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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der
Herstellung von Daunorubicin durch Umwandlung von ε-Rhodomycinon
in Daunorubicin durch einen rekombinanten Stamm, der eine Deletion
in einem Gen des Daunorubicin-Metabolismus
trägt und
mit dem Gen, das für
ein anderes Enzym der Daunorubicin-Biosynthese kodiert, transformiert
ist.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Anthracycline der Daunorubicin-Gruppe, wie zum Beispiel Doxorubicin,
Carbinomycin und Aclacinomycin und ihre synthetischen Analoge sind
unter den am weitest verwendeten Wirkstoffen in der Anti-Tumor-Therapie
[F. Arcamone, Doxorubicin, Academic Press, New York, 1981, Seiten
12–25;
A. Grein, Process Biochem. 16: 34 (1981); T. Kaneko, Chimicaoggi
May: 11 (1988); C. E. Myers et al., "Biochemical mechanismus of tumor cell
kill". In: Anthracycline
and Anthracenedione-Based Anti-Cancer Agents (Lown, J. W., Hrsg.), Elsevier,
Amsterdam, Seiten 527–569,
1988; J. W. Lown, Pharmac. Ther. 60: 185–214 (1993)].
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Die
Anthracycline der Daunorubicin-Gruppe sind natürlich vorkommende Verbindungen,
die durch verschieden Stämme
von Streptomyces und durch Actinomyces carminata produziert werden.
Doxorubicin wird hauptsächlich
von S. peucetius subsp. caesius produziert, während Daunorubicin von S. peucetius,
ebenso wie anderen Streptomyces produziert wird, zum Beispiel ist
S. peucetius ATCC 27952 beschrieben in USA 3,590,028, S. peucetius 29050
in USA 4,012,284, ebenso wie die anderen Streptomyces.
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Insbesondere
werden das Doxorubicin und das Daunorubicin von S. peucetius, ATCC
29050 und 27952, aus Malonsäure,
Propionsäure
und Glucose gemacht, durch den Synthese-Weg, der in Grein, Advan. Appl.
Microbiol. 32: 203 (1987) und in Eckardt und Wagner, J. Basic Microbiol.
28: 137 (1988) zusammengefaßt ist.
Aklavinon (11-deoxy-ε-Rhodomycinon), ε-Rhodomycinon
und Carminomycin sind feststehende Intermediate in diesem Verfahren.
Der letzte Schritt in diesem Synthese-Weg in S. peucetius 27952
schließt
die Hydroxylierung von Daunorubicin zu Doxorubicin ein [F. Arcamone
et al., Biotechnol. Bioeng. 11: 1101 (1969)].
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Daunorubicin
ist dafür
bekannt, dass es in 4'-O-Glycoside,
genannt Baumycine, in Streptomyces Spezies umgewandelt wird [Y.
Takahashi, H. Naganawa, T. Takeuchi, H. Umezawa, T. Komiyama, t.
Oki und T. Inui. J. Antibiot. 30: 622 (1977)].
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Desweiteren
produzieren die S. peucetius 29050- und 27952-Stämme üblicherweise
viel mehr ε-Rhodomycinon
als Daunorubicin oder Doxorubicin. Da das therapeutisch wertlose ε-Rhodomycinon
nicht leicht in die wichtigen Anti-Tumor-Anthracyclin-Arzneistoffe durch
chemische Synthese oder Biotransformation umgewandelt werden kann,
stellt es ein kommerziell nutzloses Nebenprodukt von Daunorubicin-Fermentationen dar.
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Bis
jetzt wurden verschieden Gene für
die Daunorubicin- und Doxorubicin-Biosynthese und Resistenz aus
S. peucetius 29050 und S. peucetius 27952 durch Klonierungs-Experimente
erhalten, aber keines von ihnen wurde dahingehend identifiziert,
dass es seinem Wirt die Fähigkeit
zur Umwandlung von ε-Rhodomycinon in
Daunorubicin verleihen würde.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren bereit zur Herstellung
von Daunorubicin durch einen bakteriellen Wirt, der mit einem rekombinanten
Vektor transformiert wurde, der eine DNA umfasst, die für ein Protein
kodiert, das erforderlich ist für
die Umwandlung von ε-Rhodomycinon
in Daunorubicin, vorzugsweise mit der Konfiguration von Restriktions-Stellen,
die in 1 gezeigt ist, oder einem Restriktions-Fragment,
das davon angeleitet ist, das ein Gen enthält, das für das gleiche oder ein funktionell äquivalentes
Protein kodiert.
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Vorzugsweise
ist der bakterielle Wirt ein Stamm von Streptomyces spp, der Daunorubicin
produziert, mit einer Mutation, die die Funktion eines Gens des
Daunorubicin-Metabolsimus
blockiert. Das blockierte Gen ist vorzugsweise in dem DNA-Fragment
umfasst, das die Konfiguration von Restriktions-Stellen hat, die
in 2 gezeigt ist, oder in einem Fragment, das davon
angeleitet ist, welches ein Gen enthält, dnr-ORF6, das für ein Protein
kodiert, das in den Metabolismus von Daunorubicin involviert ist.
Der Streptomyces-Wirt
mit einer Mutation in dnr-ORF6 wird mit einem rekombinanten Vektor
transformiert, der eine Insert-DNA hat, die für ein ε-Rhodomycinon-Konversions-Protein kodiert,
vorzugsweise mit der Konfiguration von Restriktions-Stellen, die
in 1 gezeigt ist, oder einem Restriktions-Fragment,
das davon abgeleitet ist, welches ein Gen enthält, dnrT, das für dieses
Protein kodiert.
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Die
Erfindung stell ebenfalls folgendes bereit:
- a)
Ein DNA-Segment, das ein ε-Rhodomycinon-Konversions-Protein
kodiert, vorzugsweise das, welches in 1 gezeigt
ist, Sequenzidentifikationsnr. 1, oder ein Restriktions-Fragment,
das davon angeleitet ist, das ein Gen dnrT enthält, welches für dieses
Protein kodiert;
- b) rekombinante Vektoren, die in der Lage sind, die Anzahl von Kopien
des dnrT-Gens und die Menge seines Produkts in einem Stamm von Streptomyces
spp, der Daunorubicin produziert, zu erhöhen;
- c) ein Stamm von S. peucetius, vorzugsweise ATCC 29050, der
eine Mutation hat, die die Funktion des dnr-ORF6-Gens blockiert,
in welchen solche rekombinanten Vektoren durch Transformation eingeführt werden
können,
wodurch die Umwandlung von ε-Rhodomycinon in Daunorubicin
erhöht
wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine Restriktions-Karten-Analyse der DNA der Erfindung, pWHM954.
Dies ist ein Insert in das rekombinante Plasmid pWHM3, ein Escherichia
coli-Streptomyces Shuttle-Vektor [Vara et al., J. Bacteriol. 171: 5872
(1989)], welcher konstruiert wurde durch Insertion eines 2,97 kb
SacI-BsaAI DNA-Fragments,
das das dnrT-Gen enthält,
oder irgend eines anderen Fragments von mindestens 1,52 kb, das
das gesamte dnrT-Gen enthält,
welches erhalten wurde aus Klonen, die in Stutzman-Engwall und Hutchinson,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 3135 (1988) und Otten et al., J.
Bacteriol. 172: 3427 (1990) beschrieben sind, in die SacI-HincII-Stellen
der Polylinker-Region
von pUC19 [Yanisch-Perron et al., Gene 33: 103 (1985)], wonach das
Gen als ein EcoRI-HindIII-Segment in die Polylinker-Region von pWHM3
bewegt wird. Die Karte, die in 1 gezeigt
ist, stellt nicht notwendigerweise eine abschließende Auflistung von allen
Restriktions-Stellen bereit, die in dem DNA-Segment vorhanden sind.
Jedoch sind die gezeigten Stellen ausreichend für eine unzweifelhafte Erkennung
der Segmente.
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Sequenzidentifikationsnr.
1 ist eine schematische Veranschaulichung einer Nukleotid-Sequenz
des dnrT DNA-Segments, welches dem entspricht, das ein Protein kodiert,
das für
die Daunorubicin-Biosynthese erforderlich ist. Dies deckt das meiste
der Region zwischen der EcoRi- und der HindIII-Restriktions-Stelle von pWHM954
ab und zeigt den kodierenden Strang in der 5'- bis 3'-Richtung. Die abgeleitete Aminosäure-Sequenz
des translatierten offenen Lese-Rahmens, die ein Protein kodiert,
das für
die Daunorubicin-Biosynthese erforderlich ist, ist unten, unter
der Nukleotid-Sequenz des dnrT-Gens, als Sequenzidentifikationsnr.
2 gezeigt.
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2 ist
die Restriktions-Karten-Analyse der zweiten DNA, pWHM952, deren
Funktion blockiert ist, für
eine weitere Aufgabe der Erfindung. Dies ist ein Insert in das rekombinante
Plasmid pWHM3, welches konstruiert wurde durch Insertion eines 2,93
kb AgeI-AvrII DNA-Fragments, welches erhalten wurde aus Klonen, die
in Stutzman-Engwall und Hutchinson, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:
3135 (1988) und Otten et al., J. Bacteriol. 172: 3427 (1990) beschrieben
sind, in die XmaI-XbaI-Stellen der Polylinker-Region von pUC19,
wonach das Gen als ein EcoRi-PstI-Segment in die Polylinker-Region von
PWHM3 bewegt wird. Die Karte, die in 2 gezeigt
ist, stellt nicht notwendigerweise eine abschließende Auflistung von allen
Restriktions-Stellen bereit, die in dem DNA-Segment vorhanden sind.
Jedoch sind die gezeigten Stellen ausreichend für eine unzweifelhafte Erkennung
der Segmente.
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Sequenzidentifikationsnr.
3 ist eine schematische Veranschaulichung einer Nukleotid-Sequenz
des dnr-ORF6 DNA-Segments,
welches dem entspricht, das ein Protein kodiert, das erforderlich
ist, für
den Daunorubicin-Metabolismus. Dies deckt das meiste der Region
zwischen der EcoRi und der PstI-Restriktions-Stelle
von pWHM952 ab und zeigt den kodierenden Strang in der 5'- zu 3'-Richtung. Die abgeleitete
Aminosäure-Sequenz von dem translatierten
offenen Lese-Rahmen, die ein Protein kodiert, das für den Daunorubicin-Metabolismus
erforderlich ist, ist unten, unter der Nukleotid-Sequenz des dnr-ORF6-Gens,
als Sequenzidentifikationsnr. 4 gezeigt.
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3 ist
eine Restriktions-Karte für
die dnr-ORF6 und dnrT-Gen-Region. Der Ort und die Richtung der Transkription
der zwei Gene sind durch Pfeile gekennzeichnet. Die Fragmente, die
für die
Konstruktion der Plasmide pWHM962, pWHM959, pWHM954 und pWHM952
verwendet wurden, sind in dem unteren Abschnitt gezeigt. Restriktions-Stellen-Abkürzungen:
Ac, AccI; Ag, AgeI; Al, AlwNI; Av, AvrII; Ba, BamHI, Bs, BsaAI;
NarI; Sa, SacI; p, SphI.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein isoliertes DNA-Molekül bereit,
das ein ε-Rhodomycinon-Umwandlungs-Protein
kodiert.
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Das
DNA-Molekül
besteht typischerweise im Wesentlichen aus der Sequenz von Sequenzidentifikationsnr.
1, wobei die Sequenz als die "dnrT"-Sequenz bezeichnet
wird. Die abgeleitete Aminosäure-Sequenz des ε-Rhodomycinon-Konversions-Proteins,
das durch Sequenzidentifikationsnr. 1 kodiert wird, ist in Sequenzidentifikationsnr.
2 gezeigt.
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Das
DNA-Molekül
der Erfindung kann alles oder einen Teil des 2,97 kb SacI-BsaAI-Fragments
von 1 umfassen.
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Wenn
das DNA-Molekül
der Erfindung nur einen Teil des 2,97 kb SacI-BsaAI-Fragments umfasst, muss
der Teil als ein ε-Rhodomycinon-Konversions-Protein
funktionieren. Der Teil ist typischerweise mindestens 1,52 kb lang.
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Die
Erfindung schließt
ein isoliertes DNA-Molekül
ein, welches ein ε-Rhodomycinon-Konversions-Protein
kodiert, mit einer Sequenz, die mindestens 90% identisch ist mit
der Sequenz von Sequenzidentifikationsnr. 2.
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Die
Sequenz kann mindestens 95%, mindestens 98% oder mindestens 99%
identisch sein mit der Sequenz von Sequenzidentifikationsnr. 2.
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Die
Sequenz von Sequenzidentifikationsnr. 2 kann modifiziert sein durch
Substitution, Deletion, Insertion, Extension, Funktionalisierung
oder chemische Modifikation. Eine Substitution, Deletion, Insertion
oder Extension kann eine oder mehrere Aminosäuren einschließen, zum
Beispiel eine, zwei, drei, vier, fünf, acht, fünfzehn oder zwanzig Aminosäuren. Im
Allgemeinen sollte die physikochemische Natur von Sequenzidentifikationsnr.
2 in einer modifizierten Sequenz bewahrt werden. Die modifizierte
Sequenz sollte im Allgemeinen ähnlich
sein in der Ladung, Hydrophobie/Hydrophilie und der Größe. Geeignete
Substitutionen sind diejenigen, welche zu einer Aminosäure aus
einer der folgenden Gruppen führen,
die mit einer unterschiedlichen Aminosäure aus der selben Gruppe substituiert
ist.
H, R und K
I, L, V und M
A, G, S und T
D,
E, P und N.
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DNA-Moleküle, die
die modifizierten Sequenzen kodieren, können unter Verwendung von konventionellen
Techniken hergestellt werden. Zum Beispiel können sie unter Verwendung von
konventioneller DNA-Synthese, Seiten-gerichteter Mutagenese und
rekombinanter DNA-Techniken hergestellt werden. Geeignete Techniken
sind beschrieben in Sambrook et al., (1989) Molecular Cloning: A
Laboratory Manual, 2te Ausg., Cold Spring Harbor Laboratory, Cold
Spring Harbor, NY.
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Damit
dnrT exprimiert wird, kann die DNA ihre eigene Transkriptions-Kontroll-Sequenz
tragen und insbesondere ihren eignen Promoter, der operativ verbunden
ist mit dem Gen, und welcher durch eine Wirtszell-RNA-Polymerase
erkannt wird. Alternativ kann die Insert-DNA oder das Restriktions-Fragment
an eine andere Transkriptions-Kontroll-Sequenz in der richtigen
Art und Weise ligiert werden, oder in einem Vektor an einer geeignet
angeordneten Restriktions-Stelle in der Nähe einer Transkriptions-Kontroll-Sequenz
in dem Vektor kloniert werden.
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Eine
Insert-DNA oder ein Restriktions-Fragment, das ein dnrT-Gen trägt, kann
in einen rekombinanten DNA-Klonierungs-Vektor kloniert werden. Jeder sich selbst
replizierende und/oder sich integrierende Stoff, der ein DNA-Molekül umfasst,
an welches eines oder mehrere zusätzliche DNA-Segmente hinzugefügt werden können, kann
verwendet werden. Typischerweise ist der Vektor jedoch ein Plasmid.
Ein bevorzugtes Plasmid ist das Plasmid pWHM3 oder pIJ702 mit hoher
Kopie-Anzahl [Katz et al., J. Gen. Microbiol. 129: 2703 (1983)]. Andere
geeignete Plasmide sind pIJ385 [Mayeri et al., J. Bacteriol. 172:
6061 (1990)], pIJ680 (Hopwood et al., Genetic Manipulation of Streptomyces.
A Laboratory Manual, John Innes Foundation, Norwich, UK, 1985), pWHN601
[Guilfoile and Hutchinson, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 8553 (1991)]
oder pSET152 [Bierman et al., Gene 116: 43–49 (1992)]. Jede geeignete
Technik kann verwendet werden, um die Insert-DNA oder ein Restriktions-Fragment
davon in den Vektor einzuführen.
Die Insertion kann durch Ligieren der DNA in einen linearisierten
Vektor an der geeigneten Restriktions-Stelle erreicht werden. Dafür kann die
direkte Kombination von Sticky- oder
abgestumpften (blunt) Enden, homopolymer Tailing, oder die Verwendung
eines Linkers oder Adapter-Moleküls
verwendet werden.
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Der
rekombinante Vektor wird verwendet, um eine geeignete Wirtszelle
zu transformieren. Die Wirtszellen können solche sein, die Daunorubicin-
oder Doxorubicin-empfindlich sind, das heißt, sie können nicht in der Anwesenheit
einer bestimmten Menge von Daunorubicin oder Doxorubicin wachsen
oder sie sind Daunorubicin- oder Doxorubicin-resistent. Der Wirt
kann ein Mikroorganismus sein. Stämme von S. peucetius, die Anthracycline
produzieren bzw. nicht produzieren, können daher transformiert werden.
Der S. peucetius dnr-ORF6-Mutanten-Stamm (ATCC 55761, Datum der
Hinterlegung: 16. April 1996) stellt einen insbesondere geeigneten
Wirt dar. Er wurde erhalten durch Einführen des internen 0,411-kb
BsaAI-Segments des dnr-ORF6-Gens,
kloniert auf einem Temperatur-empfindlichen Plasmid, wie zum Beispiel
pKC1139 (M. Bierman et al., Gene 116: 43–49 [1992]), in den 29050 Stamm
und darauffolgende Isolation von Apramycin-resistenten Transformanden, in welchen
sich das rekombinante Plasmid wieder mit dem dnr-ORMF6-Gen kombiniert
hat und es inaktiviert hat (siehe auch Beispiel 1).
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Transformanden
von Streptomyces-Stämmen
werden typischerweise durch Protoplasten-Transformation erhalten.
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Der
Umwandlungs-Prozess kann entweder durch die Verwendung direkt der
freien oder der immobilisierten transformierten Zellen durchgeführt werden.
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Die
rekombinanten Vektoren der vorliegenden Erfindung können auch
verwendet werden, um eine geeignete Wirtszelle zu transformieren,
welche Daunorubicin produziert, um die Biokonversion von ε-Rhodomycinon
in Daunorubicin zu verstärken.
Die Wirtszellen können
solche sein, die Daunorubicin- oder Doxorubicin-resistent sind,
das heißt,
sie können
in der Anwesenheit von irgendeiner Menge von Daunorubicin oder Doxorubicin
wachsen. Stämme
von S. peucetius, insbesondere S. peucetius 29050 und andere Stämme von Streptomyces
spp, die Anthracycline produzieren, können deshalb transformiert
werden. Transformanden von Streptomyces-Stämmen werden typischerweise
durch Protoplasten-Transformation erhalten.
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Die
Erfindung schließt
ein Verfahren zur Herstellung von Daunorubicin ein, wobei das Verfahren
folgendes umfasst:
- (i) Kultivieren einer Wirtszelle
der Erfindung,
- (ii) Transformieren des Wirts mit einem Vektor der Erfindung
und
- (iii) Isolieren des Daunorubicins aus der Kultur;
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In
diesem Verfahren kann die Wirtszelle bei von 20 bis 40°C, zum Beispiel
von 30 bis 37°C
kultiviert werden.
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Die
Kultur wird vorzugsweise unter Schütteln ausgeführt.
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Die
Insert-DNAs werden aus der genomischen DNA von S. peucetius 29050
erhalten. Dieser Stamm wurde hinterlegt bei der American Type Culture
Collection, Rockville, MD, USA, unter der Zugriffsnummer ATCC 29050.
Ein Stamm, der von S. peucetius 29050 abgeleitet ist, wie S. peucetius
27952, kann auch verwendet werden, welcher typischerweise auch in
der Lage ist, ε-Rhodomycinon in Daunorubicin
umzuwandeln. Insert-DNAs können
deshalb folgendermaßen
erhalten werden:
- (a) Herstellen einer Bibliothek
der genomischen DNA von S. peucetius 29050 oder eines Stamms, der
davon abgeleitet ist;
- (b) Screenen der Bibliothek nach Klonen mit der Fähigkeit, ε-Rhodomycinon
in Daunorubicin in dem S. peucetius dnrT-Mutanten umzuwandeln; und
- (c) Erhalten einer Insert-DNA aus einem rekombinanten Vektor,
der ein Teil der Bibliothek ist und der als positiv auf die Fähigkeit
gescreent wurde, ε-Rhodomycinon
in Daunorubicin in dem S. peucetius dnrT-Mutanten umzuwandeln. Der
dnrT-Mutanten-Stamm
(ATCC 55762, Datum der Hinterlegung: 16. April 1996) wird erhalten
durch insertionale Inaktivierung des dnrT-Gens, das in S. peucetius
29050 vorhanden ist, in einer Art und Weise, die analog ist zu derjenigen,
welche oben für
die Inaktivierung des dnr-ORF6-Gens beschrieben ist, wie in Beispiel
2 erläutert.
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Um
das dnrT-Gen zu erhalten, kann die Bibliothek in Schritt a) durch
teilweises Verdauen der genomischen DNA von S. peucetius 29050 oder
einem Stamm, der davon abgeleitet ist, hergestellt werden; oder durch
Screenen einer Bibliothek von S. peucetius genomischer DNA, welche
mit dem Cluster der Daunorubicin-Biosynthese-Gene angereichert wurde
oder sie spezifisch enthält.
Das Restriktions-Enzym MboI wird insbesondere verwendet für genomische
DNA, aber für
die Bibliothek, die die Cluster der Daunorubicin-Biosynthese-Gene
enthält,
sind die Restriktions-Enzyme SacI oder BsaAI bevorzugt. Die so erhaltenen
DNA-Fragmente können
der Größe nach
fraktioniert werden; Fragmente von 3 bis 5 kb in der Größe sind
bevorzugt für genomische
DNA, und 2,1 kb SacI oder 1,3 bis 3,3 kb BsaAI für DNA-Fragmente aus der Bibliothek,
welche den Cluster der Daunorubicin-Biosynthese-Gene enthalten.
Diese Fragmente werden in einen linearisierten Vektor ligiert, wie
zum Beispiel pWHM3, pIJ702 oder pKC505 [M. A. Richardson et al.,
Gene 61: 231 (1987)]. Wirtszellen werden mit der Ligationsmischung
transformiert. Typischerweise können
die Wirtszellen nicht Daunorubicin produzieren und sie können Daunorubicin-
und Doxorubicin-empfindlich sein; zum Beispiel empfindlich gegenüber 10 μg oder weniger
von Daunorubicin oder Doxorubicin pro ml. Zum Beispiel können S.
peucetius dnrT-Mutanten-Protoplasten
[Stutzman-Engwall und Hutchinson, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:
3136 (1988) und Otten et al., J. Bacteriol. 172: 3427 (1990)] transformiert
werden.
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In
Schritt b) werden die so erhaltenen Transformanden auf die Fähigkeit
gescreent, das akkumulierte ε-Rhodomycinon
in Daunorubicin umzuwandeln und Daunorubicin abzusondern. Klone,
die in der Lage sind, ε-Rhodomycinon
in Daunorubicin umzuwandeln, werden durch chromatographische Analyse
von Extrakten eines Kulturmediums identifiziert, das ε-Rhodomycinon
enthält,
für die
Anwesenheit von Daunorubicin. Solche Klone werden isoliert und rekombinante
Vektoren, die darin enthalten sind, werden extrahiert. Nach der
Verdauung der rekombinanten Vektoren mit geeigneten Restriktions-Enzymen
in Schritt c), kann die S. peucetius 29050 DNA, die in jeden Vektor
eingefügt
ist, identifiziert, nach Größe geordnet
und kartographiert werden. Auf diese Weise kann überprüft werden, dass der Vektor
eine Insert-DNA der Erfindung enthält.
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Desweiteren
können
zwei oder mehr überlappende
Inserte isoliert werden, die vollständig oder teilweise innerhalb
der DNA der Erfindung eingeschlossen sind. Diese können durch
Spalten an einer üblichen
Restriktion-Stelle und nachfolgende Ligierung zusammen fusioniert
werden, um eine DNA der Erfindung zu erhalten, und sie können, wenn
nötig,
unter Verwendung von geeigneten Restriktions-Enzymen in der Länge beschnitten
werden. Restriktions-Fragmente einer Insert-DNA, welche das dnrT-Gen
enthält,
können
in Schritt c) auch durch Abspalten einer Insert-DNA mit einem geeigneten Restriktions-Enzym
erhalten werden.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
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Materialien
und Verfahren
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Bakterielle Stämme und
Plasmide
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E.
coli Stämme
DH5α oder
JM109, die empfindlich gegenüber
Ampicillin und Apramycin sind, werden für die Subklonierung von DNA-Fragmenten
verwendet. Ein S. peucetius dnr-ORF6-Mutant, der keine Daunorubicin-Glycoside
produziert, wird für
die Expression der dnr-ORF6- oder dnrT-Gene verwendet. Die Plasmid-klonierenden
Vektoren sind pUC18/19 [(Yanisch-Perron et al., Gene 33: 103 (1985)]
und pWHM3 [Vara et al., J. Bacteriol. 171: 5872 (1989)].
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Medien und Puffer
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E.
coli DH5α und
JM109 werden auf LB-Agar
gehalten [Sambrook et al., Molecular Cloning. A Laboratory Manual,
2te Ausg. Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, NY, 1989).
Wenn Transformanden ausgewählt
werden, wird Ampicillin oder Apramycin bei Konzentrationen von 100
Mikrogramm pro ml bzw. 50 Mikrogramm pro ml hinzugefügt. S. peucetius
dnr-ORF6 wird auf
ISP4-Agar gehalten (Difco Laboratories, Detroit, MI) für die Herstellung
von Sporen, und auf R2YE-Agar (Hopwood et al., Genetic Manipulation
of Streptomyces. A Laboratory Manual, John Innes Foundation, Norwich,
UK, 1985) für
die Regeneration von Protoplasten.
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Subklonierung von DNA-Fragmenten
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DNA-Proben
werden mit geeigneten Restriktions-Enzymen verdaut und auf Agarose-Gelen
durch Standard-Verfahren getrennt (Sambrook et al., Molecular Cloning.
A Laboratory Manual, 2te Ausg. Cold Spring Harbor Press, Cold Spring
Harbor, NY, 1989). Agarose-Streifen, die DNA-Fragmente von Interesse enthalten, werden
aus einem Gel ausgeschnitten und die DNA wird aus diesen Streifen
isoliert, unter Verwendung der GENECLEAN-Vorrichtung (Bio101, La
Jolla, CA) oder einem Äquivalent.
Die isolierten DNA-Fragmente werden subkloniert, unter Verwendung
von Standard-Techniken (Sambrook et al., Molecular Cloning. A Laboratory Manual,
2te Ausg. Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, NY, 1989)
in E. coli für
Routine-mäßige Manipulationen,
einschließlich
der DNA-Sequenzierung
und E. coli/Streptomyces Shuttle-Vektoren oder Streptomyces-Vektoren
für Expressions-
und Biotransformations-Experimente.
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Transformation von Streptomyces
Species und E. coli
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Kompetente
Zellen von E. coli werden durch das Kalzium-Chlorid-Verfahren hergestellt
(Sambrook et al., Molecular Cloning. A Laboratory Manual, 2te Ausg.
Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, NY, 1989) und transformiert
durch Standard-Techniken
(Sambrook et al., Molecular Cloning. A Laboratory Manual, 2te Ausg.
Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, NY, 1989). S. peucetius
dnr-ORF6 Mycel wird in R2YE-Medium gezüchtet (Hopwood et al., Genetic
Manipulation of Streptomyces. A Laboratory Manual, John Innes Foundation,
Norwich, UK, 1985) und nach 48 Stunden geerntet. Das Mycel-Pellet
wird zweimal mit 10,3% (Gewicht/Volumen) Saccharose-Lösung gewaschen
und verwendet, um Protoplasten gemäß dem Verfahren, das in dem
Hopwood Manual dargelegt ist, herzustellen (Hopwood et al., Genetic
Manipulation of Streptomyces. A Laboratory Manual, John Innes Foundation,
Norwich, UK, 1985). Das Protoplasten-Pellet wird in ungefähr 300 Mikrolitern
von P-Puffer suspendiert (Hopwood et al., Genetic Manipulation of
Streptomyces. A Laboratory Manual, John Innes Foundation, Norwich,
UK, 1985) und ein 50 Mikroliter Aliquot dieser Suspension wird für jede Transformation
verwendet. Die Protoplasten werden mit Plasmid-DNA entsprechend dem kleinen Maßstabs-Transformations-Verfahren
von Hopwood et al., transformiert (Hopwood et al., Genetic Manipulation
of Streptomyces. A Laboratory Manual, John Innes Foundation, Norwich,
UK, 1985), Stutzman-Engwall und Hutchinson [Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 86: 3135 (1988)] oder Otten et al. [J. Bacteriol. 172: 3427 (1990)].
Nach 17 Stunden Regeneration auf R2YE-Medium bei 30°C werden
die Platten mit 25 bis 50 μg/ml Thiostrepton überschichtet
und man lässt
sie bei 30°C
bis zur Sporen-Bildung wachsen.
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Umwandlung von ε-Rhodomycinon
in Daunorubicin durch Fermentation
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S.
peucetius dnr-ORF6-Transformanden, die ein Plasmid der Erfindung
beherbergen (pWHM954) werden in flüssiges R2YE-Medium, das 10 μg/ml Thiostrepton
enthält,
inokuliert. Nach 2 Tagen Wachstum bei 27 bis 30°C werden 2,5 bis 3,5 ml dieser
Kultur in 25–35
ml des GPS-Produktions-Mediums überführt [M.
L. Dekleva, J. A. Titus, und W. R. Strohl. Can. J. Microbiol. 31:
287 (1985)], das 10 μg/ml
Thiostrepton enthielt und bei 27 bis 30°C für 3 bis 5 Tage auf einem rotierenden
Schüttler
bei 250–280
rpm inkubiert. Die Kulturen werden in einem Wasserbad bei 55°C für 60 Minuten
inkubiert, nach der Zugabe von 25 mg/ml von Oxalsäure, um
die glycosidischen Formen der Anthracyclin-Metabolite zu hydrolysieren.
Die Metabolite werden aus den Kulturen mit demselben Volumen an
Acetonitril : Methanol (1 : 1, vol : vol) bei 30°C für 30–50 Minuten auf einem rotierenden
Schüttler
bei 280 rpm extrahiert. Der Extrakt wird filtriert und das Filtrat
wird durch Reverse-Phase Hochdruck-Flüssigkeits-Chromatographie (RP-HPLC)
analysiert. RP-HPLC
wird unter Verwendung einer Vydac C18 Säule (4,6 × 250 mm;
5 Mikrometer Partikelgröße) bei
einer Flußrate
von 0,385 ml/Min durchgeführt. Die
mobile Phase A ist 0,1% Trifluoressigsäure (TFA, von Pierce Chemical
Co.) in H2O und die mobile Phase B ist 0,078%
TFA in Acetonitril (von J. T. Baker Chemical Co.). Die Elution wird
mit einem linearen Gradienten von 20 bis 60% Phase B in Phase A
in 33 Minuten durchgeführt
und mit einem Dioden-Array-Detektor-Set
bei 488 nm (Bandbreite 12 Mikrometer) überwacht. Daunorubicin und
Doxorubicin (10 mg/ml in Methanol) werden als externe Standards
verwendet, um die Menge dieser Metaboliten quantitativ zu erfassen,
die aus den Kulturen isoliert wurden.
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Beispiel 1
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Zerstörung von dnr-ORF6
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pWHM959
(3) wurde konstruiert durch Sub-Klonieren eines
411 bp BsaAI internen Fragments (693 bp stromabwärts der hypothetischen Translations-Start-Stelle
von dnr-ORF6) in eine einzigartige HincII-Stelle von pUC19 und Überführen dieser
Konstruktion als ein EcoRI-HindIII-Fragment in Plasmid pKC1139 (M.
Bierman et al., Gene 116: 43–49
[1992]). Der Vektor pKC1139 enthält
ein Temperatur-empfindliches Replikon, das bei Temperaturen unterhalb
von 34°C
gut funktioniert. Der 29050-Stamm
wurde mit pWHM959 transformiert und die Transformanden wurden mit
Apramycin (25 μg/ml)
bei 30°C
ausgewählt.
Kolonien aus dieser Transformation wurden in 5 ml flüssigem R2YE,
das Apramycin (10 μg/ml)
enthielt, bei 30°C
für 2 Tage
gezüchtet,
dann auf 39°C
für 5 bis
7 Tage überführt, um
den autonomen Vektor zu eliminieren und um die Transformanden auszuwählen, in
welchen eine homologe Rekombination zwischen der klonierten DNA
und dem Chromosom stattgefunden hat. Ein 0,5 ml Teil dieser Kulturen
wurde auf ISP4-Platten platziert, die Apramycin (25 μg/ml) enthielten,
um die Integration des Plasmids zu bestätigen. Eine der resultierenden
Kolonien mit dem Apramycin-resistenten
Phenotyp wurde durch Southern-Analyse untersucht, um die Zerstörung des dnr-ORF6-Gens
zu bestätigen.
Die chromosomale DNA wurde mit BamHI verdaut und mit der pWHM959
DNA gesondet. Die Sonde hypridisierte an 7,2 kb und 1,7 kb Fragmente
für den
dnr-ORF6-Mutanten-Stamm, was übereinstimmend
ist mit der Insertion des Plasmids pKC1139 in das dnr-ORF6-Gen.
Der Wildtyp-Stamm
zeigte das erwartete 2,9 kb BamHI dnr-ORF6-Fragment.
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Beispiel 2
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Zerstörung von dnrT
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pWHM962
(3) wurde konstruiert durch Subklonierung eines
555 bp AccI-NarI-internen Fragments (227 bp stromabwärts der
hypothetischen Translations-Sart-Stelle von dnrT) in eine einzigartige
AccI-Stelle von pUC19, und Überführen dieser
Konstruktion als ein EciRI-HindIII-Fragment in pKC1139. Der 29050-Stamm
wurde mit pWHM962 transformiert und nach dem Selektieren nach einer
Apramycin-Restistenz wurden die Transformanden unter Apramycin-Selektion
bei 39°C
gezüchtet,
um einen Verlust des nicht integrierten Plasmids zu bewirken. Die
DNA von einer der resultierenden Apramycin resistenten Kolonien
wurde durch Southern Blot Hybridisierung analysiert, um die Zerstörung des
dnrT-Gens zu bestätigen.
BamHI-verdaute chromosomale DNA wurde mit dem 555 bp AccI-NarI-Fragment,
das für
die Inaktivierung verwendet wurde, gesondet und es wurde gefunden,
dass sie an 8,2 kb und 4,9 kb Fragmente für den dnrT-Mutanten-Stamm hybridisiert. Dies ist übereinstimmend
mit der Insertion des Plasmids pKC1139 in das dnrT-Gen, da der Wildtyp-Stamm das erwartete
6,0 kb BamHI dnrT-Fragment zeigte.
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Beispiel 3
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Klonierung des dnrT-Gens,
das ein Enzym kodiert, das für
die Umwandlung von ε-Rhodomycinon
in Daunorubicin erforderlich ist
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Einige
der Kosmid-Klone, die durch Stutzman-Engwall und Hutchinson [Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 86: 3135 (1988)] und Otten et al. [J. Bacteriol.
172: 3427 (1990)] beschrieben sind, wie zum Beispiel pWHM335 oder
pWHM337 oder ähnliche
Klone, die aus äquivalenten
Stämmen
erhalten wurden, die von ungefähr
20 bis zu 90 kb von S. peucetius 29050 genomischer DNA darstellen,
wurden mit BamHI + SphI verdaut, die DNAs wurden mit dem pWHM3-Vektor
oder einem äquivalenten
Vektor kombiniert, der in der Lage ist, sowohl in E. coli aus auch
in Streptomyces spp., das mit BamHI + SphI verdaut und re-ligiert
wurde, zu replizieren, und die resultierende Mischung von Plasmiden
wurde verwendet, um E. coli DH5α zu
einer Ampicillin-Resistenz zu transformieren (oder zu der Resistenz,
die geeignet ist für
die Selektion des verwendeten Vektors). Die Plasmid-DNAs aus einigen
Ampicillin-resistenten
E. coli-Klonen wurden in den S. peucetius dnrT-Mutanten eingeführt und die Transformanden
wurden für
die Biokonversion von ε-Rhodomycinon
in Daunorubicin gemäß dem Verfahren,
das in dem Materialien- und Verfahren-Abschnitt beschrieben ist,
analysiert. Plasmide mit Inserts, welche die Region der Restriktions-Karte
einschließen,
die in 1 gezeigt ist, wurden isoliert, und das gewünschte Insert
wurde als ein 2,97 kb SacI-BsaAI-DNA-Fragment in die SacI und HincII-Stellen der Polylinker-Region
von pUC19 subkloniert, dann wurde das Gen als ein EcoRI-HindIII-Segment
in die Polylinker-Region von pWHM3 bewegt, um pWHM954 zu erhalten.
S. peucetius dnrT (pWHM954)-Transformanden wurden wie in dem Materialien-
und Verfahren-Abschnitt beschrieben hergestellt, und diese wurden
auf die Fähigkeit getestet, ε-Rhodomycinon
in Daunorubicin zu biokonvertieren.
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Beispiel 4
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Herstellung des S. peucetius
dnr-ORF6 (pWHM954)-Transformanden-Stamms
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pWHM954
DNA wurde in den S. peucetius dnr-ORF6-Mutanten durch das Protoplasten-vermittelte Transformations-Verfahren,
das oben beschrieben ist, eingeführt,
unter Verwendung von Thiostrepton (10 μg/ml) für die Selektion des rekombinanten
Stammes. S. peucetius dnr-ORF6 (pWHM954)-Transformanden wurden durch
Re-Isolation von
pWHM954 gemäß dem Plasmid-Isolations-Protokoll,
das in Hopwood et al (Genetic manipulation of Streptomyces. A laboratory
manual, John Innes Foundation, Norwich, UK, 1985) beschrieben ist
bestätigt,
und die pWHM954-DNA wurde durch Restriktions-Enzym-Verdauung gemäß den Standard-Verfahren,
die von Sambrook et al. (Molecular Cloning. A laboratory manual,
2te Ausg., Cold Spring Harbor, NY, 1989) beschrieben sind, analysiert.
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Beispiel 5
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Verbesserte Umwandlung
von ε-Rhodomycinon
(RHO) in Daunorubicin durch S. peucetius dnr-ORF6-Transformanden,
welche das pWHM954-Plasmid
beherbergen, das das dnrT-Gen trägt
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Der
S. peucetius dnr-ORF6-Mutant, der pWHM954 trägt, wurde für 12 Tage bei 28°C auf Streifen
von R2YE-Agar-Medium, das 50 μg/ml
Thiostrepton enthielt, gezüchtet.
Die Sporen dieser Kultur werden gesammelt und in 300 ml Erlenmeyer-Kolben,
welche 30 ml von R2YE-flüssigem
Medium enthielten, das 10 μg/ml von
Thiostrepton enthielt, suspendiert und die Kolben wurden für 2 Tage
bei 30°C
auf einem rotierenden Schüttler,
der 280 rpm in einem 5 cm Durchmesser-Kreis lief, geschüttelt. Drei
ml dieser Kultur wurden verwendet, um 30 ml des GPS-Mediums, das
10 μg/ml
Thiostrepton enthielt, in 300 ml Erlenmeyer-Kolben zu inokulieren.
Die Kolben wurden bei 30°C
für 5 Tage
unter den selben Bedingungen, die für die Saat-Kulturen beschrieben
wurden, inkubiert, dann nach der Zugabe von 25 mg/ml von fester
Oxalsäure
in ein Wasserbad bei 55°C
für 60
Minuten gegeben, um die glycosidischen Formen der Anthracyclin-Metaboliten zu hydrolysieren. Die
Metaboliten wurden aus den Kulturen mit 30 ml Acetonitril : Methanol
(1 : 1, vol/vol) bei 30°C
für 30
Minuten auf einem rotierenden Schüttler bei 280 rpm extrahiert.
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Der
Extrakt wurde filtriert und das Filtrat wurde durch Reverse-Phase
Hochdruck-Flüssig-Chromatographie
(RP-HPLC) analysiert. RP-HPLC wurde durch die Verwendung einer Vydac
C18-Säule durchgeführt. (4,6
+ 250 mm; 5 μm
Partikelgröße) bei
einer Flussrate von 0,385 ml Pro Minute. Die mobile Phase A ist
0,1 Trifluoressigsäure
(TFA von Pierce Chemical Co.) in H2O und
die mobile Phase B ist 0,078% TFA in Acetonitril (von J. T. Baker
Chemical Co.). Die Elution wurde mit einem linearen Gradienten von
20 bis 60% Phase B in Phase A in 33 Minuten durchgeführt und
mit einem Dioden-Array-Detektor-Set 488 nm (Bandbreite 12 μm) überwacht.
Daunorubicin (DNR) und Doxorubicin (DXR) (10 μg/ml in Methanol) wurden als
externe Standards verwendet, um die Menge dieser Metaboliten, die
aus der Kultur isoliert wurden, (Tabelle 1) quantitativ zu bestimmen.
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Tabelle
1 RHO, DNR-Konzentrationen
a und Verhältnis in
Extrakten von Kulturen von S. peucetius dnr-ORF6-Mutanten, transformiert
mit pWHM954, das das dnrT-Gen enthielt
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