-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung betrifft im Allgemeinen modifizierte Glykoproteinhormone.
Spezifisch betrifft diese Erfindung Modifikationen an einem humanen
Glykoprotein, die superagonistische Aktivität erzeugen.
-
STAND DER TECHNIK
-
Thyreotropin
(Thyreoidea-stimulierendes Hormon, TSH) und die Gonadotropine Choriongonadotropin (CG),
Lutropin (Luteinisierungshormon LH) und Follitropin (follikelstimulierendes
Hormon FSH) umfassen die Familie der Glykoproteinhormone.
-
Jedes
Hormon ist ein Heterodimer aus zwei nicht kovalent verbundenen Untereinheiten: α und β. Innerhalb
der gleichen Spezies ist die Aminosäuresequenz der α-Untereinheit
in allen Hormonen identisch, während
die Sequenz der β-Untereinheit hormonspezifisch
ist. (Pierce, J. G. and Parsons, T. F. "Glycoprotein hormones: structure and
function." Ann.
Rev. Biochem. 50: 465–495
(1981)). Die Tatsache, dass die Sequenzen der Untereinheiten vom
Fisch zu Säugetieren
weitgehend erhalten sind, impliziert, dass dies Hormone sich aus einem
gemeinsamen Stammprotein entwickelt haben (Fontaine Y-A. and Burzawa-Gerard,
E. "Esquisse de l'evolution des hormones
gonadotopes et thyreotropes des vertebres." Gen. Comp. Endocrinol. 32: 341–347 (1977)).
Evolutionäre
Veränderungen
dieser Hormone führten
in bestimmten Fällen
zur Modifikation der biologischen Aktivität (Licht, P. et al. "Evolution of gonadotropin
structure and function." Rec.
Progr. Horm. Res., 33: 169–248
(1977) und Combarnous, Y. "Molecular
basis of the specificity of binding of glycoprotein hormones to their
receptors." Endocrine
Rev. 13: 670–691
(1992)), wenngleich keine spezifischen strukturellen Determinanten,
die die Biopotenz modulieren, ermittelt wurden. Zum Beispiel teilen
sich das humane Thyreoidea- stimulierende
Hormon (hTSH) und das bovine Thyreoidea-stimulierende Hormon (bTSH) eine hohe
Homologie in der α-(70%) und β-(89%)Untereinheitssequenz,
aber das bTSH ist 6 bis 10 Mal potenter als das hTSH (Yamazaki, K.
et al. "Potent thyrotropic
activity of human chorionic gonadotropin variants in terms of 125I incorporation and de novo synthesized
thyroid hormone release in human thyroid follicles." J. Clin. Endocrinol.
Metab. 80: 473–479
(1995)).
-
Glykoproteinhormone
sind in bestimmten Therapien entscheidend, wie etwa bei der Behandlung
von Patienten mit Schilddrüsenkarzinom.
(Vgl. zum Beispiel Meier, C. A., et al., "Diagnostic use of Recombinant Human
Thyrotropin in Patients with Thyroid Carcinoma (Phase I/II Study)." J. Clin. Endocrinol.
Metabol. 78: 22 (1994)). Die potentielle Verwendung des humanen
Thyreoidea-stimulierenden Hormons (TSH) bei der Behandlung dieser
Krankheit wurde aufgrund der potentiellen Übertragung der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit aufgegeben.
Eine Alternative zur Verwendung von humanem TSH ist die Verwendung
von bovinem TSH, aber dieser Ansatz ist sehr begrenzt, da dieses
Hormon Nebenwirkungen, wie etwa Übelkeit,
Erbrechen, lokale Induration, Urtikaria verursacht und eine relativ
hohe Gefahr eines anaphylaktischen Schocks besteht (Meier, C. A.,
et al.). Die fehlende Biokonsistenz des Urin-Gonadotropins und die
begrenzte Wirksamkeit rekombinanter Glykoproteinhormone rechtfertigen
deren künftigen
Ersatz mit wirksameren rekombinanten Analoga. Es gibt daher einen
Bedarf an vom Menschen abgeleiteten Glykoproteinhormonen sowie an
Agonisten dieser Hormone.
-
Zum
Beispiel wird die Verabreichung eines Agonisten des Thyreoidea-stimulierenden
Hormons in einer bestimmten klinischen Situation, wie etwa einem
Schilddrüsenkarzinom,
die Aufnahme von Radioiod in das Karzinom zur Behandlung der Krankheit
verbessern. Durch die Agonisten des Thyreoidea-stimulierenden Hormons
wird eine größere Menge
von Radioiod auf das Karzinom gerichtet, was zu einer wirksameren
Behandlung führt.
Alternativ können
Glykoproteinhormone, die verwendet werden, um einen Follikelsprung
zu anzuregen, durch Superagonisten ersetzt werden. Dies wird die
erforderliche Hormondosis senken, die derzeit ein medizinisches
Hauptproblem bei der Fruchtbarkeitsbehandlung ist. (Ben-Rafael,
Z., et al. "Pharmacokinetics of
follicle-stimulating hormone: clinical significance." Fertility and Sterility
63: 689 (1995)). Dort, wo die Verwendung eines follikelstimulierendem
Wildtyp-Hormons zur Hyperstimulation und höheren Raten an Mehrfachschwangerschaften
und Aborten geführt
hat, offenbar durch eine hohe Anzahl an Hormonmolekülen, die
viele Follikel stimulieren, kann ein Superagonist des follikelstimulierenden
Hormons verabreicht werden, um die Unfruchtbarkeit zu behandeln.
Die Verwendung eines Agonisten dieses modifizierten Hormons kann
zu einer niedrigeren Stimulationsfrequenz von mehrfachen Follikeln
führen,
da eine niedrigere Anzahl an Hormonmolekülen verabreicht werden kann,
um das gewünschte
Ergebnis zu erreichen.
-
In
WO90/02812 wird ein Verfahren
zur Produktion von Superagonist-Hormonen beschrieben, die die gemeinsame
alpha Untereinheit des Gonadotropins haben.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt zum ersten Mal spezifische Aminosäuresubstitutionen
in humanen Glykoproteinhormonen bereit, die zu humanen Glykoproteinhormonanaloga
führen,
die einen starken Anstieg der Bioaktivität sowohl in vitro als auch
in vivo aufweisen.
-
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein modifiziertes humanes Thyreoidea-stimulierendes
Hormon (TSH) bereit, wie in Anspruch 1 angeführt.
-
In Übereinstimmung
mit dem (den) Ziel(en) dieser Erfindung, die hier ausgeführt und
umfassend beschrieben werden, stellt diese Erfindung in einem Aspekt
ein humanes Glykoproteinhormon, TSH, bereit, das mindestens drei
basische Aminosäuren
in der α-Untereinheit
an den Positionen umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus den
Positionen 11, 13, 14, 16, 17 und 20 ausgewählt werden.
-
Die
Erfindung stellt ferner ein humanes Glykoproteinhormon, TSH, bereit,
das mindestens eine basische Aminosäure in der α-Untereinheit an den Positionen
umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus den Positionen 11, 13,
14, 16, 17 und 20 ausgewählt
werden.
-
In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein modifiziertes humanes
Glykoproteinhormon, TSH, bereit, das gegenüber einem humanen Wildtyp-Glykoprotein
eine erhöhte
Aktivität
aufweist, wobei das modifizierte humane Hormon eine basische Aminosäure umfasst,
die an einer Position substituiert ist, die der gleichen Aminosäureposition
in einem nicht humanen Glykoproteinhormon entspricht, das gegenüber dem
humanen Wildtyp-Glykoprotein eine erhöhte Aktivität aufweist.
-
In
einem anderen Aspekt wird ein Verfahren zur Behandlung eines mit
einer Glykoproteinhormonaktivität
in einem Subjekt assoziierten Leidens offenbart, das die Verabreichung
einer therapeutischen Menge des Glykoproteinhormons der vorliegenden
Erfindung an den Patienten umfasst.
-
In
einem anderen Aspekt wird ein Verfahren zur Konstruktion superaktiver
nicht-chimärischer
Analoga humaner Hormone offenbart, das das Vergleichen der Aminosäuresequenz
eines aktiveren Homologs einer anderen Spezies mit den humanen Hormonen,
das Substutuieren der Aminosäuren
des humanen Hormons durch die entsprechenden Aminosäuren aus
den anderen Spezies, das Bestimmen der Aktivität des substituierten humanen
Hormons und das Auswählen
superaktiver Analoga aus den substituierten humanen Hormonen umfasst.
-
In
noch einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Nukleinsäuren bereit,
die die modifizierten Glykoproteinhormone, TSH, kodieren.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt einen Vergleich der relevanten
Primärsequenzen
der α-Untereinheit
von 27 verschiedenen Spezies (a). Es erfolgte das Alignment der
Untereinheit-Sequenzen, die aus dem Sequenzieren des PCR-amplifizierten
Fragments genomischer DNA von Schimpanse, Orang-Utan, Gibbon und
Pavian (unterstrichen) erhalten wurden, die von GeneBank, SWISS-PROT
und PDB-Datenbank bezogen wurden. Die Nummerierung der Sequenzen
entspricht der der humanen α-Untereinheitsequenz.
Bindestriche (---) geben Aminosäurereste an,
die mit denen der humanen α-Untereinheit identisch
sind. Unter verschiedenen Spezies konservierte Lysinreste sind fettgedruckt.
Die Primatensequenzen, die in dieser Untersuchung bestimmt werden,
sind unterstrichen. Die α-Untereinheitsequenzen
von Mensch, Schimpanse und Orang-Utan sind die einzigen Sequenzen
ohne basische Aminosäuren
in dieser Region, trotz des relativ hohen Ähnlichkeitsgrads bei diversen
Wirbeltierspezies.
-
(b)
Mutationen der humanen Sequenz, die in dieser Region vorgenommen
wurden, beinhalteten die Einführung
von einzelnen und mehrfachen Lys-Resten, die in allen nicht humanen
Säugetiersequenzen
vorhanden sind. Zusätzlich
wurde Alaninmutagenese der Reste 13, 16 und 20 verwendet, um die
Rolle von Gln13, Pro16 und Gln20 zu untersuchen.
-
2 zeigt die Bioaktivitäten und Rezeptorbindungsaktivitäten der
potentesten hTSH-Analoga: (a, b) cAMP-Stimulation in CHO-JP09-Zellen.
Die Daten stellen den Mittelwert ± Standardfehler von dreifachen
Bestimmungen aus einem repräsentativen
Versuch dar, der drei (a) und zwei (b) Mal wiederholt wurde. (c,
d) Rezeptorbindungsaktivitäten
in CHO-JP09-Zellen. Es wurden die gleichen Mutanten gestestet wie
in 2a bzw. 2b. Die
Werte sind der Mittelwert ± Standardfehler
von vierfachen Bestimmungen aus einem Versuch, der zwei Mal wiederholt
wurde. (e) Thymidin-Aufnahmestimulation in FRTL-5-Zellen. Die Werte sind der Mittelwert ± Standardfehler
von vierfachen Bestimmungen aus einem Versuch, der zwei Mal wiederholt
wurde. (f) Stimulation der T4-Sekretion bei Mäusen. Jeder Datenpunkt steht
für den
Mittelwert ± Standardfehler
der Werte von 4 bis 5 Tieren eines repräsentativen Versuchs, der zwei
Mal wiederholt wurde. (g) cAMP-Stimulation in CHO-hTSH-Zellen. Die
Daten stehen für
den Mittelwert ± Standardfehler
von 3 bis 4 Bestimmungen aus einem repräsentativen Versuch, der 3 Mal
wiederholt wurde. (h) Rezeptorbindungsaktivitäten an CHO-JP09-Zellen. Die Daten stehen für den Mittelwert ± Standardfehler
von 3 bis 4 Bestimmungen aus einem repräsentativen Versuch, der 3 Mal
wiederholt wurde. (i) Stimulation der T4-Sekretion bei Mäusen. Jeder
Datenpunkt steht für den
Mittelwert ± Standardfehler
der Werte von 4 bis 5 Tieren eines repräsentativen Versuchs, der zwei
Mal wiederholt wurde.
-
3 zeigt die Bioaktivitäten und Rezeptorbindungsaktivitäten der
potentesten hCG-Analoga. Progesteronproduktionsstimulation (a) und
Rezeptorbindungsassay (b) in MA-10-Zellen. Die Daten stehen für den Mittelwert ± Standardfehler
von dreifachen Bestimmungen aus einem repräsentativen Versuch, der drei
Mal wiederholt wurde. Die relativen maximalen Produktionslevel von
Progesteron sind in Tabelle II, als %, der mit WT-hCG erhalten wurde,
dargestellt. cAMP-Stimulation
(c) und Rezeptorbindungsassay (d) in COS-7-Zellen, die hLH-Rezeptor exprimieren.
Die Daten stehen für
den Mittelwert ± Standardfehler
von dreifachen Bestimmungen aus einem repräsentativen Versuch, der zwei
Mal wiederholt wurde.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung kann unter Bezugnahme auf die folgende ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
und der Beispiele, die darin enthalten sind, und der Figuren und
deren vorausgehender und nachfolgender Beschreibung leichter verstanden
werden.
-
Bevor
die vorliegenden Verbindungen, Zusammensetzungen und Verfahren offenbart
und beschrieben werden, sollte verstanden werden, dass diese Erfindung
nicht auf spezifische Subjekte, d. h. Menschen sowie nicht menschliche
Säugetiere,
spezifische Aminosäuren,
spezifische klinische Leiden, spezifische Analoga oder spezifische
Verfahren beschränkt
ist, da solche natürlich
variieren können
und die darin enthaltenen zahlreichen Modifikationen und Variationen
werden für
den Fachmann offensichtlich sein. Es sollte auch verstanden werden,
dass die hier verwendete Terminologie nur das Ziel hat, besondere
Ausführungsformen
zu beschreiben und nicht beschränkend
wirken soll.
-
Wie
in der Spezifikation und in den Ansprüchen verwendet, kann "ein", abhängig vom
Kontext, in dem es verwendet wird, ein oder mehrere bedeuten. Somit
bedeutet zum Beispiel die Bezugnahme auf "ein humanes Glykoproteinhormon", dass mindestens
ein humanes Glykoproteinhormon benutzt wird.
-
In
einem Aspekt stellt die Erfindung ein humanes Glykoproteinhormon,
TSH, bereit, das mindestens drei basische Aminosäuren in der α-Untereinheit
an den Positionen umfasst, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus den Positionen 11, 13, 14, 16, 17 und 20.
-
Die
Erfindung stellt ferner ein humanes Glykoproteinhormon, TSH, bereit,
das mindestens eine basische Aminosäure in der α-Untereinheit an den Positionen
umfasst, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den Positionen 11, 13, 14, 16, 17
und 20.
-
In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein modifiziertes humanes
Glykoproteinhormon, TSH, bereit, das gegenüber einem humanen Wildtyp-Glykoprotein
eine erhöhte
Aktivität
aufweist, wobei das modifizierte humane Hormon eine basische Aminosäure umfasst,
die an einer Position substituiert ist, die der gleichen Aminosäureposition
in einem nicht humanen Glykoproteinhormon entspricht, das gegenüber dem
humanen Wildtyp-Glykoprotein eine erhöhte Aktivität aufweist.
-
In
einem anderen Aspekt wird ein Verfahren zur Behandlung eines Leidens
offenbart, das mit einer Glykoproteinhormonaktivität in einem
Subjekt assoziiert ist, das die Verabreichung einer therapeutischen
Menge des Glykoproteinhormons der vorliegenden Erfindung an den
Patienten umfasst.
-
In
einem anderen Aspekt wird ein Verfahren offenbart, das die Reproduktion
in einem Subjekt unterstützt,
das das Verabreichen einer unterstützenden Menge des Glykoproteinhormons
der vorliegenden Erfindung umfasst.
-
In
einem anderen Aspekt wird ein Verfahren zur Konstruktion superaktiver
nicht chimärischer
Analoga humaner Hormone offenbart, das das Vergleichen der Aminosäuresequenz
eines aktiveren Homologs einer anderen Spezies mit den humanen hormonsubstituierenden
Aminosäuren
in dem humanen Hormon mit den entsprechenden Aminosäuren aus
den anderen Spezies, das Bestimmen der Aktivität des substituierten humanen
Hormons und das Auswählen
superaktiver Analoga aus den substituierten humanen Hormonen umfasst.
-
Mit "humanem" Glykoproteinhormon
ist gemeint, dass die Anzahl an Aminosäuresubstitutionen, die in der
Wildtypsequenz gemacht wurden, die Hälfte der Anzahl an Aminosäuredifferenzen
an den entsprechenden Positionen in den entsprechenden Polypeptidhormonen
zwischen humanen und anderen Spezies nicht übersteigt. Somit würde das
modifizierte Polypeptidhormon mehr als das Wildtyppolypeptidhormon
des Menschen erachtet denn als das entsprechende Polypeptidhormon
aus der nicht humanen Spezies, aus dem die Aminosäuresubstitutionen
abgeleitet sind, basierend auf der die Aminosäure kodierenden Sequenz. Wenn
es zum Beispiel eine Gesamtzahl an 20 Aminosäuredifferenzen an den entsprechenden
Positionen in den entsprechenden Glykoproteinhormonen zwischen einem
humanen Glykoprotein- und einem bovinen Glykoproteinhormon gibt,
würde ein "humanes" Glykoproteinhormon
ein modifiziertes humanes Wildtyphormon sein, das 10 oder weniger
Aminosäuresubstitutionen
innerhalb seiner Aminosäuresequenz
enthält,
die homolog zu den entsprechenden Aminosäuren in der bovinen Aminosäuresequenz
sind. Spezifischer würde
das Thyreoidea-stimulierende Hormon, wie in den hier enthaltenen
Beispielen offenbart, als "human" erachtet, wenn 20
oder mehr der insgesamt 40 Aminosäuredifferenzen zwischen den α- und β-Untereinheiten
der humanen und der bovinen Homologa zu der Aminosäure an der
entsprechenden Position in dem humanen Thyreoidea-stimulierenden Hormon
homolog sind.
-
Aufgrund
des Risikos einer adversen Immunantwort auf die Verabreichung des
modifizierten Glykoproteinhormons, wenn der Empfänger ein Mensch ist, ist natürlich das
modifizierte Glykoproteinhormon bevorzugt in größtmöglichem Umfang homolog zur
humanen Aminosäuresequenz,
ohne inakzeptablen Verlust an superagonistischer Aktivität. Wenn
das Subjekt, dem das modifizierte Glykoprotein verabreicht wird,
andererseits nicht human ist, ist das modifizierte Glykoproteinhormon
bevorzugt in größtmöglichem
Umfang homolog zur spezifischen nicht humanen Aminosäuresequenz
ohne inakzeptablem Verlust an superagonistischer Aktivität. Durch
Modifizierung eines Wildtyp-Glykoproteins, um ein modifiziertes
Glykoprotein mit einer superagonistischen Aktivität zu konstruieren,
indem spezifische Aminosäuren
substituiert werden, zählen
daher in einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die substituierten Aminosäuren, die
die agonistische Aktivität
nicht erhöhen,
10 oder weniger, insbesondere 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3 und 2 oder null.
-
Ebenso
ist mit "nicht chimärisch" gemeint, dass die
Anzahl an Aminosubstitutionen die Hälfte der Anzahl an Aminosäuredifferenzen
an entsprechenden Positionen in den entsprechenden Polypeptidhormonen zwischen
den Spezies nicht übersteigt,
so dass das modifizierte Polypeptidhormon eher als das modifizierte Wildtyp-Polypeptidhormon
der Spezies erachtet würde
als das entsprechende Polypeptidhormon der Spezies, aus der die
Aminosäuresubstitutionen
abgeleitet sind, basierend auf der die Aminosäure kodierenden Sequenz.
-
In
noch einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Nukleinsäuren bereit,
die die modifizierten Glykoproteinhormone kodieren.
-
Glykoproteinhormone
umfassen eine Familie von Hormonen, die strukturell verwandte Heterodimere sind,
die aus einer der Spezies gemeinsamen α-Untereinheit und einer verschiedenartigen β-Untereinheit
besteht, die jedem Hormon biologische Spezifität verleiht. Für einen
allgemeinen Überblick über die
Glykoproteinhormone vgl. Pierce, J. G. et al., "Glycoprotein hormones: structure and
function." Ann.
Rev. Biochem. 50: 465–495
(1981), vgl. auch Combarnous, Y. "Molecular basis of the specificity of
binding of glycoprotein hormones to their receptors." Endocrine Rev. 13:
670–691
(1992). Diese Hormonfamilie beinhaltet Choriongonadotropin (CG),
Lutropin (Luteinisierungshormon LH), Follitropin (follikelstimulierendes
Hormon FSH) und Thyreotropin (Thyreoidea-stimulierendes Hormon,
TSH). Jedes dieser Glykoproteinhormone mit mindestens einer basischen
Aminosäure
in der α-Untereinheit
an den Positionen, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den Positionen 11, 13, 14, 16, 17
und 20 wird von der vorliegenden Erfindung bereitgestellt.
-
Basische
Aminosäuren
umfassen die Aminosäuren
Lysin, Arginin und Histidin und jede andere basische Aminosäure, die
eine Modifikation zu jeder dieser drei Aminosäuren sein kann, synthetische
basische Aminosäuren,
die normalerweise nicht in der Natur zu finden sind, oder jede andere
Aminosäure,
die bei neutralem pH-Wert positiv geladen ist.
-
Die
Glykoproteinhormone, die für
die vorliegende Erfindung bereitgestellt werde, können auf
beliebige Weise erhalten werden. Zum Beispiel kann ein DNA-Molekül, das ein
Glykoproteinhormon kodiert, aus dem Organismus isoliert werden,
in dem es normalerweise zu finden ist. Zum Beispiel kann eine genomische
DNA- oder cDNA-Bank konstruiert und auf die Gegenwart der interessierenden
Nukleinsäure
gescreent werden. Verfahren zur Konstruktion und zum Screenen solcher
Banken sind dem Fachmann gut bekannt, und Kits zum Durchführen der
Konstruktions- und Screeningschritte sind im Handel erhältlich (zum
Beispiel Stratagene Cloning Systems, La Jolla, CA). Sobald sie isoliert
wurde, kann die Nukleinsäure
direkt in einen geeigneten Vektor kloniert, oder gegebenenfalls
modifiziert werden, um die nachfolgenden Klonierungsschritte zu
erleichtern. Solche Modifizierungsschritte sind Routine, wofür ein Beispiel
die Zugabe von Oligonukleotidlinkern ist, die Restriktionsorte für die Termini
von Nukleinsäuren
enthalten. Allgemeine Verfahren werden offenbart in Sambrook et
al., "Molecular
Cloning, a Laboratory Manual," Cold
Spring Harbor Laboratory Press (1989).
-
Sobald
die Nukleinsäuresequenz
des gewünschten
Glykoproteinhormons erhalten wurde, können basische Aminosäuren an
allen besonderen Aminosäurepositionen
mit Techniken, die dem Fachmann gut bekannt sind, positioniert werden.
Zum Beispiel können
PCR-Primer entworfen werden, die die Aminosäureposition oder die Aminosäurepositionen
umspannen und die eine basische Aminosäure mit einer nicht basischen Aminosäure substituieren
können.
Dann kann eine Nukleinsäure
amplifiziert werden und in das das Wildtyp-Glykoproteinhormon kodierende Sequenz
inseriert werden, um eine beliebige Anzahl möglicher Kombinationen an basischen
Aminosäuren
an jeder Position des Glykoproteinhormons zu erhalten. Alternativ
kann ein Fachmann spezifische Mutationen an jedem Punkt einer besonderen
Nukleinsäuresequenz
durch Techniken zur Punktmutagenese einführen. Allgemeine Verfahren
werden offenbart in Smith, M. "In
vitro mutagenesis" Ann.
Rev. Gen., 19: 423–462
(1985) und Zoller, M. J. "New
molecular biology methods for Protein engineering" Curr. Opin. Struct.
Biol., 1: 605–610
(1991).
-
Ein
anderes Beispiel für
ein Verfahren zum Erhalten eines DNA-Moleküls, das ein spezifisches Glykoproteinhormon
kodiert, ist, ein rekombinantes DNA-Molekül zu synthetisieren, das das
Glykoproteinhormon kodiert. Zum Beispiel sind Oligonukleotidsyntheseprozeduren
für den
Fachmann Routine und Oligonukleotide, die für eine besondere Proteinregion
kodieren, sind leicht durch automatisierte DNA-Synthese zu erhalten. Eine
Nukleinsäure
für einen
Strang eines doppelsträngigen
Moleküls
kann zu deren komplementärem
Strang synthetisiert und hybridisiert werden. Diese Oligonukleotide
können
derart entworfen werden, dass das resultierende doppelsträngige Molekül entweder
interne Restriktionsorte oder geeignete 5'- oder 3'-Überhänge an den
Termini zum Klonieren in einen geeigneten Vektor aufweist. Doppelsträngige Moleküle, die
für relativ
große Proteine
kodieren, können
leicht synthetisiert werden, indem zuerst mehrere unterschiedliche
doppelsträngige Moleküle konstruiert
werden, die für
besondere Regionen des Proteins kodieren, gefolgt von der Ligation
dieser DNA-Moleküle.
Zum Beispiel haben Cunningham, et al., "Receptor and Antibody Epitopes in Human Growth
Hormone Identified by Homolog-Scanning Mutagenesis," Science, 243: 1330–1336 (1989),
ein synthetisches Gen konstruiert, das das humane Wachstumshormongen
kodiert, indem sie zuerst überlappende
und komplementäre
synthetische Oligonukleotide konstruiert, und diese Fragmente ligiert
haben. Vgl. auch Ferretti, et al., Proc. Nat. Acad. Sci. 82: 599–603 (1986),
worin die Synthese eines synthetischen bovinen Rhodopsingens mit
1057 Basenpaaren aus synthetischen Oligonukleotiden offenbart wird.
Wenn ein Glykoproteinhormon auf diese Weise konstruiert wird, kann
ein Fachmann leicht jedes besondere Glykoproteinhormon mit basischen
Aminosäuren
an jeder besonderen Position oder Positionen entweder der α-Untereinheit, der β-Untereinheit
oder beider erhalten. Vgl. auch die
US-Patentschrift
Nr. 5,503,995 , die ein Enzym-Template-Reaktionsverfahren zum Erstellen
synthetischer Gene beschreibt. Techniken wie diese sind für den Fachmann
Routine und gut dokumentiert. DNA-Fragmente, die Glykoproteinhormone
kodieren, können
dann in vivo oder in vitro exprimiert werden, wie nachfolgend diskutiert.
-
Sobald
eine Nukleinsäure
konstruiert, modifiziert oder isoliert wurde, die ein besonderes,
interessantes Glykoproteinhormon, oder eine Region dieser Nukleinsäure kodiert,
kann diese Nukleinsäure
dann in einen geeigneten Vektor kloniert werden, der die In-vivo-
oder In-vitro-Synthese
dieses Wildtyp- und/oder modifizierten Glykoproteinhormons steuern
kann. Der Vektor ist so konzipiert, dass er die notwendigen funktionellen
Elemente aufweist, die die Transkription des inserierten Gens oder
Hybridgens steuern und regulieren können. Diese funktionellen Elemente
beinhalten, sind aber nicht beschränkt auf einen Promoter, Regionen
upstream oder downstream des Promoters (wie etwa Enhancer, die die
Transkriptionsaktivität
des Promoters regulieren können),
einen Replikationsursprung, geeignete Restriktionsorte (um das Klonieren
von Inserts, die benachbart zu dem Promoter liegen, zu erleichtern),
antibiotische Resistenzgene oder andere Marker (die dazu dienen
können,
nach Zellen zu selektieren, die den Vektor enthalten oder den Vektor,
der das Insert, RNA-Spleißstellen,
eine Transkriptionsterminationsregion oder jede andere Region enthält, die
dazu dienen kann, die Expression des inserierten Gens oder Hybridgens
zu erleichtern). (Vgl. allgemein, Sambrook et al.).
-
Es
gibt zahlreiche E. coli (Escherichia coli) Expressionsvektoren,
die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind, die für die Expression
des Nukleinsäureinserts
nützlich
sind. Andere mikrobielle Wirte, die sich für die Verwendung eignen, beinhalten
Bazillen, wie etwa Bacillus subtilis, und andere Enterobacteriaceae,
wie etwa Salmonella, Serratia und verschiedene Pseudomonas-Spezies.
In diesen prokaryotischen Wirten können auch Expressionsvektoren
erstellt werden, die typischerweise Expressionskontrollsequenzen
enthalten werden, die mit der Wirtszelle kompatibel sind (z. B.
einen Replikationsursprung). Außerdem
wird jede Anzahl einer Vielzahl von gut bekannten Promotern vorhanden
sein, wie etwa das Lactose-Promotersystem, ein Tryptophan(Trp)-Promotersystem, ein
beta-Lactamasepromotersystem oder ein Promotersystem aus dem Lambda-Phagen.
Die Promoter werden typischerweise die Expression kontrollieren,
optional mit einer Operatorsequenz, und Ribosom-Bindungsstellen
zum Beispiel zum Initiieren und Abschließen der Transkription und Translation
aufweisen. Gegebenenfalls kann ein aminoterminales Methionin durch
Insertion eines In-frame- und
5'-Met-Codons mit
dem downstream Nukleinsäureinsert
bereitgestellt werden. Die carboxyterminale Extension des Nukleinsäureinserts
kann ebenfalls unter Verwendung von Standard-Oligonukleotidmutagenese-Prozeduren
entfernt werden.
-
Außerdem kann
die Hefeexpression verwendet werden. Hefeexpressionssysteme haben
mehrere Vorteile. Erstens gibt es den Nachweis, dass Proteine, die
in Hefesekretionssystemen produziert wurden, die korrekte Disulfidpaarung
aufweisen. Zweitens wird die posttranslationale Glykosylierung durch
die Hefesekretionssysteme wirksam ausgeführt. Die pre-pro-alpha-factor-Leaderregion
von Saccharomyces cerevisiae (kodiert durch das MF''-I-Gen) wird routinemäßig verwendet,
um die Proteinsekretion aus Hefe zu steuern. (Brake, et al., "α-Factor-Directed Synthesis and
Secretion of Mature Foreign Proteins in Saccharomyces cerevisiae." Proc. Nat. Acad.
Sci., 81: 4642–4646
(1984)). Die Leaderregion des Pre-pro-alpha-factors enthält ein Signalpeptid
und ein Pro-Segment,
das eine Erkennungssequenz für
eine Hefeprotease beinhaltet, die durch das KEX2-Gen kodiert wird:
Dieses Enzym spaltet das Vorläuferprotein
auf der Carboxylseite der Lys-Arg-Dipeptid-Spaltungssignalsequenz.
Die die Nukleinsäure
kodierende Sequenz kann in-frame mit der Pre-pro-alpha-factor-Leaderregion verschmolzen
werden. Dieses Konstrukt wird dann unter die Kontrolle eines starken Transkriptionspromoters
gestellt, wie etwa dem Alkoholdehydrogenase-I-Promoter oder einem
glykolytischen Promoter. Auf die die Nukleinsäure kodierende Sequenz folgt
ein Translationsterminationscodon, auf den Transkriptionsterminationssignale
folgen. Alternativ können
die Nukleinsäure
kodierenden Sequenzen mit einer zweiten Protein kodierenden Sequenz
verschmolzen werden, wie etwa Sj26 oder β-Galactosidase, die üblicherweise
die Reinigung des Fusionsproteins durch Affinitätschromatographie erleichtern.
Die Insertion von Proteasespaltungsstellen, um die Bestandteile
des Fusionsproteins zu trennen, ist auf Konstrukte anwendbar, die
für die
Expression in Hefe verwendet werden. Eine wirksame posttranslationale
Glykosylierung und Expression rekombinanter Proteine kann auch in
Baculovirus-Systemen erreicht werden.
-
Säugetierzellen
erlauben die Expression von Proteinen in einer Umgebung, die große posttranslationale
Modifikationen begünstigt,
wie etwa Falten und Cysteinpaarung, die Zugabe komplexer Kohlenhydratstrukturen
und die Sekretion von aktivem Protein. Vektoren, die für die Expression
von aktiven Proteinen in Säugetierzellen
nützlich
sind, sind durch die Insertion der das Protein kodierenden Sequenz
zwischen einem starken viralen Promoter und einem Polyadenylierungssignal
gekennzeichnet. Die Vektoren können
Gene enthalten, die Hygromycinresistenz, Gentamicinresistenz verleihen,
oder andere Gene oder Phenotypen, die sich für die Verwendung als selektierbare
Marker eignen, oder Methotrexatresistenz für die Genamplifikation. Die das
chimärische
Protein kodierende Sequenz kann in eine Eizelllinie vom Chinesischen
Hamster (Chinese Hamster ovary – CHO)
unter Verwendung eines Methotrexatresistenz-kodierenden Vektors,
oder anderer Zelllinien, die geeignete Selektionsmarker verwenden,
eingeführt
werden. Die Gegenwart der Vektor-DNA in den transformierten Zellen
kann durch Southern-Blot-Analyse bestätigt werden. Die Produktion
von RNA, die der das Insert kodierenden Sequenz entspricht, kann
durch Northern-Blot-Analyse
bestätigt
werden. Eine Anzahl anderer geeigneter Wirtszelllinien, die in der
Lage sind, intakte humane Proteine zu sekretieren, wurden auf diesem
Gebiet entwickelt, und beinhalten CHO-Zelllinien, HeLa-Zellen, Myelomzelllinien,
Jurkat-Zellen usw. Expressionsvektoren für diese Zellen können Expressionskontrollsequenzen
beinhalten, wie etwa einen Replikationsursprung, einen Promoter,
einen Enhancer und Stellen, die notwendige Informationen verarbeiten,
wie etwa Ribosom-Bindungsstellen,
RNA-Spleißstellen,
Polyadenylierungsstellen und Transkriptionsterminatorsequenzen.
Bevorzugte Expressionskontrollsequenzen sind Promoter, die von Immunoglobulingenen,
SV40, Adenovirus, Bovinem Papillomavirus usw. abgeleitet sind. Die
Vektoren, die die Nukleinsäuresegmente
von Belang enthalten, können
durch gut bekannte Verfahren in die Wirtszelle übertragen werden, die abhängig von der
Art des zellulären
Wirts variieren. Zum Beispiel wird die Calciumchloridtransformation üblicherweise
für prokaryotische
Zellen benutzt, während
Calciumphosphat-, DEAE-Dextran- oder Lipofectin-vermittelte Transfektion
oder Elektroporation für
andere zelluläre
Wirte verwendet werden kann.
-
Alternative
Vektoren für
die Expression von Genen in Säugetierzellen, ähnlich jenen,
die für
die Expression von humanem gamma-Interferon, Gewebeplasminogenaktivator,
Gerinnungsfaktor-VIII, Hepatitis-B-Virus-Oberflächenantigen, Protease Nexinl
und eosinophilem Major Basic Protein entwickelt wurden, können benutzt
werden. Ferner kann der Vektor CMV-Promotersequenzen und ein Polyadenylierungssignal beinhalten,
das für
die Expression von inserierten Nukleinsäuren in Säugetierzellen verfügbar ist
(wie etwa COS-7).
-
Die
Expression des Gens oder des Hybridgens kann entweder in vivo oder
in vitro erfolgen. Die In-vivo-Synthese umfasst das transformieren
prokaryotischer oder eukaryotischer Zellen, die als Wirtszellen
für den
Vektor dienen können.
Ein Beispiel für
modifizierte Glykoproteinhormone, die in einen prokaryotischen Expressionsvektor
inseriert wurden, ist im Beispielabschnitt zu finden, der hier enthalten
ist.
-
Alternativ
kann die Expression des Gens in einem In-vitro-Expressionssystems stattfinden. Zum
Beispiel sind im Handel In-vitro-Transkriptionssysteme erhältlich,
die routinemäßig verwendet
werden, um relativ große
Mengen an mRNA zu synthetisieren. In solchen In-vitro-Transkriptionssystemen
würde das
die Nukleinsäure
kodierende Glykoproteinhormon in einen Expressionsvektor benachbart
zu einem Transkriptionspromoter kloniert. Zum Beispiel enthalten
die Bluescript-II-Klonierungs- und Expressionsvektoren mehrfache
Klonierungsstellen, die von starken prokaryotischen Transkriptionspromotern
flankiert sind. (Stratagene Cloning Systems, La Jolla, CA). Es sind
Kits erhältlich,
die alle notwendigen Recktanten für die In-vitro-Synthese einer RNA aus einem DNA-Template
enthalten, wie etwa Bluescript-Vektoren. (Stratagene Cloning Systems,
La Jolla, CA). Die mit einem System wie diesem in vitro produzierte
RNA kann dann in vitro translatiert werden, um das gewünschte Glykoproteinhormon
herzustellen. (Stratagene Cloning Systems, La Jolla, CA).
-
Ein
anderes Verfahren zur Produktion eines Glykoproteinhormons besteht
darin, zwei Peptide oder Polypeptide durch Proteinchemie-Techniken
miteinander zu verbinden. Zum Beispiel können Peptide oder Polypeptide
unter Verwendung derzeit verfügbarer
Laborausstattung unter Verwendung von entweder Fmoc (9-Fluorenylmethyloxycarbonyl)-
oder Boc(tert-Butyloxycarbonoyl)-Chemie
chemisch synthetisiert werden. (Applied Biosystems, Inc., Foster
City, CA). Ein Fachmann kann leicht einschätzen, dass ein Peptid oder
Polypeptid, das einem hybriden Glykoproteinhormon entspricht, durch
chemische Standardreaktionen synthetisiert werden kann. Zum Beispiel
kann ein Peptid oder Polypeptid aus dessen Syntheseharz synthetisiert
und nicht gespalten werden, während
das andere Fragment eines hybriden Peptids synthetisiert und anschließend aus
dem Harz gespalten werden kann, wodurch eine terminale Gruppe exponiert
wird, die auf dem anderen Fragment funktionell blockiert ist. Durch
Peptidkondensationsreaktionen können
diese beiden Fragmente kovalent über
eine Peptidbindung an ihren Carboxyl- bzw. Aminotermini verknüpft werden,
um ein hybrides Peptid zu bilden. (Grant, G. A., „Synthetic
Peptides: A User Guide," W.
H. Freeman and Co. N. Y. (1992) und Bodansky, M. and Trost, B.,
Ed., „Principles
of Peptide Synthesis," Springer-Verlag
Inc., N. Y. (1993)). Alternativ kann das Peptid oder Polypeptid
unabhängig
in vivo synthetisiert werden, wie oben beschrieben. Sobald sie isoliert
wurden, können
diese unabhängigen
Peptide oder Polypeptide verknüpft
werden, um über ähnliche Peptidkondensationsreaktionen
ein Glykoproteinhormon zu bilden.
-
Zum
Beispiel kann es die enzymatische Ligation klonierter oder synthetischer
Peptidsegmente relativ kurzen Peptidfragmenten ermöglichen
mit größeren Peptidfragmenten,
verbunden zu werden, um Polypeptide oder ganze Proteindomänen herzustellen
(Abrahmsen, L. et al., Biochemistry, 30: 4151 (1991)). Alternativ kann
die native chemische Ligation synthetischer Peptide benutzt werden,
um synthetisch große
Peptide oder Polypeptide aus kürzeren
Peptidfragmenten zu konstruieren. Dieses Verfahren besteht aus einer
chemischen Zwei-Schritt-Reaktion (Dawson, et al., "Synthesis of Proteins
by Native Chemical Ligation," Science,
266: 776–779
(1994)). Der erste Schritt ist die chemoselektive Reaktion eines
ungeschützten
synthetischen Peptid-α-Thioesters
mit einem anderen ungeschützten
Peptidsegment, das einen aminoterminalen Cys-Rest enthält, um ein
Thioester-verknüpftes
Zwischenprodukt als kovalentes Ausgangsprodukt zu ergeben. Ohne
Veränderung
der Reaktionsbedingungen erfährt
dieses Zwischenprodukt eine spontane schnelle intramolekulare Reaktion,
um eine native Peptidbindung an der Ligationsstelle zu bilden. Die
Anwendung dieses nativen chemischen Ligationsverfahrens auf die
gesamte Synthese eines Proteinmoleküls wird illustriert durch die
Herstellung von humanem Interleukin 8 (IL-8) (Clark-Lewis, I., et
al., FEBS Lett., 307: 97 (1987), Clark-Lewis, I., et al., J. Biol.
Chem., 269: 16075 (1994), Clark-Lewis, I., et al., Biochemistry,
30: 3128 (1991), und Rajarathnam, K., et al., Biochemistry, 29:
1689 (1994)).
-
Alternativ
können
ungeschützte
Peptidsegmente dort chemisch verknüpft werden, wo die Bindung,
die sich zwischen den Peptidsegmenten infolge einer chemischen Ligation
gebildet hat, eine unnatürliche
(nicht peptidische) Bindung ist (Schnolzer, M., et al., Science,
256: 221 (1992)). Diese Technik wurde verwendet, um Analoga von
Proteindomänen
sowie große
Mengen relativ reinen Proteins mit voller biologischer Aktivität zu synthetisieren
(deLisle Milton, R. C., et al., "Techniques
in Protein Chemistry IV," Academic
Press, New York, pp. 257–267
(1992)).
-
Die
Erfindung stellt auch Fragmente modifizierter Glykoproteinhormone
bereit, die entweder superagonistische oder antagonistische Aktivität aufweisen.
Die Polypeptidfragmente der vorliegenden Erfindung können rekombinante
Proteine sein, die durch Klonieren von Nukleinsäuren, die das Polypeptid kodieren,
in einem Expressionssystem erhalten werden, das in der Lage ist,
die Polypeptidfragmente daraus herzustellen. Zum Beispiel lässt sich
die aktive Domäne
eines Glykoproteinhormons bestimmen, die, zusammen mit einer β-Untereinheit
mit einem Glykoproteinhormonrezeptor interagieren, und eine biologische
Wirkung hervorrufen kann, die mit dem Glykoproteinhormon assoziiert
ist. In einem Beispiel können
Aminosäuren,
von denen festgestellt wird, dass sie weder zur Aktivität noch zur
Bindungsspezifität
oder -affinität
des Glykoproteinhormons beitragen, entfernt werden ohne Verlust
in der jeweiligen Aktivität.
-
Zum
Beispiel können
amino- oder carboxyterminale Aminosäuren nacheinander entweder
aus dem nativen oder dem modifizierten Glykoproteinhormon entfernt
werden und die jeweilige Aktivität
kann mit einem von vielen verfügbaren
Assays getestet werden. In einem anderen Beispiel kann ein Fragment
eines modifizierten Glykoproteins ein modifiziertes Hormon umfassen,
wobei mindestens eine Aminosäure
an spezifischen Positionen entweder in der α- oder der β-Untereinheit mit der natürlich vorkommenden
Aminosäure
substituiert wurde, und ein Abschnitt entweder der aminoterminalen
oder der carboxyterminalen Aminosäuren, oder sogar eine interne
Region des Hormons durch ein Polypeptidfragment oder eine andere
Komponente, wie etwa Biotin, das die Reinigung des modifizierten
Glykoproteinhormons erleichtern kann, ersetzt wurde. Zum Beispiel kann
ein modifiziertes Glykoprotein mit einem Maltosebindungsprotein
entweder durch Peptidchemie oder durch Klonieren der jeweiligen
Nukleinsäuren,
die die beiden Polypeptidfragmente kodieren, in einen Expressionsvektor,
derart verschmolzen werden, dass die Expression der kodierenden
Region zu einem hybriden Polypeptid führt. Das hybride Polypeptid
kann affinitätsgereinigt
werden, indem es über
eine Amylose-Affinitätssäule geleitet
wird, und das modifizierte Glykoprotein kann dann von der maltosebindenden
Region durch Spalten des hybriden Polypeptids mit dem spezifischen
Proteasefaktor Xa getrennt werden. (Vgl. zum Beispiel New England
Biolabs Product Catalog, 1996, S. 164.) Aktive Fragmente eines Glykoproteinhormons
können auch
direkt synthetisiert werden oder durch chemisches oder mechanisches
Sprengen eines größeren Glykoproteinhormons
erhalten werden. Ein aktives Fragment ist als eine Aminosäuresequenz
von mindestens etwa 5 aufeinander folgenden Aminosäuren definiert,
die von der natürlich
vorkommenden Aminosäuresequenz
abgeleitet sind, das die relevante Aktivität, z. B. Bindungsaktivität oder regulatorische
Aktivität,
aufweist.
-
Die
Fragmente, ob an andere Sequenzen angeheftet oder nicht, können auch
Insertionen, Deletionen, Substitutionen oder andere ausgewählte Modifikationen
besonderer Regionen oder spezifischer Aminosäurereste beinhalten, vorausgesetzt,
dass die Aktivität
des Peptids verglichen mit dem modifizierten Glykoproteinhormon
nicht signifikant verändert
oder gestört
wird. Diese Modifikationen können
einige andere Eigenschaften bereitstellen, wie etwa Aminosäuren entfernen/hinzufügen, die
in der Lage sind, Disulfid zu binden, deren Bio-Lebensdauer usw.
zu erhöhen.
In jedem Fall muss das Peptid eine bioaktive Eigenschaft besitzen,
wie etwa eine Bindungsaktivität,
die Regulierung der Bindung an die Bindungsdomäne usw. Funktionelle oder aktive
Regionen des Glykoproteinhormons können durch Mutagenese einer
spezifischen Region des Hormons identifiziert werden, gefolgt durch
die Expression und das Testen des exprimierten Polypeptids. Solche
Verfahren sind für
den Fachmann schnell offensichtlich und können ortsspezifische Mutagenese
des die Nukleinsäure
kodierenden Rezeptors beinhalten. (Zoller, M. J. et al.).
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das humane Glykoproteinhormon,
TSH, mindestens eine basische Aminosäure in der α-Untereinheit an der Position,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den Positionen 11, 13, 14, 16, 17
und 20. In einer Ausführungsform
hat das humane Glykoproteinhormon eine basische Aminosäure an Position
11. In einer anderen Ausführungsform
hat das humane Glykoproteinhormon eine basische Aminosäure an Position
13. In einer anderen Ausführungsform
hat das humane Glykoproteinhormon eine basische Aminosäure an Position
14. In einer anderen Ausführungsform
hat das humane Glykoproteinhormon eine basische Aminosäure an Position
16. In einer anderen Ausführungsform
hat das humane Glykoproteinhormon eine basische Aminosäure an Position
17. In einer anderen Ausführungsform
hat das humane Glykoproteinhormon eine basische Aminosäure an Position
20. In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die basische Aminosäure an Position
11, 13, 14, 16 und 20 Lysin. In noch einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die basische Aminosäure an Position 17
Arginin.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein humanes Glykoproteinhormon,
TSH, mit basischen Aminosäuren
in der α-Untereinheit
in allen Kombinationen aller zwei Positionen, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus den Positionen 11, 13, 14, 16, 17 und
20 bereit. Zum Beispiel können
basische Aminosäuren
an den Positionen 11 und 13, oder den Positionen 11 und 14, oder
den Positionen 11 und 16, oder den Positionen 11 und 17, oder den
Positionen 11 und 20, oder den Positionen 13 und 14, oder den Positionen
13 und 17, oder den Positionen 14 und 16, oder den Positionen 14
und 17, oder den Positionen 14 und 20, oder den Positionen 16 und
17, oder den Positionen 17 und 20 vorhanden sein. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat das humane Glykoproteinhormon basische
Aminosäuren
an den Positionen 16 und 13. In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat das humane Glykoproteinhormon basische
Aminosäuren
an den Positionen 20 und 13. In noch einer anderen Ausführungsform
hat das humane Glykoproteinhormon basische Aminosäuren an
den Positionen 16 und 20.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein humanes Glykoproteinhormon,
TSH, mit basischen Aminosäuren
in der α-Untereinheit
in allen Kombinationen aller drei Positionen, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus den Positionen 11, 13, 14, 16, 17 und
20 bereit. Zum Beispiel können
basische Aminosäuren
an den Positionen 11, 13 und 14, oder den Positionen 11, 13 und
16, oder den Positionen 11, 13 und 17, oder den Positionen 11, 13
und 20, oder den Positionen 11, 14 und 16, oder den Positionen 11,
14 und 17, oder den Positionen 11, 14 und 20, oder den Positionen
11, 16 und 17, oder den Positionen 11, 16 und 20, oder den Positionen
11, 17 und 20, oder den Positionen 13, 14 und 16, oder den Positionen
13, 14 und 17, oder den Positionen 13, 14 und 20, oder den Positionen
13, 16 und 17, oder den Positionen 13, 17 und 20, oder den Positionen
14, 16 und 17, oder den Positionen 14, 16 und 20, oder den Positionen
14, 17 und 20, oder den Positionen 16, 17 und 20 vorhanden sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat das humane Glykoproteinhormon basische
Aminosäuren
an den Positionen 13, 16 und 20. In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Hormon das Thyreoidea-stimulierende
Hormon. In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Hormon das follikelstimulierende
Hormon. In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Hormon das Luteinisierungshormon.
In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Hormon Choriongonadotropin. In
noch einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die basischen Aminosäuren an
allen drei Positionen ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den Positionen 11, 13, 14, 16 17 und
20 Lysin.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein humanes Thyreoidea-stimulierendes
Hormon mit mindestens drei basischen Aminosäuren in der α-Untereinheit
an den Positionen, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den Positionen 11, 13, 14, 16, 17
und 20 bereit, wobei das Thyreoidea-stimulierende Hormon auch eine basische
Aminosäure
an mindestens einer Position, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus den Positionen 58, 63 und 69 der β-Untereinheit hat. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat das Thyreoidea-stimulierende Hormon
eine basische Aminosäure
an Position 58 der β-Untereinheit.
In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat das Thyreoidea-stimulierende Hormon
eine basische Aminosäure
an Position 63 der β-Untereinheit.
In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat das Thyreoidea-stimulierende Hormon
eine basische Aminosäure
an Position 69 der β-Untereinheit.
In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat das Thyreoidea-stimulierende Hormon
eine basische Aminosäure
an jeder der Positionen 58, 63 und 69 der β-Untereinheit. In noch einer
anderen Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung ist die basische Aminosäure an mindestens einer Position,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den Positionen 58, 63 und 69 der β-Untereinheit
Arginin.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein humanes Glykoproteinhormon,
TSH, mit basischen Aminosäuren
in der α-Untereinheit
in allen Kombinationen aller vier Positionen, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus den Positionen 11, 13, 14, 16, 17 und
20 bereit. Ein Fachmann kann die möglichen verfügbaren Kombinationen
leicht bestimmen. In einer Ausführungsform
hat das humane Glykoproteinhormon basische Aminosäuren an
den Positionen 11, 13, 16 und 20. In einer anderen Ausführungsform
hat das humane Glykoproteinhormon basische Aminosäuren an
den Positionen 11, 13, 17 und 20. In einer anderen Ausführungsform
hat das humane Glykoproteinhormon basische Aminosäuren an
den Positionen 13, 14, 17 und 20. In einer bevorzugten Ausführungsform
hat das humane Glykoproteinhormon basische Aminosäuren an
den Positionen 13, 14, 16 und 20. In noch einer anderen Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung sind die basischen Aminosäuren an allen vier Positionen
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den Positionen 11, 13, 14, 16, 17 und
20 Lysin.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein humanes Glykoproteinhormon,
TSH, mit basischen Aminosäuren
in der α-Untereinheit
in allen Kombinationen aller fünf
Positionen, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den Positionen 11, 13, 14, 16, 17
und 20 bereit. Ein Fachmann kann die möglichen verfügbaren Kombinationen
leicht bestimmen. In einer Ausführungsform
hat das humane Glykoproteinhormon basische Aminosäuren an
den Positionen 13, 14, 16, 17 und 20. In einer anderen Ausführungsform
hat das humane Glykoproteinhormon basische Aminosäuren an
den Positionen 11, 13, 14, 16 und 20. In noch einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die basischen Aminosäuren an
allen fünf
Positionen ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus den Positionen 11, 13, 14, 16, 17 und
20, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Lysin und Arginin.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein humanes Glykoproteinhormon,
TSH, mit basischen Aminosäuren
in der α-Untereinheit
in sechs Positionen 11, 13, 14, 16, 17 und 20 bereit.
-
In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein humanes
Glykoproteinhormon, TSH, mit einer basischen Aminosäure in der α-Untereinheit
an mindestens einer Position, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus den Positionen 11, 13, 14, 16, 17 und 20 bereit, wobei es eine
basische Aminosäure
an mindestens einer Position, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus den Positionen 58, 63 und 69 der β-Untereinheit gibt. In einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat das humane Glykoproteinhormon eine basische
Aminosäure
an Position 58 der β-Untereinheit
des humanen Thyreoidea-stimulierenden Hormons. In einer anderen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat das humane Glykoproteinhormon eine
basische Aminosäure
an Position 63 der β-Untereinheit
des humanen Thyreoidea-stimulierenden Hormons. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat das humane Glykoproteinhormon eine
basische Aminosäure
an Position 69 der β-Untereinheit
des humanen Thyreoidea-stimulierenden Hormons. In einer anderen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat das humane Glykoproteinhormon basische Aminosäuren an
Position 58, 63 und 69 der β-Untereinheit
des humanen Thyreoidea-stimulierenden Hormons. In noch einer anderen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die basische Aminosäure an der
Position, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den Positionen 58, 63 und 69 Arginin.
-
In
einem anderen Aspekt wird ein humanes follikelstimulierendes Hormon,
ein humanes Luteinisierungshormon oder ein humanes Choriongonadotropin-Glykoproteinhormon
offenbart, wobei das Hormon eine basische Aminosäure an mindestens einer Position,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den Positionen in der β-Untereinheit
jedes der Glykoproteinhormone umfasst, die den Positionen 58, 63
und 69 der β-Untereinheit
des humanen Thyreoidea-stimulierenden Hormons entsprechen. Dieser
Ansatz ist in gleicher Weise auf nicht menschliche Subjekte anzuwenden.
Zum Beispiel können
die β-Untereinheit-Aminosäuresequenzen von
zwei bovinen Glykoproteinhormonen verglichen werden und es können, basierend
auf den Sequenzdifferenzen, Substitutionen an jeder der Untereinheiten
vorgenommen werden.
-
Ein
Fachmann kann leicht bestimmen, welche Stellen der β-Untereinheiten der
anderen Glykoproteinhormone den Stellen 58, 63 und 69 der β-Untereinheit
des humanen Thyreoidea-stimulierenden
Hormons entsprechen. Vgl. zum Beispiel Ward, et al., In: Bellet,
D and Bidard, J. M. (Hrsg.) "Structurefunction
relationships of gonadotropins" Serono
Symposium Publications, Raven Press, New York, 65: 1–19 (1990),
worin die Aminosäuresequenzen
von 26 verschiedenen Glykoproteinhormon-β-Untereinheit angeordnet und
verglichen werden. Daher kann ein Fachmann an diesen Stellen leicht
nicht-basische Aminosäuren
der anderen Glykoproteinhormone durch basische Aminosäuren ersetzen.
-
Auf ähnliche
Weise werden andere humane Glykoproteine offenbart, wobei das Hormon
eine basische Aminosäure
an mindestens einer Position, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus den Positionen in der β-Untereinheit
eines Glykoproteinhormons umfasst, das den entsprechenden Positionen
in einem beliebigen anderen humanen Glykoproteinhormone entspricht.
Zum Beispiel können
die Aminosäuresequenz
der β-Untereinheiten
des humanen Luteinisierungshormons und des humanen Choriongonadotropinhormons
verglichen werden, und Aminosäuresubstitutionen
an ausgewählten
Stellen in jedem dieser Glykoproteinhormone, basierend auf den Aminosäuredifferenzen
zwischen den beiden β-Untereinheiten,
vorgenommen werden. Dieser Ansatz ist in gleicher Weise auch auf
nicht menschliche Subjekte anwendbar.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein modifiziertes humanes Glykoproteinhormon,
TSH, bereit, das gegenüber
einem humanen Wildtyp-Glykoprotein eine erhöhte Aktivität aufweist, wobei das modifizierte
humane Hormon eine basische Aminosäure umfasst, die an einer Position
substituiert ist, die der gleichen Aminosäureposition in einem nicht
humanen Glykoproteinhormon entspricht, das gegenüber dem humanen Wildtyp-Glykoprotein
eine erhöhte
Aktivität
aufweist.
-
Das
nicht humane Glykoproteinhormon, das eine erhöhte Aktivität gegenüber dem humanen Wildtyp-Glykoprotein aufweist,
kann jede nicht humane Spezies sein. Zum Beispiel können die
nicht humanen Spezies bovin sein. Vgl. zum Beispiel Benua, R. S.,
et al. "An 18 year
study of the use of beef thyrotropin to increase I-131 uptake in
metastatic thyroid cancer." J.
Nucl. Med. 5: 796–801
(1964) und Hershman, J. M., et al. „Serum thyrotropin (TSH) levels
after thyroid ablation compared with TSH levels after exogenous
bovine TSH: implications for I-131 treatment of thyroid carcinoma." J. Clin. Endocrinol.
Metab. 34: 814–818
(1972). Alternativ kann die nicht menschliche Spezies equin, porcin,
ovin und so weiter sein. In dem hier enthaltenen Beispiel wird die
Sequenz der 10–21 – Aminosäureregion
von 27 Spezies offenbart.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein modifiziertes Glykoproteinhormon,
TSH, bereit, das gegenüber
einem Wildtyp-Glykoproteinhormon der gleichen Spezies eine erhöhte Aktivität aufweist,
wobei das modifizierte Glykoproteinhormon eine basische Aminosäure umfasst,
die an einer Position substituiert ist, die der gleichen Aminosäureposition
in einem Glykoproteinhormon einer anderen Spezies entspricht, das
gegenüber dem
Wildtyp-Glykoprotein
eine erhöhte
Aktivität
aufweist. Daher kann das Glykoproteinhormon, das modifiziert wird,
um seine Aktivität
zu erhöhen,
aus einer nicht menschlichen Spezies stammen. Zum Beispiel können porcine
Glykoproteinhormone mit bovinen Glykoproteinhormonen, porcine Design-Glykoproteinhormone
mit Aminosäuresubstitutionen
an Positionen verglichen werden, an denen sich die porcinen und
die bovinen Sequenzen voneinander unterscheiden, porcine Glykoproteinhormone
mit den ausgewählten
Veränderungen
konstruiert, und die modifizierten porcinen Glykoproteinhormone
an porcine Tiere verabreicht werden. Alternativ kann das Glykoproteinhormon,
das modifiziert wird, bovin sein.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein modifiziertes Glykoproteinhormon,
TSH, bereit, das gegenüber
einem Wildtyp-Glykoproteinhormon der gleichen Spezies eine erhöhte Aktivität aufweist,
wobei das modifizierte Glykoproteinhormon eine basische Aminosäure umfasst,
die an einer Position substituiert ist, die der gleichen Aminosäureposition
in einem anderen Glykoproteinhormon der gleichen Spezies entspricht,
das gegenüber
dem Wildtyp-Glykoproteinhormon
eine erhöhte
Aktivität
aufweist. Zum Beispiel können
die β-Untereinheiten
des humanen Thyreoidea-stimulierenden Hormons und des humanen Choriongonadotropins
verglichen werden, und es können
Aminosäuresubstitutionen
an jeder dieser β-Untereinheiten
basierend auf jeder Sequenzdivergenz vorgenommen werden. Natürlich werden
nur solche Veränderungen
betrachtet, die die Aktivität
des modifizierten Glykoproteinhormons allgemein erhöhen oder
senken, da die Hormonrezeptorspezifität weiter erhalten werden muss.
Ein Beispiel für
eine Modifikation der β-Untereinheit
wird in den Beispielen offenbart, die hier enthalten sind, wobei
basische Aminosäuren
an den Positionen 58 und 63 des humanen Thyreoidea-stimulierenden
Hormons, basierend auf dem Sequenzvergleich zwischen dem humanen
Thyreoidea-stimulierenden
Hormon und dem humanen Choriongonadotropinhormon, substituiert wurden.
-
Modifikation
bezieht sich auf die Substitution einer nicht-basischen Aminosäure an jeder besonderen Position
oder Positionen des Wildtyp-Glykoproteins durch eine basische Aminosäure. In
einer derzeit bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfassen diese Modifikationen die Substitution
einer nicht-basischen Aminosäure
durch Lysin.
-
Die
Wirkung der Modifikation oder der Modifikationen auf das Wildtyp-Glykoproteinhormon
kann auf beliebige Weise ermittelt werden. Zum Beispiel kann die
cyclische AMP- Produktion
(cAMP) in Zellen, die mit dem modifizierten Glykoprotein transfiziert
wurden, mit der cAMP-Produktion ähnlicher
Zellen gemessen und verglichen werden, die mit dem Wildtyp-Glykoproteinhormon
transfiziert wurden. Alternativ kann die Progesteronproduktion in
Zellen, die mit dem modifizierten Glykoprotein transfiziert wurden,
mit der Progesteronproduktion ähnlicher
Zellen gemessen und verglichen werden, die mit dem Wildtyp-Glykoproteinhormon
transfiziert wurden. Alternativ kann die Aktivität eines modifizierten Glykoproteinhormons
aus Rezeptorbindungsassays, aus Thymidin-Aufnahme-Assays oder aus
T4-Sekretionsassays bestimmt werden. Spezifische
Beispiele für solche
Assays zur Bestimmung der Aktivität der modifizierten Glykoproteinhormone
werden in dem hier enthaltenen Beispielabschnitt offenbart. Ein
Fachmann kann leicht jeden geeigneten Assay bestimmen, der zu benutzen
ist, um die Aktivität
entweder eines Wildtyp- oder eines modifizierten Glykoproteinhormons
zu bestimmen.
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat das modifizierte Glykoproteinhormon
eine Aktivität,
die gegenüber
der Aktivität
des Wildtyp-Glykoproteinhormons um mindestens das 3-fache erhöht ist. Diese
erhöhte
Aktivität
kann mit jeder der Techniken bewertet werden, die oben genannt und
in dem Beispiel, das hier enthalten ist, beschrieben werden, oder
in jedem anderen geeigneten Assay, wie von einem Fachmann leicht
festgestellt werden kann. Die erhöhte Aktivität muss von Assay zu Assay oder
von Zelllinie zu Zelllinie nicht konsistent sein, da diese natürlich variieren
werden. Zum Beispiel, und wie in dem hier enthaltenen Beispiel offenbart,
war die relative Potenz der P16K-Mutation in der α-Untereinheit
des humanen Glykoproteinhormons verglichen mit der Aktivität des Wildtyp-Glykoproteinhormons
in einem cAMP-Assay ungefähr 6,4-fach
höher.
In dem Progesteronabgabe-Assay war die Differenz zwischen dem gleichen
Mutanten und dem Wildtyp-Glykoproteinhormon
jedoch ungefähr
3,4-fach in Potenz und 1,6-fach in Vmax. Diese spezifische Modifikation
beweist mindestens einen 3-fachen Anstieg der Aktivität in mindestens
einem Assay, und steht daher für
ein Glykoproteinhormon mit mindestens einem 3-fachen Anstieg der
Aktivität.
-
Um
zusätzliche
Aminosäurepositionen
zu modifizieren, können
Glykoproteinhormonsequenzen von menschlichen und nicht menschlichen
Spezies unter Verwendung von Standardcomputersoftwareprogrammen,
wie etwa DNASIS (Hitachi Software Engineering Co. Ltd.) angeordnet
werden. Die Aminosäurereste,
die sich in dem menschlichen und dem nicht menschlichen Glykoproteinhormon
unterscheiden, können
dann unter Verwendung einer der oben erwähnten Techniken substituiert,
und das resultierende Glykoproteinhormon kann auf seine Aktivität unter
Verwendung einer der oben erwähnten
Assays getestet werden.
-
Das
Subjekt, das behandelt wird oder dem ein modifiziertes Glykoproteinhormon
verabreicht wird, kann ein Mensch oder jedes nicht menschliche Säugetier
sein. Zum Beispiel können
die modifizierten Glykoproteinhormonsuperagonisten bei der Superovulation
boviner Tiere durch das Verabreichen dieser Glykoproteinhormone
an diese bovinen Tiere verwendet werden.
-
Die
Verfahren, die bei der Substitution einer nicht-basischen Aminosäure durch eine basische Aminosäure an jeder
besonderen Position oder Positionen verwendet werden, können auch
verwendet werden, um Glykoproteinhormonantagonisten zu entwerfen.
Indem spezifische Substitutionen vorgenommen werden und indem die
Aktivität
dieser modifizierten Glykoproteinhormone überwacht wird, kann bestimmt
werden, welche Modifikationen Glykoproteinhormone mit reduzierter
Aktivität
ergeben. Diese Glykoproteinhormonagonisten können in Untersuchungen des
Hormonrezeptors verwendet werden, wie etwa Rezeptor- Turnover-Raten, Rezeptoraffinität für das Glykoproteinhormon,
oder sogar in therapeutischen Prozeduren, wie etwa zur Behandlung
der Basedow-Krankheit und bei der Fruchtbarkeitskontrolle.
-
Es
wird ein Verfahren zur Behandlung eines Leidens offenbart, das mit
einer Glykoproteinhormonaktivität
in einem Subjekt assoziiert ist, das die Verabreichung einer therapeutischen
Menge des Glykoproteinhormons der vorliegenden Erfindung an das
Subjekt umfasst. Diese Leiden beinhalten alle Leiden, die mit einer Glykoproteinhormonaktivität assoziiert
sind. Beispiele für
diese Leiden beinhalten, sind aber nicht beschränkt auf ovulatorische Dysfunktion,
Lutealphaseninsuffizienz, ungeklärte
Unfruchtbarkeit, Unfruchtbarkeit des Mannes, zeitlich begrenzte
Fertilisation.
-
In
einem anderen Beispiel kann das Glykoproteinhormon verabreicht werden,
um ein Schilddrüsenkarzinom
zu diagnostizieren und zu behandeln. Zum Beispiel kann die Verabreichung
von bovinem TSH an ein humanes Subjekt verwendet werden, um die
Aufnahme von 131J in Schilddrüsengewebe
zu stimulieren, um das Schilddrüsenkarzinom
zu behandeln. (Meier, C. A., et al., "Diagnostic use of Recombinant Human
Thyrotropin in Patients with Thyroid Carcinoma (Phase I/II Study)." J. Clin. Endocrinol.
Metabol. 78: 22 (1994)).
-
Ein
geschickter Fachmann kann leicht die zu verabreichende wirksame
Menge des Glykoproteinhormons bestimmen, die von Faktoren, wie etwa
Gewicht, Größe, von
der Schwere des spezifischen Leidens und der Art des Subjekts selbst
abhängen
wird. Die therapeutisch wirksame Menge kann leicht durch Routine-Optimierungsprozeduren
bestimmt werden. Die vorliegende Erfindung stellt Glykoproteinhormone,
TSH, mit, verglichen mit dem Wildtyp-Glykoproteinhormon, erhöhter Aktivität bereit.
Diese modifizierten Glykoproteinhormone werden es einem Fachmann
ermöglichen,
eine, verglichen mit den Wildtyp-Glykoproteinhormonen niedrigere
Dosis eines modifizierten Glykoproteinhormons zu verabreichen, um
eine ähnliche
therapeutische Wirkung zu erreichen, oder alternativ, eine Dosis
des modifizierten Glykoproteinhormons ähnlich der Dosis des Wildtyp-Glykoproteinhormons
zu verabreichen, um eine stärkere
therapeutische Wirkung zu erreichen.
-
Abhängig davon,
ob das Glykoproteinhormon oral, parenteral oder anders verabreicht
wird, kann die Verabreichung des Prostaglandins in Form von festen,
halbfesten oder flüssigen
Arzneiformen, wie zum Beispiel Tabletten, Pillen, Kapseln, Pulver,
Flüssigkeiten,
Cremen und Suspensionen, oder ähnliche
erfolgen, bevorzugt in einer Dosierungseinheitsform, die sich zur
Zuführung
einer exakten Dosierung eignet. Das Glykoproteinhormon kann eine
wirksame Menge des ausgewählten
Glykoproteinhormons in Kombination mit einem pharmazeutisch akzeptablen
Träger
beinhalten, und kann zusätzlich
andere Arzneimittel, pharmazeutische Mittel, Träger, Hilfsmittel, Verdünnungsmittel
usw. beinhalten. Mit "pharmazeutisch
akzeptabel" ist
ein Material gemeint, das weder biologisch noch sonst unerwünscht ist,
d. h., dass das Material einem Individuum zusammen mit dem ausgewählten Glykoproteinhormon
verabreicht werden kann, ohne unerwünschte biologische Wirkungen
zu verursachen, oder auf unerwünschte
Weise mit dem Glykoproteinhormon zu interagieren. Aktuelle Verfahren
zur Produktion solcher Arzneiformen sind bekannt oder für den Fachmann
offensichtlich; vgl. zum Beispiel Remington's Pharmaceutical Sciences, jüngste Ausgabe
(Mack Publishing Co., Easton, PA.).
-
In
einem anderen Aspekt wird ein Verfahren offenbart, das die Reproduktion
in einem Subjekt unterstützt,
das das Verabreichen einer unterstützenden Menge des Glykoproteinhormons
der vorliegenden Erfindung umfasst. Zum Beispiel kann bei einem
Subjekt mit isolierter Gonadotropindefizienz (IGD) die Verabreichung
eines modifizierten follikelstimulierenden Hormons (Follitropin)
und eines Luteinisierungshormon (Lutropin) angewandt werden, um
die normale Keimdrüsenfunktion
wieder herzustellen. Es ist dem Fachmann allgemein bekannt, dass
Glykoproteinhormone, wie etwa FSH und LH, bei der weiblichen Fortpflanzungsphysiologie
integral sind, und diese Glykoproteinhormone können einem Subjekt verabreicht
werden, um ein Anzahl von Reproduktionsstörungen zu beheben und dadurch
die Reproduktion zu unterstützen.
-
Gentherapie
ist ein anderer Ansatz zur Behandlung von Hormonstörungen mit
den modifizierten Glykoproteinhormonen der vorliegenden Erfindung.
In diesem Ansatz kann ein Gen, das das modifizierte Glykoproteinhormon
kodiert, in eine Zelle, wie etwa eine Keimbahnzelle oder eine Körperzelle,
eingeführt
werden, so dass das Gen in der Zelle exprimiert wird, und die nachfolgenden
Generationen dieser Zellen in der Lage sind, das eingeführte Gen
zu exprimieren. Zum Beispiel kann jedes besondere Gonadotropinhormon
in eine Ovarialzelle oder deren Vorläufer, inseriert werden, um
die Ovulation zu verbessern. Alternativ kann das Einführen von
Schilddrüsenzellen,
die ein Gen tragen, das einen Superagonisten des Thyreoidea-stimulierenden Hormons
kodiert, in ein Individuum mit Schilddrüsenkarzinom den Bedarf an kontinuierlicher
Verabreichung von TSH zur Stimulierung der Radioiod-Aufnahme in
das Schilddrüsenkarzinom
beseitigen. Geeignete Vektoren, um die kodierende Sequenz zuzuführen, sind
dem Fachmann bekannt. Zum Beispiel könnte der Vektor viral, wie
etwa adenoviral, adenoassoziierter Virus, Retrovirus, oder nicht
viral, wie etwa kationische Liposomen, sein.
-
Die
modifizierten Glykoproteinhormone, wie sie von der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt werden, können auch verwendet werden,
um die Zuführung
therapeutischer Mittel an Schilddrüsengewebe oder Keimdrüsengewebe
zu lenken, oder bei der Behandlung bestimmter Neoplasmen.
-
In
noch einem anderen Aspekt wird ein Verfahren zur Konstruktion superaktiver
nicht chimärischer Analoga
humaner Hormone offenbart, das das Vergleichen der Aminosäuresequenz
eines aktiveren Homologs einer anderen Spezies mit dem humanen Hormon,
das Substituieren der Aminosäuren
in dem humanen Hormon mit den entsprechenden Aminosäuren aus
den anderen Spezies, das Bestimmen der Aktivität des substituierten humanen
Hormons und das Auswählen
superaktiver Analoga aus den substituierten humanen Hormonen umfasst.
Superaktive Analoga humaner Hormone beinhalten jedes Analog, dessen
Aktivität
gegenüber der
entsprechenden Aktivität
des Wildtyp-Hormons erhöht
ist. Zum Beispiel führt
die Modifikation des humanen Thyreoidea-stimulierenden Hormons an
Position 11 in der α-Untereinheit von
Threonin zu Lysin (T11K) zu einem relativen Anstieg in der cAMP-Produktion
in JP09-Zellen, die in vitro kultiviert wurden. (Vgl. Tabelle II,
wie in dem Beispiel offenbart, das hier enthalten ist). Diese Modifikation
des humanen Thyreoidea-stimulierenden Hormons führt daher zu einem superaktiven
Analog des humanen Wildtyp-Thyreoidea-stimulierenden Hormons. Die
zu substituierende(n) spezifische(n) Aminosäure oder Aminosäuren, um
die Modifikation zu erzeugen, kann, wie oben diskutiert, bestimmt
werden durch: Bestimmen der Aktivität des Homologs einer anderen Spezies
und Vergleichen der Aktivität
mit dem humanen Hormon; dann Vergleichen der angeordneten Sequenzen,
um die Aminosäuresequenzdifferenzen
zu bestimmen; dann Substituieren der geeigneten Aminosäure in dem
Hormon von einer anderen Spezies für die Aminosäure an der
entsprechenden Position in dem humanen Hormon; dann Bestimmen der
Aktivität
des modifizierten humanen Hormons durch eine der oben erwähnten Techniken;
und dann Vergleichen der Aktivität
der modifizierten humanen Hormone mit den humanen Wildtyp-Hormonen,
wodurch die superaktiven Analoga aus den substituierten humanen
Hormonen ausgewählt
werden.
-
Es
können
alle Kombinationen von Aminosäuresubstitutionen
benutzt werden, um einen Glykoproteinsuperagonisten zu erhalten.
Zum Beispiel können
neutrale Aminosäuren
durch basische oder azidische Aminosäuren ersetzt werden. Alternativ
können
basische Aminosäuren
mit azidischen oder neutralen Aminosäuren substituiert werden, oder
azidische Aminosäuren
können
mit neutralen oder basischen Aminosäuren substituiert werden. Ein
Fachmann wird erkennen, wie oben untersucht, dass Substitutionen
von Aminosäuren durch
andere entweder auf der Ebene der Nukleinsäure in der Nukleotidsequenz,
die das Glykoproteinhormon kodiert oder Teile des Glykoproteinhormons,
oder auf der Ebene des Polypeptid stattfinden kann.
-
BEISPIELE
-
Die
Sequenz zwischen Cys10 und Pro21 der humanen α-Untereinheit wurde als primäres Target
für die
Mutagenese ausgewählt
(1). hCG-basierte Homologiemodellierung
deutete darauf hin, dass diese Region der α-Untereinheit von der β-Untereinheit
in allen Glykoproteinhormonen entfernt ist, mehrere Oberflächen-exponierte
Reste enthält
und eine einzelne Windung einer 310-Helix
zwischen Pro16 und Ser191 beinhaltet. Die
humane α-Untereinheit
unterscheidet sich von der bovinen in Position 11, 13, 16, 17 und
20 (1a) und vier von diesen Veränderungen sind nicht konservativ
(Thr11 → Lys,
Gln13 → Lys,
Pro16 → Lys
und Gln20 → Lys).
Wir verwendeten PCR-Amplifikation, um die Sequenz der 11–20-Region
in der α-Untereinheit
mehrerer Primaten, einschließlich
höherer
Affen (gewöhnliche
Schimpansen – Pan
troglodytes, Orang-Utan – Pongo pygmaeus),
niedriger Affen (Gibbon – Hylobates
sp.), Schmalnasenaffen (Pavian – Papio
anubis) zu bestimmen und sie mit den bereits bekannten Säugetiersequenzen
zu vergleichen, einschließlich
Macacus rhesus (Macaca mulatta; Schmalnasenaffe), gewöhnlicher
Marmoset (Callithrix Jacchus; Breitnasenaffen) und Mensch (1a).
Der gleichzeitige Vergleich der Sequenzen zwischen verschiedenen
Spezies deutete darauf hin, dass in der Primatenevolution basische
Reste in dieser Region erst relativ spät ersetzt wurden. Das Gen der
Rhesusaffen-α-Untereinheit kodiert
für Lys-Reste
an den Positionen 11, 16 und 20 und einen Arg-Rest an Position 132, die Paviansequenz kodiert für Gln an
Position 16, während
die Gibbonsequenz nur eine schwach basische Imidazoliumgruppe von
His an Position 13 enthält
(1a). Offensichtlich wurde ein Cluster positiv geladener
Aminosäuren
in dieser Region erhalten und während
der Wirbeltierevolution modifiziert, die aber in der Sequenz der
höheren
Affen und des Menschen nicht vorhanden ist. Die allmähliche Entfernung
positiv geladener Reste in der 11–20-Region einer α-Untereinheit
koinzidiert mit der evolutionären
Divergenz der Hominoiden (Mensch und Affen) aus dem Schmalnasenaffen.
Unsere Hypothese, dass diese Region die Bindung an den Rezeptor
modulieren könnte,
wurde ferner unterstützt
durch: 1) die höchste
Reaktivität
von Tyr21 in bTSH gegenüber
Iodierung3, 2) Kartierung antigener Determinanten
in hCG4, 3) die Rolle der Aminogruppen von
Lys in der α-Untereinheit
von Mensch und Schaf für
eine wirksame Hormon-Rezeptor-Interaktion, wie durch Acylierung5 untersucht, Markieren mit Essigsäureanhydrid6 und PEGylierung einzelner Untereinheiten.
-
Folglich
wurden positiv geladene Lys-Reste in die Cys10-Pro21-Region der humanen α-Untereinheit inseriert
(1b). Zwei andere Regionen wurden ebenfalls mutagenisiert
(Tabelle I). Eine einzelne nicht konservative Leu69 → Arg-Mutation in der TSHβ-Untereinheit
wurde, basierend auf einem ähnlichen
Sequenzvergleich, vorgenommen.
-
Wirkungen der Mutationen
-
Die
Cotransfektion von Wildtyp (WT) oder mutanten menschlichen α und hTSHβ7 oder
hCGβ cDNAs in
verschiedener Kombination in CHO-K1-Zellen führten zur Expression von 14
hTSH und 11 hCG Heterodimeren (Tabelle I). Im Gegensatz zu vielen
anderen Mutagenese-Untersuchungen8,9 war
die Expression von Mutanten im Allgemeinen mit der des WT vergleichbar.
Die folgenden hTSHα-Mutanten
wurden mit höheren Leveln
exprimiert als WT-hTSH: T11K, Q13K, P16K, Q20K, Q50P und Q13K +
P16K + Q20K. Somit beeinträchtigt
dieser Satz an evolutionär
begründeten
Mutationen die Synthese des hTSH- oder hCG-Moleküls nicht in größerem Umfang,
kann aber in bestimmten Fällen
die Hormonproduktion erleichtern.
-
Verschiedene
Bioassays wurden verwendet, um die relative Potenz und Wirksamkeit
von hTSH- und hCG-Mutanten zu vergleichen. Die Fähigkeit von WT- und Mutanten-hTSH,
die cAMP-Produktion zu stimulieren, wurde in CHO-JP09-Zellen mit
stabil transfiziertem humanem TSH-Rezeptor getestet. Dieser Assay
lies die folgende Reihenfolge der Potenzen in einzelnen α-Untereinheit-Mutanten
erkennen: P16K (6-fach niedrigere EC50 als
WT) ≥ Q20K > Q13K > T11K > WT-hTSH ≈ Q50P R67K
(Tabelle II). Die Rezeptorbindungsaktivität von WT- und Mutanten-hTSH wurde in einem kompetitiven
Bindungsassay an porcinen Schilddrüsenmembranen getestet. Konsistent
mit der cAMP-Stimulation wurde die folgende Reihenfolge der Potenzen
beobachtet: P16K (5-fache Affinität wie WT) > Q20K ≥ Q13K > T11K > WT-hTSH ≈ Q50P ≈ R67K (Tabelle
II). Somit war der Potenzanstieg einzelner Mutanten, der in JP09-Zellen
beobachtet wurde, direkt mit dem Anstieg der Affinität zu dem
TSH-Rezeptor korreliert. Insbesondere verursachte jede Mutation
an einem Lys-Rest in der 11–20-Region einen substanziellen
Anstieg der Aktivität,
Veränderungen
außerhalb
dieser kritischen Region hatten keine (R67K, Q50P) Wirkung auf die
Rezeptorbindungsaffinität
und die Bioaktivität
(Tabelle II). Die Alaninmutagenese der Aminosäuren 13, 16 und 20 in hTSH
veränderte
die Hormonaktivität
nicht signifikant, was anzeigt, dass nur die selektive Rekonstitution
basischer Aminosäuren,
die in homologen Hormonen anderer Spezies vorhanden sind, zu funktionellen
Veränderungen
führten. Überdies
zeigte der Austausch von αSer43
mit Arg und das Ersetzen von αHis90
und αLys91,
dass diese Reste für
hTSH weniger wichtig waren als für
die hCG-Bioaktivität,
was die hormon- und ortsspezifischen Rollen der basischen Reste9 betont.
-
Superagonisten mit kombinierten
Mutationen
-
Um
die Wirkung von Lys-Resten, die einzeln für den größten Anstieg der Potenz verantwortlich
waren, weiter zu untersuchen, wurden Mutanten produziert, die mehrfache
Ersetzungen enthielten. Die aktivsten Mutanten sind in
2 und
3 dargestellt.
Die doppelten Pro16 → Lys
+ Gln20 → Lys-
und die dreifachen Pro16 → Lys
+ Gln20 → Lys
+ Gln13 – Lys-Mutanten zeigten
jeweils eine 12 bzw. 24-fach höhere
Aktivität
als WT-hTSH, mit einem weiteren bis zu 35-fachen Potenzanstieg nach
dem Ersatz von Leu69-Arg in der TSHβ-Untereinheit (
2a). Zusätzliche
Optimierung, die die Substitution Glu14 → Lys (Lys in dieser Position
ist in der Tunfisch-Sequenz vorhanden) beinhaltete, führte zu
einem weiteren bis zu 95-fachen Anstieg an Bioaktivität; diese potentesten
mehrfachen Mutanten erhöhten
die Wirksamkeit (maximale Antwort) mindestens 1,5-fach (
2b).
Diese Anstiege wurden durch Testen der Fähigkeit von hTSH-Mutanten, an porcinem
TSH-Rezeptor sowie humanen TSH-Rezeptor
zu binden, verifiziert (Tabelle II,
2c und
2d),
um Wachstum in FRTL-5-Zellen (
2e) sowie
T
3-Produktion
in kultivierten humanen Schilddrüsenfollikeln
zu induzieren. Insbesondere Pro16 → Lys + Gln20 → Lys + Gln13 → Lys/WT-hTSHβ- und Pro16 → Lys + Gln20 → Lys + Gln13 → Lys/Leu69 → Arg-Mutanten
erforderten eine 18- bzw. 27-fach niedrigere Konzentration als WT-hTSH,
um die halbmaximale Stimulation der
3H-Thymidininkorporation
in FRTL-5-Zellen zu erreichen (
2e).
Die synergistische Wirkung der mehrfachen Mutationen auf die TSH-Bioaktivität war nicht
auf eine lokale Kooperation von Lys-Resten in der 13–20-Region
der α-Untereinheit
mit Rezeptor begrenzt, sondern umfasste auch die Kontribution von
Arg69 in dem entgegengesetzten Loop der β-Untereinheit (Tabelle II). TABELLE
I Relative
Expression von Wildtyp-(WT) und Mutantenhormonen in CHO-K1-Zellen
| hTSH | hCG |
WT | 100 ± 7 | 100 ± 4 |
T11K | 267 ± 22 | 82 ± 2 |
Q13K | 188 ± 9 | 106 ± 7 |
P16K | 206 ± 25 | 72 ± 6 |
Q20K | 149 ± 18 | 117 ± 8 |
P16K + Q20K | 86 ± 9 | 62 ± 6 |
Q13K + P16K
+ Q20K | 134 ± 6 | 76 ± 12 |
Q13K + P16K
+ Q20K + E14K | 76 ± 12 | 52 ± 8 |
P16K + F17T | 23 ± 10 | 93 ± 4 |
Q50P | 174 ± 15 | 83 ± 3 |
R67K | 171 ± 14 | 88 ± 6 |
β3-L69R | 74 ± 5 | entfällt |
Q13K + P16K
+ Q20K + β-L69R | 86 ± 6 | entfällt |
Q13K + P16K
+ Q20K + E14K + β-L69R | 25 ± 6 | entfällt |
-
Die
Sekretionslevel sind als Mittelwert ± Standardfehler im Vergleich
zum WT angegeben, der als 100% WT-hTSH bzw. WT-hCG definiert wurde. Der Mittelwert
wurde aus mindestens vier unabhängigen Transfektionen
berechnet, die für
jeden Mutanten in mindestens fünf
Platten durchgeführt
wurden.
-
Diese
Befunde wurden ferner im Tiermodell bestätigt. Eine einzige Injektion
von Pro16 → Lys-,
Gln20 → Lys-
und Gln13 → Lys-hTSH-Mutanten
in Mäusen
erhöhte
das T4-Serum signifikant stärker als
WT-hTSH. Überdies
generierten Pro16 → Lys
+ Gln20 → Lys
+ Gln13 → Lys/WT-hTSHβ- und Pro16 → Lys + Gln20 → Lys + Gln13 → Lys/Leu69 → Arg-Mutanten
auch verglichen mit WT-hTSH höhere
T4-Levels (2f). Die hTSH-Serum-Level 6
Std. nach ip-Injektion in Mäusen
waren ähnlich
und die hTSH-Analoga zeigten, verglichen mit dem WT, große Differenzen
bei der metabolischen Clearance-Rate.
-
-
-
Ein
Sequenzvergleich der hCG- und hTSHβ-Untereinheiten zeigte eine
Region (Reste 58–69
in TSHβ),
die ein Cluster aus basischen Resten in hCG, nicht aber in hTSH,
enthält.
Wir verwendeten die ortsgerichtete Mutagenese, um einzelne und mehrfache
basische Reste in hTSH einzuführen,
basierend auf ihrer Lage in hCG, was die zusätzlichen hTSHβ-Untereinheit-Mutanten
(I58R, E63R, I58R + E63R, 158R + E63R + L69R) generierte. Die Mutanten-hTSHβ-Untereinheiten wurden
mit der humanen α-Untereinheit
coexprimiert und die intrinsische Aktivität der rekombinanten hTSH-Analoga
am Ratten-THS-Rezeptor (FRTL-5-Zellen)
und am humanen TSH-Rezeptor (CHO-hTSHr-Zellen) untersucht. In beiden
Systemen erhöhten
einzelne Substitutionen (I58R, E63R) die Potenz von hTSH 2-fach
bis 4-fach und führten
zu einem leichten Anstieg der Wirksamkeit (2g).
Die Kombination der beiden Substitutionen (I58R + E63R) führte zu
einer Potenz, die 15-fach
höher war
als die des Wildtyp-hTSH und zu einem 1,5-fachen Anstieg der Wirksamkeit (2g).
Die Potenz und Wirksamkeit der Mutantenkombination I58R + E63R +
L69R, bei der drei basische Reste eingeführt wurden, war 50-fach bzw.
1,7-fach gesteigert (2g). Diese Anstiege der intrinsischen
Aktivität
waren von gleichzeitigen Anstiegen der Rezeptorbindungsaffinität begleitet,
die mit einem Rezeptorbindungsassay unter Verwendung von CHO-JP09-Zellen
beurteilt wurden. (2h). Auf ähnliche Weise war, wenn Mäusen der
I58R + E63R + L69R-Mutant injiziert wurde, deren T4-Stimulation signifikant
höher als
bei Mäusen
mit Schein- als
auch mit Kontroll-Injektion. (2i).
-
Die
Bioaktivität
von hCG-Mutanten wurde unter Verwendung von Progesteronstimulation
in mit humanem LH/hCG-Rezeptor transfizierten MA-10-Zellen und cAMP-Stimulation
in COS-7-Zellen,
getestet. Die hCG-Lys-Mutanten zeigten sowohl höhere Potenz (niedrigere EC50-Werte) als auch höherer Wirksamkeit (Vmax) als WT-hCG (Tabelle II, 3a).
Die Wirkung einzelner und mehrfacher Mutationen war relative analog zu
dem, was für
die hTSH-Mutanten beobachtet wurde. Der αPro16 → Lys/WT-hCGβ-Mutant war bei der Stimulation
der Progesteronproduktion und der Rezeptorbindungsaktivität in MA-10-Zellen
4-fach aktiver als WT-hCG, mit weiteren Anstiegen sowohl der Potenz
als auch der Wirksamkeit für
die Pro16 → Lys
+ Gln20 → Lys
und Pro16 → Lys
+ Gln20 → Lys
hCG + Gln13 → Lys-Mutanten
(3a und 3b). Ähnliche
Anstiege der intrinsischen Aktivität wurden auch bei der Untersuchung
am humanen LH/hCG-Rezeptor (COS-7-hLH/hCG-R-Zellen) festgestellt (3c und 3d).
-
Unsere
Daten deuten darauf hin, dass nur einige wenige Aminosäureersetzungen
ausreichend sind, um die Glykoproteinhormonbioaktivität zu erhöhen, sogar
auf eine höhere
Ebene als die des Modellhormons (wie etwa bTSH). Interessanterweise
scheinen nur einige wenige der 40 Reste, die sich in bovinem und
humanem TSH unterscheiden, für
die höhere
biologische Aktivität
von bTSH verantwortlich zu sein. Der Großteil der anderen Ersetzungen
ist konservativ, und scheint, wie durch die R67K-Mutation in der
A-Untereinheit illustriert, keine
funktionelle Bedeutung zu haben. Dagegen zeigen wir, dass die an
der Oberfläche
liegenden Lys-Reste, die in dem L1-Loop und dem β1-Strang der α-Untereinheit
geclustert sind, für
die hohe Bioaktivität
von bTSH entscheidend sind. Dementsprechend erreicht ein rekombinantes
hTSH mit nur zwei mutierten Aminosäuren (P16K + Q20K) eine intrinsische
Aktivität,
die mit bTSH vergleichbar ist (Tabelle II). Überdies zeigen dreifache, vierfache
und fünffache
hTSH-Mutanten sogar noch höhere
Potenz als bTSH. Diese Daten deuten darauf hin, dass die Differenz
in der Aktivität
zwischen bTSH und hTSH ein Ergebnis mehrerer Aminosäureveränderungen ist,
einschließlich
Ersetzungen, die die Aktivität
erhöhen,
aber auch anderer, die die Biopotenz von bTSH am hTSH-Rezeptor reduzieren
können.
-
Wenngleich
wir die Möglichkeit
nicht ausschließen
können,
dass aus einer einzigen transfizierten cDNA mehrere Rezeptorspezies
entstehen könnten
(durch alternatives Spleißen
aus kryptischer Stellen oder durch posttranslationale Modifikationen),
spricht die Tatsache, dass ähnliche
Differenzen bei der Aktivität
in verschiedenen Zellsystemen beobachtet wurden, stark gegen die
Bedeutung verschiedener Rezeptorspezies beim Anstieg an Potenz,
Wirksamkeit und Affinität
dieser Analoga. Weiterhin gibt es zwingende Beweise, dass natürlich vorkommende
Hormonisoformen mit verschiedenen Kohlenhydratresten ihre Wirkung
auf post-Rezeptorlevel mit keiner oder minimaler Wirkung auf die
Rezeptorbindungsaffinität10 ausüben.
Da die Wildtyp-Hormone und deren Analoga in mehrfachen Versuchssystemen
charakterisiert wurden, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Phänomen der
erhöhten
Bioaktivität,
das hier beschrieben wird, bezogen auf besondere zellabhängige Rezeptorvarianten,
eher die Regel als die Ausnahme ist.
-
Perspektiven zum rationalen
Entwerfen von Glykoproteinhormonanaloga
-
Vorausgehende
Untersuchungen von Glykoproteinhormonen mit ortsgerichteter Mutagenese
konzentrierten sich primär
auf die stark konservierten Regionen und Reste, unter Verwendung
solcher Strategien, wie Alanin-Scanning-Mutagenese11 oder
Ansätze
zur Mehrfachersetzung9. Mehrere wichtige
Untersuchungen basierten auf der Erzeugung chimärischer Untereinheiten unter
Verwendung von Kassettenmutagenese und/oder Restriktionsfragmentaustausch12,13,14. Unsere Strategie des Ersetzens
nicht-konservierter Reste durch solche, die in anderen Spezies vorhanden
waren, war erfolgreich und erlaubte die Erzeugung anderer Glykoproteinhormonanaloga,
einschließlich
hFSH-Mutanten mit erhöhter
Bioaktivität.
Die gleichzeitige Verbesserung der Bioaktivität von hTSH, hCG und hFSH durch
die Einführung
basischer Reste in die 11–20-Region der humanen α-Untereinheit
kann auf die Tatsache zurückgeführt werden,
dass diese Region von der β-Untereinheit in dem
auf der Kristallstruktur basierenden Modell von hCG und unserem
Homologiemodell von hTSH entfernt ist. Die virtuelle Identität dieses
Bereichs in beiden Modellen sowie die Beobachtung, das die Antikörper, die
an die 11–26-Region
binden, von der Untereinheitkombination15 nicht
stark beeinflusst werden, deuten darauf hin, dass diese Domäne in allen
Glykoproteinhormonen ähnlich
funktionieren könnte.
Sobald die α-Untereinheit
erfolgreich gentechnisch verändert
wurde, um potentere Agonisten von hTSH, hCG oder hFSH zu erzeugen,
wurde das gleiche Paradigma verwendet, um deren jeweilige β-Untereinheiten
zu modifizieren, um die entscheidenden Superagonisten jedes Glykoproteinhormons
zu generieren. Zum Beispiel führte
eine zusätzliche
Ersetzung eines nicht polaren Leu69 mit Arg in der TSHβ-Untereinheit
zu einem weiteren Anstieg der hTSH-Bioaktivität. Außerdem kann die Plasma-Halbwertszeit
unserer Analoga hinsichtlich spezifischer therapeutischer Bedürfnisse
modifiziert werden.
-
Das
weitere Design und die Verfeinerung von Glykoproteinhormonanaloga
wird die ausführliche
dreidimensionale Struktur des Hormon-Rezeptor-Komplexes beinhalten.
Wenngleich die genaue Struktur des Glykoproteinhormonrezeptors noch
nicht herausgefunden wurde, wurden mehrere Modelle der Hormon-Rezeptor-Interaktion vorgeschlagen15,16,17,18. Gemäß dem neuen Modell von Jiang
et al.17 kann der L1-Schleife der α-Untereinheit
an der Interaktion mit dem Transmembranabschnitt des Rezeptors beteiligt
sein. Die Cluster positiv geladener Reste in dieser Schleife können eine
solche Interaktion verbessern und weitere Umordnungen in dem Rezeptor
erleichtern, was zur Aktivierung von G-Proteinen und zu Signaltransduktion
führt.
-
Verfahren und Materialien.
-
Restriktionsenzyme,
DNA-Marker und andere molekularbiologische Reagenzien wurden entweder von
Gibco BRL (Gaithersburg, Maryland) oder von Boehringer-Mannheim
(Indianapolis, Indiana) gekauft. Zellkulturmedien, fötales Kälberserum
und LipofectAMINE wurden von Gibco BRL (Gaithersburg, Maryland)
gekauft. VentR-DNA-Polymerase wurde von New England Biolabs (Beverly,
Massachusetts) gekauft. Die humane Volllängen-αcDNA (840 bp), subkloniert in
BamHI/XhoI-Stellen des pcDNA I/Neo-Vektors (Invitrogen Corp., San
Diego, Kalifornien) und hCG-β-Gen
wurden von Dr. T. H. Ji (University of Wyoming, Laramie, Washington) erhalten.
Das hTSH-β-Minigen
ohne das erste Intron mit dem nichttranslatierten 1. Exon und authentischer Translationsinitiationsstelle
wurde in unserem Labor konstruiert. Standard-rhTSH-G war von Genzyme
Corp. (Framingham, Mass.). Die CHO-Zellen mit stabil exprimiertem
hTSH-Rezeptor (CHO-hTSHR Klon JP09 und Klon JP26) wurden von Dr.
G. Vassart (University of Brussels, Brüssel, Belgien) bereitgestellt.
Die humane LH-Rezeptor-cDNA wurde von Dr. T. Minegishi (Gunma University,
Gunma, Japan) erhalten. FRTL-5-Zellen wurden freundlicherweise von
Dr. L. D. Kohn (NIDDK, NIH, Bethesda, Maryland) zur Verfügung gestellt. MA-10-Zellen
wurden großzügigerweise
von Dr. M. Ascoli (University of Iowa, Iowa City, Iowa) zur Verfügung gestellt. 125I-cAMP und 125I-hTSH
waren von Hazleton Biologicals (Vienna, Virginia). Blutproben verschiedener Primaten
wurden vom Yerkes Regional Primate Research Center (Emory University,
Atlanta, Georgia) und Animal Resources (University of Oklahoma,
Oklahoma City, Oklahoma) erhalten.
-
Bestimmung der α-Untereinheit-Sequenzen
von Primaten
-
Der
QIAampR-Blood-Kit (Qiagen Inc., Chatsworth,
Kalifornien) wurde für
die Extraktion genomischer DNA aus allen Blutproben von Schimpanse
(Pan troglodytes), Orang-Utan
(Pongo pygmaeus), Gibbon (Hylobates sp.) und Pavian (Papio anubis)
verwendet. Genomische DNA wurde in der PCR verwendet; die verwendeten
synthetischen Oligonukleotidprimer waren
5'-CCTGATAGATTGCCCAGAATGC-3' (Sense) (SEQ ID
NO: 1) und
5'-GTGATAATAACAAGTACTGCAGTG-3' (Antisense) (SEQ
ID NO: 2)
und wurden gemäß der Nukleotidsequenz
des Gens synthetisiert, das die gemeinsame α-Untereinheit der humanen Glykoproteinhormone19 kodiert. Die PCR wurde durchgeführt unter
Verwendung von 800 bis 1.000 ng genomischem DNA-Template und 10
Picomol jedes Primer in 100 μl
Reaktionsvolumen, das auch 10 mM Tris-HCl, (pH-Wert 9,0 bei 25°C), 50 mM
KCl, 2,5 mM MgCl2, 200 μM dNTPs und 2 U Taq DNA-Polymerase (Promega
Corp. Madison, Wisconsin) enthielt. Die Reaktionsmischung wurde
mit mineralischem Öl
bedeckt, und jede Probe wurde zuerst 10 Min. lang auf 95°C erhitzt.
Das PCR-Programm bestand aus 32 Denaturierungszyklen bei 95°C während 1
Min. und 30 Sek., Annealing bei 55°C während 1 Min. und 30 Sek. und
Extension bei 72°C
während
1 Min., gefolgt von einer letzten Extensionsphase bei 72°C während 7
Min. Die Reaktionen wurden dann direkt der Elektrophorese auf einem
1%-igen Agarosegel in Gegenwart von Ethidiumbromid unterzogen. Das
amplifizierte PCR-Produkt (700 bp), das die Nukleotidsequenz von
Exon 3, Intron 3 und Exon 4 umspannte, wurde unter Verwendung des
QIAquick PCR Purification Kit (QIAGEN Inc., Chatsworth, Kalifornien)
gereinigt und in pCRTM II unter Verwendung
des Original TA Cloning Kit (Invitrogen Corp., San Diego, Kalifornien)
subkloniert. Die Sequenz des Fragments wurde nach dem Subklonieren
oder der direkten Didesoxy-Sequenzierung unter Verwendung eines
Sequenase Kits (U.S. Biochemical Corp., Cleveland, Ohio) erhalten.
-
Homologiemodellierung.
-
Die
Modellierung beruht auf der starken Sequenzhomologie zwischen hCG
und hTSH. Die Sequenzen wurden angeordnet, um die Cysteinknotenreste
in Übereinstimmung
zu bringen, und der Prozentsatz der identischen als auch der hoch
konservativen Ersetzungen wurde, wie beschriebene, berechnet. Es
gab 58%-ige Sequenzidentität
zwischen hCG- und
hTSH-Molekülen;
31% der beiden β-Untereinheitsequenzen
waren identisch und zusätzliche
17% beinhalteten stark konservative Veränderungen in der β-Untereinheit.
Ein Molekularmodell von hTSH wurde auf einem Template des hCG-Modells erstellt,
abgeleitet von den kristallographischen Koordinaten, die von der
Brookhaven-Datenbank20 erhalten wurden.
Alle Koordinatenmanipulationen und Energieberechnungen erfolgten
unter Verwendung von CHARMm, Version 21.2 für Convex und unter Verwendung
der Molekülgrafik-Software
QUANTA (Version 3.3, Molecular Simulations Inc., University of York, York,
Vereinigtes Königreich)
weiter modifiziert.
-
Ortsgerichtete Mutagenese.
-
Die
Mutagenese der humanen α-cDNA
und des hTSHβ-Minigens
wurde durch das PCR-basierte Megaprimer-Verfahren21 ausgeführt. Die
Amplifikation wurde unter Verwendung von VentR DNA
Polymerase (New England Biolabs, Beverly, Massachusetts) optimiert.
Nach der Verdauung mit BamHI und XhoI, wurde das PCR-Produkt in
pcDNA I/Neo (Invitrogen Corp., San Diego, Kalifornien) ligiert,
wobei das BamI/XhoI-Fragment exzidiert wurde. MC1061/p3-E.-coli-Zellen wurden unter
Verwendung von Ultracomp E. coli Transformation Kit (Invitrogen
Corp.) transformiert. Der QIAprep 8 Plasmid Kit (QIAGEN Inc., Chatsworth,
Kalifornien) wurde für mehrfache
Plasmid-DNA-Produktionen verwendet. QIAGEN Mega- und Maxi-Reinigungsprotokolle
wurden verwendet, um größere Mengen
an Plasmid-DNA zu reinigen. Mehrfache Mutanten wurden mit dem gleichen Verfahren
unter Verwendung von Plasmiden erzeugt, die α- cDNA mit einer einzigen Mutation als
Template für weitere
Mutagenese enthielten. Die Mutationen wurden durch Doppelstrang-Sequenzierung
unter Verwendung der Sanger-Didesoxynukleotid-Kettenabbruch-Prozedur
bestätigt.
-
Expression rekombinanter Hormone.
-
CHO-K1-Zellen
(ATCC, Rockville, Maryland) wurden in Ham's F-12 Medium mit Glutamin und 10% FBS,
Penicillin (50 Einheiten/ml) und Streptomycin (50 μg/ml) erhalten.
Zellplatten (100 mm-Petrischalen) wurden mit Wildtyp- oder Mutanten-α-cDNA in
pcDNA I/NEO cotransfiziert und hTSHβ-Minigen in den p(LB)CMV-Vektor7 inseriert, oder pcDNAI/Neo, der hCGβ-cDNA8 enthielt, unter Verwendung von LipofectAMINE
(Gibco BRL, Gaithersburg, Maryland). Nach 24 Std. wurden die transfizierten
Zellen in CHO-Serum-freies Medium (CHO-SFM-II, Gibco BRL.) übertragen. Die Kulturmedien,
einschließlich
Kontrollmedium aus Schein-Transfektionen unter Verwendung der Expressionsplasmide
ohne Geninserte wurden 72 Std. nach der Transfektion geerntet, konzentriert
und zentrifugiert; die Aliquots wurden bei –20°C gelagert und erst direkt vor jedem
Assay aufgetaut. WT- und Mutanten-hTSH wurden gemessen und unter
Verwendung von vier verschiedenen Immunoassays, wie beschrieben9, verifiziert. Die Konzentrationen von WT-
und Mutanten-hCG wurden unter Verwendung des Chemilumineszenzassays
(hCG Kit, Nichols Institute, San Juan Capistrano, Kalifornien) und
des immunoradiometrischen Assays (hCG IRMA, ICN, Costa Mesa, Kalifornien)
gemessen.
-
cAMP-Stimulation in JP09-Zellen, die den
humanen TSH-Rezeptor
exprimieren.
-
CHO-Zellen,
die stabil mit der hTSH-Rezeptor-cDNA (JP09) transfiziert waren,
wurden gewachsen und mit Reihenverdünnungen von WT- und Mutanten-hTSH,
wie beschrieben9, inkubiert. cAMP, das in
das Medium abgegeben wurde, wurde mit einem Radioimmunoassay22 gemessen. Die äquivalenten Mengen des gesamtem
Medienproteins wurden als Placebo-Kontrolle verwendet und der hTSH-enthaltenden
Proben von transfizierten Zellen.
-
cAMP-Stimulation in COS-7-Zellen, die
den humanen LH-Rezeptor
exprimieren.
-
COS-7-Zellen,
die vorübergehend
mit hLH-Rezeptor-cDNA transfiziert wurden, wurden gewachsen und
mit Reihenverdünnungen
von WT- und Mutanten-hCG im Wesentlichen wie beschrieben23 inkubiert. cAMP, das in das Medium abgegeben
wurde, wurde mit einem Radioimmunoassay22 gemessen.
Die äquivalenten
Mengen des gesamtem Medienproteins wurden als Placebo-Kontrolle
verwendet und der hCG-enthaltenden Proben von transfizierten Zellen.
-
Stimulation der Progesteronproduktion
in MA-10-Zellen.
-
Transformierte
murine Leydig-Zellen (MA-10), die in Kulturplatten mit 96-Vertiefungen
gewachsen wurden, wurden mit WT- und Mutanten-hCG 6 Stunden lang
in dem Assaymedium, wie beschrieben24, inkubiert.
Die Menge an Progesteron, die in das Medium abgegeben wurde, wurde
mit Radioimmunoassay (CT Progesterone Kit, ICN Biomedicals, Inc.,
Costa Mesa, Kalifornien) bestimmt.
-
Rezeptorbindungsassays.
-
Die
Rezeptorbindungsaktivitäten
der hTSH-Analoga wurden in ihrer Fähigkeit getestet, 125I-bTSH
aus löslich
gemachten porcinen Schilddrüsenmembranen224 zu verdrängen. Die Bindungsaktivitäten ausgewählter Analoga
des humanen TSH-Rezeptors
wurden unter Verwendung von JP09-Zellen getestet. Die Bindungsaktivitäten der
hCG-Analoga an MA-Zellen und an COS-7-Zellen, die vorübergehend
mit humanem LH-Rezeptor transfiziert waren, wurden unter Verwendung
von 125I-hCG und Assaymedium, wie zuvor
beschrieben24, bestimmt.
-
Thymidin-Aufnahmestimulation in FRTL-5-Zellen.
-
Das
Wachstum von Rattenschilddrüsenzellen
(FRTL-5) wurde, wie zuvor beschrieben22 überwacht.
-
Stimulation der T4-Sekretion
bei Mäusen.
-
Die
In-vivo-Bioaktivität
des WT- und des Mutanten-TSH wurde unter Verwendung eines modifizierten McKenzie-Bioassays22,25 bestimmt. WT- und Mutanten-TSH wurden
i. p. in männliche
Swiss Cr1:CF-1-Albinomäuse
injiziert, wobei das endogene TSH durch Verabreichung von 3 μg/ml T3 in Trinkwasser für 6 Tage supprimiert wurde.
Blutproben wurden 6 Std. später
aus dem orbitalen Sinus entnommen und die T4-Serum- und TSH-Level wurden jeweils
mit Chemolumineszenzassays (Nichols Institute) gemessen.
-
In
dieser gesamten Anmeldung wird auf verschiedene Veröffentlichungen
verwiesen. Auf bestimmte Veröffentlichungen
wird durch Zahlen in Klammern verwiesen. Die vollständigen Literaturangaben
für Veröffentlichungen,
auf die mit Zahlen verwiesen wird, sind nachfolgend aufgelistet.
Die Offenbarungen aller dieser Veröffentlichungen und die jene
Literaturhinweise, die in diesen Veröffentlichungen in ihrer Gänze zitiert
werden, sind hier der Anmeldung als Bezugsdokumente beigefügt, um den
Stand der Technik vollständiger
zu beschreiben, auf den sich diese Erfindung bezieht.
-
LITERATURHINWEISE
-
- 1. Wu, H., Lustbader, J. W., Liu, Y., Canfield,
R. E. and Hendrickson W. A. Structure of human chorionic gonadotropin
at 2.6 A resolution from MAD analysis of the selenomethionyl protein.
Structure 2: 545–558
(1994).
- 2. Golos, T. G., Durning, M. and Fisher, J. M. Molecular cloning
of the Rhesus glycoprotein hormone α-subunit gene. DNA Cell. Biol.
10: 367–380
(1991).
- 3. Stanton, P. G. and Hearn, M. T. W. The iodination sites of
bovine thyrotropin. J. Biol Chem. 262: 1623–1632 (1987).
- 4. Dirnhofer S. et al. Free α-subunit
of human chorionic gonadotrophin: molecular basis of immunologically
and biologically active domains. J. Endocrinol. 140: 145–154 (1994).
- 5. Liu, W. K., Yang, K. P. and Ward, D. N. The role of the amino
group in the subunit association and receptor site interaction for
ovine luteinizing hormone as studied by acylation. J. Biol. Chem.
249: 5544–5550
(1974).
- 6. Yadav, S. P., Brew, K. and Puett, D. Holoprotein formation
of human chorionic gonadotropin: differential trace labeling with
acetic anhydride. Mob. Endocrinol. 8: 1547–1558 (1994).
- 7. Joshi, L. et al. Recombinant thyrotropin containing a β-subunit
chimera with the human chorionic goandotropin-β carboxy terminus is biologically
active, with a prolonged plasma half-life: role of carbohydrate
in bioactivity and metabolic clearance. Endocrinology 136: 3839–3848 (1995).
- 8. Ji, I., Zeng H. & Ji;
T. H. J. Receptor activation of and signal generation by the lutropin/choriogonadotropin receptor.
Biol. Chem. 268: 22971–22974
(1993).
- 9. Grossmann, M. et al. Role of the carboxy-terminal residues
of the α-subunit
in the expression and bioactivity of human thyroid-stimulating hormone.
Mol. Endocrinol. 9: 948–958
(1995).
- 10. Szkudlinski, M. W., Thotakura, N. R. and Weintraub, B. D.
Subunit-specific functions of N-linked oligosaccharides in human
thyrotropin: Role of terminal residues of α-subunit and β-subunit
oligosaccharides in metabolic clearance and bioactivity. Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 92: 9062–9066
(1995).
- 11. Liu, C., Roth, K. E., Lindau-Shepard, B. A., Shaffer, J.
B. and Dias, J. A. Site-directed alanine mutagenesis of Phe33, Arg35, and Arg42-Ser43-Lys44 in the human gonadotropin α-subunit.
J. Biol. Chem. 269: 25289–25294 (1994).
- 12. Lunardi-Iskandar, Y. et al. Tumorigenesis and metastasis
of neoplastic Kaposi's
sarcoma cell line in immunodeficient mice blocked by a human pregnancy
hormone. Nature 375: 64–68
(1995).
- 13. Campbell, R. K., Dean-Emig, D. M. and Moyle, W. R. Conversion
of human choriogonadotropin into a follitropin by protein engineering.
Proc. Natl. Acad Sci. 88: 760–764
(1991).
- 14. Dias, J. A., Zhang, Y. and Liu, X. Receptor binding and
functional properties of chimeric human follitropin prepared by
an exchange between a small hydrophilic intercysteine loop of human
follitropin and human lutropin. J. Biol. Chem. 269: 25289–25294 (1994).
- 15. Moyle, W. R. et al. Model of human chorionic gonadotropin
and lutropin receptor interaction that explains signal transduction
of the glycoprotein hormones. J. Biol. Chem. 270: 20020–20031 (1995).
- 16. Combarnous, Y. Molecular basis of the specificity of binding
of glycoprotein hormones to their receptors. Endocrine Rev. 13:
670–691
(1992).
- 17. Jiang, X. et al. Structural predictions for the ligand-binding
region of glycoprotein hormone receptors and the nature of hormone-receptor
interactions. Structure 3: 1341–1353
(1995).
- 18. Kajava, A. V., Vassart, G. and Wodak, S. J. Modeling of
the three-dimensional structure of proteins with the typical leucine-rich
repeats. Structure 3: 867–877
(1995).
- 19. Fiddes, J. C. and Goodman, H. M. Isolation, cloning and
sequence analysis of the cDNA for the α-subunit of human chorionic
gonadotropin. Nature 281: 351–356
(1979).
- 20. Lapthorn, A. J. et al. Crystal structure of human chorionic
gonadotropin. Nature 369: 455–461
(1994).
- 21. Sarkar, G. and Sommer, S. S. The "megaprimer" method of site-directed mutagenesis.
BioTechniques 8: 404–407
(1990).
- 22. Szkudlinski, M. W. et al. Purification and characterization
of recombinant human thyrotropin isoforms produced by Chinese hamster
ovary cells: the role of sialylation and sulfation in thyrotropin
bioactivity. Endocrinology 133: 1490–1503 (1993).
- 23. Igarashi, S. et al. Functional expression of recombinant
human luteinizing hormone/human choriogonadotropin receptor. Biochem.
Biophys. Res. Commun. 201: 248–256
(1994).
- 24. Ascoli, M. Characterization of several clonal lines of cultured
Leydig tumor cells: gonadotropin receptors and steroidogenic responses.
Endocrinology 108: 88–95
(1981).
- 25. Moyle, W. R. et al. Co-evolution of ligand-receptor pairs.
Nature 268: 251–255
(1994).
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-