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Die
Erfindung betrifft ein Utensil zur Körperpflege, das mit einer Lackschicht
versehen ist.
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Utensilien
zur Körperpflege,
die mit einer Lackschicht versehen sind, sind an sich bekannt. Beispielsweise
sind das Gehäuse
und/oder andere Teile von Elektrorasierern häufig mit einer Lackschicht
versehen, beispielsweise aus einem Polyurethan. Während ihrer
Nutzlebensdauer werden diese Utensilien natürlich allen möglichen
Zusammensetzungen zur Körperpflege
ausgesetzt, wie Kosmetika, Lotionen, Shampoos und andere Hautpflegeprodukte.
Die bekannten Polyurethanlacke, auch als Isocyanatlacke bezeichnet,
weil das Ausgangsmaterial mit einem Isocyanataushärtmittel
ausgehärtet
wird, geben den genannten Utensilien nicht nur ein attraktives Aussehen,
sondern auch eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Säuren, Basen
und Lösungsmittel.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass viele Zusammensetzungen zur Körperpflege
Inhaltsstoffe enthalten, die die Lackschicht angreifen können. Insbesondere
Rasierlotionen, wie Preshaves und Aftershaves, haben sich als aggressiv
gegenüber
der Lacksicht erwiesen. Die Einwirkung der genannten Zusammensetzungen
zur Körperpflege
auf die Lackschicht kann dazu führen, dass
die genannte Schicht angegriffen wird oder erweicht, sodass der
Schutz, den die Lackschicht dem darunter liegenden Material bietet,
geringer wird und das Aussehen der Lackschicht nachteilig beeinflusst wird.
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Der
Erfindung liegt unter anderem als Aufgabe zugrunde, ein Utensil
zur Körperpflege
zu verschaffen, das kaum oder eventuell gar nicht diese unerwünschten
Wirkungen aufweist. Die Erfindung zielt insbesondere darauf, ein
Utensil zur Körperpflege
zu verschaffen, das, wenn es mit einer Lackschicht versehen ist,
eine so große
Widerstandsfähigkeit
gegen eine große
Vielfalt an Zusammensetzungen zur Körperpflege aufweist, dass das
Aussehen der Lackschicht nicht nachteilig beeinflusst wird.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Utensil der eingangs erwähnten Art gelöst, das
erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet ist, dass die genannte Lackschicht ein Netz werk aus
einer hydrolytisch kondensierten Organosilanverbindung enthält. Die
erfindungsgemäße Lackschicht
gibt dem Utensil eine sehr gute Widerstandsfähigkeit gegen eine große Vielfalt
von Zusammensetzungen zur Körperpflege. Diese
Lackschicht unterliegt weder Erweichung noch wird sie angegriffen
und da keine Inhaltsstoffe die Lackschicht durchdringen können, wird
die darunter liegende Fläche
geschützt.
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In
Experimenten und Untersuchungen wurde eine große Vielfalt von Zusammensetzungen
zur Körperpflege
analysiert und die Wirkung auf Kunststoffe, die diesen Zusammensetzungen
für eine
längere Zeitdauer
ausgesetzt waren, wurde untersucht. Für das Referenzmaterial wurde
Acrylnitrilbutadienstyrol (ABS) verwendet, aber Polyurethanlacke
ergaben gleichartige Ergebnisse. Es hat sich gezeigt, dass Lösungsmittel,
wie z. B. Ethanol, Kunststoffe nicht angreifen, aber in vielen Fällen greifen
die so genannten Weichmacher Kunststoffe an. Das Angreifen durch
Weichmacher kann folgendermaßen
klassifiziert werden. Phosphorlipide, wie z. B. Lecithin, und Kohlenwasserstoffe,
wie Dioxtylcyclohexan, Heptamethylnonan, Paraffinöl, Squalen
und Vaseline bewirken geringes oder kein Angreifen oder Erweichen. Fettsäuren wie
Myristinsäure,
Pahnitinsäure
und Stearinsäure
ergeben ebenso wenig große
Probleme. Die folgenden Weichmacher sind nachteilig: Lanolin und
Lanolinderivate, Bienenwachs, Alkohole mit langen Kohlenstofiketten,
wie z. B. Cetylalkohol, Stearylalkohol und Behenylalkohol und Guerbetalkohole, wie
Hexyldecanol und Octyldodecanol. Die folgenden Zusammensetzungen
sind jedoch aggressiv: Triglyceride, sowohl synthetisches Triglycerid
wie z. B. Caprylic- (z. B. Octanoic-) und Caprinsäure- (z.
B. Decanoic-)Triglycerid und natürliches
Triglycerid wie z. B. Mandelöl,
Avocadoöl,
Borretschöl,
Nachtkerzenöl,
Macadamiaöl,
Olivenöl,
Sheabutter, Sonnenblumenöl,
Arnicaöl,
Babassuöl,
Kokosnussöl,
Jojobaöl,
Maisöl,
Sesamöl,
Johanneskrautöl
und Weizenkeimöl.
Sehr aggressive Zusammensetzungen sind Alkylfettsäureester,
wie z. B. Cetearylisononanoat, Decyloleat, Isopropylmyristat, Isopropylstearat,
Oleyloleat, Kokoscaprilat, Hexyllaureat, Isopropylpalmitat, Myristyllactat,
Octylpalmitat, Oleylerucat und Polyolfettsäureester, wie z. B. Glyceryllaurat,
Glycerylmonostearat oder -distearat, Propylenglycoldicaprilat, Propylenglycoldicaprat,
Diisopropyladipat und hydrophile Weichmacher, wie z. B. PEG-7-Glycerylcocoat, Glyceryllawat
und PPG-5-Laweth-5. Es hat sich jedoch gezeigt, dass durch die oben
genannten Weichmacher kein Angreifen erfolgt, wenn ein Kunststoffteil eines
Utensils zur Körperpflege
mit einer erfindungsgemäßen Lackschicht
versehen ist.
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Ein
zusätzlicher
Vorteil der erfindungsgemäß erhaltenen
Utensilien ist, dass die Lackschichten mit Hilfe von üblichen
Techniken wie Aufschleudern (Spin-Coating), Tauchbeschichtung (Dip-Coating) oder
Sprühbeschichtung
(Spray-Coating) in einfacher Weise aus der Lösung heraus aufgebracht werden
können.
Außerdem
erfordert die Verarbeitung keine hohen Temperaturen; die Verarbeitungstemperaturen
betragen fast immer 300°C
oder weniger, während üblicherweise
Temperaturen von 150°C oder
weniger verwendet werden, sodass nicht nur Metall-, Keramik- oder
Glasflächen
mit den genannten Lackschichten versehen werden können, sondern
auch Kunststoffe wie Polyamide, Acrylnitrilbutadienstyrol (ABS)
oder Polycarbonat. Das Aussehen und andere Eigenschaften der Lackschicht
können
in einfacher Weise durch Hinzufügen
von beispielsweise Farbstoffen, Pigmenten oder anderen Füllstoffen beeinflusst
werden, wie z. B. Kieselsäure,
Zirconiumoxid oder Aluminiumoxid, sodass ein Designer für Utensilien
zur Körperpflege
eine große
Entwurfsfreiheit genießt.
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Lackschichten,
die ein Netzwerk aus einer hydrolytisch kondensierten Organosilanverbindung enthalten,
sind an sich bekannt. Diese Materialien sind auch als Materialien
bekannt, die mit Hilfe eines Sol-Gel-Prozesses erhalten werden oder,
wenn sie mit Hilfe organischer Polymere verknöpft werden, als Hybrid- oder
Kompositmaterialien, Heteropolysiloxane oder Ormocere. Unter diesen
Materialien sind jedoch keine Siloxane zu verstehen, die aus linearen Ketten
gebildet sind oder Silicongummi, das aus diesen genannten Siloxanen
abgeleitet ist, oder andere anorganische Polymere mit einem geringen
Vernetzungsgrad. Eine Organosilanverbindung oder ein darin enthaltener
Substituent wird als hydrolytisch kondensierbar betrachtet, wenn
die Verbindung eine Silanolgruppe, -Si-OH, enthält oder wenn aus der genannten
Verbindung mit Hilfe von Wasser eine Silanolgruppe gebildet werden
kann und zwei Silanolgruppen unter Entfernung von Wasser mit Bildung einer
Si-O-Si-Verbindung reagieren können.
Wenn diese Reaktionen (teilweise) erfolgt sind, ist die Verbindung
(teilweise) hydrolytisch kondensiert. Wenn die Organosilanverbindung
drei oder mehr hydrolytisch kondensierbare Substituenten enthält, kann durch
hydrolytische Kondensation ein Netzwerk gebildet werden. Wenn die
oben genannten Substituenten mit einem einzigen Siliciumatom verbunden
werden, dient das genannte Siliciumatom als Crosslink. Zur weiteren
Information sei beispielsweise auf eine Veröffentlichung durch B. M. Novak
in Adv. Mat., 5(6), 1993, S. 422, oder eine Veröffentlichung von H. Schmidt
in J. Non-Cryst. Sol. 73, 1985, S. 681 und J. Non-Cryst. Sol. 121,
1990, S. 428 verwiesen.
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Geeignete
hydrolytisch kondensierbare Organosilanverbindungen sind Verbindungen
entsprechend der Formel SiXpYqZr, wobei X ein gewählter hydrolytisch kondensierbarer
Substituent ist, beispielsweise aus der Gruppe, die durch Halogen,
Hydroxy, Alkoxy, Acyloxy oder Amino gebildet wird, Y ist ein polymerisierbarer
Substituent R-A, wobei R ein Alkylen oder Arylalkylen ist, eventuell
durch ein Sauerstoffatom oder ein Schwefelatom unterbrochen, oder
eine NH-Gruppe, und der Substituent A wird beispielsweise aus der
Gruppe gewählt,
die durch Halogen, Amino, Amid, Aldehyd, Alkylcarbonyl, Carboxy, Thio,
Cyano, Alkoxy, Alkoxycarbonyl, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Acryloxy,
Methacryloxy, Epoxy oder Vinyl gebildet wird, und Z ist ein nicht
hydrolytisch kondensierbarer und nicht polymerisierbarer Substituent,
der beispielsweise aus der Gruppe gewählt wird, die von Alkyl und
Aryl gebildet wird, wobei p gleich 2, 3 oder 4 ist, q gleich 0,
1 oder 2, r gleich 0 oder 1, p + q größer als 2 und p + q + r gleich
4 ist. Bei jedem Auftreten von X, Y oder Z ist es natürlich möglich, aus
den oben genannten Gruppen eine neue Wahl zu treffen. Lackschichten
werden vorzugsweise aus Mischungen der oben genannten Organosilanverbindungen
bereitet.
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Bei
einem geeigneten Verarbeitungsverfahren wird den genannten Organosilanverbindungen eine
ungefähr
stöchiometrische
Menge Wasser hinzugegeben, sodass die hydrolytisch kondensierbaren
Substituenten hydrolysiert werden, wodurch sie -Si-OH-Gruppen bilden, die
unter Entfernung von Wasser zu Si-O-Si-Bindungen kondensieren. Falls notwendig
kann der genannte Verarbeitungsschritt in einem Lösungsmittel
ausgeführt
werden und vorzugsweise wird als Katalysator eine Säure wie
z. B. Salzsäure
oder eine Base wie z. B. Natronlauge verwendet. Polymerisation der
polymerisierbaren Substituenten mittels Radikalpolymerisation oder
Kondensationspolymerisation erfolgt in für den Fachkundigen bekannter
Weise.
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Eine
Lackschicht kann beispielsweise erhalten werden, indem eine Organosilanverbindung
bei Raumtemperatur teilweise hydrolytisch kondensiert wird, wodurch
ein Sol gebildet wird, welches Sol anschließend auf einem Substrat mit
Hilfe beispielsweise von Aufschleudern aufgebracht wird, woraufhin die
hydrolytische Kondensation abgeschlossen wird, indem die Lackschicht
bei erhöhter
Temperatur unter Bildung des Netzwerks ausgehärtet wird.
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Obwohl
Lackschichten, die aus Organosilanverbindungen bereitet worden sind,
die vier hydrolytisch kondensierbare Substituenten enthalten, wie
z. B. Tetraethylorthosilicat (TEOS), eine gute Widerstandsfähigkeit
gegen Zusammensetzungen zur Kör perpflege
aufweisen, hat sich gezeigt, dass insbesondere wenn die Lackschichten
dicker als ungefähr 500
nm sind, sich Risse entwickeln können,
die das Aussehen nachteilig beeinflussen. Wenn die Risse sich über die
gesamte Dicke der Schicht erstrecken, wird außerdem für das darunter liegende Material kein
Schutz mehr geboten. Der Entwicklung von Rissen kann entgegengewirkt
werden, indem die Anzahl hydrolytisch kondensierbarer Substituenten
der Organosilanverbindung verringert wird. Daher ist eine bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Substituent
der Organosilanverbindung nicht hydrolytisch kondensierbar ist.
Für die
Formel SiXpYqZr bedeutet das, dass p gleich 2 oder 3 gewählt wird.
Wegen der Widerstandsfähigkeit
gegen Weichmacher ist p vorzugsweise gleich 3. Geeignete Organosilanverbindungen
sind beispielsweise Alkyltrialkoxysilane, wie z. B. Methyltrimethoxysilan,
Methyltriethoxysilan, Ethyltrimethoxysilan, Ethyltriethoxysilan.
Auch Vinyltrimethoxysilan ist geeignet. Diese Organosilanverbindungen
können
verwendet werden, um Lackschichten mit einer Dicke von zumindest
10 Mikometerm zu bilden, und auf Wunsch können Farbstoffe, Pigmente oder
andere Füllstoffe,
wie Kieselsäureteilchen
oder Ruß den
genannten Schichten hinzugefügt
werden.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, dass die Organosilanverbindung einen organischen,
polymerisierbaren Substituenten enthält. Die Verwendung eines organischen,
polymerisierbaren Substituenten ermöglicht einen hohen Vernetzungsgrad,
ohne dass die Lackschicht Risse aufweist, sodass eine sehr gute
Widerstandsfähigkeit
gegen Weichmacher erhalten wird. In der Formel SiXpYqZr ist in diesem
Fall q gleich 1 oder 2. Vorzugsweise ist q gleich 1. Geeignete Organosilanverbindungen
sind Epoxide, wie z. B. 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, mit dem
eine Polyetherkette zwischen Siliciumatomen realisiert werden kann,
(Meth-)Acrylate, wie z. B. Methacryloxypropyltrimethoxysilan oder
Vinylsilane wie z. B. Trimethoxysilan.
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Eine
sehr vorteilhafte Ausführungsform
ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, dass die Lackschicht Metallteilchen enthält. Es hat
sich gezeigt, dass es möglich
ist der Sol-Gel-Lösung,
aus der die Lackschicht hergestellt wird, Metallteilchen zuzugegeben,
die in der Lackschicht eingebettet werden. Diese Teilchen sind vorzugsweise
plattenförmig mit
einer Dicke von beispielsweise mehreren Mikrometern und einem durchmesser
von 15 Mikrometern. Die Lackschicht kann eine so hohe Konzentration von
Metallteilchen enthalten, dass die Lackschicht wie ein Metall aussieht.
Dies ist sehr vorteilhaft, da es hierdurch möglich wird, Metallteile von
Utensilien zur Körperpflege
durch Kunststoffteile zu ersetzen, die mit einer erfindungsgemäßen Lackschicht
versehen sind, wobei eine gute Widerstandsfähigkeit gegen in kosmetischen
Produkten vorhandene Weichmacher erhalten wird oder beibehalten
wird. Im Prinzip sind alle Sorten von Metallteilchen geeignet, wobei
jedoch vorzugsweise Aluminiumteilchen verwendet werden. Unter geeigneten
Metallteilchen sind in diesem Zusammenhang auch Pigmente zu verstehen,
mit denen einer Lackschicht ein metallisches Aussehen gegeben werden
kann, wie z. B. die so genannten Perlglanzpigmente, die im Handel
unter dem Markennamen Iriodin erhältlich sind, als Produkt der
Firma Merck. Diese Pigmente sind so genannte Interferenzpigmente
aus Glimmer, auf dem dünne
Schichten von Titanoxid und/oder Eisenoxid abgeschieden sind.
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Utensilien
zur Körperpflege,
auf die die Erfindung vorteilhaft angewendet werden kann sind Toilettenartikel
wie z. B. Seifenschalen, Spraydosen und andere Behälter, die
zum Aufbewahren von Zusammensetzungen zur Körperpflege, wie Kosmetika (Rasier-)
Lotionen, Shampoos und Parfüms
verwendet werden. Das oben genannte Risiko des Angegriffenwerdens
wird umso bedeutender, je länger
die Nutzlebensdauer des Utensils ist und/oder je höher der Anschaffpreis
liegt. Daher kann die Erfindung sehr vorteilhaft für Geräte zur Körperpflege
verwendet werden, wie Rasierer, Epiliergeräte, Haarschneidegeräte, Haartrockner,
Lockenstäbe,
Zahnpflegegeräte.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Elektrorasierer häufig und
intensiv in Kontakt mit den oben genannten Zusammensetzungen kommen
werden, da die so genannten „Preshaves" und „Aftershaves" relativ aggressive
Weichmacher enthalten. Preshaves sind Lotionen, die dazu bestimmt
sind, die Haut vor dem Rasieren in einen solchen Zustand zu bringen,
dass ein besseres Rasierergebnis erhalten wird. Im Allgemeinen enthalten
sie eine relativ große
Anzahl von Alkylfettsäureestern.
Daher kann die Erfindung sehr vorteilhaft auf Elektrorasierer angewendet
werden.
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Ausführungsformen
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden
näher beschrieben.
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Es
zeigt
die einzige Figur ein erfindungsgemäßes Utensil zur Körperpflege
in Form eines Elektrorasierers.
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Beispiel 1
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Die
einzige Figur zeigt ein erfindungsgemäßes Utensil zur Körperpflege
in Form eines Elektrorasierers 1, dessen Gehäuse 2 mit einer Lackschicht versehen
ist, die ein Netzwerk aus einer hydrolytisch kondensierten Organosilanverbindung
enthält.
Das mit dieser Lackschicht versehene Gehäuse 2 kann folgendermaßen hergestellt
werden.
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Ein
glasgefülltes
Polyamid, das von Bayer unter dem Markennahmen Durethan vertrieben
wird, wird verwendet, um mittels Spritzguss ein Gehäuse zu bilden.
Anschließend
werden 11,8 g der hydrolytisch kondensierbaren Verbindung 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan
(Fluke) und 2,7 g Wasser eine Stunde lang gerührt, wobei sie eine Sol-Gel-Lösung bilden.
Anschließend
werden 3,28 g Al(O-sec-Bu)3 mit 1,75 g Ethylacetoacetat
(Aldrich) gemischt. Die resultierende Aluminiumverbindung wird der
Sol-Gel-Lösung hinzugegeben,
was zur Bildung einer klaren Lösung
führt.
Eine Menge von 0,5 g Aluminiumpigment (Silber Line) wird der genannten
klaren Lösung
hinzugegeben und dispergiert. Der resultierende Lack wird mittels
Sprühen
auf das Gehäuse
2 aufgebracht. Nach 20-minütigem
Aushärten
bei 80°C
wird das Gehäuse
2 mit einer Lackschicht versehen, die ein Netzwerk aus einer hydrolytisch
kondensierten Organosilanverbindung enthält.
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Mittels
des gleichen Lackes werden Substrate aus ABS (Cycolac, General Electric)
und Polycarbonat (Makrolon, Bayer) mittels Tauchbeschichtung und
20-minütigem
Aushärten
bei 80°C
mit einer Lackschicht versehen.
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Um
die Widerstandsfähigkeit
gegen Zusammensetzungen zur Körperpflege,
wie Kosmetika, zu bestimmen, werden die genannten Lackschichten während zwei
Zeiträumen
von 24 Stunden einer Testlösung
ausgesetzt, wobei die Testlösung
mehrere übliche
aggressive Weichmacher enthält.
Eine typische Testlösung
umfasst eine alkoholische Lösung
von 5 bis 10 Gew.-% Diisopropyladipat, 10 bis 20 Gew.-% Isopropylmyristat
und 0 bis 10 Gew.-% PEG 40 hydriertes Rizinusöl.
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Visuelle
Untersuchung der genannten Lackschichten ergab, dass keine der genannten
Schichten angegriffen worden ist. Die Schichten werden hinsichtlich
Erweichung getestet, indem sie einem mit einem Fingernagel ausgeübten Druck
ausgesetzt werden. Dieser Test ergab, dass keine der genannten Lackschichten
Erweichung aufweist.
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Beispiel 2
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Eine
Menge von 19,4 g der hydrolytisch kondensierbaren Verbindung Methyltrimethoxysilan
wird mit 0,9 g der ebenfalls hydrolytisch kondensierbaren Verbindung
Tetraethylorthosilicat (TEOS) und mit 2,9 g Essigsäure und
20 g einer wässrigen
Lösung
aus Kieselsäureteilchen
(50 Gew.-%) gemischt, die unter dem Markennahmen Ludox 50 im Handel
erhältlich ist
(Lieferant DuPont de Nemours). Die Mischung wird bei Raumtempe ratur
gerührt
und durch partielle hydrolytische Kondensation wird eine Sol-Gel-Lösung gebildet.
Die Sol-Gel-Lösung
wird mittels 120 s lang dauerndes Aufschleudern bei 400 Umdrehungen
auf eine Aluminiumplatte aufgebracht. Anschließend wird die Schicht in einem
Ofen 45 Minuten lang bei 300°C
einem weiteren hydrolytischen Kondensationsprozess unterzogen, wobei
eine Lackschicht gebildet wird, die ein Netzwerk aus einer hydrolytisch kondensierten
Organosilanverbindung enthält.
Die resultierende Lackschicht hat eine Dicke von 8 Mikrometern.
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Um
die Widerstandsfähigkeit
gegen Zusammensetzungen zur Körperpflege
zu prüfen,
wird die Lackschicht den gleichen Widerstandstests unterzogen wie
im Beispiel 1 beschrieben. Diese Tests ergeben, dass kein Angreifen
oder Erweichen der Lackschicht erfolgt.
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Beispiel 3
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10
g TEOS, 80 g Ethanol und 10 g angesäuertes Wasser (1 N HCl) werden
gemischt und eine Stunde lang gerührt, sodass partielle hydrolytische Kondensation
erfolgt. Die so bereitete Sol-Gel-Lösung wird auf ein Substrat
aus rostfreiem Stahl bei 600 Umdrehungen aufgeschleudert, wobei
das Substrat zuvor mit einer Ultraschallbehandlung in einer Seifenlösung, gefolgt
von einer UV/Ozon-Behandlung, gereinigt worden ist. Eine Lackschicht,
die ein Netzwerk aus einer hydrolytisch kondensierten Organosilanverbindung
enthält,
wird nach 30-minütiger hydrolytischer
Kondensation bei 300°C
erhalten. Die resultierende Lackschicht hat eine Dicke von 200 nm und
weist keine Risse auf. Die Lackschicht wird nicht angegriffen, wenn
sie den im Beispiel 1 beschriebenen Widerstandstests unterzogen
wird.
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Vergleichsbeispiel
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Ein
ABS-Substrat (Cycolac, General Electric), ein Polycarbonatsubstrat
(Makrolon, Bayer) und ein Polyamidsubstrat (Durethan, Bayer) werden durch
Aufschleudern mit einem bekannten Isocyanatlack beschichtet und
in einem Ofen 20 Minuten lang bei 80°C ausgehärtet, wodurch sich eine Isocyanatlackschicht
bildet. Der bekannte Isocyanatlack enthält ein Acrylatpolymer, das
mit Hilfe von Vinylacetathydroxy funktionalisiert worden ist und
dem als Aushärtmittel
ein Diisocyanat hinzugefügt
worden ist.
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Anschließend werden
die Isocyanatlackschichten den Widerstandstests, wie in Beispiel
1 beschrieben, unterworfen. Bereits nach 24 Stunden lösen sich
die genannten Isocyanatlackschichten vom Substrat und weisen einen
hohen Grad von Erweichung auf.
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Ein
Polyamidsubstrat, das in entsprechender Weise mit einer Isocyanatlackschicht
versehen wird, aber bei 150°C
ausgehärtet
wird, weist nach 24 Stunden eine leichte Erweichung auf. Nach einem
zweiten Zeitraum von 24 Stunden weist diese Lackschicht jedoch einen
starken Grad der Erweichung auf und kann mit Hilfe eines Fingernagels
leicht entfernt werden.