DE69711644T2 - Verfahren zum Herstellen von dünnen Platten aus einem giessbaren Material, insbesondere Gips, Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und damit hergestelltes Produkt - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von dünnen Platten aus einem giessbaren Material, insbesondere Gips, Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und damit hergestelltes ProduktInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gießen von dünnen Platten aus gießbarem Material, insbesondere Gips, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und das damit hergestellte Produkt.
- Gipsplatten mit glatten Oberflächen, die im Bauwesen insbesondere zur Herstellung von Wänden verwendet werden, sind bekannt. Diese relativ dicken Platten werden durch Gießen in vertikalen Formhohlräumen hergestellt und mit Hilfe eines Ausstoßers, der auf den Querschnitt im unteren Teil der Platte einwirkt, im oberen Teil der Gießform durch Ausstoßen entnommen. Aufgrund des beim Ausstoßen auf den unteren Querschnitt der Platte ausgeübten Drucks erlaubt es diese Technik jedoch nicht, Platten mit einer Dicke von weniger als 40 mm herzustellen.
- Aus der EP-A-0 161 374 ist ein Verfahren mit einer Vorrichtung zum Gießen von dünnen Gipsplatten mit einer Dicke von weniger als 40 mm bekannt, bei dem in geringem Umfang eine Öffnung der Form ausgeführt ist, um von der Gießform den beim Abbinden des Materials durch dessen Ausdehnung entstehenden Druck zu nehmen und somit das Ausstoßen der hergestellten dünnen Platten aus der Form zu erleichtern. Diese Technik kann jedoch nicht verhindern, daß sich an der Öffnung der Form Material ansammelt, wodurch das genau reproduzierbare Schließen der Form behindert wird.
- Aus der EP-A-0 610 529 ist gleichfalls ein Verfahren mit einer Vorrichtung zum Gießen von dünnen Gipsplatten in einer Teilgießkammer bekannt, bei dem das Ausstoßen der dünnen Platten zumindest am Querschnitt von zwei dünnen Platten erfolgt, um den beim Ausstoßen entstehenden Druck auf den Querschnitt einer jeden gegossenen Platten zu begrenzen. Diese Technik verringert tatsächlich für zwei in einer Teilgießkammer gegossene Platten den beim Ausstoßen auf jede Platte ausgeübten Druck zum Beispiel um etwa 50% gegenüber einer Platte; aufgrund der Anordnung in Teilgießkammern wird jedoch die gleichmäßige Verteilung des Gußmaterials in den einzelnen Teilgießkammern erschwert. Da das Material generell Glasfasern enthält, läßt sich die beim Mischen eingedrungene und durch die Glasfasern in dem Gemisch gehaltene Luft zudem auch nur schwer entfernen.
- Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beheben. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Gießen von dünnen Platten aus gießbarem, sich während des Gusses beim Abbinden ausdehnendem Material, insbesondere Gips, in Formhohlräumen einer Gießkammer, dadurch gekennzeichnet, daß es besteht aus dem,
- - Aufnehmen des Gußmaterials in der Gießkammer in einem bestimmten Volumen, das dem Guß der Formhohlräume entspricht,
- - Rütteln des Gußmaterials in der Gießkammer so, daß die Luft daraus entweicht und die Füllhöhe gut vergleichmäßigt wird,
- - Ausbilden der Formhohlräume in der Gießkammer,
- - Umfassen der Gießkammer zum Beispiel mittels eines um die Gießkammer geführten starren Außenrahmens, damit diese während des Gusses dem Abbinden der gegossenen Platten ohne Verformung standhält,
- - Lösen der Umfassung der Gießkammer nach dem Guß so, daß der beim Guß des Materials entstehende Druck von den Formhohlräumen genommen wird,
- - Entleeren der Formhohlräume und des Gußmaterials zur Weiterbearbeitung.
- Die Formhohlräume sind vorteilhafterweise mittels starrer Zwischenplatten ausgebildet, die verschiebebeweglich sind und im unteren Teil der Gießkammer abgedichtet geführt werden, wobei die Zwischenplatten parallel und mit geringem Abstand zueinander gleichmäßig in der Gießkammer verteilt sind.
- Der starre Außenrahmen bildet vorteilhafterweise in der unteren Stellung zusammen mit den Zwischenplatten die Gießkammer. Er ist vorteilhafterweise in bezug auf die äußeren Zwischenplatten der Gießkammer mit rollender oder gleitender Führung befestigt (auf Rollenlagern auf den äußeren Zwischenplatten), wobei er in der Gießstellung angehoben und zum Entformen abgesenkt ist. Auf diese Weise wird der bei der Translationsbewegung des Rahmens zum Lösen der Gießkammer entstehende Druck beim Entformen verringert.
- Beim Entformen wird der starre Rahmen nach unten verschoben, wobei die Gießkammer gelöst wird, und anschließend werden die Zwischenplatten abgesenkt, die ohne Druck an den gegossenen Platten entlang gleiten, die in der Gießkammer gehalten werden.
- Die Gießkammer hat vorteilhafterweise die Form eines oben offenen rechteckigen Behälters, in den das zu gießende Material eingefüllt (gegossen) wird, und ist am Boden mit Schlitzen zum dichten Durchlaß der die Formhohlräume bildenden Zwischenplatten versehen.
- Die Kammer kann mit Formböden versehen sein, d.h. selbständigen Teilen, die zwischen den Zwischenplatten angeordnet sind, wobei diese Böden zur Entnahme der gegossenen Platten beim Entformen beweglich angebracht sein können.
- Die Formböden sind vorteilhafterweise feststehend, so daß die gegossenen Platten beim Entformen nicht bewegt werden müssen, während die Zwischenplatten in Translationsbewegung nach unten weg von den gegossenen Platten gelöst werden, die während dieses Lösungsvorgangs gehalten werden.
- Die gegossenen Platten werden vorteilhafterweise von einer Vorrichtung mit beweglicher Förderzange gehalten, die an der Kante der Platten angreift.
- Sind der starre Außenrahmen sowie die Gießzwischenplatten nach unten auf Höhe der Formböden abgesenkt, kann der Abtransport der gegossenen Platten mit geringem Abstand zu den Formböden erfolgen, was sich folglich günstig auf die Transporthöhe der gegossenen Platten auswirkt.
- Die Erfindung betrifft gleichfalls die Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Formgußverfahrens und ebenso das damit hergestellte Produkt.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Gießen von dünnen Platten aus gießbarem Material, insbesondere aus Gips, umfaßt im wesentlichen:
- - eine Gießkammer, die das Gußmaterial in einem bestimmten Volumen aufnimmt, das dem Guß der auszuführenden Platten entspricht,
- - eine Vorrichtung zum Rütteln des in die Gießkammer gegossenen Materials,
- - eine Vorrichtung, die Formhohlräume in der Gießkammer mittels in der Gießkammer beweglicher Zwischenplatten zu bilden vermag,
- - eine Vorrichtung, die die Gießkammer zu umfassen vermag, wobei jegliche Verformung der Kammer beim Abbinden der gegossenen Platten verhindert wird, und die beim Entformen von dieser so gelöst zu werden vermag, daß die Entnahme der gegossenen Platten in einfacher Weise und ohne Ausstoßen möglich ist.
- Das hergestellte Produkt ergibt sich aus dem Verfahren. Es wird in Form von Platten mit variabler Dicke von etwa wenigstens 5 mm, mit oder ohne Paßränder zum Zusammenfügen der Platten gebildet.
- Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen dargestellt, in denen:
- Fig. 1 und 2 im Aufriß zwei Vorrichtungen oder Maschinen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Gießen von Gipsplatten zeigen,
- Fig. 3 eine Seitenansicht der Maschine gemäß Fig. 1 ist,
- Fig. 4 eine Teilansicht von oben der Gießkammer der Maschinen gemäß Fig. 1 und 2 ist,
- Fig. 5 eine schematische Ansicht im Teilschnitt ist, die den Boden der Gießkammer zeigt,
- Fig. 6, 7, 8 und 9 schematisch die einzelnen Phasen des erfindungsgemäßen Verfahrens und zeigen,
- Fig. 10 die Vorrichtung zur Bildung des oberen Paßrandes der gegossenen Gipsplatten zeigt.
- Fig. 1 und 2 zeigen zwei Ausführungsformen von Vorrichtungen oder Maschinen zur Durchführung eines Verfahrens zur industriellen Fertigung von dünnen, mit verschiedenen Fasern verstärkten Gipsplatten mit großen Abmessungen, die Randpaßleisten aufweisen oder nicht.
- Fig. 2 entspricht Fig. 1, wobei durch Aufnehmen der Zylinderschäfte im oberen Teil in Höhe der Gießkammer Maschinenhöhe eingespart wird.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist aus einer Vielzahl von feststehenden Böden 2 gebildet, die mit einem feststehenden, das Gestell 6 der Maschine bildenden Träger verbunden sind. Die Formböden 2 sind auf Seitenstangen 9 montiert, die mit dem Gestell 6 fest verbunden sind.
- Vertikal bewegliche Zwischenplatten sind auf einem Träger 4 montiert, der gemäß einer in bezug auf das Gestell 6 vertikalen Translationsbewegung beweglich ist. Diese Zwischenplatten gewährleisten den Guß der Seiten der Gipsplatten. Ein beweglicher Außenrahmen 1, der gleichfalls mit einer in bezug auf das Gestell 6 vertikalen Translationsbewegung bewegt wird, gewährleistet durch Leisten 8 den Guß der Kante der Gipsplatten und durch innere Gleitschienen 7 die Führung der Zwischenplatten 3.
- Die Maschine gemäß Fig. 1 umfaßt Zylinder 10, die mit dem Gestell 6 fest verbunden und an das bewegliche Gestell 4 gekoppelt sind, sowie Zylinder 11, die an dem Gestell 6 befestigt und an den beweglichen Rahmen 1 gekoppelt sind. Die gesamten Zylinder haben einen Hub, der der maximalen Höhe der zu bildenden Gipsplatten entspricht. Die zwischen den Formböden 2 gleitenden beweglichen Platten 3 oder Gießzwischenplatten sind mit ihrer Unterkante auf dem beweglichen Gestell oder dem beweglichen Träger 4 befestigt. Die beiden äußeren beweglichen Platten 3 besitzen im oberen Teil ihrer Außenseite in bezug auf die entsprechende Innenseite des beweglichen Rahmens 1 eine Dichtung 12 sowie Systeme zum Führen des Rahmens 1, die zum Beispiel auf Nadellagern 13 gleiten. Der bewegliche Außenrahmen 1 weist (Fig. 4) an seiner vorderen und hinteren Innenseite die vorstehend genannten Leistenelemente 8 und 7 zur Ausbildung der Kante der zu gießenden Platten bzw. zur Führung der beweglichen Platten 3 auf. Derselbe bewegliche Rahmen 1 umfaßt zudem zwei glatte Seitenflächen 14, die es erlauben, die Dichtheit und die auf den Nadellagern 13 gleitende Führung in bezug auf die beiden äußeren beweglichen Platten 3 herzustellen.
- Die Träger 9 der Formböden werden jeweils (Fig. 1 und 5) durch zwei seitliche Säulen gebildet, die den Durchlaß des beweglichen Gestells 4 erlauben.
- Die Formböden 2 sind an ihrer Oberseite mit einer Leiste 15 zur Ausbildung der Unterkante der zu gießenden Platten und am Rand mit einer Dichtung 16 versehen (Fig. 5), die ebenfalls die translatorische Führung der beweglichen Platten 3 in der Länge gewährleistet. Diese Dichtung ist mit einem Schlitz versehen, dem Entformungsöl mit konstantem Druck zugeführt wird, das bei der Bewegung des beweglichen Rahmens und der Platten 3 deren Schmierung gewährleistet.
- Die Zylinder zur Verschiebung der beweglichen Platten 3 werden so gesteuert, daß sich die Oberkante der beweglichen Platten 3 in der unteren Stellung der Zylinder 10, also des beweglichen Gestells 4, in der gleichen Höhe wie die Oberseite der Leisten 15 der Formböden 2 befindet. Die obere ausgefahrene Stellung der Zylinder 10, also des beweglichen Gestells 4, entspricht der maximalen Gußhöhe der beweglichen Platten 3. In der unteren Stellung der Zylinder 11 befindet sich die Oberseite des Außenrahmens 1 in der gleichen Höhe wie die Oberseite der Leisten 15 der Formböden 2, und in der oberen Stellung der Zylinder befindet sie sich in der gleicher Höhe wie die Platten 3.
- Die Funktionsweise der Maschine wird nun näher erläutert. Sie ergibt sich aus der Kombination der verschiedenen Positionen hinsichtlich der drei Hauptteile (Formböden 2, Zwischenplatten 3 und Außenrahmen 1).
- Fig. 6 bis 9 zeigen die verschiedenen Stellungen in bezug auf die drei Hauptteile der Vorrichtung und verdeutlichen dadurch die Funktionsweise.
- Fig. 6 zeigt in schematischer Schnittansicht die Position zum Gießen des Gipses. Die Zwischenplatten 3 befinden sich in bezug auf das Gestell 6 in der unteren Stellung und der Außenrahmen 1 befindet sich in einer Zwischenstellung (halbe Höhe).
- Fig. 7 zeigt die Position des Formens. Die Zwischenplatten 3 und der Außenrahmen 1 befinden sich in bezug auf das Gestell 6 in der oberen Stellung.
- Fig. 8 zeigt die Position des Entformens. Der Außenrahmen 1 befindet sich in der unteren Stellung auf dem Gestell 6 und die Zwischenplatten 3 befinden sich in bezug auf das Gestell 6 in der oberen Stellung.
- Fig. 9 zeigt die Position des Entformens und der Entnahme der gebildeten Gipsplatten. Der Außenrahmen 1 und die Zwischenplatten 3 befinden sich in bezug auf das Gestell 6 in der unteren Stellung.
- In der Ausbildung in Fig. 6 bilden die Zwischenplatten 3, die Formböden 2 und der Außenrahmen 1 einen Aufnahmebehälter für den zu gießenden Gips, der die Beseitigung der Blasen aus dem Gips vor dem Formen ermöglicht. Eine in diesem Behälter oder der Gießkammer angeordnete (nicht dargestellte) Rüttelvorrichtung ermöglicht das Entfernen der Luftblasen. Die beweglichen Platten 3 befinden sich in der unteren Stellung in Höhe der feststehenden Formböden 2, und der bewegliche Außenrahmen 1 befindet sich in einer Zwischenstellung (in etwa halbe Höhe). Diese Position ist dazu geeignet, die Volumenmenge des zu gießenden flüssigen Gipsgemisches ohne Überlaufen aufzunehmen. Da die feststehenden Formböden 2 in Höhe ihrer Leisten 15 mit Dichtungsmitteln 16 und die äußeren Platten 3 oben an ihrer Außenseite mit den angrenzenden Innenseiten des Außenrahmens 1 ebenfalls mit Dichtungsmittel 12 versehen sind, bildet das Ganze somit einen dichten Behälter mit geringer Höhe, wodurch ein Eingießen des zu gießenden Gipsgemisches turbulenzfrei und ohne Zuführung von Luft ermöglicht wird. Dieser Behälter ermöglicht die natürliche Verteilung des flüssigen Gipsgemisches auf den Formböden 2 sowie mit Hilfe des vorstehend genannten, in das flüssige Gemisch eintauchenden Rüttlers das Entweichen von Luftblasen, die durch die beim Mischen zugeführten Fasern gehalten werden.
- Es ist festzuhalten, daß das Eingießen des Gipses (Fig. 6) in einer Höhe erfolgt, die wesentlich geringer ist als die tatsächliche Höhe der Platten, und daß sich bei keiner dieser Arbeitsvorgänge die feststehenden Formböden 2 bewegen, wodurch die Höhe der Mischer, der Maschinen und der die Anlage aufnehmenden Gebäude verringert werden kann. Die Höhe der Maschine gemäß Fig. 7 kann auf eine Höhe reduziert werden, die der doppelten Höhe der Gipsplatte zuzüglich der jeweiligen Dicke der feststehenden Formböden 2, des Traggestells 4 der beweglichen Platten 3 und des Traggestells 6 der gesamten Konstruktion entspricht.
- Bei einem in Höhe 0 dargestellten Boden (Fig. 6 bis 9) und einer in einer Grube 17 angeordneten Maschine ergibt sich, daß der Platzbedarf oberhalb des Bodens in etwa der Höhe der herzustellenden Gipsplatten 5 entspricht.
- Der Übergang von der in Fig. 6 dargestellten Position in die in Fig. 7 gezeigte erfolgt durch Anheben des Außenrahmens 1 und der Zwischenplatten 3, wodurch die beim Anheben der Platten 3 über den Formböden 2 entstehenden Gießformen geringer Dicke bzw. die Formhohlräume gefüllt werden können, wobei dieses Anheben durch Vakuumansaugen des Materials erfolgt. Aufgrund der Viskosität des Wasser-Gips-Gemisches und des geringen Abstandes der Zwischenplatten 3 kann das Füllen der Gießform nur durch einfaches Schwerkraftgießen erfolgen.
- In der oberen Stellung (Fig. 7) erhält man eine Vielzahl von genauen, unverformbaren Gießformen oder Formhohlräumen, und durch das durch Ansaugen erfolgte, turbulenzfreie Einfüllen wird jegliche Luftzufuhr verhindert. Die auf diese Weise gebildeten Gießformen verbleiben in dieser Position bis zum Aushärten des Produkts.
- Der Übergang von der in Fig. 7 gezeigten Position zu der in Fig. 8 dargestellten erfolgt durch das Absenken des Außenrahmens 1, wodurch die Zwischenplatten 3 seitlich von ihrer Führung auf den Gleitschienen 7 des Außenrahmens 1 gelöst werden. Beim Verfestigen in den Formhohlräumen übt der Gips einen großen Kontaktdruck auf die Platten 3 aus. Dies erlaubt es, die verfestigten Gipsplatten von der durch den starren Außenrahmen 1 gebildeten Umfassung vollständig zu lösen, um sie später entnehmen zu können.
- Der Übergang von der in Fig. 8 dargestellten Position zu der Position in Fig. 9 zeigt das Lösen der Zwischenplatten 3 von den gegossenen Materialplatten 5. Dieses Lösen wird ermöglicht durch das seitliche Lösen der Zwischenplatten 3 lediglich durch Atmosphärendruck. Der Gips, der bei seinem Abbinden das Vakuum gegenüber der Zwischenplatte erzeugt, ermöglicht somit deren Gleiten mit geringer Reibungskraft, wobei die Gipsplatten durch die Formböden 2 in fester Position gehalten werden. Die geringen auf die Gipsplatten einwirkenden Reibungskräfte der Platten 3 erlauben es, die Gipsplatten zu entnehmen, ohne daß hierbei der vorstehend genannte, beim Ausstoßen auftretende kritische Druckgrenzwert erreicht wird, wodurch die Gipsplatte mit dieser geringen Dicke zerstört würde.
- Es ist festzuhalten, daß der bewegliche Außenrahmen 1 mit seinen Leisten 7 und 8 zum Formen der beiden senkrechten Kanten der Gipsplatten und zum Führen der beweglichen Platten bei seinem Absenken die seitliche Kante der beweglichen Platten 3 und die senkrechten Kanten der auf den feststehenden Formböden 2 abgestützten Gipsplatten freigibt. Der gesamte durch das Abbinden des Gipses bedingte und bei der Ausdehnung auftretende Druck wird dadurch genommen, da auf die Gipsplatten lediglich eine (geringe) Reibung an ihrer Kante wirkt.
- Bevor die Gipsplatten vollständig gelöst werden, ist ihre vertikale Stabilität zudem durch die Zwischenplatten 3 gewährleistet, die von der in Fig. 8 dargestellten Position in die in Fig. 9 gezeigte Position wechseln; die an den Formböden 2 abgestützten Gipsplatten können sodann mit Hilfe einer Zange 18 (Fig. 9) ergriffen werden, durch die sie senkrecht gehalten werden, wenn die Zwischenplatten 3 ihre untere Stellung erreicht haben. Die Entnahme der Gipsplatten mit Hilfe der Zangen kann dann in diesem Augenblick erfolgen, wobei die kontinuierliche Abwärtsbewegung der Platten 3 nicht unterbrochen wird.
- Um das Gleiten der Zwischenplatten 3 und des Außenrahmens 1 an den Gipsplatten noch zu verbessern, sind die Leisten 15, wie vorstehend bereits erwähnt, schließlich noch mit einer Randnut versehen, der Entformungsöl zugeführt wird, wodurch ein regelmäßiges Ölen der Zwischenplatten 3 und des Außenrahmens 1 bei ihren Verschiebungen in bezug auf die Formböden 2 gewährleistet ist. Aufgrund des geringen Abstandes zwischen zwei Zwischenplatten 3 (ab 5 mm) ist es nicht möglich, wie sonst üblich Öl innen in die Gießform aufzusprühen.
- Fig. 10 zeugt eine Vorrichtung zum Ausführen der oberen Leisten der Gipsplatten. Wenn der Gips beim Gießen einen halb-pastösen Abbindezustand erreicht hat, werden diese Leisten durch eine Vielzahl von Rollen 19 gebildet, die die Gegenform zu der Leiste aufweisen und sich gleichzeitig mit der Drehung der Rolle um eine gemeinsame Achse 20 drehen, die quer zu den Gipsplatten verläuft, so daß die Umfangsgeschwindigkeit der Rolle identisch mit der Translationsgeschwindigkeit der Achse ist; dies kann beispielsweise durch ein System mit einer Achse 20 ausgeführt werden, die diese Rollen 19 trägt und an ihren beiden Enden ein Ritzel 21 aufweist, das den gleichen Durchmesser wie die Rolle hat und auf einer feststehenden Zahnstange 22 rollt. die in der gleichen Höhe wie der obere Teil der Gipsplatten angeordnet ist.
Claims (13)
1. Verfahren zum Herstellen von dünnen Platten (5) aus einem gießfähigen Werkstoff,
insbesondere Gips, das unter Ausdehnung während des Formvorgangs abbindet und
sich verfestigt, in Formräumen einer Formkammer, dadurch gekennzeichnet, dass es
in folgenden Schritten besteht:
- Aufnehmen des gegossenen Werkstoffs in einem der Formung entsprechenden
Volumen der Formräume in der Formkammer,
- Rütteln des in die Formkammer gegossenen Werkstoffs in der Weise, dass die
darin enthaltene Luft daraus entweicht und dabei die Einfüllhöhe vollständig gut
verteilt wird,
- Formen der Formräume im Inneren der Formkammer,
- Einfassen der Formkammer, damit diese der Abbindung und Verfestigung der
Formplatten während der Dauer des Formvorgangs ohne Verformung
widerstehen kann, beispielsweise mit Hilfe eines starren Außenrahmens (1), der um die
Formkammer verschoben wird,
- Lösen der Einfassung der Formkammer nach dem Formen in der Weise, dass der
Druck auf die Formräume, der beim Formen des Werkstoffs herrscht, gelöst
wird, und
- Herausnehmen der Formräume und des geformten Werkstoffs zur weiteren
Bearbeitung.
2. Formverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildung der
Formräume mit Hilfe von starren Zwischenplatten (3) erfolgt, die unter Verschieben
beweglich und abgedichtet gegenüber dem unteren Abschnitt der Formkammer geführt
sind, wobei die Platten (3) parallel zueinander in regelmäßigen Abständen in
der Formkammer in geringem Abstand voneinander verteilt sind, der kleiner als 40
mm ist.
3. Formverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der starre Außenrahmen (1) ein Teil ist, welches die Formkammer bildet.
4. Formverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der starre Rahmen (1) unter Gleit- oder Rollführung relativ zu den
Zwischenplatten (3) an den Enden angeordnet und dabei in Formstellung angehoben und zum ·
Ausformen abgesenkt wird.
5. Formverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Formkammer die Form eines nach oben offenen rechteckförmigen Behälters
aufweist, in den der zu formende Werkstoff ausgegossen wird, und dass sie dabei in
ihrem Boden mit Schlitzen für den dichten Durchtritt der Platten (3) welche
Formräume bilden, sowie mit Einrichtungen zum Verschieben der Platten (3) versehen ist.
6. Formverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Formkammer mit Formböden (2) versehen ist, die zwischen den Platten (3)
angeordnet sind.
7. Formverfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Formböden (2)
feststehen, so dass die geformten Platten (5) sich nicht bewegen müssen, wobei die
Platten (3) unter Verschiebung nach oben aus dem geformten Platten heraus
freigesetzt werden, wobei diese nun während dieser Freisetzung gehalten werden.
3. Formverfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der starre Rahmen
(1) Vertiefungen (7) zum Führen der Zwischenplatten (3) aufweist, sowie Leisten (8)
zum Formen der Kante der Platten aus Formwerkstoff, so dass während des
Ausformens die Bewegung des Außenrahmens (1) die seitliche Kante der beweglichen
Platten (3) und die Kante der Platten aus verfestigtem Gips (2) aufbricht, welche auf
den feststehenden Formböden (2) aufliegen, wobei somit praktisch alle Belastungen
durch Ausdehnung, die auf das Abbinden des Gipses zurückzuführen sind,
aufgehoben werden und die bewegliche Platten (3) anschließend ohne Aufbringung von
Kräften in ihre untere Position abgesenkt werden können, während sie die
hergestellten Gipsplatten (5) in vertikaler Position halten.
9. Formverfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die geformten
Platten (5) von einer Vorrichtung mit beweglichem Spannteil (18) zur Förderung
gehalten werden, welches auf der Kante der Platten (5) angreift.
10. Formverfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der
starre Außenrahmen (1) nach unten und ebenso die Platten (3) in Höhe der
Formböden (2) abwärts bewegt werden, und dass die Förderung der geformten Platten (5) in
geringem vertikalem Abstand von den Formböden (2) und deshalb mit Vorteil in der
Höhe der Förderung dieser Platten vorgenommen werden kann,
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie folgendes aufweist:
- eine Formkammer, die zum Aufnehmen des gegossenen Werkstoffs in einem
vorgegebenen Volumen geeignet ist, welches der Formung der herzustellenden
Platten entspricht,
- eine zum Bilden von Formräumen im Inneren der Formkammer mit Hilfe von
beweglichen Zwischenplatten (3) im Inneren der Formkammer geeignete
Vorrichtung,
- eine Vorrichtung zum Umschließen der Formkammer und zum Verhindern
jeglicher Verformung der letzteren während des Abbindens und der Verfestigung der
geformten Platten (5) und zum Lösen derselben beim Ausformen in der Weise,
dass ein leichter Austrag ohne Fließpressung der geformten Platten (5) möglich
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen
feststehenden Rahmen (6) aufweist, welcher eine Vielzahl von Formböden (2) aufweist, die auf
feststehenden Trägern (9) angebracht sind, wobei diese Träger (9) den Durchtritt
eines beweglichen Gerüsts (4) ermöglichen, auf welchem eine Vielzahl beweglicher
Platten (3) befestigt ist, welche zwischen den Formböden (2) gleiten können, bis sie
eine untere Position einnehmen, in welcher die Oberkante der beweglichen Platten
(3) sich auf gleicher Höhe wie die Oberseite der Formböden (2) befindet, und eine
obere Position, welche der größtmöglichen Formhöhe entspricht, sowie einen
beweglichen Außenrahmen (1), welcher um die Formböden (2) aus einer untere
Position in Höhe der Oberfläche der Formböden (2) bis in eine obere Position gleitet, die
identisch mit der oberen Position der beweglichen Platten (3) ist, wobei die gesamte
Anordnung aus beweglichen Platten (3), Formböden (2) und beweglichem
Außenrahmen (1) in einer Zwischenposition des Rahmens (1) die Formkammer bildet, in
welche das Ausgießen des Werkstoffs möglich ist, und in einer oberen Position des
Rahmens (1) und der Platten (3) eine Vielzahl exakter und verformungsfreier Formen
bildet, in welche das zu gießende Produkt durch Ansaugen ohne Luftzutritt
eingebracht und bis zu seiner Aushärtung gehalten wird, wobei die Formhammer bei
unterer Position des Rahmens (1) freigegeben wird, damit die beweglichen Platten (3)
ohne Reibungskräfte auf die Gipsplatten in ihre untere Position verfahrbar sind,
während sie die Gipsplatten vor deren späterer Austrag in vertikaler Position halten.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die
feststehenden Formböden (2) eine Einrichtung (16) zur peripheren Abdichtung
aufweisen und die beiden beweglichen Platten (3) am Ende eine Abdichteinrichtung
(12) oben auf ihren Außenseiten relativ zu den entsprechenden seitlichen
Innenflächen des beweglichen Rahmens (1) aufweisen, so dass die in ihre untere Position
mitgenommenen beweglichen Platten (3) und der in eine entsprechende
Zwischenposition mitgenommene bewegliche Rahmen (1) mit den Böden (2) einen
abgedichteten Behälter von geringer Höhe bilden, welcher das Eingießen von Gips in flüssiger
Mischung ohne Verwirbelungen und unter Austrag der Blasen aus dem Gemisch
mittels der Rütteleinrichtungen ermöglicht.
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ATE145581T1 (de) * | 1993-02-10 | 1996-12-15 | Heinz Falk | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von genau masshaltigen plattenförmigen elementen |
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- 1997-12-03 DK DK97402921T patent/DK0922548T3/da active
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DE102015010522A1 (de) | 2015-08-13 | 2017-02-16 | Grenzebach Bsh Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von massiven und hohlen Gipswandbauelementen im schnellen Wechsel |
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