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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf kationische Vehikel-DNS-Komplexe
(d.h. kationische Liposom-DNS-Komplexe, kationische Polymer-DNS-Komplexe),
wie in den Ansprüchen
definiert.
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Hintergrund der Erfindung
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I. Gentherapie
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Die
Entwicklung von Techniken der Gentherapie zur Behandlung von neoplastischen
und Stoffwechselerkrankungen nähert
sich der klinischen Anwendung. Das größte Hindernis bei der Behandlung
maligner Erkrankungen verbleibt im Transport des Transgens durch
einen Vektor zum entfernten Zielgewebe.
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Gentragende
Vektoren werden allgemein in viral und nicht-viral eingeteilt. Unglücklicherweise
unterliegen alle bis heute beschriebenen Vektoren wesentlichen Beschränkungen.
Z.B. können
replikationsdefiziente retrovirale Vektoren sich teilende Zellen
wirkungsvoll transfizieren. Die lokale intratumorale Injektion von Retroviren,
die ein Thymidinkinase-Transgen enthalten, wurde erfolgreich dazu
verwendet, die Regression von Gliomzellen zu beeinträchtigen.
(Culver et al., Science, 256:1550-1552 (1992)).
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Allerdings
besitzen Retroviren das Potenzial, Insertionsmutagenese zu verursachen.
Das führt
dazu, dass ihre Anwendung auf die direkte Injektion in einen Tumor
oder auf ex-vivo-Gentransferversuche beschränkt ist. Im Gegensatz zu retroviralen
Vektoren können
adenovirale Vektoren auch sich nicht-teilende Zellen transfizieren
und ihr Potenzial, Insertionsmutagenese zu verursachen, ist in hohem
Maße verringert.
Allerdings besitzen sie die unerwünschte Eigenschaft, das Immunsystem
beim Menschen zu aktivieren. (Crystal, Science, 270:404-410, (1995).
Es gibt Versuche, die Immunogenität von adenoviralen Vektoren
zu minimieren, jedoch wird die potenzielle Toxizität viraler
Vektoren höchstwahrscheinlich
ihre Anwendung für
die systemische Zufuhr von Genen in der näheren Zukunft limitieren.
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Zu
den nicht-viralen DNS-Vektoren gehören Liposome, Peptide, Proteine
und Polymere (Ledley, Current Opinion in Biotechnology, 5:626-636
(1994)). Von diesen sind Liposome die am häufigsten verwendeten nicht-viralen
DNS- Vektoren. Der
größte Vorteil
von Liposomen gegenüber
Retroviren ist, dass DNS nicht in das Genom eingebaut wird, und
sie sind, im Gegensatz zu adenoviralen Vektoren, nicht immunogen.
Allerdings ist die größte Einschränkung der
Liposome, dass sie bei der Transfektion vieler verschiedener Zelltypen
weniger wirkungsvoll sind als virale Vektoren. Bis vor kurzem war
ihr medizinischer Nutzen eingeschränkt, da sie schnell durch Phagozyten
aufgenommen werden. Neuerliches Interesse an Liposomen als Vektoren
erwachte durch zwei technologische Fortschritte und führte zu
einer Renaissance in diesem Gebiet. Zum einen stellen sterisch stabilisierte
Liposome (sog. Stealth-Liposome) einen bedeutenden Durchbruch dar,
und zwar insofern, als dass sie nicht reaktiv sind und nicht bereitwillig
vom retikuloendothelialen System (RES) aufgenommen werden. Stealth-Liposome
bestehen aus Lipiden, die sauerstoffreiche Kopfgruppen besitzen
(Ethylenglykol oder Glykolipide), die eine sterische Barriere außerhalb
der Membran bilden. Das hat zur Folge, dass Stealth-Liposome hundertmal
länger
im Blut verweilen als konventionelle Liposome, wodurch die pharmakologische
Wirksamkeit erhöht
wird. (Papahajopoulos, In: Stealth liposomes, Ed., Lasic et al,
CRC Press (1995); und Lasic et al., Science, 267:1275-76 (1995)).
Allerdings sind Stealth-Liposome noch nicht besonders effizient bei
der Transfektion von Zellen oder als DNS-Vektoren.
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Der
zweite bedeutende Fortschritt der Liposomtechnologie war die Verwendung
von kationischen Liposomen im Komplex mit negativ geladener DNS.
Kationische Liposome können
sich an DNS anlagern und die Transfektionseffizienz um mehrere Größenordnungen
steigern. Beim kationischen Liposom-DNS-Komplex sind die Nukleinsäuren bzw.
die Oligonukleotide nicht eingekapselt, sondern auf einfache Weise
durch elektrostatische Wechselwirkungen mit kleinen unilamellaren
Vesikeln komplexiert. Die genaue Natur des kationischen Liposom-DNS-Komplexes
ist nicht geklärt,
aber es treten komplizierte topologische Umlagerungen des Liposom-DNS-Komplexes
auf, einschließlich
Kondensation von DNS, Aggregation von Liposomen und Fusion. Dieser
supramolekulare Komplex kann Zellen in vitro zugegeben, parenteral
injiziert oder als Aerosol über
die Atemwege verabreicht werden (Lasic et al., Science, 267:1275-1276
(1995)). Weiterhin zeigte die intravenöse Injektion von CAT-Genen,
komplexiert mit kationischen Liposomen, bei Mäusen eine 40%-ige Transfektionseffizienz
bei gut vaskularisiertem Gewebe, wie beispielsweise der Milz (Zhu
et al., Science, 261:209-211 (1993)). Allerdings bleibt eine große Herausforderung
der Gentherapie die systemische Zufuhr von Transgenen zum Tumor
oder zum peritumoralen Bereich, welche die Größe der Primärtumoren und ihrer Metastasen
wirksam verringert. Die Ursache liegt darin, dass, anders als die
Milz und das Knochenmark, welche stark vaskularisiert sind und eine
ausgeprägte
Kapazität
zur Filterung von Makromolekülen
besitzen, die meisten Organe und Tumoren nicht über diese Filterkapazität verfügen und
die Transfektionseffizienz bei diesem Gewebe mittels Liposome gering
ist (Marshall, Science, 269:1051-1055
(1995)). Eine zusätzliche
Einschränkung
bei kationischen Lipsom-DNS-Komplexen
besteht darin, dass ihre Halbwertszeit im Blutstrom weniger als
eine Stunde beträgt.
(Allen et al., In: Liposome Technology – Vol. III, Hrsg., Gregoriadis
G. et al., CRC Press (1993)). Eine ausreichende Transfektion der
Zielzellen durch Vektoren, die therapeutische Gene tragen, ist bisher
der geschwindigkeitsbestimmende Schritt in der Gentherapie gewesen.
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II. Tumorsupressorgene
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Tumorsupressorgene
sind wohlbekannt. Zu ihnen gehören
das p53-Gen (Baker et al., Science, 249:912-915 (1990)), das p21-Gen
(El-Deiry et al., Cell, 75:817-825
(1993); und Harper et al., Cell, 75:805-816 (1993)), und das Rb-Gen
(Bookstein et al., Science, 247:712-715 (1990)).
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Man
weiß,
dass Mutationen im Tumorsuppressorgen p53 in über 50% aller Tumoren beim
Menschen vorkommen, einschließlich
metastatischen Brustkrebses. Brustkrebs ist eine der häufigsten
Todesursachen bei Frauen in Nordamerika und Westeuropa und betrifft
fast 10% der Bevölkerung
bis 80 Jahren und es werden eine Million neue Fälle bis zum Ende dieses Jahrzehnts
vorhergesagt (Miller et al., Int. J. Cancer, 37:173-177 (1986)).
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Obwohl
die molekulare Grundlage der mehrstufigen Karzinogenese bei Brustkrebs
nicht gut verstanden ist, wurde eine Korrelation zwischen dem metastatischen
Potential von Brustkrebs und dem Auftreten von Punktmutationen im
p53-Gen festgestellt (Wang et al., Oncogene, 8:279-288 (1993)).
Verschiedene Gruppen konnten feststellen, dass die Wiedereinführung des
Wildtyp-p53 in eine Tumorzelle die therapeutische Eigenschaft besitzt,
die Proliferation des mutierten Produkts auszuschalten (Bookstein
et al., Cancer, 71:1179-1186 (1993); Chen et al., Science, 250:1576-1580
(1990); und Baker et al., Science, 249: 912-915 (1990)). So zeigten
beispielsweise eine in-vitro-Transfektion
und retroviral-vermittelter Transfer einer einzelnen Kopie des p53-Transgens bei einer
Vielzahl von Tumorzellen, einschließlich Brustkrebszellen, eine
Abnahme der Wachstumsrate und/oder eine abgeschwächte Tumorentwicklung, nachdem
diese transfizierten Zellen Nacktmäusen eingepflanzt wurden (Wang
et al., Oncogene, 8:279-288 (1993); Baker et al., Science, 249:912-915
(1990)); Bookstein et al., Science, 247:712-715) (1990); Cheng et
al., Cancer Res., 52:222-226 (1992); Isaacs et al., Cancer Res.,
51:4716-4720 (1991); Diller et al., Mol. Cell. Biol., 10:5772-5781
(1990); Chen et al., Oncogene, 6:1799-1805 (1991); und Zou et al.,
Science, 263:526-529 (1994)).
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Weiterhin
konnte gezeigt werden, dass die intratracheale Injektion eines Retrovirus,
der das p53-Transgen enthält,
das Wachstum von Lungentumoren signifikant hemmte (Fujiwara et al.,
J. Natl. Cancer. Inst., 86:1458-1462 (1994)). Weiterhin wurde gefunden,
dass eine systemische intravenöse
Zufuhr eines Vektors, der einen β-Actin-Promotor
enthielt, zusammen mit der p53-kodierenden Sequenz, die mit kationischen Liposomen
komplexiert war, das Tumorwachstum einer malignen Brustkrebszelllinie,
die Nacktmäusen
injiziert wurde, beeinflusste. (Lesoon-Wood et al., Proc. Am. Ass.
Cancer Res., 36:421 (1995); und Lesoon-Wood et al., Human Gene Ther., 6:39-406
(1995)). Von den 15 Tumoren, die in dieser Studie behandelt wurden,
sprachen vier dieser Tumoren nicht auf die Behandlung an. Auf Grund
der Tatsache, dass diese Tumoren nicht auf die Behandlung ansprachen,
wurde bei der vorliegenden Erfindung nach neuen Therapien gesucht,
um die Größe dieser
Tumoren effektiv zu verringern. Auf der Grundlage von in-vitro-Daten
zu p53 war zu erwarten, dass p53 die Größe dieser Tumoren auf Grund
effizienter Transfektion des Tumors verringert. Allerdings waren weniger
als 5% des Tumors nach drei Injektionen eines kationischen Liposom-Markergens
(CAT) transfiziert. Somit könnte
das Primärziel
des kationischen Liposom-p53-Komplexes das vaskuläre System
des Tumors sein. Unter der Voraussetzung, dass für die Entwicklung jedes menschlichen
Tumors und der Metastasen die Angiogenese eine entscheidende Rolle
spielt (Fidler et al., Cell, 79:185-188 (1994)), sollte diese Therapie
auf eine Vielzahl von Tumoren weitgehend anwendbar sein.
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P53
koordiniert vielfältige
Antworten auf DNS-Schäden.
DNS-Schäden
erhöhen
den Level an p53-Protein. Nach einem DNS-Schaden besteht eine wichtige
Funktion des Wildtyp-p53 darin, die Progression von Zellen von der
G1- zur S-Phase
zu kontrollieren. Kürzlich
fanden mehrere Gruppen, dass p53 die Transkription des p21-Proteins
(auch bekannt als WAF1 oder Cip1) aktiviert, einem Inhibitor von
Cyclin-abhängigen
Kinasen (CDKs) (El-Deiry et al., ebenda; und Harper et al., ebenda).
Es wird angenommen, dass die Hemmung der CDK-Aktivität die Freisetzung des Transkriptionsfaktors
E2F und verwandter Transkriptionsfaktoren des Retinoblastomproteins
Rb blockiert, was in der Folge die Transkription von Genen, welche
für den
Eintritt in die S-Phase nötig
sind, verhindert. (Harper et al., ebenda; und Xiong et al., Nature,
366:701-704 (1993)).
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III. Anti-angiogene Proteine
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Proteine
mit anti-angiogener Wirkung sind wohlbekannt. Zu diesen gehören: Thrombospondin-1
(Kosfeld et al., J. Biol. Chem., 267:16230-16236 (1993); Tolsma
et al., J. Cell Biol., 122:497-511 (1993); und Dameron et al., Science,
265:1582-1584 (1995)), IL-12 (Voest et al., J. Natl. Cancer Inst.,
87:581-586 (1995)), Protamin (Ingber et al., Nature, 348:555-557
(1990)), Angiostatin (O'Reilly
et al., Cell, 79:315-328 (1994)), Laminin (Sakamoto et al., Cancer
Res., 5:903-906 (1991)), und ein Prolactin-Fragment (Clapp et al.,
Endocrinol., 133:1292-1299 (1993)). Zusätzlich wurden mehrere anti-angiogene
Peptide aus diesen Proteinen isoliert (Maione et all, Science, 247:77-79
(1990); Woltering et al., J. Surg. Res., 50:245-251 (1991); und
Eijan et al., Mol. Biother., 3:38-40 (1991)).
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Thrombospondin-1
(im Folgenden mit „TSP-1" bezeichnet) ist
ein großes,
trimeres Glykoprotein, das aus drei identischen Untereinheiten von
je 180 kDa besteht (Lahav et al. Semin. Thromb. Hemostasis, 13:352-360
(1987)), die durch Disulfidbrücken
verknüpft
sind (Lawer et al., J. Cell Biol., 103:1635-1648 (1986); und Lahav
et al., Eur. J. Biochem., 145:151-156 (1984)). Die anti-angiogene Aktivität wird überwiegend
in der zentralen Stalk-Region dieses Proteins gefunden (Tolsma et
al., ebenda). Es gibt mindestens zwei verschiedene strukturelle
Domänen
innerhalb dieser zentralen Stalk-Region, die die Neovaskularisierung
hemmen (Tolsma et al., ebenda).
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Neben
TSP-1 gibt es fünf
weitere Proteine (Fibronectin, Laminin, Plättchenfaktor-4, Angiostatin und das
Prolactin-Fragment) aus denen Peptide isoliert wurden, die die Angiogenese
hemmen. Zusätzlich
sind Analoga des Peptids Somatostatin bekannt, die die Angiogenese
hemmen.
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Fibronectin
(FN) ist ein wichtiger Bestandteil der Oberfläche vieler normaler Zellen
und außerdem
ein potenter Zellausbreitungsfaktor. Während der Transformation wurde
der Verlust von zellulärem
FN beobachtet. Darüber
hinaus stellt die Zugabe von Fibronectin zu transformierten Zellen
den normalen Phänotyp
wieder her. Man fand, dass entweder Heparin-bindende oder der Zelladhäsion dienende
Fragmente des FN experimentelle Metastasis hemmen kann, woraus sich
schließen
lässt,
dass die Proteoglykane der Zelloberfläche wichtig sind für die Vermittlung
der Zelladhäsion
von metastatischen Tumorzellen (McCarthy et al., J. Natl. Cancer Inst.,
80:108-116 (1988)). Weiterhin fand man, dass FN und eines seiner
Peptide die Angiogenese in vivo inhibiert (Eijan et al., Mol. Biother.,
3:38-40 (1991)).
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Laminin
ist ein bedeutender Bestandteil der Basalmembran und man weiß, dass
es mehrere biologisch aktive Zentren besitzt, die an Endothel- und
Tumorzellen binden. Laminin ist ein kreuzförmiges Molekül, das aus
drei Ketten besteht: eine A-Kette und zwei B-Ketten. Mehrere Sites
im Laminin wurden als Zellbindungsdomänen identifiziert. In vitro
fördern
diese Sites zelluläre
Aktivitäten
wie die Zellausbreitung, die Migration und die Zelldifferenzierung.
Von zwei Peptiden von zwei Sites der B1-Kette des Laminins ist bekannt,
dass sie die Angiogenese inhibieren (Grant et al., Path. Res. Pract.,
190:854-863)).
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Plättchenfaktor-4
(PF4) ist ein Protein aus den α-Granula
der Plättchen
und wurde ursprünglich
durch seine hohe Affinität
zu Heparin charakterisiert. Das Protein wird von den Plättchen während der
Aggregation als hochmolekularer tetramerer Komplex aus dem PF4-Polypeptid
und Chondroitinsulfat freigesetzt, der bei hohen Ionenstärken dissoziiert.
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PF4
besitzt mehrere biologische Eigenschaften, einschließlich Immunosuppression,
chemotaktische Aktivität
für neutrophile
Granulozyten und Monozyten sowie für Fibroblasten, Hemmung der
Knochenresorption und Hemmung der Angiogenese. Die angiostatischen
Eigenschaften von menschlichem PF4 werden von der C-terminalen,
Heparin-bindenden Region des Moleküls bestimmt. Bei einem davon
abgeleiteten, aus 12 Aminosäuren
bestehenden synthetischen Peptid wurde eine merkliche angiostatische
Wirkung entdeckt (Maione et al., Science, 247:77-79 (1990)).
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Obwohl
Somatostatin kein Protein ist, ist es ein natürlich vorkommendes, aus 14
Aminosäuren
bestehendes zyklisches Peptid, dessen bekannteste Funktion darin
besteht, die Sekretion des Wachstumshormons (GH, growth hormone)
zu hemmen. Somatostatin kommt weit verteilt im Gehirn vor, wo ihm
eine neuromodulatorische Rolle zufällt. Außerdem findet es sich in mehreren
Organen des Gastrointestinaltraktes, wo es als parakriner Faktor
oder als echter zirkulierender Faktor fungieren kann. Die Rolle,
die das auch als Somatotropin Release Inhibitory Factor (SRIF) bekannte
Neuropeptid Somatostatin bei Krebserkrankungen des Menschen spielt,
ist nicht völlig
geklärt.
Neuere Untersuchungen zu Somatostatinrezeptoren in normalem und
neoplastischem menschlichen Gewebe kommen zu dem Schluss, dass diese
Rolle komplex ist und sowohl direkte als auch indirekte Mechanismen
beinhaltet. Einer der Anti-Tumor-Mechanismen
dieser synthetischen Somatostatin-Analoga könnte ein anti-angiogener Effekt
sein (Woltering et al., J. Surg. Res., 50:245-50 (1990)). In einer
neueren Studie wurde die Fähigkeit
zur Hemmung der Angiogenese von nativem Somatostatin und neun Somatostatin-Analoga überprüft. Das
potenteste Somatostatin-Analogon erwies sich als etwa doppelt so
potent wie das natürlich
vorkommende Somatostatin (Barrie et al., J. Surg. Res., 55:446-50
(1993)).
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Angiostatin
ist ein 38 kDa großes
Fragment des Plasminogens. Während
Plasminogen keine fibrinogene Aktivität zeigt, besitzt Angiostatin
eine merkliche anti-angiogene Aktivität (O'Reilly MS, et al., Cell, 79:315-28 (1994)).
Angiostatin wurde isoliert, als beobachtet wurde, dass der Primärtumor die
Bildung von Metastasen unterdrückte.
Das heißt,
dass, als der Primärtumor
entfernt wurde, die Metastasen zu wachsen begannen.
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Schließlich erwies
sich ein 16 kDa großes
Fragment des Prolactins als anti-angiogen. Ähnlich dem Plasminogen
ist Prolactin nicht anti-angiogen, doch das Prolactin-Fragment erwies
sich in vivo und in vitro als potenter Inhibitor der Angiogenese
(Clapp C. Et al., Endocrinology, 133:1292-1299 (1993)).
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Trotz
der Belege, dass anti-angiogene Peptide effektive Anti-Tumor-Agentia
sind und trotz des beträchtlichen
Interesses daran, Gene in das Gefäßsystem zu dirigieren, hat
es keine Veröffentlichungen über wirksame
in-vivo-Gentherapien mit DNS-Sequenzen gegeben, die bekanntermaßen anti-angiogen
wirken.
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Es
gibt mehrere Gründe
dafür,
warum eine Gentherapie unter Verwendung anti-angiogener Gene nicht anwendet wurde
oder warum anti-angiogene Peptide wirksam sind und ein Komplex aus
Liposom und anti-angiogenem Gen möglicherweise nicht. Zum einen
existieren signifikante physikalische Unterschiede zwischen den
Liposom-DNS-Komplexen und ihren Peptiden. Kationische Liposome haben
eine Halbwertszeit von weniger als eine Stunde (Allen T.M. und Pophajopoulos
D., In: Liposome Technology, Vol. III, Hrsg., Gregoriades G. Et
al., CRC Press (1993)), wohingegen die wirksamsten antiangiogenen
Peptide (z.B. Angiostatin) eine Halbwertszeit von zwei Tagen besitzen
(Folkman J, The John Krantz, Jr Lecture in Pharmacology, UMAB, 4/30/96).
Da kationische Liposome, wenn sie mit DNS zusammengebracht werden,
große
Aggregate bilden, wird die Distribution dieser Komplexe wahrscheinlich
von der der viel kleineren Peptide stark abweichen. Diese Eigenschaft
der Liposome könnte
die geringe Transfektionseffizienz bei einem Tumor erklären. Aus
diesem Grund ist es ungewiss, ob die Liposom-DNS-Komplexe ihre zellulären Ziele erreichen.
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Des
Weiteren sind die genauen Zielrezeptoren oder die Mechanismen dieser
anti-angiogenen Peptide unbekannt (Tolsma, ebenda). Beispielsweise
ist nicht bekannt, ob es sich bei diesen Zielrezeptoren um intra- oder
extrazelluläre
Rezeptoren handelt. Die Ablesung der mit Liposomen komplexierten
anti-angiogenen
Gene zur Bildung des entsprechenden Proteins erfolgt innerhalb der
Zelle, und Proteine ohne sekretorische Signalsequenzen verbleiben
innerhalb der Zelle. Somit ist nicht klar, wie ein anti-angiogenes
Peptid, das auf einem systemisch transfiziertem Gen kodiert war,
sein zellulläres
Ziel bzw. seinen Zielrezeptor erreicht.
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Das
einzige transfizierte anti-angiogene Gen, welches Tumorwachstum
hemmen konnte, ist das full-length Thrombospondin-1. In dieser Studie
(Weinstat-Saslow et al., Cancer Research, 54:6504-6511, (1994))
wurden Mäusen
Tumorzellen eingepflanzt, die in vitro, verglichen mit Baseline-Zellen,
einen 15-fach höheren
Spiegel an Thrombospondin-1 erzeugten. Das transfizierte full-length
Thrombospondin-1 wurde von den Tumorzellen ausgeschüttet, um
die Angiogenese zu hemmen und verkleinerte den Tumor effektiv um 60%.
Somit konnte in dieser Studie gezeigt werden, dass eine 100%-ige
Transfektion der Tumorzellen mit einem hochexprimierten, anti-angiogenem
Gen die Größe eines
Tumors verringern konnte.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, kationische Vehikel-DNS-Komplexe
zu schaffen, und zwar Liposom-Komplexe, die für anti-angiogene Peptide kodierende
DNS enthalten oder kationische Komplexe, die für anti-angiogene Peptide kodierende
DNS enthalten, beides zusammen mit dem Tumorsuppressorprotein p53.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, Liposom-Komplexe
zu schaffen, die für
anti-angiogene Peptide kodierende DNS enthalten, in Kombination
mit DNS, die ein Tumorsuppressorgen kodiert.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, Liposom-Komplexe
zu schaffen, die Konkatamere der gleichen oder anderer für anti-angiogene
Peptide kodierende DNS enthalten.
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Eine
zusätzliche
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, diese Komplexe zur Herstellung
eines Medikaments zu verwenden.
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Diese
und andere Aufgaben der vorliegenden Erfindung, welche aus der nachstehenden
detaillierten Beschreibung ersichtlich werden, sind von einer Ausführungsform
gelöst – durch
einen kationischen Liposom-DNS-Komplex, umfassend DNS, die für ein anti-angiogenes
Peptid kodiert und DNS, die für
ein Tumorsuppressorprotein kodiert.
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Folglich
betrifft die Erfindung einen kationischen DNS-Komplex, umfassend
für ein
anti-angiogenes Peptid kodierende DNS, dadurch gekennzeichnet, dass
der Komplex zusätzlich
DNS umfasst, welche für
ein Tumorsuppressorprotein kodiert, wobei das Tumorsuppressorprotein
p53 ist und wobei das anti-angiogene Peptid ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus: SEQ-ID Nr.: 1, SEQ-ID Nr.: 3, SEQ-ID Nr.: 5, SEQ-ID Nr.:
7, SEQ-ID Nr.: 9, SEQ-ID Nr.: 11, SEQ-ID Nr.: 13, SEQ-ID Nr.: 15,
SEQ-ID Nr.: 17, SEQ-ID Nr.: 19, SEQ-ID Nr.: 21, SEQ-ID Nr.: 23,
SEQ-ID Nr.: 25, SEQ-ID Nr.: 27 und SEQ-ID Nr.: 30.
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Weiterhin
bezieht sie sich auf die Verwendung eines Komplexes zur Herstellung
eines Medikaments zur Inhibierung der Tumor-Angiogenese wie oben,
dadurch gekennzeichnet, dass das kationische Liposom vorzugsweise
1,2-Dioleoyl-sn-glycero-3-ethylphosphocholin,
1,2-Dimyristoyl-sn-glycero-3-ethylphosphocholin und N-[1-(2,3-Dioleoyloxy)-propyl]-N,N,N-trimethylammoniumchlorid
einschließt
und auch Polyethylenglykol umfassen kann, vorzugsweise ein pegyliertes
Lipid – 1,2-Diacyl-sn-glycero-3-phosphoethanolamin-N-(Polyethylenglykol-2000) – und einen
gerichteten Liganden, vorzugsweise das Aminosäurepeptid RGD, Ferritin oder Antikörper, gerichtet
gegen HER2.
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Darüber hinaus
bezieht sich die Erfindung auf einen kationischen Polymer-DNS-Komplex, umfassend DNS,
welche für
ein anti-angiogenes Peptid kodiert, dadurch gekennzeichnet, dass
der Komplex zusätzlich DNS
umfasst, welche für
ein Tumorsuppressorprotein kodiert und wobei das Tumorsuppressorprotein
p53 ist und wobei das anti-angiogene Peptid ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus: SEQ-ID Nr.: 1, SEQ-ID Nr.: 3, SEQ-ID
Nr.: 5, SEQ-ID Nr.: 7, SEQ-ID Nr.: 9, SEQ-ID Nr.: 11, SEQ-ID Nr.:
13, SEQ-ID Nr.: 15, SEQ-ID Nr.: 17, SEQ-ID Nr.: 19, SEQ-ID Nr.:
21, SEQ-ID Nr.: 23, SEQ-ID Nr.: 25, SEQ-ID Nr.: 27 und SEQ-ID Nr.:
30.
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Weiterhin
bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung eines kationischen
Polymer-DNS-Komplexes, umfassend DNS, welche für ein anti-angiogenes Peptid
kodiert, zur Herstellung eines Medikaments zur Inhibierung des Tumorwachstums
bei einem Individuum, vorzugsweise die Verabreichung desselben an
ein Tumortragendes Individuum sowie auf die obige Anwendung, bei
der der Komplex zusätzlich
DNS umfasst, welche für
ein Tumorsuppressorprotein kodiert.
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Auf
Grundlage der vorliegenden Erfindung wird davon ausgegangen, dass
ein Fachmann auf dem Gebiet der Gentherapie andere kationische Carrier
(Polylysin, Polyhistidin, Polycat57, Superfect und Polyethylenimin),
komplexiert mit den anti-angiogenen
Genen, zur Inhibierung von Tumoren verwenden könnte.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Wie
in einer vorhergehenden Ausführungsform
diskutiert, werden die oben beschriebenen Aufgaben der vorliegenden
Erfindung gelöst
durch einen nicht-viralen
DNS-Komplex, umfassend DNS, die für ein anti-angiogenes Peptid
kodiert und DNS, die für
ein Tumorsuppressorprotein kodiert.
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Der
spezielle, nicht-virale Carrier (Liposome – neutral oder nicht-kationisch,
siehe unten), Polyethylenimin (Avanti Lipids), Polylysin (Sigma),
Polyhistidin (Sigma), Superfect (Qiagen) ist nicht entscheidend
für die vorliegende
Erfindung, obwohl kationische Liposome bevorzugte Carrier sind.
Beispiele kationischer Lipide, welche bei der vorliegenden Erfindung
Anwendung finden können,
schließen
ein: 1,2-Dioleoyl-sn-glycero-3-ethylphosphocholin
(Avanti, Birmingham, AL, USA), 1,2-Dimyristol-sn-glycero-3-ethylphosphocholin (Avanti,
Birmingham, AL, USA) und N-[1-(2,3-Dioleoyloxy)-propyl]-N,N,N-trimethylammoniumchlorid
(DOTMA) (Syntex Corp., Palo Alto, CA, USA).
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Die
kationischen Lipide werden vorzugsweise in einer Mischung mit Dioleoylphosphatidylethanolamin (DOPE)
verwendet. In der vorliegenden Erfindung ist die Menge an kationischem
Lipid, das sich in der Mischung befindet, allgemein im Bereich von
100% bis 40% (Massenanteil, m/m), vorzugsweise um 50% (m/m); und
die Menge an DOPE, das sich in der Mischung befindet, ist allgemein
im Bereich von 0% bis 60% (m/m), vorzugsweise um 50% (m/m); und
die Menge an pegyliertem Lipid (1,2-Diacyl-sn-glycero-3-phosphoethanolamin-N-(Polyethylenglykol-2000)),
das sich in der Mischung befindet, ist allgemein im Bereich von
0% bis 10% (m/m), vorzugsweise um 1 % (m/m).
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Der
spezielle Ligand ist abhängig
vom Tumor bzw. vom peritumoralen Gewebe, das angegriffen werden
soll. Beispiele von Angriffszielen sind HER2 (Brust), CEA (Dickdarm),
der Ferritin-Rezeptor (Brust, Lunge und Ovarien) sowie das Gefäßsystem
des Tumors (α5β3-Integrin
oder der Gewebsfaktor).
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Antikörper gegen
HER2, CEA und das Gefäßsystem
des Tumors werden zu 1 % mit der Hydroxylgruppe des pegylierten
Lipids mit einem wasserlöslichen
Carbodiimid (1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid) gekoppelt
und über
eine Sepharose CL-6B-Säule
gereinigt. Auf ähnliche
Weise werden Liganden des Tumors (Ferritin) und/oder dessen Gefäßsystems
(das Peptid RDG) kovalent an die Hydroxylgruppe des pegylierten
Lipids gebunden.
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Das
spezielle verwendete Tumorsuppressorgen ist das p53-Gen. Das p53-Gen
ist das Tumorsuppressorgen, welches in der vorliegenden Erfindung
verwendet wird.
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Zu
den Beispielen für
anti-angiogene Peptide gehört
ein Fragment des Thrombospondin-1 (TSPf), welches folgende Aminosäuresequenz
besitzt (die Aminosäuresequenzen,
von denen bekannt ist, dass sie anti-angiogen wirken, sind unterstrichen):
ein Konkatamer
von TSPf mit der folgenden Aminosäuresequenz (die Sequenz des
Introns ist unterstrichen):
MTEENKELANELRRPPLCYHNGVQYRNNEEWTVDSCTECHCQNSVTICKKVSCPI MPCSNATVPDGECCPRCWPSDSADDGWSPWSEWTSCSTSCGNGIQQRGRSCD
das Laminin-Peptid
mit der folgenden Aminosäuresequenz:
MYIGSR (SEQ-ID Nr.: 5), welches von der folgenden DNS-Sequenz kodiert
wird (die Sal1-Schnittstellen sind unterstrichen, das Stopcodon
ist fett gedruckt):
GTCGACATGTATATTGGTTCTCGT
TAA GTCGAC(SEQ-ID Nr.: 6);
ein
Konkatamer der Lamininsequenz mit der folgenden Aminosäuresequenz
(die Sequenzen der Introns sind unterstrichen):
MYIGSR
GKSYIGSR
GKSYIGSRGKS (SEQ-ID Nr.: 7), welche von
der folgenden DNS-Sequenz kodiert wird (die Sal1-Schnittstellen
sind unterstrichen und die Sequenzen der Introns sind fett gedruckt):
ein Peptid
des Plättchenfaktor-4
mit der folgenden Aminosäuresequenz:
MLYKKIIKKLLES
(SEQ-ID Nr.: 9), welches von der folgenden DNS-Sequenz kodiert wird
(die Sal1-Schnittstellen sind unterstrichen):
GTCGACATGCTTTATAAGAAGATCATCAAGAAGCTTCTTGAGAGTTAA
GTCGAC (SEQ-ID Nr.: 10);
ein
Konkatamer des Plättchenfaktor-4-Peptids
mit der folgenden Aminosäuresequenz
(die Sequenzen der Introns sind unterstrichen):
MLYKKIIKKLLES
GKSLYKKIIKKLLES
GKSLYKKIIKKLLES
GKS (SEQ-ID
Nr.: 11), welche von der folgenden DNS-Sequenz kodiert wird (die
Sal1-Schnittstellen sind unterstrichen und die Sequenzen der Introns
sind fett gedruckt):
der Somatostatin-Inhibitor
mit der folgenden Aminosäuresequenz:
MFCYWKVCW (SEQ-ID Nr.: 13), welche von der folgenden DNS-Sequenz
kodiert wird (die Sal1-Schnittstellen
sind unterstrichen):
GTCGACATGTTCTTGTATTGGAAGGGATTGTGGTAA
GTCGAC (SEQ-ID Nr.: 14);
ein
Konkatamer des Somatostatin-Inhibitors mit der folgenden Aminosäuresequenz
(die Sequenzen der Introns sind unterstrichen):
MFCYWKVCW
GKSFCYWKVCW
GKSFCYWKVCW
GKS (SEQ-ID
Nr.: 15), welche von der folgenden DNS-Sequenz kodiert wird (die
Sal1-Schnittstellen sind unterstrichen und die Sequenzen der Introns
sind fett gedruckt):
der Fibronectin-Inhibitor
mit der folgenden Aminosäuresequenz:
MGRGD (SEQ-ID Nr.: 17), welche von der folgenden DNS-Sequenz kodiert
wird (die Sal1-Schnittstellen
sind unterstrichen):
GTCGACATGTCTTTGTCTTGGAAGACTTTGACTTAA
GTCGAC (SEQ-ID Nr.: 18);
ein
Konkatamer des Fibronectin-Inhibitors mit der folgenden Aminosäuresequenz
(die Sequenzen der Introns sind unterstrichen):
MGRGD
GKSGRGD
GKSGRGD
GKS (SEQ-ID
Nr.: 19); welche von der folgenden DNS-Sequenz kodiert wird (die
Sal1-Schnittstellen sind unterstrichen und die Sequenzen der Introns
sind fett gedruckt):
das Angiostatin,
mit der folgenden Aminosäuresequenz:
welche
von der folgenden DNS-Sequenz kodiert wird (die Sal1-Schnittstellen
sind unterstrichen):
ein Konkatamer
des Angiostatin mit der folgenden Aminosäuresequenz (die Sequenzen der
Introns sind fett gedruckt):
das Prolactin,
mit der folgenden Aminosäuresequenz:
ein Konkatamer
des Prolactin mit der folgenden Aminosäuresequenz (die Sequenzen der
Introns sind unterstrichen):
-
Eine
erhöhte
Wirksamkeit wird sich mit Konkatameren des anti-angiogenen Gens
einstellen. Dadurch wird die Dosierung des Anti-Angiogens erhöht, ohne
die Menge an Vektor zu erhöhen,
die nötig
ist, um diese Gene an ihren Zielort zu bringen. Ähnlich den Konkatameren wird
ein Plasmid mit zwei oder mehr Promotoren, ein Plasmid mit der IRES-Sequenz
(internal ribosomal entry site) zwischen zwei Sequenzen und ein
anti-angiogenes Peptid mit einer sekretorischen Sequenz den Transport
von Genen zum therapeutischen Ziel ohne merkliche Steigerung der
DNS-Konzentration erhöhen.
Konkatamere können
sich bis zu einer Länge
von ungefähr
4400 Basen erstrecken (das entspricht dem Kodierbereich eines großen Proteins),
wobei die Zahl der möglichen
Konkatamere von der Basenzahl einer einzelnen anti-angiogenen Einheit
abhängt.
-
Für Fibronectin
läge der
Bereich für
Konkatamere ungefähr
zwischen 2 und 66. Obwohl die Maximalzahl der anti-angiogenen Einheiten
für das
TSPf bei ungefähr
6 liegt, lässt
sich die Zahl dieser Konkatamere durch Entfernung der Sequenzen,
die keine anti-angiogenen Effekte zeigen, erhöhen, wie im Folgenden gezeigt:
ATG(CTGAGGCGGCCTCCCCTATGCTATCACAACGGAGTTCAGTACAGAAATAA CGGTAAAAGATCCCCGTGGTCATCTTGTTCTGTGACATGTGGTGATGGTGTGAT GGTAAAAGAAGTGGTACCCTGTAGACAAGACAGTGGACACCTCCTCCCCAT)n TAA (SEQ-ID Nr.: 29), wobei die die korrespondierende
Aminosäuresequenz
die folgende ist:
M(LRRPPLCYHNGVQYRNNEEINTVDSGKSSPWSSCSVTCGDGVITRIGKSSPWDI
CSVTCGGGV)n (SEQ-ID Nr.: 30), wobei n eine
ganze Zahl von 2 bis 24 ist. Auf ähnliche Weise kann die Zahl
der Konkatamere des Plättchenfaktor-4-Peptids,
des Somatostatin-Inhibitors, des Angiostatins und des Prolactins
erhöht
werden.
-
Da
mehr als ein Anti-Angiogenese-Pfad existiert, wird angenommen, dass
Konkatamere, die aus zwei oder mehr Arten von Inhibitoren bestehen,
eine höhere
Wirksamkeit besitzen als die homogenen Konkatamere. Beispielsweise
können
heterogene Konkatamere von TSPf und dem Fibronectin-Inhibitor in
denselben Vektor eingefügt
werden. Ein Beispiel für
ein heterogenes Konkatamer, welches für die vorliegende Erfindung
verwendbar ist, ist:
-
Die
erste Sequenz in Klammern stellt die Nukleotidsequenz von TSPf dar,
wohingegen die zweite Sequenz in Klammern das anti-angiogene Fragment
darstellt, welches aus dem Fibronectin isoliert wurde, wobei x und
y für die
Anzahl der Wiederholungen von TSPf bzw. Fibronectin stehen. Außerdem wird
die Zahl, die sich durch Addition von x und y ergibt, im Allgemeinen
4400 Basen nicht überschreiten.
-
Die
oben angeführten
heterogenen Konkatamere müssen
nicht nur auf anti-angiogene
Peptide beschränkt
sein. Beispielsweise können
das Protein Angiostatin oder das große Polypeptid-Fragment des
Prolactins durch die oben genannten Gene, die für ein anti-angiogenes Peptid
kodieren, modifiziert werden. Im Übrigen wird die Anzahl der
Nukleotidbasen in Abhängigkeit
vom anti-angiogenen Inhibitor variieren. In diesem Konkatamer von
großen
und kleinen anti-angiogenen Inhibitoren beträgt das Verhältnis von großen zu kleinen Inhibitoren
0,1 bis 0,9, vorzugsweise 1:1.
-
Ein
Startsignal für
die Translation, Met, wurde in alle oben genannten Peptide eingeführt; außerdem wurde
ein Stopcodon (TAA) für
die Transkription in alle oben angeführten DNS-Sequenzen eingefügt.
-
Die
in den obigen Sequenzen hervorgehobenen Sal1-Schnittstellen sind
nützliche
Klonierwerkzeuge für
die Insertion von DNS in den BAP-Vektor, von dem bekannt ist, dass
er nützlich
ist bei der effektiven in-vivo-Proteinexpression vom β-Actin-Promotor (Ray et
al, Genes Dev., 5:2265-2273 (1991)). Zur Einklonierung in andere
Vektoren können
andere Restriktionsschnittstellen in die DNS eingebaut werden.
-
Weitere,
für die
Gentherapie nützliche
Vektoren, die bei der vorliegenden Erfindung Anwendung finden können, umfassen
Plasmide mit einem Promotor des Affenvirus (SV40), z.B. pZeoSV (Invitrogen);
oder der CMV-Promotor, z.B. PcDNA3, pRc/CMV oder pcDNA1 (Invitrogen).
Plasmide mit einem CMV-Promotor können ein Intron in der 5'-Region der multiple
cloning site enthalten (Zhu et al., ebenda). Plasmide, die den BGH-Terminator
anstelle des viralen SV40-polyA-Terminators enthalten, z.B. PcDNA3,
pRc/CMV, pRc/RSV (Norman et al., IBC's 5th Annual Meeting (1995), sowie Vektoren
von Invitrogen), können
ebenso bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um dadurch
die Expression des Tumorsuppressorgens und der anti-angiogenen Peptide
in Zellen zu steigern. Wie zuvor gesagt, wird ein Vektor, der zwei
oder mehr Promotoren enthält,
die therapeutische Wirksamkeit stark verbessern. Vektoren, die die
IRES-Sequenz enthalten, welche die Translation zweier verschiedener
kodierender Gene von einem mRNA-Transkript erlaubt, werden ebenso die
Wirksamkeit der Therapie signifikant erhöhen.
-
Eine
Expression der DNS, die für
das Tumorsuppressorprotein kodiert und der DNS, die für das anti-angiogene
Peptid kodiert kann durch Verwendung einer Vielfalt an Promotoren
erreicht werden, wobei der verwendete Promotor für die vorliegende Erfindung
nicht entscheidend ist.
-
Beispielsweise
kann der Promotor ein universeller Promotor sein wie der β-Actin-Promotor, ein Affenvirus-Promotor
oder der CMV-Promotor oder ein gewebespezifischer Promotor wie der
leberspezifische α-Fetoprotein-Promotor
(Kaneko et al, Cancer Res., 55:5283-5287 (1995)), der Tyrosinkinase-Promotor,
der spezifisch für
Melanomzellen ist (Hughes et al, Cancer Res., 55:3339-3345 (1995))
oder der Enolasepromotor, der spezifisch für Neuronen ist (Andersen et
al, Cell. Molec. Neurobiol, 13:503-515 (1993)).
-
Die
genaue Menge an DNS, die im kationischen Komplex der vorliegenden
Erfindung vorhanden ist, ist nicht entscheidend. Im Allgemeinen
liegt die Gesamtmenge an DNS im Bereich von 0,005 bis 0,32 µg/pM an
Liposom, vorzugsweise 0,045 bis 0,05 µg/pM an Liposom.
-
Die
DNS, die ein Tumorsuppressorgen kodiert, ist im Allgemeinen in einer
Menge von 0,0025 bis 0,16 µg/pM
an Liposom vorhanden, vorzugsweise 0,028 bis 0,04 µg/pM an
Liposom.
-
Das
Molverhältnis
der DNS, die das Tumorsuppressorgen kodiert zu der DNS, die für das anti-angiogene
Peptid kodiert, ist nicht entscheidend für die vorliegende Erfindung.
Im Allgemeinen liegt das Molverhältnis
zwischen 1:5 und 5:1, vorzugsweise um 1 zu 1.
-
Die
DNS, die das Tumorsuppressorgen kodiert und die DNS, die für das anti-angiogene Peptid
kodiert können
sich auf demselben Vektor oder auf verschiedenen Vektoren befinden.
-
Kationische
Liposome werden ähnlich
wie andere Liposome dargestellt. Kurz beschrieben, wird das kationische
Lipid (mit oder ohne DOPE) in einem Lösemittel gelöst, z.B.
Chloroform. Die Lipide werden anschließend über Nacht in einem Rundkolben
an einem Rotationsverdampfer getrocknet. Die erhaltenen Lipide werden
dann mit sterilem Wasser über
eine Dauer von einer Stunde hydratisiert, um Liposome in Form langer multilamellarer
Vesikel zu bilden. Die Verringerung der Größe der Liposome kann durch
Ultraschallbehandlung (Sonifikation) geschehen oder dadurch, dass
die Liposome vor und zurück
durch eine Polycarbonatmembran gedrückt werden. Anschließend wird
die DNS der Lösung,
die die Liposome nach ihrer Bildung enthält, zugefügt.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
wurden die die oben genannten Aufgaben der vorliegenden Erfindung
gelöst
durch eine Methode zur Hemmung des Tumorwachstums in einem Individuum,
umfassend die Verabreichung eines kationischen Liposom-DNS-Komplexes
an ein Tumortragendes Individuum, umfassend DNS, die ein Tumorsuppressorgen
kodiert und DNS, die für
ein anti-angiogenes
Peptid kodiert.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des kationischen Liposom-DNS-Komplexes umfasst der Komplex zusätzlich DNS,
die für
ein Tumorsuppressorprotein kodiert.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst der kationische Polymer-DNS-Komplex
zusätzlich
DNS, die für
ein Tumorsuppressorprotein kodiert.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfassen die kationischen Liposome in dem kationischen Liposom-DNS-Komplex
ein kationisches Lipid (d.h. 1,2-Dioleoyl-sn-glycero-3-ethylphosphocholin, 1,2-Dimyristoyl-sn-glycero-3-ethylphosphocholin
und N-[1-(2,3-Dioleoyloxy)-propyl]-N,N,N-trimethylammoniumchlorid und kann weiterhin
ein Polyethylenimin umfassen (d.h. ein pegyliertes Lipid – 1,2-Diacyl-sn-glycero-3-phosphoethanolamin-N-(Polyethylenglykol-2000))
und einen gerichteten Liganden (das Aminosäurepeptid RGD, Ferritin oder
Antikörper,
gerichtet gegen HER2).
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfassen die kationischen Liposome in den Komplexen
ein kationisches Polymer (Polyethylenimin, Polylysin, Polyhistidin
und Superfect) und können auch
Polyethylenglykol umfassen und einen gerichteten Liganden (das Aminosäurepeptid
RGD, Ferritin oder Antikörper,
gerichtet gegen HER2 und CEA)
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das Tumorsuppressorprotein in den Komplexen p53.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das anti-angiogene Peptid in den Komplexen ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus: SEQ-ID Nr.: 1, SEQ-ID Nr.: 3, SEQ-ID Nr.:
5, SEQ-ID Nr.: 7, SEQ-ID Nr.: 9, SEQ-ID Nr.: 11, SEQ-ID Nr.: 13,
SEQ-ID Nr.: 15, SEQ-ID Nr.: 17, SEQ-ID Nr.: 19, SEQ-ID Nr.: 21,
SEQ-ID Nr.: 23, SEQ-ID Nr.: 25, SEQ-ID Nr.: 27 und SEQ-ID Nr.: 30.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
liegt die für
ein anti-angiogenes Peptid kodierende DNS, die in den kationischen
Liposom-DNS-Komplexen verwendet wird, in einer Menge von 0,0025
bis 0,16 µg/pM
an Liposom vor.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
liegt die für
ein anti-angiogenes Peptid kodierende DNS in dem kationischen Polymer-DNS-Komplex
in einer Menge von 0,016 bis 0,33 µg/µg an Polymer vor.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
liegt die für
ein Tumorsuppressorprotein kodierende DNS in den Komplexen in einer
Menge von 0,0025 bis 0,16 µg/pM
vor.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt die für ein Tumorsuppressorprotein
kodierende DNS in den Komplexen in einer Menge von 0,016 bis 0,33 µg/pM vor.
-
Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung der Verwendung
eines kationischen Polymer-DNS-Komplexes, umfassend DNS, die für ein anti-angiogenes
Peptid kodiert, zur Herstellung eines Medikaments zur Inhibierung
der Tumor-Wachstums in einem Individuum, welche die Verabreichung
desselben an ein Tumor-tragendes Individuum umfasst.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der Komplex bei der angeführten Verwendung
zusätzlich
DNS, welche für
ein Tumorsuppressorprotein kodiert.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das kationische Liposom bei der angeführten Verwendung
1,2-Dioleoyl-sn-glycero-3-ethylphosphocholin,
1,2-Dimyristoyl-sn-glycero-3-ethylphosphocholin und N-[1-(2,3-Dioleoyloxy)-propyl]-N,N,N-trimethylammoniumchlorid
und kann auch Polyethylenglykol umfassen (d.h. ein pegyliertes Lipid – 1,2-Diacyl-sn-glycero-3-phosphoethanolamin-N-(Polyethylenglykol-2000)
und einen gerichteten Liganden, (das Aminosäurepeptid RGD, Ferritin oder
Antikörper, gerichtet
gegen HER2).
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das kationische Polymer bei der angeführten Verwendung
ein Polyethylenimin (d.h. ein pegyliertes Lipid – Polycat57, Polylysin, Polyhistidin
und Superfect) und kann auch Polyethylen umfassen und einen gerichteten
Liganden (das Aminosäurepeptid
RGD, Ferritin oder Antikörper,
gerichtet gegen HER2).
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Tumorsuppressorprotein, welches
in dem kationischen Komplex verwendet wird, p53.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das anti-angiogene Peptid, welches für das kationische Polymer verwendet
wird, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ-ID Nr.: 1, SEQ-ID Nr.: 3, SEQ-ID
Nr.: 5, SEQ-ID Nr.: 7, SEQ-ID Nr.: 9, SEQ-ID Nr.: 11, SEQ-ID Nr.:
13, SEQ-ID Nr.: 15, SEQ-ID Nr.: 17, SEQ-ID Nr.: 19, SEQ-ID Nr.:
21, SEQ-ID Nr.: 23, SEQ-ID Nr.: 25, SEQ-ID Nr.: 27 und SEQ-ID Nr.:
30.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt die für ein anti-angiogenes Peptid
kodierende DNS, welche in dem kationischen Komplex verwendet wird,
in einer Menge von 0,0025 bis 0,16 µg/pM an Liposom oder 0,016
bis 0,33 µg/µg an Polymer
vor.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt die für ein Tumorsuppressorprotein
kodierende DNS, welche in dem Komplex verwendet wird, in einer Menge
von 0,0025 bis 0,16 µg/pM
an Liposom oder 0,016 bis 0,33 µg/µg an Polymer
vor.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der kationische Polymer-DNS-Komplex
ein Plasmid mit einem oder mehreren Promotoren, die entweder dasselbe
Genprodukt exprimieren (SEQ-ID Nr.: 1, SEQ-ID Nr.: 3, SEQ-ID Nr.: 5, SEQ-ID Nr.:
7, SEQ-ID Nr.: 9, SEQ-ID Nr.: 11, SEQ-ID Nr.: 13, SEQ-ID Nr.: 15,
SEQ-ID Nr.: 17, SEQ-ID Nr.: 19, SEQ-ID Nr.: 21, SEQ-ID Nr.: 23,
SEQ-ID Nr.: 25, SEQ-ID Nr.: 27 und SEQ-ID Nr.: 30) oder eine Kombination
dieser Genprodukte.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der kationische Liposom-DNS-Komplex
ein Plasmid mit einer internal-ribosomal-entrysite-Intronsequenz
zwischen zwei Genen (SEQ-ID Nr.: 2,SEQ-ID Nr.: 4, SEQ-ID Nr.: 6,
SEQ-ID Nr.: 8, SEQ-ID Nr.: 10, SEQ-ID Nr.: 12, SEQ-ID Nr.: 14, SEQ-ID
Nr.: 16, SEQ-ID Nr.: 18, SEQ-ID Nr.: 20, SEQ-ID Nr.: 22, SEQ-ID
Nr.: 24, SEQ-ID Nr.: 26, SEQ-ID Nr.: 28 und SEQ-ID Nr.: 29), welche
entweder gleich oder unterschiedlich sind.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das anti-angiogene Protein im kationischen Liposom-DNS-Komplex
oder im kationischen Polymer-DNS-Komplex sekretorisch und aus der
Gruppe bestehend aus SEQ-ID Nr.: 1, SEQ-ID Nr.: 3, SEQ-ID Nr.: 5,
SEQ-ID Nr.: 7, SEQ-ID Nr.: 9, SEQ-ID Nr.: 11, SEQ-ID Nr.: 13, SEQ-ID Nr.: 15, SEQ-ID
Nr.: 17, SEQ-ID Nr.: 19, SEQ-ID Nr.: 21, SEQ-ID Nr.: 23, SEQ-ID
Nr.: 25, SEQ-ID Nr.: 27 und SEQ-ID Nr.: 30.
-
Der
spezielle Typ von Tumor, der in der vorliegenden Erfindung behandelt
werden kann, ist nicht entscheidend. Beispiele von Tumoren, welche
gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt werden können, schließen solide
Tumoren ein, z.B. Lungen-, Dickdarm-, Gehirn-, Brust- und Hauttumoren.
Alle diese Tumoren sind zur Aufrechterhaltung ihres Wachstums stark
von der Blutversorgung abhängig.
-
Die
spezielle Art der Verabreichung des Liposom-DNS-Komplexes der vorliegenden
Erfindung ist nicht entscheidend. Beispiele solcher Formen sind
intravenöse,
subkutane und intratumorale Injektionen. Die intravenöse Injektion
ist die bevorzugte Verabreichungsform, da diese eine bessere Distribution
zu den in der Entwicklung befindlichen Blutgefäßen des Tumors bietet.
-
Die
Menge an zu verabreichendem kationischen Liposom-DNS-Komplex hängt ab vom
Alter, Gewicht, Geschlecht des Individuums, ebenso vom Volumen des
Tumors und von der Wachstumsrate des Tumors in dem Individuum. Im
Allgemeinen beträgt
die zu verabreichende Menge etwa 5 bis 60 µg, vorzugsweise etwa 9 bis
16 µg.
-
Die
folgenden Beispiele dienen nur der Darstellung und sind in keiner
Weise dazu bestimmt, den Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung
einzuschränken.
-
BEISPIEL 1
-
Herstellung
von DNS-Vektoren
-
A. TSP-1-Vektor
-
Der
kodierende Bereich des TSP-1-Gens ist wohlbekannt (Genbank-Nr. X14787).
Das TSP-1-Gen wurde in die Xba1-Site des BAP-Vektors insertiert
(Ray et al., ebenda), um dadurch einen TSP-1-Vektor zu schaffen,
wobei die Expression des TSP-1-Gens durch den β-Actin-Promotor kontrolliert
wird.
-
Genauer
gesagt wurden die TSP-1-cDNA und das Bluescript-Plasmid (Promega)
mit Hind1 und Xba1 verdaut und anschließend die TSP-1-cDNA in das
Bluescript-Plasmid ligiert. Als nächstes wurden das Bluescript-Plasmid,
das die TSP-1-cDNA enthielt und der BAP-Vektor mit Sal1 und BamH1
verdaut und die TSP-1-cDNA in die Xba1-Site des BAP-Vektors insertiert.
Die richtige Orientierung des TSP-1-Gens in dem BAP-Vektor wurde
durch DNS-Sequenzierung
bestätigt.
-
B. TSPf-Vektor
-
Der
TSPf-Vektor ist ein Vektor, der ein DNS-Fragment des TSP-1-Gens
enthält,
welches zwei anti-angiogene Domänen
besitzt (Nukleotide 992-1650) (Tolsma et al., ebenda), sowie ein
Start- und ein Stopcodon.
-
Das
DNS-Fragment wurde hergestellt mittels PCR unter Verwendung von
Thrombospondin-1-cDNA als Templat und 100 pmol von jedem der folgenden
Primer 5'-TAGGTCTAGA ATGACTGAAGAGAACAAAGAG-3' (SEQ-ID Nr.: 24);
und 5'-ATGGTCTAGA TTAGAGACGACTACGTTTCTG-3' (SEQ-ID Nr.: 25),
um somit die Nukleotide 1013 bis 1650 des TSP-1-Gens zu amplifizieren.
Beide Primer enthalten Xba1-Schnittstellen (unterstrichen). Der
erste Primer enthält
ein ATG-Startcodon (fett gedruckt) und der zweite Primer ein TTA-Stopcodon
(fett gedruckt).
-
Das
resultierende Fragment des TSP-1-Gens aus 638 Basenpaaren (im folgenden
TSPf genannt) kodiert für
die Peptide, von denen bekannt ist, dass sie Angiogenese-Inhibitoren
sind (Tolsma et al., ebenda).
-
Nach
der Amplifikation wurde das DNS-Fragment gereinigt und mit Xba1
verdaut. Das verdaute Fragment wurde in die Xba1-Site des BAP-Vektors
insertiert, so dass die Expression des TSPf-Gens durch den β-Actin-Promotor
kontrolliert wurde (Ray et al., ebenda, Lesoon-Wood et al., Human
Gene Ther., 6:395-405 (1995)). Die korrekte Orientierung des Fragments
in dem BAP-Vektor wurde durch Verdau mit BamH1 verifiziert und durch
DNS-Sequenzierung bestätigt.
-
C. Der p53-Vektor
-
Die
kodierende Sequenz des p53-Gens wurde mit Xba1 aus dem Plasmid p1SVhp53c62
(Zakut-Houri et al., EMBO J., 4:1251-1255 (1985)) ausgeschnitten
und in die multiple-cloning-sites des pGEM3Z-Vektors (Promega, Madison,
WI, USA). Der Verdau des resultierenden Vektors mit Sal1 und BamH1
erzeugte ein 1900bp-Fragment, welches dann in die Sal1 und BamH1-
Schnittstellen des BAP-Vektors insertiert wurden, so dass die Expression
des p53-Gens durch den β-Actin-Promotor
kontrolliert wurde. Die korrekte Orientierung des p53-Gens in dem
BAP-Vektor wurde durch DNS-Sequenzierung bestätigt.
-
BEISPIEL 2
-
Darstellung
der kationischen Liposom-DNS-Komplexe
-
Von
einer DOTMA-DOPE-Liposommischung ist bekannt, dass sie Endothelzellen
in vitro effizient transfiziert (Tilkins et al., Focus, 16:117-119
(1994)). Dementsprechend wurden Liposom-DNS-Komplexe unter Verwendung
von DOTMA-DOPE im Verhältnis
1:1 hergestellt, im Wesentlichen so, wie durch Debs et al. beschrieben
(J. Biol. Chem., 265:10189-10192 (1990)). Auf ähnliche Weise können Liposome
hergestellt werden, indem DOPE im Verhältnis 1:1 mit anderen kationischen
Lipiden gemischt wird, wie beispielsweise 1,2-Dioleoyl-sn-glycero-3-ethylphophocholin
und 1,2-Dimyristoyl-sn-glycero-3-ethylphophocholin.
-
Im
Einzelnen wurde eine Mischung von 400 nmol von DOTMA und DOPE über Nacht
an einem Rotationsverdampfer getrocknet. Anschließend wurden
die Lipide mit 1,5 ml Wasser für
2 Stunden rehydratisiert. Als nächstes
wurde die milchige Liposom-Emulsion solange in einem Ultraschallbad
sonifiziert bis der Ansatz klar war. Der resultierende Liposom-Ansatz
wurde dann 15- bis 20-mal unter Verwendung eines LiposofastBasic-Extruders
(Avestin, Ottawa, Kanada) durch einen 50nm-Polycarbonatfilter gepresst.
-
Die
verwendete DNS bestand entweder aus (1) dem leeren BAP-Vektor; (2)
dem TSP-1-Vektor alleine; (3) dem TSPf-Vektor alleine; (4) dem p53-Vektor
alleine; (5) dem p53-Vektor plus dem TSP-1-Vektor oder (6) dem p53-Vektor
plus dem TSPf-Vektor.
-
Die
DNS-Präparation
erfolgte unter Verwendung des Maxi-Kits von Quiagen (Quiagen Inc.,
Chatsworth, CA, USA) mit anschließendem zweimaligen Waschen
in 70%igem Ethanol (v/v). Zur Entfernung von restlichem Salz wurde
die DNS dann 24h gegen Wasser dialysiert.
-
Etwa
400 pmol des Liposom-Ansatzes wurden in einem Eppendorfgefäß mit 18
bis 35 µg
an totaler DNS sanft vermischt. Die Menge in jedem Eppendorfgefäß reichte
aus für
zwei Injektionen. Die gleiche Menge an DNS wurde sowohl bei Kombinationstherapien
als auch bei den Monotherapien injiziert. Wenn beispielsweise jeder
Maus 16 µg
DNS bei der Kombinationstherapie (8.0 µg p53 + 8.0 µg TSPf)
injiziert wurden, dann wurden 16 µg p53 jeder Maus einer zweiten
Gruppe injiziert.
-
BEISPIEL 3
-
Anti-angiogener Effekt
von kationischen Liposom-DNS-Komplexen
-
Die
anti-angiogenen Effekte der kationischen Liposom-DNS-Komplexe, welche
in Beispiel 2 beobachtet wurden, wurden mit Mäusen durchgeführt, die
von dem MDA-MB-435
Brustkrebstumor befallen waren (American Type Tissue Culture, Bethesda,
MD, USA) und die p53-defizient waren.
-
Im
Einzelnen wurden, nach Verabreichung des Anästhetikums Metofan an 126 weibliche
athymische Nacktmäuse,
diesen unter Verwendung eines Steppers (Tridak) und einer 27,5-G-Nadel
2,0 × 10
5 MDA-MB-435-Tumorzellen in den Fettgewebskörper der
Brust injiziert. Zwei Wochen später
wurden die Mäuse,
deren Tumoren wuchsen, nach Therapieformen in Gruppen zu je 18 Mäusen eingeteilt.
Die Therapien waren wie folgt: (1) ohne Behandlung; (2) leere BAP-Vektoren;
(3) nur TSP-1-Vektor; (4) nur TSPf-Vektor; (5) nur p53-Vektor; (6)
p53-Vektor + TSP-1-Vektor
und (7) p43-Vektor + TSPf-Vektor. Den Mäusen wurden zwei intravenöse Injektionen
verabreicht: die erste Injektion 14 Tage, nachdem den Mäusen die
malignen Zellen injiziert worden waren, und die zweite Injektion
24 Tage, nachdem den Mäusen
die malignen Zellen injiziert worden waren. Die erste Injektion
bestand aus 200 pmol der Liposome, komplexiert mit 16 µg totaler
DNS. Die zweite Injektion bestand aus 200 pmol der Liposome, komplexiert
mit 8.0 µg
totaler DNS. Die Größe der Tumoren wurde
7 Tage nach der zweiten Injektion gemessen. Die Ergebnisse sind
unten in Tabelle 1 aufgeführt. Tabelle
1 Anti-Tumoreffekte
von TSP-1 und TSPf
-
Wie
oben in Tabelle 1 aufgeführt,
ergaben sich nach 2 Injektionen bei der mit p53 behandelten Gruppe statistische
Unterschiede im Vergleich zur unbehandelten Gruppe (p < 0,05). Allerdings
unterschied sich die mit p53 behandelte Gruppe statistisch nicht
von der Gruppe, die mit dem leeren BAP-Vektor behandelt wurde. Das
ist ein ähnliches
Ergebnis wie von Leeson-Wood et al., Human Gene Ther., 6:395-406
(1995), beschrieben, wo sich die p53-Gruppe bis nach 5 Injektionen
statistisch nicht von der Gruppe, die mit dem leeren BAP-Vektor
behandelt wurde, unterschied.
-
Allerdings
wurden Tumoren von p53 in Kombination mit TSPf wirkungsvoller reduziert
als von p53 allein. Das heißt,
nach nur 2 Injektionen dieser Kombinationstherapie gab es eine um
35% höhere
Reduktion des Tumorwachstums als mit p53 allein. Die Kombinationsgruppe
unterschied sich statistisch sowohl von der unbehandelten als auch
von der BAP-Leervektor-Gruppe (p < 0,01).
Obwohl TSPf für
sich genommen geringfügig
weniger wirksam war als p53, war TSPf unerwarteterweise wesentlich
wirksamer als TSP-1. Tatsächlich zeigte
die Gruppe, die mit dem full-length TSP-1 behandelt wurde, keinen
größeren Effekt
als die mit dem Leervektor behandelte oder die unbehandelte Gruppe.
Das wurde aus verschiedenen Gründen
nicht erwartet: 1) sowohl das full-length-Thrombospondin-1 als auch
das Fragment desselben enthielten das anti-angiogene Peptid; 2)
in einer früheren
ex-vivo-Studie (Weinstat-Saslow et al., ebenda) war das full-length-Thrombospondin-1
wirksam bei der Inhibierung von Tumorwachstum; und 3) das full-length-Thrombospondin-1
besitzt vermutlich eine sekretorische Sequenz, so dass das sekretierte
Protein die Endothelzellproliferation inhibieren kann, wohingegen
das Thrombospodin-Fragment keine sekretorische Sequenz besitzt.
-
Unabhängig davon,
ob eine sekretorische Sequenz existiert, hätte man vor der Existenz der
vorliegenden Erfindung vorhergesagt, dass der Komplex aus Liposom
und anti-angiogenem Gen keine effektive Antitumortherapie ermöglichen
würde.
Wie von Leeson-Wood et al. berichtet, war die Effizienz der Transfektion
des Tumors durch kationische Liposome sehr gering. Tatsächlich konnte
diese nicht durch Primer-Extension gemessen werden. Wir wissen durch
Weinstat-Saslow et al., dass hohe Spiegel an exprimiertem TSP-1
in 100% der Tumorzellen das Tumorwachstum in einem ex-vivo-System
nur um 60% verringern. Extrapoliert man diese Ergebnisse, so hätte eine
relativ hohe Effizienz der Transfektion mit dem Komplex aus Liposom
und anti-angiogenem Gen von 20% zu einer unwesentlichen Reduktion
(20%/100% × 60%
= 12%) des Tumors geführt.
Dieser Wert der Tumorreduktion hätte
nicht zu statistisch signifikanten Unterschieden bei den Komplexen
aus Liposom und anti-angiogenem Gen geführt. Eine Transfektionseffizienz
des Tumors oberhalb von 10% wäre
mit einer Anzahl von Methoden leicht messbar gewesen, einschließlich der
Methode der Primer Extension (verwendet von Leeson-Wood et al.).
Die Transfektionseffizienz des Tumors mit diesen kationischen Liposomen konnte
als kleiner 5% ermittelt werden.
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Auf
Grundlage von Berichten, dass ein anti-angiogenes Peptid ein effektives
Antitumoragens sei (Tolsma et al., Bouck et al.) und auf Grundlage
von Berichten, dass DNS, die für
ein full-length-anti-angiogenes Protein kodiert, ex vivo ein effektives
Antitumoragens sei (Weinstat-Saslow et al.), war es daher in keiner
Weise offensichtlich, dass für
ein anti-angiogenes Peptid kodierende DNS alleine ein wirksames
Antitumoragens in vivo sein würde.
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Es
wurde ein zweites Experiment durchgeführt, um zu ermitteln, ob die
Kombinationstherapie mit p53 und TSPf bei geringeren Dosen wirksam
war und um zu bestätigen,
dass die Kombination von p53 und TSPf die Tumorgröße wesentlich
stärker
verringern konnte als p53 allein.
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Im
Einzelnen wurden 36 Mäusen
2.0 × 10
5 MDA-MB-435-Tumorzellen in den Fettgewebskörper der Brust
injiziert. Zwei Wochen später
wurden die Mäuse,
deren Tumoren wuchsen, nach Therapieformen in Gruppen zu je 18 Mäusen eingeteilt.
Die Therapien waren wie folgt: (1) leerer BAP-Vektor; (2) nur p53-Vektor und
(3) p53-Vektor +
TSPf-Vektor. Den Mäusen
wurden intravenös
200 pmol der Liposome, komplexiert mit 8.0 µg totaler DNS injiziert. Anschließend wurden
die Mäuse
bei den 4 folgenden Injektionen auf gleiche Weise mit 200 pmol der
Liposome, komplexiert mit 12 µg
totaler DNS, behandelt. Zwischen den einzelnen Injektionen lagen
jeweils 10 Tage. Die Größen der
Tumoren wurden vor jeder einzelnen Injektion und 7 Tage nach der
letzten Injektion gemessen. Die Ergebnisse sind unten in Tabelle
2 aufgeführt: Tabelle
2 Anti-Tumor-Effekte
von p53 und TSPf
-
Wie
oben in Tabelle 2 dargestellt, verhielt sich die Kombinationstherapie
mit p53 und TSPf statistisch unterschiedlich zu der Therapie mit
BAP, was die Behandlung mit p53 allein nicht tat. Dieses Experiment
bestätigte,
dass p53 und TSPf wirkungsvoller waren als p53 allein. Weiterhin
vergrößerte eine
Behandlung mit anderer Dosierung, ohne eine initiale Boosterdosis
von 16 µg
DNS wie in dem Experiment in Tabelle 1, den Unterschied zwischen
der Kombinationstherapie und den Behandlungen mit p53 allein.
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Als
nächstes
wurden MCF7-Zellen (American Type Tissue Culture, Bethesda, MD,
USA), die zu einer Mammakarzinomszelllinie mit zwei normalen p53-Allelen
gehören,
analog wie oben beschrieben untersucht, mit den Ausnahmen, dass
den Mäusen
4,0 × 10
6 Zellen injiziert wurden und dass die dritte
Injektion 12 µg
der DNS enthielt. Zwischen jeder Injektion lagen 10 Tage. Neun Mäusen wurden
Injektionen gemäß der folgenden Verabreichungen
gegeben, ausgenommen Behandlung (1), bei der 8 Mäuse behandelt wurden: (1) unbehandelt;
(2) BAP; (3) p53 und (4) p53 + TSPf. Die Größe der Tumoren wurde 7 Tage
nach der dritten Injektion gemessen. Die Ergebnisse sind unten in
Tabelle 3 aufgeführt. Tabelle
3 Effekt
von p53 und TSPf auf MCF7-Zellen
-
Wie
oben in Tabelle 3 gezeigt, war die wirksamste Therapie gegen MCF7-Zellen
p53 und TSPf. Das Signifikanzniveau für die Kombinationstherapie
mit p53 und TSPf lag, im Vergleich zur Kontrollgruppe (unbehandelt)
oder zur BAP-Gruppe, höher
als jenes für
p53 allein.
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Das
obige Experiment zeigte, dass p53 und TSPf die MCF7-Tumoren stärker reduzierte
als bei den unbehandelten oder den mit BAP behandelten Gruppen.
4 × 10
5 MCF7-Zellen wurden bilateral in die Fettgewebskörper der
Brust der 28 Nacktmäuse
injiziert. Nach 2 Wochen Wachstum wurden die Mäuse wahllos in vier Gruppen
aufgeteilt: 1) leerer Vektor; 2) p53; 3) p53 + TSPf und 4) ohne
Behandlung. Die Mäuse
erhielten genau eine Injektion von200 pmol an Liposomen, komplexiert
mit 14 µg
DNS und die Tumoren wurden 10 Tage nach der Behandlung vermessen.
Die Ergebnisse sind unten in Tabelle 4 aufgeführt. Tabelle
4
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Wie
in Tabelle 4 gezeigt, weist die zusätzliche Reduzierung des Tumors
durch die kombinierte Anwendung von p53 und TSPf (siehe auch obige
Tabellen 1 und 2), verglichen mit der Anwendung von p53 allein, darauf
hin, dass TSPf und p53 unterschiedliche Wirkmechanismen besitzen.
Obwohl dadurch nicht ausgeschlossen ist, dass das Ziel von p53 das
Gefäßsystem
des Tumors ist, ist der Mechanismus der Tumor-Inhibierung durch
p53 gegenwärtig
nicht bekannt. Allerdings muss jeder Mechanismus der Tumorhemmung
durch p53 oder Thrombospondin-1 zu der geringen Transfektionseffizienz
im Tumor beitragen. Mit einem Liposom, komplexiert mit einem Chloramphenicol-Acetyltransferasemarker,
wurde erneut gezeigt, dass weniger als 5% des von MDA-MB-435-Zellen
abstammenden Tumors mit dem Marker-Gen transfiziert war.
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Neben
p53 und dem anti-angiogenen Fragment des Thrombospondin-1 konnten
wir feststellen, dass Liposome, komplexiert mit DNS, die für das Laminin-Peptid
kodiert, das Tumorwachstum hemmen. Im Einzelnen wurden 24 weiblichen
athymischen Nacktmäusen,
nach Verabreichung des Anästhetikums
Metofan, 3,0 × 10
5 MDA-MB-435
Tumorzellen in den Fettgewebskörper
der Brust unter Verwendung eines Steppers und einer 27.5-G-Nadel
injiziert. Zwei Wochen später
wurden die Mäuse
auf verschiedene Behandlungsmethoden aufgeteilt, mit je 8 Mäusen je
Methode. Die Behandlungsmethoden waren wie folgt: (1) BAP; (2) Laminin
und (3) p53 + Laminin. Den Mäusen
wurden intravenös
200 pmol der Liposome, komplexiert mit 12,5 µg totaler DNS, 6,25 µg von jedem
Vektor, wenn eine Kombination angewendet wurde. Die Mäuse erhielten
dann 3 Injektionen im Abstand von jeweils 10 Tagen. Die Tumoren
wurden zum Zeitpunkt jeder Injektion vermessen sowie bei der letzten
Injektion. Die Ergebnisse sind unten in Tabelle 5 aufgeführt. Tabelle
5
-
Wie
oben in Tabelle 5 gezeigt, waren kationische Liposome, die eine
Kombination von DNS enthielten, die für das Laminin-Peptid und für p53 kodierten,
bei der Reduktion des Tumorwachstums unerwartet effektiver als wenn
nur DNS verwendet wurde, die für
das anti-angiogene Peptid allein kodierte.
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In-vitro-Assays
zeigten, dass kationische Polymere die gegenwärtigen Therapieverfahren signifikant verbessern
werden. Wenn ein Carrier wie ein kationisches Lipid in diesen in-vitro-Assays
verwendet wurde, so war der inhibitorische Effekt (der Gene p53,
TSPf und der Kombination von p53 und TSPf) nur marginal, wohingegen
ein anderer Vektor, Superfect (ein kationisches Polymer), als Carrier
sehr viel effektiver war. Das heißt, dass Superfect, verglichen
mit den kationischen Liposomen, 15-mal effektiver war bei der Transfektion von
Endothelzellen mit dem CAT-Marker.
-
Das
in diesem Abschnitt verwendete kationische Liposom war DOSPER (Boehringer),
welches von den 14 getesteten Lipiden die besten Ergebnisse brachte.
Zu dieser Reihe von 14 Lipiden, die von uns getestet wurden, gehörte auch
Lipofectin (BRL), das eine Mischung von DOTMA und DOPE ist und das
wir in einer in-vivo-Studie verwendet haben. Kurz zusammengefasst,
haben wir 1 × 10
6 Huvec-Zellen
in jede Vertiefung einer 6er-Mikrotiterplatte gegeben. 24 Stunden,
nachdem die Zellen ausgesät
worden waren, wurden 25 µl
an Superfect, komplexiert mit 2 µg DNS, jeder Platte zugegeben.
36 Stunden nach der Transfektion wurden die Zellen lysiert und die
Menge an CAT-Protein mittels eines Assays bestimmt. Tabelle
6
-
Dieses
Experiment zeigt deutlich, dass dieses kationische Polymer bei der
Transfektion von Endothelzellen, welche wahrscheinlich ein Ziel
des therapeutischen Gens sind, ein herausragendes Agens ist. Wir
stellten fest, dass Superfect für
viele verschiedene Zelllinien ein besseres Transfektionsagens ist
als kationische Liposome. Da Superfect, das ein kationisches Polymer
ist, ein solch effizienter DNS-Carrier ist, ergibt sich klar die
Möglichkeit,
dass non-virale Carrier als eigene Klasse von Carriern bei der Reduktion
der Tumorgröße erfolgreich
sein werden. Daher sollten neben Liposomen auch andere non-virale
Carrier in diesem Patent enthalten sein.
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Die
Transfektion von Huvec-Zellen mit verschiedenen Inhibitoren wurde
wie folgt durchgeführt:
1.0 × 105 Huvec-Zellen (Clonetics), eine humane Endothelzelllinie,
wurden in jede Vertiefung einer 6er-Mikrotiterplatte ausplattiert
und anschließend
in einen CO2-Inkubator bei 37°C gestellt.
Vierundzwanzig Stunden später
wurden die Zellen transfiziert mit 25 ml Superfect (Qiagen), ein
kationisches Polymer, komplexiert mit 2,0 mg verschiedener DNS-Vektoren,
d.h. (1) BAP-Vektor; (2) p53-Vektor;
(3) TSPf-Vektor und (4) p53-Vektor + TSPF-Vektor. Nachdem die Zellen
diesem Komplex für
2 Stunden bei 37°C
ausgesetzt waren, wurde das Medium entfernt und durch frisches EGM-Medium
(Clonetics Inc.) ersetzt, das 10% (v/v) FCS-Serum und 1 % Glutamin (w/v)
enthielt. Anschließend
wurden die Zellen in einen CO2-Inkubator
bei 37°C
gestellt. Vierundzwanzig Stunden später wurde die Zahl der Zellen
in jeder Vertiefung durch ein 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-5-(3-Carboxymethoxyphenyl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid-Assay
(MTS-Assay) bestimmt (beschrieben von Buttke et al., J. Immunol.
Methods, 157:233-240 (1993)).
-
Die
Abbildung zeigt den Effekt verschiedener Behandlungsmethoden auf
Endothelzellen in vitro. Es wurde festgestellt, dass sich der auf
die BAP-Kontrolle bezogene Anteil signifikant verringert, wenn BAP-p53 und
BAP-TSPf zur Behandlung verwendet werden. Eine weitere synergetische
Verringerung wird erreicht, wenn BAP-p53T/SPf zur Behandlung verwendet
wird. Auflistung
der Sequenzen