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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen oder Mischungen
von fluorierten Kohlenwasserstoffen und betrifft spezieller azeotrope
oder Azeotrop-ähnliche
Zusammensetzungen von 1,1,1,2,3,4,4,5,5,5-Decafluorpentan, trans-1,2-Dichlorethylen,
Cyclopentan und Methanol oder 1,1,1,2,3,4,4,5,5,5-Decafluorpentan,
trans-1,2-Dichlorethylen und Cyclopentan. Derartige Zusammensetzungen
sind als Reinigungsmittel, Treibmittel für Polyolefine und Polyurethane,
Kältemittel,
Aerosoltreibmittel, Wärmeübertragungsmittel,
gasförmige
Dielektrika, Feuerlöschmittel,
Arbeitsfluids in Kreisprozessen, Polymerisationsmittel, Entfernungsmittel
für Feststoffteilchen,
Trägerfluids,
Polier- und Schleifmittel sowie Mittel für die Verdrängungstrocknung verwendbar.
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Fluorierte
Kohlenwasserstoffe finden vielfältige
Anwendungen, von denen eine als ein Kältemittel oder Lösemittel
zum Reinigen erfolgt, wie beispielsweise von elektronischen Schaltkreisen.
Elektronische Bauelemente sind auf einer Leiterplatte gelötet, indem
die gesamte Schaltkreisseite der Platte mit einem Flussmittel überzogen
wird und anschließend
die mit Flussmittel beschichtete Platte über Vorheizer und durch schmelzflüssiges Lot
gezogen wird. Das Flussmittel reinigt die leitfähigen Metallteile und fördert die
Schmelze des Lots, hinterläßt jedoch
Reste auf den Leiterplatten, die mit einem Reinigungsmittel entfernt
werden müssen.
Fluorierte Kohlenwasserstoffe sind außerdem als Reinigungsmittel
in Operationen zum Entfetten unter Dampf verwendbar.
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Vorzugsweise
sollten Reinigungsmittel einen niedrigen Siedepunkt haben, Nichtentflammbarkeit
aufweisen, geringe Toxizität
und hohes Lösungsvermögen, so
dass Flussmittel und Flussmittelrückstände ohne Beschädigung des
zu reinigenden Substrats entfernt werden können. Darüber hinaus ist es wünschenswert, dass
Reinigungsmittel, in die ein fluorierter Kohlenwasserstoff einbezogen
ist, azeotrop oder Azeotrop-ähnlich sind,
so dass sie keine Neigung haben, beim Sieden oder Verdampfen zu
fraktionieren. Sofern ein Reinigungsmittel nicht azeotrop oder Azeotrop-ähnlich ist,
würde die
leichter flüchtige
Komponente des Reinigungsmittels bevorzugt verdampfen und das Reinigungsmittel
könnte
entflammbar werden oder über
weniger wünschenswerte
Eigenschaften des Lösungsvermögens verfügen, wie
beispielsweise geringeres Lösungsvermögen von Kollophonium-Flussmittel
und geringere Passivität
gegenüber
elektrischen Bauteilen, die gereinigt werden sollen. Die azeotrope
Eigenschaft ist außerdem
wünschenswert
in Operationen des Entfettens unter Dampf, da das Reinigungsmittel
in der Regel zur abschließenden
Spülreinigung
erneut destilliert und wiederverwendet wird.
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Fluorierte
Kohlenwasserstoffe können
auch als Kältemittel
verwendet werden. In Anwendungen für die Kälteerzeugung geht ein Kältemittel
oftmals während
des Betriebs durch Leckagen in Wellendichtungen, Schlauchverbindungen,
Lötverbindungen
und gebrochenen Leitungen verloren. Außerdem kann ein Kältemittel
während
der Wartungsarbeiten an der Kälteerzeugungsanlage
an die Atmosphäre
freigesetzt werden. Dementsprechend ist es wünschenswert, einen einzelnen
fluorierten Kohlenwasserstoff oder eine azeotrope oder Azeotrop-ähnliche
Zusammensetzung zu verwenden, in die ein oder mehrere fluorierte
Kohlenwasserstoffe als Kältemittel
einbezogen sind. Einige nicht-azeotrope Zusammensetzungen, in die
ein oder mehrere fluorierte Kohlenwasserstoffe einbezogen sind,
lassen sich ebenfalls als Kältemittel
verwenden, allerdings haben sie den Nachteil einer sich verändernden
Zusammensetzung oder Fraktionierung, wenn ein Teil der Kältemittelcharge
austritt oder an die Atmosphäre
abgegeben wird. Wenn eine nicht-azeotrope Zusammensetzung eine entflammbare
Komponente enthält,
könnte
ein Gemisch aufgrund einer derartigen Änderung der Zusammensetzung entflammbar
werden. Der Betrieb einer Kälteanlage
könnte
außerdem
nachteilig in Folge der Änderung
der Zusammensetzung und des Dampfdruckes beeinflusst werden, die
sich aus der Fraktionierung ergeben.
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Azeotrope
oder Azeotrop-ähnliche
Zusammensetzungen von fluorierten Kohlenwasserstoffen sind auch
als Blähmittel
in der Herstellung von geschlossenzelligen Polyurethan-, phenolischen
oder thermoplastischen Schaumstoffen verwendbar. Isolierende Schaumstoffe
erfordern Blähmittel
nicht nur zum Verschäumen des
Polymers sondern, was noch wichtiger ist, um die geringe Wärmeleitfähigkeit
des Dampfes der Blähmittel zu
nutzen, das ein wichtiges Merkmal für den Dämmwert ist.
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Bei
Aerosolprodukten werden sowohl einkomponentige fluorierte Kohlenwasserstoffe
als auch azeotrope oder Azeotrop-ähnliche Zusammensetzungen von
fluorierten Kohlenwasserstoffen als Dämpfer für den Treibmittel-Dampfdruck
in Aerosolsystemen eingesetzt. Azeotrope oder Azeotrop-ähnliche
Zusammensetzungen sind mit ihren weitgehend konstanten Zusammensetzungen
und Dampfdrücken
als Lösemittel
und Treibmittel in Aerosolen verwendbar.
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Azeotrope
oder Azeotrop-ähnliche
Zusammensetzungen, in die fluorierte Kohlenwasserstoffe einbezogen
sind, sind auch als Wärmeübertragungsmittel,
gasförmige
Dielektrika, Feuerlöschmittel,
Arbeitsfluids in Kreisprozessen, wie beispielsweise Wärmepumpen,
inerte Medien für
Polymerisationsreaktionen, Fluids zur Entfernung von partikulären Feststoffen
von Metalloberflächen
und Trägerflüssigkeiten
verwendbar, die beispielsweise eingesetzt werden, um einen feinen
Film von Schmiermitteln auf Metallteilen aufzubringen.
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Azeotrope
oder Azeotrop-ähnliche
Zusammensetzungen, in die fluorierte Kohlenwasserstoffe einbezogen
sind, sind darüber
hinaus als Reinigungsmittel von Polier- und Schleifmitteln zur Entfernung
von Polier- und Schleifmittelverbindungen von polierten Oberflächen verwendbar,
wie beispielsweise Metall, als Mittel für die Verdrängungstrocknung zur Entfernung
von Wasser, wie beispielsweise von Juwelen oder Metallteilen, als Resist-Entwickler
in konventionellen Verfahren für
die Schaltkreisherstellung, bei denen Entwicklungsmittel vom Chlor-Typ
eingesetzt werden, sowie als Photoresist-Entferner bei Verwendung
beispielsweise mit einem Chlorwasserstoff, z. B. 1,1,1-Trichlorethan
oder Trichlorethylen.
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Die
US-A-5 064 560, 5 531 966, die WO 95/06693, die US-A-5 196 137,
5 250 208 und die JP-A-07113098
offenbaren jeweils binäre
oder ternäre
Mischungen von 1,1,2,3,4,4,5,5,5-Decafluorpentan, trans-1,2-Dichlorethylen,
Cyclopentan und/oder Methanol. Keines von diesen Dokumenten weist
Azeotrop-ähnliche
quaternäre
Mischungen aus. Die US-A-5 196 137 offenbart darüber hinaus bestimmte binäre Mischungen
von 1,1,2,3,4,4,5,5,5-Decafluorpentan und 32 bis 43% trans-1,2-Dichlorethylen,
die zusätzlich
geringe Mengen anderer Komponenten enthalten, wie beispielsweise
Cyclopentan, die jedoch Siedepunkte um 37°C haben.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Entdeckung azeotroper oder Azeotrop-ähnlicher
Zusammensetzungen, die weitgehend bestehen aus 40% bis 70 Gew.-%
1,1,1,2,3,4,4,5,5,5-Decafluorpentan, 15% bis 50 Gew.-% trans-1,2-Dichlorethylen,
1% bis 25 Gew.-% Cyclopentan und 1% bis 10 Gew.-% Methanol; oder
62,9 ± 0,6
Gew.-% 1,1,1,2,3,4,4,5,5,5-Decafluorpentan, 19,9 ± 1,2 Gew.-%
trans-1,2-Dichlorethylen
und 17,2 ± 0,7 Gew.-%
Cyclopentan, die einen Siedepunkt von 34°C im Wesentlichen bei Atmosphärendruck
haben; worin nach Entfernung von 50 Gew.-% der Zusammensetzungen
durch Verdampfung oder Abkochen die Differenz im Dampfdruck zwischen
den wsprünglichen
Zusammensetzungen und den zurückbleibenden
Zusammensetzungen kleiner ist als 10%.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Bei
den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung handelt es sich
um konstant siedende, azeotrope oder Azeotrop-ähnliche Zusammensetzungen von
1,1,1,2,3,4,4,5,5,5-Decafluorpentan (HFC-43-10mee, CF3CHFCHFCF2CF3, Siedepunkt
= 54,6°C),
trans-1,2-Dichlorethylen (trans-1,2-DCE, CHCl=CHCl, Siedepunkt =
48°C), Cyclopentan
(Cyclo-(CH2)5, Siedepunkt
= 49°C)
und Methanol (CH3OH, Siedepunkt = 65°C).
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Die
Mengen zur Erzeugung einer azeotropen oder Azeotrop-ähnlichen
Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung, wenn die Komponenten in Gew.-% bei vorgegebenen Druck
oder Temperatur angegeben werden, sind für 1,1,1,2,3,4,4,5,5,5-Decafluorpentan,
trans-1,2-Dichlorethylen, Cyclopentan und Methanol oder 1,1,1,2,3,4,4,5,5,5-Decafluorpentan,
trans-1,2-Dichlorethylen und Cyclopentan die Folgenden:
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Im
Wesentlichen konstant siedende azeotrope oder Azeotrop-ähnliche
Zusammensetzungen von HFC-43-10mee, trans-1,2-DCE, Cyclopentan und
Methanol bestehen im Wesentlichen aus 40% bis 70 Gew.-% HFC-43-10mee,
15% bis 50 Gew.-% trans-1,2-DCE, 1% bis 25 Gew.-% Cyclopentan und
1% bis 10 Gew.-% Methanol. Diese Zusammensetzungen sieden bei etwa
33,8 ± 1,2°C bei im
Wesentlichen Atmosphärendruck.
Eine bevorzugte Zusammensetzung weist 45% bis 65 Gew.-% HFC-43-10mee
auf 20% bis 30 Gew.-% trans-1,2-DCE, 10% bis 20 Gew.-% Cyclopentan
und 2% bis 8 Gew.-% Methanol. Eine mehr bevorzugte Zusammensetzung
ist das Azeotrop, das etwa 57,7 Gew.-% HFC-43-10mee aufweist, etwa
22,1 Gew.-% trans-1,2-DCE, etwa 16,0 Gew.-% Cyclopentan und etwa
4,2 Gew.-% Methanol und das bei etwa 33,8°C bei im Wesentlichen Atmosphärendruck
siedet.
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Die
weitgehend konstant siedenden azeotropen Zusammensetzungen von HFC-43-10mee, trans-1,2-DCE und Cyclopentan
bestehen im Wesentlichen aus 62,9 ± 0,6 Gew.-% HFC-43-10mee,
19,9 ± 1,2 Gew.-%
trans-1,2-DCE und 17,2 ± 0,7
Gew.-% Cyclopentan. Diese Zusammensetzungen sieden bei etwa 34°C bei im
Wesentlichen Atmosphärendruck.
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Unter "azeotrope oder Azeotrop-ähnliche" Zusammensetzung
wird eine konstant siedende oder weitgehend konstant siedende, flüssige Mischung
von zwei oder mehreren Substanzen verstanden, die sich wie eine
einzige Substanz verhalten. Eine der Möglichkeiten zur Kennzeichnung
einer azeotropen oder Azeotrop-ähnlichen
Zusammensetzung besteht darin, dass der durch partielle Verdampfung
oder Destillation der Flüssigkeit
erzeugte Dampf weitgehend die gleiche Zusammensetzung hat wie die
Flüssigkeit,
aus der er verdampft ist oder destilliert wurde, d. h. die Zumischung
destilliert/refluxiert ohne weitgehende Änderung der Zusammensetzung.
Konstant siedende oder weitgehend konstant siedende Zusammensetzungen,
die als azeotrop oder Azeotrop-ähnlich
gekennzeichnet sind, zeigen entweder ein Maximum oder Minimum des
Siedepunktes im Vergleich zu dem der nichtazeotropen Mischungen
der gleichen Komponenten.
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Für die Aufgaben
der vorliegenden Diskussion sollen "azeotrop" oder "konstant siedend" "weitgehend azeotrop" oder "weitgehend konstant
siedend" bedeuten.
Mit anderen Worten sind in die Bedeutung dieser Begriffe nicht nur
die vorstehend beschriebenen wahren Azeotrope einbezogen sondern
auch andere Zusammensetzungen, die die gleichen Komponenten in unterschiedlichen
Anteilen enthalten, die bei anderen Temperaturen und Drücken wahre
Azeotrope sind, sowie solche gleichwertigen Zusammensetzungen, die
ein Teil des gleichen azeotropen Systems sind und hinsichtlich ihrer
Eigenschaften Azeotrop-ähnlich
sind. Auf diesem Gebiet gilt als anerkannt, dass es einen Bereich
von Zusammensetzungen gibt, die die gleichen Komponenten wie das
Azeotrop enthalten, die nicht nur im Wesentlichen gleichwertige
Eigenschaften für
die Kältetechnik
und andere Anwendungen zeigen, sondern auch im Wesentlichen gleichwertige
Eigenschaften wie die wahre azeotrope Zusammensetzung hinsichtlich
der konstant siedenden Eigenschaften oder der Neigung zeigen, sich beim
Sieden nicht zu entmischen oder zu fraktionieren.
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Auf
dem Gebiet gilt als anerkannt, dass eine Zusammensetzung dann Azeotrop-ähnlich ist,
wenn nach Entfernung von 50 Gew.-% der Zusammensetzung, wie beispielsweise
durch Verdampfung oder durch Absieden, die Differenz des Dampfdruckes
zwischen der wsprünglichen
Zusammensetzung und der verbleibenden Zusammensetzung nach Entfernung
von 50 Gew.-% der ursprünglichen
Zusammensetzung kleiner ist als etwa 10%, gemessen in absoluten
Einheiten. Unter absoluten Einheiten werden Druckmessungen verstanden,
wie beispielsweise "psia", Atmosphären, Bar,
Torr, Dyn pro Quadratzentimeter, Millimeter Quecksilbersäule, "inch" Wassersäule und
andere äquivalente
Begriffe, die auf dem Gebiet bekannt sind. Sofern ein Azeotrop vorliegt, gibt
es keine Differenz im Dampfdruck zwischen der wsprünglichen
Zusammensetzung und der Zusammensetzung, die zurückbleibt, nachdem 50 Gew.-%
der ursprünglichen
Zusammensetzung entfernt worden sind.
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Es
ist möglich,
eine konstant siedende Zumischung, die unter vielen Formen in Erscheinung
treten kann, in Abhängigkeit
von den gewählten
Bedingungen nach den folgenden Kriterien zu charakterisieren:
- (a) die Zusammensetzung lässt sich als ein Azeotrop von
A, B, C (und D ...) definieren, da der bloße Ausdruck "Azeotrop" gleichzeitig sowohl
definitiv als auch einschränkend
ist und erforderlich macht, dass die effektiven Mengen von A, B,
C (und D ...) für
diese einzige, in Frage kommende Zusammensetzung eine konstant siedende
Zusammensetzung sind;
- (b) der Fachwelt ist gut bekannt, dass bei verschiedenen Drücken die
Zusammensetzung eines vorgegebenen Azeotrops mindestens in gewissem
Umfang schwanken wird und dass Änderungen
im Druck auf die Temperatur des Siedepunktes zumindestens in gewissem
Umfang ändern.
Damit stellt ein Azeotrop von A, B, C (und D ...) eine eindeutige
Beziehung dar, wenn auch mit variabler Zusammensetzung, die von
Temperatur und/oder Druck abhängt.
Daher werden oftmals Zusammensetzungsbereiche anstelle festgelegter Zusammensetzungen
verwendet, um Azeotrope zu definieren;
- (c) die Zusammensetzung lässt
sich als ein spezielles Gewichtsprozentverhältnis oder Molprozentverhältnis von
A, B, C (und D ...) definieren, obgleich erkannt wird, dass derartige
spezielle Werte lediglich eine der speziellen Beziehungen angeben
und dass es in der Praxis eine Reihe derartiger Verhältnisse
gibt, die durch A, B, C (und D ...) praktisch für ein vorgegebenes Azeotrop
existieren, die unter dem Einfluss von Druck variiert werden; oder
- (d) ein Azeotrop von A, B, C (und D ...) lässt sich charakterisieren,
indem man die Zusammensetzungen als ein Azeotrop definiert, das
gekennzeichnet ist durch einen Siedepunkt bei einem vorgegebenen
Druck, so dass kennzeichnende Merkmale ohne unzulässige Beschränkung des
Geltungsbereichs der Erfindung durch eine spezielle numerische Zusammensetzung
identifiziert werden, die beschränkt
ist durch das verfügbare
analytische Gerät
und nur so genau ist wie dieses.
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Die
folgenden quaternären
und ternären
Zusammensetzungen sind als azeotrop oder Azeotrop-ähnlich insofern gekennzeichnet,
dass Mischungen innerhalb dieses Bereichs einen weitgehend konstanten
Siedepunkt bei im Wesentlichen Atmosphärendruck zeigen. Als weitgehend
konstant siedend haben die Mischungen keine Neigung irgendeinem
Maß bei
der Verdampfung zu fraktionieren. Nach der Verdampfung existiert lediglich
eine geringe Differenz zwischen der Zusammensetzung des Dampfes
und der Zusammensetzung der anfänglichen
flüssigen
Phase. Diese Differenz ist so groß, dass die Zusammensetzungen
der Dampf- und Flüssigkeitsphasen
als im Wesentlichen identisch betrachtet werden können. Dementsprechend
zeigen beliebige Zusammensetzungen innerhalb dieses Bereichs Eigenschaften,
die charakteristisch sind für
ein wahres quaternäres
und ternäres
Azeotrop.
- 1. 40% bis 70 Gew.-% HFC-43-10mee,
15% bis 50 Gew.-% trans-1,2-DCE, 1% bis 25 Gew.-% Cyclopentan und
1% bis 10 Gew.-% Methanol; und vorzugsweise 45% bis 65 Gew.-% HFC-43-10mee,
20% bis 30 Gew.-% trans-1,2-DCE, 10% bis 20 Gew.-% Cyclopentan und
2% bis 8 Gew.-% Methanol; sowie
- 2. 62,9 ± 0,6
Gew.-% HFC-43-10mee, 19,9 ± 1,2
Gew.-% trans-1,2-DCE und 17,2 ± 0,7
Gew.-% Cyclopentan.
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Es
wurden die folgenden quaternären
Zusammensetzungen im Rahmen der Genauigkeit der Methode der fraktionierten
Destillation als wahre quaternäre
Azeotrope im Sinne des vorgenannten Paragraphs (1) bei im Wesentlichen
Atmosphärendruck
ermittelt:
etwa 57,7 Gew.-% HFC-43-10mee, etwa 22,1 Gew.-%
trans-1,2-DCE, etwa 16,0 Gew.-% Cyclopentan und etwa 4,2 Gew.-%
Methanol.
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Die
vorgenannten Azeotrope haben ein Ozonausdünnungspotential von nahezu
Null.
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Die
azeotropen oder Azeotrop-ähnlichen
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung erlauben eine leichte
Gewinnung und Wiederverwendung des Lösemittels aus den Operationen
der Flussmittelentfernung und Entfettung in der Dampfphase, was
auf deren Azeotrop-Beschaffenheit zurückzuführen ist. Beispielsweise lassen
sich die azeotropen Mischungen der vorliegenden Erfindung in Reinigungsprozessen
verwenden, wie sie beispielsweise in der US-P-3 881 949 beschrieben
wurden, oder als Polier- und Schleifmittel-Reinigungsmittel.
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Zusätzlich sind
die Mischungen als Resist-Entwickler verwendbar, wo Entwickler vom
Chlor-Typ verwendet werden, sowie als Resist-Entferner unter Zusatz
geeigneter Halogenkohlenstoffe.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Kälteerzeugung,
welches das Kondensieren einer erfindungsgemäßen Kältemittelzusammensetzung umfasst
und anschließend
sein Verdampfen in der Nähe
eines zu kühlenden
Körpers.
In ähnlicher
Weise ist ein noch anderer Aspekt der Erfindung ein Verfahren zum
Heizen, welches das Kondensieren des erfindungsgemäßen Kältemittels
in der Nähe
eines zu beheizenden Körpers
umfasst, sowie anschließend
das Verdampfen des Kältemittels.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung schließt Aerosol-Zusammensetzungen
ein, die einen Wirkstoff und ein Treibmittel aufweisen, worin das
Treibmittel eine azeotrope Mischung der vorliegenden Erfindung ist;
sowie die Herstellung dieser Zusammensetzungen durch Vereinigen
dieser Inhaltsstoffe. Die Erfindung umfasst ferner Zusammensetzungen
von Reinigungslösemitteln,
die erfindungsgemäße azeotrope
Mischungen aufweisen.
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Die
azeotropen oder Azeotrop-ähnlichen
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können mit Hilfe jedes beliebigen
bequemen Verfahrens hergestellt werden, einschließlich Mischen
oder Vereinigen der gewünschten
Komponentenmengen. Ein bevorzugtes Verfahren ist das Einwiegen der
gewünschten
Komponentenmengen und ihr anschließendes Vereinigen in einem
geeigneten Behälter.
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Ohne
weiter darauf einzugehen, wird davon ausgegangen, dass der Fachmann
auf dem Gebiet unter Anwendung der vorangegangenen Beschreibung
die vorliegende Erfindung in ihrem vollen Umfang nutzen kann. Die
folgenden bevorzugten speziellen Ausführungsformen sind daher lediglich
als veranschaulichend und in keiner Weise als beschränkend des
Restes der Offenbarung auszulegen.
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In
der vorausgegangenen Ausführung
und in den folgenden Beispielen sind sämtliche Temperaturen in Grad
Celsius angegeben und, sofern nicht anders ausgeführt, alle
Anteile und Prozentangaben auf Gewicht bezogen.
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BEISPIEL 1
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Es
wurde eine Lösung
mit einem Gehalt von 59,0 Gew.-% HFC-43-10mee, 20,0 Gew.-% trans-1,2-DCE, 15,0 Gew.-%
Cyclopentan und 6,0 Gew.-% Methanol in einem geeigneten Behälter angesetzt und
gründlich
gemischt.
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Die
Lösung
wurde in einer Oldershaw-Destillationssäule mit 5 Böden unter Verwendung eines
Verhältnisses
von Rückfluss-zu-Abnahme
von 5 : 1 destilliert. Die Kopftemperaturen und Blasentemperaturen
wurden auf 1°C
genau abgelesen. Der Druck lag bei 758,75 mmHg. Die Destillat-Zusammensetzungen
wurden mit Hilfe der Gaschromatographie ermittelt. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
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Die
Analyse der vorgenannten Daten zeigt sehr geringe Unterschiede zwischen
den Kopftemperaturen und den Destillat-Zusammensetzungen mit fortschreitender
Destillation. Eine statistische Analyse der Daten zeigt, dass das
wahre binäre
Azeotrop von HFC-43-10mee, trans-1,2-DCE, Cyclopentan und Methanol
die folgende Charakteristik hat (99% Vertrauensgrenzen):
HFC-43-10mee
= 57,7 ± 3,9
trans-1,2-DCE
= 22, ± 110,1
Cyclopentan
= 16,0 ± 6,5
Methanol
= 4,2 ± 0,2
Siedepunkt. °C = 33,8 ± 1,2
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BEISPIEL 2
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Es
wurde eine Lösung
mit einem Gehalt von 65,1 Gew.-% HFC-43-10mee, 20,0 Gew.-% trans-1,2-DCE und 14,9 Gew.-%
Cyclopentan in einen Dampf-Fettabscheider mit 2-fachem Sumpf geladen. Die
Lösung
wurde gründlich
gemischt und für
mehrere Stunden bei Atmosphärendruck
unter einem 10 : 1-Rückfluss
bei etwa 34°C
gesiedet. Die Proben wurden entnommen und die Zusammensetzungen
mit Hilfe der Gaschromatographie bestimmt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 2 zusammengestellt.
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Die
Analyse der vorgenannten Daten zeigt eine sehr geringe Änderung
der Lösungszusammensetzung
mit fortschreitendem Sieden. Eine statistische Analyse der Daten
zeigt, dass das wahre ternäre
Azeotrop von HFC-43-10mee, trans-1,2-DCE und Cyclopentan die folgende
Charakteristik bei Atmosphärendruck
hat (99% Vertrauensgrenzen):
HFC-43-10mee = 62,9 ± 0,6
trans-1,2-DCE
= 19,9 ± 1,2
Cyclopentan
= 17,2 ± 0,7
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BEISPIEL 3
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Es
wurde ein Behälter
mit einer Anfangszusammensetzung bei 25°C beladen und der Dampfdruck
der Zusammensetzung gemessen. Die Zusammensetzung ließ man aus
dem Behälter
laufen, während
die Temperatur bei 25°C
konstant gehalten wurde, bis 50 Gew.-% der Anfangszusammensetzung
entfernt waren, wonach der in der Zusammensetzung im Kessel verbleibende
Dampfdruck gemessen wurde. Die Ergebnisse sind nachfolgen zusammengestellt.
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Die
Ergebnisse dieses Beispiels zeigen, dass diese Zusammensetzungen
azeotrop oder Azeotrop-ähnlich sind,
da bei Entfernung von 50 Gew.-% der ursprünglichen Zusammensetzung der
Dampfdruck der verbleibenden Zusammensetzung innerhalb von etwa
10% des Dampfdruckes der ursprünglichen
Zusammensetzung bei einer Temperatur von 25°C lag. Die Ergebnisse zeigen
außerdem,
dass die Zusammensetzung der azeotropen Stellen in Abhängigkeit
von der Temperatur variierte.
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BEISPIEL 4
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Es
wurde ein geeigneter Behälter
mit der in Tabelle 3 angegebenen Mischung gefüllt und bis zum Siedepunkt
erhitzt. Mit verschiedenen Rückständen überzogene
Muttern und Schrauben aus rostfreiem Stahl wurden für 10 Sekunden
in den Behälter
eingetaucht und anschließend
entnommen und untersucht. Die Ergebnisse in Tabelle 3 zeigen, dass
die meisten Rückstände vollständig entfernt
waren.
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TABELLE
3
REINIGUNGSVERHALTEN
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BEISPIEL 5
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Es
wurde ein geeigneter Behälter
mit den in Tabelle 4 angegebenen Lösemittelzusammensetzungen gefüllt und
bei Raumtemperatur gründlich
gemischt. Sodann wurde Öl
langsam zu jedem Behälter
zugegeben, bis das Lösemittelgemisch
das Öl
nicht mehr länger
auflöste.
Das verwendete Öl
war Mil-H5606G-Hydraulic Fluid. Die Ergebnisse in Tabelle 4 zeigen,
dass das Öl
in jeder Mischung löslich
war.
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BEISPIEL 6
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Es
wurde eine starre Epoxidharz/Glas-Leiterplatte (PWB) mit darauf
aufgebauten Bauelementen, wie beispielsweise mehrlagige Keramik
(MLC), Wärmefallen,
Integrierte Schaltkreise und Widerstände mit einer Abmessung von
4 inch × 6
inch mit Kester 135 RMA-Lötpaste
versehen und einem Wellenlöten
unterzogen. Es wurde ein Dampf-Fettabscheider nach Corpane mit 54,5
Gew.-% HFC-43-10mee, 25,0 Gew.-% trans-1,2-DCE, 14,0 Gew.-% Cyclopentan,
6,0 Gew.-% Methanol und 0,5 Gew.-% Nitromethan im Siedesumpf und
dem Spülsumpf
gefüllt
und abgewartet, bis sich Betriebsbedingungen eingestellt hatten.
Das PWB wurde in einem Dampf-Fettabscheider unter Verwendung des
folgenden Reinigungszyklus gereinigt:
- 1. 2
Minuten eintauchen in den Dampfraum oberhalb des Siedesumpfes.
- 2. 2 Minuten eintauchen in Flüssigkeit im Spülsumpf.
- 3. 2 Minuten abtrocknen im Dampfraum oberhalb des Spülsumpfes.
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Die
Platten wurden mit bloßem
Auge untersucht und es wurde festgestellt, dass sie keinen Flussmittelrückstand
aufwiesen. Anschließend
wurden die Platten auf ionischen Rückstand unter Verwendung eines Omega-Messgerätes getestet
und festgestellt, dass sich etwa 8 bis 9 Mikrogramm/sq. in. ionischer
Rückstand auf
der Oberfläche
befand, was ausreichend unterhalb des Akzeptanzstandards von 15
Mikrogramm/sq. in. liegt.
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BEISPIEL 7
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Es
wurde eine starre Leiterplatte aus Epoxidharz/Glas mit Kester 186-35
Campher-Flussmittel überzogen,
bei dem es sich um ein Flussmittel mit hohem Campher-Gehalt (35%)
handelte. Die Platten wurden bis 225°F vorgewärmt, gefolgt von einem Wellenlot
für 3 Sekunden
bei 500°F.
Die Platten wurden anschließend mit
54,5 Gew.-% HFC-43-10mee, 25,0 Gew.-% trans-1,2-DCE, 14,0 Gew.-%
Cyclopentan, 6,0 Gew.-% Methanol und 0,5 Gew.-% Nitromethan unter
Verwendung eines Branson 250-Dampf-Fettabscheiders gereinigt, indem 2 unterschiedliche
Zyklen wie folgt verwendet wurden:
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Dampfzyklus
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- 30 Sekunden in Dampf über
dem Siedesumpf
- 30 Sekunden sprühen über dem
Siedesumpf und für
30 Sekunden bis zum Trocknen halten
- 30 Sekunden in Dampf über
dem Siedesumpf
- 30 Sekunden sprühen über dem
Siedesumpf und für
30 Sekunden bis zum Trocknen halten
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Flüssigkeitszyklus
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- 30 Sekunden in Dampf über
dem Siedesumpf
- 1,5 Minuten in der Flüssigkeit
im Siedesumpf
- 30 Sekunden sprühen über dem
Siedesumpf
- 1 Minute in Flüssigkeit
im Spülsumpf.
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Beide
Zyklen wurden zur gleichen Zeit unter Verwendung von jeweils 3 Platten
ausgeführt.
Die visuelle Untersuchung bei 5-facher Vergrößerung zeigte keinen Flussmittelrückstand
oder weißen
Rückstand.
Die Menge an ionischer Verunreinigung wurde unter Verwendung eines
Omega-Meters gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass der Flüssigkeitszyklus
eine ionische Menge von 6,9 Mikrogramm/sq. in. und der Dampfzyklus eine
ionische Menge von 4,8 Mikrogramm/sq. in. hatten, was ausreichend
unter dem Akzeptanzstandard von 15 Mikrogramm/sq. in. liegt.
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BEISPIEL 8
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Es
wurde eine Reihe von elektromechanischen Relais im Baron Blakeslee-Dampf-Fettabscheider
gereinigt, um die Verunreinigungen bei der nachgeschalteten Verarbeitung
zu entfernen, wie beispielsweise Staubpartikel, Leichtöle und geringe
Mengen an Flussmittelrückstand.
Die Relais wurden gereinigt mit 54,5 Gew.-% HFC-43-10mee, 25,0 Gew.-%
trans-1,2-DCE, 14,0 Gew.-% Cyclopentan, 6,0 Gew.-% Methanol und 0,5
Gew.-% inertes Mittel wie folgt:
1 Minute im Dampfraum über dem
Siedesumpf
3 Minuten eintauchen in der Spülsumpfflüssigkeit mit Ultraschallbehandlung
1
Minute sprühen über dem
Siedesumpf
2 Minuten trocknen über dem Dampfraum des Siedesumpfes
2
Minuten zusätzliches
trocknen außerhalb
des Dampfraums (in der Nähe
der Kühlschlange).
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Die
Relais wurden auf elektrische Durchgängigkeit in einem Kontinuitäts-Prüfapparat
getestet und ein Akzeptanmiveau von 100% erreicht.
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Es
können
Additive, wie beispielsweise Gleitmittel, Korrosionsinhibitoren,
Stabilisiermittel, Tenside, Farbstoffe und andere geeignete Materialien
den neuartigen Zusammensetzungen der Erfindung für eine Vielzahl von Aufgaben
unter der Voraussetzung zugesetzt werden, dass sie keinen nachteiligen
Einfluss auf die Zusammensetzung für deren vorgesehene Anwendungen
haben, Beispiele von Stabilisiermitteln schließen Nitromethan und Nitroethan
ein.