-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wiedergeben einer Vielzahl
von Punkten, die je durch ein Koordinatenpaar bezeichnet werden,
auf einem Rasterbildschirm, wobei dieser Rasterbildschirm eine Pixelmatrix aus
einer Anzahl von Zeilen und einer Anzahl von Spalten umfasst, in
welchem Verfahren für
jedes Pixel ein jeweiliger Grauwert ermittelt wird, der aus der
Position der Punkte relativ zu dem Pixel abgeleitet wird.
-
Die
Erfindung betrifft auch eine Bildschirmeinrichtung mit einem Bildschirm,
der ein Raster mit einer Pixelmatrix aus einer Anzahl von Zeilen
und einer Anzahl von Spalten umfasst.
-
Ein
Rasterbildschirm umfasst ein zweidimensionales Array oder eine Matrix
aus Bildelementen (Pixeln), denen je ein Grauwert zugewiesen werden
kann. Ein typischer Bildschirm hat mehrere hundert Zeilen und Spalten.
Jedes Pixel nimmt daher nur einen kleineren Bruchteil der Bildschirmoberfläche ein
und der Betrachter sieht ein Bild, ohne normalerweise die einzelnen
Pixel wahrzunehmen. Eine Linie oder eine Fläche auf einem Rasterbildschirm
wird dargestellt, indem für
praktisch alle Pixel, die von der Linie durchlaufen werden oder
die vollständig
oder teilweise von der Fläche
bedeckt werden, eine andere Farbe oder ein Grauwert vorgesehen wird.
-
Wenn
die Linie oder die wiederzugebene Form eine physikalische Entität repräsentiert,
beispielsweise eine Struktur mit kleinen Details oder einen Signalwert
als Funktion der Zeit, erfolgt ein Abtasten der Entität, um ein
zweidimensionales Array aus Punkten zu ermitteln, das Positionen
und Signalwerte aufweist (Koordinatenpaare). Dieses Array aus Koordinatenpaaren
kann wiedergegeben werden, indem für diejenigen Pixel, in denen
ein Koordinatenpaar liegt, eine andere Farbe oder ein anderer Grauwert
vorgesehen wird. Ein solches Verfahren verschafft eine akzeptable
Näherung
des wiederzugebenden Signals, wenn die Differenz in der Position
und die Differenz im Signalwert zwischen aufeinander folgenden Paaren
des Arrays einen Betrag, der dem Intervall zwischen benachbarten
Pixeln in einer Zeile oder Spalte entspricht, nicht überschreiten.
Wenn für
jede Spalte ein einziger Punkt vorhanden ist und die Differenz im
Signalwert zwischen aufeinander folgenden Punkten nicht größer ist
als die Differenz von benachbarten Linien, wird der Betrachter eine
Kurve wahrnehmen, die eine gute Näherung des Signals ist. Vor
dem Wiedergeben der Struktur ist eine gute Transformation der Koordinaten
der Punkte in den Bezugsrahmen der Pixelmatrix notwendig. Hier und
in dem gesamten vorliegenden Dokument wird beim Vergleichen der
Positionen und Abstände
einer Struktur oder eines wiederzugebenden Signals mit Abmessungen
des Rasterbildschirms angenommen, das eine geeignete Transformation
in einen gemeinsamen Bezugsrahmen aufgeführt worden ist.
-
Ein
Problem, das auftritt, wenn eine Struktur auf einem Rasterbildschirm
wiedergegeben wird, ist so genanntes Aliasing, d.h. Interferenz
zwischen der wiedergegebenen Struktur und dem Raster. Wenn die Frequenz
der Struktur signifikant kleiner als die Frequenz des Rasters ist,
manifestiert Aliasing sich als Treppenartefakte in geneigten Linien.
Wenn die Frequenz der Struktur etwa gleich der Rasterfrequenz ist
oder oberhalb dieser liegt, tritt ein moiréartiges Schwebungsmuster
auf. Ein derartiges Schwebungsmuster wird durch Interferenz zwischen
Periodizitäten
des Rasterbildschirms und der (periodischen) Struktur in der wiedergegebenen Entität verursacht.
-
Ein
Verfahren und eine Einrichtung, wie im einleitenden Absatz angegeben,
sind aus GB-A-2 214 765 bekannt. In diesem Dokument wird ein Verfahren
zum Wiedergeben eines Arrays aus Punkten offenbart, bei dem aufeinander
folgende Punkte eine Differenz in einer Koordinate haben, die den
Abstand zwischen benachbarten Pixeln signifikant überschreitet.
Gemäß diesem
bekannten Verfahren werden zwischen aufeinander folgenden Punkten
Vektoren berechnet und jedem Pixel, das einen Mittelpunkt aufweist,
der an eine Vektortrajektorie grenzt, wird ein Grauwert zugewiesen,
der von dem Abstand zwischen der Pixelmitte und der Vektortrajektorie
abhängt.
Mit dem bekannten Verfahren wird eine Wiedergabe des Arrays aus
Punkten erhalten, in dem keine Lücken
vorkommen und in dem eine geneigte Linie ohne plötzliche Sprünge, die anderenfalls von der
diskreten Natur des Rasterbildschirms verursacht worden wären, wiedergegeben
wird. Falls mehr als ein Vektor nahe genug bei einem Pixel liegt,
um beizutragen, tritt ein zusätzlicher
Anstieg im Grauwert auf.
-
Durch
Anwendung dieses bekannten Verfahrens wird Aliasing in Strukturen,
die in Bezug auf das Bildschirmraster grob sind, weitgehend beseitigt.
Das moiréartige
Muster in feinen Strukturen wird reduziert, aber nicht beseitigt.
Das bekannte Verfahren verschafft kein zufriedenstellendes Bild,
wenn der Betrachter nicht in der genauen Form einer Wellenform eines
Signals interessiert ist, sondern eine eher globale Sicht auf das
bei spielsweise sich schnell ändernde
Signal haben möchte,
das mehrere Komponenten umfasst. In einer solchen Situation haben
die Details der Struktur eine höhere
Auflösung
als die, die dem Abstand zwischen benachbarten Spalten oder Zeilen
des Rasterbildschirms entspricht. Unter solchen Umständen führt das
Abtasten eines Signals mit einem sich schnell ändernden Wert mit einem Abstand
zwischen aufeinander folgenden Abtastwerten von Punkten, der gleich
(oder größer) als
der entsprechende Abstand zwischen Spalten in dem Rasterbildschirm
ist, nahezu sicher zu einer mehr oder weniger zufälligen Verteilung
der Punkte. Andererseits führt
das Abtasten mit einer viel höheren
Frequenz zu einer Situation, in der jedes Pixel Beiträge von einer
größeren Anzahl
von Punkten empfängt,
und daher zu einem maximalen Grauwert oder einer maximalen Intensität einer großen Fläche des
Rasterbildschirms, sodass dem Betrachter keine Information über die
Verteilung der Punkte zur Verfügung
steht. Ein ähnliches
Problem tritt in anderen Situationen auf, wo die Details der wiederzugebenden
Struktur nur durch Mengen von Koordinatenpaaren repräsentiert
werden können,
die untereinander Abstände
haben, die kleiner sind als die Abstände zwischen den Pixelmitten
in dem Rasterbildschirm.
-
Ein
zusätzliches
Problem, das bei einem Wiedergabeverfahren auftreten kann, wie es
in GB-A-2 214 765 beschrieben ist, ist, dass die Grauwerte der Pixel
einen weiten Bereich überdecken.
Insbesondere wenn viele Punkte zu einem gleichen Pixel beitragen,
wird der Grauwert solcher Pixel groß sein. Wenn nur ein einziger
Punkt zu einem Pixel beiträgt,
wird der resultierende Grauwert wahrscheinlich niedrig sein. Dies
bedeutet, dass mit einem solchen Prozess die resultierenden Grauwerte
einen großen
Dynamikbereich überdecken
werden. Dies kann seinerseits bewirken, dass ein großer Bruchteil
der Pixel für
den Betrachter kaum sichtbar ist, weil die Intensitätsverteilung
des Bildes auf dem Bildschirm durch die (wenigen) Pixel mit dem
größten Grauwert
dominiert wird und die meisten der anderen Pixel eine Intensität haben
werden, die gering oder sehr gering ist.
-
Ähnliche
Probleme treten bei Anwendung des Verfahrens auf, das in
US 4908780 beschrieben ist,
in dem aus der Anzahl von Teilpixeln des genannten Pixels (z.B.
eines von sechzehn Teilpixeln), die von einer berechneten Linie
durchkreuzt werden, auf Basis des tatsächlichen Kreuzens ein Grauwert
berechnet wird. So variiert auch hier der Dynamikbereich des Grauwertes,
in Abhängigkeit
von der Anzahl beitragender Punkte.
-
Der
Erfindung liegt unter anderem als Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zu verschaffen, mit dem ein Array aus Punkten, das eine Struktur
repräsentiert,
von der die internen Details eine Größe haben, die mit dem Abstand
zwischen Spalten und Zeilen des Rasterbildschirms vergleichbar ist
oder größer als
dieser, so wiedergegeben werden kann, dass der globale Umriss und
die innere Intensitätsverteilung
der Struktur vom Betrachter noch wahrgenommen werden kann. Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren zu verschaffen,
in dem der Dynamikbereich verringert werden kann, während die
globale Information in dem wiedergegebenen Bild beibehalten wird.
-
Hierzu
ist das erfindungsgemäße Verfahren
dadurch gekennzeichnet, dass das Array in solchem Maßstab wiedergegeben
wird, dass mehrere Punkte innerhalb des gleichen Pixels zu liegen
kommen;
dass für
jedes Pixel ein Pixelwert aus Beiträgen der Punkte berechnet wird,
indem zuerst auf Basis der Koordinaten jedes Punktes eine Teilmenge
der Pixel ermittelt wird und anschließend zu dem Pixelwert eines
oder mehrerer aus der genannten Teilmenge stammenden Pixels) entsprechend
einem stochastischen Prozess ein Betrag addiert wird;
und dass
die jeweiligen Grauwerte aus den berechneten Pixelwerten abgeleitet
werden.
-
Für jede Spalte
und/oder Zeile des Rasterbildschirms wird eine Anzahl von Punkten
durch Abtasten mit einer hohen Abtastrate, Interpolation zwischen
Abtastwerten mit einer niedrigeren Abtastrate oder auf andere Weise
erhalten. Jeder Punkt hat nur einen partiellen Beitrag zum Gesamtpixelwert
der Pixel in der Teilmenge von benachbarten Pixeln, der es dank
seiner Koordinaten zugewiesen ist. Auf Grund des stochastischen
Zuteilungsprozesses hat jeder Punkt eine gewisse Wahrscheinlichkeit,
zu jedem der Pixel in der Teilmenge beizutragen. Wegen der großen Anzahl
von Punkten ist das Ergebnis, dass der Beitrag eines Punktes anscheinend über die
Pixel in der Teilmenge ausgeschmiert ist, wodurch jegliches Moiré-Muster
wirksam entfernt wird. Zusätzlich
wird durch Zuteilung eines Punktes zu einem Pixel in stochastischer
Weise der Dynamikbereich resultierender Pixelwerte verkleinert.
-
Eine
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Betrag, um den ein Punkt zu
einem Pixelwert beiträgt,
aus einer Menge von zuvor bestimmten Beträgen ausgewählt wird. Indem für einen
Beitrag eines Punktes zu einem Pixelwert einige wenige diskrete
Werte verwendet werden, wird der Dynamikbereich weiter verkleinert
und ist eine einfache Implementierung und schnelle Ausführung des
Verfahrens möglich.
-
Diese
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann weiterhin dadurch gekennzeichnet sein, dass in dem stochastischen
Prozess zum Auswählen
eines Betrages aus der genannten Menge von zuvor bestimmten Beträgen eine
Wahrscheinlich keit ermittelt wird, wobei diese Wahrscheinlichkeit
aus der Differenz zwischen den Koordinaten des Punktes und der Position
des Pixels in der Pixelmatrix nach Transformation in einen gemeinsamen
Bezugsrahmen abgeleitet wird. Mit dieser Maßnahme haben Punkte, die nahe
bei einer Bezugsposition innerhalb eines Pixels liegen, eine größere Chance,
beizutragen, als weiter entfernt liegende Punkte. Die Bezugsposition
ist beispielsweise die Mitte oder der linke Rand der Spalte oder
die untere Rand der Zeile. Indem ein Beitrag eines Punktes zu einem
Pixelwert verwendet wird, der in der beschriebenen Weise gewichtet
ist, wird das Moiré-
oder Schwebungsmuster, das anderenfalls häufig auftreten würde, unterdrückt.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Punkt die Menge von
zuvor bestimmten Beträgen
zwei Werte umfasst, die gleich null sind, und einen vollständigen Betragswert,
wobei letzterer eine Funktion dieses Punktes ist. Eine Menge von
Beträgen
mit nur zwei Werten, null oder maximal, verschafft gute Ergebnisse
und ist am einfachsten zu implementieren. Der vollständige Betragswert
kann eins sein, aber er kann für
unterschiedliche Klassen von Punkten unterschiedlich sein, beispielsweise
in Abhängigkeit
von der Ableitung einer wiederzugebenden Kurve oder von der Art
und Weise, in der Punkte zwischen Abtastwerten interpoliert werden.
-
Bei
der Darstellung von Pixelwerten auf dem Rasterbildschirm ist eine
Ausführungsform
der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl unterschiedlicher
Grauwerte begrenzt ist, dass jedem Pixel auf Basis des ermittelten
Pixelwertes ein Grauwert zugewiesen wird und dass jeder der genannten
Grauwerte in einem ungefähr
konstanten Bruchteil der Pixelwerte in einem Strom von die Pixelmatrix
bildenden Pixelwerten zugewiesen wird. Pixels werden hintereinander
wiedergegeben und nötigenfalls
aktualisiert. In diesem Strom von Pixeln ist es möglich, für einen
gegebenen Teilbereich von Pixelwerten einen Grauwert zuzuweisen.
Bei dieser Ausführungsform
werden die Teilbereiche so gewählt
und nötigenfalls
angepasst, dass jeder Grauwert für
einen konstanten, zuvor bestimmten Bruchteil der Pixelwerte in dem
Strom verwendet wird. Dies kann beispielsweise dadurch implementiert
werden, dass die Neuzuweisung von der Anzahl unterschiedlicher Grauwerte
abhängig
gemacht wird, die bereits aufgetreten sind, und die Pixelwertbereiche
angepasst werden. Um einen adäquaten
Eindruck einer Struktur zu erhalten, braucht nur eine begrenzte
Anzahl von unterschiedlichen Grauwerten auf dem Bildschirm sichtbar
gemacht zu werden. Ein Verändern
der relativen Proportionen der zuvor bestimmten Bruch teile ist gleichwertig
mit einer Veränderung
der Helligkeit und des Kontrastes in einer kontinuierlichen Skala
von Grauwerten. Es zeigt sich, dass eine Verteilung, in der die
unterschiedlichen Bruchteile von Pixeln, die einen von null abweichenden
Pixelwert haben, gleich sind, als ein geeigneter Wiedergabemodus
wahrgenommen wird.
-
Ein
zusätzlicher
Vorteil der Neuzuweisung zu einer begrenzten Anzahl von Grauwerten
ist, dass nur einige wenige Bits pro Pixel für die Datenübertragung oder -speicherung
notwendig sind. Es zeigt sich, dass nur vier Grauwerte für eine adäquate globale
Repräsentation
einer feinen Struktur ausreichen können. Dies entspricht zwei
Bits pro Pixel und ist daher in Hinsicht auf die Speicherverwendung
und andere Ressourcen vorteilhaft.
-
Eine
vorteilhafte Anwendung ist die Wiedergabe von periodischen Signalen,
wie z.B. zeitabhängige Spannungen
oder Ströme.
Die Erfindung verschafft ein Verfahren, um eine große Anzahl
von Perioden eines solchen Signals auf einem Rasterbildschirm wiederzugeben,
sodass das von einem Betrachter wahrgenommene Bild ähnlich der
Intensitätsverteilung
ist, die auftreten würde,
wenn das Signal auf einem Analogbildschirm wiedergegeben würde. Ohne
die vorliegende Erfindung würde
der Rasterbildschirm häufig
Aliasing in der Form eines Schwebungsmusters zeigen und das Signal
wäre nicht
erkennbar.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden
näher beschrieben.
-
Es
zeigen:
-
1 ein
Beispiel eines periodischen Signals mit einer gewissen feinen Struktur;
-
2 eine
große
Anzahl Perioden des gleichen Signals, wie es auf einem Analogbildschirm
sichtbar wäre;
-
3 eine
große
Anzahl von Perioden des gleichen Signals, wie es auf einem Rasterbildschirm
sichtbar wäre,
wobei solche Pixel schwarz sind, in die zumindest ein Punkt fällt, und
weiß ohne
irgend einen Punkt;
-
4 das
gleiche Signal von 3, wie es auf einem Rasterbildschirm
sichtbar ist, wobei Grauwerte Pixeln als Funktion des Abstandes
zwischen den Pixeln und der Punkte zugewiesen sind;
-
5a und 5b Koordinatenpaare
einer Anzahl von Punkten, wie sie im Pixelraum verteilt sind;
-
6 einen
Ablaufplan des erfindungsgemäßen Wahrscheinlichkeitszuweisungsschemas;
-
7 das
Signal der 2, 3 und 4,
wie es auf einem Rasterbildschirm mit Hilfe der vorliegenden Erfindung
sichtbar gemacht wird;
-
8a, 8b und 8c Beispiele
von komplexen Signalstrukturen auf einem Analogbildschirm;
-
9a, 9b und 9c die
Strukturen von 8, wie sie auf einem Rasterbildschirm
durch Verwendung der vorliegenden Erfindung sichtbar gemacht werden
und
-
10 schematisch
eine Einrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
1 zeigt
ungefähr
zwei Perioden eines periodischen Signals 10. Jede Periode
kann als zwei benachbarte sinusartige Wellenformen 11 und 12 betrachtet
werden. Die erste Wellenform 11 hat eine Länge t11 und eine Amplitude A11.
Auf diese Wellenform folgt eine zweite Wellenform 12 mit
einer viel größeren Länge t12 und einer Amplitude A12 über zweimal
A11. Die zweite Wellenform weicht von der
sinusartigen Form an beiden Enden ab, wo die Ableitung verschwindet.
Wenn auf einem Analogbildschirm eine große Anzahl von Perioden dieses
Signals 10 wiedergegeben wird, wird es für den erfahrenen
Betrachter deutlich sein, dass das Signal mehr Komponenten umfasst.
Wie in 2 gezeigt, zeigt der Bildschirm nicht nur ein
Band mit einer Höhe
der Amplitude A12, aber innerhalb dieses
Bandes ist ein schmaleres Band mit der Amplitude A11 sichtbar und
auch eine deutliche Linie in der Mitte, die durch den Abschnitt
der zweiten Wellenform 12 verursacht wird, wo die Ableitung
nahe bei null liegt. Es ist möglich,
die Amplituden A11 und A12 direkt
auf dem Bildschirm zu messen.
-
Wenn
ein solches Signal mit mehr detaillierter Struktur von einer Anzahl
Punkte abgetastet wird und mit einem herkömmlichen Verfahren auf einem
Rasterbildschirm wiedergegeben wird, ist es notwendig, dass die
Abtastrate so hoch ist, dass innerhalb eines Intervalls mit der
Länge t11 eine genügende Anzahl von Punkten genommen
wird, um dieses Detail sichtbar zu machen. Wenn diese Vielfachheit
von Punkten in herkömmlicher
Weise wiedergegeben wird, d.h. indem jedem Pixel, in dem ein oder
mehrere Punkte liegen, seine maximale Intensität gegeben wird, ist das Ergebnis
ein moiréartiges
Interferenzmuster zwischen dem Raster des Bildschirms und der Verteilung
der Punkte. Ein mögliches
resultierendes Schwebungsmuster wird in 3 gezeigt.
Es wird deutlich sein, dass selbst ein erfahrener Betrachter unfähig ist,
eventuelle Details über
die Teilstruktur der abgetasteten und wiedergegebenen Wellenform
zu vermuten.
-
In 4 wird
ein Bild des gleichen Signals auf einem Rasterbildschirm gezeigt,
in dem Grauwerte Pixeln zugeteilt sind, die proportional zu dem
Pixel minus des Abstandes zwischen Pixel und Punkt sind. Das moiréartige
Muster ist verringert, aber noch sichtbar. Das Vermuten eventueller
Details der Teilstruktur ist immer noch unmöglich.
-
5a und 5b zeigen
in einer zweidimensionalen Darstellung die Koordinatenpaare einer
Anzahl von abgetasteten Punkten auf einer Kurve. 5b ist
detaillierter als 5a. Die Punkte werden durch
rechteckige Punkte angegeben und bilden zusammen eine Linie 15.
In den Figuren sind auch die Ränder 16, 17, 18 von
Spalten k und k + 1 sowie eine Anzahl von Zeilen der Pixelmatrix
angegeben. Durch eine herkömmliche Repräsentation
der Punkte würde
jede Spalte ein kontinuierliches Band von Pixeln enthalten, die „eingeschaltet
sind" (maximale
Intensität
oder schwarz), in der Figur durch die vertikalen Balken 19 und 20 angedeutet. Erfindungsgemäß „schaltet" das Vorhandensein
eines Abtastwertes das Pixel, in dem es liegt, nicht „ein", sondern addiert
zu dem Pixelwert einen Betrag von einem oder mehreren Pixeln. Dann
werden die akkumulierten Pixelwerte in Grauwerte konvertiert. Ein
Pixel mit mehr als einem Punkt, der zu ihm beiträgt, wird einen höheren Pixelwert
haben als ein Pixel mit dem Beitrag von nur einem Punkt. Ob ein
Punkt zu einem Pixel in einer Spalte und/oder einer Zeile beiträgt oder
nicht und mit welchem Betrag, wird stochastisch ermittelt, wobei
die Wahrscheinlichkeit, um mit einem gewissen Betrag beizutragen,
von der Position des Punktes in Bezug auf das Pixel abhängig ist.
-
Bei
einer Art des Repräsentierens
einer beispielsweise zweidimensionalen Struktur im Zeit-Amplituden-Raum
(t, A), kann die Struktur zuerst um eine dritte Dimension ergänzt werden,
die die Steigung dA/dt (t, A, dA/dt) repräsentiert. Anschließend wird
die dreidimensionale Repräsentation
der Struktur in ein Array aus Punkten mit xy-Koordinatenpaaren und
einem zu Pixelwerten zu addierenden Betrag konvertiert, wobei letzterer
eine Funktion der Steigung ist. Ein zu (1 + k(dA/dt)2)–1/2 proportionaler
Betrag liefert die gleiche Art des Intensitätsverlaufs wie er auf einem
analogen Oszilloskop auftritt, wobei k ein geeigneter Koeffizient
ist. Wenn die Punkte mit Hilfe von Interpolation zwischen Abtastwerten
aus einem physikalischen Signal einer Struktur berechnet werden,
kann der Wert in der dritten Dimension gleich 1/(1 + N) sein, wobei
N die Anzahl von Punkten ist, die zwischen Abtastwerten berechnet
werden. Dies liefert einen gleichartigen Intensitätsverlauf.
-
Bei
einer ersten Ausführungsform
trägt ein
Punkt mit einer Position Pi in horizontaler
Richtung zu einem Pixel mit einem Betrag von entweder Ai oder
0 bei, wobei die Zuweisung zufällig,
aber mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit erfolgt. Ai ist
der Wert der dritten Koordinate des Punktes. Die Wahrscheinlichkeit
des Beitragens zu dem Pixel in Spalte k mit dem Wert Ai wird
durch Πi = [1 – (Pi – Ck)/(Ck+1 – Ck)] gegeben, wenn Ck < Pi < Ck+1,
wobei Ck und Ck+1 die
linken und rechten Kanten von Spalte k sind. Wenn entsprechend dem
Zufallszuweisungsprozess der Punkt mit dem Betrag 0 zum Pixel in
Spalte k beiträgt,
wird der Betrag Ai zu dem Pixelwert des
Pixels in der nächsten,
(k + 1)-ten Spalte addiert. So ist die Wahrscheinlichkeit des Addierens
des Betrags Ai zur nächsten Spalte Π'i =
1 – Πi.
Ein Zuweisen des Betrages Ai zu einer der
Spalten stellt sicher, dass der gesamte Beitrag jedes Pixels unabhängig von
der Position des Punktes in der Spalte ist. Der Effekt ist, dass
Punkte, deren Positionswert gleich der linken Kante einer Spalte
ist, mit einer Wahrscheinlichkeit gleich eins zu einem einzelnen
Pixel beitragen und die anderen Punkte ihren Beitrag in zwei benachbarte
Pixel aufteilen, und damit effektiv den Beitrag ausschmieren. Dies
verhindert plötzliche
Sprünge
oder Aliasing an Spaltengrenzen. Eine Alternative ist, dass der
stochastische Prozess zum Addieren des Betrages Ai zum
Pixel in der Spalte k oder k + 1 für beide Pixel unabhängig gemäß Wahrscheinlichkeiten Πi und Π'i =
1 – Πi ausgeführt wird.
-
Statt
in Bezug auf die linke Kante einer Spalte kann die Wahrscheinlichkeit Π; ebenso
gut in Bezug auf eine andere Position in der Spalte berechnet werden,
beispielsweise der Mitte. Weiterhin kann für Teilengen, die aus mehr Pixeln
in mehr als zwei Spalten und/oder in einer zweidimensionalen Situation,
in denen Punkte nicht nur zu Pixeln in benachbarten Spalten beitragen
sondern auch zu Pixeln in benachbarten Zeilen, ein gleichartiger
Prozess verwendet werden. Es ist natürlich auch möglich, eine
andere als eine lineare Funktion für die Zuweisung eines Gewichtes
zu verwenden.
-
Die
zwei Verläufe
des stochastischen Zuweisungsprozesses werden in 6 mit
Hilfe eines Ablaufplans veranschaulicht. In dem Ablaufplan gibt
Pfad 1 die korrelierte Zuweisung des Betrages Ai zu
den zwei Pixeln an und Pfad 2 die unabhängige Zuweisung. Die Verwendung
dieser Wahrscheinlichkeitszuweisung hat den Vorteil, dass keine
großen
Anzahlen von Fließkomma-Additionen
beteiligt sind, um die dazwischen liegenden Pixelwerte und die zugehörigen Fließkomma-Arrays
zu verfolgen. Wenn die Anzahl von Abtastwerten pro Spalte ziemlich
groß ist,
ist die Abweichung zwischen dieser bevorzugten Ausführungsform
und der direkten Addition von Gewichtswerten geringer.
-
Bei
einer Variante des Verfahrens sind mehr als zwei unterschiedliche
Gewichtswerte möglich
und mehr als zwei Pixel können
einen Anstieg ihrer Pixelwerte für
jeden Punkt aufweisen. Für
beispielsweise eine zweidimensionale Implementierung kann ein Punkt
zu jedem Pixel einer quadratischen oder rechteckförmigen Teilmatrix
von Pixeln (2 × 2
oder 2 × 3)
um die Nullpunktposition beitragen. In einem solchen Fall kann es
nützlich
sein, mit Beträgen
beizutragen, die sich von null unterscheiden oder dem vollständigen Betrag
unterscheiden, wie z.B. zwei oder drei Beträge zu verwenden; die sich zusammen
zu dem vollständigen
Betrag Ai addieren. Bei einer zweiten Ausführungsform
kann die lineare Wahrscheinlichkeitsfunktion, die zum Ermitteln
der Chance des Beitrages eines Punktes zu einem Pixel beispielsweise
mit einer Schrittfunktion angenähert
werden. Eine solche Schrittfunktion kann den Wert 0,75 haben, wenn
0 ≤ (Pi – Ck)/(Ck+i – Ck) < 0,5,
und 0,25, wenn 0,5 ≤ (Pi – Ck)/(Ck+1 – Ck) < 1.
Eine alternative Schrittfunktion hat den Wert 1 im linken Viertel
der Spalte, 0 im rechten Viertel und 0,5 in der mittleren Hälfte.
-
Die
Anzahl von Punkten, die zu einem Pixel beitragen können, läuft von
null bis zu einer sehr großen Zahl,
falls eine Struktur oder ein wiederzugebendes Signal Anteile von
unterschiedlichen Teilstrukturen umfasst. Ein amplitudenmoduliertes
schwingendes Signal hat viele Punkte mit ungefähr dem gleichen Wert, wenn die
Amplitude klein ist, und sie hat Punkte über einen weiten Bereich verstreut,
wenn die Amplitude groß ist. Dies
führt zu
einer begrenzten Zahl von Pixeln mit einem großen Pixelwert und vielen Pixeln
mit mäßig großen Pixelwerten.
Wenn in einer solchen Situation der jedem Pixel des Rasterbildschirms
zugewiesene Grauwert proportional zu dem Pixelwert ist und den gesamten
Bereich von Intensitäten
des Bildschirms überdeckt,
sind Pixel mit gemäßigt großen Pixelwerten
für den
Benutzer nicht beobachtbar. Alternativ bedeutet das Zuweisen von
verschiedenen Grauwerten zu den Pixeln mit gemäßigt großen Pixelwerten, dass Pixel
mit mehr als gemäßigt großen Pixelwerten
bereits die maximale Intensität
erhalten werden, die im Bildschirm zur Verfügung steht und es wird keine
Struktur mehr sichtbar sein.
-
Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung wird dieses Problem aufgegriffen, in dem nur vier
Grauwerte verwendet werden, die die Werte weiß, hellgrau, dunkelgrau und
schwarz haben. Weiß wird
für die
Intensität null
verwendet und schwarz für
die maximale Intensität.
Weiß wird
beispielsweise allen Pixeln zugewiesen, zu denen keine Punkte beigetragen
haben oder alle Punkte mit einem Betrag 0 beigetragen haben. Pixel,
die Pixelwerte ungleich null haben, werden als Pixel mit geringer,
mittlerer oder hoher Intensität
klassifiziert und ihnen werden die Grauwerte hellgrau, dunkelgrau
bzw. schwarz zugewiesen. Die Niveaus von Pixelwerten, um sie zwischen
einem niedrigen, mittleren und hohen Grauwert zu unterscheiden,
können
so eingestellt werden, dass in jede der Klassen zuvor bestimmte
Bruchteile fallen. Wenn die Verteilung der Pixelwerte a priori nicht bekannt
ist, können
die Niveaus in einem Strom von Pixelwerten eingestellt werden, indem
die Niveaus anfangs auf willkürliche
Werte gesetzt werden. Anschließend
werden die Niveaus in Abhängigkeit
der in dem Strom vorhandenen Pixelwerte eingestellt. Ein Prozess
für diesen
Effekt wird in dem Artikel von W.J.J. Rey: „Robust estimates of quantiles,
location and scale in time series", veröffentlicht in Philips Research
Reports, Band 29 (1974) Seite 67–92, beschrieben. Geeignete
Niveaus für
drei verschiedene Grauwerte sind unteres Drittel, mittleres Drittel
und oberes Drittel, aber andere Verteilungen sind natürlich auch
möglich.
Eine begrenzte Anzahl unterschiedlicher Grauwerte bedeutet, dass
jedes Pixel in dem Bildschirm mit nur einigen wenigen Bits gespeichert
werden kann. Im Falle von drei Grauwerten und 0 werden nur zwei
Bits pro Pixel benötigt.
-
Ergebnisse
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden in 7, 8 und 9 gezeigt. 7 zeigt das
Signal der 2, 3 und 4,
wie es mit Hilfe des erfindungsgemäßen stochastischen Prozesses wiedergegeben
wird. Im Vergleich zu 4 ist kein Moiré-Muster
sichtbar und das vom Betrachter wahrgenommene Bild ist dem Bild,
wie es auf einem Analogbildschirm sichtbar ist (2)
gleichartig. 8a, 8b und 8c zeigen
unterschiedliche Signale auf einem Analogbildschirm. 8a enthält ein Frequenzwobbelungssignal, 8b ein
VCR-Signal und 8c ein komplexes Fernsehtestsignal
mit vielen Komponenten. Die letzten zwei Signale haben Komponenten,
die zeitlich hintereinander auftreten, aber die im wiedergegebenen
Bild einander überlagert
sind. 9a, 9b und 9c zeigen
die gleichen Signale auf einem Rasterbildschirm mit Hilfe des Verfahrens
gemäß der vorliegenden
Erfindung. Es können
keine Moiré-
oder Schwebungsmuster gesehen werden und die verschiedenen Signalkomponenten
sind genügend
deutlich sichtbar, um Messungen zu erlauben.
-
In 10 wird
schematisch eine Einrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Die Bildschirmeinrichtung 100 umfasst
einen Rasterbildschirm 110, beispielsweise einen LCD-Schirm,
zur Wiedergabe einer Struktur. Die Struktur kann aus einem von einem
Bildsensor aufgenommenen Bild abgeleitet werden oder von einem Computer
generiert werden oder in anderer Weise erhalten werden. In diesem
Beispiel wird angenommen, dass Struktur der Wert eines zeitlich
variierenden elektrischen Signals ist, das der Bildschirmeinrichtung über einen
Sensor 101 zur Verfügung
gestellt wird. Aus dem zeitlich variierenden elektrischen Signal
wird in der Abtasteinheit 120 eine Reihe von abgetasteten
Punkten abgeleitet. Die Koordinaten der Punkte sind Abtastzeit und
Signalwerte. Die Anzahl von über
die Breite des Rasterbildschirms wiederzugebenen Punkten wird viel
größer sein
als die Anzahl von Spalten in dem Bildschirm. Daher kann eine Interpolationseinheit 121 verwendet
werden, um interpolierte Punkte zu erzeugen, wenn die Anzahl von
abgetasteten Punkten unzureichend ist, um für jede Spalte mehrere Punkte
zu verschaffen. Mit Hilfe eines Schalters 122 kann die
Interpolation ein- oder ausgeschaltet werden.
-
Konversion
der Reihe von abgetasteten und/oder interpolierten Punkten in Grauwerte
für den
Rasterbildschirm erfolgt in der Verarbeitungseinheit 130.
Für jeden
Punkt wird eine Teilmenge von Pixeln in der Auswahleinheit 133 ermittelt.
Die Teilmenge umfasst jene Pixel, zu denen der Punkt auf Basis seiner
Koordinaten beitragen kann. Beim Wiedergeben eines zeitlich variierenden
Signals werden dies normalerweise einige wenige (zwei) Pixel in
der gleichen Zeile, aber benachbarten Spalten der Pixelmatrix sein.
In der Zuweisungseinheit 131 wird eines der Pixel der Teilmenge
mittels einer stochastischen Auswahl ausgewählt. Die Wahrscheinlichkeit,
ein Pixel auszuwählen,
wird so gewählt,
dass sie von der Position des Punktes in Bezug auf eine Referenz
in der Teilmenge abhängt.
Der Pixelwert-Akkumulator 135 umfasst eine Anzahl Register,
in denen die für
jedes der Pixel beigetragenen Beträge addiert werden. Die Werte
in den Registern werden auf dem Rasterbildschirm nach Konversion
in einer begrenzten Anzahl von Grauwerten im Grauwertermittler 136 wiedergegeben.
Irgendwo bei der Verarbeitung der Punkte muss eine Transformation
der Koordinaten vom Signalwert und der Zeit in einen Bezugsrahmen
der Pixelmatrix erfolgen. Diese Transformation kann bei verschiedenen
Punkten erfolgen und ist in der Figur nicht angegeben.
-
Die
verschiedenen Elemente der Verarbeitungseinheit können softwaremäßig implementiert
werden, mit Hilfe eines programmierten Mikroprozessors und eines
angeschlossenen Speichers. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Verarbeitungseinheit
130 hardwaremäßig in einer
dedizierten Halbleiterschaltung realisiert, beispielsweise in einem
ASIC oder einer feldprogrammierbaren Anordnung. Bei der letztgenannten Implementierung
können
Zeitanforderungen besser erfüllt
werden. Inschrift
der Zeichnung Fig.
5A
-