeit zu erhöhen. Die
Steuervorrichtung 26 kann alternativ das Ventil 24 steuern, die
Auslassströmungsfläche um einen Betrag zu erhöhen und/oder zu einer Zeit, die unter Bezugnahme
auf die Zusammenstoßschwere bestimmt wird, die durch das Einsatzsignal
angezeigt wird, das von dem Zusammenstoßsensor 28 empfangen wird. Überdies kann
die Steuervorrichtung 26 das Ventil 24 nach Ablauf einer Verzögerungszeit, die
der Betätigung des Initiators 20 und des Zünders 22 folgt, betätigen. Solch eine
Verzögerungszeit könnte in der gleichen Weise, wie oben beschrieben, mit Bezug
auf Betätigung des Zünders 22 bestimmt werden. Wichtig ist, dass Bewegung des
Ventilkopfes 88 nur unter der Anleitung der Steuervorrichtung 26 auftritt und nicht
durch die Aufblasströmungsmitteldruckkräfte, die auf den Ventilkopf 88 in der
Leitung 72 wirken, beeinflusst wird. Dies stellt sicher, daß die vergrößerte Auslassströmungsfläche
zu der Zeit vorgesehen wird und in dem Ausmaß, die von der
Steuervorrichtung 26 bestimmt wird.
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Eine Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung 100 weist ein zweites
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung auf, das schematisch in Fig. 3 gezeigt wird. Die
Vorrichtung 100 umfaßt einen Insassenzustandssensor 102 und einen
Temperatursensor 104 zusätzlich zu dem Zusammenstoßsensor 28 der Fig. 1. Die
Vorrichtung 100 ist ansonsten die gleiche wie die Vorrichtung 10, wie durch den
Gebrach der gleichen Bezugszahlen in Fig. 3 und 1 angezeigt.
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Der Insassenzustandsensor 102 kann jede bekannte Einrichtung aufweisen, die
ein Signal vorsieht, das einen Fahrzeuginsassenzustand anzeigt, wie
beispielsweise eine Insassengröße, Gewicht und/oder Position. Andere
Fahrzeuginsassenzustände umfassen die Anwesenheit des Insassen in dem Fahrzeug und den
Gebrauch des Sitzgurtes durch den Insassen, wie durch einen
Sitzgurtverschlussschalter oder Ähnliches angezeigt wird. In jedem Fall versorgt der Sensor 102 die
Steuervorrichtung 26 mit einem zusätzlichen Einsatzsignal, das die
Steuervorrichtung 26 verwendet, gemeinsam mit dem Einsatzsignal, das von dem
Zusammenstoßsensor 28 empfangen wird, um eine Stufe der Betätigung für den Initiator
20, den Zünder 22 und das Solenoidventil 24 auszuwählen.
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Der Temperatursensor 104 sieht ein Einsatzsignal vor, das die
Umgebungstemperatur bei der Aufblasvorrichtung 14 anzeigt. Da die Umgebungstemperatur an der
Aufblasvorrichtung 14 Auswirkung haben kann auf den Druck des
Aufblasströmungsmittels, das in dem Druckgefäß 16 gelagert wird, kann sie sich auf die
Strömungsrate, mit der das Aufblasströmungsmittel das Druckgefäß 16 verlässt,
auswirken. Die Steuervorrichtung 26 in dem zweiten Ausführungsbeispiel kann
somit eine Stufe der Betätigung auswählen für den Initiator 20, den Zünder 22 und
das Solenoidventil 24, unter Bezugnahme auf das Auftreten und die Schwere
eines Fahrzeugzusammenstoßes und mit weiterem Bezug auf einen Zustand eines
Fahrzeuginsassen und/oder die Umgebungstemperatur bei der Aufblasvorrichtung
14.
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Von der obigen Beschreibung der Erfindung werden Fachleute Verbesserungen,
Veränderungen und Modifikationen entnehmen. Zum Beispiel werden die
Einsatzzustände, die durch die Sensoren 26, 102 und 104 abgefühlt werden, nur
beispielhaft beschrieben. Andere Fahrzeug- oder Fahrzeuginsassenzustände könnten
ebenfalls als Einsatzzustände zur Auswahl einer Betätigungsstufe für eine
Zünderanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden.