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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von integrierten
Hochleistungs-Halbleiterschaltungen (ICs) und insbesondere ein verbessertes
Verfahren zum Planarisieren topographischer Merkmale, wie zum Beispiel
auf der Oberfläche
einer Halbleiterscheibe (Wafer) gebildeter metallischer Kontaktflächen, mittels
des chemisch-mechanischen Polierverfahrens. Das obige Verfahren
findet umfangreiche Anwendung bei der Herstellung planarisierter
metallisierter Mehrschichtstrukturen auf Chips, welche man nach
dem Zerteilen der Halbleiterscheiben in der dem Fachmann bekannten
Weise erhält.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Ein
Halbleiter-Chip besteht üblicherweise
aus einem Siliciumplättchen,
auf welchem sich eine Anzahl aktiver/passiver Bauelemente befindet,
die durch eine Struktur von Metallleitungen untereinander verbunden sind
und so die gewünschte
Schaltung bilden. Bei höchstintegrierten
Chips (Very Large Scale Integration, VLSI) bestehen diese metallischen
Strukturen aus mehreren Schichten und diese Schichten metallischer
Leitungen sind jeweils durch eine Schicht aus einem isolierenden
Material voneinander getrennt. Die Verbindungskontakte zwischen
zwei Ebenen metallischer Leiterbahnen bestehen aus metallischen
Zapfen, welche die beim Durchätzen
der Isolationsschicht gebildeten Durchgangslöcher ausfüllen. Zur Kostensenkung und
wegen der zunehmenden Leistungsanforderungen an die Schaltkreise
müssen
beim Herstellungsprozess immer mehr Verdrahtungsebenen hinzugefügt werden.
Obwohl das oben beschriebene Verfahren auf Grundlage von Durchgangslöchern bis
heute weit verbreitet eingesetzt wird, weist es mit zunehmender
Anzahl an Verdrahtungsebenen zahlreiche Beschränkungen und Nachteile auf.
Beim gegenwärtigen
Stand der Technik mit drei oder vier Verdrahtungsebenen ist es unerlässlich,
die Waferoberfläche
zumindest nach beendeter Metallisierung der ersten Ebene (M1) zu
planarisieren. Um die mit der nicht planaren Oberfläche verbundenen
Topographieprobleme zu verringern, muss also unbedingt ein Planarisierungsschritt
durchgeführt
werden. Es gibt zwar eine Anzahl von Planarisierungsverfahren, aber
es hat sich gezeigt, dass das chemisch-mechanische Polieren (CMP)
eine ausgezeichnete Leistungsfähigkeit
besitzt und beste Ergebnisse liefert, sodass es zu einem weithin
akzeptieren Planarisierungsverfahren für Verbindungselemente in Mehrschichtstrukturen
geworden ist. CMP ist ein Oberflächen-Planarisierungsverfahren,
bei dem ein Wafer in Gegenwart einer alkalischen Aufschlämmung von
Siliciumdioxid (oder Aluminiumoxid) und unter Druckanwendung gegenüber einem
Polierstempel in Drehung versetzt wird. Neben anderen Vorteilen
ist CMP ideal zur Herstellung planarisierter Wolframzapfen oder
-kontaktflächen
gemäß dem so
genannten Dual-Damascene-Verfahren geeignet, das gegenwärtig in
großem
Umfang eingesetzt wird.
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1 zeigt
schematisch eine Querschnittsansicht einer Halbleiterstruktur 10 in
fünf verschiedenen Stufen
eines klassischen Dual-Damascene-Verfahrens. In 1-1 sind mit der Bezugsnummer 11 das
p-dotierte Siliciumsubstrat und mit der Bezugsnummer 12 die
verschiedenen ausgesparten Feldoxidbereiche (ROX) bezeichnet, die
zum Isolieren der auf dem Substrat gebildeten Bauelemente dienen.
In 1-1 ist zur Vereinfachung nur ein einzelner n-Kanal-FET 13 dargestellt.
Der n-Kanal-FET 13 enthält
zwei diffundierte Bereiche 14, und zwar normalerweise den
Source- und den Drain-Bereich,
sowie eine dotierte Polysilicium-Gateelektrode 15. Die
Gateelektrode 15 ist standardmäßig durch eine dünne dielektrische
Schicht 16 vom Substrat 11 isoliert. Üblicherweise
wird auf den diffundierten Bereichen des n-Kanal-FET 13 eine Schicht Titaniumdisilicid
(TiSi2) abgeschieden, um den Übergangswiderstand
der Ohmschen Kontakte zu verringern, die später damit gebildet werden sollen.
Wie im linken Teil von 1-1 gezeigt,
wird auf einem ROX-Bereich eine leitfähige dotierte Polysilicium-Kontaktfläche 17 gebildet.
An den Seitenwänden
der Gateelektrode 15 und der Polysilicium-Kontaktfläche 17 befinden
sich Abstandsschichten 18, deren vollständige Isolation standardmäßig durch
eine (nicht gezeigte) isolierende Deckschicht erreicht wird. Zwei
Isolierschichten aus Si3N4 und
Borophosphosilikatglas (BPSG), 19 bzw. 20, bedecken
formgetreu die gesamte Oberfläche
der Struktur 10.
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Dann
wird die unregelmäßige Oberfläche der
BPSG-Schicht 20 durch einen zum Polieren des BPSG-Materials
geeigneten herkömmlichen
CMP-Schritt planarisiert. In 1-2 ist
die Struktur 10 mit einer planaren Hauptfläche 21 gezeigt.
Als nächstes
werden zwei unterschiedlich große Öffnungen 22 und 23 durch die
Si3N4-Schicht 19 und
die BPSG-Schicht 20 geätzt,
um den oberen Teil der Polysilicium-Kontaktfläche 17 bzw. des Polysilicium-Gates 15 freizulegen.
Die aus den Teilen 22a und 22b bestehende schmale Öffnung 22 dient
als Durchgangsloch für
einen elektrischen Kontakt, während
die aus den Teilen 23a und 23b bestehende breite Öffnung 23 dafür ausgelegt
ist, eine Leiterbahn oder einen Leiter aufzunehmen. Die in dieser
Phase des Dual-Damascene-Verfahrens resultierende Struktur ist in 1-3 gezeigt. Hierbei wird durch einen zweistufigen Ätzprozess
sichergestellt, dass jede Öffnung
aus diesen beiden Teilen besteht. Anschließend werden gemäß 1-4 nacheinander eine Haftvermittlerschicht 24 aus
Titannitrid (TiN) und eine Wolframschicht 25 zum Beispiel durch
LPCVD (Low Pressure Chemical Vapour Deposition, chemische Niederdruck-Dampfabscheidung)
so auf der oberen Fläche
der Struktur 10 abgeschieden, dass sie diese formgetreu
bedecken. 1-4 zeigt, dass die Oberfläche der
Struktur 10 uneben ist und deshalb planarisiert werden
muss, um das überschüssige Wolfram
von der Hauptfläche 21 der
BPSG-Schicht 20 zu entfernen. Dieser Schritt erfolgt im
Allgemeinen ebenfalls durch einen CMP-Prozess. Im Folgenden werden
die optimierten Betriebsbedingungen eines herkömmlichen CMP-Prozesses zur
Wolfram-Planarisierung detailliert beschrieben. Die Struktur im
letzten Schritt des Dual-Damascene-Verfahrens nach der Wolfram-Planarisierung
ist in 1-5 gezeigt. Die verbleibenden
Teile der Wolframschicht 25, die die Öffnungen 22 und 23 ausfüllen, werden
als Wolframzapfen bezeichnet und tragen die Bezugsnummern 26 bzw. 27.
Zur Einheitlichkeit besteht der aus dem Dual-Damascene-Verfahren
resultierende Zapfen 26 aus den Teilen 26a und 26b und
der Zapfen 27 aus den Teilen 27a und 27b.
Die Wolframzapfen 26 und 27 bilden einen elektrischen
Kontakt zur oberen Fläche
der Polysilicium-Kontaktfläche 17 bzw.
zum Polysilicium-Gate 15. Die Wolframzapfen 26 und 27 stellen
standardmäßig die Metallisierungsebene
M1 dar. 1-5 zeigt, dass an der Oberfläche der
Struktur 10 die Breite Bb des oberen Teils 27b des
Zapfens 27 größer ist
als die Breite Ba des oberen Teils 26b des Zapfens 26.
Das liegt daran, dass der Teil 27b wie oben erwähnt als
Leiterbahn, der Teil 26b hingegen als Kontakt dienen soll.
Zur Vereinfachung werden die oberen Teile 26b und 27b im
Folgenden als schmale bzw. als breite Wolfram-Kontaktfläche bezeichnet. Leider ist
die Oberfläche
der Struktur 10 in diesem letzten Schritt des Dual-Damascene-Verfahrens nicht
so eben wie erwünscht,
sondern durch den CMP-Prozess
zur Wolfram-Planarisierung unregelmäßig. Die Oberfläche der
Struktur 10 weist gemäß 1-5 eine typische Vertiefung oder Mulde 28 auf,
sodass die breite Wolfram-Kontaktfläche 27b nicht
völlig
koplanar mit der Hauptfläche 21 der
BPSG-Schicht 20 ist.
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Dem
Fachmann sind zwei Ursachen für
diese Muldenbildung bekannt. Erstens wird der mittlere Bereich des
Wafers schneller geätzt
als der Randbereich (Peripherie) und zweitens werden unabhängig von
ihrer Lage auf der Waferoberfläche
die breiten Wolfram-Kontaktflächen
(z. B. 27b) schneller geätzt als die schmalen Wolfram-Kontaktflächen (z.
B. 26b). Das Problem ist daher bei den in der Wafermitte
gelegenen breiten Wolfram-Kontaktflächen besonders stark ausgeprägt. Diese
Erosionserscheinung wird in der technischen Literatur als „Dishing"-Effekt (Kraterbildung)
bezeichnet. Die während
des herkömmlichen
CMP-Prozesses erzeugte Mulde 28 (1-5)
entsteht durch eine unerwünschte
Abnahme der Dicke E der breiten Wolfram-Kontaktfläche 27b.
Der „Krater" zeigt somit, dass
die breiten Wolfram-Kontaktflächen
zu stark auspoliert werden, was sich nachteilig auf deren Flächenwiderstand
auswirkt. Tatsache ist, dass der Flächenwiderstand Rs mit abnehmender
Dicke E der Kontaktfläche
gemäß der Gleichung
Rs = ρ/E
linear zunimmt (wobei ρ der
spezifische Widerstand des Wolframs ist) und Werte erreichen kann,
welche den akzeptablen oberen Grenzwert übersteigen. Die Zunahme des
Flächenwiderstandes
wiederum bewirkt eine Erhöhung
des elektrischen Widerstandes R der Kontaktfläche, was letztlich zu einer
unakzeptablen Verschlechterung der Leistung des gesamten Bauelements
bzw. der Schaltung führen
kann. Das übermäßige Polieren
ist jedoch erforderlich, da ein zu geringes Polieren noch schlechter
wäre und
möglicherweise
zu elektrischen Kurzschlüssen
zwischen benachbarten breiten Wolfram-Kontaktflächen führen kann. Deshalb stellt der
Flächenwiderstand
Rs der breiten Wolfram-Kontaktflächen
und insbesondere der in der Wafermitte gelegenen Kontaktflächen in
dieser Phase des CMP-Prozesses einen wesentlichen Parameter der
Spezifikationen dar. Wenn der Flächenwiderstand
zu hoch ist, muss der Wafer verworfen werden. Deshalb ist es äußerst wünschenswert,
dass der Flächenwiderstand der
breiten Wolfram-Kontaktflächen ungefähr beim
Nennwert bleibt; um einen Waferausschuss zu vermeiden, darf er den
in den Spezifikationen angegebenen höchstzulässigen Grenzwert auf keinen
Fall überschreiten. Aus
diesem Grund stellen aus Sicht der Fertigung die Einheitlichkeit
des Flächenwiderstands
der breiten Wolfram-Kontaktflächen
der Wafer innerhalb einer Charge bezüglich des Nennwerts und die
Reproduzierbarkeit dieser Einheitlichkeit zwischen den Chargen eine
wichtige Forderung dar. Leider sind diese Parameter bis heute unbefriedigend
und bleiben daher ein großes
Anliegen der CMP-Technologie
zur Wolfram-Planarisierung im Dual-Damascene-Verfahren.
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Demzufolge
sind bisher unablässig
große
Anstrengungen unternommen worden, um die CMP-Prozesse und -Maschinen
so zu modifizieren, dass der „Dishing"-Effekt und dessen
negative Auswirkungen auf die Einheitlichkeit des Flächenwiderstands
der breiten Wolfram-Kontaktflächen
verringert werden, und zwar insbesondere durch Optimierung der Poliergeschwindigkeit.
Da die Polierdauer jedoch durch Polieren eines Probewafers ermittelt
wird, unterliegt sie, abhängig
von einer Anzahl von Prozessparametern wie zum Beispiel der Gleichmäßigkeit
der Wolframabscheidung, deutlichen Schwankungen, sodass sich die
Ergebnisse des CMP-Prozesses sogar innerhalb einer Charge von Wafer
zu Wafer unterscheiden. Folglich liegt die Toleranz (das so genannte
Prozessfenster) der Polierdauer bei der Wolfram-Planarisierung mit einem herkömmlichen CMP-Prozess
nahezu bei null. Die Wafer sind entweder zu wenig poliert (und müssen einem
erneuten CMP-Schritt unterzogen werden, um wie oben erwähnt mögliche Kurzschlüsse zwischen
Kontaktflächen
zu vermeiden) oder sie sind zu stark poliert und können einen
erhöhten
Flächenwiderstand
verursachen, was wiederum zum Verwerfen des Wafers führen kann.
Der Nennwert des Flächenwiderstands
wird nur sehr selten einheitlich erreicht.
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Die
im Folgenden angegebenen experimentellen Ergebnisse zeigen die Folgen
des „Dishing"-Effekts bei einem
solchen herkömmlichen
CMP-Prozess. Auf den zu polierenden Wafern befindet sich die Struktur 10 von 1,
wobei die BPSG-Schicht 20 eine
Nenndicke von 2000 nm und die Wolframschicht 25 eine Nenndicke
von 1600 nm besitzt (endgültige
an der Kontaktfläche 27b verbleibende
Dicke E: 1100 nm). Das Ziel besteht darin, eine Kontaktfläche 27b mit
einem Flächenwiderstand
Rs von ca. 0,12 Ohm/sq und einem höchstzulässigen Grenzwert von ca. 0,20
Ohm/sq zu erzeugen. Die Wafer wurden mit dem Modell 372M von WESTECH,
Phoenix, Arizona, USA, einem Polierstempel PANW von FREUDENBERG,
Chelmsford, Massachussets, USA, und einer Aufschlämmung von
10 g Aluminiumoxidpulver (Al2O3)
und 80 g Eisen(III)-nitrat (Fe2(NO3)3) in einem Liter
deionisiertem Wasser (DI) poliert.
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Das
Geschwindigkeitsverhältnis
Tisch/Träger
stellt einen entscheidenden Parameter des CMP-Prozesses dar und
wurde als günstigster
Kompromiss für
einen optimierten Prozess zu 25/75 gewählt. Neun Chargen zu je 25
Wafern wurden bei den folgenden Betriebsbedingungen bearbeitet.
Die Polierdauer wurde wie üblich
anhand eines Probewafers ermittelt.
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Der
im Folgenden beschriebene herkömmliche
CMP-Prozess besteht in Wirklichkeit aus einem Vorbereitungs- und
einem Hauptschritt. Vorbereitungsschritt
(Poliersuspension: Aufschlämmung
von Al
2O
3/Fe
2(NO
3)
3/DI-Wasser)
(1)
Tisch/Träger-Geschwindigkeit: | 25/75
min–1 |
(2)
Rückflächenluftdruck: | 1
psi |
(3)
Polierarmauslenkung: | 10
mm |
(4)
Schwenkgeschwindigkeit: | 10
mm/min |
(5)
Strömungsgeschwindigkeit
der Suspension: | 300
cm3/min |
(6)
Polierdruck: | 2
psi |
(7)
Stempeltemperatur: | 20 ± 5°C |
(8)
Polierdauer: | 5
s |
Hauptschritt
(Poliersuspension: Aufschlämmung
von Al
2O
3/Fe
2(NO
3)
3/DI-Wasser)
(1)
Tisch/Träger-Geschwindigkeit: | 25/75
min–1 |
(2)
Rückflächenluftdruck: | 3
psi |
(3)
Polierarmauslenkung: | 10
mm |
(4)
Schwenkgeschwindigkeit: | 10
mm/min |
(5)
Strömungsgeschwindigkeit
der Suspension: | 100
cm3/min |
(6)
Polierdruck: | 3,5
psi |
(7)
Stempeltemperatur: | 20 ± 5°C |
(8)
Polierdauer: | 600
s |
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2 ist
eine physische Darstellung des durch den „Dishing"-Effekt bewirkten Abtragens einer breiten Wolframkontaktfläche 27b mit
einer Breite Bb von 600 μm,
wobei ein zufällig
aus diesen neun Chargen ausgewählter
Wafer mit einem Profilometer gemessen wurde. Mit einem Profilometer
kann man den „Dishing"-Effekt indirekt
durch einfache elektrische Widerstandsmessungen ermitteln. Diese
Messung beruht auf der Gleichung R = ρ·L/S, wobei p der spezifische
Widerstand des Wolframs und L und S die Länge bzw. der Querschnitt der
Wolframkontaktfläche 27b sind,
da der Querschnitt S eine Funktion der Dicke E der abgetragenen Kontaktfläche ist.
Das Profilometer DEKTAK von SLOAN TECHNOLOGY Corp., Santa Barbara,
Kalifornien, USA, eignet sich in jeder Beziehung für diese
Messungen. Wie aus der Kurve 29 in 2 hervorgeht,
welche die Vertiefung 28 von 1-5 veranschaulicht,
kann das Abtragen in der Mitte der Wolframkontaktfläche 27b nicht
vernachlässigt
werden. Im speziellen Fall dieses ausgewählten Wafers beträgt die Höhe H der
Vertiefung ungefähr
350 nm. Diesen Wert muss man mit der Dicke der Wolframkontaktfläche 27b,
d. h. 1100 nm, in Beziehung setzen. Allgemein wurde bei zahlreichen
Experimenten festgestellt, dass diese Höhe zwischen 350 und 550 nm
schwankte.
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Die
Kurven 30 und 31 in 3 zeigen
bei jedem Wafer dieser neun Chargen extreme Schwankungen des mittleren
Flächenwiderstands
Rs des Wolframs in einigen breiten Wolframkontaktflächen an
verschiedenen Stellen auf dem Wafer (Mitte/Rand). Der in den Spezifikationen
angegebene Nennwert beträgt
0,12 Ohm/sq. Diese Schwankungen des Flächenwiderstands zwischen Wafern
derselben Charge und zwischen Wafern unterschiedlicher Chargen sind
natürlich
bei der Herstellung moderner ICs nicht zulässig. 3 zeigt, dass
es bei allen Chargen außer
Charge 7 und 9 Wafer gibt, deren Flächenwiderstand über dem
in den Spezifikationen angegebenen höchstzulässigen Grenzwert, in diesem
Fall 0,20 Ohm/sq, liegt. Diese Wafer müssen ausgesondert werden, was
mit beträchtlichen
Kosten verbunden ist.
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Obwohl
gegenwärtig
der CMP-Prozess das verbreitetste Polierverfahren zum Planarisieren
von Halbleiterscheiben im Endstadium des Dual-Damascene-Verfahrens
ist, stellt die Uneinheitlichkeit des Flächenwiderstandes breiter Wolframkontaktflächen in
der Wafermitte, zwischen den Wafern und zwischen den Chargen (d.
h. die Reproduzierbarkeit) immer noch ein Hauptproblem dar.
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ÜBERBLICK ÜBER DIE
VORLIEGENDE ERFINDUNG
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, die Fertigung
integrierter Schaltkreise und insbesondere den Planarisierungsschritt
zu verbessern, der bei metallisierten Mehrschichtstrukturen oft
eingesetzt wird. Daher werden im Folgenden einige Verbesserungen
des herkömmlichen
chemisch-mechanischen Polierprozesses
beschrieben, durch die der oben erwähnte „Dishing"-Effekt vermieden oder zumindest deutlich
verringert wird. Dabei erfolgt das Polieren gemäß dem verbesserten CMP-Verfahren
der vorliegenden Erfindung zunächst
wie üblich,
d. h. unter Verwendung der festgelegten Betriebsbedingungen des
betreffenden herkömmlichen
CMP-Prozesses, wobei
bei diesem ersten Schritt lediglich die Polierdauer so weit verkürzt wird,
dass es nicht zum übermäßigen Abpolieren
kommt. Dann erfolgt ein zusätzlicher
CMP-Schritt, durch den der Waferrand schneller poliert wird als
die Wafermitte. Während
dieses zusätzlichen
Schrittes bleiben die Betriebsbedingungen im Wesentlichen unverändert, lediglich
der Strom der Poliersuspension wird durch einen Strom von deionisiertem
Wasser ersetzt. Die Dauer dieses zusätzlichen Schritts hängt von
der Menge der nach dem oben erwähnten
ersten Schritt verbleibenden Wolframrückstände ab und muss daher für jede Produktart experimentell
ermittelt werden. Die nach dem ersten Schritt am Waferrand verbliebenen
unpolierten Wolframrückstände werden
während
des zweiten Schritts entfernt, wohingegen das in der Wafermitte
befindliche Wolfram im Wesentlichen unverändert bleibt und so der „Dishing"-Effekt begrenzt
wird. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung findet umfangreiche
Anwendung bei der Planarisierung metallisierter Mehrschicht-Halbleiterstrukturen
und ist insbesondere bestens geeignet, bei einem Dual-Damascene-Verfahren
Wolframkontaktflächen
koplanar mit der dielektrischen Schicht zu machen, wobei eine gute
Einheitlichkeit des Flächenwiderstands
von breiten Wolframkontaktflächen
zwischen den Wafern einer Charge und eine hohe Reproduzierbarkeit
dieser Einheitlichkeit von Charge zu Charge erreicht wird.
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AUFGABEN DER
VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Daher
besteht eine vorrangige Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin,
Verbesserungen im chemisch-mechanischen Polieren von Halbleiterscheiben
bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein verbessertes
CMP-Verfahren zum Planarisieren topografischer Merkmale wie zum
Beispiel metallischer Kontaktflächen
in metallisierten Mehrschicht-Halbleiterchips bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein verbessertes
CMP-Verfahren bereitzustellen, um Wolframkontaktflächen in
einem Dual-Damascene-Verfahren koplanar mit der dielektrischen Schicht
zu machen, bei welchem der „Dishing"-Effekt bei breiten
Kontaktflächen
wesentlich verringert wird.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein verbessertes
CMP-Verfahren bereitzustellen, um Wolframkontaktflächen in
einem Dual-Damascene-Verfahren koplanar mit der dielektrischen Schicht
zu machen, bei welchem die Toleranz der Polierdauer (Prozessfenster)
kein Problem mehr darstellt.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein verbessertes
CMP-Verfahren bereitzustellen, um Wolframkontaktflächen in
einem Dual-Damascene-Verfahren koplanar mit der dielektrischen Schicht
zu machen, bei welchem die Einheitlichkeit des Flächenwiderstands
breiter Wolframkontaktflächen (zwischen
den Wafern einer Charge) und die Reproduzierbarkeit (von Charge
zu Charge) verbessert werden.
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Die
für die
vorliegende Erfindung als kennzeichnend angesehenen neuartigen Merkmale
werden in den beiliegenden Ansprüchen
dargelegt. Die Erfindung selbst sowie weitere Aufgaben und Vorteile
der Erfindung können
jedoch am besten unter Bezug auf die folgende ausführliche
Beschreibung einer veranschaulichten bevorzugten Ausführungsart
in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen verstanden werden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 mit
den 1-1 bis 1-5 veranschaulicht
ein herkömmliches
Dual-Damascene-Verfahren in fünf
verschiedenen Stufen.
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2 ist
eine Profilometerkurve, welche die durch einen herkömmlichen
CMP-Prozess verursachte Schichtabtragung einer breiten Wolframkontaktfläche in der
Mitte eines Wafers verkörpert,
der zufällig
aus einer Charge ausgewählt
wurde.
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3 ist
eine Kurve, welche die Abweichungen des mittleren Flächenwiderstands
breiter Wolframkontaktflächen
vom Nennwert von 0,12 Ohm/sq für
neun Chargen zu je 25 Wafern bei Verwendung des herkömmlichen
CMP-Prozesses zeigt.
-
4 ist
eine Profilometerkurve, welche die durch das verbesserte CMP-Verfahren
der vorliegenden Erfindung verursachte Schichtabtragung einer breiten
Wolframkontaktfläche
in der Mitte eines Wafers verkörpert,
der zufällig
aus einer Charge ausgewählt
wurde.
-
5 ist
eine Kurve, welche die Abweichungen des mittleren Flächenwiderstands
breiter Wolframkontaktflächen
vom Nennwert von 0,12 Ohm/sq für
15 Chargen zu je 25 Wafern bei Verwendung des verbesserten CMP-Verfahrens
der vorliegenden Erfindung zeigt, um darzustellen, dass eine bessere
Einheitlichkeit und Reproduzierbarkeit erreicht wurde.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSARTEN
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Die
Struktur aus 1-4 wird im Folgenden mittels
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung planarisiert. Man beachte,
dass es sich bei dem verbesserten CMP-Verfahren der vorliegenden
Erfindung um einen Inline-Prozess handelt, der mit allen bekannten
Halbleiterfertigungsprozessen, üblicherweise
nach dem Dual-Damascene-Verfahren, voll kompatibel ist. Gemäß einem
ersten wesentlichen Merkmal der vorliegenden Erfindung werden die
Wafer in einem ersten Schritt standardmäßig poliert, wobei die einzige
Abweichung darin besteht, dass die Polierdauer verkürzt wird.
Diese wird hier so gewählt,
dass die breiten wolframkontaktflächen nicht übermäßig stark poliert werden. Ein
weiteres wesentliches Merkmal besteht darin, dass nach Beendigung des
ersten Polierschrittes ein zusätzlicher
CMP-Schritt ausgeführt
wird. Während
dieses zusätzlichen
Schrittes werden die bisherigen Betriebsbedingungen beibehalten,
lediglich der Strom der Poliersuspension wird durch einen Strom
von deionisiertem Wasser ersetzt. Es hat sich gezeigt, dass es durch
diesen zusätzlichen
Schritt am Ende des Standard-CMP-Prozesses möglich ist, das Polieren der
am Waferrand befindlichen breiten Wolframkontaktflächen mit
der (im Polierstempel noch verbliebenen) Poliersuspension (wenngleich
mit geringerer Poliergeschwindigkeit) fortzusetzen. Das Abtragen
des Wolframs von den in der Wafermitte befindlichen breiten Kontaktflächen hingegen
wird wesentlich verringert, da die am Polierstempel verbliebene
Poliersuspension durch den Zustrom von deionisiertem Wasser immer
mehr verdünnt
wird. Während
des zusätzlichen
Schrittes wirkt sich das Polieren in der Wafermitte somit nicht
so stark aus wie am Waferrand; mit anderen Worten, durch den Zustrom
von deionisiertem Wasser anstelle der den „Dishing"-Effekt verursachenden Poliersuspension kommt
es in der Wafermitte zu einer Art Selbstbegrenzung des Poliervorgangs.
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Die
Dauer dieses zusätzlichen
Schrittes wird anhand einer Probe des Produkts experimentell ermittelt, um
die Reste des beim ersten Schritt nicht vollständig entfernten Wolframs zu
berücksichtigen.
Die oben erwähnte
Waferpoliermaschine WESTECH Modell 372M, der Polierstempel PANW
und die Poliersuspension werden zur Vergleichbarkeit der Ergebnisse
weiter verwendet. Vorbereitungsschritt
(Poliersuspension: Aufschlämmung
von Al
2O
3/Fe
2(NO
3)
3/DI-Wasser)
(1)
Tisch-/Trägergeschwindigkeit: | 25/75
min–1 |
(2)
Rückflächenluftdruck: | 1
psi
(1 psi = 6,9 × 103 Pa) |
(3)
Polierarmauslenkung: | 10
mm |
(4)
Schwenkgeschwindigkeit: | 10
mm/min |
(5)
Strömungsgeschwindigkeit
der Suspension: | 300
ml/min |
(6)
Polierdruck: | 2
psi |
(7)
Polierstempeltemperatur: | 20 ± 5°C |
(8)
Polierdauer: | 5
s |
Hauptschritt
(Poliersuspension: Aufschlämmung
von Al
2O
3/Fe
2(NO
3)
3/DI-Wasser)
(1)
Tisch-/Trägergeschwindigkeit: | 25/75
min–1 |
(2)
Rückflächenluftdruck: | 3
psi |
(3)
Polierarmauslenkung: | 10
mm |
(4)
Schwenkgeschwindigkeit: | 10
mm/min |
(5)
Strömungsgeschwindigkeit
der Suspension: | 100
ml/min |
(6)
Polierdruck: | 3,5
psi |
(7)Polierstempeltemperatur: | 20 ± 5°C |
(8)
Polierdauer: | 540
s |
-
Aus
dem Obigen wird deutlich, dass dieselben Betriebsbedingungen wie
bei dem im Abschnitt zum Stand der Technik beschriebenen herkömmlichen
CMP-Prozess beibehalten wurden und lediglich die Polierdauer von
600 s auf 540 s verkürzt
wurde, um ein übermäßig starkes
Polieren in der Wafermitte zu verhindern. Folglich bleibt in dieser
Prozessstufe am Waferrand noch etwas unpoliertes Wolframmaterial
zurück.
Diese Rückstände werden
nun durch einen im Folgenden beschriebenen zweiten CMP-Schritt entfernt. Zusätzlicher
Schritt (DI-Wasser anstelle von Poliersuspension)
(1)
Tafel-/Trägergeschwindigkeit: | 25/75
min–1 |
(2)
Rückflächenluftdruck: | 3
psi |
(3)
Polierarmauslenkung: | 10
mm |
(4)
Schwenkgeschwindigkeit: | 10
mm/min |
(5)
Strömungsgeschwindigkeit
des DI-Wassers: | 250
ml/min |
(6)
Polierdruck: | 3,5
psi |
(7)
Polierstempeltemperatur: | 20 ± 5°C |
(8)
Polierdauer: | 30
s |
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Bei
diesem zusätzlichen
Schritt werden alle oben für
den Hauptschritt angegebenen Betriebsbedingungen beibehalten; gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung muss lediglich der Strom der Poliersuspension
durch einen Strom von deionisiertem Wasser ersetzt werden. Bei dem
zusätzlichen
Schritt hängt die
Polierdauer (im vorliegenden Fall 30 s) von der Menge der Wolframrückstände ab,
die auf der Oberfläche des
Probewafers zu finden sind. Diese zweite Polierdauer wird somit
für jede
einzelne Produktart experimentell ermittelt.
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4 zeigt
die Kurve 32, welche die Schichtabtragung einer breiten
Wolframkontaktfläche
verkörpert, die
mit dem oben erwähnten
DEKTAK-Profilometer gemessen wurde. Der „Dishing"-Effekt
wurde auch hier in Wafermitte an einer breiten Wolframkontaktfläche (z.
B. 27b) mit einer Breite Bb von 600 μm gemessen. Aus Kurve 32 wird
deutlich, dass der Materialabtrag eingeschränkter ist und in der Mitte
der breiten Wolframkontaktfläche
der typische Wert der maximalen Höhe nun nicht mehr 350 nm wie
bei dem in 2 gezeigten herkömmlichen
CMP-Prozess, sondern nur noch 120 nm beträgt. Ganz allgemein bewegten
sich die maximalen Höhenwerte
bei dem verbesserten CMP-Prozess der vorliegenden Erfindung zwischen
80 und 120 nm.
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In 5 zeigen
die Kurven 33 und 34 die Schwankungen des mittleren
Flächenwiderstands
Rs einiger ausgewählter
breiter Wolframkontaktflächen
für jeden
Wafer dieser 15 Chargen, die nach dem verbesserten CMP-Verfahren
der vorliegenden Erfindung bearbeitet wurden. Der Nennwert des Flächenwiderstands
beträgt auch
hier 0,12 Ohm/sq. Aus 5 wird deutlich, dass man eine
deutliche Verbesserung der Einheitlichkeit des Flächenwiderstands
von Wafer zu Wafer und der Reproduzierbarkeit von Charge zu Charge
erreicht. Die verbleibenden Schwankungen können bei der Herstellung moderner
ICs vollkommen in Kauf genommen werden. Außerdem stellt bei dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung die oben erwähnte Toleranz der Polierdauer zwischen
den Wafern kein Problem mehr dar.
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Es
ist bemerkenswert, dass dieser zusätzliche Polierschritt, der
ohne Austausch des beim Hauptschritt verwendeten Polierstempels
für eine
kurze Zeit mit deionisiertem Wasser durchgeführt wird, unerwartete Vorteile
mit sich bringt. Durch diesen Schritt wird das Polieren am Waferrand
(mit niedrigerer Geschwindigkeit) wegen der noch auf dem Polierstempel
befindlichen Suspension zu Ende geführt, während das Polieren in der Wafermitte
deutlich verringert wird, da die Poliersuspension durch den Zustrom
von deioniertem Wasser verdünnt
wird. Im Endeffekt kommt es im Bereich der Wafermitte nicht zu einem
erkennbaren übermäßigen Polieren
und der „Dishing"-Effekt wird somit
stark eingeschränkt.
Weiterhin ist anzumerken, dass die vorliegende Erfindung auch andere
Metalle und andere dielektrische Materialien umfasst, obwohl das
Verfahren in Bezug auf die Planarisierung von Wolframkontaktflächen in
einer BPSG-Schicht beschrieben wurde.
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Das
verbesserte CMP-Verfahren der vorliegenden Erfindung findet umfangreiche
Anwendung in der Halbleiterindustrie und insbesondere bei der Fertigung
von 16-MBit-DRAM-Chips und Logikschaltungen. Es eignet sich sehr
gut für
zukünftige Technologien
(z. B für
64-MB- und 256-MB-DRAM-Chips), bei denen mit Sicherheit mehr als
4 oder 5 Metallisierungsebenen erforderlich sind.