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Fachgebiet
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Diese
Erfindung betrifft eine Zubereitung mit verlängerter Freisetzung, welche
die Freisetzung eines hoch-wasserlöslichen medizinisch wirksamen
Inhaltsstoffes über
lange Zeit kontrollieren kann, und ein Verfahren für deren
Herstellung.
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Stand der Technik
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Verfahren
zur verlängerten
Freisetzung von hoch-wasserlöslichen
medizinisch wirksamen Inhaltsstoffen können grob in die folgenden
beiden Arten eingeteilt werden.
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Beim
ersten Verfahren zur verlängerten
Freisetzung wird eine Matrix gebildet (JP-B 60-56122). Gemäß dieser
Veröffentlichung
wurde die verlängerte
Freisetzung durch ein Verfahren erreicht, bei dem ein wasserlöslicher
medizinischer Inhaltsstoff mit einer hydrophoben Substanz granuliert
wurde, um eine Matrix zu bilden. Die Kontrolle der Freisetzung über vier
Stunden oder länger
wird jedoch in dieser Veröffentlichung
nicht beschreiben.
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Beim
zweiten Verfahren zur verlängerten Freisetzung
wird mit einem Film beschichtet (JP-A 63-27424). In dieser Veröffentlichung
wurde beschrieben, dass die Zubereitung, die durch Verwendung eines
organischen Lösungsmittels
(Verfahren mit organischem Lösungsmittel)
mit einer Bindemittel- oder Film-Grundlage beschichtet wird, eine
Freisetzung 0. Ordnung über
10 Stunden oder länger
ermöglicht.
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Obwohl
es leicht ist, die Freisetzung beim Verfahren mit organischem Lösungsmittel
zu kontrollieren, ist dessen praktische Anwendung eingeschränkt aufgrund
von Umweltverschmutzung, den Rückständen des
organischen Lösungsmittels
in der Zubereitung, der Aufrechterhaltung der Sicherheit und dergleichen.
Daher wurden kürzlich
Verfahren zum Beschichten mit einer wässrigen Dispersion für ein Polymer
mit verlängerter
Freisetzung unter Verwendung von Wasser als Lösungsmittel und Beschichtung
nur mit erhitztem und geschmolzenem Wachs erprobt.
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Als
wässrige
Dispersionen für
Polymere mit verlängerter
Freisetzung wurden Ethylcellulose-Latex (Handelsname Aquacoat, FMC),
Ethylacrylat-Methylmethacrylat Copolymer (Handelname Eudragit NE
30D, Röhm
Pharma), Aminoalkylmethacrylat (Handelsname Eudragit RS 30D, Röhm Pharma)
und dergleichen entwickelt. Es ist jedoch sogar bei deren Verwendung
schwierig, die Freisetzung hoch-wasserlöslicher medizinisch wirksamer
Inhaltsstoffe über lange
Zeit zu kontrollieren. Wenn der Inhaltsstoff mit einer sehr dicken
Kontrollschicht beschichtet ist, kann keine Freisetzung 0. Ordnung
erreicht werden. Die Gründe
hierfür
beim Verfahren zur Kontrolle der Freisetzung nur mit diesen Filmen
zur verlängerten Freisetzung
seien anhand der folgenden Beispiele erläutert: ungleichförmige Kristallinität des gebildeten Films,
Vorhandensein von Mikroporen, Anfälligkeit der Oberflächenkonstruktion
des zu beschichtenden Materials, langsame Veränderung der Fähigkeit
der Freisetzungskontrolle und dergleichen.
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Beim
Verfahren der Beschichtung nur mit erhitztem und geschmolzenem Wachs
ohne Verwendung irgendeines organischen Lösungsmittels (JP-A 5-309314)
sind die Kontrolle der Freisetzung in der Anfangsphase und die Dauer
der verlängerten
Freisetzung nicht zufriedenstellend und die Kontrolle der Freisetzung über lange
Zeit ist bei diesem Verfahren schwierig.
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Schließlich offenbart
EP-A-0368216, dass Partikel zur kontrollierten Freisetzung erhalten
werden können
durch Aufbringen einer ersten Schicht aus Wachs und hydrophobem
Polymer gefolgt von einer zweiten Anti-adhäsiven Beschichtung und nachfolgendem
Erhitzen, um das Wachs zu schmelzen.
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Offenbarung der Erfindung
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In
der vorstehenden Situation haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung
eine Zubereitung mit verlängerter
Freisetzung untersucht, welche die Freisetzung eines hoch-wasserlöslichen
medizinischen Inhaltsstoffes über
lange Zeit unter Verwendung einer wässrigen Dispersion für ein Polymer
mit verlängerter
Freisetzung kontrollieren kann.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung fanden, dass die Schicht zur
verlängerten
Freisetzung, die durch Vermischen von Weichmacher, wässrigem Ethylcellulose-Latex
und Wachs gebildet wird, zur Lösung
der vorstehenden Probleme verwendbar ist, und erreichten die vorliegende
Erfindung. Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend im Detail
erklärt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zubereitung mit verlängerter
Freisetzung eines medizinisch wirksamen Inhaltsstoffes, die eine
Schicht zur verlängerten
Freisetzung aufweist, die durch Vermischen von Weichmacher, Ethylcellulose
und Wachs gebildet wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft außerdem folgendes: a) die Zubereitung
mit verlängerter
Freisetzung, wobei die Menge an Wachs 20 bis 120 Gewichtsprozent
bezogen auf das Gewicht von Ethylcellulose entspricht, b) die Zubereitung
mit verlängerter
Freisetzung, wobei die Menge an Weichmacher 5 bis 50 Gewichtsprozent
bezogen auf das Gewicht von Ethylcellulose entspricht, c) die Zubereitung
mit verlängerter
Freisetzung, wobei die Schicht zur verlängerten Freisetzung mit einem
wasserlöslichen
Polymer beschichtet ist, d) die Zubereitung mit verlängerter
Freisetzung, wobei die Zubereitung mit verlängerter Freisetzung aus c)
zusätzlich
mit einer Schicht beschichtet ist, die einen medizinisch wirksamen
Inhaltsstoff enthält,
e) die Zubereitung mit verlängerter Freisetzung,
die eine Schicht zur verlängerten
Freisetzung aufweist, die durch Erhitzen und Schmelzen von Wachs
und wässrigem
Ethylcellulose-Latex, das einen Weichmacher zu deren Vermischen
enthält, gebildet
wird, f) ein Verfahren zum Herstellen der Zubereitung mit verlängerter
Freisetzung, welches das Vermischen eines Weichmachers, von Ethylcellulose und
Wachs umfasst, wobei Körnchen,
die einen medizinisch wirksamen Gradienten enthalten, und die beschichtet
sind mit wässrigem
Ethylcellulose-Latex, das den Weichmacher enthält, und mit Wachs zur Bildung
von Schichten, zusätzlich
mit einem wasserlöslichen
Polymer beschichtet sind und dann erhitzt werden, und g) eine Verbindung
in der Weichmacher, Ethylcellulose und Wachs vermischt sind.
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Wenn
die Menge an Wachs 20 Gewichtsprozent oder weniger bezogen auf das
Gewicht von Ethylcellulose ist, wird die Schicht zur verlängerten Freisetzung
nicht durch Vermischen von Weichmacher, Ethylcellulose und Wachs
unter Erhitzen gebildet. Wenn die Menge an Wachs 120 Gewichtsprozent
oder mehr bezogen auf das Gewicht von Ethylcellulose entspricht,
wird der medizinisch wirksame Inhaltsstoff geringfügig freigesetzt.
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Wenn
die Menge an Weichmacher 5 Gewichtsprozent oder weniger bezogen
auf das Gewicht von Ethylcellulose ist, wird die Schicht zur verlängerten
Freisetzung nicht durch Vermischen von Weichmacher, Ethylcellulose
und Wachs unter Erhitzen gebildet. Wenn die Menge an Weichmacher
50 Gewichtsprozent oder mehr bezogen auf das Gewicht von Ethylcellulose
ist, ist es schwierig, die verlängerte
Freisetzung zu erreichen, weil der medizinisch wirksame Inhaltsstoff
sofort freigesetzt wird.
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Medizinisch
wirksame Inhaltsstoffe, die in der vorliegenden Erfindung einsetzbar
sind, sind nicht auf bestimmte beschränkt. Hoch-wasserlösliche Arzneimittel
wie Phenylpropanolaminhydrochlorid, Kaliumchlorid, Acetaminophen,
Ephedrinhydrochlorid, Methylephedrinhydrochlorid, Koffein, Dihydrocodeinphosphat,
Oxycodonhydrochlorid, wasserlösliche
Vitamine wie Vitamin B etc., Cimetidin, Clonazepam, Clonidin, Isosorbiddinitrat,
Nitroglycerin, Propanolol, Scopolamin, Morphin, Ethenzamid, Chlorphenylaminmaleat,
Diphenhydraminhydrochlorid, Dextromethorphanhydrobromid, Noscapinhydrochlorid
und dergleichen sind besonders geeignet. Die vorliegende Erfindung
ist auch geeignet für
ein medizinisches Gemisch der vorstehenden Arzneimittel. Phenylpropanolaminhydrochlorid
wird besonders bevorzugt.
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Der
hier verwendete Begriff „Weichmacher" bezeichnet Materialien,
die verwendbar sind, um das Elastizitätsmodul und die Glasübergangstemperatur hochmolekularer
Verbindungen herabzusetzen, um deren Elastizität zu erhöhen. Triethylcitrat, Triacetin, Glycerinester
von Fettsäuren,
Phthalsäureester
und dergleichen seien exemplarisch genannt.
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Der
hier verwendete Begriff „wässriger
Ethylcellulose-Latex" bezeichnet
Material, wobei Ethylcellulose, die als Filmbasis zur verlängerten
Freisetzung verwendbar ist, emulgiert und in Wasser dispergiert wird.
Aquacoat (Handelsname, FMC) und Surelease (Handelsname, Colorcon)
seinen exemplarisch genannt.
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Der
hier verwendete Begriff „Wachs" bezeichnet Materialien,
die dem Fachmann bekannt sind als verwendbar zur Kontrolle der Freisetzungsgeschwindigkeit
von medizinisch wirksamen Inhaltsstoffen. Zum Beispiel höhere Alkohole
wie Cetylalkohol, Stearylalkohol etc., höhere Fettsäuren wie Palmitinsäure, Stearinsäure etc.,
Glycerinester wie Monoglycerid, Triglycerid etc., Fette und Öle wie hydriertes
Rizinusöl,
hydrierter Rindertalg etc., Wachs wie Bienenwachs, Carnaubawachs
etc., ein Gemisch der vorstehenden Wachse in einem geeigneten Verhältnis und
dergleichen.
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Beispiele
für hier
verwendetes „wasserlösliches
Polymer" sind Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose und dergleichen.
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Der
hier verwendete Begriff „Vermischen" betreffend Weichmacher,
Ethylcellulose und Wachs bezeichnet das Phänomen, dass der Weichmacher die
Kohäsion
und Agglutination von Ethylcellulosepartikeln beschleunigt und einen
Hohlraum ausdehnt und das Wachs in den aufgetretenen Hohlraum eindringt.
Als Ergebnis des „Vermischens" werden die drei
Komponenten zu einer stofflich vereinigten Schicht, um eine homogene
Schicht zu bilden. Wie später
beschrieben, wird das „Vermischen" durch Erhitzen verursacht.
In der vorliegenden Erfindung wird angenommen, dass ein „Vermischen" stattgefunden hat,
wenn die drei Komponenten eine stofflich vereinigte Schicht werden
und die Zubereitung verlängerte
Freisetzung zeigt.
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Kurzbeschreibung der Abbildungen
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1 zeigt
die Freisetzungsrate des medizinisch wirksamen Inhaltsstoffes über die
Zeit für
jede der in den Beispielen 1 bis 3 erhaltene Zubereitung.
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2 zeigt
die Freisetzungsrate des medizinisch wirksamen Inhaltsstoffes über die
Zeit für
jede der in den Vergleichsbeispielen 1 bis 3 erhaltene Zubereitung.
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Beste Methode zur Durchführung der
Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Zubereitung
mit verlängerter
Freisetzung wird hergestellt durch das Verfahren, das in den folgenden
Schritten 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 6, beschrieben ist, soll aber
nicht hierauf beschränkt
sein. Die Sequenz der Schritte 2 und 3 kann umgekehrt sein und die
Schritte 2 und 3 können
wiederholt werden und gleichzeitig durchgeführt werden. Die Schritte 2
und 3 können
in einem Schritt durchgeführt
werden, wobei die Beschichtungslösung
zur verlängerten
Freisetzung hergestellt wird durch Erhitzen von wässrigem
Ethylcellulose-Latex, Wachs und Weichmacher und die Beschichtungslösung zur
Beschichtung verwendet wird.
- 1) Herstellung
von Körnchen,
die einen medizinisch wirksamen Inhaltsstoff enthalten: Die Körnchen,
die einen medizinisch wirksamen Inhaltsstoff enthalten, sind nicht
beschränkt
durch ihre Gestalt, ihre Größe und dergleichen.
Zylindrische Körnchen,
die für
die Massenproduktion geeignet sind, oder gleichgroße kugelförmige Körnchen werden
bevorzugt. Als Herstellungsverfahren für die erstgenannten sei exemplarisch
das Verfahren der Extruder-Granulation
genannt, bei dem Verdünnungsmittel,
Bindemittel und dergleichen, die normalerweise bei der herkömmlichen
pharmazeutischen Produktion verwendet werden, geknetet und extrudiert
werden. Zum Beispiel werden Kernpartikel wie Saccharosestärke-Kugeln, mikrokristalline
Cellulosekugeln etc. unter Verwendung von Fließbett-Beschichter, Zentrifugen-Wirbelschichtgranulator
etc. mit Verdünnungsmittel,
Bindemittel, medizinisch aktiven Inhaltsstoffen und dergleichen
beschichtet, um kugelförmige
Körnchen
zu erhalten.
- 2) Beschichten mit Wachs: Als Verfahren zum Beschichten mit
Wachs sei exemplarisch das Verfahren genannt bei dem die in 1) erhaltenen
Körnchen,
die einen medizinisch wirksamen Inhaltsstoff enthalten, durch wiederholtes
Besprühen
mit einem Bindemittel wie einem wasserlöslichen Polymer etc. und Zufuhr
von Feinpulverwachs mit dem Wachs beschichtet werden. Auch das Verfahren,
bei dem die erhitzten Körnchen
in Übereinstimmung
mit dem Heißschmelz-Beschichtungsverfahren
mit Pulverwachs eingebracht und beschichtet werden, das Verfahren,
bei dem das erhitzte und geschmolzene Wachs zugegeben oder gesprüht wird,
um zu beschichten, und dergleichen seien exemplarisch genannt. Die
Menge der Beschichtung variiert mit der Löslichkeit der medizinisch wirksamen
Inhaltsstoffe und der gewünschten
Dauer der verlängerten
Freisetzung. Normalerweise ist es möglich, die stabile kontrollierte
Freisetzung über
lange Zeit durch Beschichten mit Wachs in einer Menge von 5 bis
80 Gewichtsprozent, vorzugsweise 15 bis 55 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Gewicht der Körnchen, die
einen medizinisch wirksamen Inhaltsstoff enthalten, zu erreichen.
Die Wachsmenge entspricht vorzugsweise 20 bis 120 Gewichtsprozent
bezogen auf das Gewicht von Ethylcellulose.
- 3) Beschichten mit wässrigem
Ethylcellulose-Latex, der den Weichmacher enthält: Die Beschichtungslösung wird
hergestellt durch Mischen von wässrigem
Ethylcellulose-Latex und Weichmacher in einer Menge von 5 bis 50
Gewichtsprozent, vorzugsweise 10 bis 30 Gewichtsprozent bezogen
auf das Gewicht von Ethylcellulose. Die mit Wachs beschichteten
Körnchen
werden mit Hilfe eines Fließbett-Beschichters,
eines Zentrifugen-Wirbelschichtgranulators
oder dergleichen mit der Beschichtungslösung beschichtet.
- 4) Beschichten mit einem wasserlöslichen Polymer: Die in den
Schritten 1 bis 3 erhaltenen Körnchen
werden mit Hilfe eines Fließbett-Beschichters,
eines Trommelcoaters, eines Zentrifugen-Wirbelschichtgranulators
und dergleichen mit einem wasserlöslichen Polymer in einer Menge von
1 bis 5 Gewichtsprozent bezogen auf das Gewicht der beschichteten
Körnchen
beschichtet. Sie können
außerdem
mit Gleitmitteln, Farben und dergleichen beschichtet werden.
- 5) Bilden der Schicht zur verlängerten Freisetzung durch Vermischen
der drei Komponenten, Weichmacher, Ethylcellulose und Wachs, unter
Erhitzen und Schmelzen: Die wasserlöslichen, polymerbeschichteten
Körnchen
werden mit einem Fließbett-Beschichter,
einem seitlich belüfteten
Trockner und dergleichen für
1 bis 3 Stunden auf eine Temperatur von 50 bis 90°C erhitzt,
bei der das Wachs normalerweise schmilzt. In diesem Schritt findet
das „Vermischen" der Ethylcelluloseschicht, die
den Weichmacher enthält,
mit der Wachsschicht statt und aus den drei Komponenten wird eine
vereinigte Schicht. Diese Vereinigung wurde durch Beobachtungen
im Elektronenmikroskop bestätigt
und die Schicht zur verlängerten
Freisetzung wurde gebildet.
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Das
Vermischungsphänomen
tritt spezifisch zwischen der Ethylcelluloseschicht, die den Weichmacher
enthält,
und der Wachsschicht auf. Die gebildete Schicht ist in der Lage,
die Freisetzung von hoch-wasserlöslichen
Arzneimitteln kontrolliert über lange
Zeit zu stabilisieren. Weil das Vermischungsphänomen nicht zwischen dem Wachs
und dem im vorstehenden Schritt beschichteten wasserlöslichen Polymer,
das sich von hydrophoben Polymeren wie Ethylcellulose unterscheidet,
auftritt, wird angenommen, dass das wasserlösliche Polymer verhindert, dass
das Wachs durch die Oberfläche
der Körnchen entweicht.
- 6) Gegebenenfalls Bilden eines schnell freisetzenden
Anteils eines medizinisch wirksamen Inhaltsstoffes durch Beschichten
von Körnchen
mit der verlängerten
Freisetzungsschicht, die in den vorstehenden Schritten erhalten
wurden, mit dem medizinisch wirksamen Inhaltsstoff: Dieser Schritt wird
durchgeführt
nach dem Verfahren, bei dem die in Schritt 5 erhaltenen Körnchen mit
verlängerter
Freisetzungsschicht mit einer wässrigen
Lösung
eines medizinisch wirksamen Inhaltsstoffes, eines Bindemittels etc.
beschichtet werden, nach dem Pulverbeschichtungsverfahren, bei dem
Pulver eines medizinisch wirksamen Inhaltsstoffes zur Beschichtung
auf die Körnchen
gesprüht
wird, und dergleichen.
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Der
hier verwendete Begriff „Verdünnungsmittel" bezeichnet Verdünnungsmittel,
die für
die herkömmliche
pharmazeutische Herstellung verwendet werden, zum Beispiel Kieselsäuren wie
leicht anhydrische Kieselsäure,
synthetisches Aluminiumsilikat, Magnesiumaluminometasilikat etc.,
anorganische Salze wie Calciumphosphat, Calciumcarbonat, Calciumsulfat
etc., Saccharide wie Lactose, Saccharose, Glucose, Mannit, Sorbit
etc., Stärken
wie Maisstärke, Alphastärke, Carboxymethylstärke etc.,
Cellulosen wie mikrokristalline Cellulose, niedrig-substituierte Hydroxypropylcellulose
etc., Acacia, Dextran, Pullulan und dergleichen.
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Der
hier verwendete Begriff „Bindemittel" bezeichnet Bindemittel,
die für
die herkömmliche
pharmazeutische Herstellung verwendet werden, zum Beispiel Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Methylcellulose, Polyvinylpyrrolidon und
dergleichen.
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Für den hier
verwendeten Begriff „Gleitmittel" seinen exemplarisch
Talk, Magnesiumstearat und dergleichen genannt.
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Für den hier
verwendeten Begriff „Farben" seien exemplarisch
Pigmentfarbstoffe und dergleichen genannt.
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Die
erfindungsgemäße Schicht
zur verlängerten
Freisetzung wird nicht durch den pH-Wert des Zerfallsmediums, oberflächenwirksame
Agentien, Viskosität,
Gallensäure,
Enzyme und dergleichen beeinflusst. Außerdem erhält die Schicht bei jeden Temperaturbedingungen
und jeden Feuchtigkeitsbedingungen die stabile Funktion der verlängerten
Freisetzung. Daher stellt diese Erfindung eine nützliche Zubereitung bereit,
die Probleme wie Befolgung und Lästigkeit
der Medikamenteneinnahme löst,
da die Freisetzung des medizinisch wirksamen Inhaltsstoffes über lange
Zeit kontrolliert wird und durch Einnahme einmal täglich genug
Arzneimittelwirksamkeit erhalten werden kann.
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Als
Darreichungsformen der Zubereitung sind Kapseln, in denen die Körnchen mit
verlängerter Freisetzung
in Kapseln gefüllt
sind, und Tabletten, die hergestellt werden durch Komprimieren der
Körnchen
mit verzögerter
Freisetzung, verwendbar.
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Die
nachstehenden Beispiele und Vergleichsbeispiele sind bereitgestellt,
um die vorliegende Erfindung weiter zu veranschaulichen.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Unter
Verwendung eines Zentrifugen-Wirbelschichtgranulators (CF Granulator,
Freund Industrial) wurden 1,36 kg von 32- bis 42-maschigen Saccharose-Stärke-Kugeln
als Kernpartikel mit 680 g 5%-iger Hydroxypropylcellulose als Bindemittel
besprüht
und nachfolgend mit 1,8 kg Phenylpropanolaminhydrochlorid als medizinisch
wirksamer Inhaltsstoff versehen und beschichtet, um kugelförmige Körnchen zu erhalten.
Die erhaltenen kugelförmigen
Körnchen wurden
mit 800 g wässriger
5%-iger Hydroxypropylcellulose-Lösung als
Bindemittel besprüht
und gleichzeitig mit 680 g zerstoßenem hydriertem Rizinusöl beschichtet,
um 3,91 kg mit hydriertem Rizinusöl beschichtete Körnchen zu
erhalten. Unter Verwendung eines Fließbett-Beschichters (Uni-glatt,
Okawara) wurden 250 g der mit hydriertem Rizinusöl beschichteten Körnchen mit
dem Waster-Verfahren mit der Lösung
beschichtet, die separat durch Mischen von 5,62 g Triethylcitrat,
13,1 g fein gemahlenem Talk und 400 g 15%-igem Aquacoat (Handelsname)
als wässriger
Ethylcellulose-Latex hergestellt wurde, um 325 g Ethylcellulose-beschichtete
Körnchen
zu erhalten. Die erhaltenen Ethylcellulose-beschichteten Körnchen wurden
mit der wasserlöslichen
Polymerlösung,
umfassend 2,5 g Hydroxypropylcellulose, 3 g Talk und 98 g gereinigtes
Wasser, beschichtet, um mit wasserlöslichem Polymer beschichtete
Körnchen zu
erhalten. Unter Verwendung der vorstehenden Gerätschaften wurden die Körnchen für 2 h bei
85°C erhitzt
und unter Verwirbeln geschmolzen und dann auf Zimmertemperatur abgekühlt, um
vermischte Körnchen
zu erhalten.
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Beispiel 2
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Die
in Beispiel 1 hergestellten vermischten Körnchen (325 g) wurden in einen
Fließbett-Beschichter
(Wurster-Typ) geladen und mit der wässrigen Lösung, umfassend 28 g Phenylpropanolaminhydrochlorid
und 5 g Hydroxypropylmethylcellulose, durch Sprühen beschichtet, um vermischte
Körnchen mit
einem schnell freisetzenden Anteil zu erhalten.
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Beispiel 3
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Die
in der Mitte von Beispiel 1 erhaltenen, mit Phenylpropanolaminhydrochlorid
beschichteten, kugelförmigen
Körnchen
(400 g) wurden in einen Hochgeschwindigkeitsmischer (LFS-GS-1, Fukae Powtec),
bei dem die Umdrehung des Rührapparats auf
300 Upm eingestellt wurde, geladen und mit 150 g erhitztem und geschmolzenem
Stearylalkohol bei 65°C
beschichtet. In gleicher Weise wie in Beispiel 1 wurden die erhaltenen
Wachs-beschichteten Körnchen
mit wässrigem
Ethylcellulose-Latex und Hydroxypropylmethylcellulose beschichtet.
Die Körnchen wurden
für 2 h
bei 80°C
erhitzt und geschmolzen und dann auf Zimmertemperatur abgekühlt, um
vermischte Körnchen
zu erhalten.
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Beispiel 4
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Nach
dem Mischen von 434 g hydriertem Rizinusöl, 56,2 g Triethylcitrat, 1,4
kg gereinigtem Wasser und 131 g Talk wurde das erhaltene Gemisch über 85°C erhitzt.
Unter Verwendung eines Homomixers (Tokusyu Kika) wurde das Gemisch
für 20
min bei 3000 Upm gerührt
und es wurden 2 kg Aquacoat zugegeben. Das erhaltene Gemisch wurde
weitere 10 min gerührt
und dann auf Zimmertemperatur abgekühlt, um die Beschichtungslösung für die verlängerte Freisetzung
herzustellen. Die in der Mitte von Beispiel 1 hergestellten, mit
Phenylpropanolaminhydrochlorid beschichteten, kugelförmigen Körnchen (2,5
kg) wurden in einen Fließbett-Beschichter
(FLO 5, Freund Industrial) geladen und mit der vorbereiteten Beschichtungslösung zur
verlängerten
Freisetzung beschichtet, um 3,7 kg an mit Lösung zur verlängerten
Freisetzung beschichteten Körnchen
zu erhalten. Die erhaltenen mit Lösung zur verlängerten Freisetzung
beschichteten Körnchen
wurden mit 2,5% der in Beispiel 1 verwendeten wasserlöslichen Polymerlösung bezogen
auf das Gewicht der mit Lösung
zur verlängerten
Freisetzung beschichteten Körnchen
beschichtet. Die resultierenden Körnchen wurden für 2 h bei
85°C erhitzt
und geschmolzen und dann auf Zimmertemperatur abgekühlt, um
vermischte Körnchen
zu erhalten.
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Die
erhaltenen Körnchen
kontrollierten die Freisetzung über
lange Zeit in gleicher Weise wie die in Beispiel 1 erhaltenen Körnchen.
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Beispiel 5
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Ein
kg Phenolpropanolaminhydrochlorid als medizinisch wirksamer Inhaltsstoff,
1,27 kg Mannit und 0,06 kg hydriertes Rizinusöl wurden in einen 7,5 l-Mischkneter
geladen. Dem Gemisch wurden 0,3 kg 7%-ige wässrige Hydroxypropylcellulose-Lösung zugegeben
und das entstandene Gemisch wurde für 15 min geknetet. Unter Verwendung
eines Extruders mit einer Öffnungsgröße von 0,53
mm wurde das Gemisch gekörnt
und die erhaltenen Körnchen
wurden getrocknet.
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Die
Körnchen
(1,5 kg), die mit einer Kraftmühle
auf die Größe von 300
bis 700 μm
gebracht wurden, wurden in einen Fließbett-Beschichter geladen und
mit 0,31 kg feingemahlenem hydrierten Rizinusöl beschichtet und gleichzeitig
mit 0,4 kg 5%-iger wässriger
Hydroxypropylcellulose-Lösung
als Bindemittel besprüht.
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In
gleicher Weise wie in Beispiel 1 wurden die erhaltenen mit hydriertem
Rizinusöl
beschichteten Körnchen
in einem Fließbett-Beschichter
mit Aquacoat und dann mit Hydroxypropylcellulose und Talk beschichtet.
Die erhaltenen Körnchen
wurden für
2 h bei 85°C
erhitzt und geschmolzen und dann auf Zimmertemperatur abgekühlt, um
Körnchen
mit verlängerter
Freisetzung zu erhalten. Außerdem
wurden diese Körnchen
mit verlängerter
Freisetzung auf die gleiche Art wie in Beispiel 2 mit dem schnell
freisetzenden Anteil beschichtet, um vermischte Körnchen,
umfassend Anteile mit verlängerter
und schneller Freisetzung zu erhalten.
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Vergleichsbeispiel 1
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Die
in der Mitte von Beispiel 1 hergestellten wasserlöslichen
Polymer-beschichteten Körnchen wurden
ohne Schmelzen des Wachses lediglich mit den herkömmlichen
Verfahren getrocknet, bis die Körnchen
eine Temperatur von 50°C
erreichten, um nicht-vermischte Körnchen zu erhalten.
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Vergleichsbeispiel 2
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Ohne
Wachsbeschichtung wurden die mit Phenylpropanolaminhydrochlorid
beschichteten kugelförmigen
Körnchen,
die in der Mitte von Beispiel 1 hergestellt wurden, direkt mit Aquacoat-Lösung, die den
Weichmacher in gleicher Zusammensetzung wie in Beispiel 1 enthielt,
beschichtet, für
1 h bei 85°C
erhitzt und dann auf Zimmertemperatur abgekühlt, um Körnchen zu erhalten, die anders
als in Beispiel 1 kein Wachs enthielten.
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Vergleichsbeispiel 3
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Die
mit hydriertem Rizinusöl
beschichteten Körnchen
(300 g), die in der Mitte von Beispiel 1 hergestellt wurden, wurden
in einen Fließbett-Beschichter
geladen. Die Körnchen
wurden mit dem Gemisch, das 9 g Triethylcitrat und 600 g 15%-iges
Aminoalkylmethacrylat (Eudragit RS 30D) anstelle von Aquacoat enthielt,
besprüht,
um 390 g beschichtete Körnchen
zu erhalten. In gleicher Weise wie in Beispiel 1 wurden diese Körnchen mit
Hydroxypropylmethylcellulose beschichtet, für 1 h bei 85°C erhitzt
und geschmolzen und dann auf Zimmertemperatur abgekühlt, um
die gleichen Körnchen
wie in Beispiel 1 zu erhalten, außer dass anstelle von Ethylcellulose
Aminoalkylmethacrylat verwendet wurde.
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Die
Ergebnisse von Lösungsversuchen
mit den in den Beispielen 1 bis 3 und den Vergleichsbeispielen 1
bis 3 erhaltenen Körnchen
sind in den 1 und 2 gezeigt.
Der Lösungsversuch
wurde unter Verwendung von Wasser als Auflösungsmedium in Übereinstimmung
mit dem Lösungsversuchsverfahren
beschrieben in Japanese Pharmacopeia (12. Ausgabe) durchgeführt.
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1 zeigt,
dass die in Beispiel 1 hergestellten vermischten Körnchen in
der Lage sind, die Freisetzung von Phenylpropanolaminhydrochlorid über lange
Zeit zu kontrollieren, sogar obwohl hoch-wasserlösliches Phenylpropanolaminhydrochlorid
als wirksamer Inhaltsstoff verwendet wird. Da die in Beispiel 2
hergestellten Körnchen
einen schnell freisetzenden Anteil zur sofortigen Freisetzung und
einen Anteil zur verlängerten
Freisetzung aufweisen, wird realisiert, dass die Wirksamkeit des
Medikaments sofort auftritt und für lange Zeit erhalten bleibt.
Außerdem
wird die kontrollierte Freisetzung des Anteils zur verlängerten
Freisetzung nicht durch die Beschichtung mit dem schnell-freisetzenden
Anteil herabgesetzt. Die in Beispiel 3 hergestellten Körnchen sind
in der Lage, die Freisetzung über
lange Zeit auf ähnliche
Weise wie die in Beispiel 1 hergestellten zu kontrollieren.
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2 zeigt,
dass die Freisetzung von Phenylpropanolaminhydrochlorid kaum kontrolliert
wird, obwohl die Bestandteile der im Vergleichsbeispiel 1 hergestellten
Körnchen
die gleichen sind wie in Beispiel 1. Die im Vergleichsbeispiel 2
hergestellten Körnchen
kontrollieren die Freisetzung ein wenig aber es wird keine ausreichende
Kontrolleffizienz gefunden. Die im Vergleichsbeispiel 3 hergestellten Körnchen kontrollieren
die Freisetzung von Phenylpropanolaminhydrochlorid kaum.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Die
Zubereitung mit verlängerter
Freisetzung, welche die Freisetzung eines medizinisch wirksamen
Inhaltsstoffes über
lange Zeit kontrollieren kann und das Verfahren für deren
Herstellung werden bereitgestellt.