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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet des Verhinderns einer
intradialytischen Symptomatologie während einer Dialyse wie beispielsweise
einer Hämodialyse,
Hämodiafiltration
oder Hämofiltration, einer
andauernden sowie einer akuten Therapie.
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STAND DER
TECHNIK
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Ein
intradialytisches Symptom ist das Syndrom betreffend Gleichgewichtsstörungen,
das 1961 erstmals beschrieben wurde. Das Syndrom betreffend Gleichgewichtsstörungen umfasst
eine Gruppe von systemischen und neurologischen Symptomen, die entweder
während
oder kurz nach einer Dialyse auftreten können. Frühe Symptome sind Übelkeit,
Erbrechen, Ruhelosigkeit und Kopfschmerzen, gefolgt von Anfällen, Bewusstseinstrübung und
Koma. Einige glauben, dass die Ursache mit einer akuten Erhöhung des
Hirnwassergehalts zusammenhängt,
während
andere glauben, dass akute Änderungen
des pHs der zerebrospinalen Flüssigkeit
während
der Dialyse eine Ursache sind. Das Problem ist größer, wenn
akute Patienten mit sehr hohen Plasma-Harnstoff-Stickstoffwerten
einer zu effizienten Dialyse unterzogen werden.
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Die
Behandlung leichter Symptome besteht darin, die Effizienz des Entfernens
des gelösten Stoffs
und pH-Änderungen
zu verringern, zum Beispiel durch Reduzieren des Blutdurchflusses.
Es können
hypertonisches NaCl oder Glucose verabreicht werden.
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Bei
schwereren Symptomen sollte die Dialysesitzung beendet werden. Intravenöses Mannitol kann
von Nutzen sein.
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Das
Syndrom betreffend Gleichgewichtsstörungen kann durch Verwenden
einer hohen NaCl-Konzentration von mindestens 140 mmol/l und durch
Verwenden von mindestens 200 mg/dl Glucose vermieden werden. Ein
Verringern der Natriumdialyselösung
während
der Dialysebehandlung wurde ebenfalls vorgeschlagen.
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Eine
weitere übliche
intradialytische Komplikation ist eine symptomatische Hypotension,
die normalerweise mit einer überaus
schnellen Verringerung des Blutvolumens während der Dialyse zusammenhängt. Heute
verwenden die meisten Dialysemaschinen eine Ultrafiltrationsvolumensteuerung,
was ein Verfahren ist, das beim Verhindern von symptomatischer Hpotension
hilft. Andere Verfahren sind Profilieren von Natrium, niedrige Temperatur,
Wechseln von Acetat zu Bicarbonat, etc.
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Des
weiteren kann eine Ultrafiltration unterhalb des Trockengewichts
des Patienten eine symptomatische Hypotension zur Folge haben, die
zum Beispiel mit Krämpfen,
Schwindel, Unwohlsein und einem erschöpften Gefühl verbunden ist.
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Die
vorliegende Erfindung zielt darauf ab, diese und damit zusammenhängende intradialytische
Komplikationen bei der Dialyse zu lösen.
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Biofeedback
ist ein Thema, das von vielen Forschern untersucht wird. Ein Beispiel
ist US-A-4,469,593, die ein Blutreinigungsgerät offenbart, das ein Hämatokritmessgerät einschließt. Der Hämatokritwert
wird verwendet, um einen negativen Ultrafiltrationsdruck auf der
Dialysatseite eines Dialysators zu steuern, sodass der Hämatokritwert
konstant oder gemäß einem vordefinierten
Profil gehalten wird. Auch die Leitfähigkeit des Bluts oder Plasmas
wird verwendet, um eine Obergrenze für Natrium herzustellen, während der
Hämatokritwert
sowohl das Hinzufügen
von Ersatzflüssigkeit
steuert als auch die Natriumkonzentration in einem Hämofiltrationsgerät erhöht. Schließlich wird
auch der onkotische Druck für
Biofeedback verwendet.
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WO
94/08641 offenbart einen prozessgekoppelten Echtzeitharnstoffsensor,
der verwendet wird, um die Harnstoffkonzentration in dem Abfluss des
Dialysators zu messen. Das System stellt zwei exponentielle Anpassungen
der Harnstoffkonzentration her, eine frühe Anpassung während den
ersten 30 Minuten und eine späte
Anpassung während
der Flussbehandlungszeit. Durch Erhalten eines BUN-Anfangswerts
kann der Kt/V oder SRI (Solut Removal Index) berechnet und für die vorgesehene Zeit
geplant werden. Auf diese Weise kann die Effizienz der Behandlung
prozessgekoppelt gemessen werden. Es sei angemerkt, dass sich die
Effizienz die ganze Zeit während
der Behandlungszeit verringert, dies am Ende jedoch wahrscheinlich
langsamer verläuft.
Es sei auch angemerkt, dass eine Abweichung von einem geplanten
Kt/V zur Fehlersuche verwendet werden kann.
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Das
Dokument WO 95/32010 offenbart ein System für eine Dialysebehandlung, das
ein Mittel zum Aussetzen eines Patienten der Behandlung, ein Mittel
zum Durchführen
der Behandlung bei einer ersten vorbestimmten hohen Effizienz solange,
bis ein vorbestimmter Grenzwert erreicht oder angenähert ist,
ein Mittel zum Ändern
der Effizienz der Behandlung auf eine zweite, niedrigere vorbestimmte Effizienz,
wobei das Mittel einen Computer umfasst, und ein Mittel zum Beenden
der Behandlung nach dem Erreichen einer vorbestimmten Dosis an Dialyse umfasst.
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WO
95/32010 offenbart ein Verfahren zum Bestimmen des optimalen Blutdurchflusses
(wie er anhand einer Pumpendrehzahl gemessen wird), um die effizienteste
Dialyse zu erhalten. Es wird beobachtet, dass die Effizienz oder
Leerung des Dialysators von der Blutdurchflussrate (und Dialysedurchflussrate,
sowie Temperatur etc.) abhängt.
Jedoch verringert sich die Effizienz des Dialysators oberhalb eines
vorbestimmten Blutdurchflusses wieder. Für dieses Phänomen gibt es verschiedene
Faktoren, von denen einer eine Fistelrückführung ist. Gemäß WO 95/32010
wird die Effizienz des Dialysators bei verschiedenen Blutflüssen bestimmt,
zum Beispiel in Inkrementen von 50 ml/min, und der Blutdurchfluss bei
maximaler Leerung wird verwendet. Der maximale Blutdurchfluss wird
bei dem Beginn jeder Behandlung bestimmt. Wenn dieser maximale Blutdurchfluss nach
einer Anzahl an Wochen oder Tagen abnimmt, kann das ein Zeichen
einer Fistelfehlfunktion sein. In dieser Spezifikation wird ein
Harnstoffsensor verwendet, um die Effizienz der Behandlung bei dem
Beginn zu bewerten.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung ist, ein Gerät vorzuschlagen, das eine Dialyse
oder eine ähnliche
Behandlung so schnell wie möglich
durchführt,
während
die Unannehmlichkeiten für
den Patienten minimiert werden.
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Es
wurde herausgefunden, dass jeder Patient eine charakteristische
Kurve für
eine maximal vertragene Behandlungseffizienz über die Zeit besitzt. Gemäß der Erfindung
wird die Behandlung so effizient wie möglich durchgeführt, bis
die Kurve erreicht oder angenähert
ist und danach wird die Behandlungseffizienz verringert, so dass
die Kurve nie erreicht wird.
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Der
Dialysebehandlung kann eine isolierte Ultrafiltration vorangehen.
Die Dialysebehandlung wird mit einer hohen Effizienz durchgeführt, bis
die charakteristische Kurve angenähert ist. Die fortdauernde
Behandlung wird mit einer sich verringernden Effizienz durchgeführt, so
dass die Kurve nie erreicht wird.
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Eine
detailliertere Definition der Erfindung kann den folgenden Ansprüchen entnommen
werden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird bezüglich
bestimmter Ausführungsformen,
die in den Zeichnungen gezeigt sind, detaillierter beschrieben,
wobei:
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1 ein
Diagramm ist, das eine typische charakteristische Kurve für einen
bestimmten Patienten zeigt.
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2 ein
Diagramm ist, das eine Effizienzkurve zeigt.
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3 eine
typische Harnstoffsensorausgangskurve ist.
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4 ein
schematisches Diagramm einer Dialysemaschine ist, die die vorliegende
Erfindung enthält.
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5 ein
schematisches Diagramm einer Hämodiafiltrationsmaschine
ist, die die vorliegende Erfindung enthält.
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6 ein
schematisches Diagramm einer Hämofiltrationsmaschine
ist, die die vorliegende Erfindung enthält.
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7 ein
schematisches Diagramm einer weiteren Hämofiltrationsmaschine ist,
die die vorliegende Erfindung enthält.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Es
wurde herausgefunden, dass ein bestimmter Patient, der einer effizienten
Dialyse ausgesetzt wird, zum Beispiel mit dem Ziel von Kt/V = 2,0 oder
höher,
Gefahr laufen wird, symptomatisch zu werden, wenn die Effizienz
zu hoch ist und die Dialysezeit zu kurz ist. Zum Beispiel wird ein
Patient, dem 4 Stunden lang Kt/V = 2,0 verschrieben wurde, eine Effizienz
von K/V = 0,5 benötigen,
was in dem Kollabieren dieses Patienten resultieren könnte. Wenn
die Zeit jedoch auf 5 Stunden erhöht werden würde und die Effizienz folglich
auf K/V = 0,4 verringert werden würde, dann könnte der Patient die Behandlung
ohne Kollabieren oder Erreichen seines Zusammenbruchs durchstehen.
Andere Patienten können
sogar bei niedrigeren Kt/V und Effizienzen symptomatisch werden
und die obigen Zahlen sind nur als ein Beispiel gegeben.
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Es
wurde herausgefunden, dass ein bestimmter Patient eine charakteristische
Kurve aufweist, wie es in 1 gezeigt
ist. Wenn die Kurve überschritten
wird, wird der Patient zusammenbrechen. Wie es in 1 gezeigt
ist, wäre
es nicht möglich,
das Ziel von Kt/V = 2,0 in 4 Stunden zu erreichen, ohne die charakteristische
Kurve zu überschreiten.
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Wahrscheinlich
ist die charakteristische Kurve tatsächlich eine Reihe an Kurven,
die von anderen Faktoren der Dialyse, wie beispielsweise einer Ultrafiltrationsrate,
einem Anfangs-BUN-Wert, einer Natriumkonzentration oder einem Profilieren,
einer Bikarbonatkonzentration, sowie psychologi schen oder physiologischen
Faktoren wie beispielsweise Krankheit oder Depression etc. abhängen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, die Effizienz der Behandlung gemäß einem
bestimmten Profil, das dem Patienten angepasst ist, zu profilieren.
Solch ein Profil könnte
ein Beginnen mit einer höchstmöglichen
Effizienz einschließen,
zum Beispiel K/V = 0,6 für
eine Stunde, dann Verringern der Effizienz schrittweise auf K/V
= 0,5 während
der zweiten Stunde, K/V = 0,4 während der
dritten Stunde und K/V = 0,3 während
der letzten Stunde, was ein Kt/V = 1,8 während vier Stunden zur Folge
haben würde.
Bei einer prozessgekoppelten Messung der Effizienz durch eine Harnstoffüberwachungseinheit
kann überwacht
werden, dass die gewünschte
Effizienz tatsächlich
erhalten wird und die Effizienz kann automatisch angepasst werden,
um dem Soll-Profil zu folgen.
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Die
Effizienz der Behandlung ist zu Beginn so hoch wie möglich, bis
ein Grenzwert erreicht ist, der die Tatsache anzeigt, dass sich
der Patient an seine charakteristische Kurve annähert und die Dialyse mit hoher
Effizienz nicht mehr aushalten kann. Nachdem der Grenzwert erreicht
wurde, wird die Effizienz gemäß einer
vorbestimmten Kurve geändert. Wenn
das Soll-Ziel erhalten wurde, ist die Behandlung abgeschlossen.
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Der
Grenzwert kann auf verschiedene Arten bestimmt werden. Er kann empirisch
bestimmt werden, so dass die charakteristische Kurve eines bestimmten
Patienten dadurch bestimmt wird, dass er verschiedenen Dialyseeffizienzen
ausgesetzt wird und seine Daten überwacht
werden. Auf diese Weise kann der Grenzwert durch Nachschauen in
der Kurve hergestellt werden.
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Es
ist oft nicht möglich,
einen bestimmten Patienten solchen verschiedenen Dialyseeffizienzen auszusetzen,
und ihn zu Zuständen
betreffend Gleichgewichtsstörungen
zu führen,
nur um eine charakteristische Kurve zu erhalten.
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Eine
weitere Annäherung
ist, das Entfernen von Harnstoff durch die Harnstoffüberwachungseinheit
zu überwachen,
und wenn eine vorbestimmte Menge an Harnstoff entfernt wurde, ist
der Grenzwert erreicht.
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Diese
Menge an Harnstoff wird durch Integrieren der durch den Harnstoffsensor
erhaltenen Werte erhalten, welche Konzentrationswerte sind. Wenn
angenommen werden kann, dass der Dialyseflüssigkeitsdurchfluss konstant
ist, ist der gesamte entfernte Harnstoff (TRU) das Integral der
Konzentrationskurve. Andernfalls wird die Konzentrationskurve zu
jedem Zeitpunkt mit dem Volumendurchfluss der Dialyseflüssigkeit
multipliziert und dann integriert, um die Masse des entfernten Harnstoffs
zu erhalten.
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Die
Menge an Harnstoff kann ein vorbestimmtes Verhältnis der Harnstoffproduktion
zwischen den Dialysesitzungen sein, zum Beispiel 50% bis 90%, oder
vorzugsweise 65% bis 80%, zum Beispiel 75%, des Harnstoffs, der
zwischen den Dialysebehandlungen erzeugt wird. Oft kann angenommen werden,
dass die Harnstofferzeugung während
einer kurzen Zeitspanne wie beispielsweise einer Woche ziemlich
konstant ist. Es sind Formeln für
die Harnstofferzeugung für
Hämodialysepatienten
bekannt, die für
eine Anfangsbestimmung dieser Menge an Harnstoff, die zum Erreichen
des Ungleichgewichtsgrenzwerts entfernt wird, verwendet werden können.
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Ein
weiterer Ansatz, um zu bestimmen, wann der Patient nahe an seiner
charakteristischen Kurve liegt, wäre, zu überwachen, wann die Konzentra tion in
dem Blut einen vorbestimmten niedrigeren Wert erreicht, der anzeigt,
wann der Grenzwert erreicht wird. Es ist bequemer, die Konzentration
in der Dialyseflüssigkeit
zu überwachen,
was jedoch ein Spiegel der Konzentration in dem Blut ist.
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Nach
dem Erreichen des Grenzwerts wird die Effizienz geändert. Ein
Ansatz ist, die Effizienz schrittweise zu verringern, zum Beispiel
in Inkrementen von etwa 0,1 bis etwa 0,01 für die Effizienz K/V.
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Ein
weiterer Ansatz ist, eine exponentielle Neigung der Effizienz zu
verwenden, wie es in 2 skizziert ist.
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Die
Konzentrationswerte der Harnstoffüberwachungseinheit können zum
Steuern der Effizienz verwendet werden. Von Beginn an ist die höchstmögliche Effizienz
erlaubt. Wenn der Konzentrationswert auf der Harnstoffüberwachungseinheit
einen niedrigen Wert erreicht, was ein Annähern der charakteristischen
Kurve anzeigt, wird die Effizienz so gesteuert, dass der Konzentrationswert
der Harnstoffüberwachungseinheit
einer vorbestimmten Kurve folgt, wie beispielsweise der Effizienzkurve
aus 2.
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Folglich
wird die Dialyseeffizienz an den Patienten und das Konzentrationsgefälle angepasst, das
er über
die Gehirnschranke hinaus aushalten kann, ohne zusammenzubrechen.
In diesem Fall ist das Konzentrationsgefälle von der Anfangskonzentration
des Harnstoffs in dem Gehirn abhängig,
welche jedoch von der Harnstofferzeugungsrate zwischen den Dialysesitzungen
abhängig
ist. Wenn angenommen wird, dass die Harnstofferzeugungsrate ziemlich
konstant ist, kann der vorbestimmte niedrige Konzentrationswert
der Harnstoffüberwachungseinheit
in Bezug auf die Harnstofferzeugungsrate berechnet werden.
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Es
wird geglaubt, dass der Grund für
ein Erreichen einer Zeitbegrenzung die Tatsache ist, dass der Harnstoff
in dem Körper
zwischen verschiedenen Kammern, zum Beispiel extrazellulären und
intrazellulären
Kammern, verteilt wird. Der Harnstoff in der extrazellulären Kammer
steht durch den hocheffizienten Dialyseprozess sogleich für die Dialyse
bereit. Wenn der Harnstoff in der extrazellulären Kammer rasch entfernt wird,
wird die Harnstoffkonzentration in dem Blut niedrig sein. Folglich
gibt es ein hohes Konzentrationsgefälle über jene Membranen, die das Harnstoffmolekül nicht
sogleich weiterleiten, wie beispielsweise die Gehirnschranke. Solche
hohen Gefälle
sind für
das Auslösen
des Syndroms betreffend Gleichgewichtsstörungen bekannt. Des weiteren werden
solche hohen Gefälle
verursachen, dass Wasser über
die Gehirnschranke in der entgegengesetzten Richtung gelangt und
den intrakraniellen Druck erhöht,
was das Syndrom betreffend Gleichgewichtsstörungen hervorrufen kann.
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Wenn
von Anfang an eine höhere
Effizienz verwendet wird, wird die extrazelluläre Kammer schneller verarmt
sein, ohne der intrazellulären
Kammer ausreichend Zeit zu geben, eine nennenswerte Menge an Harnstoff
abzugeben. Auf der anderen Seite kann der Patient, wenn von Anfang
an eine niedrigere Effizienz verwendet wird, der Dialyse für eine längere Zeit
standhalten, da die intrazelluläre Kammer
Zeit hat, zu dem Harnstoff in dem Blut beizutragen. Dies lässt darauf
schließen,
warum eine erhöhte
Effizienz über
eine lange Zeit nicht vertragen werden kann.
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Während dies
eine plausible Erklärung
ist, wollen wir uns selber nicht an diese Erklärung binden, da es viele andere
Faktoren gibt, die zu dem Entfernen von Harnstoff beitragen. Überdies
ist Harnstoff nur eines der Moleküle, die während einer Dialysesitzung
entfernt werden, und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass andere
Moleküle
eine wichtige Rolle für
das Syndrom betreffend Gleichgewichtsstörungen spielen. Harnstoff wird
für gewöhnlich als
ein Markierungsmolekül
für Dialyseeffizienz verwendet.
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Die
Dialyseeffizienz kann auf verschiedene andere Arten beeinflusst
werden. Die bequemste ist, die Blutdurchflussrate zu ändern, die
eine direkte, wenn auch nichtlineare Beziehung zu der Effizienz aufweist.
Es ist auch möglich,
die Dialyseflüssigkeitsdurchflussrate
zu ändern,
was ungefähr
zu den gleichen Ergebnissen führt,
oder beides. Das gleiche gilt für
Hämofiltration
und Hämodiafiltration.
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Die
Dialyseeffizienz wird durch Überwachen der
Harnstoffkonzentration in dem ausströmenden Dialyseflüssigkeitsdurchfluss
erhalten. Eine typische Harnstoffkonzentrationskurve ist in 3 gezeigt. Die
Neigung des Logarithmus der Kurve entspricht im Prinzip der Effizienz
K/V.
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In 4 ist
eine typische Dialysemaschine schematisch gezeigt. Die Dialysemaschine 1 umfasst einen
Dialyseflüssigkeitsvorbereitungsabschnitt 2 und
einen Blutdurchflussabschnitt 3.
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Der
Blutdurchflussabschnitt 3 umfasst eine Pumpe 4,
die das Blut in den extrakorporalen Blutkreislauf 5 treibt.
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Der
Dialyseflüssigkeitsvorbereitungsabschnitt 2 schließt Pumpen 6, 7 ein,
die die Flüssigkeitsdurchflussrate
der Dialyseflüssigkeit
sowie den Ultrafiltrationsdruck, der über eine Membran 8 eines Dialysators 9 angelegt
ist, steuern. Zwei Flüssigkeitsdurchflussmessgeräte 10, 11 bestimmen
die Dialyseflüssigkeitsdurchflussrate
sowie den Ultrafiltrationsdurchfluss, der von dem Blut erhalten
wird.
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Eine
Harnstoffüberwachungseinheit 12 ist
in einer Auslassleitung 13 der Dialysemaschine eingeschlossen.
Die Harnstoffüberwachungseinheit
wird detailliert in WO 96/04401 offenbart. Die Harnstoffüberwachungseinheit 12 bestimmt
exakt die Harnstoffkonzentration in der Dialyseflüssigkeitsauslassleitung 13.
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Alle
Signale von den Durchflussmessgeräten 10, 11,
Pumpen 4, 6, 7 und der Harnstoffüberwachungseinheit 12 werden
einem Computer 14 zugeführt.
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Die
Harnstoffentfernungsrate von dem Blut ist gleich der Konzentration
mal dem Dialyseflüssigkeitsdurchfluss,
da in der einströmenden
Dialyseflüssigkeit
kein Harnstoff enthalten ist. Der gesamte entfernte Harnstoff (TRU)
wird auf einer kontinuierlichen Basis automatisch durch die Harnstoffüberwachungseinheit
bestimmt.
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Wenn
das Verfahren durchgeführt
wird, werden die Harnstoffkonzentrationswerte, die durch die Harnstoffüberwachungseinheit
erhalten werden, zum Bestimmen der Anfangseffizienz K/V des Dialysators der
Dialysebehandlung verwendet. Dies erfordert, dass die Harnstoffüberwachungseinheit
für eine
ausreichende Zeit angeschlossen ist, so dass eine ausreichende Anzahl
an Daten gesammelt wird. Für
gewöhnlich
ist die Effizienz während
den ersten 20 bis 30 Minuten höher
und sinkt dann auf einen konstanteren Wert. Folglich wird oft gewünscht, vor
dem Bestimmen der Anfangs- oder Ist-Effizienz mehr als 30 Minuten
zu warten.
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Wenn
die tatsächliche
Effizienz einer bestimmten Dialysesitzung hergestellt wurde, kann
angenommen werden, dass die Effizienz ungefähr konstant ist, wenn keine
anderen Faktoren verändert werden.
In Wirklichkeit gibt es eine kleine Verringerung der Effizienz über die
Zeit, aber sie wird zum Zweck der vorliegenden Erklärung vernachlässigt. Natürlich kann
der Computer der Dialysemaschine programmiert werden, um solche
bekannten Abweichungen zu berücksichtigen.
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Nach
dem Bestimmen durch eines der oben genannten Verfahren, dass der
Grenzwert erreicht wurde, wird der Computer 14 der Dialysemaschine programmiert,
um die Effizienz zu ändern,
für gewöhnlich dadurch,
sie zu verringern. Die Beziehung zwischen dem Blutdurchfluss und
der Effizienz für
einen bestimmten Dialysator kann in dem Speicher des Computers 14 enthalten
sein und der Computer kann programmiert werden, um die Effizienz
wie erfordert zu ändern,
zum Beispiel schrittweise oder kontinuierlich gemäß einer
exponentiellen Kurve.
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Die
Harnstoffüberwachungseinheit
wird verwendet, um die neue Effizienz nach jeder Veränderung
zu bestimmen, und die Effizienzwerte werden über die Zeit integriert, um
anzuzeigen, wann die Soll-Dosis (Kt/V) an Dialyse erreicht wurde,
worauf die Dialysesitzung beendet werden kann. Natürlich können andere
Verfahren zum Bestimmen, wann die Dialysesitzung beendet werden
sollte, verwendet werden, wie beispielsweise ein manuelles oder
ein zeitgesteuertes Beenden.
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Das
gleiche Profilierungsverfahren kann auch für Hämodiafiltration und Hämofiltration
verwendet werden.
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5 zeigt
eine Ausführungsform,
die für Hämodiafiltration
bestimmt ist. Alle Komponenten, die gleich sind wie die Komponenten
der Hämodialysemaschine 1,
die in 4 gezeigt ist, weisen die gleichen Bezugszeichen
wie in 4 auf.
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Um
die Hämodiafiltrationsmaschine 15 aus 5 zu
erhalten, ist im Wesentlichen nur eine Leitung 16 zu der
Hämodialysemaschine
aus 4 hinzugefügt,
die den Auslass des Durchflussmessgeräts 10 mit dem extrakorporalen
Kreislauf 5 verbindet, um eine Ersatzflüssigkeit in den Patienten einzuführen. Die
Leitung 16 umfasst auch eine Pumpe 17 zum Steuern
der Menge an Ersatzflüssigkeit,
die über
den extrakorporalen Kreislauf 5 in den Patienten eingeführt wird.
Natürlich
sollte die Ersatzflüssigkeit
steril sein.
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Die
Höhe der
Ultrafiltration wird immer noch durch die Pumpen 6 und 7 gesteuert,
wie es durch die Durchflussmessgeräte 10 und 11 gemessen
wird. Das Volumen der Ersatzflüssigkeit,
die durch die Pumpe 17 eingeführt wird, muss in dem Dialysator von
dem Blut entfernt werden, wobei die Filtration erhöht wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung sollte die Effizienz der Behandlung während der Behandlung verringert
werden. Solch eine Verringerung kann durch Verringern des Blutdurchflusses
in der Hämodiafiltrationsmaschine 15,
die in 5 offenbart ist, erhalten werden. Ein weiterer
Weg, die Effizienz zu verringern, wäre, den Ersatzflüssigkeitsdurchfluss
zu verringern, bis letzten Endes die Behandlung in eine Hämodialyse übergeht,
wenn der Ersatzflüssigkeitsdurchfluss
Null ist.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist in 6 offenbart, die eine Hämofiltrationsmaschine 18 zeigt.
Einige der Komponenten sind die gleichen wie in der Ausführungsform
in 4 und weisen die gleichen Bezugszeichen auf. Der
Dialysator 9 weist jedoch keine Einlassleitung für eine Dialyseflüssigkeit
auf, sondern die Leitung wird durch eine Ersatzflüssigkeitsleitung 19 ersetzt,
die eine Pumpe 20, ein Durchflussmessgerät 21 und
eine Leitung 22 für
eine Verbindung mit dem extrakorporalen Kreislauf 5 zum Einführen der
Ersatzflüssigkeit
in das Blut des Patienten umfasst. 6 zeigt
eine Post-Verdünnung,
bei der die Ersatzflüssigkeit
nach dem Dialysator eingeführt
wird, es kann jedoch auch eine Prä-Verdünnung
verwendet werden, bei der die Ersatzflüssigkeit vor dem Dialysator
in den extrakorporalen Kreislauf 5 eingeführt wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Effizienz der Behandlung durch Verringern des
Ersatzflüssigkeitsdurchflusses
und/oder des Blutdurchflusses verringert. Die Ultrafiltration wird
durch die Maschine mit Hilfe des Computers 14, der den
Unterschied zwischen den Durchflussmessgeräten 11 und 21 berechnet
und die Pumpen 7 und 20 in Abhängigkeit von den gemessenen
Wert steuert, konstant gehalten.
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Eine
weitere Ausführungsform
einer Hämofiltrationsmaschine 23 ist
in 7 gezeigt. Ein Anteil der Einlassdialyseflüssigkeit
wird über
eine Kurzschlussleitung 24 zu der Auslassleitung 13 geführt. Ein
weiterer Anteil der Dialyseflüssigkeit
wird über eine
Leitung 25 herausgenommen, um eine über eine Pumpe 26 dosierte
Ersatzflüssigkeit
zu bilden. Die Angeile sind dem Computer 14 über Durchflussmessgeräte 10 und 11 und
die Drehzahl der Pumpe 26 bekannt.
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Gemäß der Erfindung
wird die Effizienz der Behandlung durch Verringern der Drehzahl
der Pumpe 26 und/oder Verringern der Drehzahl der Pumpe 4 verringert.
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Wie
es oben angezeigt ist, beeinflussen andere Faktoren die Dialysebehandlung
und besonders eine Wasserentfernung oder eine Ultrafiltration. Eine hohe
Ultrafiltration kann zu intradialytischen Symptomen, am häufigsten
zu symptomatischer Hypotension führen.
Es wurde jedoch herausgefunden, dass ein Profilieren der Effizienz
auch den Widerstand des Patienten gegen eine Herbeiführung von
symptomatischer Hypotension durch hohe Ultrafiltration während einer
Hämodialyse
oder einer Hämofiltration verbessern
wird.
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Hierin
wurden bestimmte Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben. Es ist dem Fachmann klar, dass die vorliegende
Erfindung innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung abgewandelt
und an verschiedene Dialysemaschinen und Harnstoffüberwachungseinheiten
angepasst werden kann. Zum Beispiel können andere Markierungsmoleküle als Harnstoff,
wie beispielsweise Kreatinin, zu dem Zweck dieser Erfindung verwendet
werden, wobei die Harnstoffüberwachungseinheit
durch eine Kreatininüberwachungseinheit
ersetzt wird. Die Erfindung kann auch an eine Peritoneal-Dialyse
angepasst werden.
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Natürlich sollten
solche Abwandlungen und Veränderungen
als in dem Schutzumfang der Erfindung liegend betrachtet werden,
der nur durch die beigefügten
Patentansprüche
beschränkt
ist.