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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Eisenbahnrad, das eine leichte Verkrümmung aufweist, wenn es durch
Backen gebremst wird. Dieses Rad kann ein Rad für einen schwer beladenen Waggon
sein. Es kann auch ein Rad für
einen Hochgeschwindigkeitsreisezug sein und insbesondere ein Rad
für einen
Hochgeschwindigkeitszug mit Neigetechnik, der bis zu etwa 240 km/h
fahren kann.
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Es sind viele Eisenbahnräder bekannt,
die aus einem Radkranz, einer Nabe und einer Radscheibe zur Verbindung
zwischen der Nabe und dem Radkranz bestehen. Um die Räder leichter
zu machen, was eine Minimierung der Beanspruchungen, die in dem
Rad insbesondere durch die durch Bremsungen, wenn die Bremsbacke
auf dem Radkranz reibt, verursachte Erhitzung ausgelöst werden,
erfordert, erhält
die Meridianlinie der Radscheibe eine gekrümmte Form, die einen Wendepunkt
nahe des Radkranzes besitzt. Dies ist insbesondere bei dem Eisenbahnrad
der Fall, das in der Patentanmeldung FR-A- 2 687 098 entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrieben wird.
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Die in dem Rad durch Bremsungen verursachten
Belastungen und Dehnungen führen
zu einer Verformung der Radscheibe, der sogenannten Verkrümmung, durch
die die axiale Lage des Radkranzes im Verhältnis zur Nabe verändert wird,
so daß der
Abstand des Radkranzes von den beiden Rädern einer Achse vergrößert oder
verringert wird, je nach der Geometrie des Rades. Führt die
Verkrümmung
zu einer Verringerung des Abstandes der Radkränze, wird die Überquerung
von Kreuzungen, wie um Beispiel Weichen, erschwert, was zu Entgleisungen
führen
kann, wenn die Verformung zu stark ist. Daher wird lieber eine Radgeometrie
gewählt, durch
die die Radkränze
voneinander entfernt werden. Bei dieser Art von Rad besteht jedoch
die Neigung, daß durch
die Verkrümmung
die Spurkränze
an den Flanken der Schienen reiben, was zu einer zusätzlichen
Abnutzung führt.
Um die bei einer zu starken Verkrümmung auftretenden Schwierigkeiten
zu vermeiden, wird in beiden Fällen
die Erhitzung der Räder
im Betrieb durch eine Begrenzung der Belastung pro Achse eingeschränkt. Dies
gilt insbesondere für
diejenigen Eisenbahnlinien, auf denen aufgrund des Profils lange
Bremsungen erforderlich sind. Dies ist zum Beispiel der Fall bei
den Linien, die Pässe
in gebirgigen Regionen überqueren.
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Es wird unterschieden zwischen der
Heißverkrümmung während der
Bremszeiten und der Restverkrümmung
nach Abkühlung
des Rades, die das Ergebnis von permanenten Verformungen aufgrund
von Erhitzung sind. Die Restverkrümmung hängt ebenfalls von der Geometrie
des Rades ab und muß auf
ein Mindestmaß reduziert
werden.
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Das in der Patentanmeldung FR-A-
2 687 098 beschriebene Rad weist nach der Zeichnung eine geringe
Restverkrümmung
auf. Aber wie alle leichter gemachten Räder ist es dennoch anfällig für Verkrümmung, wodurch
die für
dieses Rad akzeptablen Betriebsbedingungen beträchtlich eingeschränkt werden.
Aufgrund dieser Einschränkungen
sind die Räder
ungeeignet für
den Einsatz bei schwer beladenen Güterwaggons, insbesondere auf
Gebirgsstrecken.
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Außerdem führen sukzessive Erhitzungen
bei dem Rad zu relativ starken verbleibenden Zugbelastungen, durch
die das Betriebsverhalten eingeschränkt wird.
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Das Problem der Verkrümmung und
allgemein das der geometrischen Betriebsstabilität stellt sich ebenfalls bei
Rädern
von Hochgeschwindigkeitsreisezügen,
und insbesondere bei Rädern
für Neigezüge. Denn
diese Züge,
die mit Geschwindigkei ten von bis zu oder sogar über 240 km/h fahren, fahren
einerseits auf Gleisen mit Wechselbetrieb, das heißt, deren
Profil nicht speziell für
hohe Geschwindigkeiten trassiert ist, und sind andererseits mit
einer Mischbremsung durch auf den Achsen montierte Scheiben und
durch Backen ausgerüstet.
Aufgrund dieser Betriebsbedingungen ist es wünschenswert, daß die Räder eine
Radscheibe besitzen, deren Meridianlinie gekrümmt ist, um ihnen ausreichende
Radial- und Axialelastizität
zu verleihen und damit die Verformung aufgrund von sukzessiven Bremsungen
oder aufgrund von sehr starken Bremsungen, insbesondere bei Notbremsungen,
möglichst
gering ist. Diese Bedingungen sind erforderlich, um die Sicherheit der
Züge zu
gewährleisten.
Diese Elastizität
und diese Formbeständigkeit
sind jedoch für
diese Art von Zügen nicht
ausreichend. Denn die Belastungen, denen die Räder ausgesetzt sind, können zu
katastrophalen Brüchen
durch Werkstoffermüdung
führen,
die um jeden Preis vermieden werden müssen, da sie sehr gefährlich sind,
vor allem, wenn sie auftreten, wenn der Zug schnell fährt.
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Die vorliegende Erfindung zielt darauf
ab, diese Nachteile zu beheben, indem ein leichtes Eisenbahnrad
vorgeschlagen wird mit geringer Anfälligkeit für Heiß- und Restverkrümmungen,
wobei die verbleibende Zugbelastung sehr deutlich gesenkt wurde.
Diese Räder
sind eventuell für
Hochgeschwindigkeitsreisezüge
mit Neigetechnik geeignet.
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Zu diesem Zweck betrifft die Erfindung
ein um eine Achse XX' senkrecht
zu einer Mittelebene P drehendes Eisenbahnrad mit einem Radkranz,
das eine Lauffläche
und einen Spurkranz aufweist, mit einer Nabe, einer Radscheibe,
einer Verbindungszone der Radscheibe mit dem Radkranz, einer Verbindungszone
der Radscheibe mit der Nabe, wobei der Schnitt der Radscheibe längs einer
Meridianlinie AB konstruiert ist, die sich zwischen einem an der
Verbindungsstelle der Radscheibe und der Verbindungszone der Radscheibe
mit dem Radkranz gelegenen Punkt A und einem an der Verbindungsstelle
der Radscheibe und der Verbindungszone der Radscheibe mit der Nabe
gelegenen Punkt B erstreckt, wobei die beiden Punkte A und B auf
gegenüberliegenden
Seiten der Mittelebene B gelegen und beide symmetrisch in bezug
auf den Schnittpunkt I der Meridianlinie AB mit der Ebene P sind,
wobei der Punkt I ein Wendepunkt der Kurve AB ist.
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Die Entfernung des Punktes I von
der Achse XX' liegt
vorzugsweise zwischen dem 0,5- und 0,65-fachen des äußeren Radius
des Rades. Es ist ebenfalls wünschenswert,
daß die
Tangente TA an die Kurve AB in dem Punkt
A und TB an die Kurve AB in dem Punkt B
parallel zur Ebene P verlaufen.
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Die Auswirkung der Heißverkrümmung auf
die Stabilität
auf den Gleisen ist minimal, wenn der Punkt A auf der selben Seite
der Ebene P liegt wie der Spurkranz (3).
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Um das Rad so leicht wie möglich zu
machen, ist es wünschenswert,
daß entlang
der Linie AB die Dicke e der Radscheibe gleichmäßig vom Punkt B bis zum Punkt
A abnimmt und daß zum
Beispiel die Abnahme linear in Abhängigkeit von dem entlang der
Linie AB gemessenen Abstand des Punktes B verläuft. Das Verhältnis der
Dicke am Punkt A zur Dicke am Punkt B sollte vorzugsweise zwischen
0,5 und 0,55 betragen.
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Schließlich ist es wünschenswert,
daß das
Rad zentriert ist; der Abstand der Ebene P zur Außenfläche des
Spurkranzes sollte etwa zwischen 70 und 85 mm liegen.
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Ist das Rad für die Verwendung bei einem
Hochgeschwindigkeitszug mit Neigetechnik mit einer Höchstgeschwindigkeit
von bis zu 240 km/h bestimmt, sollte es vorzugsweise aus Stahl gebildet
sein, dessen chemische Zusammensetzung in Gewichtsprozent enthält:
0,470% ≤ C ≤ 0,570%
0,600% ≤ Mn ≤ 0,850%
0,150% ≤ Si ≤ 0,400%
S ≤ 0,010%
P ≤ 0,020%
Ni ≤ 0,300%
Cr ≤ 0,300%
Mo ≤ 0,080%
Cu ≤ 0,300%
V ≤ 0,050%
Al ≤ 0,025%
Ti ≤ 0,070%
H ≤ 0,0002%
O ≤ 0,0015%
N ≤ 0,0080%
wobei
der Rest Eisen und aus der Erzeugung resultierende Unreinheiten
sind,
und daß weiterhin:
– die Reinheit
hinsichtlich der Einschlüsse,
kontrolliert durch Vergleich mit typischen Bildern gemäß der Norm ASTM
E45 so ist, daß die
Maßangaben
A, 8, C, D kleiner als die folgenden Werte sind:
wobei die Summe der
Werte B+C-D kleiner oder gleich 3 sein soll,
– der ASTM-Index
der Korngröße größer oder
gleich 7 ist, wobei maximal 20% der Körner einen ASTM-Index gleich
6 haben,
– die
Härte an
der Seitenfläche
des Radkranzes zwischen 255 und 321 HB liegt und größer als
255 HB zumindest bis 35 mm unter der Lauffläche entsprechend der letzten
Profilierung verbleibt,
– die
Zug- und Elastizitätseigenschaiten
die folgenden sind:
– bei der Ultraschallkontrolle über den
gesamten Betriebsbereich der Lauffläche, ausgeführt entsprechend der Spezifikation
AAR M107 Abschnitt
18, keine Mängel entsprechend einem Loch
von 2 mm Durchmesser oder größer sichtbar
werden.
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Unter diesen Bedingungen können insbesondere
Brüche
von Radscheiben durch Rißbildung
während des
Betriebs vermieden werden.
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Jetzt soll die Erfindung genauer,
aber nicht begrenzend beschrieben werden, im Zusammenhand mit der
Figur, die einen halben Meridiansschnitt eines Rades für einen
Hochgeschwindigkeitszug mit Neigetechnik darstellt.
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Da die Konzeption der Geometrie des
Rades gemäß der Erfindung
immer auf dem selben Prinzip beruht, ob es sich um ein Waggonrad
oder um ein Rad für
ein Hochgeschwindigkeitszug handelt, soll zunächst das allgemeine Prinzip
ohne Bezugnahme auf die Verwendung beschrieben werden, danach wird
die Geometrie eines Rades für
einen Hochgeschwindigkeitszug mit Neigetechnik genauer dargelegt.
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Das Eisenbahnrad, dessen halber Meridiansschnitt
in 1 dargestellt ist,
ist ein um eine Achse XX' senkrecht
zu einer Mittelebene P drehendes Teil. Das Rad besitzt auf seinem
Umfang einen Radkranz 1, dessen Halb-Dicke sich zur Hälfte in
der Ebene P befindet. Der Radkranz 1 enthält eine
Lauffläche 2 und
einen Spurkranz 3. Das Rad enthält in seiner Achse eine Nabe 4 mit
einer Axialbohrung 8 zur Aufnahme eines Achsschenkels.
Eine Radscheibe 5 sichert die Verbindung zwischen der Nabe 4 und
dem Radkranz 5 durch eine Verbindungszone der Radscheibe
mit dem Radkranz 6 und einer Verbindungszone der Radscheibe
mit der Nabe 4. Der Schnitt der Radscheibe ist längs einer
Meridianlinie AB konstruiert, die sich zwischen einem an der Verbindungsstelle
der Radscheibe 5 und der Verbindungszone der Radscheibe
mit dem Radkranz 6 gelegenen Punkt A und einem an der Verbindungsstelle
der Radscheibe 5 mit der Nabe 7 gelegenen Punkt
B erstreckt. Die beiden Punkte A und B liegen auf gegenüberliegenden
Seiten der Mittelebene P und sind beide symmetrisch in bezug auf
den Schnittpunkt I der Meridianlinie AB mit der Ebene P. Der Punkt
I ist ein Wendepunkt der Kurve AB. Die Kurvenabschnitte AI und IB
sind im wesentlichen Kreisbögen,
deren Radius R größer ist
als die Hälfte
der Radialdistanz h (parallel zur Ebene P gemessene Distanz) zwischen
dem Punkt A und dem Punkt B. Allgemeiner gesagt sind die Kurvenabschnitte
AI und BI zueinander in bezug auf den Punkt I symmetrisch.
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Die Entfernung der Punktes I von
der Achse XX` liegt zwischen dem 0,5- und 0,65-fachen des äußeren Radius
des Rades, wobei dieser Radius die Distanz des Schnittpunktes C
der Ebene P mit der Lauffläche 2 zur
Achse XX' ist, wenn
das Rad neu ist, bzw. die Distanz des Punktes C' zur Achse XX', wenn das Rad abgenutzt ist.
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Die Tangente TA an
die Kurve AB in dem Punkt A kreuzt die Spur J1J2 der Grenze zwischen der Radscheibe und
dem Radkranz in einem Punkt J, und die Tangente TB an
die Kurve AB im Punkt B kreuzt die Spur M1M2 der Grenze zwischen der Radscheibe und
der Nabe in einem Punkt M. Die Spur J1J2 kreuzt die Spur der Ebene P in einem Punkt
P1, und die Spur M1M2 kreuzt die Spur der Ebene P in einem Punkt
P2. Die Distanzen P1J
und P2M sind im wesentlichen gleich, das
heißt
abgesehen von den Herstellungstoleranzen. Vorzugsweise dergestalt,
daß die
Tangenten TA und TB parallel
zur Ebene P verlaufen, abgesehen von den Herstellungstoleranzen.
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Der Punkt A befindet sich auf derselben
Seite der Ebene P wie der Spurkranz 3.
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Die Dicke der Radscheibe nimmt entlang
der Linie AB gleichmäßig, im
wesentlichen linear vom Punkt B bis zum Punkt A ab.
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Das Eisenbahnrad ist schließlich zentriert,
was bedeutet, daß die
Ebene P sich gleichzeitig auf der halben Stärke des Radkranzes und auf
der Halb-Dicke der Nabe befindet.
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Die Verkrümmung wird zunächst durch
die Anordnung der Punkte A und B, die symmetrisch zum Punkt I liegen,
und durch die Tatsache, daß der
Punkt I ein Wendepunkt der Kurve AB ist, eingeschränkt. Durch diese
Anordnung besteht durch die durch die Bremsung ausgelöste Erhitzung
die Neigung zur Verformung der Linie AB parallel zur Ebene P. Die
Verkrümmung
ist umso geringer, je näher
der Wendepunkt I beim Halb-Radius des Rades liegt. Sie ist ebenfalls
begrenzt, wenn die Tangen ten TA und TB im wesentlichen parallel zur Ebene P verlaufen.
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Die Kurve AB besteht nicht notwendigerweise
aus zwei Kreisbögen.
Sie kann zum Beispiel ein Kurvenabschnitt dritten Grades sein.
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Der Punkt A befindet sich nicht zwangsweise
auf der selben Seite der Ebene P wie der Spurkranz, jedoch ist diese
Anordnung günstig,
weil durch eine eventuelle Krümmung
die Neigung besteht, daß sich
der Abstand der Räder
vergrößert, was
eine gute Stabilität
auf dem Gleis begünstigt.
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Auch die Zentriertheit des Rades
ist nicht obligatorisch, aber dadurch können die Drehbiegespannungen
in den Achsschenkeln vermindert werden.
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Schließlich ist es durch die progressive
Veränderung
der Dicke der Radscheibe möglich,
das Rad möglichst
leicht zu machen, insbesondere, wenn die Radscheibe roh geschmiedet
ist. Diese Gewichtsverringerung wird insbesondere möglich, weil
die stärksten
dynamischen axialen Beanspruchungen, den die Radscheibe unterworfen
ist, sich in der Nähe
der Nabe befinden. Es ist also nicht erforderlich, daß die Stärke der Radscheibe
in der Nähe
des Radkranzes ebenso groß ist
wie in der Nähe
der Nabe.
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Es ist anzumerken, daß ein Eisenbahnrad
entweder ein geschmiedetes Teil oder ein geformtes Teil ist, das
heißt,
ein Teil mit einer gewissen geometrischen Ungenauigkeit. Auch sind
die beschriebenen Eigenschaften nur im wesentlichen realisiert,
das heißt
auf einige mm genau.
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Das so hergestellte Rad ist insbesondere
für Waggons
geeignet, deren Belastung pro Achse bis zu 25 Tonnen betragen kann
und die eine Bremsleistung pro Rad von bis zu 40 kW während 30
Minuten aushalten müssen.
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Das Rad ist ebenfalls für Hochgeschwindigkeitszüge mit Neigetechnik
geeignet, die mindestens bis zu 240 km pro Stunde schnell fahren.
In diesem Fall besitzt das Rad vorzugsweise eine Symmetrieebene
P, die durch die Halb-Dicke des Radkranzes 1 verläuft, aber
es ist nicht vollständig
zentriert, da die Nabe 4 gegenüber der Seite des Spurkranzes 3 etwas
versetzt ist. Die Radscheibe 5 ist um eine Meridianlinie
AB herum konstruiert, die einen in der Ebene P gelegenen Wendepunkt
I hat. Der äußere Radius
R1 des neuen Rades beträgt 457,2 mm, die Punkte A und
B liegen auf Kreisen mit einem Radius von R2 =
316, 2 mm bzw. R3 = 204, 6 mm, so daß der Punkt
I auf einem Kreis mit einem Radius R4 =
260,4 mm liegt. Das Verhältnis
R4/R1 beträgt 0,57. Die
Radialdistanz h zwischen den Punkten A und B beträt 111,6
mm. Die Abschnitte AI und IB der Meridianlinie sind Kreisbögen mit
einem Radius von R5 = 65 mm bzw. R6 = 65 mm, wobei beide größer sind als die Hälfte der
Radialdistanz h. Die Dicke der Radscheibe, die auf der Seite der
Nabe e1 = 32 mm beträgt, nimmt gleichmäßig bis
auf e2 = 19,05 mm auf der Seite des Radkranzes
ab, und diese Abnahme verläuft
fast linear. Die Tangenten TA und TB an die Punkte A und B verlaufen parallel
zur Ebene P. Der Schnittpunkt I der Tangente mit der Linie J1J2, die Spur der
Grenze zwischen der Radscheibe 5 und dem Radkranz 1,
befindet sich auf der Seite des Spurkranzes 3 in einer
Entfernung von der Ebene P von 32,2 mm. Der Schnittpunkt M der Tangente TB mit der Linie M1M2, die Spur der Grenze zwischen der Radscheibe 5 und
der Nabe 4, befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Spurkranzes 3 in
einer Entfernung von 27,8 mm von der Ebene P. Die Dicke e3 des Radkranzes beträgt 136,5 mm, die Nabe hat eine
Dicke von e4 = 169,1 mm, und die Ebene P
befindet sich in einer Axialdistanz von 69,9 mm von der auf der
gegenüberliegenden
Seite des Spurkranzes gelegenen Vordersei te der Nabe. Die Seitenfläche des
Radkranzes, auf der Seite des Spurkranzes, springt um 22,225 mm von
der Seitenfläche
der auf der Seite des Spurkranzes gelegenen Nabe zurück. Außerdem enthält das Rad ein
Loch 9 zur Einspritzung von Öl, das in die Bohrung 8 der
Nabe 4 mündet
und das zur Druckeinspritzung von Öl dienen soll, um die Demontage
des Rades zu erleichtern, wenn es auf einer Achse montiert ist.
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Das derart ausgestaltete Rad hat
eine gute Radialelastizität
und einen guten Bremswiderstand. Die Verkrümmung ist gering, und die verbleibenden
Beanspruchungen in der Verbindungszone zwischen dem Radkranz und
der Radscheibe bleiben Druckbelastungen.
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Die genauen Abmessungen des Rades,
die oben genannt wurden, werden für eine spezielle Anwendung
optimiert und können
gegebenenfalls vom Fachmann abgeändert
werden, um sie an abweichende Nutzungsbedingungen anzupassen.
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Diese Räder können aus Ganzstahl hergestellt
werden, der durch die Normen über
Stahl für
Eisenbahnräder
definiert ist und insbesondere durch die amerikanische Spezifikation
AAR M-107 vom 2.01.1994. Die Erfinder haben jedoch festgestellt,
daß die
Einhaltung der von diesen Normen auferlegten Eigenschaften nicht
ausreichend ist, um katastrophale Brüche während des Betriebs zu vermeiden,
wenn die Räder
auf Hochgeschwindigkeitszügen
montiert sind. Die Erfinder haben hingegen festgestellt, daß das Rad,
um die Sicherheit unter Betriebsbedingungen bei einem Neigezug,
der auf einem Gleis mit Wechselbetrieb mit einer Geschwindigkeit
von bis zu 240 km/h fährt,
zu gewährleisten,
geschmiedet sein muß,
um eine ausreichende Festigkeit zu erreichen, und aus Stahl mit
folgenden Eigenschaften gebildet sein muß:
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a) chemische Zusammensetzung
in Gewichtsprozent:
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0,470% ≤ C ≤ 0,570%
0,600% ≤ Mn ≤ 0,850%
0,150% ≤ Si ≤ 0,400%
S ≤ 0,010%
P ≤ 0,020%
Ni ≤ 0,300%
Cr ≤ 0,300%
Mo ≤ 0,080%
Cu ≤ 0,300%
V ≤ 0,050%
Al ≤ 0,025%
Ti ≤ 0,070%
H ≤ 0,0002%
O ≤ 0,0015%
N ≤ 0,0080%
wobei
der Rest Eisen und aus der Erzeugung resultierende Unreinheiten
sind,
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b) Reinheit hinsichtlich
der Einschlüsse:
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kontrolliert durch Vergleich mit
typischen Bildern gemäß der Norm
ASTM E45, wobei die Werte unter folgenden Maximalwerten bleiben
müssen:
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Außerdem muß die Summe der Werte B+C-D
kleiner oder gleich 3 sein.
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c) Korngröße:
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Das Korn muß fein sein und der ASTM-Index
größer oder
gleich 7, es sind höchstens
20% der Körner mit
einen ASTM-Index gleich 6 zulässig.
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d) mechanische Eigenschaften:
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Die Härte an der Seitenfläche des
Radkranzes muß zwischen
255 und 321 HB betragen und größer als
255 HB zumindest bis 35 mm unter der Lauffläche entsprechend der letzten
Profilierung bleiben.
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Die Zug- und Elastizitätseigenschaften
müssen
wie folgt sein:
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e) Ultraschallkontrollen:
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Bei der Ultraschallkontrolle über den
gesamten Betriebsbereich der Lauffläche, ausgeführt entsprechend der Spezifikation
AAR M107 Abschnitt 18, dürfen keine Mängel entsprechend
einem Loch von 2 mm Durchmesser sichtbar werden.
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Die chemische Zusammensetzung wird
so gewählt,
daß durch
die Härtung
des Radkranzes eine ferrito-perlitische Struktur mit den gewünschten
mechanischen Eigenschaften erzielt wird. Aufgrund der mechanischen
Eigenschaften des Rad kranzes und der Härte lassen sich Abblätterungen
und Verformungen der Schienenlauffläche verringern. Insbesondere
wird die Elastizitätsgrenze
so gewählt,
daß eine
ausreichende Schwerkraftfestigkeit unter der Schienenlauffläche erzielt
wird und somit Verformungen der Schienenlauffläche vermieden werden, die zu
Stabilitätsverlusten
an dem mit dem Rad ausgestatteten Wagen führen können. Aufgrund der mechanischen
Eigenschaften der Radscheibe kann ein leichtes Rad entworfen werden,
das den dynamischen Beanspruchungen während des Betrieb gut standhält. Aufgrund
des unterschiedlichen Zugwiderstandes Rm zwischen dem Radkranz und
der Radscheibe können
verbleibende Zugbelastungen in der Verbindungszone zwischen der
Radscheibe und dem Radkranz erzielt werden. Durch die Kombination
zwischen den mechanischen Eigenschaften des Radkranzes, insbesondere
die Elastizität,
die Reinheit hinsichtlich der Einschlüsse und die Ergebnisse der
Ultraschallkontrolle, kann der Verlust von Segmenten des Radkranzes durch
Rißbildung
während
des Betriebs vermieden werden, wobei diese Art von Störung besonders
gefährlich ist.
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Der Mindestgehalt an Kohlenstoff
wird festgelegt, um eine ausreichende Härte zu erzielen, um die Abnutzung
des Rades durch die Rollbewegung zu begrenzen. Der Höchstgehalt
wird festgelegt, um die Abnutzung des Rades durch die Backenbremsung
zu vermindern, die sehr starke Oberflächenerhitzungen auslöst, die
zur Bildung von Martensitlinsen führen kann, die umso zerbrechlicher
sind, je höher
der Kohlenstoffgehalt ist. Außerdem
ist es besser, den Kohlenstoffgehalt zu begrenzen, damit die Härte der
Schienenlauffläche
nicht größer ist
als die Härte
der Schienen, um die Abnutzung der Schienen zu vermindern.
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Bei bestimmten Rädern, die nur durch Scheiben
gebremst werden, wie die Lokomotivenräder, die unter etwas anderen
Bedingungen arbeiten als die Räder
von Zugwagen, kann man einen etwas höheren Kohlenstoffgehalt zwischen
0,570% und 0,670% wählen.
Die Härte
muß dann
an der Seitenfläche
des Radkranzes zwischen 255 und 321 HB betragen und größer als
255 HB zumindest bis 35 mm unter der Lauffläche entsprechend der letzten
Profilierung bleiben.
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Die Zug- und Elastizitätseigenschaften
müssen
wie folgt sein:
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Alle anderen Eigenschaften, insbesondere
die Reinheit und die Ergebnisse der Ultraschallkontrollen, müssen identisch
mit denen sein, die im vorhergehenden Fall festgelegt wurden.
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Es ist anzumerken, daß die Radscheibe
des Rades gerade sein kann, wenn das Rad überhaupt nicht durch Bremsbacken
gebremst wird, aber insbesondere die mechanischen Eigenschaften
und die Eigenschaften hinsichtlich der Reinheit müssen beachtet
werden, um Brüche
während
des Betriebs zu vermeiden.
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Als Beispiel und zum Vergleich wurden
Räder für einen
Neigezug, der bis zu 240 km/h schnell fahren kann, mit folgenden
Eigenschaften hergestellt:
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1) Serie Nr. 1, gemäß der Erfindung:
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– Rad
für Wagen
mit S-förmiger
Radscheibe, wie oben beschrieben, gemischte Bremsung, 85% durch Scheiben,
15% durch Bakken.
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– chemische
Zusammensetzung des Metalls (in Tausendstel Gewichtsprozenten):
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– mechanische
Eigenschaften:
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– Reinheit
hinsichtlich der Einschlüsse:
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– Ultraschallkontrollen:
keine Mängel
entsprechend Löchern
von 2 mm Durchmesser.
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– Kornstruktur
und -größe:
Ferrrit-Perlit,
Korn ASTM 8
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2) Serie Nr. 2, zum Vergleich:
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– Rad
für Lokomotive
mit gerader Radscheibe, Bremsung 100% durch Scheiben.
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- chemische Zusammensetzung des Metalls
(in Tausendstel Gewichtsprozent):
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– mechanische
Eigenschaften:
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– Reinheit
hinsichtlich der Einschlüsse:
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– Ultraschallkontrollen:
keine
Mängel
entsprechend Löchern
von 2 mm Durchmesser.
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– Kornstruktur
und -größe:
Ferrrit-Perlit,
Korn ASTM 8
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3) Serie Nr. 3, zum Vergleich:
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– Rad
für Wagen
mit gerader Radscheibe, gemischte Bremsung 85% durch Scheiben, 15%
durch Backen.
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- chemische Zusammensetzung des Metalls
(in Tausendstel Gewichtsprozenten):
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– mechanische
Eigenschaften:
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– Reinheit
hinsichtlich der Einschlüsse:
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– Ultraschallkontrollen:
keine
Mängel
entsprechend Löchern
von 3 mm Durchmesser.
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– Kornstruktur
und -größe:
Ferrrit-Perlit,
Korn ASTM 6
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Beim Betrieb dieser Radserien wurden
folgende Ergebnisse erreicht:
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Aus diesen Ergebnissen geht einerseits
hervor, daß durch
die S-förmige
Radscheibe gemäß der Erfindung
die Verkrümmung
sehr deutlich gesenkt wird (Vergleich A und C), und insbesondere,
daß aufgrund
der Eigenschaften des Metalls gemäß der Erfindung Brüche des
Radkranzes durch Rißbildung
vermieden werden.