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Diese
Erfindung betrifft im Allgemeinen ein Verfahren zur Herstellung
eines Kreislaufsystem-Klappen-Reparaturelements. Insbesondere betrifft
diese Erfindung Verfahren, die standardisiert sind und daher einfacher
innerhalb der begrenzten verfügbaren
Zeit, während
der Patient sich auf dem Operationstisch befindet, wiederholt werden
können.
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Seit über 35 Jahren
ist es möglich,
Herzklappen zu ersetzen, seit dem Aufkommen der Herz-Lungen-Maschine
und verschiedener mechanischer und Herzgewebe-Ersatzherzklappen,
die von Chirurgen und Ingenieuren entworfen wurden.
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Das
Konzept des Reparierens anstelle des Ersetzens erkrankter Herzklappen
begann mit der Arbeit von Professor Åke Senning aus Zürich im
Jahre 1960. (Senning Å:
Fascia lata replacement of aortic valves. J Thorac Cardiovasc Surg
54: 465–470 – (1967)).
Senning verwendete autologe Oberschenkelfaszie (Fascia lata) sowohl
um Aortenklappenreparaturen als auch -ersatz mit einer Freihand-Technik
zu formen, gab jedoch nachfolgend seine Methode bis 1970 aufgrund
von Klappenfehlfunktionen durch Verdickungen und Schrumpfungen des
frischen, unbehandelten Gewebes auf.
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Das
Konzept der Reparatur mit autologem Gewebe wurde von Professor Alain
Carpentier aus Paris wieder aufgenommen. Beginnend im Jahr 1980 fing
er an, mit dem Reparieren von Mitralklappensegeln, die durch rheumatische
Herzerkrankungen beschädigt
waren, zu arbeiten, indem er Verstärkungsflicken aus autologem
Perikard verwendete, die mit einem kurzen Eintauchen in Glutaraldehyd
behandelt wurden. 1991 berichtete Carpentier von einer Reihe von
64 Patienten, die von 1980 bis 1989 einem Mitralsegel-Aufbau mittels
dieser Technik mit exzellenten Resultaten unterzogen worden waren.
(Chauvaud S, Jebara V, Chachques J-C, Asmar BE, Mihaileanu S, Perier
P, Dreyfus G, Relland J, Couetil J-P, Carpentier A „Valve
extension with glutaraldehyde-preserved autologous pericardium." J Thorac Cardiovasc
Surg 102: 171–178
(1991)). Bedeutenderweise war er in der Lage zu berichten, dass
das mit Glutaraldehyd behandelte autologe Gewebe bis zu 10 Jahre
nach der Implantation zur Reparatur nicht verdickte oder schrumpfte
oder verkalkte. Zusätzlich zu
dieser Methode des Segel-Aufbaus setzt Carpentier eine Kombination aus
Annuloplastie, Segel-Resektion und Verkürzung der Sehnenfäden und Re-Implantationstechniken
zur Reparatur von Mitralklappen ein.
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Duran
hat autologes Perikard, das mit einem kurzen Eintauchen in Glutaraldehyd
behandelt wurde, mit guten Resultaten, einschließlich fehlender Verkalkung,
zum Reparieren von erkrankten Aortenklappen verwendet. (Duran C,
Kumar N, Gometza B, Al Halees Z; „Indications and limitations
of aortic valve reconstruction." Ann
Thorac Surg 52: 447–454 (1991)).
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Ein
Problem bei all diesen Ansätzen
war jedoch, dass sie nicht standardisiert waren und daher nicht
einfach in der begrenzten zur Verfügung stehenden Zeit, während der
Patient sich auf dem Operationstisch befindet, wiederholt werden
konnten. Wie in den US-Patenten Nr. 5,326,371; 5,163,955; 5,326,370
und 4,470,157 beschrieben, sind standardisierte Ansätze für den Klappenersatz
(im Gegensatz zur Klappenreparatur) verfügbar. Jedoch umfassen solche
Ansätze
die Verwendung eines Stents.
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Das
Problem bei einer Stent-montierten Prothese ist, dass der Stent
Raum benötigt
und dadurch den effektiven Öffnungsbereich
der Klappe verringert. Ein weiterer Nachteil ist, dass ein Stent
ein Fremdmaterial ist. Eine Infektion der Klappenprothese ist nicht üblich, aber
wenn sie auftritt, ist sie eine katastrophale Komplikation. Eine
Prothese aus nicht-biologischem Material muss in fast allen Fällen ersetzt
werden, falls sie infiziert wird.
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Bailey
leistete Pionierarbeit in Hinsicht auf Konzepte für Reparatur
und Rekonstruktion von Mitralklappen mit Vorhofwandgewebe und Fascia
lata. Carpentier weitete seine Konzepte mit Verfahren für Sehnenfäden- und
Segel-Reparatur und ringförmiger Unterstützung der
Mitralklappe aus. Er verwendete zuerst vollständig tanniertes Rinder Perikard
für diese
Segelreparaturen, sattelte jedoch später auf leicht tanniertes autologes
Perikard um, aufgrund der zunehmenden Anzeichen, dass das Material
beständig und
widerstandsfähig
gegenüber
Kalzifizierungs-Degeneration
sei. Erst vor kurzem berichteten Borowski und seine Kollegen von
experimenteller Arbeit mit Rekonstruktions-Konzepten, die sie als
Re-Modellieren der Mitralklappe mit leicht tanniertem autologen Perikard
bezeichneten, was sie als " ein
perfektes prothetisches Material" auf
der Basis von experimenteller Arbeit, die von Love berichtet wurde,
bezeichneten. (Borowski et al. Ann. Thorac. Surg. 58: 452–57 (1994)).
Es besteht ein Mangel an Standardisierung bei solchen Reparaturen,
da ihre Technik im Wesentlichen ein Freihand-Verfahren zur Segelrekonstruktion
ohne jegliche Sehnenfäden-Reparatur
ist. Dementsprechend ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Herstellen von Reparaturelementen für Kreislaufsystem-Klappen
zu liefern, welche die Nachteile des Standes der Technik überwinden.
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Die
Anatomie der Atrioventrikular-Klappen (mitral und trikuspid) unterscheidet
sich von derjenigen der semilunaren Herzausflussklappen (aortal und
pulmonal). Wohingegen Erstere eine irreguläre Geometrie mit Segel-Unterstützung aufweisen,
die von der Befestigung am Annulus und den Sehnenfäden (Chordae
tendineae) bereitgestellt wird, die die freien Segel-Ränder mit
dem Pappillarmuskel innerhalb der Ventrikel verbinden, haben Letztere
eine im Wesentlichen symmetrische Drei-Segel-Geometrie mit Segel-Unterstützung, die
durch die Bogenkanten aufweisende Befestigung am Annulus und die
festgelegte Länge
der freien Segel-Ränder,
die sich von den Kommissuren erstrecken, bereitgestellt wird. Hinsichtlich
der Atrioventrikular-Klappen setzt sich zunehmend durch, dass der
Sehnenfäden-Apparat zur optimalen
ventrikulären
Funktion erhalten werden sollte, wie zuerst von Lillehei vorgeschlagen
(Lillehei, J. Thorac. and Cardiovascular Surg. 47: 532–43 (1964)).
Das bedeutet, dass eine ideale prothetische Atrioventrikular-Klappe
oder jegliches Verfahren zum Reparieren oder Rekonstruieren einer
Atrioventrikular-Klappe
die Verbindungen der Klappe zu den Pappillarmuskeln der Ventrikelwand
durch die Segel und die Chordae tendineae beinhalten oder aufrechterhalten
sollte (das heißt,
erhalten der annulo-pappilleren Kontinuität). Mechanische Klappen können diese Anforderung
nicht erfüllen
und bioprothetische Klappen sind im Allgemeinen Stent-montiert,
ohne Sehnenfäden-Apparat.
Es gab verschiedene Berichte über
bioprothetische Konstruktionen mit Sehnenfäden-Mechanismen (im Tierlabor
und/oder klinisch getestet), beispielsweise von McPhail; Hofelder;
Edwards; Mickleborough; Frater; und Cox (US-Patent Nr. 5,480,424).
Deac modifizierte die Konzepte von Hofelder und Edwards und Mickleborough,
um eine stent-lose Mitraiklappen-Prothese mit Sehnenfäden-Apparat
zu schaffen (US-Patent Nr. 5,344,422). Die Probleme bei allen berichteten
Verfahren zu Mitralklappen-Ersatz oder -Rekonstruktion waren Mangel
an Präzision
und Reproduzierbarkeit, Mangel an standardisierter Ausstattung zum
Erleichtern der Klappen-Rekonstruktionen und Mangel an geeignetem
Material für
die Rekonstruktionen. Es ist noch weniger lange her, dass ein Bericht über Mitral-Ersetzungen,
jedoch keine Reparaturen, mit Homograft-Gewebe erschien (Acar, et
al., J. Thorac. Cardiovascular Surgery 111 (2): 367–80 (Feb.,
1996)).
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Love
und Kollegen schlugen 1985 vor, dass autologes Perikard, welches
mit einem kurzen Eintauchen in verdünnter Glutaraldehyd-Lösung behandelt
wurde, ein geeignetes Klappen-Reparaturmaterial wäre. Die
Arbeit seiner Gruppe und die von anderen, einschließlich Carpentier,
Duran und Deac, hat gezeigt, dass derart behandeltes autologes Perikard widerstandsfähig gegenüber Kalzifizierungs-Degeneration im Jungschaf-Modell
ist und bei Menschen, die sich einer Klappen-Reparatur, -Rekonstruktion oder -Ersetzung
mit diesem Material unterzogen haben. Gute langfristige Resultate
werden mit der momentanen Erzeugung von Rinder-Perikard-Bioprothesen bei älteren Patienten
erzielt, was darauf hindeutet, dass homologes oder heterologes Reparaturgewebe
bei dieser Altersgruppe von älteren
Patienten verwendet werden könnte.
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FR-A-2
399 832 offenbart ein Werkzeug zum Modellieren von Gewebe in die
Form einer Herzklappe. Das Werkzeug besteht aus zwei Teilen, die
mittels eines Gewindeschafts zusammen geschraubt werden, der sich
durch ein Loch in der Mitte des Gewebes erstreckt. Die zwei Teile
besitzen komplementäre
Oberflächen,
wobei die untere drei scharfe, freie Ränder aufweist, entlang derer
die Klappensegel geschnitten werden können.
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US-A-3,655,306
offenbart eine Vorrichtung zum Formen einer Herzklappe, die zwei
komplementäre
Teile aufweist, die der Form der Klappe entsprechen und eine Unterstützung zum
Nähen in
das geformte Gewebe hinein.
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US-5,425,741
offenbart eine Gewebe-Schneidvorrichtung, welche zwei Teile aufweist, einem,
auf dem eine Schneide montiert ist, welche die gewünschte Umfangsform
des Gewebes definiert, und dem anderen, welches das Gewebe auf die Schneide
drückt.
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Es
besteht ein Bedarf an einer Methodik und an chirurgischen Instrumenten
zum Schneiden eines präzise
dimensionierten und geformten geometrischen Musters, mit welchem
eine Atrioventrikular-Klappen-Rekonstruktion vollzogen werden kann und
welche die Rekonstruktion in einer Weise vereinfacht, die die Rekonstruktion
beschleunigen und standardisieren wird. Idealerweise sind die chirurgischen
Instrumente, die für
die Rekonstruktion verwendet werden, einfach, preisgünstig, wegwerfbar oder
wiederverwendbar und in einem vollen Größenspektrum erhältlich.
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Eine
Klappen-Rekonstruktion oder -Reparatur wird per Definition keinen
Stent erfordern. Diese Anmeldung befasst sich mit dem Bedürfnis nach
Verfahren zum Messen und Schneiden passender Muster aus autologem,
homologem oder heterologem Gewebe und chirurgischen Instrumenten,
die verwendet werden können,
um das Gewebe während des
operativen Eingriffs zur Reparatur oder Rekonstruktion zeitweilig
zu halten und/oder zu formen. Die wegwerfbaren oder wiederverwendbaren
Instrumente oder Former halten das Gewebe in einer anatomisch korrekten
Orientierung, wodurch der Chirurg eine präzisere Reparatur oder Rekonstruktion
durchführen
kann.
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Die
Erfindung sieht ein Gewebeschnittmuster vor, welches eine Anordnung
aufweist, die einen zweidimensionalen Bereich eingrenzt, welcher
der Form eines zur Reparatur von mindestens einem Segel einer Kreislaufsystem-Klappe
zu verwendenden Gewebes entspricht, dadurch gekennzeichnet, dass das
Muster eine planare Kleeblatt-Form eingrenzt, welche drei Lappen
aufweist, die um einen zentralen Koaptions-Punkt innerhalb einer
zentralen Öffnung angeordnet
sind.
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Das
Kleeblatt-Gewebeschnittmuster kann eine Anordnung umfassen, welche
drei Lappen eingrenzt und wobei jeder Lappen mit benachbarten Lappen
in Kommissur-Bereichen zusammentrifft und die Lappen ausgebildet
sind zusätzlich
koaptive Gewebe-Schnittoberflächen
durch Verwendung des Stanzwerkzeugs bereitzustellen, wodurch für den Fall,
dass Gewebe entlang von Rändern
des Musters geschnitten wird, ein zentraler Koaptions-Punkt des geschnittenen
Gewebes oberhalb einer Ebene liegt, die durch die Kommissur-Bereiche
definiert wird.
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Das
erfindungsgemäße Gewebeschnittmuster
kann durch eine Schnittkante eines Gewebe-Stanzwerkzeugs oder durch
einen Rand einer Schablone festgelegt sein.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung sieht ein Verfahren zur Herstellung
von Reparaturelementen für
Kreislaufsystem-Klappen vor, welches das Schneiden von entnommenem
Gewebe entlang des gesamten oder eines Teils eines Randes eines
Musters umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster ein planares
kleeblattförmiges
Muster ist, wie oben definiert. Das Verfahren kann den Schritt des Behandelns
des Gewebes umfassen.
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Das
Verfahren kann die Schritte umfassen:
Festlegen der Größe einer
ringförmigen Öffnung (Annulus)
in einem Kreislaufsystem an einem Ort einer Reparatur; Bereitstellen
von Gewebe; Schneiden zumindest eines Abschnitts eines Kleeblatt-Musters aus
dem Gewebe, wobei das Muster der Größe der ringförmigen Öffnung (Annulus)
angepasst wird; Bereitstellen von komplementären ersten und zweiten Gewebe
formenden Oberflächen,
wobei die Oberflächen
der Größe der ringförmigen Öffnung (Annulus) der
Klappe angepasst sind; Formen eines Klappen-Reparatur-Materials
aus dem Kleeblatt-Muster dadurch, dass die erste formende Oberfläche mit
der zweiten formenden Oberfläche
zusammen gebracht wird, wobei das geschnittene Gewebemuster dazwischen
liegend eingebracht ist.
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Das
Verfahren kann die Schritte umfassen:
Festlegen der Größe einer
ringförmigen Öffnung (Annulus)
am Ort einer Mitralklappen-Reparatur; Bereitstellen von autologem,
homologem oder heterologem Gewebe; Schneiden eines Musters aus dem Gewebe,
wodurch das geschnittene Gewebemuster einen genügend großen Bereich aufweist, um einen Abschnitt
der Mitralklappe zu reparieren; Bereitstellen einer ersten gewebe-formenden
Oberfläche
und einer korrespondierenden zweiten gewebe-formenden Oberfläche; und
Zusammenbringen der ersten gewebe-formenden Oberfläche mit
der korrespondierenden zweiten gewebe-formenden Oberfläche, wobei
das geschnittene Gewebe dazwischen liegend eingebracht ist, um Reparaturmaterial
zum Reparieren mindestens eines Abschnitts der Mitralklappe auszuformen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung sieht ein planares Stück eines
autologen, homologen oder heterologen Gewebes als Klappenreparatur-Material zur
Verwendung bei der Reparatur von mindestens einem Segel einer Kreislaufsystem-Klappe vor, dadurch
gekennzeichnet, dass das Klappenreparatur-Material eine Kleeblatt-Form
aufweist, wie oben definiert.
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Die
Verfahren können
die Verwendung einer Unterstützung
(Pledget) einschließen,
welche aus einem biokompatiblen Material ausgebildet ist, um die Befestigung
des Reparaturgewebes am Annulus zu verstärken.
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Die
Erfindung wird mittels Beispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben,
in welchen:
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1 das
bevorzugte Kleeblatt-Gewebemuster zur Verwendung mit dem Gegenstand
der Erfindung darstellt;
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2a–2b Schrägansichten
einer ersten Ausführungsform
von oberen und unteren Formern darstellt, die zur Verwendung im
Gegenstand der Erfindung geeignet sind;
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3a–3b Schrägansichten
der oberen und unteren Former aus den 2a–2b von
unten darstellen;
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4a–4b Teil-Explosionsansichten der
oberen und unteren Former aus den 2a–2b darstellen;
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4c eine
Schrägansicht
des unteren Formers darstellt;
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4d eine
zweite Ausführungsform
von oberen und unteren Formern darstellt, die zur Verwendung im
Gegenstand der Erfindung geeignet sind;
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5a–5b die
Verwendung eines durchgängigen
Unterstützungs(Pledget)-Verstärkungs-Streifens
im Zusammenhang mit dem Gegenstand der Erfindung darstellt.
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In
allen oben erwähnten
Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Der
Gegenstand der Erfindung ist insbesondere zur Reparatur von Herz-Atrioventrikular-Klappen
(trikuspid und mitral) und Herz-Ausflussklappen (aortal und pulmonal)
geeignet.
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Anfänglich diskutiert
wird ein bevorzugtes Verfahren und zugehörige Instrumente zur Reparatur von
Herz-Ausflussklappen. Das bevorzugte Kleeblatt-Gewebemuster zur Verwendung beim Schneiden
von Gewebe zur Reparatur von Klappensegeln ist mit Bezugszeichen 1 in 1 bezeichnet.
Wie dargestellt, weist das Muster eine drei-zählige radiale Symmetrie um
den zentralen Punkt 6 auf. Lediglich angedeutet ist um
den zentralen Punkt 6 herum ein gleichseitiges Dreieck
dargestellt, welches Ränder 3a–c aufweist,
die die Koaptionslinien der geschlossenen Klappe definieren. Die
gerade Länge
dieser Ränder
definiert den Durchmesser der endgültigen Klappenreparatur. Aus
Gründen
der Einfachheit wird hierin der Ausdruck Annulus verwendet, um den
Umfang der Öffnung
zu bezeichnen, wo eine Klappe positioniert ist. Aus dem Stand der
Technik ist bekannt, dass für
eine bestimmte Klappe ein Spektrum von Abmessungen existiert; siehe
z.B. Sands, et al., Ann. Thorac. Surg. 8 (5): 407–14 (November
1969)). Es versteht sich, dass die Offenbarung hierin auf das gesamte
Spektrum der anatomischen Größen anwendbar ist.
Zum Beispiel erfordert ein Klappen-Annulus, welcher einen Radius
R aufweist, dass die Länge
der Ränder 3a–c 2R beträgt. Vorzugsweise
wird das Muster verwendet, um Gewebe zur Reparatur derart zu schneiden,
dass das Gewebe keine Säume
aufweist. Ein saumloses Gewebeschnittmuster oder ein Stanzwerkzeug,
welches das Muster enthält,
kann wünschenswert
sein. Die Verwendung eines saumlosen Musters vereinfacht die Rekonstruktion.
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Wie
gezeigt, besteht das Muster aus drei Lappen, die mit den Bezugszeichen 10a, 10b und 10c bezeichnet
sind. Die äußeren Peripherien
der drei Lappen sind jeweils durch die Bögen 11a, 11b und 11c definiert.
Die inneren Peripherien der betreffenden Lappen sind durch die Bögen 2a, 2b und 2c definiert.
Wie gezeigt, weisen die Bögen 11a, 11b und 11c einen
Radius R auf, der in Relation zu den Mittelpunkten 8a, 8b und 8c der
Ränder 3a, 3b und 3c beziehungsweise
des gleichseitigen Dreiecks definiert ist. Außerdem weisen die Bögen 2a, 2b und 2c einen
Radius R' auf, der
in Relation zu den Punkten 9a, 9b und 9c definiert
ist. Der Wert von R' ist
vorzugsweise größer als
R, um ein Überlappen
zwischen benachbarten Bögen
zu vermeiden. Wie diskutiert werden wird, hat der Wert von R' keinen maximalen
Wert.
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Wie
vorangehend erwähnt,
bilden die Ränder 3a, 3b und 3c die
Koaptionslinien der geschlossenen Klappe. Die in 1 gezeigten
schraffierten Bereiche definieren zusätzlich koaptive Oberflächen, deren
Bereich in Relation zu R' definiert
ist. Je größer der
Wert von R' ist,
desto kleiner sind diese Bereiche zusätzlicher Koaption. Umgekehrt
gilt, je kleiner der Wert von R',
desto größer diese
Bereiche zusätzlicher
Koaption.
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Das
Kleeblattmuster wird verwendet, um die bevorzugte trikuspide (Dreisegel-)Klappenstruktur
zu bilden. Insbesondere wird jeder Lappen des Musters ein Segel
der Klappenstruktur bilden. In einer Ausführungsform werden alle drei
Segel einer trikuspiden (Dreisegel-)Klappe mit Gewebe, welches das
Kleeblattmuster aufweist, repariert. Alternativ wird nur ein Abschnitt
des Kleeblattmusters eingesetzt, um Gewebe zur Reparatur eines Abschnitts,
im Allgemeinen ein oder mehrere Segel einer Klappe, zu präparieren.
Sofern ein vollständiges
Kleeblattmuster-Reparaturgewebe
verwendet wird, treffen die drei Segel der Klappe in der endgültig reparierten
Klappe an einem zentralen Koaptions-Punkt zusammen. Die schraffiert
in 1 gezeigten zusätzlichen koaptiven Oberflächen replizieren
die Natur, indem sie ermöglichen,
dass der zentrale Koaptions-Punkt der trikuspiden (Dreisegel-)Klappe über der
Ebene liegt, die durch die Kommissur-Punkte 4a, 4b und 4c definiert wird.
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Das
Klappenprofil ist eine Eigenschaft, die von der Lappenlänge definiert
wird. Die Lappenlänge,
wie der Name impliziert, ist die Länge eines einzelnen Segels
in der trikuspiden (Dreisegel-)Struktur. Hinsichtlich 1 ist
die Lappenlänge
definiert als die Distanz zwischen dem Scheitelpunkt der Bögen 2a, 2b oder 2c und
dem jeweiligen Scheitelpunkt der Bögen 11a, 11b oder 11c.
In 1 sind diese Lappenlängen mit den Bezugszeichen 12a, 12b und 12c bezeichnet.
Es versteht sich, dass je länger
die Lappenlänge,
desto höher
das Profil der trikuspiden (Dreisegel-)Struktur, wohingegen je kürzer die
Lappenlänge,
desto kleiner das Profil der trikuspiden (Dreisegel-)Struktur. Da
der zentrale Koaptions-Punkt in der endgültigen Klappe der Punkt sein wird,
an welchem die Punkte 8a, 8b und 8c sich
innerhalb der Segmente 3a, 3b und 3c schneiden,
ist R, der Radius des Klappen-Annulus,
ein minimaler Wert für
die Lappenlänge.
Es versteht sich, dass die Lappenlänge in Abhängigkeit von R' variiert werden kann.
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Es
versteht sich, dass die hierin beschriebene Definition des Kleeblattmusters
geringfügige
Variationen in der Größe und Form
seiner Lappen umfasst, welche die Klappenfunktion nicht beeinträchtigen
und welche von verschiedenen Faktoren herrühren, einschließlich geringfügiger Variationen
in der Dicke des Gewebes und der Tatsache, dass der Klappen-Annulus
kein perfekter Kreis ist.
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Das
bevorzugte Verfahren zur Reparatur einer semilunaren Herzklappe
unter Verwendung des Kleeblattmusters umfasst die folgenden Schritte:
- (a) Bestimmen der Größe einer ringförmigen Öffnung (Annulus)
des Herzens;
- (b) Entnehmen von Gewebe;
- (c) Schneiden des entnommenen Gewebes unter Verwendung eines
Kleeblattmusters, welches der Größe der ringförmigen Öffnung (Annulus)
angepasst ist;
- (d) Formen von mindestens einem Segel aus dem geschnittenen
Gewebe, wobei das Segel einen Sockel mit einem äußeren Rand des Gewebes aufweist,
der sich um dessen äußere Peripherie erstreckt;
und
- (e) Nähen
des äußeren Randes
des Segels an die bloßgelegte
ringförmige Öffnung (Annulus).
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Wie
von einem Durchschnittsfachmann verstanden, umfassen bei der invasiven
Herzchirurgie zusätzliche
vorbereitende Schritte zur Klappenreparatur im Allgemeinen das Öffnen der
Brusthöhle
zum Freilegen des Herzens, das Einrichten eines kardiopulmonalen
Bypass des Patienten und das Bloßlegen des Klappen-Annulus durch Herausschneiden der
erkrankten Klappensegel.
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Die
Materialien und Verfahren der Erfindung sind auch zur Verwendung
bei minimal-invasiven Herz-Eingriffen geeignet. In minimal-invasiven
Eingriffen können
vorbereitende Schritte das Platzieren des Patienten an einem kardiopulmonalen
Bypass umfassen sowie die femorale Kanülierung (arteriell oder arteriell
und venös)
und die Verwendung von Thorakoskopen und ähnlicher Instrumentierung zum Visualisieren
der Klappe und zum Vereinfachen der Reparatur.
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Wenn
diese vorbereitende Arbeit erledigt ist, ist der nächste Schritt
das Bestimmen der Größe der ringförmigen Öffnung (Annulus).
In einem bevorzugten Ansatz wird dieser Schritt vollzogen, indem
Stopfen von zunehmender Größe in die
ringförmige Öffnung (Annulus)
eingeführt
werden, bis ein Stopfen bestimmt ist, welcher der Größe der ringförmigen Öffnung (Annulus)
entspricht. Alternative Mittel zum Bestimmen der Größe der Klappe
umfassen die Messung unter Verwendung von Messschiebern oder Maßstäben und
können
auch elektronisches oder computer-gestütztes Messen einschließen.
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Der
nächste
Schritt umfasst das Entnehmen von Gewebe. Es versteht sich, dass
eine Vielfalt an Geweben möglich
ist, einschließlich
autologem/autogenem Gewebe, alogenem/homologem Gewebe oder heterologem/homogenem
Gewebe, beispielsweise Rindergewebe oder Schweinegewebe. Außerdem können viele
Typen von autologem Gewebe verwendet werden, einschließlich Perikard,
Fascia lata und der Rektusscheide (das Fasergewebe, welches die
abdominalen Muskeln einhüllt).
Falls autologes Gewebe verwendet wird, wird Perikard aufgrund seiner
Nähe zum
Herzen und dem Ort der Klappenreparatur bevorzugt und auch aufgrund
seiner strukturellen Ähnlichkeit
zu natürlichem
Herzklappengewebe. Ein weiterer Vorteil ist, dass Perikard ein feststellbares
Spektrum von Dicken, Stärken,
Elastin- und Kollagen-Inhalt aufweist.
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Der
nächste
bevorzugte Schritt ist das Behandeln des Gewebes zum Versteifen
und/oder zum Verhindern von Gewebeschrumpfung. Eine bevorzugte Form
der Gewebebehandlung umfasst die Verwendung von Glutaraldehyd, sowohl
zum Stärken des
Gewebes als auch zum Verhindern seines Verdickens oder Schrumpfens,
nachdem es implantiert wurde. Zum Beispiel wurde herausgefunden,
dass das Eintauchen für
etwa 10 Minuten in einer verdünnten
Glutaraldehyd-Lösung, beispielsweise
einer 0,625%igen auf einen pH-Wert von 7,4 gepufferten Glutaraldehyd-Lösung, akzeptable
Resultate produziert.
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Der
nächste
bevorzugte Schritt umfasst das Schneiden des Gewebes. Zum Reparieren
einer semilunaren Klappe wird die Verwendung des Kleeblattmusters
bevorzugt. Vorteilhafterweise kann zu diesem Zweck ein Gewebe-Stanzwerkzeug,
welches das Kleeblattmuster umfasst und der Größe der spezifischen betreffenden
ringförmigen Öffnung (Annulus)
angepasst ist, verwendet werden. Solch ein Stanzwerkzeug kann aus
einer rasiermesser-geschärften
Schneide als eine Schnitt-Oberfläche ausgebildet
sein, welche präzise
konfiguriert ist, um den Umriss des gesamten oder von Teilen des
Kleeblattmusters zu formen, beispielsweise das aus 1, und
welches in einen Rahmen aus biokompatiblem Material, beispielsweise
Thermoplast, TeflonTM, Polycarbonat oder
Polysulfon, eingebettet sein kann. Alternativ kann ein Schneidinstrument
wie beispielsweise ein mit einer Diamantklinge versehenes Messer
oder ein Laser zusammen mit einer Schablone verwendet werden, welche
das Kleeblattmuster oder einen Teil davon aufweist.
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Zusätzliche
Details, welche die Schritte des Bloßlegens des Klappen-Annulus,
der Entnahme von autologem Gewebe aus dem Patient, des Bestimmens
der Größe des Annulus,
der Behandlung des Gewebes beispielsweise mit Glutaraldehyd und
der Verwendung von Gewebe-Stanzwerkzeugen beschreiben, sind aus
den Stand der Technik erhältlich.
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Der
nächste
bevorzugte Schritt umfasst das Formen einer trikuspiden (Dreisegel-)Klappenstruktur
(oder eines Abschnitts davon) aus dem Kleeblattmuster (oder aus
einem Abschnitt davon). Das Gewebe wird in eine Anordnung geformt,
welche zumindest einem Abschnitt einer gesunden Klappe des zu präparierenden
Typs entspricht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Paar größenspezifischer
Former verwendet. Die Former eines Paares sind derart konfiguriert,
dass die Oberflächen
komplementär
sind und miteinander zusammenwirken können. Jeder Former umfasst eine
Gewebe formende Oberfläche.
Wenn die Oberflächen
komplementär
sind, passt zum Beispiel der konvexe Abschnitt einer ersten Oberfläche mit
einem konkaven Abschnitt einer zweiten Oberfläche zusammen. Die Oberflächen müssen nicht
hundertprozentig komplementär
sein, sollten jedoch eine ausreichende Komplementarität besitzen,
um die hierin offenbarten Funktionen und Resultate bereitstellen
zu können.
Die komplementären
Gewebe formenden Oberflächen
werden dazu gebracht zusammenzuwirken (d.h. komplementär zusammenzuwirken),
während
das Kleeblattmuster des Gewebes dazwischen liegend eingebracht ist,
um die trikuspide (Dreisegel-)Klappen-Reparaturstruktur zu formen.
In einer Ausführungsform
ist ein Paar komplementärer
Former als eine einzige Vorrichtung gefertigt. Einzelne Former oder
eine Vorrichtung, die einen Former umfasst, können als wegwerfbar oder als
wiederverwendbar ausgebildet sein. Vorzugsweise kann ein Gewebeformer
einen Bereich umfassen, der zur Vereinfachung des Zurückhaltens
von Gewebe dient. Zum Beispiel kann der Gewebe-Zurückhaltungs-Bereich
eines Formers Oberflächenrippen,
eine Oberflächen-Körnung, Einprägungen oder
Nuten aufweisen. Wie von einem Durchschnittsfachmann verstanden,
wird jegliches Mittel zum Zurückhalten
von Gewebe an einem Former vorzugsweise so konfiguriert sein, dass
Verletzungen von jeglichem darauf platzierten Gewebe vermieden werden.
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2a–2b stellen
bevorzugte Ausführungsformen
des oberen Formers 14 und des unteren Formers 15 dar.
Wie gezeigt, weist der obere Former einen Griff 13 auf,
der sich entlang der Achse 20 erstreckt und der im Querschnitt
ein hohles Polygon bildet. An einem Ende des Griffs 13 sind
drei Schneiden befestigt, bezeichnet mit Bezugszeichen 16a, 16b und 16c,
die sich vom Griff weg in Richtungen erstrecken, welche zumindest
teilweise orthogonal zur Achse 20 des Griffs sind, und
welche im Abstand von etwa 120° zueinander
angeordnet sind.
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In ähnlicher
Weise weist der untere Former 15 einen Griff 18 auf,
der sich ebenfalls entlang der Achse 20 erstreckt und der
im Querschnitt ein massives oder hohles Polygon bildet (2a stellt
eine Ausführungsform
dar, in welcher der Querschnitt des Griffs 18 hohl ist,
während 2b eine
Ausführungsform
darstellt, in welcher der Querschnitt massiv ist). An einem Ende
des Griffs 18 sind drei Schneiden, 17a, 17b und 17c,
befestigt, die sich vom Griff in Richtungen erstrecken, welche zumindest
teilweise orthogonal zur Achse 20 des Griffs sind, und
welche im Abstand von etwa 120° zueinander
angeordnet sind.
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Vorzugsweise
sind die Schneiden des oberen Formers, 16a, 16b und 16c,
und die Schneiden des unteren Formers, 17a, 17b und 17c,
in drei Dimensionen in der Gestalt einer teilweise geschlossenen
trikuspiden (Dreisegel-)Klappe geformt, wie in 2a oder 2b gezeigt.
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Die
Größe des Querschnitts
des Griffs 18 ist vorzugsweise kleiner als die des Griffs 13 des
oberen Formers, um zu ermöglichen,
dass der Griff 18 mit dem hohlen Abschnitt des Griffs 13 verschieblich
in Eingriff gebracht und in diesen eingeführt werden kann, so dass dessen
Schneiden, 17a, 17b und 17c, verschieblich
mit den komplementären,
korrespondierenden Schneiden, 16a, 16b und 16c,
in Eingriff gebracht werden können,
wie in 3a–3b dargestellt.
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Die
Querschnittsform der Griffe sollte vorzugsweise derart gestaltet
sein, dass eine einwandfreie Einordnung der Former in Relation zueinander ermöglicht wird.
Die Dreiecksform, wie beispielsweise in den Figuren gezeigt, erleichtert
diese Einordnung, da sie verhindert, dass ein Griff sich relativ
zum anderen verdreht, wenn die beiden miteinander in Eingriff gebracht
werden. Im Allgemeinen ist jegliche mehreckige Form geeignet, solange
dieses Merkmal der Einordnung bereitgestellt wird. Griff-Formen,
welche im Querschnitt nicht mehreckig sind, werden ebenfalls von
der Erfindung umfasst, sofern die Rotation eines Griffs relativ
zum anderen Griff begrenzt ist und vorzugsweise vermieden wird.
Außerdem
können
komplementäre
Nuten oder komplementäre
Dorne und Aussparungen an den Griffen vorgesehen sein, um die Rotation
eines Griffs relativ zum anderen zu begrenzen.
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Im
Einsatz wird der Griff 13 des unteren Formers durch die Öffnung 5 des
Kleeblattmusters 1 und dann in den hohlen Querschnitt des
Griffs 18 des oberen Formers eingeführt. Das Resultat ist in 4a dargestellt.
Die bevorzugte komplementäre Form
der Griffe führt
dazu, dass die Schneiden 17a, 17b und 17c automatisch
mit den korrespondierenden Schneiden 16a, 16b und 16c des
oberen Formers ausgerichtet werden. Sie führt außerdem dazu, dass die Kommissur-Bereiche 19a, 19b und 19c des unteren
Formers automatisch mit den Kommissur-Bereichen 20a, 20b und 20c des
oberen Formers ausgerichtet werden.
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Der
untere Former wird dann vollständig
in den oberen Former eingeführt,
so dass das Kleeblattmuster des Gewebes (oder ein Abschnitt davon)
zwischen den Schneiden der beiden Former liegend eingebracht ist.
Die Schneiden der beiden Former verschachteln miteinander, während das
vorgeschnittene Gewebemuster zwischen diesen liegend eingebracht
ist. Das Resultat ist, dass das geschnittene Gewebemuster zu einer
trikuspiden (Dreisegel-)Struktur geformt wird. Dieses Szenario ist
in 4b dargestellt.
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Vorteilhafterweise
sind die Former aus einem biokompatiblen Material ausgebildet, beispielsweise
rostfreiem Stahl oder Plastik, wie beispielsweise Polycarbonat oder
Acryl. Außerdem
ist jede Schneide vorteilhafterweise konfiguriert, um eine Form
zu bilden, die einem Segel der trikuspiden (Dreisegel-)Klappe entspricht.
Dementsprechend sind die Schneiden konkav und weisen eine Symmetrie
um eine radiale Winkelhalbierende auf, die sich vom Griff durch
die Mitte der Schneide erstreckt.
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Vorzugsweise
sind die Schneiden 17a, 17b und 17c des
unteren Formers und die Schneiden 16a, 16b und 16c des
oberen Formers konfiguriert, um einen bloßgelegten äußeren Rand des Gewebes freizulassen,
wenn die beiden Former in einer ineinander eingreifenden Beziehung
platziert wurden, wobei das Gewebe dazwischen liegend eingebracht
ist. Es hat sich gezeigt, dass ein Rand zwischen 2–3 mm am
meisten bevorzugt ist. Der Schritt des Annähens der Klappen-Reparaturstruktur
in die bloßgelegte ringförmige Öffnung (Annulus)
hinein umfasst lediglich das Unterbringen der zwei Former mit dem
dazwischen liegend eingebrachten Gewebe in der Nähe der bloßgelegten ringförmigen Öffnung (Annulus),
um dann den bloßgelegten
Streifen des Gewebes daran anzunähen,
wobei z.B. entweder Matratzen-Nähte
oder kontinuierliche Nähte
verwendet werden.
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Bei
aortalen oder pulmonalen Klappen-Reparaturen sollte die Nahtlinie
einer Bogenkanten aufweisenden Form zwischen den Kommissuren folgen. Nachdem
der erkrankte Abschnitt der Klappe herausgeschnitten ist, wird das
Reparatur-Gewebe an den Überrest
der Klappe angenäht.
Die Geometrie des Überrests
(z. B. des Annulus) begründet
die Geometrie der vollständigen
Klappen-Reparatur, was die Notwendigkeit eines Stents vermeidet.
Die Verwendung der ringförmigen Öffnung (Annulus),
welche einen Überrest
von Klappengewebe umfassen kann, ist ein vorteilhafter Aspekt der
vorliegenden Erfindung. Das Nähen
wird zum Beispiel durchgeführt
mittels einer kontinuierlichen, abgelenkten Technik mit einer Monofilament-Naht,
welche nach dem Vernähen
fest gezogen werden kann, wodurch das Gewebe-Kleeblatt an den Klappen-Annulus
angenähert wird.
Unterbrochene abgelenkte Nähte,
entweder (mit einem Pledget) unterstützt oder nicht unterstützt, können anstelle
der kontinuierlichen Technik verwendet werden.
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Sobald
das Nähen
abgeschlossen ist, werden die Former vom Ort der Reparatur zurückgezogen.
Der obere Former kann entfernt werden, indem er einfach vom Ort
der Reparatur zurückgezogen wird,
während
der untere Former in seiner Lage gehalten wird.
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Um
das einfache Entfernen des unteren Formers vom Ort der Reparatur
zu erleichtern, können die
in 4c gezeigten Merkmale in den unteren Former aufgenommen
werden. Insbesondere sollte die Länge der Kommissur-Linien 19a, 19b und 19c des
unteren Formers, welche Länge
in 4c mit Bezugszeichen 21 bezeichnet ist,
kürzer
sein als die entsprechende Länge
der Kommissur-Linien der zentralen Öffnung des Kleeblatt-Musters
und weist abgerundete Ecken auf. Diese Konfiguration ermöglicht das
Zurückziehen
des unteren Formers durch die zentrale Öffnung der reparierten Klappe.
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In
einer zweiten Ausführungsform
wird der Schritt des Formens vom Chirurgen manuell durchgeführt, indem
die in 4d dargestellte Vorrichtung verwendet
wird. Wie gezeigt werden Planare Former 30 und 31 bereitgestellt.
Vorteilhafterweise sind diese beiden Former aus einem transparenten
Material gefertigt. Die Oberfläche
jedes Formers, welche das Gewebe kontaktiert, ist in einer zweidimensionalen, planaren
Form konfiguriert. Der Oberformer umfasst vorzugsweise einen Griff 32 und
der Unterformer 31 umfasst einen Griff 33. Vorteilhafterweise
wird der Griff 33 vom Griff 32 verschieblich aufgenommen, und
diese Griffe besitzen eine Konfiguration, welche die Rotation beider
Former relativ zum anderen um die Längsachse der ineinander gepassten
Former minimiert oder verhindert. Alternative Konfigurationen der
Griffe 32 und 33 können Strukturen umfassen, beispielsweise
einen Dorn und eine Nut, um die Rotation beider Former relativ zu
dem anderen zu verhindern.
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In
der in 4d abgebildeten Ausführungsform
ist Gewebe in dem vorgeschnittenen Kleeblattmuster 1 (oder
einem Abschnitt davon) zwischen den planaren Formern 30 und 31 liegend
eingebracht. Vorzugsweise sind die Former konfiguriert, um einen bloßgelegten
Streifen von etwa 2 bis 3 mm des Gewebes freizulassen, welcher an
die ringförmige Öffnung (Annulus)
unter Verwendung einer abgelenkten Technik angenäht wird, bei welcher lange
Schlaufen von Nahtmaterial verwendet werden, um den Streifen lediglich
lose an der ringförmigen Öffnung (Annulus) in
Angriff zu bringen und dem Gewebe zu ermöglichen, in einem Abstand von
der ringförmigen Öffnung (Annulus)
von etwa 7 bis 5 cm (6 inch) zu verbleiben.
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Wenn
dies vollzogen ist, werden der obere Former-Griff 32 und
der obere Former 30 entfernt. Danach werden Griff 33 und
der untere Former 31 vom Ort der Reparatur entfernt, indem
er durch die rekonstruierte Klappen-Öffnung gezogen wird.
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Die
Nähte werden
dann gestrafft, wodurch das vorgeschnittene Gewebe an die ringförmige Öffnung (Annulus)
gezogen wird. Das Gewebe wird dann in die Form der trikuspiden (Dreisegel-)Klappe modelliert,
indem das Gewebe einfach gegen den Überrest der ringförmigen Öffnung (Annulus)
nach oben gedrückt
wird. Die Form des Überrests
modelliert somit automatisch das Gewebe in die erwünschte Form.
Die Geometrie des Überrests
ist dargestellt in 1 von Senning, Å: Fascia
lata replacement of aortic valves. J Thorac Cardiovasc Surg 54:
465–470 (1967).
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Eine
zusätzliche
Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Verwendung eines größen-spezifischen vorgefertigten
Ausrüstungssatzes,
in welchem ein größen-spezifisches Stanzwerkzeug
oder eine Schablone zur Verwendung beim Formen des Kleeblattmusters
des Reparaturgewebes für
die vorgeschriebene Klappengröße enthalten
ist sowie größen-spezifische
obere und untere Former, die für
die spezifischen Größen der
betreffenden Klappe konfiguriert sind. Eine weitere Variante umfasst
die Verwendung eines zweiten, nicht größen-spezifischen Ausrüstungssatzes,
in welchem Werkzeuge zur Gewebeentnahme vom Patienten enthalten
sind, eine Schale zur Gewebebehandlung, beispielsweise mit Glutaraldehyd,
und Werkzeuge zum Bestimmen der Größe der ringförmigen Öffnung (Annulus)
der Klappe.
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Eine
Klappenrekonstruktion oder -reparatur wird per Definition keinen
Stent erfordern, jedoch kann es in manchen Fällen wünschenswert sein, der Rekonstruktion
einen Annuloplastie-Ring, typischerweise von einer Atrioventrikuiar-Klappe, hinzuzufügen. In
diesen Fällen
könnte
der Annuloplastie-Ring zum Bestandteil der Befestigung an der ringförmigen Öffnung (Annulus)
des Gewebes gemacht werden. Eine weitere Variante umfasst die Verwendung
einer Unterstützung
(Pledget) zum Verstärken
des äußeren Randes
des Gewebes an der Basis der trikuspiden (Dreisegel-)Klappe, welche
in die bloßgelegte ringförmige Öffnung (Annulus)
hinein genäht
wird. 5a stellt die Unterstützung (Pledget) 26 und
das Kleeblattmuster 1 dar. Wie gezeigt, folgt die Unterstützung (Pledget)
demselben allgemeinen Umriss wie das Kleeblattmuster und ist somit
spezifisch für die
Größe des Klappen-Annulus.
Falls ein Abschnitt des Kleeblattmusters aus Gewebe zur Klappenreparatur
verwendet wird, ist die Unterstützung
(Pledget) vorteilhafterweise aus einem flexiblen biokompatiblen
Material, beispielsweise einem Thermoplast oder Silikon, oder einem
versteiften Textil, beispielsweise TEFLONTM-Filz,
DACRONTM-Filz
oder DACRONTM-Velour, ausgebildet.
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5b und 5c stellen
ein Verfahren zur Nutzung der Unterstützung (Pledget) 26 im
Zusammenhang mit dem Gegenstand der Erfindung dar. Wie gezeigt,
werden die Unterstützung
(Pledget) 26 und das Kleeblattmuster beide zwischen den
Schneiden der oberen und unteren Former in der vorangehend beschriebenen
Art und Weise eingeführt.
Dann wird der untere Former vollständig in den oberen Former eingeführt und
die beiden werden in einer ineinander eingreifenden Beziehung derart
platziert, dass das Kleeblattmuster 1 (oder ein Abschnitt
davon) eine Klappenreparatur-Struktur bildet und die Unterstützung (Pledget) 26 (oder
ein Abschnitt davon) eine Form bildet, welche mit der äußeren Peripherie
der Basis der aus dem Kleeblattmuster gebildeten trikuspiden (Dreisegel-)Klappenstruktur
zusammenpasst. Vorteilhafterweise ist die Unterstützung (Pledget) 26 zumindest
teilweise über
dem Randabschnitt gelegen, welcher sich um die äußere Peripherie der Basis der
trikuspiden (Dreisegel-)Klappenstruktur herum erstreckt. Das Resultat ist,
dass ein verstärkter
Randabschnitt gebildet wird. An dieser Stelle werden dann Nähte verwendet,
um den verstärkten
Randabschnitt an der bloßgelegten ringförmigen Öffnung (Annulus)
zu befestigen.
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Ein
anderer Ansatz zur Nutzung einer Unterstützung (Pledget) im Zusammenhang
mit dem Gegenstand der Erfindung ist in 5d und 5e dargestellt.
Wie gezeigt, sind die Schneiden des oberen Formers mit einer Nut 27 konfiguriert,
die zum zumindest teilweisen Einführen der Unterstützung (Pledget) 26 konfiguriert
ist. Eine Seitenansicht der Nut ist in 5e gezeigt.
Die Tiefe der Nut ist so ausgebildet, dass die Unterstützung (Pledget)
zumindest teilweise über
den Rand des Formers hinaus hervorragt. Nadeln, die mit den Bezugszeichen 28a, 28b und 28c bezeichnet
sind, sind ebenfalls an den Kommissur-Bereichen 20a, 20b und 20c des
oberen Formers vorgesehen. Die Unterstützung (Pledget) wird in die
Nut 27 eingeführt
und über
die Nadeln 28a, 28b und 28c geschlungen.
Nachdem die reparierte Klappe in ihrer Lage befestigt wurde, wird
die Unterstützung
(Pledget) von den Nadeln gelöst
und der obere Former wird vom Ort der Reparatur zurückgezogen, wie
vorangehend beschrieben.
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Während Ausführungsformen
und Anwendungen dieser Erfindung gezeigt und beschrieben wurden,
sollte es für
Durchschnittsfachleute offensichtlich sein, dass diese Beispiele
lediglich erläuternden
Charakter haben und dass viele Ausführungsformen möglich sind,
ohne den Rahmen des Gegenstands der Erfindung zu verlassen. Insbesondere
versteht es sich, dass der Gegenstand der Erfindung verwendet werden
kann, um weniger als alle, d. h. ein oder zwei Segel einer erkrankten
Klappe zu reparieren. Der Prozess würde das Formen eines vorgeschnittenen
Gewebes einschließen,
welches lediglich einen oder zwei der in 1 gezeigten
Lappen/Segmente umfasst, sowie die Verwendung des resultierenden
Gewebes zum Reparieren der Klappe in der beschriebenen Art und Weise,
außer
dass lediglich das eine oder die zwei vorgeschriebenen Segel in
der natürlichen
Klappe herausgeschnitten und repariert würden. Dementsprechend ist die
Erfindung nicht einzuschränken,
außer
durch die beigefügten Ansprüche.