DE69737393T2

DE69737393T2 - Verfahren für die diagnose von glaukom und für die erkennung von medizinen für seine behandlung

Info

Publication number: DE69737393T2
Application number: DE69737393T
Authority: DE
Inventors: Abbot F. Arlington Clark; Robert J. Euless Wordinger
Original assignee: University of North Texas; Alcon Manufacturing Ltd; University of North Texas Health Science Center
Current assignee: University of North Texas; Alcon Research LLC; University of North Texas Health Science Center
Priority date: 1996-12-05
Filing date: 1997-11-14
Publication date: 2007-06-14
Anticipated expiration: 2017-11-15
Also published as: ATE354671T1; JP2001505434A; AU728438B2; EP0943014A1; ES2281918T3; WO1998024932A1; DE69737393D1; DK0943014T3; EP0943014B1; AU5261798A; PT943014E; CA2274244C; CA2274244A1

Description

Die Priorität wird von der Provisional Application, US Patent Application Serial Nr. 60/033227, eingereicht am 5. Dezember 1996, beansprucht.
Hintergrund der Erfindung
Glaukom wird gewöhnlich diagnostiziert, indem der Sehfeldverlust, Veränderungen im Aussehen des Discus und des Intraokulardrucks des Patienten überwacht werden. Glaukom wird derzeit behandelt, indem eine oder mehr von drei Strategien verwendet werden, um den erhöhten intraokularen Druck, der mit der Krankheit verbunden ist, abzusenken: mit Pharmazeutika (z.B. Betablocker, Carboanhydrasehemmer und Miotika), mit Lasertrabekuloplastie und/oder Glaukomfiltrationschirurgie. All diese Therapien senken indirekt den Intraokulardruck, behandeln jedoch nicht den zugrunde liegenden Krankheitsprozess, der im Trabekelnetzwerk auftritt. Es wäre vorteilhaft, wenn Glaukom diagnostiziert werden könnte, bevor ein Patient einen Verlust des Gesichtsfeldes und die Zerstörung seines Discus feststellen würde.
Es gibt sehr viele Hinweise, die darauf hindeuten, dass Glucocorticoide an der Entstehung von Augenhochdruck und Glaukom beteiligt sind. Siehe A.F. Clark, Journal of Glaucoma, "Steroids, Ocular Hypertension, and Glaucoma", 4:354–369, 1995. Verschiedene Forscher haben gezeigt, dass das menschliche Trabekelnetzwerk (TM) den klassischen Glucocorticoidrezeptor (GRα) enthält. Siehe Weinreb et al., Invest. Ophthalmol. Vis. Sci., "Detection of Glucocorticoid Receptors in Cultured Human Trabecular Cells", 21:3, 403–407, 1981 und Hernandez et al., Invest. Ophthalmol. Vis. Sci., "Glucocorticoid Target Cells in Human Outflow Pathway: Autopsy and Surgical Specimens", 24:1612–1616, 1983. Kürzlich wurde die Expression einer alternativ gespleißten Form des menschlichen Glucocorticoidrezeptors (GRβ) in Nicht-Augengeweben und Zellen entdeckt. Siehe Bamberger et al., The Journal of Clinical Investigation, "Glucocorticoid Receptor β, a Potential Endogenous Inhibitor of Glucocorticoid Action in Humans", 95:2435–2441, 1995, und Oakley et al., The Journal of Biological Chemistry, "The Human Glucocorticoid Receptor β Isoform", 271:16, 9550–9559, 1996. Diese alternativ gespleißte Form des Glucocorticoidrezeptors (GR) wird als Protein exprimiert, das Glucocorticoide nicht mehr bindet, aber mit der aktivierten Form des normalen Glucocorticoidrezeptors wechselwirken kann und physiologische Funktionen des Glucocorticoidrezeptors blockieren oder verändern kann.
WO 96/14411 offenbart ein Verfahren zum Diagnostizieren von Glaukom bei einem Patienten, das umfasst, dass bestimmt wird, ob die Menge eines im Trabekelnetzwerk induzierten Glucocorticoidantwortproteins, das im Trabekelnetzwerk eines Auges eines Patienten vorhanden ist, die Menge an diesem im Trabekelnetzwerk induzierten Glucocorticoidantwortprotein übersteigt, die im Trabekelnetzwerk eines Auges eines Einzelnen vorhanden ist, der nicht unter Glaukom leidet, wobei der Nachweis einer überschüssigen Menge des durch Trabekelnetzwerk induzierten Glucocorticoidantwortproteins auf Glaukom hinweist.
Zusammenfassung der Erfindung
Die vorliegende ist auf Methoden gerichtet, um Glaukom zu diagnostizieren, indem eine Person auf eine abweichende bzw. aberrante GRβ-Expression getestet wird. Es werden auch Methoden zum Screenen nach therapeutischen Mitteln, die zur Behandlung von Glaukom nützlich sind, angegeben.
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
Überraschenderweise wurde gefunden, dass gezüchtete Zelllinien von menschlichem Trabekelnetzwerk, die aus glaukomatösen Spendern stammen, mRNA sowohl für die andere Spleißform des menschlichen Glucocorticoidrezeptors (GRβ) als auch den normalen Glucocorticoidrezeptor (GRα) exprimieren, wohingegen normale TM-Zelllinien nur die mRNA für GRα exprimieren. Es wird angenommen, dass der erhöhte Intraokulardruck, der mit dem primären Weitwinkelglaukom assoziiert ist, auf einer aberranten Expression von GRβ im Trabekelnetzwerk beruhen kann. Daher kann die die Feststellung, dass jemand GRβ im Trabekelnetzwerk oder anderen Geweben anormal exprimiert, zur Diagnose von Glaukom führen. Diese Erkenntnis kann auch verwendet werden, um zu bestimmen, ob Mittel bei der Behandlung von Glaukom therapeutischen Wert haben, indem bestimmt wird, ob sie mit GRβ wechselwirken oder die Expression von GRβ verändern. Dies kann erfolgen unter Verwendung von Ligandenbindungsassays oder funktionellen Assays für GRβ.
Die Diagnostizierung einer aberranten GRβ-Expression oder von Schäden in dem GR-Gen, das GRβ codiert, kann erfolgen unter Verwendung von Verfahren, die dem Fachmann auf diesem Gebiet wohl bekannt sind. Siehe C.T. Caskey, J.A.M.A., "Molecular Medicine. A Spin-off From the Helix", 269:15, 1986–1992, 1993. Z.B. könnten Personen gescreent werden auf die Gegenwart eines genetischen Defekts in GRβ, indem die DNA, die aus peripheren Blutleukozyten stammt, analysiert wird. Arten von DNA-Analysen könnten, ohne darauf beschränkt zu sein, einschließen: Restriktionsfragmentlänge-Polymorphismus (RFLP), Einzelstrang-Konformations-Polymorphismen (SSCP), Polymerase-Kettenreaktion (PCR), denaturierende Gradientengele, allelspezifische Oligonucleotidligierungsassays und allelspezifische Hybridisierungsassays. Zusätzlich könnten das Trabekelnetzwerk oder andere relevante Zellen von Personen auf die GRβ-Expression analysiert werden mit einer Anzahl von Techniken, wie reverse Transkription-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR), Immunoassays, funktionelle GR-Assays etc.

Claims

Verfahren zur Diagnose eines Glaukoms, umfassend den Nachweis einer aberranten Expression einer alternativen Spleißform des menschlichen Glucocorticoidrezeptors (GRβ), oder von Defekten in einem GRβ codierenden GR-Gen.
Verfahren nach Anspruch 1, bei dem GR-Gendefekte durch ein Verfahren nachgewiesen werden, ausgewählt aus der Gruppe von Tests, bestehend aus: Restriktionsfragmentlänge-Polymorphismus (RFLP), Einzelstrang-Konformations-Polymorphismus (SSCP), Polymerasekettenreaktion (PCR), denaturierendem Gradientengel, allel-spezifischer Oligonucleotidligation sowie allel-spezifischer Hybridisierung.
Verfahren zur Diagnose eines Glaukoms, umfassend den Nachweis genetischer Veränderungen im GR-Gen, die zu einer veränderten GRβ-Expression führen.
Verfahren zur Diagnose eines Glaukoms, umfassend den Nachweis genetischer Veränderungen außerhalb des GR-Gens, die zu einer veränderten GRβ-Expression führen.
Verfahren zur Bestimmung, ob ein Mittel brauchbar zur Behandlung eines Glaukoms ist, durch Bestimmung, ob es mit GR-β interagiert oder die Expression von GRβ verändert.