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EINSATZGEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zur Fixierung und zum Einbetten von Geweben, die für histologische
Präparate
bestimmt sind.
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STAND DER TECHNIK
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Zur Zeit setzt man auf diesem Gebiet
im wesentlichen zwei Typen von Verfahren ein, und zwar
- 1. Gefrierschnitte
- 2. Schnitte von fixierten und eingebetteten Geweben
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Die Gefrierschnitte
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Das Gefrieren erfüllt den zweifachen Zweck, die
Geweben in dem Zustand zu fixieren, in dem sie sich befinden, und
sie zu verfestigen, um den Schnitt zu gestatten.
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Die Gefrierschnitte liefern ein histologisches
Material,
- – das
im wesentlichen keine molekulare Denaturierung aufweist, und daher
gute Bestimmungen bezüglich der
Art der vorhandenen Moleküle
ermöglicht;
- – das
der Nachteil hat, sich in Form von dicken Schnitten zu präsentieren,
welche also eine mikroskopische Untersuchung mit starker Vergrößerung nicht
gestatten, und eine morphologische Struktur des Gewebes aufweisen,
die durch das Gefrieren stark abgebaut ist;
- – so
dass, es wohl möglich
ist, die Moleküle
gut zu markieren, es aber nicht möglich ist, die auf diese Weise markierten
Moleküle
in der morphologischen Struktur des Gewebes auf zuversichtliche
Weise zu lokalisieren.
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Schließlich werden die aus dem gefrorenen
Gewebe realisierten Schnitte danach präpariert und bei Raumtemperatur
untersucht, so dass eine chemische Fixierung noch nach dem Schneiden
erforderlich ist.
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Die Schnitte von fixierten
und eingebetteten Geweben
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Bei dieser Art von Verfahren wird
das Gewebe (1) zunächst
fixiert, dann (2) einem Schritt der Entwässerung unterworfen und schließlich (3)
einem Schritt des Einbettens unterworfen, um das Gewebe zu festigen und
das Schneiden zu ermöglichen,
wobei danach (4) das Gewebe in dünne
Lamellen, im allgemeinen mit dem Mikrotom, geschnitten wird, diese
Lamellen auf Objektträger
gelegt werden, und (5) diese Präparate
von dem zum Einbetten benutzten Produkt endlich befreit und vor
der histochemischen Behandlung rehydratisiert werden.
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Der Zweck des Schritts der Fixierung
(1) besteht darin, jegliche physikalisch-chemische Beeinträchtigung
des Gewebes im wesentlichen zu blockieren, um es in dem ursprünglichen
Zustand zu erhalten, in dem es entnommen wurde, und um somit Bestimmungen,
insbesondere immunologischer Art, zu gestatten.
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Der Zweck des Schritts (3) der Infiltrierung/des
Einbettens besteht darin, das Gewebe zu festigen, um die Durchführung von
Schnitten zu ermöglichen,
die so fein wie möglich
sind und eine vertiefte Untersuchung ermöglichen.
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Der Schritt (2) der Entwässerung
ist ein Zwischenschritt, dessen Zweck es ist, das in den Geweben vorhandene
Wasser durch eine Zusammensetzung zu ersetzen, die selbst – eventuell
unter Einsatz von Lösungsmitteln – durch
das für
die Infiltration/das Einbetten benutzte Mittel ersetzt werden kann.
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Der Schritt (4) liefert die Schnitte
aus eingebettetem und daher gefestigten Gewebe, und der Schritt (5)
versetzt schließlich
im wesentlichen das Gewebe in ihren ursprünglichen Zustand zurück, wobei
er die angestrebten Bestimmungen ermöglicht.
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Zur Durchführung des Schritts der Fixierung
(1) kennt man verschiedene Fixierflüssigkeiten, wie Verbindungen
auf der Grundlage von löslichen
Zinksalzen, verschiedene organische Verbindungen (siehe zum Beispiel
EP-A-0562877), wie
Aceton (siehe zum Beispiel US-A-5 104 640. Für den Schritt der Entwässerung (2)
kennt man verschiedene Verbindungen, wie zum Beispiel Ethanol, Methanol,
Isopropanol und Aceton (siehe zum Beispiel den an weiterer Stelle
zitierten Artikel von Beckstead).
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Für
den Schritt (3) der Infiltration/des Einbettens setzt man zur Zeit,
auf traditionelle Weise, Paraffin ein, das den Nachteil hat, wenig
löslich
zu sein und daher später
nur unter Einsatz von starken Lösungsmitteln eliminiert
werden zu können
und nur bei Temperaturen von 58–60°C, also deutlich
höher als
die physiologische Temperatur der Geweben und folglich diese denaturierend,
schmilzt.
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In The Journal of Histochemistry & Cryochemistry
(„A Simple
Technique for Preservation of Fixation-sensitive Antigens in Paraffin-embedded
Tissues" vol 42
No. 6 pp 1227–1134,
1994) beschreibt Jay H. Beckstead ein Verfahren zur Fixierung/zum
Einbetten, bei dem eine Fixierung mittels Zinksalz, verbunden mit einem
Einbetten in Paraffin, eingesetzt wird, und vergleicht es einerseits
mit bekannten Verfahren zum Einbetten mit Paraffin, bei denen andere
Fixiermittel eingesetzt werden, und andererseits mit dem Gefrierverfahren.
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Dieses Verfahren besteht darin
- – die
Geweben mittels löslicher
Zinksalze in einem Puffer zu fixieren,
- – die
auf diese Weise fixierten Geweben durch zunehmende Ethanol/Isopropanol-Konzentrationen
zu entwässern,
- – das
Ethanol/Isopropanol mit Xylol zu eliminieren,
- – in
Paraffin bei 58–60°C zu infiltrieren/
einzubetten,
- – Schnitte
durchzuführen,
- – das
Paraffin mit drei Xylol-Bädern,
denen drei Isopropanol-Bädern
folgen, zu eliminieren, und zu rehydratisieren.
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Das Aceton – das ebenfalls als Entwässerungsmittel
wirkt ist dafür
bekannt, dass es eine deutliche morphologische Denaturierung der
Geweben hervorruft. Aus diesem Grund betrachten es die Erfindern
als ungeeignet für
die Fixierung, wenn man morphologische Bestimmungen durchführen will,
was im Allgemeinen bei präparierten
histologischen Schnitten der Fall ist, die Beobachtungen unter dem
Mikroskop dienen sollen.
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Die Alkohole (Ethanol, Methanol,
Isopropanaol, zum Beispiel) sind dafür bekannt, dass sie die morphologische
Struktur nicht merklich abbauen, wenn sie mit Sorgfalt verwendet
werden, und sie werden daher heute sehr generell bei der Entwässerung
von Geweben eingesetzt. Dagegen üben
sie eine ausgeprägte
Abbau-Wirkung auf die molekularen Strukturen (durch Koagulation)
aus, und sie weisen daher Nachteile auf, wenn es darauf ankommt,
sowohl die molekularen als auch die morphologischen Strukturen zu
erhalten, wie es bei immunologischen Studien in situ und ex vivo
in der Immunohistochemie der Fall ist.
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Andererseits weisen sie eine sehr
starke Entwässerungswirkung
auf und, um eine Alteration der morphologischen Struktur zu vermeiden,
ist es notwendig, die Entwässerung
in aufeinander folgenden Schritten mit zunehmender Alkohol-Konzentration
durchzuführen,
was die Prozedur wesentlich erschwert.
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Da das Paraffin im Allgemeinen wenig
löslich
ist, muss zwischen dem Schritt der Entwässerung und dem Schritt des
Einbettens ein Zwischenschritt zur Eliminierung des Entwässerungsmittels
mit Lösungsmitteln, wie
das Toluol, das Xylol, das Benzol oder ähnlichen Mitteln vorgesehen
werden, was Probleme Hinsichtlich der Denaturierung der Geweben
und der Toxizität
stellt und der Verfahrensweise noch einen Schritt hinzufügt.
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Schließlich erfordert die Imprägnierung
mittels Paraffin Temperaturen von ±60°C, also höher als die physiologische
Temperatur, und übt
somit eine denaturierende Wirkung (thermische Koagulation) auf die
molekularen Strukturen aus.
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Zudem muss der Vorgang der Eliminierung
des Paraffins und der Rehydratisierung der Geweben ebenfalls mit
starken Lösungsmitteln,
die nicht ohne Nachteile sind, durchgeführt werden.
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Man kennt ebenfalls („Immunofluorescence
Detection of Factin on Low Melting Point Wax Sections from Plant
Tissues" von Stanislav
Vitha et al, in The Journal of Histochemistry & Cryochemistry, vol 45 (1): 89–95, 1997)
ein Verfahren, dass darin besteht
- – die Geweben
sukzessiv in Lösungen
aus Formaldehyd und Zinkchlorid zu fixieren, wobei der letzte Schritt bei
60°C durchgeführt wird,
- – die
Geweben durch zunehmende Ethanol-Konzentrationen zu entwässern,
- – in
mehreren Schritten die Geweben mit einem aus 90 Polyethylen glycol
400 Distearat (auch Polyoxyethylen bis(Stearat) genannt) und 10%
1-Hexadecanol bestehenden Harz bei 35–37°C zu infiltrieren/ einzubetten,
- – Schnitte
durchzuführen
und
- – das
Harz mit Ethanol technischer Qualität zu eliminieren und die Präparate zu
rehydratisieren.
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Gemäß der Erfindung wird ein weder
die molekulare noch die morphologische Struktur der Geweben wesentlich
abbauendes Verfahren zur Fixierung/zum Einbetten, vorgeschlagen,
um Bestimmungen zu gestatten, die so zuverlässig und präzise wie möglich sind. Dies ist wichtig,
insbesondere bei immnunologischen Bestimmungen in situ und ex vivo,
bei denen man versucht, immunologische Bestimmungen und Analysen
zu realisieren, nicht nur mit biologischen Molekülen, die aus ihrer Zellen-
und/oder Gewebeumgebung extrahiert sind, sondern wohl in dieser
Umgebung.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Eine Aufgabe der Erfindung ist daher,
ein Verfahren anzubieten, das es ermöglicht, Gewebeschnitte zu erhalten,
die nicht wesentlich denaturiert sind, weder aus der molekularen
Sicht, um quantitative immunologische Bestimmungen zu gestatten,
noch aus der morphologischen Sicht, um diese Bestimmungen in der ursprünglichen
Zellen- und/oder Gewebeumgebung realisieren zu können. Mit den in der Technik
bekannten Verfahren ist es nicht möglich, dieses Ziel zu erreichen,
insofern sie entweder die molekulare Struktur oder die morphologische
Struktur, oder auch beide denaturieren.
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Gemäß der Erfindung wird dieses
Ziel mittels eines Verfahrens zur Fixierung und zum Einbetten von Geweben
für histologische
Präparate
erreicht, das in etwa bei der physiologischen Temperatur eingesetzt
werden kann, welches im wesentlichen Schritte umfaßt, die
darin bestehen:
- – das Gewebe in einem flüssigen Fixiermittel
zu fixieren, das mindestens ein lösliches Zinksalz, in einem wäßrigen Puffer
enthält,
- – das
auf diese Weise fixierte Gewebe in einer im wesentlichen aus Aceton
bestehenden Flüssigkeit
zu entwässern,
- – das
fixierte und entwässerte
Gewebe mit einem im wesentlichen in jedem Verhältnis in dem Aceton löslichen
Harz einzubetten und zu infiltrieren.
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Nach einem anderen Merkmal der Erfindung
schmilzt das Harz bei einer Temperatur, die nicht höher als
37–40°C liegt.
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Nach einem zusätzlichen Merkmal besteht das
Harz aus Polyoxyethylen bis(Stearat).
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Nach einem weiterem zusätzlichen
Merkmal enthält
das Harz, auf der Grundlage von 100% in Gewicht der Endzusammensetzung,
0 bis 20% in Gewicht einer festigenden Verbindung, die Hexadekanol
und/oder Diethylenglykoldistearat enthält, um es bei Raumtemperatur
fester zu machen.
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Die Erfindung bezieht sich ebenfalls
auf ein Kit zum Präparieren
von histologischen Schnitten bei Anwendung des Verfahrens, das im
wesentlichen ein Fläschchen
wäßriger Lösung, die
mit einem oder mehreren Zinksalzen gepuffert ist, ein Fläschchen
Aceton und eine gewisse Menge von Harzverbindungen aus Polyoxyethylen
bis(Stearat) mit Zusätzen
von Hexadekanol und/oder Diethylenglykoldistearat entsprechend der
gewünschten
Einsatztemperatur, umfaßt.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung ist anwendbar
auf allen Gebieten der Histologie und der Histochemie, und dessen
Einsatz ist äußerst einfach.
Es kann bei einer Temperatur von 37–40°C, d. h. im wesentlichen bei
der physiologische Temperatur von lebenden Geweben durchgeführt werden.
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Das Polyoxyethylen-Harz ist schon
durch den Artikel von S. Vitha et al bekannt.
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Dieses Harz, dessen Schmelzpunkt
bei 37°C
liegt, bietet die Möglichkeit,
Schnitte unter guten Bedingungen bis zu Temperaturen von 10–12°C durchzuführen. Das
Ziel des Hexadekanolzusatzes ist, es bei Raumtemperatur fester zu
machen, um die Schnitte bei der Labortemperatur durchzuführen.
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Gemäß der Erfindung hat man noch
festgestellt, dass das Hexadekanol ebenfalls ganz oder teilweise durch
das Diethylenglykoldistearat ersetzt werden kann, das im wesentlichen
die gleichen Eigenschaften (im wesentlichen träge gegenüber Geweben und das Harz härtend) aufweist.
Ein wichtiges Merkmal des Verfahren gemäß der Erfindung, abgesehen
von dem Einbetten bei „normaler" Temperatur, ist
die Assoziation eines Fixiermittels auf der Grundlage von Zinksalzen
mit Aceton als Entwässerungsmittel.
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Im Allgemeinen wird das Aceton nicht
in den Histologie-Abhandlungen
(MARTOJA R. & MARTOJA
M., 1967, „Initiation
aux Techniques de 1'Histologie
Animale", Verlag
MASSON et Cie.) als Fixiermittel angeführt. Dieses wird durch die
geringe Geschwindigkeit, mit der es in die Geweben eindringt und
durch die morphologischen Beeinträchtigungen, die es dort bewirkt,
begründet.
Es wird jedoch als Fixiermittel in einigen Fällen zitiert, in denen man
versucht, dort eine enzymatische Aktivität in situ zu bewahren.
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POLLARD et al (J. Histochem. Cytochem.,
1987, 35 (11): 1329) weisen darauf hin, dass Moleküle wie CD4
und D8, Marker von T-Lymphozyten, auf Schnitten aus mit Aceton fixierten
und in Paraffin eingebetteten Geweben nicht mehr evident gemacht
werden können,
während
sie auf Gefrierschnitten, die mindestens 30 Minuten mit Aceton behandelt
wurden, nachweisbar bleiben. Dieses Ergebnis zeigt anscheinend,
dass das Aceton an sich selbst nicht denaturierend ist, dass es
aber in Verbindung mit einem Einbetten in Paraffin die Entdeckung
dieser beiden Marker unmöglich
macht.
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Gemäß den Forschungen des Erfinders
verbessert der Einsatz von Aceton als Fixiermittel und Entwässerungsmittel
und von Polyoxyethylen bis(stearat)-Harz als Einbettenmilieu die Leistungen
dieses verfahrens zur Fixierung und zum Einbetten, indem er die
Verwendung einer größeren Anzahl
von Antikörpern
gestattet und die Realisierung von dünnen Schnitten erleichtert.
Trotz dieser Verbesserung gestattet dieses Verfahren noch nicht
den Nachweis von Molekülen,
wie CD3, CD4 und CD8 (siehe Tabelle 2), womit die Ergebnisse von
POLLARD et al bestätigt
werden. Zudem beobachtet man eine gewisse Anzahl von durch das Aceton
induzierten morphologischen Deformationen: Dehnungen der Geweben,
Erscheinen von künstlich
entstandenen zellulären
Zwischenräumen.
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Das erfindungsgemäße Kombinieren einer vorläufigen Fixierung
der Geweben mittels einer mit einem Zinksalz gepufferten wäßrigen Lösung und
einer Entwässerung
mit Aceton, gefolgt von einer Infiltration/einem Einbetten mit einem
Harz wie das mit dem Aceton völlig
mischbare Polyoxyethylen bis(Stearat) unterbindet diese Fehler.
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In der Tat nicht nur die Bewahrung
der molekularen Geweben erscheint vollkommen, sondern scheint die
Fixierung mit den Zinksalzen den Geweben eine solche morphologische
Stabilität
zu verleihen, dass sie dadurch widerstandsfähig gegenüber den durch das Azeton induzierten
Verformungen gemacht werden.
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Das nachträgliche Einbetten mittels eines
mit dem Aceton völlig
mischbaren Harzes macht andererseits den Einsatz von Zwischenlösungsmitteln
zur Eliminierung des Acetons unnötig;
dieser gleiche Vorteil kommt ebenfalls später wieder vor, wenn das Harz
eliminiert und das Geweben rehydratisiert werden müssen.
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Für
den Fachmann, der das Verfahren nach S. Vitha et al sowie die Eigenschaften
des Acetons kennt und der bei normaler Temperatur unter maximaler
Vereinfachung des Verfahrens arbeiten möchte, würde daher ein normaler Schritt
daraus bestehen, das Aceton als Fixier- und Entwässerungsmittel zu verwenden,
wobei man auf diese Weise ein Verfahren erhalten würde, das
aus morphologischer Sicht deutlich denaturierend wäre.
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Erstaunlicherweise haben die Forscher
entdeckt, dass die Assoziation einer Fixierung mit Zinksalzen, gefolgt
von einer Entwässerung
mit Aceton die normalerweise durch das Aceton verursachte molekulare
Denaturierung nicht nach sich ziehen würde.
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Ohne in irgendeiner Weise diese Erklärung als
erschöpfend
betrachten zu wollen, scheint es, dass die durch die Zinksalze hervorgerufene
physikalisch-chemische Fixierung derartig ist, dass sie einer späteren deutlichen Änderung
durch das Aceton entgegenwirkt.
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Ein anderer beachtlicher durch das
Aceton herbeigeführter
Vorteil besteht darin, dass das Aceton andererseits in jedem Verhältnis in
dem Polyoxyethylen bis(Stearat)-Harz mischbar ist, so dass es nicht
nötig ist starke
Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Benzol, Toluol oder Xylol einzusetzen, um den Übergang
des Aceton in das Harz zu ermöglichen,
wodurch die Denaturierung noch reduziert, die Gesamtheit des Verfahrens
durch Verringerung der Anzahl seiner Schritte vereinfacht und ebenfalls
die eventuell mit den oben genannten Lösungsmitteln verbundenen Umwelt-
oder Toxizitätsprobleme
vermieden werden.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung gewährleistet
somit eine perfekte Synergie zwischen den verschiedenen Operationsstadien
der Präparation
der histologischen Schnitte, um das gewünschte Ergebnis, das heißt eine
minimale molekulare und morphologische Denaturierung, zu erzielen,
und zwar mittels eines Verfahrens, das gegenüber der früheren Technik bemerkenswert
vereinfacht ist.
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Er wird breite Anwendungsgebiete
bei der Präparation
von histologischen Schnitten zwecks immunologischer Bestimmungen
in situ und ex vivo entdecken, was auf die dadurch ermöglichte
Qualität
der Schnitte zurückzuführen ist.
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Ein bevorzugtes Einsatzgebiet des
Verfahrens gemäß der Erfindung
ist die Immunohistochemie. Auf den mit dem Verfahren erhaltenen
Schnitten ist es tatsächlich
möglich,
zahlreiche Moleküle
nachzuweisen, wie die für
die zellulären
Stämme
kennzeichnenden Membranmarker; die den Zustand der Zellen widerspiegelnden
Marker; die zytoplasmatischen Proteine, unter ihnen die Zytokine
bzw. die antiapoptotischen Proteine; die Glykosidrückstände, die
mit Lektinen nachgewiesen werden, die Fragmente von Nukleinsäuren, die
durch die Hybridation in situ oder durch die TUNEL-Reaktion sichtbar
gemacht werden, welche die Apoptose kennzeichnen; wobei diese Liste
in keiner Weise erschöpfend
ist und nur zur Erläuterung
dienen soll.
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Ein anderes Einsatzgebiet des Verfahrens
gemäß der Erfindung
ist das Ersetzen der herkömmlichen Verfahren
zur Präparation
von histologischen Schnitten für
die Untersuchung unter dem Mikroskop durch die globale Vereinfachung
und die Zuverläßlichkeit,
die es ermöglicht.
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Beispiel eines Berichtes über die
Präparation
der schnitte
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Man verfolge den nachfolgenden Bericht:
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- 1. Entnahme des Gewebes
- 2. Fixierung: kleine Gewebefragmente (5 mm Seitenlänge) werden
in eine Zinksalze enthaltene Fixierflüssigkeit (einige ml), welche
vorher auf 4°C
abgekühlt
wurde, getaucht und während
1 bis 7 Tage bei 4°C
darin liegen gelassen. Die Fixierung erfolgt in kleinen Fläschchen
aus Glas vom Typ Pillenbehälter.
Um den Niederschlag der Zinksalze zu vermeiden, wird die Fixierflüssigkeit
durch Auflösen
von 5% Zinksalze (Acetat und Chlorid, in gleichen Anteilen) in destilliertem
Wasser erhalten. Diese Lösung
wird dann einem auf pH 7,4 eingestellten, 0,1% Kalziumactetat enthaltenen
Tris-HCl-Puffer zugefügt
(1 vol. Zinksalzlösung
für 9 Vol. Tris-HCl),
um auf diese Weise eine gepufferte zinksalzhaltige Lösung zu
5% zu erhalten;
- 3. Entwässerung:
die Fixierflüssigkeit
wird eliminiert und sofort durch reines Aceton (analytischer Qualität) ersetzt;
darin lässt
man die Fragmente während
6 bis 24 Stunden bei 4°C
liegen.
- 4. Imprägnierung
und Einbetten: Die Fragmente werden in auf 37°C gehaltenes, flüssiges Harz
enthaltene Fläschchen
transferiert. Um eine gute Imprägnierung
zu gewährleisten,
wird das Harzbad dreimal gewechselt, wobei jedes Bad um 10 bis 30
Minuten verlängert
wird. Nach dem dritten Bad werden die Fragmente in eine Form angepaßter Größe (1 bis
3 cm3) gelegt, die vorher mit flüssigem Harz
gefüllt
wurde. Nachdem sie in dem flüssige
Harz eingetaucht sind, können
die Fragmente darin entsprechend den nachträglichen Erfordernissen orientiert
werden; wenn nötig
wird das Harz während
dieser Operation flüssig
gehalten, indem ein metallischer, auf einer Flamme erwärmter Spachtel
darin eingetaucht wird. Nachdem das Fragment korrekt orientiert
ist, läßt man abkühlen und
dadurch das Harz bei Raumtemperatur in einem trockenen Raum fester
werden. Nach einer Nacht bis 2 Tagen, kann der gefestigte Harzblock
aus der Form entnommen und präpariert
werden, um in dünne
Schnitte geteilt werden.
- 5. Die dünnen
Schnitte (3 bis 5 μm)
werden mit dem Schlittenmikrotom bzw. dem Drehmikrotom bei Raumtemperatur
realisiert. Auf Grund der niedrigen Schmelztemperatur des Herzes
kann es bei Temperaturen über
22°C schwierig
werden, es zu schneiden.
- 6. Man breitet die schnitte auf Okjektträgerblättern aus, die vorher mit Gelatine
versehen oder mit Polylysin behandelt wurden. Da das Harz hygroskopisch
ist, wird davon abgeraten, es auf Wasserbad auszubreiten. Es wird
bevorzugt auf einem albuminisierten, direkt auf dem Blatt befindlichen
Wassertropfen ausgebreitet; die Ausbreitung wird bei Raumtemperatur
fortgeführt
bis zur völligen
Trocknung des Blattes.
- 7. Die auf diese Weise erhaltenen Blätter können unbegrenzt bis zur histochemischen
Behandlung aufbewahrt werden.
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Beispiel einer immunohistochemische
Behandlung
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- – Eliminierung
des Harzes in einem Acetonbad während
10 Minuten
- – Rehydratisierung
der Schnitte in einem PBS-Bad (Puffer aus salzhaltigem Phosphat
mit einem pH von 7.4) während
einige Sekunden (kann bis zu mehreren zig Minuten verlängert werden,
wenn nötig)
- – Inhibition
der endogenen Pseudoperoxidasen (fakultativer Schritt, wenn das
enzymatische Entwicklungsverfahren unter Einsatz eines anderen Enzyms
als Peroxidase erfolgt: Inkubation der Schnitte in H2O2 zu 1 bis 3% während 10 bis 30 Minuten. Dieser
Schritt muss zwangsläufig
allen anderen vorangehen, um wirksam zu sein.
- – Sättigung
der nicht spezifischen Fixierungsstellen mit dem „Blocking
reagent" der Firma
Boehringer (Katalognummer 1 096 176), dass in einem PBS mit einem
pH von 7,4 aufgelöst
wurde; man kann ebenfalls das BSA (Bovine Serum Albumin) zu 1% im
PBS verwenden.
- – Spülung in
PBS
- – Inkubation
der Blätter
mit dem spezifischen Biotin-Antikörper der
in der oben genannten Sättigungsmittellösung verdünnt ist.
Die Bedingungen, unter denen die Inkubation des Antikörpers stattfindet,
hängen
von dem jeweiligen Antikörper
ab; beispielsweise gibt eine Antikörperkonzentration von 10 μg/ml gute
Ergebnisse nach einer einstündigen
Inkubation bei Raumtemperatur.
- – Spülung in
PBS
- – Inkubation
der schnitte mit dem Avidin-Biotin-Komplex (ABC); der Komplex kommt
in drei verschiedenen Formen vor, welche als Enzym entweder die
Peroxidase oder die alkalische Phosphatase oder auch die Glukose
Oxidase umfassen; die Wahl des Enzyms wird dem Benutzer überlassen;
die besten Ergebnisse werden mit den durch die Firma VECTOR vertriebenen
Komplexen erzielt.
- – Spülung in
PBS
- – Entwicklung
der enzymatischen Aktivität
mit Hilfe der spezifischen Substrate, die bei der Firma VECTOR erhältlich sind
- – Spülung mit
dem herkömmlichen
Wasser der Stadtwerke
- – Gegenfärbung (je
nach den eingesetzten Substraten) und Montage der Präparate.
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Die Hauptvorteile der Erfindung sind:
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- 1. Die extreme Vereinfachung der Methode der
Fixierung und des Einbettens;
- 2. Die gleichzeitige Bewahrung der morphologischen und der molekularen
Strukturen des behandelten Gewebes.
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Anhand von Vergleichsbeispielen werden
die Vorteile von Punkt 2 erläutert.
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Die zur Zeit bekannten Verfahren:
Gefrieren und Fixierung /Einbetten sind denaturierend sei es für die Morphologie
der Geweben (Gefrierverfahren) sei es für die molekulare Struktur (Fixier-/Einbettenverfahren), wobei
sie die Wiedererkennung der Moleküle durch spezifische Antikörper verhindern,
obwohl bestimmte Verfahren zur Fixierung/ zum Einbetten, bei denen
insbesondere Formaldehyd als Fixiermittel eingesetzt wird, die Möglichkeit
bieten, denaturierte Proteine mittels einer begrenzten Anzahl von zur
Erkennung von denaturierten Proteine fahigen Antikörpern (Antiaktin,
Antivimentin ...) zu erkennen. Die den Verfahren zur Fixierung/zum Einbetten
anhaftenden Begrenzungen ergeben sich einerseits aus chemischen
Denaturierungen, die durch die Fixiermittel, durch die Entwässerungsmitteln
sowie durch die organischen mit dem Paraffin mischbaren Lösungsmittel
induziert werden; andererseits aus thermischen Denaturierungen,
die bei der Einschließung
in dem flüssigen
Paraffin bei 60°C
entstehen.
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Durch die Verwendung eines Harzes
mit einem niedrigen Schmelzpunkt (37o C) werden die Probleme der
thermischen Denaturierung vermieden.
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Eine Lösung zur Minimierung der chemischen
Denaturierungen besteht darin, die Anzahl von denaturierenden Substanzen
(Alkohole, Lösungsmittel,
...) maximal zu verringern, und daher für die vor dem Einbetten durchzuführenden
Schritte Zusammensetzungen zu verwenden, die mit dem zum Einbetten
eingesetzten Harz völlig
mischbar sind.
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In der nachfolgenden Tabelle 1 werden
die denaturierenden Eigenschaften von bekannten Verfahren mit dem
Verfahren gemäß der Erfindung
verglichen.
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Tabelle
1: Vergleich der denaturierenden Eigenschaften verschiedener Verfahren
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Beispiele von Denaturierungen
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Die beigefügten Abbildungen dienen dazu,
die Qualität
der nach Behandlung entsprechend dem Verfahren gemäß der Erfindung
durchgeführten
Bestimmungen durch Vergleich mit anderen Techniken zu veranschaulichen.
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Die 1A bis 1C stellen Schnitte dar,
welche aus dem Milzgewebe einer Maus durch Gefrieren erhalten wurden,
mit immunohistorischen Markierung mittels eines monoklonalen Antikörpers Anti-B7.2
(GL1) biotinyle, mit Entwicklung mit alkalischer Phosphatase.
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Die 2A und 2B sind ähnliche Ansichten, nach Behandlung
gemäß der Erfindung.
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Die durch das Gefrierverfahren induzierten
Denaturationen sind mechanischer Art: Quetschungen, Dehnung und
Riß des
Gewebes (1A und 1B). Komplizierter wird es
durch das Hinzukommen der Schwierigkeit, Schnitte zu realisieren,
die genügend
dünn sind,
um die durch die immunohistorische Behandlung erhaltenen Markierungen
mit Genauigkeit zu lokalisieren (1C).
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Insbesondere
Stellt die 1A eine Ansicht mit geringer
Vergrößerung (4X)
dar; die positiven Zellen für
den Marker B7.2 erscheinen dunkler;
die 1B ist eine Ansicht mit mittlerer Vergrößerung (25X),
wobei aus einem bei dem Schnitt entstandenen Riß resultierende „Löcher" sichtbar gemacht
werden;
die 1C ist
eine Ansicht mit starker Vergrößerung (100X),
welche zeigt, dass es nicht möglich
ist das Markieren mit einer präzisen
Struktur zu verbinden.
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Wie vorher erwähnt wurde, weist das Verfahren
zur Fixierung mit Aceton und zum Einbetten mit Harz noch Nachteile
bezüglich
der morphologische und chemische Bewahrung auf. Die 2 und 3 veranschaulichen
die morphologischen Beeinträchtigungen
und vergleichen sie mit den Ergebnissen, welche mit dem Verfahren,
das die Fixierung mit Zinksalzen einbezieht, erzielt werden.
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Insbesondere
stellt die 2A eine Ansicht mit mittlerer
Vergrößerung (40X)
dar; man bemerkt große
künstlich
entstandene Leerräume
zwischen den Zellen, welche durch die Dehnung des Gewebes bei der
Fixierung hervorgerufen wurden;
die 2B ist eine Ansicht mit starker Vergrößerung (100X);
man bemerkt die dunkler dargestellten Kerne der Zellen, aber man
erkennt kaum die roten Blutkörperchen;
die 3A und 3C veranschaulichen perfekt die Möglichkeiten,
die die Technik gemäß der Erfindung
bieten. Diese Ergebnisse könnten
weder mit dem Gefrierverfahren (1)
noch mit dem Verfahren zur Fixierung/Entwässerung mit Aceton (2) erzielt werden.
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Insbesondere
stellt die 3A eine Ansicht mit geringer
Vergrößerung (4X)
dar; man beobachtet (die dunkelsten Teile) die spezifische Markierung
der denditrischen Zellen (Markierung mit einem monoklonalen Antikörper N418,
Entwicklung mit alkalischer Phosphatase). Eine Gegenfärbung mit
Methylgrün
gestattet es, die morphologischen Strukturen zu lokalisieren, dadurch
dass die Knötchen
aus weißer
Pulpa heller und die rote Pulpa dunkler erscheinen;
die 3B stellt eine Ansicht mit
einer mittleren Vergrößerung (40X)
der denditrischen Zellen (die dunkelsten) in der weißen Pulpa
im Kontakt mit den Lymphozyten, deren Kerne heller erscheinen, dar.
Man bemerkt das Fehlen von morphologischen Deformationen sowie die
Möglichkeit
jede Zelle visualisieren zu können;
die 3C stellt eine Ansicht mit
starker Vergrößerung (100X)
der roten Pulpa dar. Abgesehen von den denditrischen Zellen (auf
der Figur dunklere Halos) sieht man deutlich: links und auf halber
Höhe eine
riesige Zelle vom Typ Megakaryozyt; in der Mitte, im unteren Teil,
einen venösen
Sinus, in dem man rote Blutkörperchen und überall auf
dem Klischee die Kerne aller kernhaltigen Zellen entdeckt.
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Außer dem Vorteil einer perfekten
Bewahrung der morphologischen Strukturen, bietet das Verfahren zur
Fixierung/Entwässerung
mit Zinksalzen/Aceton, verbunden mit dem Einbetten bei der physiologsichen Temperatur
von ± 37°C, die Möglichkeit,
eine größere Anzahl
von Molekülen
auf Schnitten mittels monoklonalen Antikörpern zu endecken,. Die Tabelle
II gibt einen Überblick
dieser Möglichkeiten
durch Vergleich mit anderen Verfahren.
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Tabelle
II: Vergleich der immunnohistorischen Ergebnisse, die mit den verschiedenen
Verfahren erzielt wurden
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Anmerkung: NT = Nicht getestet
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In dem, was vorangegangen ist, versteht
man unter Polyoxyethylen bis(stearat) eine Zusammensetzung, welche
diese Verbindung enthält,
der man eventuell die gewünschte
Menge (von 0 bis 20% in Gewicht gesamt, auf der Grundlage von 100%
in Gewicht der Zusammensetzung) Hexadekanol und/oder Diethylenglykol
zugefügt
hat, um sie fester bei Raumtemperatur zu machen. Wie erwähnt, ist
das Polyoxyethylen bis(stearat) allein jedoch nicht ausreichend
fest bei einer Temperatur von 10–12°C, um die gewünschten
dünnen Schnitte
zu gestatten.
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Ebenso, obwohl die Erfindung mit
diesem einzigen Harz beschrieben wurde, ist es selbstverständlich, dass
es durch irgendwelches Harz ersetzt werden kann, das ähnliche
Eigenschaften aufweist, nämlich
eine völlige
Mischbarkeit mit dem Aceton, eine Schmelztemperatur, die 37 bis
40°C nicht überschreitet
und eine Festigkeit bei normaler Temperatur, welche ausreichend
ist, um dünne
Gewebeschnitte unter Laborbedingungen erhalten zu können. Die
Erfindung betrifft schließlich
ein Kit zum Präparieren
von histologischen Schnitten, um die Letztgenannte bei Anwendung
des Verfahrens gemäß der Erfindung
realisieren zu können.