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Technisches Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das allgemeine Gebiet rekombinanter
Proteine zur Herstellung des menschlichen mutierten Proteins Interferon-beta-cis,
das für
klinische Anwendungen am Menschen oder in der Tiermedizin oder in
der Forschung zu verwenden ist.
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Hintergrund
der Erfindung
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Interferone
(IFN) sind eine Familie von Proteinen, deren erste beschriebene
biologische Aktivität
die Fähigkeit
zur Hemmung der viralen Replikation war. Neben ihrer antiviralen
Wirkung besitzen die IFNs eine Vielzahl anderer biologischer Aktivitäten, Kontrolle
des Zellwachstums, Differenzierung und Modulierung des Immunsystems
(Vilcek, J. & Sem,
G.C. In Virology(Ed.) Fields, B.N., Knipe, D.M., Howley, P.M. 375–399, PA: Lippincott-Raven
Publishers, 1996).
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Menschliche
IFNs werden auf der Basis ihrer biologischen und physikalischen
Eigenschaften in zwei Haupt-Unterfamilien klassifiziert. Zu der
IFN-Familie Typ I gehören
Fibroblasten-β-Interferon
(IFN-β),
Leukozyten-α-Interferon
(IFN-α)
mit 15 oder mehr Genen und Pseudogenen, und IFN-ω und IFN-τ. Die IFN-Familie Typ II wird
von IFN-γ repräsentiert,
das von T-Lymphozyten und NK-Zellen als Reaktion auf Mitogene und
Antigenreize erzeugt wird (Vilcek, J. & Sem, G.C. In Virology (Ed.) Fields,
B.N. Knipe, D.M., Howley, P.M. 375–399, PA: Lippincott-Raven
Publishers, 1996).
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Wie
beim Menschen haben die meisten der Säugetierspezies große IFN-α-Genfamilien.
Das Vorliegen vielfältiger
IFN-β-Genfamilien
wurde bei Rindern (drei Gene) gezeigt, während Menschen und die meisten
anderen Säugetierspezies
wahrscheinlich nur ein Gen enthalten (Ryan, A.M. Gallagher, D.M.,
Womack, J.E. Mammalian Genome, 3(19): 575–578, 1992).
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Plazentagewebe
können
IFNs erzeugen. IFN-Aktivität
wurde in Fruchtwasser, in Nabelschnüren und im Blut menschlicher
Plazenten während
der Schwangerschaft ohne klinische Anzeichen von Virusinfektionen (Lebon,
P., Girard, S., Thepot, F. & Chany,
C. Journal of General Virology, 59: 393–396, 1982) und auch in Plazentageweben
von Mäusen
(Fowler, A.K., Reed, C.D. & Giron,
D.J. Nature, 285: 266–267,
1980) nachgewiesen. Schaf- und Rinder-Trophoblastenzellen erzeugen
während
der Embryo-Einnistung in den Uterus einen anderen Typ von IFN, IFN-τ genannt
(Imakawa, K., Anthony, R.V., Kazemi, M., Mariotti, H., Poltes, H.G. & Robers, R.M.
Nature, 330: 377–379,
1987). Dieses IFN ist zur Fötus-Einnistung
notwendig, wobei es als ein Anti-Luteolysin wirkt, was zur dauernden
Sekretion von Progesteron führt
(Cross, J.C. & Roberts,
R.M. Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA,
88: 3817–3820,
1991). Kürzlich
wurde eine cDNA von menschlichem Trophoblasten-IFN (hTIFN) von Whaley,
A.E. Meka, C.S.R., Harbison, L.A., Hunt, J.S. & Imakawa, K. The Journal of Biological
Chemistry, 269: 10864–10868,
1994) beschrieben, deren Nucleotidsequenz IFN-τ von Schaf und Rind ähnlich ist
(85%). Die HuIFN-τ-
und HuIFN-ω-
mRNAs wurden während
der gesamten Schwangerschaft in den Zytotrophoblasten-Zellen nachgewiesen.
Diese Tatsache legt nahe, dass diese IFNs als eine erste Verteidigungslinie
wichtig sind, wobei sie den Fötus
vor Virus-Ansteckung schützen
und auch an den fortschreitenden Veränderungen der Plazentaentwicklung
teilnehmen (Whaley, A.E., Meka, C.S.R., Harbison, L.A., Hunt, J.S. & Imakawa, K The
Journal of Biological Chemistry, 269: 10864–10868, 1994). Kulturen menschlicher
Trophoblasten erzeugten IFN-β,
IFN-αI und
Tau-Interferon, wenn sie mit einem Virus infiziert wurden (Aboagye-Mathiesen,
G., Thoth, F.D. Juhl, C.H., Norskov-Lauritsen, N.N., Petersen, P.M. & Ebbesen, P. Journal
of General Virology, 71: 3061–3066,
1990 und Thoth, F.D., Norskov-Lauritsen, N.N., Juhl, C.H. Aboagye-Mathiesen,
G. & Ebbesen,
P. Journal of General Virology, 71: 3067–3069, 1990).
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IFNs
binden an Rezeptoren, die an der Zellenoberfläche gelegen sind, wobei sie
auf diese Weise die Übermittlung
zytoplasmatischer Signale aktivieren, die im Kern Gene, die für die Aktivitäten von
IFN verantwortlich sind, induzieren (Joklik, W.K. Interferons, in:
Fields, B.N. and Knipe, D.M. (Ed.) Virology, 2a, Ed. – New York,
Raven Press Ltd., Kap. 16, S. 383–410, 1990).
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Alle
Mitglieder der IFNs α-Familie
besitzen eine Sequenz von 165 bis 166 Aminosäuren, von denen 4 Cyteine (Cys)
in den Positionen 1; 29; 98; 99 oder 100; 138 oder 139 hochgradig
konserviert werden; und sie sind für die Disulfid-Bindungen (S-S)
verantwortlich. Die S-S-Bindungen zwischen Cys 1; 98; 99 oder 100
und zwischen Cys 29 und 138 oder 139 sind wichtig bei der Stabilisierung
der IFN-Struktur
(Wetzel, R. et al., J. Interferon Res., 1: 381–389, 1981). Die Bindung zwischen
diesen zwei Cys ist für
die Aufrechterhaltung der biologischen Aktivität dieses IFN unentbehrlich
(Path, T., Embo J., 11: 3193–3201
et al., 1992).
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IFN β wird von
Fibroblasten erzeugt, und es ist ein Glycoprotein mit einer relativen
Molekülmasse
von 22–23
kDa und einer spezifischen antiviralen Aktivität von 2 – 5 × 108 internationalen
Einheiten (Protein-Ul)/mg. Ein auf Chromosom 9 gelegenes Gen kodiert
dieses IFN mit 166 Aminosäuren,
das keine Introns besitzt. IFN β von
Rind, Schwein und Ziege wird von mehreren Genen kodiert (OF Maeyer,
E.M. und OF Maeyer-Guignard, J. – Interferon and other regulatory
cytokines, John Wiley and Sons, New York, 1988).
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IFN β besitzt
3 Cystein-Reste (Cys) in den Positionen 17, 31 und 141. Zwei Cys,
31 und 141, bilden eine Disulfid-Bindung, während Cys 17 frei bleibt. Die
Studien (Mark, D.F., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. it Uses, 81:
5662–5666
1984), in denen das Cys 17 gegen ein Serin ausgetauscht wurde, zeigten,
dass dieses IFN dasselbe Spektrum biologischer Aktivitäten von
IFN β aufwies,
wie antizelluläre
und antiproliferative Aktivität, Aktivierung
von NK-Zellen und Neutralisierung von Anti-HuIFN-Antikörpern, und
eine größere Stabilität als natürliches
HuIFN β aufweist,
wenn es bei –70° C inkubiert
wird.
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In
anderen Experimenten tauschten Shepard, H.M. et al., Nature, 294:
563–565,
1981, das Cys 141 gegen ein Tyrosin aus, was ein biologisch inaktives
Molekül
ergab.
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Es
wird angenommen, dass die Aktivierung des Enzyms 2'5' Oligoadenylat-Synthethase und der RNA-abhängigen Protein-Kinase
(dsRNA) bei der antiviralen Wirkung wichtig sind (Pestka, S., et
al., Ann. Rev. Biochem., 56: 727–777, 1987).
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues menschliches
Protein, Interferon beta-cis, das aus Primärkulturen menschlicher amniotischer
Zellen isoliert wurde, das entsprechende rekombinante DNA-Molekül, das es
kodiert, und das Verfahren zur Herstellung des menschlichen rekombinanten
Proteins Interferon beta-cis, das durch gentechnologische Techniken
hergestellt wurde, um in klinischen Anwendungen in der Humanmedizin
oder Tiermedizin oder in der Forschung verwendet zu werden, zu beschreiben.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Diese
und andere Aufgaben, Merkmale und viele begleitende Vorteile der
Erfindung werden beim Lesen der folgenden genauen Beschreibung besser
verstanden werden, wenn sie in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen
betrachtet wird, worin:
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1:
Den zur Expression von Interferon beta-cis verwendeten Vektor zeigt.
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2:
Die Nucleotidsequenz und die vorhergesagte Translation der cDNA
von Interferon beta-cis (SEQ ID NOS 1 und 2) zeigt.
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3:
Expression von beta-cis-Interferon in E.coli
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4:
Reinigung von beta-cis-Interferon
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5A und 5B:
Induktion von Genen
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Damit
diese Erfindung besser verstanden werden kann, werden die folgenden
Beispiele nur zu Veranschaulichungszwecken beschrieben. Die Beispiele
veranschaulichen die vorliegende Erfindung und sind nicht dazu gedacht,
sie hinsichtlich Sinn oder Umfang zu beschränken. Das Verfahren kann durch
die folgende Beschreibung zusammen mit den Beispielen besser verstanden
werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung eines
rekombinanten Interferon beta-cis-Proteins bereit, das die Sequenz
(SEQ ID NO. 2)
MSYNLLGFLQ RSSNFQCQKL LWQLNGRLEY CLKDRMNFDI
PEEIKQLQQFQKEDAALTIC
EMLQNIFAIF RQDSSSTGWN ETIVENLLAN
VYHQINHLKTVLEEKLEKED FTRGKLMSSL
HLKRYYGRIL HYLKAKEYSH
CAWTIVRVEILRNFYFINRL TGYLRN
hat,
wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
- (a)
Primärkultur
menschlicher amniotischer Zellen
- (b) Infektion mit dem Virus
- (c) Erhalten von RNA
- (d) Lyse der Zellen
- (e) Fraktionierung von RNA
- (f) Ausfällung
von RNA
- (g) Extraktion von RNA
- (h) Ausfällung
von RNA
- (i) Synthese von Erststrang-cDNA
- (j) Amplifikation der DNA mit den Primern (5' GCCGGATCCTACAACTTGCTTGGATTCCTA3' und 5' GCCAAGCTTAGTTTCGGTCATTCCTGTAAGTC3' oder anderen spezifischen
Primern
- (k) Fraktionierung der DNA
- (l) Reinigung der DNA
- (m) Verdau der DNA
- (n) Klonierung
- (o) Ligation der DNA an den Vektor
- (p) Transformation der kompetenten Bakterien
- (q) Selektion der positiven Klone
- (r) Sequenzierung der Klone
- (s) Herstellung des Proteins
- (t) Induktion von Bakterien
- (u) Lyse der Bakterien
- (v) Reinigung des Proteins
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In
dem obigen Verfahren können
die Schritte a, b, c, d, e, f, g, h, i, j, k, l, m, n, o, p, q,
r, t, u optional sein.
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Die
Erfindung stellt außerdem
ein Verfahren zur Herstellung des rekombinanten Interferon beta-cis-Proteins
bereit, bei dem die Primärkultur
amniotischer Zellen (a) durch Abtrennung der Zellen von der Amnionmembran
durch die Wirkung von Trypsin oder eines anderen proteolytschen
Mittels erhalten wird.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird die Infektion von Zellen mit dem Sendai-Virus oder einem anderen Virus
oder unter Verwendung von Arzneimitteln, die die Interferon-Herstellung
in der Zelle stimulieren, durchgeführt.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
wird die mRNA erhalten durch Waschen der Zellen mit Kochsalzlösung oder
irgendeinem anderen Puffer mit physiologischem pH und physiologischer
Kochsalzlösung-Konzentration,
und die Lyse der Zellen (d) wird unter Verwendung von Guanidin-isothiocyanat
oder eines anderen physikalisch-chemischen Verfahrens mit lytischen
Eigenschaften durchgeführt.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
wird die Transformation der kompetenten Bakterien (p) unter Verwendung
von Escherichia coli oder irgendeines anderen Mikroorganismus durchgeführt.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
wird die Reinigung des Proteins (v) in einer Nickelchelat-Säule oder
unter Verwendung irgend eines anderen Verfahrens, das die Reinigung
des Proteins erlaubt, durchgeführt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein menschliches rekombinantes
Interferon beta-cis bereit, das durch das obige Verfahren hergestellt
wurde.
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Beispiel 1
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Primärkultur der menschlichen amniotischen
Zellen (a)
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Die
Primärkultur
der menschlichen amniotischen Zellen wurde durchgeführt unter
Verwendung von Amnionmembranen, die von der Placenta getrennt wurden,
in einer Kochsalzlösung
gewaschen und in Stücke von
näherungsweise
1 cm2 geschnitten wurden. Die Stücke wurden
mit Trypsin (0,25–0,30%)
im Verhältnis
von 5 bis 7 ml pro Gramm Gewebe verdaut. Nach jeder Behandlungsstufe
mit Trypsin wurden die Zellen zentrifugiert und in Minimal-Essenzialmedium,
das Eagle's-Salze enthielt, in
einer Dichte von 15 – 25 × 106 Zellen pro Petrischale kultiviert.
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Beispiel 2
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Induktion von Interferon
(b)
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Eine
Woche nach der Implantation wurden die Zellen mit Sendai-Virus oder
Newcastle Disease-Virus im Verhältnis
von 3,0 bis 4,8 × 10–6 Hämagglutinationseinheiten
des Virus pro Zelle infiziert für
eine Stunde, und sie wurden wieder 4 bis 8 Stunden inkubiert.
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Beispiel 3
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Extraktion und Reinigung
von RNA (c, d, e, f, g, h)
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Zur
RNA-Extraktion wurden die infizierten Zellen mit Kochsalzlösung gewaschen
und mit 3,5 bis 4,5 ml einer 3 bis 4 M Guanidin-isothiocyanat-Lösung 10
bis 20 min lang auf Eis zerstört.
Zur Reinigung der RNA wurden 1,5 bis 2,0 ml einer Cäsiumchlorid-Lösung (5,7
bis 5,8 M) zugegeben und 18 bis 24 Stunden lang bei 20° C bis 24° C mit 114.000
g zentrifugiert. Die RNA wurde in einer Tris-EDTA-Lösung homogenisiert,
und die Extraktion wurde mit demselben Volumen an Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol
im Verhältnis
von 25:24:1 durchgeführt,
in einem Vortex-Mischer
geschüttelt
und zentrifugiert. RNA wurde mit 1/10 des Volumens an Natriumacetat
(2 bis 3 M, pH 5,5 bis 6,0) und Ethanol ausgefällt, zentrifugiert, und das
Pellet wurde in Wasser gelöst.
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Beispiel 4
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cDNA-Synthese (i, j)
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5
bis 10 μg
RNA wurden als Matrize zur Synthese des ersten cDNA-Strangs verwendet,
wobei 0,5 bis 1 μg
Primer T15, 40 bis 50 mM Pyrophosphat, 20 bis 30 U reverse Vogel-Transcriptase
und ihr Puffer verwendet wurden.
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Die
Amplifikation des dem Interferon entsprechenden Fragments, ausgehend
von der in den Schritten a, b, c, d, e, f, g, h, i erhaltenen cDNA
oder ausgehend von dem Vektor, der die geklonte DNA des Interferon Beta-cis
Gens enthält,
wurde unter Verwendung spezifischer Oligonucleotide (5'GCCGGATCCTACAACTTGCTTGGATTCCTA3
(SEQ ID NO 3) und 5'GCCAAGCTTAGTTTCGGTCATTCCTGTAAGTC3
(SEQ ID NO. 4)) für
den Bereich des entsprechenden Fragments des Proteins (Interferon β), das die
Stellen für
die Restriktionsenzyme BamH 1 und Hind III enthält, in der Polymerasekettenrekation
(PCR, polymerase chain reaction) durchgeführt.
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Die
Reaktion wurde mit Taq-Polymerase-Puffer (500 mM KCl, 100 mM Tris-HCl
pH 9,0–9,5,
1,5–2,5 mM
MgCl2 und 1–2% Triton X-100), 0,1–1 U Taq-Polymerase
(Promega, USA, Cat. No. M186A), 0,5–1,5 mM MgCl2,
20–50
mM jedes Nucleotids (dATP,dCTP,dGTP,DTTP), 10–30 pmol jedes Primers, und
0,01 bis 0,1 ng cDNA und destilliertem H2O
und sterilem Wasser q.s.p. 50–100 μl, ausgeführt. Die
Reaktion wurde 1 bis 2 Zyklen bei 94–96° C/1 bis 2min; 53 bis 55° C/1–2 min;
70–72° C/1–2 min;
30 Zyklen bei 94–96° C/1–2 min;
36–38° C/1–2 min;
70–72° C/1–2 min und
außerdem
ein Zyklus bis 94–96° C/1–2 min;
36–38° C/1–2 min; 70–72°C/10–15 min
durchlaufen lassen.
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Beispiel 5
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Fraktionierung und Reinigung
von DNA (k, l)
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sDie
Fraktionierung der DNA wurde in Agarosegel (1,5–2,0%) bewerkstelligt. Die
Reinigung der amplifizierten DNA wurde durch Ausschneiden der Bande
des Gels ausgeführt.
Die Bande wurde in 2–3
Volumina Nal-Lösung
(Nal 8M + 0,022 M DTT) und Natriumphosphat-Puffer (1 M, pH 6,0–6,5) verdünnt und
5 bis 10 min bei 50–56° C inkubiert.
Zu der Suspension wurden Glaskugeln zugegeben, gemischt, 1 bis 5
min bei Raumtemperatur inkubiert und 10 bis 30 Sekunden lang zentrifugiert.
Die Kugeln wurden mit Ethanol-Puffer (75% Ethanol, 0,01 M Tris-HCl,
pH 7,0–7,6,
0,01 M EDTA, pH 8,0–8,5)
gewaschen. Die DNA wurde von den Glaskugeln mit Puffer (Tris, pH
7,0–7,4,
10 mM, 1–3
mM EDTA) bei 50–56° C 1 bis
5 min lang eluiert.
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Beispiel 6
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Verdau des DNA-Fragments
und Klonierung (m, n)
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Für den Verdau
der DNA wurde das Produkt zuerst mit dem Enzym Hind III in einer
Reaktion mit 10–20 U
Hind III (Biolabs, England), 3,5 μl
Puffer I (Promega, EUA) und destilliertem H2O,
Wasser qsp 30–50 μl, mit Inkubation
bei 37° C
für 2 bis
4 h behandelt. Danach wurden 10–20
U Bam HI (Biolabs, England), 5–10 μl REACT III
(BRL, USA), H2O (dd) qsp 50–100 μl, zu dem
Röhrchen
zugegeben und bei 37° C
für 2–4 h inkubiert. Zur
Klonierung des DNA-Fragments in dem Plasmid PDS-56 (1)
wurde der Verdau des Vektors mit den Restriktionsenzymen Hind III
und Bam HI in einer Reaktion, die den Vektor, 10–20 U des Enzyms Hind III (Promega,
USA), 2–5 μl Puffer
(Promega, USA) und destilliertes Wasser qsp 20–50 μl enthielt, mit Inkubation bei 37° C für 2–4 h ausgeführt. Später wurden
10–20
U des Enzyms Bam HI (Promega, USA), 5–10 μl REACT III (BRL, USA) und destilliertes
Wasser qsp 50–100 μl, zu der
Reaktion zugegeben und bei 37° C
für 2–4 h inkubiert.
Das Produkt dieses Verdaus wurde in einer 1 % Agarose-TAE-Gelelektrophorese
analysiert. Die dem verdauten Plasmid entsprechende Bande wurde
aus dem Gel ausgeschnitten und in ein Eppendorf-Röhrchen (1,5
ml) überführt und
gereinigt.
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Beispiel 7
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Ligation, Transformation
und Klon-Selektion (o, p, q)
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Bei
der Ligationsreaktion des DNA-Fragments wurden 20–50 ng der
Einfügung
(Insert) zu 5–15
ng des Vektors, 0,5–2,0
U T4-Ligase (Promega, USA), ATP 5 mM (Promega, USA), Ligationspuffer
(Promega, USA), H2O (dd) qsp 15 μl, mit Inkubation
bei 14–16° C (BOD,
FANEN, Brasilien) für
12–18
h, zugegeben.
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Die
Bakterientransformation wurde mit Escherichia coli-Bakterien durchgeführt. Das
Volumen der Ligationsreaktion wurde mit Puffer (Tris 10 mM, pH 7,2–7,4, EDTA
1 mM) auf 40–60 μl aufgefüllt, und
100 μl einer Suspension
kompetenter Bakterien wurden zugegeben. Die Röhrchen wurden leicht gedreht
und sofort im Eisbad für
20–40
min inkubiert, einem Hitzeschock bei 40–42° C für 1–3 min unterzogen, und wieder
im Eisbad für
20–40
Sekunden. LB-Medium (Bacto Tripton 1 p/v, Hefeextrakt 0,5% p/v,
NaCl 171 mM) ohne Antibiotika wurde im doppelten Volumen zugegeben
und bei 37° C
für 1–2 h inkubiert.
Die Bakterien wurden zentrifugiert, in LB homogenisiert und in Petrischalen
mit LB-Agar (Agar 1,5% p/v, Hefe extrakt 0,5% p/v, Tripton 0,1% p/v, NaCl
0,5% p/v, pH 7,2–7,5)
mit 50–200 μg/ml Ampicillin
und 20–100 μg/ml Kanamicin
inokuliert. Die Platten wurden bei 37° C 15–24 h lang inkubiert. Zur Selektion
der positiven Klone wurden sie in LB mit 50–200 μg/ml Ampicillin und 20–100 μg/ml Kanamicin
bei 37° C
unter Bewegung 15–20
h lang wachsen lassen. Nach Inkubation PCR unter Verwendung spezifischer
Primer des Vektors (zur Amplifikation des der Einfügung entsprechenden
Bereichs), wobei der Primer (Sinn) 5'-TTCATTAAAGAGGAGAAATT-3' (SEQ ID NO:5) und
der Primer (anti-Sinn) 5'-CTATCAACAGGAGTCCAAGC-3' (SEQ ID NO:6) war.
Die Reaktion wurde mit Taq-Polymerase 10 × Puffer (KCl 500 mM, Tris-HCl 100 mM pH 9,0–9,5, MgCl2 15–25
mM und Triton X-100 1–2%),
0,5–1,0
U Taq-Polymerase
(Promega, USA), 0,5–1,5
mM MgCl2, 20–50 mM jedes Nucleotids (dATP,
dCTP, dGTP, dTTP), 10–30
pmol jedes Primers, 0,5–1 μl Bakterien-Suspension und sterilem
dd-Wasser qsp 20–40 μl gemacht.
Die Reaktion wurde mit 1–3
Zyklen für
94–96° C/5 min.,
50–55° C/1–2 min,
70–72° C/1–2 min.;
30 Zyklen bei 94–96° C/30–45 s, 45–50° C/30–45 s, 70–72° C/30–45 s und
ein Zyklus bei 94–96° C/1–2 min.,
45–50° C/1–2 min.,
70–72° C/10–15 min
durchgeführt.
Das Produkt dieser Reaktion wurde einer Elektrophorese in Agarosegel
bei 1–2%
unterzogen.
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Beispiel 8
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Sequenzierung (r)
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Die
positiven Klone wurden sequenziert, um das mutierte Interferon beta-cis
(2) zu identifizieren.
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Beispiel 9
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Protein-Herstellung, Induktion
und Lyse von Bakterien (s, t, u)
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Die
positiven Klone für
das mutierte Interferon beta-cis wurden zur Herstellung des Proteins
verwendet, und sie wurden in LB-Medium mit 50–200 μg/ml Ampicillin und 50–200 μg/ml Kanamicin
wachsen lassen und bei 37° C
unter Bewegung bis zur optischen Dichte (OD 600 nm) von 0,5–0,7 inkubiert.
Dann wurden zur Induktion des Proteins (t) 0,2–0,4 M IPTG (Isopropyl-(-D-thiogalactosid))
zugegeben und 3–5
h lang inkubiert. Die Bakterien (21) wurden zentrifugiert, der Überstand
abgetrennt und das Pellet in Puffer A (Guanidin-HCl 5–6 M, Natriumphosphat
0,1–0,2
M, Tris 0,01–0,02
M, pH 7,8–8,0)
unter Bewegung für
1–2 h
homogenisiert.
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Beispiel 10
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Protein-Reinigung (v)
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Der Überstand
wurde auf eine Säule
mit Ni-NTA-Harz aufgebracht. Zur Reinigung des Proteins wurde die
Säule in
Folge mit Puffer A, Puffer B (Harnstoff 7–8 M, Natriumphosphat 0,1–0,2 M,
Tris 0,01–0,02
M, pH 7,8–8,0)
und mit Puffer C (Harnstoff 7–8
M, Natriumphosphat 0,1–0,2
M, Tris 0,01–0,02
M, pH 7,0–7,2)
gewaschen. Das Protein wurde eluiert mit Puffer D (Harnstoff 7–8 M, Natriumphosphat
0,1–0,2
M, Tris 0,01–0,02
M, pH 5,0–5,2)
und in Folge mit (Harnstoff 7–8M,
Natriumphosphat 0,1–0,2
M, Tris 0,01–0,02
M, pH 4,0–4,2); Fraktionen
und eine Probe von 50 μl
wurden gesammelt, und jede Fraktion wurde v/v in Proben-Puffer verdünnt, 10
min lang erhitzt und der Elektrophorese in Polyacrylamid-Gel unterzogen
(SDS-PAGE). Das Gel wurde hinsichtlich Anwesenheit der Fraktion,
die die entsprechende Bande des gereinigten Interferon beta-cis-Proteins
enthielt, analysiert.
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