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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf Techniken zum in vivo-Transferieren
von Genen in Säuger-Parenchymzellen.
Genauer gesagt wird ein Verfahren zur Transfektion parenchymaler
Zellen mit intravaskulär
gelieferten Polynukleotiden bereitgestellt.
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Hintergrund der Erfindung
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Zuerst
wurde beobachtet, dass die in vivo-Injektion von Plasmid-DNA in
einen Muskel die Expression von Fremdgenen im Muskel ermöglichte
(Wolff, J.A., Malone, R.W., Williams, P., et al., Direct gene transfer
into mouse muscle in vivo, Science 1990: 247 1465–1468).
Seit diesem Bericht haben einige andere Untersuchungen die Fähigkeit
zur Fremdgen-Expression nach direkter Injektion von DNA in das Parenchym
anderer Gewebe berichtet. Nackte DNA wurde nach deren Injektion
in Herzmuskel (Acsadi, G., Jiao, S., Jani, A., Duke, D., Williams,
P., Chong, W., Wolff, J.A., Direct gene transfer and expression
into rat heart in vivo, The New Biologist 3(1), 71–81, 1991)),
in Schweine-Epidermis (Hengge, U.R., Chan, E.F., Foster, R.A., Walker,
P.S., und Vogel, J.C., Nature Genetics 10: 161–166 (1995)), in Hasen-Schilddrüse (M. Sikes,
B. O'Malley, M.
Finegold und F. Ledley, Hum. Gene Ther. 5, 837 (1994)), in Lunge
durch intratrachiale Injektion (K.B. Meyer, M.M. Thompson, M.Y.
Levy, L.G. Barron, F.C. Szoka, Gene Ther. 2, 450 (1995)), in Arterien
unter Verwendung eines Hydrogelbeschichteten Angioplastie-Ballons
[(R. Riessen et al., Human Gene Ther. 4, 749 (1993)); (G. Chapman
et al., Circ. Res. 71, 27 (1992))], in Melanom-Tumore (R.G. Vile
und I.R. Hart, Cancer Res. 53, 962 (1993)) und in Ratten-Leber [(Malone,
R.W. et al., JBC 269: 29903–29907
(1994)); (Hickman, M.A., Human Gene Therapy 5: 1477–1483 (1994))]
exprimiert.
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Die
Säuger-Leber
ist angesichts ihrer zentralen Rolle im Stoffwechsel und der Produktion
von Serum-Proteinen ein weiteres wichtiges Zielgewebe für die Gentherapie.
Es wurde eine Vielzahl von Techniken entwickelt, um Gene in die
Leber zu transferieren. Kultivierte Hepatozyten wurden durch retrovirale
Vektoren genetisch modifiziert [(Wolff, J.A. et al., PNAS 84: 3344–3348 (1987);
(Ledley, F.D., Darlington, G.J., Hahn, T. und Woo, S.C.L. PNAS 84:
5335–5339
(1987)] und wurden bei Tieren und Menschen wieder zurück in die
Lebern implantiert [(J.R. Chowdhury et al., Science 254, 1802 (1991);
(M. Grossman et al., Nature Genetics 6, 335 (1994)]. Es wurden auch
retrovirale Vektoren direkt zu den Lebern geliefert, in welchen
Hepatozyten-Teilung durch partielle Hepatektomie induziert wurde
[(Kay, M.A. et al., Hum. Gene Ther. 3: 641–647 (1992)); (Ferry, N., Duplessis,
O., Houssin, D., Danos, O. und Heard, J.-M. PNAS 88: 8377–8381 (1991));
(Kaleko, M., Garcia, J.V. und Miller, A.D., Hum Gene Ther. 2: 27–32 (1991))].
Die Injektion von adenoviralen Vektoren in die portalen oder systemischen
Kreislaufsysteme führt
zu hohen Konzentrationen an Fremdgenexpression, die vorübergehend
ist [(L.D. Stratford-Perricaudet, M. Levrero, J.F. Chasse, M. Perricaudet,
P. Briand, Hum. Gene Ther. 1, 241 (1990); (H.A. Jaffe et al. Nat.
Genet. 1, 372 (1992); (Q.Li, M.A. Kay, M. Finegold, L.D. Stratford-Perricaudet,
S.L.C. Woo, Hum. Gene Ther. 4, 403 (1993)]. Nicht-virale Transfermethoden
schlossen Polylysin-Komplexe von Asiaglykoproteinen ein, die in
den Systemkreislauf injiziert werden [Wu, G.Y. und Wu, C.H., J.
Biol. Chem. 263: 14621–14624
(1988)].
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Fremdgen-Expression
wurde auch durch wiederholtes Injizieren von nackter DNA in isotonischen
Lösungen
in das Leber-Parenchym
von mit Dexamethason behandelten Tieren erreicht [(Malone, R.W.
et al., JBC 269: 29903–29907
(1994)); (Hickman, M.A., Human Gene Therapy 5: 1477–1483 (1994))].
Plasmid-DNA-Expression in der Leber wurde auch über Liposomen, die über die
Schwanzvene oder intraportale Wege geliefert wurden, erreicht [(Kaneda,
Y., Kunimitsu, I. und Uchida, T.J., Biol. Chem. 264: 12126–12129 (1989));
(Soriano, P. et al. PNAS 80: 7128–7131 (1983)); (Kaneda, Y.,
Iwai, K. und Uchida, T. Science 243: 375–378 (1989))].
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Trotz
diesem Fortschritt gibt es immer noch Bedarf für ein Gentransfer-Verfahren,
das die Expression von Fremdgenen in der Leber einmal und/oder wiederholt
effizient und sicher auslöst.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung gewährleistet
den Transfer von Polynukleotiden in Parenchymzellen innerhalb der
Leber in situ und in vivo. Eine intravaskuläre Darreichungsform ermöglicht es
einem hergestellten Polynukleotid, zu den Parenchymzellen noch gleichmäßiger verteilt
und noch effizienter exprimiert geliefert zu werden als bei direkten
parenchymalen Injektionen. Die Wirksamkeit der Polynukleotid-Übertragung
und -Expression wurde durch Erhöhen
der Durchlässigkeit
der Leberblutgefäße erheblich
erhöht.
Dies wurde durch Erhöhen
des intravaskulären
hydrostatischen (physikalischen) Drucks und/oder Erhöhen des
osmotischen Drucks durchgeführt.
Die Expression einer Fremd-DNA
wurde in einer Säuger-Leber
durch intraportales Injizieren von Plasmid-DNA in einer hypertonischen
Lösung
und vorübergehendes
Abklemmen der hepatischen Vene/unteren Hohlvene er reicht. Optimale
Expression wurde durch Abklemmen der Pfortader und Injizieren in die
hepatische Vene/untere Hohlvene erreicht.
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Es
wird ein Verfahren zum Liefern eines Polypeptids in eine Leber-Parenchymzelle
in einen Säuger beschrieben,
das das Transportieren des Polynukleotids in die untere Hohlvene,
die hepatische Vene oder den Gallengang umfasst, jeweils mit der
Parenchymzelle des Säugers
so in Verbindung stehend, dass das Polynukleotid in die Parenchymzelle
transfiziert wird.
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Ein
Verfahren zum Liefern eines codierten Polynukleotids in eine Leber-Parenchymzelle
eines Säugers
zur Expression eines Proteins, das das Transportieren des Polynukleotids
zu einem Lebergefäß, das ein Fluid
enthält
und eine durchlässige
Wand aufweist, und die Erhöhung
der Durchlässigkeit
der Wand für
eine Zeit, die ausreichend ist, um das Liefern des Polynukleotids
zu vervollständigen,
umfasst.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1(a), (b): Vergleich der Gesamtmenge an Luciferase-Expression in Mäusen, denen
pCILUC unter verschiedenen Bedingungen injiziert wurde. Die Abkürzungen
der Bedingungen bedeuten Folgendes: PV-CL: Pfortader-Injektionen
ohne Abklemmen; PV+CL: Pfortader-Injektionen mit Abklemmen der hepatischen
Vene; IVC – CL:
IVC-Injektionen ohne Abklemmen; IVC + CL: IVC-Injektionen mit Abklemmen
der Pfortader und der hepatischen Arterie; BD – CL: Gallengang-Injektionen
ohne Abklemmen; BD + CL: Gallengang-Injektionen mit Abklemmen der
hepatischen Vene. Die Zahlen über
den Balken geben die Anzahl der Mäuse an. Die T-Balken geben den
Standardfehler an.
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2:
Streudiagramm des log(e) von Luciferase (ng Protein) aufgetragen
gegen den Peak des intrahepatischen, parenchymalen Drucks (mm Hg).
Die durchgezogene Linie gibt die beste Anpassung an. Die gestrichelten
Linien geben die 95%-Vorhersagebereiche an.
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3:
Histochemische Analyse der β-Galactosidase-Expression
in Lebern nach Injektion von pCILacZ in: A) den Maus-Gallengang
mit abgeklemmter hepatischer Vene, B), den Maus-IVC mit abgeklemmter Pfortader
und C) die Ratten-Pfortader mit abgeklemmter IVC. Die Injektionen
wurden bei Mäusen
unter Verwendung von 100 μm
pCILacZ in 1 ml 15% Mannitol und 2,5 Einheiten Heparin/ml in normaler
Salzlösung
ausgeführt,
während
die Injektionen bei Ratten unter Verwendung von 750 μg pCILacZ
in 15 ml derselben Lösung ausgeführt wurden.
Die Platten A und B wurden 160X vergrößert und die Platte C wurde
100X vergrößert.
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4:
Konzentrationen des menschlichen Wachstumshormons (Hgh) nach der
wiederholten Verabreichung von 100 μg pCMVhGH in den Gallengang
von Mäusen über eine
Kanüle.
Die Zahlen bezeichnen einzelne Mäuse.
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5(a), (b), (c): Wirkungen des Injektionslösungsvolumens
(a), der Injektionszeit (b) und der Ischämie-Zeit vor der Injektion
(c) auf die durchschnittlichen Konzentrationen der Luciferase-Expression
in Ratten-Hintergliedmaßen-Muskeln.
Zwei Tage danach wurden 475 μg
pCILux in 9,5 ml NSS einseitig in die Ilialkal-Arterie von adulten
Sprague-Dawley-Ratten injiziert, wobei die Luciferase-Aktivitäten in den
6 Hintergliedmaßen-Muskelgruppen
(vorderer Oberschenkel, mittlerer Oberschenkel, hinterer Oberschenkel,
vorderer Unterschenkel, hinterer Unterschenkel und Fuß) wie kürzlich berichtet
gemessen wurden und als die Mittelwerte der gesamten Luciferase-Konzentrationen
aller 6 Muskelgruppen dargestellt wurden. Die Ischämie-Zeit
vor der Injektion betrug bei "a" und "b" 10 min. Die zu den Datenpunkten benachbarten
Zahlen geben die Anzahl an Tieren (1 Gliedmaße/Tier) an, die für jede Bedingung
untersucht wurde. Die Fehlerbalken geben den Standardfehler an.
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6:
Wirkungen verschiedener Bedingungen auf die Luciferase-Expression
in Ratten-Hintergliedmaßenmuskeln
nach der Injektion von pCILux-DNA in die Ilialkal-Arterie. Bedingung
1: 475 μg
DNA in 9,5 ml NSS wurden innerhalb 10 Sek. nach einer 10 min-Okklusion
des Gliedmaßenblutflusses
injiziert; Bedingung 2: 475 μg
DNA in 9,5 ml H2O wurden innerhalb 10 Sek.
nach einer 10 min-Okklusion des Gliedmaßenblutfusses injiziert; Bedingung
3: 475 μg
DNA in 9,5 ml NSS mit 15% Mannitol wurden innerhalb 30 Sek. nach
einer 10 min-Okklusion des Gliedmaßenblutflusses injiziert; Bedingung
4: 80 μg
Collagenase in 1 ml NSS wurden unmittelbar nach Blutfluss-Okklusion
in die Ilialkal-Arterie injiziert. Nach 10 min wurde der Blutfluss
für einige Sek.
geöffnet,
wieder geschlossen und 475 μg
DNA in 9,5 ml NSS wurden innerhalb 10 Sek. injiziert. Die fettgedruckten
Zahlen geben die Anzahl der Tiere an, die bei jeder experimentellen
Bedingung untersucht wurden. Die Fehlerbalken geben den Standardfehler
an.
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Detaillierte Beschreibung
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A. Definitionen
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Der
Begriff "nackte
Polynukleotide" gibt
an, dass die Polynukleotide nicht mit einem Transfektionsreagens
oder einem anderen Liefervehikel assoziiert sind, was für das Polynukleotid
erforderlich ist, um zu der parenchymalen Zelle geliefert zu werden.
Ein Transfektionreagens ist eine im Stand der Technik verwendete Verbindung
oder Verbindungen, die an Polynukleotide bindet/(binden) oder mit
Polynukleotiden kompexiert/(komplexieren) und deren Eintritt in
die Zellen vermittelt. Das Transfektionsreagens vermittelt auch
das Binden und Internalisieren von Polynukleotiden in Zellen. Beispiele
von Transfektionsreagenzien schließen kationische Liposomen und
Lipide, Calciumphosphat-Präzipitate
und Polylysin-Komplexe ein. Üblicherweise weist
das Transfektionsreagens eine positive Nettoladung auf, die an die
negative Ladung des Polynukleotids bindet. Das Transfektionsreagens
vermittelt das Binden von Polynukleotiden an eine Zelle über deren
positive Ladung (die an die negative Ladung der Zellmembran bindet)
oder über
Liganden, die an Rezeptoren in der Zelle binden. Beispielsweise
weisen kationische Liposomen oder Polylysin-Komplexe positive Nettoladungen auf,
die es ihnen ermöglichen,
an die DNA zu binden. Im Stand der Technik werden auch andere Vehikel
verwendet, um die Gene in Zellen zu transferieren. Diese schließen das
Komplexieren der Polynukleotide auf Partikel ein, die dann schnell
in die Zelle hineingehen. Dies wird als biolistische- oder Kanonen-Technik
bezeichnet. Andere Methoden schließen die Elektroporation ein,
bei der eine Vorrichtung verwendet wird, um eine elektrische Ladung
an Zellen abzugeben. Die Ladung erhöht die Durchlässigkeit
der Zelle.
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Der
Begriff Polynukleotid ist ein Fachbetriff, der sich auf eine Kette
aus mindestens zwei Base-Zucker-Phosphat-Kombinationen bezieht.
Nukleotide sind die Monomereinheiten von Nucleinsäurepolymeren. Der
Begriff schließt
Desoxyribonucleinsäure
(DNA) und Ribonucleinsäure
(RNA) in Form von Oligonukleotid-Boten-RNA, Antisense, Plasmid-DNA,
Teile einer Plasmid-DNA oder von einem Virus abgeleitetes genetisches
Material ein. Hierbei wird ein Polynukleotid von einem Oligonukleotid
durch das Enthalten von mehr als 120 Monomereinheiten unter schieden.
Antisense ist ein Polynukleotid, das die Funktion der DNA und/oder
der RNA beeinträchtigt.
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Ein
Polynukleotid kann in eine Zelle geliefert werden, um eine zelluläre Änderung
zu erzeugen, die therapeutisch ist. Gentherapie ist das Liefern
von Polynukleotiden oder anderem genetischen Material für therapeutische
Zwecke (das Fachgebiet des Verbesserns der Gesundheit in einem Tier
einschließlich
der Behandlung oder Prävention
von Krankheiten). Die Polynukleotide werden codiert, um ein ganzes
oder partielles Protein zu exprimieren, oder könnte ein Antisense sein, und
können
entweder in situ direkt zum Organismus oder indirekt durch Transfer
zu einer Zelle, die dann in den Organismus transplantiert wird,
geliefert werden. Das Protein kann in einem Organismus infolge von
genetischen, vererbten oder zugezogenen Defekten in dessen Genom
fehlen oder defekt sein. Beispielsweise kann ein Polynukleotid codiert
werden, um das Protein Dystrophin zu exprimieren, das bei Duchennes
Muskeldystrophy fehlt oder defekt ist. Das codierte Polynukleotid
wird an eine ausgewählte
Gruppe oder Gruppen von Zellen geliefert und in diese Genome der
Zelle eingebaut oder verbleibt abseits des Genoms der Zelle. Anschließend wird
Dystrophin von den ehemals defekten Zellen produziert. Andere Beispiele
unvollständiger
Proteinproduktion, die mit Gentherapie behandelt werden können, schließen die
Zugabe der Protein-Gerinnungsfaktoren, die bei den Hämophilien
fehlen, und Enzyme, die bei angeborenen Fehlern des Stoffwechsels,
wie Phenylalanin-Hydroxylase, fehlen, ein. Ein geliefertes Polynukleotid
kann auch bei zugezogenen Störungen
wie neurodegenerativen Störungen,
Krebs, Herzkrankheit und Infektionen therapeutisch sein. Das Polynukleotid
besitzt seine therapeutische Wirkung beim Eindringen in die Zelle.
Der Eintritt in die Zelle ist für
das Polynukleotid nötig,
um das therapeutische Protein zu produzieren, die Produk tion eines
Proteins zu blockieren oder um die Menge einer RNA zu verringern.
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Liefern
eines Polynukleotids bedeutet, ein Polynukleotid von einem Behälter außerhalb
eines Säugers zum
Inneren der äußeren Zellmembran
einer Zelle in dem Säuger
zu transferieren. Hierin wird der Begriff Transfektion im Allgemeinen
als ein Ersatz für
den Begriff Liefern verwendet, oder noch genauer, der Transfer eines
Polynukleotids vom unmittelbaren Äußeren einer Zellmembran zum
Innern der Zellmembran. Wenn das Polynukleotid eine primäre RNA-Kopie
ist, die zur Boten-RNA verarbeitet wird, translatiert ein Liposom
die Boten-RNA, um innerhalb des Zytoplasmas ein Protein zu produzieren.
Wenn das Polynukleotid eine DNA ist, dringt sie in den Zellkern
ein, wo sie in eine Boten-RNA transkribiert wird, die in das Zytoplasma
transportiert wird, wo sie in ein Protein translatiert wird. Das
Polynukleotid enthält
Sequenzen, die für
dessen Transkription und Translation benötigt werden. Diese schließen Promoter-
und Enhancersequenzen ein, die zur Initiierung benötigt werden.
Die DNA und folglich die entsprechende Boten-RNA (translatiert von
der DNA) enthält
Introne, die gespleißt
werden müssen,
Pol-A-Additionssequenzen und Sequenzen, die für die Initiierung und Terminierung
von der Translation im Protein benötigt werden. Daher muss ein
Polynukleotid in eine Zelle eingedrungen sein, wenn es sein verwandtes
Protein exprimiert.
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Eine
therapeutische Wirkung des Proteins beim Abschwächen oder Verhindern des Krankheitszustands
kann durch das Protein entweder durch Verbleib in der Zelle, wobei
es an der Zelle in der Membran befestigt bleibt, oder durch Absondern
und Dissozieren von der Zelle, wo es in den allgemeinen Kreislauf
und den Blutkreislauf eintritt, zustande gebracht werden. Abgesonderte
Proteine, die therapeutisch sein können, schließen Hor mone,
Zytokine, Wachstumsfaktoren, Gerinnungsfaktoren, Antiprotease-Proteine
(z. B. Alpha-Antitrypsin) und andere Proteine, die im Blut anwesend
sind, ein. Proteine auf der Membran können durch Bereitstellen eines
Rezeptors für
die Zelle zum Aufnehmen eines Proteins oder Lipoproteins einen therapeutischen
Effekt aufweisen. Beispielsweise könnten die Rezeptoren für Lipoproteine
geringer Dichte (LDL) in Hepatozyten exprimiert werden und die Blutcholesterin-Konzentrationen
senken und dadurch atherosklerotische Läsionen verhindern, die Schlaganfälle oder
einen Myocard-Infarkt verursachen können. Therapeutische Proteine,
die innerhalb der Zelle bleiben, können Enzyme sein, die einen
zirkulierenden toxischen Metaboliten – wie bei der Phenylketonurie – beseitigen.
Sie können
auch eine Krebszelle dazu veranlassen, weniger proliferativ oder
krebsartig (z. B. weniger metastatisch) zu sein. Ein Protein in
einer Zelle kann auch die Replikation eines Virus stören.
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Das
gelieferte Polynukleotid kann in dem Zytoplasma oder Zellkern abseits
des endogenen genetischen Materials bleiben. Alternativ könnte das
Polynukleotid das endogene genetische Material rekombinieren (ein
Teil davon werden). Beispielsweise kann DNA entweder durch homologe
oder nicht-homologe Rekombination in die chromosomale DNA eingefügt werden.
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Parenchymale
Zellen sind die charakteristischen Zellen einer Drüse oder
eines Organs, das in dem verbindenden Gewebe-Netzwerk enthalten
ist und davon unterstützt
wird. Üblicherweise
verrichten die parenchymalen Zellen eine Funktion, die für das bestimmte
Organ einmalig ist. Der Begriff "parenchymal" schließt meist
Zellen aus, die in vielen Organen und Geweben üblich sind, wie Fibroblasten
und Endothelzellen in den Blutgefäßen.
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In
einem Leberorgan schließen
die parenchymalen Zellen Hepatozyten, Kupffer-Zellen und Epithelzellen
ein, die den Gallentrakt und die Gallengängchen umsäumen. Der Hauptbestandteil
des Leber-Parenchyms sind vielgestaltige Hepatozyten (auch als hepatische
Zellen bekannt), die mindestens eine Seite an einem hepatischen
Sinusoid und an den Gallenkanälchen
anliegende Seiten darstellen. Leberzellen, die keine parenchymalen
Zellen sind, schließen
Zellen in den Blutgefäßen, wie
die Endothelzellen oder Fibroblastenzellen, ein.
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Im
gefurchten Muskel schließen
die parenchymalen Zellen Myoblasten, Satelliten-Zellen, Myoröhren und
Myofasern ein. Im Herzmuskel schließen die parenchymalen Zellen
das Myocard, auch bekannt als Herzmuskelfasern oder Herzmuskelzellen,
und die Zellen des Impuls-verbindenden Systems, wie die, die den
Sinusknoten, den atrioventrikulären
Knoten und die atrioventrikuläre
Bündel
darstellen, ein.
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In
einem Pankreas schließen
die parenchymalen Zellen Zellen innerhalb der Acini ein, wie zymogene Zellen,
zentroazinäre
Zellen und Basal- oder Korbzellen und Zellen innerhalb der Langerhans-Inseln,
wie Alpha- und Beta-Zellen, ein.
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In
Milz, Thymus, den Lymphknoten und Knochenmark schließen die
parenchymalen Zellen retikuläre Zellen
und Blutzellen (oder Precursor von Blutzellen), wie Lymphozyten,
Monozyten, Plasmazellen und Makrophagen, ein.
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Im
Nervensystem, welches das zentrale Nervensystem (das Gehirn und
das Rückenmark),
periphere Nerven und Ganglien einschließt, schließen die parenchymalen Zellen
Neuronen, Glia zellen, Mikrogliazellen, Oligodendrozyten, Schwann-Zellen
und Epithelzellen des Plexus Chloroideus ein.
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In
der Niere schließen
die Parenchymzellen Zellen von Sammeltubuli und die proximalen und
distalen Tubulizellen ein. In der Prostata schließen die
Parenchyme Epithelzellen ein.
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In
Drüsengeweben
und -organen schließen
die Parenchymzellen Zellen, die Hormone produzieren, ein. In den
parathyroiden Drüsen
schließen
die Parenchymzellen die Hauptzellen (Oberzellen) und oxophilen Zellen
ein. In der Schilddrüse
schließen
die Parenchymzellen, follikuläre
Epithelzellen und para-follikuläre
Zellen ein. In den Nebennierendrüsen
schließen
die Parenchymzellen die Epithelzellen innerhalb der Nebennierenrinde
und die vielgestaltigen Zellen innerhalb des Nebennierenmarks ein.
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Im
Parenchym des Verdauungstrakts wie der Speiseröhre, dem Magen und den Därmen schließen die parenchymalen
Zellen Epithelzellen, Drüsenzellen,
Basal- und Becherzellen ein.
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Im
Parenchym der Lunge schließen
die parenchymalen Zellen die Epithelzellen, Schleimzellen, Becherzellen
und Alveolarzellen ein.
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Im
Fettgewebe schließen
die parenchymalen Zellen Fettzellen oder Adipozyten ein. In der
Haut schließen
die parenchymalen Zellen die Epithelzellen der Epidermis, Melanozyten,
Zellen der Schweißdrüsen und Zellen
der Haarwurzeln ein.
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Im
Knorpel schließt
das Parenchym Chondrozyten ein. Im Knochen schließt das Parenchym
Osteoblasten, Osteozyten und Osteoclasten ein.
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Eine
intravaskuläre
Darreichungsform ermöglicht
einem Polynukleotid, noch gleichmäßiger verteilt und noch effizienter
exprimiert zu den parenchymalen Zellen geliefert zu werden als bei
direkten parenchymalen Injektionen. Intravaskulär bedeutet hierbei innerhalb
einer hohlen Röhrenstruktur,
die Gefäß genannt
wird, die innerhalb des Körpers
mit einem Gewebe oder Organ verbunden ist. Innerhalb der Kavität der Röhrenstruktur
fließt
ein Körperfluid
zu oder von dem Körperteil.
Beispiele von Körperfluiden
schließen
Blut, lymphatisches Fluid oder Galle ein. Beispiele von Gefäßen schließen Arterien,
Arteriole, Kapillaren, Venole, Sinusoide, Venen, Lymphgefäße und Gallengänge ein.
Der intravaskuläre
Weg schließt
das Liefern durch die Blutgefäße, wie
Arterie oder Vene, ein.
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Polypeptid
bezieht sich auf eine lineare Folge von Aminosäureresten, die miteinander
durch Peptidbindungen zwischen der Alpha-Aminogruppe und der Carboxylgruppe
benachbarter Aminosäurereste
verbunden sind.
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Protein
bezieht sich auf eine lineare Folge von mehr als 50 Aminosäureresten,
die wie in einem Polypeptid miteinander verbunden sind.
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Afferente
Blutgefäße von Organen
sind definiert als Gefäße, die
auf das Organ oder Gewebe gerichtet sind und in denen unter normalen
physiologischen Bedingungen Blut zu dem Organ oder Gewebe fließt. Umgekehrt
sind efferente Blutgefäße von Organen
als Gefäße definiert,
die von dem Organ oder Gewebe weg führen und in denen unter normalen
physiologischen Bedingungen Blut von dem Organ oder Gewebe weg fließt. In der
Leber ist die hepatische Vene ein efferentes Blutgefäß, da sie
normalerweise Blut von der Leber in die untere Hohlvene wegführt.
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Ebenso
sind die Pfortader und die hepatischen Arterien in der Leber afferente
Blutgefäße im Bezug auf
die Leber, da sie normalerweise Blut zur Leber führen.
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B. Liefern von Polynukleotiden
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein nacktes Polynukleotid an distalen
oder proximalen Punkten in ein Leber-Blutgefäß geliefert. Die hepatische
Vene ist ein Leber-Blutgefäß. Die hepatische
Vene kann auch über
die untere Hohlvene erreicht werden. Es wird eine Nadel oder ein Katheter
verwendet, um das Polynukleotid in das vaskuläre System zu injizieren. Die
Injektion kann nach einem Schnitt und einer Visualisierung der Blutgefäße des Gewebes
unter direkter Beobachtung durchgeführt werden. Alternativ kann
ein Katheter an einer entfernten Stelle eingeführt werden und durchgezogen
werden, so dass er sich im vaskulären System befindet, das mit
dem Zielgewebe verbunden ist. In einer anderen Ausführungsform
könnte
die Injektion durchgeführt
werden, indem eine Nadel verwendet wird, die die intakte Haut durchquert
und in ein Gefäß eindringt,
das zum Zielgewebe zuführt
oder abfließt.
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In
der Leber ist die hepatische Vene ein efferentes Blutgefäß, da sie
normalerweise Blut von der Leber weg in die untere Hohlvene führt. Ebenso
sind die Pfortader und die hepatischen Arterien in der Leber afferente Blutgefäße in Bezug
auf die Leber, da sie normalerweise Blut zur Leber hinführen. Gemäß der Erfindung
wird Plasmid-DNA effizient exprimiert, wenn sie durch einen retrograden
Weg in das efferente Gefäß der Leber
(d. h. die hepatische Vene) geliefert wird. Wie in den folgenden
Beispielen gezeigt, wurden Injektionen in die untere Hohlvene geleitet,
die an zwei Stellen – proximal
und distal zum Eingang der hepatischen Vene in die untere Hohlvene – abge klemmt
wurde. Speziell die Klammer stromabwärts der unteren Hohlvene wurde
zwischen dem Zwerchfell und dem Eingangspunkt der hepatischen Vene
platziert. Die Abklemmung der unteren Hohlvene stromaufwärts wurde
knapp stromaufwärts
des Eingangspunkts der Nierenvene platziert. Da die Venen anderer
Organe wie die Nierenvenen an dieser Stelle in die untere Hohlvene
eintreten, ging nicht alles von dem Injektionsfluid in die Leber.
Bei einigen der Tiere, die retrograde Injektionen in die untere
Hohlvene erhielten, wurden die hepatische Arterie, die Mesenterialarterie
und die Pfortader abgeklemmt (okkludiert).
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C. Permeabilität
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Die
Effizienz der Polynukleotidlieferung und -expression wurde durch
Erhöhen
der Durchlässigkeit
eines Blutgefäßes innerhalb
des Zielgewebes erheblich erhöht.
Die Durchlässigkeit
ist hier definiert als die Neigung von Makromolekülen wie
Polynukleotiden, sich durch Gefäßwände zu bewegen
und in den extravaskulären
Raum einzutreten. Ein Maß für die Durchlässigkeit
ist die Geschwindigkeit, mit der Makromoleküle sich die durch die Gefäßwand und
aus dem Gefäß bewegen.
Ein anderes Maß für die Durchlässigkeit
ist das Fehlen einer Kraft, die der Bewegung durch die Gefäßwand und
aus dem Gefäß Widerstand
leistet. Gefäße enthalten
Bestandteile, die Makromoleküle
am Verlassen des intravaskulären
Raums (interne Kavität
des Gefäßes) hindern.
Diese Bestandteile schließen
Endothelzellen und verbindendes Material (z. B. Collagen) ein. Eine
hohe Durchlässigkeit
zeigt an, dass es weniger dieser Bestandteile gibt, die den Ausgang
von Makromolekülen
blockieren können
und dass die Abstände
zwischen diesen Bestandteilen größer und
zahlreicher sind. In diesem Zusammenhang ermöglicht eine hohe Durchlässigkeit
einen hohen Prozentsatz an Polynukleotiden, die geliefert werden,
um den intravaskulären
Raum zu verlassen; während
ge ringe Durchlässigkeit
anzeigt, dass ein geringer Prozentsatz der Polynukleotide den intravaskulären Raum
verlassen wird.
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Die
Durchlässigkeit
eines Blutgefäßes kann
durch Erhöhen
des intravaskulären
hydrostatischen Drucks erhöht
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird der intravaskuläre hydrostatische
Druck durch schnelles (von 10 Sekunden bis 30 Minuten) Injizieren
eines Polynukleotids in Lösung
in das Blutgefäß, erhöht, was
den hydrostatischen Druck erhöht.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird der hydrostatische
Druck durch Obstruktion des Abflusses der Injektionslösung aus
dem Gewebe für
eine Zeitdauer, die ausreichend ist, um das Liefern eines Polynukleotids
zu erlauben, erhöht.
Obstruktion bedeutet, den Abfluss von Injektionsfluid zu blockieren
oder zu verhindern, dadurch wird der Abfluss des Blutes vorübergehend
(reversibel) blockiert. Außerdem
könnte
in einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform schnelle Injektion mit
Obstruktion des Abflusses kombiniert werden. Beispielsweise wird
einem afferenten Gefäß, das ein
Organ versorgt, schnell injiziert und das efferente Gefäß, das vom
Gewebe abfließt,
wird vorübergehend
abgebunden. Das efferente Gefäß (auch
der venöse
Abfluss oder Trakt genannt), das den Abfluss von dem Gewebe ableitet,
wird für
eine Zeitdauer, die ausreichend ist, um das Liefern eines Polynukleotids
zu erlauben, ebenfalls teilweise oder vollständig abgeklemmt. Umgekehrt
wird in ein efferentes Gefäß injiziert
und ein afferentes Gefäß wird okkludiert.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird der intravaskuläre
Druck eines Blutgefäßes durch Erhöhen des
osmotischen Drucks innerhalb des Blutgefäßes erhöht. Üblicherweise werden hypertonische
Lösungen,
die Salze wie NaCl, Zucker oder Polyole wie Mannitol enthalten,
verwendet. Hypertonisch bedeutet, dass die Osmolalität der Injektionslösung größer als
die physiologische Osmolalität
ist. Isotonisch bedeutet, dass die Osmolalität der Injektionslösung die
gleiche wie die physiologische Osmolalität (die Tonizität oder der osmotische
Druck der Lösung
ist gleich dem des Blutes) ist. Hypertonische Lösungen weisen eine erhöhte Tonizität und erhöhten osmotischen
Druck auf, der ähnlich
dem osmotischen Druck von Blut ist, und veranlassen die Zellen zum
Schrumpfen.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
kann die Durchlässigkeit
der Blutgefäße auch
durch ein biologisch-wirksames Molekül erhöht werden. Ein biologisch-wirksames
Molekül
ist ein Protein oder eine einfache Chemikalie wie Histamin, das
die Durchlässigkeit
des Gefäßes erhöht, indem
eine Veränderung
bezüglich
der Funktion, der Aktivität
oder der Form der Zellen innerhalb der Gefäßwand, wie die Endothel- oder glatten
Muskelzellen, erhöht
wird. Üblicherweise
interagieren biologischwirksame Moleküle mit einem spezifischen Rezeptor
oder Enzym oder Protein innerhalb der vaskulären Zelle, um die Durchlässigkeit
der Zelle zu verändern.
Biologisch-wirksame Moleküle
schließen
den vaskulären
Durchlässigkeitsfaktor
(VPF) ein, der auch als vaskulärer
Endothel-Wachstumsfaktor (VEGF) bekannt ist. Eine andere Art von
biologisch-wirksamem Molekül
kann die Durchlässigkeit
auch durch Verändern
des extrazellulären
Verbindungsmaterials erhöhen.
Beispielsweise könnte
ein Enzym das extrazelluläre
Material digerieren und die Anzahl und Größe der Löcher des Verbindungsmaterials
erhöhen.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele sind dazu beabsichtigt, die vorliegende Erfindung
zu veranschaulichen, aber nicht dazu, sie einzuschränken.
-
Beispiel 1
-
Intraportale Injektionen von Plasmid-DNA:
-
Methoden:
-
Nachdem
25 g-Lebern von 6 Wochen alten Mäusen
durch einen ventralen Mittellinienschnitt freigelegt wurden, wurden
Lösungen,
die pBS.CMVLux-Plasmid-DNA enthielten (unten beschrieben), über etwa
30 Sek. unter Verwendung einer 30-Dicke, Halbzoll-Nadel und 1 ml-Spritze
manuell in die Pfortader injiziert. Bei einigen Tieren wurde während der
Injektion ein 5 × 1
mm Kleinert-Kutz Mikrogefäß-Clip (Edward
Weck, Inc., Research Triangle Park, NC) an der Verbindung der hepatischen
Vene und der kaudalen Hohlvene appliziert. Anästhesie wurde durch intramuskuläre Injektionen
von 1.000 μg
Ketamin-HCl (Parke-Davis, Morris Plains, NJ) in 1 ml normaler Salzlösung, und
Methoxyfluran (Pitman-Moore, Mudelein, IL, USA), das je nach Bedarf
durch Inhalation verabreicht wurde und von Sigma erworben wurde.
Heparin wurde von LyphoMed (Chicago, IL) erworben.
-
Reporter-Gene und Untersuchungen
-
Die
pBS.CMVLux-Plasmid-DNA wurde verwendet, um Luciferase aus dem humanen
unmittelbaren frühen
Zytomegalovirus(CMV)-Promoter (I. Danko, et al., Gene Therapy 1,
114 (1994)) zu exprimieren. Zwei Tage nach der Injektion wurden
die Lebern bezüglich
der Luciferase-Expression wie vorher berichtet (J.A. Wolff, et al.,
Sciene 247, 145 (1990)) untersucht – außer der Veränderung wie unten. Die Tiere
wurden durch Genickbruch getötet
und die Lebern (Durchschnittsgewicht 1,5 g) wurden in sechs Abschnitte
aufgeteilt, die aus zwei Stücken
des medialen Lappens, zwei Stücken
des linkslateralen Lappens, dem rechtslate ralen Lappen und dem kaudalen
Lappen plus einem kleinen Stück
des rechtslateralen Lappens bestehen. Jeder der sechs Abschnitte
wurde separat in 200 μl
Lysis-Puffer (0,1% Triton X-100,
0,1 M K-Phosphat, 1 mM DTT pH 7,8) platziert, der dann unter Verwendung
eines PRO 200 Homogenisators (PRO Scientific Inc., Monroe CT) homogenisiert
wurde. Die Homogenisate wurden bei 4°C 10 min bei 4.000 U/min zentrifugiert
und 20 μl
des Überstands
wurden bezüglich
der Luciferase-Aktivität
analysiert. Relative Lichteinheiten (RLU) wurden unter Verwendung
eines Standards von den Analytic Luminescence Laboratories (ALL,
San Diego, CA) in pg Luciferase umgerechnet. Luciferase-Protein (pg) = 5,1 × 10–5 × RLU +
3 683 (r2 = 0,992). Die Gesamtmenge Luciferase/Leber
wurde berechnet, indem alle Abschnitte jeder Leber addiert wurden
und mit 23 multipliziert wurden, um Verdünnungseffekte zu berücksichtigen.
Für jede
Bedingung wird die durchschnittliche Gesamtmenge an Luciferase/Leber
und die damit verbundene Standardabweichung gezeigt.
-
Ergebnisse:
-
Nachdem
die 25 g-Lebern 6 Wochen alter Mäuse
durch einen ventralen Mittellinienschnitt freigelegt wurden, wurden
für etwa
30 Sek. 100 μg
pBS.CMVLux-Plasmid-DNA in 1 ml Lösungen über eine
30-Dicke Halbzoll-Nadel in die Pfortader injiziert. Zwei Tage nach
Injektion wurde ein Mittelwert von nur 0,4 ng Gesamtmenge Luciferase/Leber
produziert, wenn die DNA intraportal in einer isotonischen Lösung ohne
Abbinden der hepatischen Vene (Tabelle 1) geliefert wurde. Die Einbeziehung
von 20% Mannitol in die Injektionslösung erhöhte die durchschnittliche Gesamtmenge
an Luciferase/Leber um das Zehnfache auf 4,8 ng (Tabelle 1).
-
Um
den schnellen Durchgang der DNA zu verhindern und den intraportalen
Druck zu erhöhen,
wurde die hepatische Vene nach Injektion für 2 min abgeklemmt. Die Luciferase-Produktion
erhöhte
sich weiter um das Dreifache auf 14,7 ng (Tabelle 1).
-
Wenn
die DNA in einer hypertonischen Lösung, die 0,9% Salz, 15% Mannitol
und 2,5 Einheiten/ml Heparin enthielt, injiziert wurde, um mikrovaskuläre Thrombose
zu verhindern, und die hepatische Vene abgeklemmt wurde, erhöhte sich
die Luciferase-Expression
achtfach auf 120,3 ng/Leber (Tabelle 1). Diese Ergebnisse werden
auch in Tabelle 7 (keine Dexamethason-Bedingung) in Beispiel 3 unten
für jedes
einzelne Tier gezeigt. Wenn das Mannitol unter diesen Bedingungen
weggelassen wurde, war die Luciferase-Expression zehnfach niedriger
(Tabelle 1).
-
Diese
Ergebnisse deuten darauf hin, dass Hypertonus, Heparin und Verschluß der hepatischen
Vene benötigt
werden, um sehr hohe Konzentrationen an Luciferase-Expression zu
erzielen. Tabelle 1. Durchschnittliche Gesamtmenge
an Luciferase in der Leber im Anschluss an die intraportale Injektion
(über 30
Sekunden) von 100 μg
pBS.CMVLux in 1 ml verschiedener Lösungen ohne Klammer oder mit
für zwei
Minuten abgeklemmter hepatischer Vene und unterer Hohlvene.
Bedingung | Mittelwert
Luciferase (Gesamtmenge in ng in Leber) | Standardfehler | Anzahl
an Lebern |
keine
Klammer, normale Salzlösung (NSS) | 0,4 | 0,7 | n
= 6 |
keine
Klammer, 20% Mannitol | 4,8 | 8,1 | n
= 3 |
Klammer,
20% Mannitol | 14,6 | 26,3 | n
= 9 |
Klammer,
2,5 Einheiten Heparin/ml in NSS | 11,8 | 12,5 | n
= 4 |
Klammer,
15% Mannitol und 2,5 Einheiten Heparin/ml in NSS | 120,3 | 101,5 | n
= 12 |
-
Die
Luciferase-Aktivitäten
in jeder Leber waren in den sechs aufgeteilten untersuchten Abschnitten gleichmäßig verteilt
(Tabelle 2). Alle sechs Teile jeder Leber von allen drei Tieren
wiesen substantielle Mengen an Luciferase auf. Dies steht in merklichem
Kontrast zur direkten interstitiellen, intralobären Injektion von DNA, bei
der die Expression auf die Injektionsstelle begrenzt ist [(R. W.
Malone et al., J. Biol. Chem 269, 29903 (1994)); (M.A. Hickman,
et al., Hum. Gene Ther. 5, 1477 (1994))]. Tabelle 2. Die Verteilung der Luciferase-Expression über die
sechs Leber-Abschnitte bei Tieren, denen intraportal (über 30 Sekunden)
100 μg pBS.CMVLux
in 1 ml normaler Salzlösung
plus 15% Mannitol und 2,5 Einheiten Heparin/ml injiziert wurde und
denen für
2 Minuten die hepatische Vene abgeklemmt wurde.
Leberabschnitt | Gesamtmenge
Luciferase/Leber [ng/Leber/Maus] |
Maus
#1 | Maus
#2 | Maus
#3 |
1/2
des medialen Lappens | 496,5 | 66,9 | 304,5 |
Andere
1/2 des medialen Lappens | 177,0 | 126,1 | 241,4 |
1/2
des linkslateralen Lappens | 763,8 | 208,7 | 325,2 |
Andere
1/2 des linkslateralen Lappens | 409,4 | 160,4 | 218,9 |
rechtslateraler
Lappen | 527,8 | 129,7 | 216,2 |
kaudaler
Lappen + kleines Stück
des rechtslateralen Lappens | 374,1 | 149,7 | 240,8 |
Gesamtmenge | 2.748,6 | 841,5 | 1.547,0 |
Mittelwert | 458,1 | 140,3 | 257,8 |
Bereich | 177–763 | 67–209 | 216–325 |
Standardabweichung | 194,0 | 46,6 | 45,9 |
-
Schlussfolgerungen
-
- 1. Hohe Konzentrationen an Luciferase-Expression
wurden durch intraportales Injizieren von 100 μg pBS.CMVLux erhalten.
- 2. Die höchsten
Konzentrationen an Luciferase-Expression wurden erhalten, wenn den
Tieren über
30 Sekunden 100 μg
pBS.CMVLux in 1 ml normaler Salzlösung plus 15% Mannitol und
2,5 Einheiten Heparin/ml intraportal injiziert wurde und die hepatische
Vene 2 Minuten abgeklemmt wurde.
- 3. Diese hohen Expressionslevel wurden bei Dutzenden von Mäusen konsistent
erhalten.
- 4. Die Luciferase-Expression war überall in der Leber gleichmäßig verteilt.
-
Beispiel 2
-
Die
Wirkungen anderer Faktoren auf die Expression wurden unter Verwendung
der gleichen Methoden wie für
die intraportale Injektion von pBS.CMVLux untersucht.
-
Methoden
-
Wenn
nicht anders angegeben, wurden die intraportalen Injektionen und
Luciferase-Untersuchungen wie in Beispiel 1 ausgeführt.
-
Ergebnisse
-
Verglichen
mit den Ergebnissen mit 100 μg
pBS.CMVLUX war die Luciferase-Expression mit 500 μg Plasmid-DNA
nicht größer (Tabelle
3). Die Luciferase-Expression war etwa 7 Mal geringer, wenn anstatt
100 μg 20 μg pBS.CMVLux-DNA
injiziert wurde. Tabelle 3. Gesamte Luciferase-Expression
in jeder Leber jedes Tiers, dem (über 30 Sek.) 20 μg, 100 μg oder 500 μg pBS.CMVLux
in 1 ml normaler Salzlösung
plus 15% Mannitol und 2,5 Einheiten Heparin/ml intraportal injiziert
wurde und dem die hepatische Vene 2 min okkludiert wurde.
Gesamtmenge
Luciferase/Leber [ng/Leber/Maus] |
Maus-Nummer | 100 μg pBS.CMVLux | 500 μg pBS.CMVLux |
1 | 1.023 | 15 |
2 | 178 | 82 |
3 | 108 | 23 |
4 | 140 | 340 |
| | |
Mittelwert | 362 | 115 |
Standardabweichung | 441 | 153 |
| | |
-
Die
Zeiten, für
die die hepatische Vene okkludiert wurde, Variierten von 2 min bis
4 min und bis zu 6 min. In Tabelle 4 sieht man, dass die Okklusionszeit
keine große
Wirkung auf die Expression hatte. Tabelle 4. Wirkung der Okklusionszeit
der hepatischen Vene auf die Luciferase-Expression bei Tieren, denen 100 μg pBS.CMVLux
in 1 ml normaler Salzlösung
plus 15% Mannitol und 2,5 Einheiten Heparin/ml intraportal injiziert
wurde.
Maus-Nummer | Gesamtmenge
Luciferase/Leber [ng/Leber/Maus] |
| 2
Min. | 4
Min. | 6
Min. |
1 | 4,6 | 1,9 | 32,7 |
2 | 44,9 | 11,5 | 64 |
-
Die
Zeiten, über
die die Injektionen ausgeführt
wurden, wurden von 30 Sekunden bis 1 Minute und 2 Minuten variiert.
In Tabelle 5 kann man sehen, dass das Injizieren der 1 ml der DNA-Lösung (100 μg pBS.CMVLux) über 30 Sekunden
die höchsten
Konzentration an Luciferase-Expression ermöglichte. Längere Injektionszeiten führten zu
geringeren Konzentrationen. Tabelle 5. Wirkung der Injektionszeitdauer
(Zeit, die benötigt
wurde, um alles von den 1 ml zu injizieren) auf die Luciferase-Expression
bei Tieren, denen 100 μg
pBS.CMVLux in 1 ml normaler Salzlösung plus 15% Mannitol und
2,5 Einheiten Heparin/ml intraportal injiziert wurde und denen die
hepatische Vene 2 min okkludiert wurde.
Maus-Nummer | Gesamtmenge
Luciferase/Leber [ng/Leber/Maus] |
30
Sek. | 1
Min. | 2
Min. |
1 | 2.697 | 188 | 21,6 |
2 | 790 | 13,4 | 19,9 |
3 | 1.496 | 141,1 | 11,8 |
| | | |
Mittelwert | 1.662 | 114 | 18 |
Standardabweichung | 964 | 91 | 5 |
-
Wenn
das Gesamtvolumen des Injektionsfluids anstatt 1,0 ml 0,5 ml betrug,
verringerte sich die Luciferase-Expression 70-fach (Tabelle 6), was darauf hindeutet,
dass 0,5 ml nicht ausreichend war, um den intravaskulären Raum
zu füllen
und die DNA überall
im Parenchym zu verteilen. Tabelle 6. Gesamte Luciferase-Expression
in jeder Leber jedes Tiers, dem (über 30 Sek.) 100 μg pBS.CMVLux in
entweder 0,5 oder 1 ml normaler Salzlösung plus 15% Mannitol und
2,5 Einheiten Heparin/ml intraportal injiziert wurde und dem die
hepatische Vene 2 min okkludiert wurde.
Gesamtmenge
Luciferase/Leber [ng/Leber/Maus] |
Maus-Nummer | 0,5
ml | 1
ml |
1 | 1,6 | 51,9 |
2 | 4,7 | 124,8 |
3 | 0,4 | 266,9 |
| | |
Mittelwert | 2,3 | 147,9 |
Standardabweichung | 2,3 | 109,4 |
-
Schlussfolgerungen
-
- 1. Die optimalen Bedingungen sind tatsächlich die
zuerst in Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen: Den Tieren wurden über 30 Sekunden
100 μg pBS.CMVLux
in 1 ml normaler Salzlösung
plus 15% Mannitol und 2,5 Einheiten Heparin/ml intraportal injiziert
und die hepatische Vene für
2 Minuten abgeklemmt.
- 2. Die Verwendung von 500 μg
pBS.CMVLux ermöglichte
keine größeren Expressionslevel,
sondern die Expression war etwa 7-fach geringer, wenn 20 μg DNA verwendet
wurde.
- 3. Das Okkludieren der hepatischen Vene für mehr als 2 Minuten erhöhte die
Expression nicht.
- 4. Das Injizieren des pBS.CMVLux über 30 Sekunden ergab im Vergleich
zu Injektionszeiten von mehr als 30 Sekunden die höchsten Luciferase-Konzentrationen.
- 5. Das Injizieren des pBS.CMVLux in 1 ml ergab höhere Luciferase-Konzentration
als das Injizieren des pBS.CMVLux in 0,5 ml.
-
Beispiel 3
-
Methoden
-
Die
intraportalen Injektionen und Luciferase-Untersuchungen wurden wie
in Beispiel 1 durchgeführt, außer dass
einige Tiere täglich
subkutane Injektionen von 1 mg/kg Dexamethason (Elkins-Sinn, Cherry
Hill, NJ) erhielten, die einen Tag vor der Operation begannen. Die
Bedingungen für
die Injektionen waren intraportale Injektionen über 30 Sekunden mit 100 μg pBS.CMVLux
in 1 ml normaler Salzlösung
plus 15% Mannitol und 2,5 Einheiten Heparin/ml und bei für 2 Minuten
abgeklemmter hepatischer Vene.
-
Ergebnisse:
-
Unter
den oben beschriebenen Bedingungen (d. h. Heparin enthaltende hypertonische
Lösung
und Verschließen
der hepatischen Vene) war die Luciferase-Expression bei Tieren,
denen beginnend vom Tag vor der Plasmid-Injektion täglich Injektionen
von Dexamethason injiziert wurden, dreifach größer als die Expression ohne
Dexamethason (Tabelle 7). Tabelle 7. Die Wirkung von Dexamethason-Injektionen
auf die Luciferase-Expression nach der intraportalen Injektion von
pBS.CMVLux.
| Gesamtmenge
Luciferase/Leber [ng/Leber/Maus] |
Maus-Nummer | OHNE
Dexamethason | MIT
Dexamethason |
1 | 51,9 | 1.181,1 |
2 | 124,8 | 364,7 |
3 | 266,9 | 82,8 |
4 | 73,7 | 120,5 |
5 | 52,6 | 1.022,9 |
6 | 7,3 | 178,1 |
7 | 146,1 | 107,6 |
8 | 231,4 | 140,2 |
9 | 271,2 | |
10 | 8,7 | |
11 | 8,3 | |
12 | 201,1 | |
| | |
Mittelwert | 120,3 | 399,8 |
Standardabweichung | 101,4 | 444,1 |
-
Dexamethason
könnte
die Produktion von Luciferase und die Expression anderer Gene durch
verschiedene Mechanismen erhöht
haben. Diese schließen
das Erhöhen
der Menge an Plasmid-DNA ein, die durch Modifizieren des Zustands
der Leberzellen in die Leberzellen eindringt. Es könnte den
Leberzellen auch helfen, dem hohen Druck standzuhalten. Allerdings
ist der wahrscheinlichste Mechanismus der, dass das Dexamethason
den CMV-Promoter
direkt stimuliert und dabei durch Stimulieren der Transkription
der Luciferase-Boten-RNA die Luciferase-Expression direkt erhöht.
-
Die
Verwendung von Dexamethason zeigt, dass durch das Verwenden eines
jederzeit verfügbaren Pharmakons
die Expressionslevels substantiell erhöht und reguliert werden können.
-
Schlussfolgerung:
-
- 1. Die Dexamethason-Verabreichung erhöhte die
Luciferase-Expression
von intraportal injizierter pBS.CMVLux-Plasmid-DNA dreifach.
- 2. Dies zeigt, dass die Expression unter Verwendung eines herkömmlich verwendeten
Pharmakons von der Leber aus reguliert werden kann.
-
Beispiel 4
-
Methoden
-
Die
intraportalen Injektionen wurden unter Verwendung der zuvor genannten
Injektionstechniken über 30
Sekunden mit 100 μg
Plasmid-DNA in 1 ml normaler Salzlösung plus 15% Mannitol und
2,5 Einheiten Heparin/ml und mit der für 2 Minuten abgeklemmten hepatischen
Vene durchgeführt.
Die Mäuse
erhielten ebenfalls täglich
subkutane Injektionen von 1 mg/kg Dexamethason (Elkins-Sinn, Cherry
Hill, NJ), die einen Tag vor der Operation begannen.
-
Die
Plasmide pBS.CMVLacZ und pBS.CMVnLacZ wurden verwendet, um von dem
CMV-Promoter jeweils ein zytoplasmatisches und ein nukleares β-Galactosidase-Protein
zu exprimieren (Picard, D. & Yamamoto,
K., EMBO J. 6: 3333–3340,
1987). Sie wurden durch Platzieren von entweder einer 3,5-kg-HindIII/XbaI B-Galactosidasesequenz
von pSDKLacZpa (Danko, I. et al., Gene Therapy 1: 114–121, 1994)
oder einer Sequenz, die eine nuklear-lokalisierende-Galactosidase
(Picard, D. & Yamamoto,
K., EMBO J. 6: 3333–3340, 1987)
in pBlueCMV (Danko, I. et al., Gene Therapy 1 114–121, 1994)
kodiert, errichtet.
-
Zwei
Tage nach intraportaler Injektion wurden die Lebern mit 1% Paraformaldehyd
und 1,25% Glutaraldehyd in Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS)
durchströmt
und dann einen Tag in dieser Lösung
aufbewahrt. Nachdem die Lebern in 30% Saccharose gelagert wurden,
wurden sie gefrier-geschnitten. Die Schnitte wurden auf Objektträgern angebracht
und für
1 Stunde bis einen Tag mit einer PBS-Lösung (pH 7,5), die 400 μg/ml X-gal
(5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galactosid)
(Sigma), 5 mM Kaliumferricyanid, 5 mM Ferrocyanid und 1 mM MgCl2 enthielt, gefärbt. Nach dem Waschen wurden
die Schnitte dann mit Hämatoxylin
und Eosin gegen-gefärbt.
In den Lebern, denen der nuklearlokalisierende β-Galactosidasevektor injiziert
wurde, wurde der Wasch-Schritt nach der Hämatoxylin-Inkubation weggelassen,
um dessen Kernfärbung
zu verringern.
-
Ergebisse:
-
Nachdem
die optimalen Bedingungen definiert waren, wurden die Arten und
Prozentzahlen der transfizierten Zellen bestimmt. Nach Injektionen
von 100 μg
der zytoplasmatischen (pBS.CMVLacZ)- oder der nuklearen (pBS.CMVnLacZ)-β-Galactosidase-Expressionsvektoren
in Dexamethason-behandelte Tiere wurden 10 bis 30 μm dicke Leber-Gefrierschnitte
unter Verwendung von X-gal bei pH 7,5 bezüglich β-Galactosidase gefärbt, um
Hintergrund-Färbung
zu verhindern. In etwa 1% der Leberzellen wurde eine intensive blaue
Färbung
beobachtet, die überall
in der Leber gleichmäßig verteilt
war. X-gal-Inkubationen für
nur 1 Stunde führten zu
intensiv blauen Zellen; dies deutete darauf hin, dass die transfizierten
Zellen relativ große
Mengen der fremden Gene exprimierten. Kontrolllebern, denen 100 μg pBS.CMVLux
injiziert wurde, enthielten keine positiv-gefärbten Zellen. In etwa 10% der
Schnitte wurde Nekrose beobachtet. Allerdings enthielten einige
Lebern mit hoher β-Galactosidase-Expression keine
Abschnitte mit Nekrose.
-
Die
Hepatzyten wurden durch ihre charakteristische Morphologie identifiziert.
Zum Beispiel wiesen viele der Zellen in den Lebern, denen der nukleare β-Galactosidase-Vektor
pBS.CMVnLacZ injiziert wurde, in zwei Nuklei blaue Färbung auf,
was nur eine Eigenschaft von Hepatozyten ist. Obwohl die Mehrzahl
der positiv-gefärbten
Zellen Hepatozyten waren, enthielten einige wenige kleine, nicht-Hepatozytenzellen
blaue Färbung.
-
Schlussfolgerung:
-
- 1. Etwa 1% der Leberzellen wurden überall in
der ganzen Leber mit dem B-Galactosidase-Gen transfiziert.
- 2. Fast alle der transfizierten Leberzellen waren Hepatozyten.
-
Beispiel 5
-
Methoden:
-
Die
Luciferase-Expression in der Leber wurde mit der in in 35 mm Platten
kultivierten HepG2-Hepatozyten verglichen. Die Transfektionen wurden
unter Verwendung von 3 μg
pBS.CMVLux/Platte und entweder mit 3 μg Lipofectin (Life Tech nologies,
Bethesda, MD) oder mit 6 μg
LipofectAMINE (Life Technologies, Bethesda, MD) nach Herstellervorschrift
ausgeführt.
Zwei Tage nach Transfektion wurden 200 μl Lysis-Puffer zu den Kulturen
zugegeben und 20 μl
des Überstands
wurden wie in Beispiel 1 bezüglich
der Luciferase-Aktivität
analysiert.
-
Ergebnisse:
-
Unter
Verwendung dieser Technik wurde die Effizienz der Luciferase-Expression
mit anderen Gentransfer-Methoden – sowohl in vitro als auch
in vivo – verglichen.
Transfektionen, die unter optimalen Bedingungen mit pBS.CMVLUX und
Lipofectin oder LipofectAMINE (Life Technologies Inc.) in HepG2
Hepatozyten in Kultur (n = 8) durchgeführt wurden, ergaben eine durchschnittliche
Gesamtmenge von 3,7 ± 4,5
ng Luciferase/35 mm Platte und 2,8 ± 2,0 ng Luciferase/35 mm
Platte. Folglich betrug die Effizienz der Transfektion (ohne Dexamethason)
in Bezug auf ng Luciferase/μg
pBS.CMVLUX DNA sowohl in vitro als auch in vivo etwa 1 ng/μg.
-
Das
veröffentlichte
Verfahren des wiederholten und direkten Injizierens nackter Pasmid-DNA
in einen Rattenleber-Lappen wurde für Mäuseleber (R.W. Malone et al.,
J. Biol. Chem. 269, 29903 (1994); M.A. Hickman, et al., Hum. Gene
Ther. 5, 1477 (1994)) proportional reduziert. Eine Gesamtmenge von
100 μg pBS.CMVLUX
in einem Gesamtvolumen von 200 μl
normaler Salzlösung
wurde in fünf
verschiedene Stellen (40 μl/Stelle)
in den linkslateralen Lappen von mit Dexamethason behandelten 30
g-Mäusen injiziert.
Es wurde eine durchschnittliche Gesamtmenge von nur 0,1 ng/Leber
(4 Lebern; 0,001 ng Luciferase/μg
DNA) erhalten, und die Luciferase-Expression war nur in dem Lappen
vorhanden, dem injiziert wurde. Etwa 30-fach mehr Luciferase-Expression wurde
erhalten, wenn die direkten intralobären Injektionen unter Verwendung
von 1 ml Injektionsfluid und Ab klemmen der hepatischen Vene ausgeführt wurden.
In den früheren
Untersuchungen, die die mehrfachen Injektionen einer Gesamtmenge
von 500 μg
pCMVL in einen Leberlappen von mit Dexamethason-behandelten Ratten
betreffen, wurde ein Mittelwert von 9,87 ng Luciferase/Leber (0,02
ng/μg DNA)
exprimiert (R.W.
-
Malone
et al., J. Biol. Chem. 269, 29903 (1994); M.A. Hickman, et al.,
Hum. Gene Ther. 5, 1477 (1994)).
-
In
Bezug auf einen Muskel injizierten wir üblicherweise pro Experiment
10 μg pBS.CMVLUX
oder pBS.RSVLUX ((Danko, I. et al., Gene Therapy 1: 114–121, 1994))
in normaler Salzlösung
in 6–8
Maus-Quadrizepsmuskeln. In Dutzenden von Experimenten betrug die
durchschnittliche Gesamtmenge Luciferase pro Muskel 0,4–1 ng (±0,5–1,2) und
die Effizienz betrug 0,04–0,1
ng Luciferase/μg
DNA. Tabelle 8. In μg pBS.CMVLux-Plasmid-DNA ausgedrückter Vergleich
der Effizienz des Gentransfers in Bezug auf Luciferase, die für die Methode
(ng Luciferase/μg
DNA) verwendet wurde
Art
des Gentrans-fers | Durchschnittliche
Gesamtausbeute an Luciferase [ng] | Menge
an verwendeter pBS.CMVLux [μg] | Effizienz
[ng Luciferase/μg
DNA] |
Intraportale
Mäuseleber
(obige Optimalbedingungen -Tabelle 1) bei abgeklemmter hepatischer
Vene | 120,3 ± 101,5
n
= 12 | 100 | 1,2 |
HepG2
in vitro mit Lipofectin | 3,7 ± 4,5
(n
= 8) | 3 | 1,2 |
HepG2
in vitro mit LipofectAMINE | 2,8 ± 2,0
(n
= 8) | 3 | 0,9 |
Intralobäre Mäuse-leber (20 μl/Stelle × 5 Stellen)
bei nicht abgeklemmter hepatischer Vene | 0,1 ± 0,1
n
= 4 | 100 | 0,001 |
Intralobäre Mäuse-leber (1 ml/1 Stelle)
bei abgeklemmter hepatischer Vene | 2,8 ± 5,6
n
= 4 | 100 | 0,028 |
Intralobäre Rattenleber
(5 Stellen) von veröffentlichten
Daten (Journal of Biologic Chemistry 269: 29903, 1994; Human Gene
Therapy 5 1477, 1994) | 9,87 | 500 | 0,02 |
Intramuskulär | 0,4–1 ± 0,5–1,2
n > 50 | 10 | 0,04–0,1 |
-
Schlussfolgerungen:
-
- 1. Das intraportale Liefern nackter DNA war
um mehr als eine Zehnerpotenz effizienter als interstitielles Liefern
in entweder die Leber oder den Muskel, und es war gleichmäßiger verteilt.
-
Beispiel 6
-
Methoden:
-
Die
intraportalen Injektionen wurden unter Verwendung der obigen, optimalen
Injektionen ausgeführt, welche
intraportale Injektionen über
30 Sekunden mit 100 μg
pCMVGH in 1 ml normaler Salzlösung
plus 15% Mannitol und 2,5 Einheiten Heparin/ml und mit für 2 Minuten
abgeklemmter hepatischer Vene sind. Einige Tiere erhielten täglich intramuskuläre Injektionen
von 100 mg/kg Cyclosporin (Sandimmune, Sandoz) oder täglich subkutane
Injektionen von 1 mg/kg Dexamethason (Elkins-Sinn, Cherry Hill,
NJ), oder beide begannen einen Tag vor der Operation.
-
Die
vorher beschriebene pCMVGH-Plasmid-DNA wurde verwendet, um das menschliche
Wachstumshormon (hGH) zu exprimieren (C. Andree, et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. U.S.A. 91, 12188 (1994)). Vom retroorbitalen Sinus erhaltenes
Blut wurde bezüglich
der Serumkonzentration von hGH unter Verwendung des radioimmunologischen
Assays (RIA), HGH-TGES 100T-Kit vom Nichols Institute (San Juan
Capistrano, CA) analysiert.
-
Ergebnisse:
-
Das
menschliche Wachstumshormon (hGH) wurde als Marker-Gen verwendet,
um die Fähigkeit
dieser Gentransfertechnik, ein therapeutisches Serumprotein zu produzieren,
zu bewerten (Tabelle 9). Zwei Tage nach der intraportalen Injektion
von 100 μg
pCMVGH unter den obigen optimalen Bedingungen betrug die durchschnittliche
hGH Serum-Konzentration 57 ± 22
ng/ml (n = 12) – bei
einem Bereich von 21–95
ng/ml. Weder Dexamethason- noch Cyclosporin-Vorbehandlung beeinflusste
diese anfänglichen
hGH-Konzentrationen signifikant. In zwei Tieren, denen pBS.CMVLUX
injiziert wurde, betrugen die hGH-Hintergrund-Konzentrationen 4
Wochen danach 0,3 ± 0,1
ng/ml.
-
Bei
Menschen erreichen normal pulsierende GH-Konzentrationen bei etwa
20 ng/ml einen Peak, der über
den Grundlinienwerten von etwa 1 ng/ml liegt und nach Wachstumshormon-freisetzender
Hormonstimulation (GHRH) Konzentrationen von 10–180 ng/ml erreichen kann (A.
Favia, J.D. Veldhuis, M.O. Thorner, M.L. Vance, J. Clin. Endocrinol.
Metab. 68, 535 (1989); R.W. Holl, M.L. Harturan, J.D. Veldhuis,
W.M. Taylor, M.O. Thorner, J. Clin. Endocrinol Metab. 72, 854 (1991);
W.S. Evans et al., Am J. Physiol. 252, E549 (1987); F.P. Alford,
H.W.G. Baker, H.G. Burger, J. Clin Endocrinol. Metab. 37, 515 (1973)).
Die Halbwertszeit von hGH beträgt
bei Menschen etwa 20 min und bei Mäusen 4,5 min; folglich könnten diese
Serumkonzentrationen für
stabilere Proteine in weitaus höhere
Konzentrationen überführt werdem
(S. Peeters und H.G. Friesen, Endocrinol. 101, 1164 (1977); A. Favia,
J.D. Veldhuis, M.O. Thorner, M.L. Vance, J. Clin. Endocrinol. Metab.
68, 535 (1989)). Wenn zum Beispiel ein Protein wie Alpha-Antitrypsin
eine Halbwertszeit aufweist, die zehnmal länger als die von menschlichem
GH ist, dann sollten die zirkulierenden Blut-Konzentrationen angesichts
der gleichen Effizienz der Proteinproduktion mehr als zehnmal höher sein.
Ein anderes Beispiel ist das für
Hämophilie,
welche Konzentrationen des Faktors VIII oder IX im Bereich von etwa
1 μg des
Gerinnungsfaktors/ml Blut benötigt. Angesichts
der erhöhten
Stabilität
dieser Gerinnungsfaktoren bedeuten dann die 0,1 μg/ml hGH, die wir nach intraportaler
Injektion der jeweiligen Gene erreichen können, dass wir in der Lage
wären,
therapeutische Konzentrationen an Gerinnungsfaktoren zu erhalten,
um Blutung in Patienten mit Hämophilie
zu verhindern. Zusammengefasst zeigen diese Ergebnisse, dass die
Technik intraportaler-nackter DNA verwendet werden könnte, um
therapeutische Konzentrationen eines zirkulierenden Blutproteins
zu produzieren.
-
Serienmessungen
von hGH-Serumkonzentrationen ermöglichten
die Beurteilung der Expressionsstabilität in einzelnen Mäusen (Tabelle
9). Wie in vorherigen Studien, in denen die Plasmid-DNA unter Verwendung
von Polylysin-Komplexen oder intralobären Injektionen nackter DNA
zu nicht-hepatotektomisierten Lebern ge liefert wurde, war die hGH-Expression
bei unbehandelten Tieren instabil.
-
Eine
Immunreaktion könnte
die Hepatozyten töten,
die das menschliche Protein exprimieren. Um die Hypothese, dass
die Expression aufgrund einer Immunreaktion instabil wäre, zu prüfen, wurden
die hGH-Konzentrationen bei Tieren verfolgt, die Cyclosporin mit
oder ohne Dexamethason-Verabreichung erhielten (Tabelle 9). Nach
einem akuten Absetzen blieben die hGH-Konzentrationen bei Tieren,
die sowohl Dexamethason als auch Cyclosporin erhielten, für vier Wochen
bei 6–11
ng/ml. Bei Tieren, die Dexamethason allein oder Cyclosporin allein
erhielten, war die hGH-Expression verglichen mit den nicht behandelten
Tieren verlängert,
aber nicht im gleichen Ausmaß wie
bei den Tieren, die beide Mittel erhielten. Die Fähigkeit
dieses Gentransfer-Verfahrens, Expression eines fremden Gens zu
ermöglichen,
sollte dessen Nützlichkeit
erhöhen. Tabelle 9. Durchschnittliche Serum-Konzentrationen
(ng/ml an Serum) des menschlichen Wachstumshormons (hGH) nach der
intraportalen Verabreichung von pCMVGH unter optimalen Bedingungen
bei Mäusen
(2 bis 3 Tiere für
jeden Zeitpunkt), die verschiedene Behandlungen erhielten. Als optimale
Bedingungen werden die Verwendung von 0,9% Salzlösung, 15% Mannitol, 2,5 Einheiten/ml
Heparin-Lösung
festgelegt, die bei geschlossener hepatischer Vene intraportal injiziert
wurde.
TAGE
NACH DER INJEKTION | NICHTS | CSA
allein | DEX
allein | CSA
+ DEX |
2 | 69 | 43 | 72 | 51 |
4 | 11 | 8 | 14 | 14 |
8 | 3 | 6 | 7 | 13 |
12 | 0 | 4 | 7 | 15 |
15 | 0 | 3 | 5 | 13 |
21 | 0 | 1,5 | 2,6 | 9,7 |
28 | 0 | 1 | 2,2 | 7,9 |
-
Schlussfolgerungen:
-
- 1. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Technik
intraportalernackter DNA verwendet werden könnte, um therapeutische Konzentrationen
eines zirkulierenden Blutproteins zu produzieren, das gegenwärtig verwendet wird,
um Menschen zu behandeln.
- 2. Die Konzentrationen des zirkulierenden Blutproteins (d. h.
hGH) blieben für
mindestens einen Monat nach einer Einzelinjektion erhöht.
-
Beispiel 7
-
Methoden:
-
Nachdem
die Pfortadern von 6 Wochen alten 25 g Mäusen durch einen ventralen
Mittellinienschnitt freigelegt wurden, wurden 100 μg pBS.CMVLux-Plasmid-DNA
in 0,5 ml oder 1 ml normaler Salzlösung plus 15% Mannitol und
2,5 Einheiten Heparin/ml nahe der Verbindungsstelle der Milzvene
und der Pfortader über 30
Sekunden in die Pfortader injiziert. Die Pfortader wies zwei distal
und proximal zum Injektionspunkt platzierte Klammern auf, um das
Injektionsfluid nur in die Milzvene zu leiten und um das Injektionsfluid
davon abzuhalten, zur Leber oder den Därmen zu gehen. Die Injektionen
wurden unter Verwendung einer 30-Dicke, 1/2-Inch Nadel und 1 ml
Spritze durchgeführt.
Es wurden 5 × 1
mm Kleinert-Kutz Mikrogefäß-Clips
verwendet (Edward Weck, Inc., Research Triangle Park, NC). Anästhesie
wurde mit intramuskulären
Injektionen von 1000 μg
Ketamin-HCl (Parke-Davis, Morris Plains, NJ) und Methoxyfluran (Pitma-Moore, Mudelein,
IL. U.S.A.), von Sigma erworben, das je nach Bedarf durch Inhalation
verabreicht wurde, erhalten. Heparin wurde von LyphoMed (Chicago,
IL) erworben.
-
Zwei
Tage nach Injektion wurden die Milzen und die Pankreasen entfernt
und in 500 μl
Lysis-Puffer gelegt, und 20 μl
wurden wie oben beschrieben bezüglich
der Luciferase-Expression analysiert.
-
Ergebnisse:
-
In
der Milz und dem Pankreas aller vier Mäuse mit sowohl Injektionsfluiden
von 0,5 ml als auch 1 ml wurden erhebliche Mengen an Luciferase-Aktivität erhalten. Tabelle 10. Luciferase-Expression nach
der intravaskulären
Verabreichung von pBS.CMVLux in die Milzvene über die Pfortader.
Gesamtmenge
Luciferase/Organ [pg/Organ/Ma/Organus] |
Injektionsvolumen | Milz | Pankreas |
0,5
ml | 814,4 | 97,2 |
0,5
ml | 237,3 | 88,7 |
1
ml | 168,7 | 109,4 |
1
ml | 395,0 | 97,7 |
| | |
Mittelwert | 403,9 | 98,3 |
Standardabweichung | 289,6 | 8,5 |
-
Schlussfolgerung:
-
- 1. Intravaskulär verabreichte Plasmid-DNA
kann in der Milz und dem Pankreas effizient exprimieren.
-
Beispiel 8
-
Methoden:
-
100 μg pBS.CMVLux
in 10 ml normaler Salzlösung
plus 15% Mannitol wurde bei abgeklemmter Oberschenkelvene in die
Oberschenkelarterie von adulten Ratten injiziert. Ein bis vier Tage
nach Injektion wurde der Quadrizeps entfernt und in 10 gleiche Abschnitte
geschnitten. Jeder Abschnitt wurde in 500 μl Lysis-Puffer gelegt und 20 μl wurden
wie oben beschrieben bezüglich
der Luciferase-Aktivität
untersucht.
-
Ergebnisse:
-
Nach
der intravaskulären
Lieferung von Plasmid-DNA wurden im Quadrizeps erhebliche Mengen
an Luciferase-Expression exprimiert. Tabelle 11. Luciferase-Expression im Quadrizeps
einer Ratte nach der Injektion von 100 μg pBS.CMVLux in die Oberschenkelarterie
und bei abgeklemmter Oberschenkelvene.
Ratten-Nummer | Gesamtmenge
Luciferase [pg/Quadrizeps] |
1 | 157,5 |
2 | 108,8 |
3 | 139,2 |
4 | 111,3 |
| |
Mittelwert | 129,2 |
Standardabweichung | 23,4 |
-
Schlussfolgerung:
-
- 1. Intravaskulär verabreichte Plasmid-DNA
kann im Muskel effizient exprimieren.
-
Beispiel 9
-
Die
vorherigen Beispiele betrafen Injektionen in die afferenten Blutgefäße von Organen.
In der Leber ist die hepatische Vene ein efferentes Blutgefäß, da sie
normalerweise Blut von der Leber weg hin zur unteren Hohlvene transportiert.
Ebenso sind die Pfortader und die hepatischen Arterien in der Leber
in Bezug auf die Leber afferente Blutgefäße, da sie normalerweise Blut
zur Leber transportieren.
-
Diese
Experimentenreihe wurde entworfen, um zu bestimmen, ob die Plasmid-DNA
effizient exprimiert werden könnte,
wenn sie durch einen retrograden Weg in die efferenten Gefäße der Leber
(d. h. der hepatischen Vene) geliefert wird.
-
Da
pCILuc, ein anderer Luciferase-Expressionsvektor, verwendet wurde,
wurden die mit den hepatischen Venen-Injektionen erhaltenen Ergebnisse
direkt mit Ergebnissen verglichen, die die obige Technik zur Injektion
in die Pfortader verwenden.
-
Methoden:
-
100 μg pCILuc
in 1 ml normaler Salzlösung
plus 15% Mannitol und 2,5 Einheiten Heparin/ml wurden über 30 Sekunden über die
untere Hohlvene in die hepatische Vene injiziert. Da es bei Nagetieren
schwierig war, direkt in die hepatische Vene zu injizieren, wurden
die Injektionen in die untere Hohlvene geleitet, die an zwei Stellen
abgeklemmt wurde: Proximal und distal (d. h. stromabwärts und
stromaufwärts)
zum Eintritt der hepatischen Vene in die untere Hohlvene. Speziell
die Klemme stromabwärts
der unteren Hohlvene wurde zwischen dem Zwerchfell und dem Eintrittspunkt
der hepatischen Vene platziert. Die Klammer stromaufwärts der unteren
Hohlvene wurde genau stromabwärts
des Eintrittspunkts der Nierenvene platziert. Daher tritt der 1
ml des Injektionsfluids in die hepatische Vene und die Leber ein.
Da die Venen anderer Organe, wie die Nierenvenen, an dieser Stelle
in die untere Hohlvene eintreten, geht nicht alles der 1 ml Injektionsfluids
in die Leber.
-
Bei
einigen der Tiere, die die retrograden Injektionen in die untere
Hohlvene erhielten, wurde die hepatische Arterie, die Mesenterialarterie
und die Pfortader für
etwa fünf
Minuten sofort vor und dann nach den Injektionen abgeklemmt (okkludiert).
Insbesondere die Reihenfolge der Platzierung der Klammern war wie folgt:
Zuerst an der hepatischen Arterie, dann an der Pfortader, dann stromabwärts der
Hohlvene und dann stromaufwärts
der Hohlvene. Es dauert etwa drei Minuten, um all diese Klammern
zu platzieren, und dann wurden die Injektionen ausgeführt. Die
Klammern wurden für
zusätzliche
zwei Minuten ab der Zeit, bei der die letzte Klammer (stromaufwärts der
Hohlvenen-Klammer) platziert wurde, am Platz gelassen.
-
Die
intraportalen Injektionen wurden, wie dargelegt, unter Verwendung
optimaler intraportaler Injektionen über 30 Sekunden mit 100 μg pCILuc
in 1 ml normaler Salzlösung
plus 15% Mannitol und 2,5 Einheiten Heparin/ml und bei für 2 Minuten
abgeklemmter hepatischer Vene durchgeführt.
-
Einige
der Mäuse
erhielten auch täglich
subkutane Injektionen von 1 mg/kg Dexamethason (Elkins-Sinn, Cherry
Hill, NJ), die einen Tag vor der Operation begannen.
-
Das
pCILuc-Plasmid exprimiert von dem CMV-Promoter eine zytoplasmatische
Luciferase. Es wurde durch Insertieren der zytoplasmatischen-Luciferase-cDNA
in den pCI (Promega Corp., Madison, WI)-CMV-Expressionsvektor erstellt.
Insbesondere wurde aus pSPLuc (Promega Corp.) ein NheI/EcoRI-Restriktionsverdauungsfragment,
das die zytoplasmatische Luciferase-cDNA enthielt, erhalten und
unter Verwendung herkömmlicher
rekombinanter DNA-Techniken in pCI-Plasmid-DNA, die mit NheI und
EcoRI verdaut wurde, insertiert (Sambrook, J., Fritsch, E.F. und
Maniatis, T. (1989) in: Molecular Cloning Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, NY).
-
Zwei
Tage nach den Injektionen wurde die Luciferase-Aktivität in sechs
Leberabschnitten wie oben gemessen, die aus zwei Teilen des medialen
Lappens, zwei Teilen des linkslateralen Lappens, dem rechtslateralen
Lappen und dem kaudalen Lappen plus einem kleinen Teil des rechtslateralen
Lappens bestanden.
-
Ergebnisse:
-
A. Injektionen in die untere Hohlvene/hepatische
Vene bei abgeklemmter Pfortader und hepatischer Arterie (*Injektionen
in Tier #3 waren nicht optimal, da das Fluid während der Injektionen leckte).
Die Injektionen wurden bei 6 Wochen alten Tieren ausgeführt, die
Dexamethason erhielten.
Abschnitte | Luciferase
Aktivität
[ng] |
Tier
#1 | Tier
#2 | Tier
#3* |
1 | 5.576,7 | 4.326,4 | 1.527,4 |
2 | 8.511,4 | 4.604,2 | 1.531,6 |
3 | 5.991,3 | 5.566,1 | 2.121,5 |
4 | 6.530,4 | 9.349,8 | 1.806,3 |
5 | 8.977,2 | 4.260,1 | 484,2 |
6 | 9.668,6 | 6.100,2 | 1.139,3 |
Leber-Gesamtmenge | 45.255,5 | 34.206,9 | 8.610,4 |
Mittelwert | 29.357,6 | | |
Standardabweichung | 18.797,7 | | |
B. Injektionen in die untere Hohlvene/hepatische
Vene, bei denen die Pfortader und die hepatische Arterie nicht abgeklemmt
sind. Die Injektionen wurden bei 6 Wochen alten Tieren durchgeführt, die
kein Dexamethason erhielten.
Abschnitte | Luciferase
Tier #1 | Aktivität [ng] Tier
#2 |
1 | 360,6 | 506,2 |
2 | 413,5 | 724,7 |
3 | 463,0 | 626,0 |
4 | 515,5 | 758,6 |
5 | 351,6 | 664,8 |
6 | 437,8 | 749,6 |
Leber-Gesamtmenge | 2.542,0 | 4.029,8 |
Mittelwert | 3.285,9 | |
Standardabweichung | 1.052,1 | |
C. Pfortader-Injektionen bei abgeklemmter
hepatischer Vene bei 6 Monate alten Mäusen, die Dexamethason erhielten.
Abschnitte | Luciferase
Aktivität
[ng] |
Tier
#1 | Tier
#2 | Tier
#3 |
1 | 287,4 | 417,0 | 129,2 |
2 | 633,7 | 808,1 | 220,5 |
3 | 689,8 | 1.096,5 | 328,2 |
4 | 957,8 | 1.056,9 | 181,6 |
5 | 660,7 | 1.487,4 | 178,6 |
6 | 812,4 | 1.276,4 | 233,4 |
Leber-Gesamtmenge | 4.041,8 | 6.142,2 | 1.271,5 |
Mittelwert | 3.818,5 | | |
Standardabweichung | 2.443,0 | | |
D. Pfortader-Injektionen bei abgeklemmter
hepatischer Vene bei 6 Wochen alten Mäusen, die Dexamethason erhielten.
Abschnitte | Luciferase
Aktivität
[ng] |
Tier
#1 | Tier
#2 | Tier
#3 |
1 | 352,9 | 379,1 | 87,0 |
2 | 667,5 | 373,9 | 108,2 |
3 | 424,8 | 1.277,9 | 178,4 |
4 | 496,3 | 1.308,6 | 111,9 |
5 | 375,2 | 296,4 | 162,3 |
6 | 434,7 | 628,7 | 123,0 |
Leber-Gesamtmenge | 2.751,4 | 4.264,7 | 770,9 |
Mittelwert | 2.595,7 | | |
Standardabweichung | 1.752,1 | | |
E. Übersichtstabelle,
die die unter Verwendung der obigen Bedingungen erhaltene Luciferase-Expression
vergleicht.
Injektionsbedingung
@ | Durchschnittliche
Gesamtmenge Luciferase/Leber [μg/Leber] | Zeiten
Bedingung D |
Bedingung
A | 29,4 | 11,3
X |
Bedingung
B | 3,3 | 1,27
X |
Bedingung
C | 3,8 | 1,46
X |
Bedingung
D | 2,6 | 1,00
X |
- Bedingung A = Injektionen in die untere
Hohlvene/hepatische Vene bei abgeklemmter Pfortader und hepatischer
Vene bei 6 Wochen alten Tieren, die Dexamethason erhielten.
- Bedingung B = Injektionen in die untere Hohlvene/hepatische
Vene bei nicht abgeklemmter Pfortader und hepatischer Arterie bei
6 Wochen alten Tieren, die kein Dexamethason erhielten.
- Bedingung C = Pfortader-Injektionen bei abgeklemmter hepatischer
Vene in 24 Wochen alten Mäusen,
die Dexamethason erhielten.
- Bedingung D = Pfortader-Injektionen bei abgeklemmter hepatischer
Vene bei 6 Wochen alten Mäusen,
die Dexamethason erhielten.
-
Schlussfolgerungen:
-
- 1. Retrograde Lieferung von Plasmid-DNA in
die efferenten Gefäße der Leber über die
hepatische Vene/untere Hohlvene führt zu hohen Konzentrationen
an Genexpression.
- 2. Die höchsten
Konzentration wurden unter Verwendung dieses retrograden Ansatzes
erreicht, wenn die zur Leber afferenten Gefäße (Pfortader und hepatische
Arterie) okkludiert wurden.
- 3. Das CILuc-Plasmid ermöglichte
unter Verwendung des Pfortader-Ansatzes sowohl bei 6 Wochen alten als
auch bei 6-Monate alten Mäusen
viel höhere
Konzentrationen an Luciferase-Expression als das pBS.CMVLux-Plasmid
(siehe obige Beispiele).
- 4. Unter allen Bedingungen war die Luciferase-Expression über alle
sechs Leber-Abschnitte gleichmäßig verteilt.
-
Beispiel 10
-
Tiere,
die Injektionen in die untere Hohlvene erhielten, wurden bezüglich Luciferase
untersucht, um zu bestimmen, ob retrograde Lieferung in die efferenten
Gefäße (Venen)
anderer Organe Genexpression ermöglicht.
-
Methoden:
-
Bei
denselben Tieren, denen unter Verwendung der obigen Bedingung A
injiziert wurde (Injektionen in die untere Hohlvene/hepatische Vene
bei abgeklemmter Pfortader und hepatischer Arterie bei 6 Wochen
alten Tieren, die Dexamethason erhielten), wurden die Nieren entfernt
und wie oben beschrieben bezüglich
Luciferase untersucht.
-
Bei
denselben Tieren, denen unter obiger Bedingung B injiziert wurde
(Injektionen in die untere Hohlvene/hepatische Vene bei NICHT abgeklemmter
Pfortader und hepatischer Arterie bei 6 Wochen alten Tieren, die
kein Dexamethason erhielten), wurden die Nebennierendrüse und der
Zwerchfellmuskel, die Abdomenmuskeln und Rückenmuskeln zur Luciferase-Analyse
entfernt.
-
Ergebnisse
-
A. Luciferase-Aktivität in Nieren bei Tieren, denen
unter Bedingung A injiziert wurde
Gesamtmenge | Luciferase-Aktivität/ Niere
[pg/Niere] |
Tier
#1 | Tier
#2 | Tier
#3* |
Rechte
Niere 10.827,8 | 7.662,3 | 636,3 |
Linke
Niere 733,1 | 753,8 | 479,7 |
*Injektionsfluid
leckte | | |
B. Luciferase-Aktivität in Nebennieren und verschiedenen
Muskeln, denen unter Bedingung B injiziert wurde.
| Gesamtmenge
Luciferase-Aktivität/
Gewebe
[pg/Gewebe] |
| Tier
#7 | Tier
#8 | Tier
#9 |
Rechte
Nebenniere | Nicht
untersucht | 82,0 | 49,9 |
Linke
Nebenniere | Nicht
untersucht | 48,4 | 42,2 |
Zwerchfell | 41,9 | 67,9 | 117,6 |
Abdomen | 40,4 | 43,9 | 44,0 |
Rücken | 37,7 | 40,1 | 40,9 |
-
Schlussfolgerungen:
-
- 1. Retrograde Lieferung von Plasmid-DNA in
die efferenten Gefäße verschiedener
unterschiedlicher Gewebe führte
zu erheblichen Konzentrationen an Fremdgen-Expression in den Geweben.
- 2. Diese Gewebe schließen
die Nebennierendrüsen
(suprarenale Drüsen),
den Zwerchfellmuskel, Rückenmuskeln
und Abdomenmuskeln ein.
- 3. Fremdgen-Expression im Zwerchfell würde für Duchennes Muskeldystrophie
besonders nützlich
sein, da Menschen mit dieser Krankheit an Atemversagen aufgrund
von Fibrose der Zwerchfellmuskeln sterben.
-
Beispiel 11
-
Dieses
Beispiel untersucht die Verwendung zugänglicherer Gefäße, wie
der hepatischen Vene und des Gallengangs, um die nackte pDNA in
Mäuse zu
liefern. Unter Verwendung dieser efferenten Lieferwege wurde effiziente
Genexpression erhalten. Die Okklusion anderer Gefäße, um den
Abfluß der
Injektionslösungen
einzuschränken,
verbesserte sich, war aber bezüglich
effizienter Expression nicht kritisch. Es wurden auch wiederholte
Injektionen in den Gallengang zustande gebracht. Vorläufige Ergebnisse
werden auch bei größeren Tieren,
wie Ratte und Hund gezeigt. Die Einbeziehung dieser Befunde in Labor-
und Klinikprotokolle wird diskutiert.
-
Materialien und Methoden:
-
Plasmid-Konstrukte:
-
Das
pCILuc-Plasmid exprimiert eine zytoplasmatische Luciferase von dem
unverzüglich
frühen menschlichen
CMV-Promoter (hCMV ID). Es wurde durch Insertieren des luc-Gens,
einem Nhe I-EcoR I luc-Fragment von pSLuc (Promega, Madison, Wi)
in den pCI-Expressionsvektor
(Promega) errichtet. pCILux exprimiert unter Kontrolle des hCMV
IE-Promoters peroxisomale Luciferase. Es wurde durch Insertieren
des Luciferasegens (RindIII – BamHI
Fragment von pBlueCMVLux) in die SmaI Stelle von pCI errichtet.
pCILacz wurde durch Platzieren des E. coli LacZ-Gens (PstI – ApaI Fragment
pBS-RSV-LacZ) in den pCI-Vektor (SmaI Stelle) errichtet. Das pCMVGH-Konstrukt
wurde früher
beschrieben (Andree, et al., 1994).
-
Injektionsmethoden:
-
Plasmid-Lieferung
in die hepatischen Gefäße wurde
bei 6 Wochen alten ICR-Mäusen,
bei 2,5–6,25 Monate
alten 200-300g-Sprague-Dawley-Ratten
und bei Beagle-Hunden durchgeführt.
Es wurden ventrale Mittellinienschnitte durchgeführt, um die Leber und die verknüpften Gefäße freizulegen.
Die Mäuse
wurden mit intramuskulären
Injektionen von 1000 μg
Ketamin-HCl (Parke-Davis,
Morris Plains, NJ) und Methoxyfluran (Pitman-Moore, Mudelein, IL)
anästhesiert,
das je nach Bedarf durch Inhalation verabreicht wurde. Die Ratten wurden
mit Äther
anästhesiert
und die Hunde wurden mit Halothan durch Inhalation anästhesiert.
Die pDNA wurde in Lösungen
injiziert, die 2,5 Einheiten/ml oder Heparin (Lypho-Med, Inc., Chicago,
IL) (Quian et al., 1991) und entweder normale Salzlösung (0,9%
NaCl) oder 15% Mannitol in normaler Salzlösung (Sigma Chemical Co., St.
Louis, MO) enthielten. Alle Tiere erhielten menschliche Pflege gemäß den institutionellen
(IACUC) Richtlinien.
-
Bei
Mäusen
wurden die intraportalen Injektionen wie früher beschrieben (Budker, et
al., 1996) durchgeführt.
100 μg pDNA
in 1 ml wurden über –30 Sek.
unter Verwendung einer 30-Dicke, 1/2-Inch Nadel und 1 ml Spritze
manuell injiziert, ohne die Pfortader stromaufwärts vom Injektionspunkt zu
okkludieren. Bei einigen Tieren wurde während der Injektion an der
Verbindungsstelle der hepatischen Vene und der kaudalen Hohlvene
ein 5 × 1
mm Kleinert-Kutz Mikrogefäß-Clip (Edward
Week, Inc., Research Triangle Park, NC) appliziert.
-
Bei
Mäusen
wurde DNA über
eine okkludierte IVC zur hepatischen Vene geliefert. Klammern (6 × 1 mm,
gekrümmte
Kleinert-Kutz-Mikrogefäß-Clips
(Edward Week, Inc., Research Triangle Park, NC) wurden stromabwärts (zum
Herz hin) der hepatischen Vene und stromaufwärts (zu den Beinen hin) der
hepatischen- und Nieren-Venen appliziert. Injektionen wurden stromaufwärts der
hepatischen Vene durchgeführt.
Bei einigen der Injektionen wurden die Pfortader und die hepatische
Arterie unter Verwendung von 6 × 1
mm gekrümmten
Kleinert-Kutz-Mikrogefäß-Clips
abgeklemmt. Die IVC-Mausinjektionen wurden ebenfalls mit 100 μg pDNA in
1 ml durchgeführt,
die über –30 Sek.
mit einer 30-Dicke,
1/2 Inch Nadel und 1 ml Spritze manuell injiziert wurden.
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Bei
Mäusen
wurden die Gallengang-Injektionen unter Verwendung manueller Injektionen
mit einer 30-Dicke, 1/2-Inch Nadel und 1 ml Spritze durchgeführt. Ein
5 × 1
mm Kleinert-Kutz Mikrogefäß-Clip wurde verwendet,
um den Gallengang stromabwärts
vom Injektionspunkt zu okkludieren, um einen Fluß in den Zwölffingerdarm und weg von der
Leber zu verhindern. Der Gallenblasen-Einlaß wurde nicht okkludiert. Bei
einigen der Gallengang-Injektionen wurde die Verbindungsstelle der
hepatischen Vene und der kaudalen Hohlvene wie oben abgeklemmt.
Bei noch weiteren Injektionen wurden die Pfortader und die hepatische
Arterie zusätzlich zur
Okklusion der hepatischen Vene abgeklemmt.
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Bei
Mäusen
wurden wiederholte Injektionen in den Gallengang durch Platzieren
eines Polyethylenschlauch-Katheters (I.D. 0,28 mm, O.D. 0,61 mm;
Intramedic Clay Adams Brand, Becton Dickinson Co., Sparks. MD, USA)
in den Gallengang durchgeführt,
nachdem mit einer 27-Dicke Nadel ein Loch gemacht wurde. Die Schlauchleitung
wurde durch eine Naht um den Gallengang und die Schlauchleitung
gesichert; wodurch der Gallengang okkludiert wurde. Das andere Ende
der Schlauchleitung wurde außerhalb
der Haut des Tierrückens
platziert, so dass für
Wiederholungsinjektionen keine Operation nötig war. Für diese sich wiederholenden
Verabreichungen wurden keine Blutgefäßokklusionen durchgeführt. Nach
Vollendung der Untersuchungen deutete eine anatomische Untersuchung
darauf hin, dass der Katheter im Gallengang verblieb.
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Bei
Ratten wurden die intraportalen IVC- und Gallengang-Injektionen
wie bei Mäusen
durchgeführt, aber
mit den folgenden Modifikationen. Die Injektionen wurden über eine
25-g Schmetterlingsnadel unter Verwendung einer peristaltischen
Pumpe(Preston varistaltic power pump. Manostat Corp., New York,
NY) über
1 oder 3 Minuten durchgeführt.
Bei den IVC-Injektionen wurden die stromabwärts befindlichen IVC-Klammern stromabwärts der
Nieren durchgeführt.
Für die
Pfortaderinjektionen wurden die Pfortader und die hepatische Arterie
abgeklemmt. Bei einigen Tieren wurde der Abfluß durch die hepatische Vene
durch Abklemmen der stromaufwärts
und stromabwärts
befindlichen IVC begrenzt. Bei einigen Tieren wurden die Lebern
vor der DNA-Injektion mit normaler Salzlösung gespült. Rattengallengang-Injektionen
wurden wie bei Mäusen
durchgeführt.
Die Ratte besitzt keine Gallenblase.
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Bei
einigen der Ratten-Pfortader-Injektionen wurde eine mit einem Druckmeßgerät (Gilson
Medical Electronics, Model ICT-11 Unigraph) verbundene 25 G Nadel
in das Leber-Parenchym eingebracht, um während den Injektionen den Maximaldruck
innerhalb der Leber zu bestimmen. Die statistische Beziehung zwischen
Druck und Luciferase wurde unter Verwendung der Spearmans Rangkorrelation
durchgeführt.
Ein glättendes
Spline-Regressionsmodell, das die Beziehung zwischen log Luciferase
und Druck beschreibt, wurde unter Verwendung einer Methode mit generalisiertem
additiven Modell (Hastie, 1992) abgeschätzt. Akaikes Informationskriterium
(Akaike, 1973) deutete darauf hin, dass ein glättender Spline mit 2 Freiheitsgraden
zum besten Fit über
alle ganzzahligen Freiheitsgrade zwischen 0 und 5 führt.
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Bei
Hunden wurden die Injektionen wie bei Ratten ausgeführt, außer dass
ein 18-Dicke, 2-Inch Angiokatheter (Becton Dickinson, San Jose,
CA) verwendet wurde. Alle Hunde außer Hund #1 waren Weibchen. Tabelle
I gibt die Injektionsbedingungen an. Für die Gallenganginjektionen
wurde eine Naht appliziert, um den Gallengang stromabwärts vom
Injektionspunkt zu okkludieren. Während der Injektion wurde eine
DeBakey-Vielzweck-Vaskulärklammer
am Gallenblasengang appliziert, um das Injektat am Eindringen in
die Gallenblase zu hindern. Bei Hunden war die DNA pCILux.
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Protein-Assays:
-
Die
Luciferase-Assays wurden wie früher
berichtet (Wolff, et al., 1990) durchgeführt. Die Tiere wurden einen
Tag nach den pCILuc-Injektionen getötet und die Nagerlebern wurden
in sechs Abschnitte aufgeteilt, die aus dem rechtslateralen Lappen,
dem kaudalen Lappen, den zwei Teilen des medialen Lappens und zwei
Teilen des linkslateralen Lappens bestehen. Für jedes der sechs Teile wurde
für Mäuse 0,7
ml Lysis-Puffer (0,1% Triton X-100, 0,1 M Kaliumphosphat, 1 mM DTF
pH 7,8) verwendet, und für
Rattenleber wurde vier ml Lysis-Puffer verwendet. Für die Hundelebern
wurde etwa 10% jedes Lappens in fünf bis 20 Teile aufgeteilt
und in zwei ml Lysis-Puffer gelegt. Die Proben wurden unter Verwendung
eines PRO 200 Homogenisators (PRO Scientific Inc., Monroe, CT) homogenisiert
und bei 4°C
10 min bei 4°C
bei 4.000 U/min zentrifugiert. Zwanzig μl des Überstands wurden bezüglich der
Luciferase-Aktivität
analysiert. Relative Lichteinheiten (RLU) wurden unter Verwendung
eines Standards von den Analytic Luminescence Laboratories (ALL,
San Diego, CA) in pg Luciferase umgerechnet. Luciferase Protein
(pg) = 5,1 × 10–5 × RLU +
3 683 (r2 = 0,992) in pg Luciferase umgerechnet.
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Zehn
um dicke Gewebeschnitte wurden bezüglich β-Galactosidase-Expression wie früher beschrieben
unter Verwendung von 1–4
Stunden X-GAL-Inkubationen (Budker, et al., 1996) gefärbt. Für das Gegenfärben wurde
Hämatoxilin
verwendet, aber der alkalische Schritt wurde weggelassen, so dass
die Hämatoxilinfarbe
rot blieb. Die Prozentzahl an blaugefärbten Zellen in den Leberschnitten
wurde durch Zählen
von –3000 Zellen
in drei Abschnitten und Mitteln ermittelt.
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Blut,
das vom retroorbitalen Sinus erhalten wurde, wurde bezüglich der
Serumkonzentration an hGH unter Verwendung des RIA, HGH-TGES 100T
Kits vom Nichols Institute (San Juan Capistrano, CA) analysiert. Die
Serum-ALT und -GGT-Konzentrationen wurden unter Verwendung von EKTACHEM
DT Objektträgern
und eines KODAK EKTACHEM DT 60 ANALYZER, wie vom Hersteller (Kodak,
Rochester, NY) empfohlen, ausgeführt.
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Luciferase-Experimente bei Mäusen:
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Unsere
vorigen Studien verwendeten das pBS.CMVLux-Plasmid zum Evaluieren
der optimalen Bedingungen für
die Nackt-pDNA- Expression
nach intraportaler Injektion. Diese optimalen Bedingungen waren
intraportale Injektionen von 100 μg
pDNA in 1 ml 15% Mannitol und 2,5 Einheiten Heparin/ml in normaler
Salzlösung.
Die Injektionen wurden über
30 Sekunden bei okkludierter hepatischer Vene und IVC durchgeführt. In dieser
Untersuchung erzielten unter gleichen Bedingungen injizierte 100 μg pCILuc
eine durchschnittliche Gesamtmenge an Luciferase Protein/Leber von
3,73 μg/Leber
(1A, Pv + CL), etwa 30-mal größer als
die mit pBS.CMVLux erhaltene. Ein Teil dieses Anstiegs könnte auf
größere Anwendererfahrung
bei diesen Injektionstechniken zurückzuführen sein. Injektionen mit
pCILuc unter diesen Bedingungen ohne Abklemmen der hepatischen Vene
erzielten etwa 750-mal weniger Luciferase (1A,
PV-CL).
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Den
hepatischen Venen (über
die IVC) einer anderen Reihe von Mäusen wurden 100 μg pCILuc
in 1 ml 15% Mannitol und 2,5 Einheiten Heparin/ml in normaler Salzlösung injiziert.
Wenn die Pfortader abgeklemmt wurde, wurde eine durchschnittliche
Gesamtmenge an Luciferase-Protein/Leber von 17,34 μg/Leber (1A, IVC + CL) im Vergleich zu einer durchschnittlichen
Gesamtmenge an Luciferase-Protein/Leber von 2,83 μg/Leber (1A, IVC – CL) ohne Abklemmen der Pfortader
erhalten.
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Ähnliche
Ergebnisse wurden ebenfalls erhalten, wenn den Gallengängen 100 μg pCILuc
in 1 ml 15% Mannitol und 2,5 Einheiten Heparin/ml in normaler Salzlösung injiziert
wurden. Im Vergleich zu einer durchschnittlichen Gesamtmenge an
Luciferase-Protein/Leber
von 1,33 μg/Leber
(1A, BD – CL) ohne Abklemmen der hepatischen
Vene wurde bei abgeklemmter hepatischer Vene eine durchschnittliche
Gesamtzahl an Luciferase-Protein/Leber von 15,39 μg/Leber (1A, BD + CL) erhalten. Wenn Mannitol weggelassen
wurde, dann erzielten die Gallengang-Injektionen ohne Abklemmen
irgendwelcher Blutgefäße etwa
15-mal weniger Luciferase (0,086 μg/Leber ± 0,06,
n = 25). Das Abklemmen der hepatischen Arterie und der Pfortader
zusätzlich
zur hepatischen Vene verbesserte die Expression nicht über das
hinaus, was erhalten wurde, wenn nur die hepatische Vene abgeklemmt
wurde (keine Daten gezeigt).
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An
Mäusen
wurden Serum-ALT und -GGT-Assays einen und acht Tage nach jeder
der obigen Injektionen mit PCILuc durchgeführt (4 Mäuse für jede Bedingung). Nach jedweder
Injektion, die die Gallengang-Injektionen einschlossen, wurden keine
Erhöhungen
bezüglich
GOT beobachtet. Einen Tag nach Pfortadern- und Gallengang-Injektionen
erhöhten
sich die Serum-ALT-Konzentrationen auf 200–400 U/L. Einen Tag nach den
IVC-Injektionen erhöhten
sich die Serum-ALT Konzentrationen bei der Hälfte der Mäuse auf –1500 U/L, betrugen aber bei
der anderen Hälfte
nur –250
U/L. Bei allen Tieren sanken die Serum-ALT Konzentrationen bis acht
Tage nach Injektion auf Basislinien-Konzentration. Zu positiven
Kontrollzwecken wurde eine nicht-letale intraperitoneale Injektion
von 40 μl
50% Kohlenstofftetrachlorid in Mineralöl durchgeführt. Einen Tag nach der Injektion
wurde ein Durchschnittswert von 25.900 U/L (n = 4) beobachtet.
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Luciferase-Experimente bei Ratte und Hund:
-
Bei
Ratten wurden gleiche Injektionen in die Pfortader, IVC (zur hepatischen
Vene) und Gallengang durchgeführt
(1B). Für die Pfortaderinjektionen
wurden die Injektionsvolumina 15-fach über den
in Mäusen
verwendeten erhöht,
weil die Rattenlebern ~15-fach größer sind als Mäuselebern.
Einen Tag danach wurden 750 μg
pCILuc in 15 ml 15% Mannitol und 2,5 Einheiten Heparin/ml in normaler
Salzlösung
bei abgeklemmter hepatischer Vene in die Pfortader injiziert und
es wurde ein Durchschnittswert von 53,5 μg Luciferase/Leber erhalten
(1B, PV + CL). Die Effizienz des Gentransfers
bei der Ratte wurde mit der bei Mäusen auf zwei Arten verglichen:
In Bezug auf die durch die mg Luciferase pro mg Gewebegewicht definierte
Effizienz betrugen die Konzentrationen der Expression für portale
Injektionen 3,6 μg
Luciferase/g Gewebe bei Ratten im Vergleich zu 3,7 μg Luciferase/g
Gewebe bei Mäusen.
Alternativ betrugen die Wirksamkeiten der Expression, im Sinne der
durch ng Luciferase pro μg
gelieferter pDNA definierten Effizienz, für portale Injektionen 71 ng
Luciferase/μg
DNA in Ratten verglichen mit 37 ng Luciferase/μg DNA in Mäusen.
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Weniger,
aber immer noch erhebliche Luciferase-Expression wurde erhalten,
wenn die Injektionen von pCILuc in den efferenten Gefäßen von
Ratten, wie der IVC, oder dem Gallengang durchgeführt wurden (1B). Injektionen von 750 μg PCILuc
in 15 ml in die hepatische Vene (über die IVC), während die
Pfortader okkludiert wurde, erzielte einen Durchschnittswert von
1,5 μg Luciferase/Leber.
Injektionen von 750 μg
pCILuc in 5 bis 8 ml in den Gallengang ohne irgendeine Abfluß-Obstipation
erzielte einen Durchschnittswert von 1,3 μg Luciferase/Leber.
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In
23 Rattenlebern wurden während
der Injektion von 750 μg
pCILuc in 15 oder 20 ml in die Pfortader bei Okklusion der IVC parenchymale
Drücke
von 12–50
mm Hg gemessen (2). Die Spearmans Rangkorrelation
zwischen Druck und Luciferase-Expression betrug 0,76 (zweiseitiger
p-Wert < 0,001),
was darauf hindeutet, dass der Druck und die Luciferase signifikant
positiv verknüpft
waren. Es schien, dass Drücke
von über 40
mm Hg nicht zu erhöhter
Expression führten.
Die Notwendigkeit der nichtlinearen Komponente zusätzlich zu
einem einfachen linearen Fit wurde durch eine volle Näherung gegenüber dem
reduzierten F-Test (p-Wert = 0,014) verifiziert, was darauf hindeutet,
dass der beobachtete Plateaueffekt echt ist. Die Untersuchung der Auftragung
von sowohl dem verbleibenden Quantil-Quantil als auch dem Restwert
gegen die Vorhersage zeigt außerdem,
dass es keine ernsthaften Verstöße gegen
die Regressionsmodell-Annahmen gibt, und daher sind die Regressionsmodelle
und p-Werte gültig
(Fisher und van Belle, 1993).
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Vorläufige Experimente
untersuchten die Fähigkeiten
der nackten pCILux (nicht pCILuc), bei Hunden exprimiert zu werden
(Tabelle I). Bei Mäusen
stellte pCILux im Fall der intraportalen Injektion 3x geringere
Expression als pCILuc bereit (Daten nicht gezeigt). Bei fünf Hunden
wurden verschiedene Mengen an DNA in, den Gallengang entweder mit
oder ohne Blockierung des Abflusses durch Okkludieren der IVC injiziert.
Bei einem Tier wurde die DNA ohne irgendeine Abfluß-Blockierung
in die IVC injiziert. Alle Hunde überlebten die Vorgehensweise,
außer
dass Tiere, die die abgeklemmte IVC hatten, postoperativ langsamer
genasen. Die Tiere wurden einen Tag nach den Injektionen getötet und
Dutzende von Gewebeproben aus jedem Leberlappen wurden bezüglich Luciferase
analysiert. Die Luciferase-Expression war über alle Lappen in jeder Leber gleichmäßig verteilt,
außer
in einem Lappen von einem Hund. Eine histologische Routineanalyse
bei Hund #5 (Tabelle I) deutete darauf hin, dass der Gewebeaufbau
erheblich zerstört
war, was darauf hinweist, dass die Injektionsvolumina zu groß waren.
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Das
Verringern des Injektionsvolumens bei Hund #6 auf 200 ml führte zur
besten Expression (Tabelle I).
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β-Galactosidase-Ergebnisse
bei Mäusen
und Ratten:
-
Der β-Galactosidase-Expressionsvektor
wurde verwendet, um den Prozentsatz und die Art der Zellen zu ermitteln,
die transfiziert wurden (3). Wie früher für portale Veneninjektionen
beobachtet (Budker, et al., 1996), schien die umfassende Mehr heit
der blaugefärbten
Zellen aus morphologischen Gründen
Hepatozyten zu sein, aber wenige schienen Endothelzellen oder andere
Zellarten zu sein. Nach den Gallengang- oder IVC-Injektionen bei
Mäusen
oder Ratten wurde ebenfalls eine Mehrheit an Hepatozyten blau gefärbt (3).
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Unter
den verschiedenen Injektionsbedingungen entsprach die Prozentzahl
an Zellen den Konzentrationen an Luciferase-Expressionen (1 und 3).
Bei Mäusen
ergaben die IVC-Injektionen
die höchsten Prozentsätze an β-Galactosidase-positiven
Zellen, wobei 7% der Hepatozyten positiv waren (3B).
Bei Ratten ergaben die Pfortadern-Injektionen den höchsten Prozentsatz
an β-Galactosidase-positiven
Zellen, wobei 7% der Hepatozyten positiv waren (3C).
In einigen Tieren betrug die Leberzellbeschädigung deutlich weniger als
5% der Zellen (zum Beispiel in 3A).
Bei den Rattenlebern, denen in die Pfortader injiziert wurde, ist
von Bedeutung, dass fast alle der positiv-gefärbten Zellen periazinär waren,
mit wenigen positiven Zellen um die Zentralvene herum (3C).
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Wiederholte Gallengang-Injektionen:
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Die
Gallengänge
von Mäusen
wurden kanüliert
und einmal pro Woche wurde 100 μg
pCMVhGH in 1 ml 15% Mannitol in normaler Salzlösung injiziert (4).
Die Serum-Konzentrationen an hGH erhöhten sich einen Tag nach der
schnellen Injektion und verringerten sich dann bis sieben Tage nach
der Injektion auf Hintergrundkonzentrationen. Einen Tag nach der
zweiten Injektion stiegen die hGH-Konzentrationen erneut an und
gingen dann bis sieben Tage nach der zweiten Injektion auf Hintergrundkonzentrationen
zurück.
Nach der dritten Injektion kamen nur minimale Erhöhungen an
hGH-Konzentrationen vor. Mäuse,
die nach der ersten Injektion die höchsten Konzentrationen aufwiesen,
wiesen nach der zweiten Injektion die geringsten Konzen trationen
auf (Maus 3 und 6), und umgekehrt (Maus 1, 2 und 4). Bei einer anderen
Reihe von Tieren (4 Mäuse) wurden
die Gallengang-Injektionen mit pCMVhGH viermal wiederholt und dann
wurde pCILuc injiziert. Die ersten drei pCMVhGH-Injektionen führten zu ähnlichen
Erhöhungen
bezüglich
der hGH-Serumkonzentrationen wie in 4. Obwohl
es nach der vierten Injektion nur geringe Erhöhungen an hGH-Serumkonzentrationen gab,
erzielte die Injektion von pCILuc einen Durchschnittswert von 29,2
ng/Leber (± 7,1,
n = 3). Die Leber in einer der vier Mäuse war extrem gelb und vernarbte
infolge des Gallengang-Abbindens und exprimierte keine Luciferase.
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Diskussion:
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Dieser
Bericht erweitert die Befunde der früheren Untersuchung, die nach
afferenter intraportaler Lieferung pDNA-Expressionen zeigten, und zeigt nach
der Lieferung über
efferente Gefäße, wie
der hepatischen Vene oder dem Gallengang, effiziente Plasmid-Expression.
Wenn in eines der drei Gefäße injiziert
wurde, war die Expression von Luciferase oder β-Galactosidase gleichmäßig über die
ganze Leber verteilt. Das Kombinieren dieser operativen Ansätze mit
verbesserten Plasmidvektoren ermöglichte
ungewöhnlich
hohe Konzentrationen an Fremdgen-Expression, wobei bei Mäusen über 15 μg Luciferaseprotein/Leber
und bei Ratten über 50 μg produziert
wurde (1 und 2). Gleich
hohe Konzentrationen an β-Galactosidase-Expression wurde
erhalten, da 7% der Hepatozyten bei nur einer Stunde X-GAL Inkubation
intensive blaue Färbung
aufwiesen (2). Diese Konzentrationen an
Fremdgen-Expression zählen
zu den höchsten
mit nicht-vitalen Vektoren erhaltenen Konzentrationen und nähern sich
dem, was mit vitalen Vektoren erreicht werden kann.
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Beim
Verwenden des Pfortadern-Administrationswegs ist die Okklusion des
Abflusses für
die Expression kritisch. Die Abfluß-Okklusion erhöht die Expression
bei den efferenten Verabreichungswegen, jedoch wurden erhebliche
Expressionsmengen erhalten, selbst wenn die hepatische Vene nicht
blockiert war. Höchstwahrscheinlich
stellt die natürliche
Blutflussrichtung eine ausreichende Triebkraft bereit, um den Austritt
von Injektionsfluid zu verzögern
und den hydrostatischen Druck zu erhöhen. Die Verwendung dieser
efferenten Gefäße vereinfacht
die Verabreichung für
potentielle menschliche Applikationen, da sie leichter durch nicht-invasive
Methoden zu erreichen sind. Wenn keine Okklusion verwendet wird,
dann muß nur
ein Gefäß erreicht
werden. Diese efferenten Wege sollten auch für die Verabreichung viraler
und nicht-viraler Vektoren in Erwägung gezogen werden, wie es
beim Liefern adenoviraler Vektoren im Gallengang getan wurde [Vrancken
Peeters, et al., 1996b; Vrancken Peeters, et al., 1996a; Yang et
al., 1993].
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Der
Mechanismus der pDNA-Aufnahme ist nicht bekannt, könnte aber
natürliche
zelluläre
Aufnahmeprozesse einschließen
(Budker, et al., 1996). Es ist von Interesse, dass hohe Konzentrationen
an Luciferase-Expression gelegentlich erhalten werden könnten, wenn
die DNA in kleinen Volumina isotonischer Lösungen ohne Okkludieren der
IVC in den Gallengang injiziert wurde. Erhöhter osmolarer und hydrostatischer Druck
könnte
für die
Aufnahme der pDNA durch Hepatozyten nicht kritisch sein, da sie
sich nicht in Muskelzellen befinden (Wolff, et al., 1990; Wolff,
et al., 1991; Wolff, et al., 1992a). Dies würde darauf hinweisen, dass der
Mechanismus der pDNA-Aufnahme in der Tat endogene zelluläre Bahnen
einschließen
könnte.
Erhöhte hydrostatische
und osmotische Drücke
könnten
die Expression durch Verbessern dieser zellulären Internalisierungsprozesse
erhöhen
(Haussinger, 1996). Beispielsweise stimuliert die Hepatozytenschrumpfung
die Replikation des Enten-Hepatitis-B-Virus (Offensperger, et al., 1994).
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Die
erhöhten
Drücke
könnten
auch die Lieferung der pDNA zur Hepatozytenoberfläche erhöhen – nicht
nur bei der Blutgefäß-Verabreichungen (über die
sinusoiden Fenster) sondern auch bei den Gallengang-Injektionen.
Die erhöhten
Drücke
könnten
die Gallensekretion vorübergehend
abschwächen
und dabei die Beseitigung (Clearance) der pDNA verringern (Stieger,
et al., 1994). Beispielsweise sollte das hyperosmolare Mannitol
Zellschrumpfung induzieren, was dafür bekannt ist, die Taurocholin-Ausscheidung
in der Galle zu inhibieren (Haussinger, et al., 1992).
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Hepatozyten
sind funktionell polarisierte Zellen, in welchen die basalen und
apikalen Membranen verschiedene exozytische, endozytische und transzytotische
Funktionen aufweisen (Hubbard, et al., 1994). Dieser Erfolg bei
entweder Blutgefäß- oder Gallengang-Wegen
könnte
darauf hindeuten, dass sowohl die basale (sinusförmige) als auch die apikale
(Gallenkanal) Membran sich einen gemeinsamen Pfad für den zellulären Eintritt
von pDNA teilen. Allerdings kann der Durchgang der DNA zwischen
den basal-lateralen und Gallenkanal-Räumen selbst unter den behutsameren
Injektionsbedingungen nicht ausgeschlossen werden. Die in den Gallengang
injizierte Plasmid-DNA könnte
von der basal-lateralen Oberfläche
der Hepatozyten nach Durchgang panzellulärer aufgenommen werden. Wenn
nur die basallaterale Oberfläche
die pDNA aufnimmt, dann könnten
die erhöhten
hydrostatischen und osmotischen Drücke die pDNA-Expression durch
Aufbrechen der festen Verbindungsstellen zwischen Hepatozyten verbessern
und dabei den Fluß von
pDNA zwischen den gangartigen und basal-lateralen Räumen erhöhen (Desmet
und De Vos., 1982).
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Der
Gallengang wurde kanülisiert,
um zu bestimmen, ob wiederholte Injektionen durchgeführt werden könnten. Nach
den ersten beiden Injektionen wurden erhebliche hGH-Konzentrationen
erhalten (3). Bis eine Woche nach jeder
Injektion fielen die hGH-Konzentrationen beträchtlich, vermutlich aufgrund
einer Immunantwort auf das fremde Protein. Das Unvermögen, hGH
nach den dritten oder vierten Injektionen zu detektieren, lag höchstwahrscheinlich
an einer schnelleren Antwort der auf hGH sensibilisierten Immunantwort.
Die Fähigkeit,
danach Luziferasse-Expression zu erhalten, spricht gegen eine Immunantwort
gegen die pDNA, die Expression verhindert. Frühere Studien haben es nicht
vermocht, nach der Verabreichnung nackter pDNA Anti-DNA-Antikörper zu
detektieren (Nabel, et al., 1992; Jiao, et al., 1992). Die Fähigkeit,
wiederholt nackte pDNA zu verabreichen, ohne eine Immunantwort gegen
den Vektor zu induzieren, ist ein deutlicher Vorteil von nackter
pDNA gegenüber
viralen Vektoren und einigen Arten von nicht-viralen Vektoren.
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Andere
Studien, die in unserem Labor im Gange sind, deuten darauf hin,
dass die Unterdrückung
des Immunsystems anhaltendere Expression ermöglicht. Bei post-mitotischen
Myofasern können
die Plasmide extrachromosomal bestehen und für mindestens zwei Jahre exprimieren,
vermutlich, weil die pDNA nicht infolge von Zellteilung verloren
geht (Wolff, et al., 1992b; Herweijer, et al., 1995). In Hepatozyten,
die bei Nagern und Menschen eine Halbwertszeit von bis zu einem
Jahr aufweisen, würde
die pDNA ziemlich wahrscheinlich langsam verloren gehen (Webber,
et al., 1994; Leffert, et al., 1988). Wenn dem so ist, dann könnten leberbasierte genetische
Krankheiten wie Hämophilie
durch Injektionen alle sechs Monate behandelt werden. Der Gallengang
könnte
wiederholt durch obere gastrointestinale Endoskopie angesteuert
werden. Gleichermaßen
könnte die
hepatische Vene über
periphere oder zentrale Venen nichtinvasiv angesteuert werden. Zusätzlich könnte der
Gentransfer an Neugeborene über
die Nabelschnurgefäße geliefert
werden, um diese über
eine Neugeborenen-Stoffwechselkrise zu bringen, wie sie bei der
organischen Acidunase und den Harnstoffzyklus-Defekten auftritt.
-
Oft
funktionieren Gentransfer-Techniken, die bei Mäusen funktionieren, nicht bei
größeren Tieren.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Technik bei Ratten funktioniert,
die etwa zehnmal größer als
Mäuse sind.
Die Hunde-Ergebnisse zeigen, dass die Leber großer Nicht-Nager-Säuger nackte
pDNA exprimieren kann. Obwohl erhebliche Konzentrationen an Luciferaseaktivität erhalten
wurden, wird weitere Optimierung der Injektionsbedingungen benötigt, um
die Effizienz der Expression zu erhöhen, so dass sie mit denen
bei Nagern vergleichbar sind. Die Untersuchungen zur Bestimmung
der Beziehung zwischen intraparenchymalem Druck und Luciferase-Expression
bei Ratten sind der erste Schritt zu diesem Ziel. Bei den Nagern
trat ein minimaler Leberzellschaden auf – wie durch die Serum-Chemikalien
und Histologie bewiesen –,
aber die Injektionen waren gegenüber
den Hepatozyten bei Hunden zerstörender.
Vermutlich ist das effiziente Liefern der pDNA an die Hepatozyten-Oberfläche bei
minimaler zellulärer
oder Gewebe-Zerstörung
der Schlüsselfaktor
(2).
-
Im
Forschungslabor werden die beschriebenen Techniken ermöglichen,
Nager genau so wie immortalisierte und primäre Leberzellkulturen zu verwenden,
die jetzt für
Gen- und zelluläre
Untersuchungen von Leberfunktionen genutzt werden. Der Gentransfer
in Zellen in Kulturen war ein entscheidend wichtiges Werkzeug für das Entschlüsseln der
Genfunktionen und für
das Untersuchen der Wirkung von exprimierten Proteinen auf zellu läre Prozesse. Üblicherweise
wird das zu untersuchende Gen in einem Plasmid-Vektor platziert
und vorübergehend
in die geeignete Zellkultur transfiziert. Isoforme und Mutationsformen
der zu untersuchenden Gene können
schnell in Plasmidexpressionsvektoren platziert und untersucht werden.
Unsere Befunde deuten darauf hin, dass ein ähnlicher, Plasmid-basierter
Ansatz verwendet werden könnte,
um die Wirkungen von Genfunktionen in Hepatozyten in situ zu untersuchen.
Unter der Annahme, dass die hohen Konzentrationen an Expression
in diesem System transient sind, dann wäre es das Beste, wenn diese
Wirkungen innerhalb weniger Tage auftreten würden. Die Verwendung von pDNA
vermeidet die arbeitsreichen Schritte, die zur Produktion vitaler
Vektoren oder Bildung transgener Mäuse notwendig sind, und ermöglicht dabei
viele verschiedene Gene und deren verwandte mutierte Formen schnell
zu untersuchen. Es wird erlauben, Mechanismen der Genexpression
und deren Wirkungen auf die Leberfunktion im Kontext eines vollständigen Säugerorganismus schnell
zu untersuchen.
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Beispiel 12
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Auch
die intravaskuläre
Lieferung nackter pDNA an Muskelzellen hat ihren Reiz. Ein Muskel
weist eine hohe Dichte an Kapillaren auf (Browning, 1996), und die
Kapillaren stehen in engem Kontakt mit den Myofasern (Lee, 1995).
Allerdings besteht das Endothel in Muskelkapillaren aus der kontinuierlichen,
nicht-gefensterten
Art und weist besonders gegenüber
großen
Makromolekülen
eine niedrige Durchlässigkeit
gegenüber einer
gelösten
Substanz auf (Taylor, A.E. und D.N. Granger, Exchange of macromolecules
across the microcirculation. In: Handbook of Physiology. The Cardiovacular
System. Microcirculation.; Bethesda, MD: Am. Physiol. Soc., 1984,
sect. 2, vol. IV, chapt. 11, p. 467). Der Mechanismus von transendothelialen
Makromolekül-Transporten
ist noch wenig verstanden. Zellbiolo gen haben vorgeschlagen, dass
dieser Transport bei Transzytose, die plasmalemmale Vesikel einschließt oder
bei konvektivem Transport durch transiente transendotheliale Kanäle, die
durch die Fusion von Vesikeln gebildet werden, auftritt (Michel
C.C., Cardiovascular Res., 1996). Physiologen haben das Muskelendothel
modelliert, da es eine große
Anzahl kleiner Poren mit Radien von 4 nm und eine sehr geringe Anzahl
großer
Poren mit Radien von 20–30
nm aufweist (Rippe B., Physiological Rev., 1994). Obwohl der Gyrationsradius
von 6 kb pDNA –100
nm beträgt
(Fishman, D.M., Biopolymers, 38, 535–552), weist supergeknäuelte DNA
in plektonemischer Form Superhelix-Abmessungen von etwa 10 nm auf
(Rybenkov, V.V.J., Mol. Biol. 267, 299–311, 1997). Dies impliziert,
dass pDNA eine Möglichkeit
hat, die mikrovaskulären
Wände durch
Fadenziehen durch deren lange Poren zu durchqueren. Wir nahmen an,
dass die Geschwindigkeit der pDNA-Extravasation durch Verbessern
der Fluidkonvektion durch diese langen Poren durch Erhöhen des
Druckunterschieds über
die Wände
in ausgewählten
Bereichen erhöht
werden könnte.
Dieser Bericht zeigt, dass intravaskuläre pDNA-Injektionen unter hohem
Druck in der Tat zu hohen Konzentrationen an Fremdgen-Expression
in Muskeln über
die ausgewählten
Hinterläufe
einer adulten Ratte führen
kann.
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Hydrostatischer Druck
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475 μg pCILux
in normaler Salzlösung
(NSS) wurde in die Oberschenkelarterien adulter Sprague-Dawley Ratten
bei blockiertem Bluteinfluß-
und -Abfluß injiziert.
Die Injektion von pCILux, einem Luciferase-Expressionsvektor, der
den CMV-Promoter (von HGT akzeptierter LEBER II-Promoter) verwendete, wurde
ausgeführt,
nachdem sowohl die Oberschenkelarterie als auch -vene für 10 min
okkludiert wurden. Zwei Tage nach den pDNA-Injektionen wurden in
allen Muskeln des Hinterlaufs die Luciferase- Aktivitäten gemessen (5).
Die höchsten
Konzentrationen an Luciferase-Expression wurden erreicht, wenn die
pCILux in 9,5 ml normaler Salzlösung
innerhalb 10 Sek. injiziert wurde. Injektionsvolumina von weniger
als 9,5 ml führten
zu erheblich geringeren Expressionen (5(a)).
Injektionszeiten von mehr als 10 Sek. führten ebenfalls zu viel geringerer
Expression (5(b)). Diese kritische
Abhängigkeit
vom Volumen und der Injektionsgeschwindigkeit deutet darauf hin,
dass für
effiziente Expression entweder erhöhter hydrostatischer Druck
oder schneller Fluß benötigt wird.
Arterieninjektionen, die ohne Okkludieren der Oberschenkelvene durchgeführt wurden, führten zu
etwa 200-fach geringerer Expression (1,8 ± 1,2 ng Luciferase für alle Hinterlaufmuskeln).
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Andere Faktoren
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Es
wurden weitere Untersuchungen durchgeführt, um die Wirkung von Ischämie auf
die Expression der intravaskulär
injizierten pCILux zu bestimmen. Die Ischämiezeit wurde durch Variieren
der Zeit eingestellt, so dass sowohl die Oberschenkelarterie als
auch -vene vor der pDNA-Injektion okkludiert wurden (5(c)). Obwohl die höchste Konzentration an Expression
mit 10 min Ischämie
erhalten wurde, waren die Expressions-Konzentrationen bei kürzeren oder
längeren
Ischämiezeiten
nur geringfügig
geringer. Dies legt nahe, dass Ischämie zum Ermöglichen des Austritts der pDNA
aus dem intravaskulären
Raum kein kritischer Faktor ist. Allerdings wurde der Blutfluß für den Null-Ischämiezeitpunkt
für ~30
Sek. unterbrochen, und dies könnte
ausreichend sein, um vaskuläre
Durchlässigkeit
zu bewirken. Ischämie
könnte
die Expression entweder durch kapillare Rekrutierung und Vasodilatation
oder Verbessern der Durchlässigkeit
erhöhen
(Mathieu-Costello O., Int. J. Microcirc. 1995, 15, 231–237). Zusätzlich könnte Ischämie möglicherweise
die pDNA-Expression durch Beeinflussen der Transkription oder der
Translation erhöhen.
Ischämie
kann vom Muskel für
2 oder 3 Stunden toleriert werden (Gidlof A., Int. J. Microcirc.
Clin. Exp., 1987, 7, 67–86).
Die histologische Analyse des Muskels ließ keine Hämorrhagie oder Myofaserbeschädigung erkennen.
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Andere
Faktoren wurden untersucht, um die Konzentration der Expression
zu untersuchen. Hypotonische (6, Bedingung
2) oder hypertonische (6, Bedingung 3) Injektionslösungen führten zu
weniger Expression. Obwohl die Wirkung der hypertonischen Injektionslösung (normale
Salzlösung
mit 15% Mannitol) durch die langsamere Injektionsgeschwindigkeit
(über 30
Sek. anstatt von 10 Sek.), die von dessen erhöhter Viskosität herrührt, vermindert
worden sein könnte.
Die Vorinjektion mit Kollagenase führte zu einer 3,5-fachen Erhöhung auf
1.332 ng/Gesamtmuskeln (6, Bedingung 4). Die Kollagenase
wurde verwendet, um die Basalmembran der Kapillaren zu zerstören und
dabei den pDNA-Austritt zu erhöhen.
Sie könnte
die Expression auch durch Zerstören
der extrazellulären
Matrix im Muskel erhöht
haben. Weitere Untersuchungen sind in Vorbereitung, um die optimalen
Bedingungen für
die Kollagenase-Verabreichung ohne Verursachen von Hämorrhagie
zu bestimmen.
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Verteilung der Fremdgen-Expression
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Die
Luciferase-Expression wurde unter allen Muskelgruppen im Bein verteilt
(Tabelle 1). Die geringeren Konzentrationen im unteren Unterschenkel
und Fuß liegen
wahrscheinlich an deren hohem Gehalt an Sehnen und der geringen
Menge an Muskeln. Die Konzentrationen nach intravaskulärer Injektion
waren bis zu 40-mal höher
als die Konzentrationen nach intramuskulärer Injektion.
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Die
Art und der Prozentsatz der transfizierten Zellen im Muskel wurde
unter Verwendung des β-Galactosidase-Reportersystems
ermittelt. Unter Verwendung der besten Injektionsbedingung (Bedingung
4 in 6) exprimierten etwa 10–50% der Myofasern β-Galactosidase.
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Diese
Expressionsergebnisse stellen den indirekten Beweis bereit, dass
pDNA-Extravasatation auftrat. Ein noch direkterer Beweis wurde unter
Verwendung von Fluoreszenz-markierter DNA erhalten, die in die Oberschenkelarterie
injiziert wurde (Bedingung 1 in 6). Die
markierte DNA wurde extravaskulär
in alle Extremitäten-Muskeln
verteilt und umgab das meiste der Myofasern (Daten nicht gezeigt).
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Schlußfolgerung
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass das intraarterielle Liefern von pDNA zum
Muskel stark verbessert werden kann, wenn mit einem großen Volumen
schnell injiziert wird und wenn alle Blutgefäße, die in und aus den Hinterläufen führen, okkludiert
werden. Diese Bedingungen erhöhen
vermutlich den intravaskulären
hydrostatischen Druck und erhöhen
dabei den konvektiven Abfluß,
der die pDNA mit Myofasern in Kontakt bringt. Der hohe intravaskuläre Druck
kann die Anzahl, Größe und Durchlässigkeit
der mikrovaskulären
Poren erhöhen (Rippe
B., Acta Physiol. Scand., 125, 453–459, 1985) (Wolf M.B. Am.
J. Physiol., 257, H2025–H2032,
1989). Vorläufige
Untersuchungen unter Verwendung von Kollagenase legen nahe, dass
die enzymatische Zerstörung
der Gefäß-Basismembran
oder der extrazellulären
Muskelmatrix das Liefern der pDNA an die Myofasern ebenfalls erhöhen könnte. Ischämie erhöhte die
Expression ebenfalls mäßig. Außerdem wird
erwartet, dass andere Enzyme wie Hylaronidase ähnlich wie Kollagenase arbeiten
werden.
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Die
Untersuchung zeigt, dass der intravaskuläre Ansatz die Expression im
Muskel im Vergleich zur intramuskulären Injektion bis zu 40-fach
erhöht.
Dies ist der erste Beweis, dass nackte Plasmid-DNA in Muskeln von
adulten Tieren, die größer als
Mäuse sind,
effizient exprimiert werden kann. Dies ist ebenfalls der erste Bericht
eines intravaskulären,
nicht-viralen Gentransfer-Ansatzes für Muskeln. Weitere Untersuchungen
bei größeren Tieren
werden die klinische Relevanz dieser Untersuchung bestimmen.
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Beschreibung der Injektionen
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Bei
150–200
g adulten Sprague-Dawley-Ratten, die mit 80 mg/mg Ketamin und 40
mg/kg Xylazin anästhesiert
wurden, wurde eine 4 cm lange abdominale Mittellinien-Ektomie durchgeführt. Mikrogefäß-Clips (Edward
Weck, Inc., Research Triangle Park, NC) wurden am externen Iliakal,
der kaudalen Bauchdeckenvene, dem internen Iliakal und den efferenten
Gallenarterien und -venen platziert, um sowohl den Abfluß als auch den
Einfluß des
Bluts zum Bein zu blockieren. In die externe Iliakalarterie wurde
eine 27 g-Schmetterlingsnadel eingebracht und die DNA-Lösung wurde
per Hand injiziert. Tabelle 1. Verteilung der Luciferase-Expression
unter den unterschiedlichen Hinterlauf-Muskelgruppen zwei Tage nach
intraarterieller Injektion mit 475 μg pCILux in 9,5 ml NSS über 10.
Für 6 Tiere
werden Mittelwerte und deren Standardabweichungen gezeigt.
Injektionsart | Muskelgruppe | Gesamtmenge
Luciferase [ng] | Luciferasekonz.
[ng/g Gewebe] |
Intravaskulär | Vorderer
Ober-schenkel | 149,1 ± 51,2 | 109,2 ± 37,5 |
| Hinterer
Ober-schenkel | 74,6 ± 36,0 | 43,4 ± 20,9 |
| Medialer
Oberschenkel | 88,7 ± 63,7 | 61,6 ± 44,5 |
| Hinterer
Unterschenkel | 114,5 ± 89,7 | 66,0 ± 51,7 |
| Vorderer
Unterschenkel | 3,0 ± 1,0 | 5,4 ± 1,7 |
| Fuß | 0,5 ± 0,2 | 4,1 ± 1,4 |
Intramuskulär | Vorderer
Oberschenkel | 3,7 ± 0,9 | 2,8 ± 0,8 |
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Das
Vorangehende wird nur bezüglich
der Prinzipien der Erfindung als veranschaulichend erachtet. Ferner,
da dem Fachmann ohne weiteres viele Modifikationen und Änderungen
einfallen, ist es nicht erwünscht,
die Erfindung auf die exakte Ausführung und den Arbeitsablauf,
die gezeigt und beschrieben sind, einzuschränken.