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Unterstützung durch
die Regierung
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Die
hier beschriebene Arbeit wurde in Teilen von der NMRDC Bewilligung
61153N AE. 4120.001.1402. unterstützt. Die US-Regierung kann deshalb
bestimmte Rechte an der Erfindung haben.
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Hintergrund
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Die
Expression exogener DNA in eukaryontischen Zellen ermöglicht die
Untersuchung eines weiten Bereiches biologischer Themen, die von
der Regulation der Genexpression bis zur Behandlung von Krankheiten
durch auf Gen-Transfer basierende Therapien reicht. Es wurden etliche
Verfahren zum Gen-Transfer in Säuger-Zellen
entwickelt. Diese beinhalten die in vivo- und in vitro-Infektion
mit clonierten retroviralen Vektoren (Shimotohno, K. und Temin, H.
M. (1981) Cell 26: 67–77;
Cone, R. D. und Mulligan, R. C. (1984) Proc. Natl. Acad. Sci. USA
81: 6349–6353;
Dubensky, T. W., Campbell, B. A. und Villareal, L. P. (1984) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 81: 7529–7533);
Seeger, C., Ganem, D. und Varmus, H. E. (1984) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 81: 5849–5852), Copräzipitation
von DNA mit Calciumphosphat (Chu, G. und Sharp, P. (1981) Gene 13:
197–202;
Benvenisty, N. und Reshef, L. (1986) Proc. Natl. Acad. Sci. USA
83: 9551–9555),
Einkapseln von DNA in Liposomen (Felgner, P. L. und Ringold, G.
M. (1989) Nature 337: 387–388;
Kaneda, Y., Iwai, K. und Uchida, T. (1989) Science 243: 375–378), direkte
Injektion von Plasmid-DNA (Wolff, J. A., Malone, R. W., Williams, P.,
Chong, W., Acsadi, G., Jani, A. und Felgner, P. L. (1990) Science
247: 1465–1468),
DEAE-Dextran (McCutchan, J. H. und Pagano, J. S: (1968) J. Natl. Cancer
Inst. 41: 351–357,
Elektroporation (Neumann, E., Schaefer-Ridder, M., Wang, Y. und
Hofschneider, P. H. (1982) EMBO J. 1: 841–845; Cann, A. J. Koyanagi,
Y. und Chen, I. S. Y. (1988) Oncogene 3: 123–128) und Beschuss von Zellen
und Geweben mit DNA beschichteten Partikeln (Yang, N-S., Burkholder,
J., Roberts, B., Martinell, B. und McCabe, D. (1990) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 87: 9568–9572).
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Obwohl
die Transfektion zahlreicher Zelltypen mit einem exogenen Nucleinsäuremolekül, das ein
Gen enthält,
zur effizienten Expression des exogenen Gens führt, hat sich gezeigt, dass
primäre T-Lymphocyten,
z. B. periphere Blut-T-Lymphocyten, die
von einem Individuum erhalten wurden, beständig gegen die Transfektion
und Expression exogener DNA sind. Primäre T-Lymphocyten haben sich
auch als beständig
gegen die Expression der eingeführten Nucleinsäure erwiesen,
wenn sie zunächst
zum Proliferieren stimuliert wurden. Deshalb wird immer noch ein
System, das die effiziente Einführung
exogener DNA in primäre
T-Zellen und Expression
der exogenen DNA in der T-Zelle erlaubt, benötigt.
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Zusammenfassung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein verbessertes Verfahren zum Transfizieren
von T-Zellen mit einem
ein Gen enthaltenden Nucleinsäuremolekül bereit,
so dass die Expression des Gens in den T-Zellen verglichen mit klassischen
Transfektions-Techniken
verstärkt
wird. Das Verfahren der Erfindung ist besonders zum Transfizieren
primärer
T-Zellen nützlich,
die gegen klassische Transfektions-Techniken beständig sind. Das Verfahren umfasst
das Inkontaktbringen einer proliferierenden T-Zelle mit einem oder
mehreren Wirkstoffen, die die proliferierende T-Zelle stimulieren,
vor der Einführung
des Nucleinsäuremoleküls in die
T-Zelle. In einer Ausführungsform
der Erfindung wird die T-Zelle mit einer Kombination eines ersten
Wirkstoffs, der ein primäres
Aktivierungssignal für
die T-Zelle zur Verfügung
stellt, und einem zweiten Wirkstoff, der ein co-stimulierendes Signal
auslöst,
stimuliert. Das Verfahren der Erfindung hat zahlreiche Anwendungen,
im Besonderen für
die Gentherapie.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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1 zeigt grafisch die relative Zellzahl
und das Zellvolumen von CD28+-T-Zellen am
Tag 1, 5, 7, 9 und 11 nach der Stimulierung (am Tag 0) mit anti-CD3
beschichteten Scheiben und anti-CD28 bei 1 μg/ml.
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2 zeigt
eine Wachstumskurve von frisch isolierten CD28+-T-Zellen,
die mit einer sättigenden Menge
von immobilisiertem anti-CD3-mAK G19-4 (αCD3) in der Gegenwart des anti-CD28m-AK
9.3 (αCD28)
stimuliert wurden.
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3 zeigt
einen Northern-Blot, der die Mengen von Ets-1 (ETS-1)- und menschlicher
Leukocyten-Antigen (HLA)-mRNA in den primären CD28+-T-Zellen
zeigt, die für
0, 6, 24 und 72 Stunden nach der ersten Stimulierung (Tag 1) oder
einer zweiten Stimulierung (Tag 8) mit einer sättigenden Menge von immobilisierten
anti-CD3-mAK G19-4(αCD3) und anti-CD28-mAK
9.3 (αCD28)
angezogen wurden.
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4 ist
eine schematische Darstellung eines Beispiels für ein Transfektionsprotokoll,
in dem ruhende T-Zellen (Rest) zunächst mit anti-CD3 und anti-CD28
(αCD3 + αCD28) für zwei Tage
inkubiert wurden, gefolgt von einer Inkubation mit anti-CD28 allein
(αCD28)
für 3 Tage,
10 Stunden vor der Transfektion (erste Stimulation) stimuliert wurden,
bei T = 0 transfiziert werden, 30 Stunden nach der Transfektion
wieder stimuliert wurden (zweite Stimulation) und 10 Stunden später geerntet
wurden.
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Die 5 zeigt
die Ergebnisse der CAT-Tests, die mit Zellextrakten von exponentiell wachsenden,
mit RSV-CAT transfizierten T-Zellen ausgeführt wurden, die 10 Stunden
vor der Transfektion mit Phorbol-12,13-Dibutyrat und Ionomycin (PDBU
+ IONO) oder konditionierten Medium allein (MED) stimuliert wurden
und 40 Stunden nach der Transfektion geerntet wurden. Die normalisierte CAT-Aktivität wird als
(% Acetylierung/mg Protein) × 50
ausgedrückt.
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6 (Graph A–D) beschreibt die Ergebnisse
der cytometrischen Durchflußanalyse
der mit Acridinorange gefärbten
primären
T-Zellen und die Proliferationstests der primären T-Zellen, die unter den folgenden
Bedingungen angezogen wurden: unbehandelte ruhende primäre T-Zellen
(Graph A), T-Zellen, die für
3 Tage mit anti-CD3
und anti-CD28 stimuliert wurden (Graph B), T-Zellen, die für 3 Tage
mit anti-CD3 und
anti-CD28 stimuliert wurden und dann in frischem Medium für 3 weitere
Tage inkubiert wurden (Graph C), oder T-Zellen, die für 3 Tage
mit anti-CD3 und anti-CD28 stimuliert wurden, für 10 Stunden mit Phorbol-12,13-Dibutyrat
(PDBU) plus Ionomycin stimuliert und dann in frischem Medium für weitere
2 Tage und 14 Stunden inkubiert wurden (Graph D). Die grafische
Darstellung der cytometrischen Durchflußanalyse der mit Acridinorange
gefärbten
Zellen zeigt den DNA- und RNA- Gehalt
der Zellen, der ein Anhaltspunkt für die Anzahl der Zellen in
der G0 (%Go), G1 (%G1) und S/G2M (%S/G2M)-Phase des Zellzyklus ist.
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7 zeigt
die Ergebnisse der CAT-Tests, die mit Zellextrakten von exponentiell
wachsenden T-Zellen durchgeführt
wurden, die mit RSV-CAT transfiziert wurden und die 10 Stunden vor
der Transfektion (1°)
mit Medium allein (MED) oder Phorbol-12,13-Dibutyrat und Ionomycin (PDBU
+ IONO) stimuliert wurden und 30 Stunden nach der Transfektion (2°) mit dem
Medium allein (MED), Phorbol-12,13-Dibutyrat und Ionomycin (PDBU
+ IONO), anti-CD3- und anti-CD28-Antikörpern (αCD3 + αCD28) oder konditioniertem Medium
(COND MED) stimuliert wurden und 10 Stunden später geerntet wurden. Die normalisierte
CAT-Aktivität
wird als (% Acetylierung/mg Protein) × 50 ausgedrückt.
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8 zeigt
die Ergebnisse der CAT-Tests, die mit Zellextrakten von exponentiell
wachsenden T-Zellen durchgeführt
wurden, die mit einem HIV-1-CAT-Expressions-Konstrukt transfiziert wurden und die
10 Stunden vor der Transfektion (1°) mit dem Medium allein (MED),
Phorbol-12,13-Dibutyrat und Ionomycin (PDBU + IONO) oder anti-CD3-
und anti-CD28-Antikörpern
(αCD3 + αCD28) stimuliert wurden
und die 30 Stunden nach der Transfektion (2°) mit dem Medium allein (MED),
Phorbol-12,13-Dibutyrat
und Ionomycin (PDBU + IONO), anti-CD3 und anti-CD28 Antikörpern (αCD3 + αCD28), oder
konditioniertem Medium (COND MED) stimuliert wurden und 10 Stunden
später
geerntet wurden. Die normalisierte CAT-Aktivität wird als (% Acetylierung/mg
Protein) × 50
ausgedrückt.
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9 zeigt
den Gesamt-RNA-Gehalt (Graph A) oder die Mengen an mRNA für IL-2 (Graph
B) und HLA (Graph C), die mittels Northern-Blot-Analyse von CD28+-T-Zellen bestimmt wurden, die mit dem Medium
allein (MED) für
12 Stunden oder mit einem anti-CD3-Antikörper (CD3) für 1, 6,
12 und 24 Stunden angezogen wurden. Graph D zeigt den Gehalt an IL-2,
das von den T-Zellen hergestellt wurde, die mit dem Medium allein
(MED) für
12 Stunden oder mit einem anti-CD3-Antikörper (CD3) für 1, 6,
12, 24 oder 48 Stunden angezogen wurden, und den Prozentsatz der
Zellen in Phase S, G2 oder M des Zellzykluses nach 48 Stunden Anzucht
mit anti-CD3.
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10 zeigt
die Ergebnisse der CAT-Tests, die mit Zellextrakten von exponentiell
wachsenden T-Zellen durchgeführt
wurden, die mit einem IL2-CAT-Expressions-Konstrukt transfiziert wurden und die
10 Stunden vor der Transfektion (1 °) mit dem Medium allein (MED)
oder Phorbol-12,13-Dibutyrat und Ionomycin (PDBU + IONO) stimuliert
wurden und die 30 Stunden nach der Transfektion (2°) mit dem Medium
allein (MED), Phorbol-12,13-Dibutyrat und Ionomycin (PDBU + IONO),
anti-CD3- und anti-CD28-Antikörpern
(αCD3 + αCD28) oder
konditioniertem Medium (COND MED) stimuliert wurden und 10 Stunden
nach der Transfektion geerntet wurden. Die normalisierte CAT-Aktivität wird als
(% Acetylierung/mg Protein) × 50
ausgedrückt.
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11 zeigt
die Ergebnisse der CAT-Tests, die mit Zellextrakten von ruhenden
T-Zellen durchgeführt wurden,
die mit RSV-CAT transfiziert und 10 Stunden vor der Transfektion
mit dem Medium allein (Tag 1: MED), anti-CD28 (Tag 1: αCD28), Enterotoxin A
von Staphylococcus (Tag 1: SEA) oder Phorbol-12,13-Dibutyrat und
Ionomycin (Tag 1: PDBU + IONO) oder mit anti-CD3- und anti-CD28-Antikörpern für 5 Tage
stimuliert wurden und die dann für
10 Stunden vor der Transfektion mit konditioniertem Medium (Tag
6: MED) oder Phorbol-12,13-Dibutyrat und Ionomycin (Tag 6: PDBU
+ IONO) behandelt wurden. Die normalisierte CAT-Aktivität wird als
(% Acetylierung/mg Protein) × 50
ausgedrückt.
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12 zeigt Autoradiogramme von Southern-Blots
mit Kern-DNA (Kern, Graph A) oder cytoplasmatischer DNA (Cyto, Graph
B), die aus proliferierenden T-Zellen 0, 6, 24 oder 48 Stunden nach Transfektion
der proliferierenden T-Zellen mit RSV-CAT oder keinem Plasmid (MOCK)
extrahiert wurde, die 10 Stunden vor der Transfektion mit Phorbol-12,13-Dibutyrat
und Ionomycin (PDBU + IONO) oder konditioniertem Medium allein (MED)
stimuliert wurden, und mit einem EcoRI-Fragment aus der CAT-codierenden
Region des RSV-CAT hybridisiert wurde. Die Plasmid-DNA, die 1 (1c),
10 (10c), 100 (100c) und 1000 (1000c) Kopien des RSV-CAT/Zelle entsprach,
wurde als Kontrolle genutzt. (lin) lineares Plasmid; (sc) überspiralisiertes
Plasmid. Links in den Southern-Blots wird die Größe der Fragmente (in Kilobasen,
kb) von einem Molekulargewichtsmarker gezeigt.
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13 zeigt
Autoradiogramme der Southern-Blots von Kern-DNA, die aus exponentiell wachsenden
T-Zellen, die mit RSV-CAT transfiziert wurden und die 10 Stunden
vor der Transfektion (1°) mit
dem Medium allein (MED) oder Phorbol-12,13-Dibutyrat und Ionomycin (PDBU + IONO)
stimuliert wurden und die 30 Stunden nach der Transfektion (2°) mit dem
Medium allein (MED), Phorbol-12,13-Dibutyrat und Ionomycin (PDBU
+ IONO), anti-CD3- und anti-CD28-Antikörpern (αCD3 + αCD28) oder konditioniertem Medium
(COND MED) stimuliert wurden und die mit einem EcoR1-Fragment aus
der CAT-codierenden Region des RSV-CAT hybridisiert wurden. Die
Plasmid-DNA, die 1 (1c), 10 (10c), 100 (100c) und 1000 (1000c) Kopien
von RSV-CAT/Zelle entsprach, wurde als Kontrolle genutzt. (lin)
lineares Plasmid; (sc) supergeknäueltes
Plasmid. M: Molekulargewichts Marker.
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14 zeigt
Autoradiogramme von Southern-Blots mit Kern-DNA, die aus exponentiell wachsenden
T-Zellen extrahiert wurde, die mit einem IL-2-CAT-Expressions-Konstrukt
transfiziert wurden und die 10 Stunden vor der Transfektion (1°) mit Medium
allein (MED) oder Phorbol-12,13-Dibutyrat und Ionomycin (PDBU +
IONO) stimuliert wurden und die 30 Stunden nach der Transfektion
(2°) mit
dem Medium allein (MED), Phorbol-12,13-Dibutyrat und Ionomycin (PDBU
+ IONO), anti-CD3-
und anti-CD28-Antikörpern
(αCD3 +
CD28) oder konditioniertem Medium (COND MED) stimuliert wurden,
und mit einem EcoRI/BamHI-Fragment aus der CAT-codierenden Region
von IL-2-CAT hybridisiert wurde. Die Plasmid-DNA, die 1, 10, 100
und 1000 Kopien von IL-2-CAT/Zelle entsprach, wurde als Kontrolle
genutzt. (lin) lineares Plasmid; (sc) supergeknäueltes Plasmid. M: Molekulargewichtsmarker.
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Die 15 zeigt
den Prozentsatz der Zählimpulse
pro Minute (CpM), die aus den Kernen (Kern) oder dem Cytoplasma
(cytoplasmatisch) der T-Zellen gewonnen wurden, die mit 32P-radioaktiv markiertem linearisiertem
RSV-CAT transfiziert wurden, und die 10 Stunden vor der Transfektion
mit Phorbol-12,13-Dibutyrat und Ionomycin (PDBU + IONO) oder konditioniertem
Medium allein (MED) stimuliert wurden und die sofort (0), 6, 24
oder 48 Stunden nach der Transfektion geerntet wurden. Der Prozentsatz
der Zählimpulse
pro Minute wird relativ zur Gesamtzahl der Zählimpulse pro Minute, die den
Zellen für
die Transfektion zugefügt
wurden, berechnet.
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16 zeigt
die Ergebnisse der CAT-Tests, die mit Zellextrakten von proliferierenden
T-Zellen ausgeführt
wurden, die mit einem RSV-CAT oder einem HIV-1-CAT transfiziert
wurden und die mit dem Medium allein (MED), Monocyten (Mono), Enterotoxin
A aus Staphylococcus (SEA) oder Monocyten und Enterotoxin A aus
Staphylococcus (MONO + SEA) für
10 Stunden vor der Transfektion behandelt wurden und 40 Stunden
nach der Transfektion geerntet wurden. Die normalisierte CAT-Aktivität wird als
(% Acetylierung/mg Protein) × 50
ausgedrückt.
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Detaillierte Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein verbessertes Verfahren zum Transfizieren
einer T-Zelle mit einem Nucleinsäuremolekül bereit,
das ein Gen umfasst, so dass das Gen in der T-Zelle exprimiert wird. Das
Verfahren der Erfindung umfasst das Inkontaktbringen einer proliferierenden
T-Zelle mit wenigstens einem Wirkstoff, der die proliferierende
T-Zelle stimuliert, bevor das Nucleinsäuremolekül in die T-Zelle eingebracht
wird, so dass das Gen in der der T-Zelle exprimiert wird.
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Das
Verfahren der Erfindung basiert wenigstens in Teilen auf der Beobachtung,
dass die Transfektion primärer
T-Zellen mit Nucleinsäuren,
die ein Gen beinhalten, zu einer geringen Expression des Gens führt, ausser
die primären
T-Zellen proliferieren und werden außerdem mit stimulierenden Wirkstoffen
stimuliert werden, wie zum Beispiel Wirkstoffen, die ein primäres Aktivierungssignal
und ein co-stimulierendes Signal in den T-Zellen induzieren. Die T-Zellen
werden vorzugsweise mit den stimulierenden Wirkstoffen etwa 10 Stunden
vor der Einführung der
Nucleinsäure
in die T-Zellen in Kontakt gebracht. So kann die signifikante Expression
eines exogenen Gens in T-Zellen durch Stimulierung proliferierender T-Zellen
vor der Einführung
einer Nucleinsäure,
die das Gen beinhaltet, in die T-Zellen erreicht werden.
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Deshalb
stellt die Erfindung ein verbessertes Verfahren zum Transfizieren
von T-Zellen mit
einem Nucleinsäuremolekül, das ein
Gen beinhaltet, bereit, so dass das Gen in den T-Zellen exprimiert
wird. Die durch die Verfahren der Erfindung bereitgestellte Verbesserung
gegenüber
klassischen T-Zellen-Transfektions-Verfahren schließt das Inkontaktbringen der T-Zelle
mit einem stimulierenden Wirkstoff vor (z. B. einige Stunden) der
Einführung
des Nucleinsäuremoleküls in die
proliferierende T-Zelle ein.
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Das
Verfahren der Erfindung ermöglicht
eine wesentlich stärkere
Expression des Gens, das in die T-Zellen eingeführt wird, als herkömmliche
Transfektions-Techniken.
Das Verfahren der Erfindung ist besonders nützlich zum Einbringen und Exprimieren
eines interessanten Gens in primäre
T-Zellen. Deshalb werden in einer spezifischen Ausführungsform
des Verfahrens T-Zellen von einem Individuum erhalten, in vitro
mit einem Nucleinsäuremolekül in Übereinstimmung
mit den Verfahren der Erfindung transfiziert und dem Wirt wieder
zugeführt.
Das interessante Gen kann ein Gen sein, das ein Protein codiert oder
ein Gen, das ein funktionales RNA-Molekül wie zum Beispiel ein Antisense-Molekül oder ein
Ribozym codiert. Das interessante Gen kann jedes interessante Protein
codieren, einschließlich
der Proteine, die T-Zellen schützen,
Proteine, die gegenüber T-Zellen
toxisch sind, oder Proteine, die von T-Zellen sekretiert werden,
um Effekte auf andere Zellen auszuüben. Deshalb ist das Verfahren
der Erfindung z. B. auf die Gentherapie, die Änderung der T-Zellfunktion
und die Herstellung von Proteinen in T-Zellen anwendbar.
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1. T-Zellen, die in Übereinstimmung
mit dem Verfahren der Erfindung transfiziert werden können
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Die
Erfindung schließt
ein Verfahren zum Transfizieren einer T-Zelle mit einem Nucleinsäuremolekül, das ein
Gen umfasst, ein, so dass das Gen in der T-Zelle exprimiert wird.
Der Begriff „T-Zelle" bezieht sich auf
T-Lymphocyten, wie sie im Fachgebiet definiert werden, und beabsichtigt
Thymocyten, unreife T-Lymphocyten, reife T-Lymphocyten, ruhende T-Lymphocyten
oder aktivierte T-Lymphocyten mit einzuschließen.
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Die
T-Zellen können
CD4+-T-Zellen, CD8+-T-Zellen,
CD4+CD8+-T-Zellen
oder CD4– CD8–-T-Zellen
sein. Die T-Zellen können
auch T-Helferzellen wie zum Beispiel T-Helfer-1- (Th1) oder T-Helfer-2 (Th2)-Zellen
sein. T-Zellen, die sich wenigstens in einem Merkmal voneinander
unterscheiden, wie zum Beispiel CD4, werden hier als „Untergruppen" von T-Zellen bezeichnet.
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Die
T-Zellen können
eine gereinigte Population von T-Zellen sein oder alternativ dazu
können
die T-Zellen in einer Population mit Zellen eines anderen Typs wie
zum Beispiel B-Zellen und/oder anderen peripheren Blutzellen sein.
Die T-Zellen können
eine gereinigte Population einer Untergruppe von T-Zellen wie zum
Beispiel CD4+-T-Zellen sein oder sie können eine
T-Zell-Population sein, die verschiedene T-Zellen-Untergruppen umfasst.
In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung sind die T-Zellen
T-Zellclone, die in Kultur über
lange Zeiträume
erhalten wurden. T-Zellenclone können
in verschiedenen Ausmaßen
transformiert werden. In einer spezifischen Ausführungsform sind die T-Zellen
T-Zellclone, die in Kultur unbegrenzt proliferieren. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die T-Zellen primäre T-Zellen. Der Ausdruck „primäre T-Zellen" beabsichtigt T-Zellen,
die von einem Individuum erhalten werden, einzuschließen, im
Gegensatz zu T-Zellen, die in Kultur über lange Zeiträume erhalten
wurden. Deshalb sind primäre
T-Zellen vorzugsweise periphere Blut-T-Zellen, die von einem Individuum
erhalten wurden. Eine Population primärer T-Zellen kann meistens
aus einer Untergruppe von T-Zellen zusammengesetzt sein. Alternativ
dazu kann die Population primärer
T-Zellen aus verschiedenen T-Zell-Untergruppen zusammengesetzt sein.
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Die
T-Zellen können
von einem gesunden Individuum stammen oder alternativ dazu können die T-Zellen
von einem Individuum stammen, das von einem Zustand betroffen ist.
Der Zustand kann eine Infektionskrankheit sein, wie zum Beispiel
ein Zustand, der von einer viralen Infektion, einer bakteriellen
Infektion oder einer Infektion durch jeden anderen Mikroorganismus
herrührt.
In einer speziellen Ausführungsform
stammen die T-Zellen von einem mit einem menschlichen Immunschwächevirus
(HIV) infizierten Individuum. In noch einer anderen Ausführungsform
der Erfindung stammen die T-Zellen von einem Individuum, das an
einer Autoimmunkrankheit leidet oder dafür anfällig ist. Die T-Zellen können menschlicher
Herkunft oder murinen Ursprungs sein oder von jeder anderen Säugerart
stammen.
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In Übereinstimmung
mit dem Verfahren der Erfindung wird das Nucleinsäuremolekül in T-Zellen eingeführt, die
aktiv proliferieren. Die T-Zellen können zum Proliferieren stimuliert
werden, indem die T-Zellen mit einer Vielzahl von Wirkstoffen in
Kontakt gebracht werden, wie zum Beispiel einer Kombination von
Wirkstoffen, die ein primäres
Aktivierungssignal und ein co-stimulierendes Signal für die T-Zellen bereitstellen.
Wirkstoffe, die benutzt werden können, T-Zellen
zum Proliferieren anzuregen, sind im Fachgebiet gut bekannt und
weiter unten in Sektion 2 beschrieben. T-Zellen, die zum Proliferieren
stimuliert werden, sind durch zelluläre Vergrößerung, Verklumpung und Ansäuerung des
Anzuchtmediums gekennzeichnet. Deshalb kann T-Zell-Proliferation
zum Beispiel durch Kontrollieren der Größe oder Messen des T-Zell-Volumens
bewiesen werden, wie zum Beispiel mit einem Coulter-Counter. Eine ruhende
T-Zelle hat einen durchschnittlichen Durchmesser von etwa 6,8 Mikrometer.
Im Anschluss an die anfängliche
Aktivierung und Stimulierung der T-Zelle steigt der durchschnittliche Durchmesser
bis auf über
12 Mikrometer am Tag 4 an und beginnt etwa am Tag 6 abzunehmen.
Außerdem
kann die T-Zell-Proliferation mit im Fachgebiet bekannten Standardtechniken
wie zum Beispiel der Tritium-Thymidin
Aufnahme, abgeschätzt
werden.
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2. Stimulierende
Wirkstoffe
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Das
Verfahren der Erfindung bezieht das Inkontaktbringen proliferierender
T-Zellen mit wenigstens einem stimulierenden Wirkstoff vor dem Einbringen
des Nucleinsäuremoleküls in die
proliferierende T-Zelle ein. Der Begriff „stimulierender Wirkstoff" beabsichtigt Wirkstoffe
mit einzuschließen,
die für
ein Signal zu den T-Zellen
sorgen, so dass die Menge der Expression des Gens, das in dem Nucleinsäuremolekül enthalten
ist, das in die T-Zelle transfiziert wird, höher ist, wenn die T-Zelle mit
dem stimulierenden Wirkstoff vor dem Einbringen des Nucleinsäuremoleküls in die
T-Zelle in Kontakt gebracht wird, als in T-Zellen, die nicht mit
dem stimulierenden Wirkstoff vor Einbringen des Nucleinsäuremoleküls in Kontakt gebracht
wurden.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
der Erfindung ist der stimulierende Wirkstoff ein Wirkstoff, der
für ein
primäres
Aktivierungssignal zu einer T-Zelle sorgt. Der Begriff „primäres Aktivierungs-Signal" beabsichtigt Signale
einzuschließen,
die typischerweise durch den TCR/CD3-Komplex ausgelöst werden
und die Aktivierung von T-Zellen induzieren. Die Aktivierung einer
T-Zelle soll Modifizierungen einer T-Zelle einschließen, so dass die T-Zelle zum Proliferieren
induziert wird und sich, nachdem sie ein zweites Signal wie zum
Beispiel ein co-stimulierendes Signal erhalten hat, differenziert.
In einer spezifischen Ausführungsform
wird das primäre
Aktivierungssignal durch einen Wirkstoff bereitgestellt, der mit
dem T-Zellrezeptor oder dem CD3-Komplex, der mit dem T-Zellrezeptor
assoziiert ist, in Kontakt tritt. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Wirkstoff ein Antikörper,
der gegen CD3 reaktiv ist, wie zum Beispiel der monoclonale Antikörper OKT3
(erhältlich
von der American Type Culture Collection, Rockville, MD, Nr. CRL
8001). In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist der stimulierende Wirkstoff ein Wirkstoff, der
den CD2-Komplex auf T-Zellen stimuliert, wie zum Beispiel eine Kombination
von Antikörpern,
z. B. T11.3 + T11.1 oder T11.3 + T11.2 (siehe z. B. Meuer, S. C.
et al. (1984) Cell 36: 897–906).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die T-Zellen mit einer Kombination der Wirkstoffe
stimuliert, die sowohl ein primäres
Aktivierungssignal als auch ein co-stimulierendes Signal in der
Zelle auslösen.
Der Begriff "co-stimulierender Wirkstoff" beabsichtigt Wirkstoffe
einzuschließen, die
ein co-stimulierendes
Signal in T-Zellen bereitstellen, so dass eine T-Zelle, die ein
primäres Aktivierungssignal
(z. B. eine aktivierte T-Zelle) erhalten hat, zum Proliferieren
oder zur Sekretion von Cytokinen wie zum Beispiel IL-2, IL-4 oder
Interferon-γ stimuliert wird.
In einer spezifischen Ausführungsform
interagiert der co-stimulierende Wirkstoff mit CD28- oder CTLA4-Molekülen an der
Oberfläche
der T-Zellen. In einer noch spezifischeren Ausführungsform ist das co-stimulierende
Signal ein Ligand von CD28 oder CTLA4 wie zum Beispiel das B-Lymphocytenantigen B7-1
oder B7-2. Der Begriff „stimulierende
Form eines natürlichen
Liganden von CD28" beabsichtigt, B7-1- und B7-2-Moleküle, Fragmente
davon oder Modifizierungen davon einzuschließen, die in der Lage sind,
T-Zellen co-stimulierende Signale bereit zustellen. Stimulierende
Formen natürlicher
Liganden von CD28 können
z. B. durch Inkontaktbringen aktivierter peripherer Blutlymphocyten
mit einer Form eines natürlichen
Liganden von CD28 und durch Ausführen
eines Standard-T-Zell-Proliferations-Tests identifiziert
werden. Deshalb ist eine stimulierende Form eines natürlichen
Liganden von CD28 in der Lage, die Proliferation der T-Zellen zu
stimulieren. Stimulierende Formen natürlicher Liganden von CD28/CTLA4
werden zum Beispiel in PCT-Veröffentlichung
Nr. WO95/03408 beschrieben.
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Andere
Wirkstoffe, die zum Stimulieren von T-Zellen vor Einführung eines
Nucleinsäuremoleküls in die
T-Zelle benutzt werden können,
beinhalten Wirkstoffe, die ein oder mehrere intrazelluläre Signaltransduktionswege
stimulieren, die an der T-Zellaktivierung und/oder -Co-Stimulierung
beteiligt sind. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der
stimulierende Wirkstoff ein Calcium-Ionophor wie zum Beispiel Ionomycin
oder A23187. Alternativ dazu kann der stimulierende Wirkstoff ein
Wirkstoff sein, der die Proteinkinase C stimuliert, wie zum Beispiel
ein Phorbolester. Ein bevorzugter Phorbolester ist Phorbol-12,13-Dibutyrat.
In einer noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die T-Zellen mit einer Kombination eines Calcium-Ionophors
und eines Phorbolesters vor der Transfektion mit einem Nucleinsäuremolekül in Kontakt
gebracht. Der stimulierende Wirkstoff kann auch ein Wirkstoff sein,
der Proteintyrosinkinasen aktiviert. Ein bevorzugter Wirkstoff,
der Proteintyrosinkinasen stimuliert, ist Pervanadat (O'Shea, J. J., et al.
(1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 10306).
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist der stimulierende Wirkstoff ein polyclonaler Aktivator.
Polyclonale Aktivitatoren beinhalten Wirkstoffe, die an Glycoproteine
binden, die an der Plasmamembran der T-Zellen exprimiert werden, und
schließen
Lectine wie zum Beispiel Phytohämaglutinin
(PHA), Concanavalin (Con A) und Kermesbeeren-Mitogen (PWM) ein.
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Es
ist möglich
selektiv nur einen bestimmten Clon von T-Zellen in einer Population
von T-Zellen zu transfizieren, indem ein Clon ein spezifisches Aktivierungssignal
erhält.
Die spezifische Aktivierung eines T-Zell-Clons kann zum Beispiel
erreicht werden, indem ein spezifisches Antigen benutzt wird, das
von einer antigen-präsentierenden
Zelle gebildet wird.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
des Verfahrens ist der stimulierende Wirkstoff ein Lymphokin wie
zum Beispiel IL-2. Das Lymphokin wird vorzugsweise in Kombination
mit einem anderen Wirkstoff wie zum Beispiel einem Wirkstoff, der
für ein primäres Aktivierungssignal
zu der T-Zelle sorgt, um die T-Zellen zu stimulieren, benutzt. Deshalb
werden in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung T-Zellen
mit einer Kombination eines Wirkstoffes, der für ein primäres Aktivierungssignal zu den
T-Zellen sorgt (zum Beispiel einem anti-CD3 Antikörper) und einer
effektiven Menge an IL-2 vor dem Transfizieren der T-Zellen mit
einem Nucleinsäuremolekül in Kontakt
gebracht, so dass das Nucleinsäuremolekül in den
T-Zellen exprimiert wird.
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Andere
stimulierende Wirkstoffe, die benutzt werden können, beinhalten Super-Antigene. Der Begriff „Super-Antigen", wie er hier definiert
wird, beabsichtigt, bakterielle Enterotoxine oder andere bakterielle
Proteine, die in der Lage sind, die Proliferation der T-Zellen zu
stimulieren, mit einzuschließen.
Super-Antigene beinhalten Enterotoxine aus Staphylococcus (SE),
wie SEA, SEB; SEC; SED und SEE. Super-Antigene können auch viraler Herkunft
sein, wie retrovirale Super-Antigene.
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Weitere
Wirkstoffe, die in der Lage sind T-Zellen entweder allein oder in
Kombination mit anderen Wirkstoffen zu stimulieren, und die identifiziert werden
können,
wobei T-Zell-Stimulationstests,
die im Fachgebiet bekannt sind oder hier beschrieben werden, benutzt
werden, sind auch im Geltungsbereich der Erfindung. Um T-Zellen
vor der Einführung eines
Nucleinsäuremoleküls in die
T-Zellen zu stimulieren, kann jede Kombination der oben beschriebenen
Wirkstoffe benutzt werden.
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Die
stimulierenden Wirkstoffe können
in Lösung
benutzt werden oder an eine feste Oberfläche angeheftet sein. Die feste
Oberfläche
kann zum Beispiel die Oberfläche
einer Gewebekulturschale oder eine Perle sein. Abhängig von
der Natur des stimulierenden Wirkstoffs kann die Bindung an die
feste Oberfläche
mit im Fachgebiet wohl bekannten Verfahren ausgeführt werden.
Zum Beispiel können
Proteine chemisch an die Zelloberfläche querverbunden werden, wobei
handelsübliche
Querverbindungsreagenzien (Pierce, Rockford IL) benutzt werden,
oder durch über-Nacht-Inkubation
bei 4°C
an Plastik immobilisiert werden. Wenn zur Stimulierung der T-Zellen
mehrere Wirkstoffe benutzt werden, können einige Wirkstoffe in Lösung und
einige Wirkstoffe an ein festes Hilfsmittel angelagert sein. In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die T-Zellen mit einer Kombination eines anti-CD3-Antikörpers, der
an eine feste Phase gekoppelt ist, und einem löslichen anti-CD28-Antikörper stimuliert.
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Die
spezifische Menge des(r) stimulierenden Wirkstoffs(e), der (die)
zu den T-Zellen hinzugegeben wird, verändert sich mit der Art des
stimulierenden Wirkstoffs. Typischerweise werden stimulierende Wirkstoffe
in der gleichen Menge eingesetzt, wie sie zur Stimulierung der T-Zellen
zum Proliferieren und zum Sekretieren von Cytokinen benutzt werden,
so wie es im Fachgebiet beschrieben wird.
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3. Protokolle zur Stimulierung
vor der Transfektion
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In
einer spezifischen Ausführungsform
der Erfindung werden T-Zellen mit dem stimulierenden Wirkstoff in
Kontakt gebracht, bevor das Nucleinsäuremolekül, das das Gen umfasst, in
die T-Zellen eingebracht wird. In einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung werden die T-Zellen mit dem stimulierenden Wirkstoff für wenigstens
etwa zwei Stunden vor der Einführung
des Nucleinsäuremoleküls in die T-Zellen
in Kontakt gebracht. In einer anderen Ausführungsform der Erfindung werden
die T-Zellen mit dem stimulierenden Wirkstoff für wenigstens etwa vier Stunden
vor der Einführung
des Nucleinsäuremoleküls in die
T-Zellen in Kontakt gebracht. In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung werden die T-Zellen mit dem stimulierenden Wirkstoff
für wenigstens
etwa sechs Stunden vor der Einführung
des Nucleinsäuremoleküls in die
T-Zellen in Kontakt gebracht. In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung werden die T-Zellen mit dem stimulierenden Wirkstoff
für wenigstens
etwa acht Stunden vor der Einführung
des Nucleinsäuremoleküls in die
T-Zellen in Kontakt gebracht. In anderen Ausführungsformen der Erfindung
werden die T-Zellen mit dem stimulierenden Wirkstoff für höchstens
etwa zwei Stunden vor Transfektion, höchstens etwa 4 Stunden vor
der Transfektion, höchstens
etwa 6 Stunden vor der Transfektion, höchstens etwa 8 Stunden vor
der Transfektion, höchstens
etwa 10 Stunden vor der Transfektion, höchstens etwa 12 Stunden vor
der Transfektion, höchstens
etwa 14 Stunden vor der Transfektion, höchstens etwa 16 Stunden vor
der Transfektion, höchstens
etwa 18 Stunden vor der Transfektion, höchstens etwa 20 Stunden vor
der Transfektion, höchstens
etwa 22 Stunden vor der Transfektion, höchstens etwa 24 Stunden vor
der Transfektion in Kontakt gebracht.
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In
einer noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die T-Zellen
mit wenigstens einem stimulierenden Wirkstoff zwischen etwa einer
Stunde und 24 Stunden vor der Einführung des Nucleinsäuremoleküls in die
T-Zellen in Kontakt gebracht. In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die proliferierenden T-Zellen mit wenigstens
einem stimulierenden Wirkstoff zwischen etwa 5 und 15 Stunden, wie zum
Beispiel etwa 10 Stunden, vor dem Transfizieren eines Nucleinsäuremoleküls, das
das interessierende Gen umfasst, in Kontakt gebracht.
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In
einer Ausführungsform
des Verfahrens werden proliferierende T-Zellen mit wenigstens einem
stimulierenden Wirkstoff in Kontakt gebracht und weiter mit dem
Nucleinsäuremolekül transfiziert. In
einer anderen Ausführungsform
des Verfahrens werden nicht-proliferierende T-Zellen zum Proliferieren
angeregt, dann mit wenigstens einem stimulierenden Wirkstoff vor
dem Transfizieren in Übereinstimmung
mit dem Verfahren der Erfindung in Kontakt gebracht. Nicht-proliferierende T-Zellen
können zum
Proliferieren stimuliert werden, indem Wirkstoffe benutzt werden,
die im Fachgebiet wohl bekannt sind, so wie die vorstehend in dem
Abschnitt „Stimulierende
Wirkstoffe" beschriebenen.
Bevorzugte Wirkstoffe beinhalten eine Kombination eines Wirkstoffs,
der ein primäres
Aktivierungssignal bereitstellt, und eines Wirkstoffs, der für ein co-stimulierendes
Signal sorgt. Andere bevorzugte Kombinationen von Wirkstoffen zur
Stimulierung der Proliferation von T-Zellen schließen Kombinationen eines Phorbolesters
und eines Calcium-Ionophors oder PMA und IL-2 ein.
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In Übereinstimmung
mit der am stärksten
bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens zum Transfizieren primärer T-Zellen werden ruhende
primäre
T-Zellen zunächst
mit wenigstens einem Wirkstoff, der die Proliferation der T-Zellen
stimuliert, in Kontakt gebracht, wie zum Beispiel einer Kombination
eines Calcium-Ionophors und eines Phorbolesters. Nach einer Zeit
zwischen circa 3 und 8 Stunden, vorzugsweise circa 5 Stunden, im
Anschluss an die Induktion der T-Zell-Proliferation werden die proliferierenden
T-Zellen mit wenigstens einem Wirkstoff in Kontakt gebracht, der
die T-Zellen stimuliert. Schließlich,
zwischen 2 und 15 Stunden, vorzugsweise etwa 10 Stunden, nach dem
Kontakt mit dem stimulierenden Wirkstoff werden die T-Zellen mit
einem Nucleinsäuremolekül, das ein
interessantes Gen umfasst, transfiziert, so dass das Gen in den
T-Zellen exprimiert wird. In einer anderen Ausführungsform werden die T-Zellen
weiterhin mit Wirkstoffen, die die T-Zellen stimulieren nach der Transfektion
der T-Zellen in Kontakt gebracht.
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Um
primäre
T-Zellen von einem Individuum zu erhalten, können periphere einkernige Blutzellen aus
einem Individuum isoliert und durch Dichtegradientenzentrifugation,
z. B. Ficoll/Hypaque, gereinigt werden. In einer spezifischen Ausführungsform
werden die gereinigten peripheren Blutzellen dann mit einem Nucleinsäuremolekül in Übereinstimmung
mit dem Verfahren der Erfindung transfiziert. In anderen Ausführungsformen
des Verfahrens werden periphere einkernige Blutzellen weiter auf
spezifische Zelltypen angereichert, bevor sie transfiziert werden.
Monocyten können
zum Beispiel durch Anheften an Plastik abgereichert werden. Wenn
es gewünscht wird,
kann die CD4+-T-Zell-Population weiter durch Abtrennung
von restlichen Monocyten, B-Zellen, NK-Zellen und CD8+-T-Zellen
angereichert werden, indem magnetische Kügelchen, die mit monoclonalen
Antikörpern
(mAK) und anti-Maus-Ig
beschichtet wurden, verwendent werden, wobei handelsübliche mAKs
(wie zum Beispiel anti-CD14 (Mo2), anti-CD11b (mo1), anti-CD20 (B1),
anti-CD16 (3G8) und anti-CD8 (7PT3F9)-mAKs benutzt werden. Das Verfahren
der Erfindung kann auch auf Untergruppen von CD4+-T-Zellen
wie zum Beispiel CD4+CD45RA+- (natürliche CD4+-T-Zellen) und CD4+CD45RO+- (Gedächtnis-T-Zellen)
T-Zell Untergruppen angewendet werden. Diese können, wie vorstehend beschrieben, hergestellt
werden mit dem zusätzlichen
Gebrauch des anti-CD45RO-Antikörpers
(UCHLI) zur Herstellung der CD4+CD45RA+-Zellen und der Beigabe des anti-CD45RA-Antikörpers (2H4)
zur Herstellung der CD4+CD45RO+-T-Zellen.
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Die
Effizienz der Reinigung kann mittels Durchfluß-Cytometrie (Coulter, EPICS
Elite) überprüft werden,
wobei anti-CD3-, anti-CD4-, anti-CD8-, antiCD14-mAKs oder weitere
Antikörper
benutzt werden, die die spezifischen Untergruppen der T-Zellen erkennen,
gefolgt von FluoresceinisothiocyanatkonjugiertenZiegen-anti-Maus
Immunglobulin (Fisher, Pittsburgh, PA) oder anderen sekundären Antikörpern.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Verfahren der Erfindung weiterhin das
Stimulieren der T-Zellen, um nach der Transfektion der T-Zellen in vitro eine
Expansion zu bewirken. T-Zellen können zum Expandieren in vitro stimuliert
werden, wie es in dem Abschnitt Beispiele beschrieben wird. In einer
spezifischen Ausführungsform
werden T-Zellen mit einem Wirkstoff inkubiert, der für ein primäres Aktivierungssignal
sorgt, wie zum Beispiel anti-CD3, und einem Wirkstoff, der für ein co-stimulierendes
Signal sorgt, so wie zum Beispiel ein anti-CD28-Antikörper. Zwei Tage später werden die
Zellen mit frischem Medium verdünnt
und der co-stimulierende Wirkstoff wird zur Kultur hinzugegeben.
Die T-Zellen werden dann gezählt,
gemessen und mit frischem Medium jeden zweiten Tag verdünnt, solange
bis sich die Größenverteilung
beinahe wieder zurück
zu dem Profil der ruhenden Zellen verändert (nach etwa 10 Tagen)
hat. Die T-Zellen können
dann wieder mit dem Wirkstoff, der für ein primäres Aktivierungssignal sorgt,
und einem Wirkstoff, der für
ein co-stimulierendes Signal sorgt, stimuliert werden. Die Größenbestimmung
und das Zählen
der T-Zellen können
mittels eines Coulter-Counter,
wie hier beschrieben, durchgeführt
werden.
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In
noch einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
sind die T-Zellen primäre
T-Zellen. Deshalb
können
die T-Zellen von einem Individuum erhalten werden, in Übereinstimmung
mit dem Verfahren der Erfindung transfiziert werden und in vitro
expandiert werden. In einer anderen Ausführungsform der Erfindung werden
die transfizierten und expandierten T-Zellen dem Individuum wieder
verabreicht. Es kann wünschenswert
sein, die T-Zellen weiter zum Beispiel mit Gradientenzentrifugation
zu reinigen, bevor sie dem Individuum verabreicht werden.
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4. Transfektion der T-Zellen
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zum Transfizieren von T-Zellen mit
einer Nucleinsäure,
die ein Gen umfasst, so dass das Gen in den T-Zellen exprimiert
wird. Der Begriff „T-Zellen
transfizieren" beabsichtigt,
alle Mittel einzuschließen,
mit denen ein Nucleinsäuremolekül in eine
T-Zelle eingeführt
werden kann. Der Begriff „Transfektion" umfasst eine Vielzahl gebräuchlicher
Techniken zur Einführung
von Nucleinsäuren
in Säugerzellen
einschließlich
Elektroporation, Calciumphosphat- Präzipitation,
DEAE-Dextran-Behandlung, Lipofektion, Microinjektion und virale
Injektion. Geeignete Verfahren zum Transfizieren von Säugerzellen
können
bei Sambrook et al. (Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2.
Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press (1989)) und anderen
Laborlehrbüchern
gefunden werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das Nucleinsäuremolekül, das ein
interessantes Gen codiert, in eine T-Zelle eingeführt, wobei
ein viraler Vektor benutzt wird. Solche viralen Vektoren beinhalten
zum Beispiel recombinante Retroviren, Adenovirus, Adeno-assoziiertes
Virus und Herpes simplex-Virus-1. Retrovirale Vektoren und Adeno-assoziierte
Virus-Vektoren werden allgemein so verstanden, dass sie das recombinante
Gen-Liefersystem der Wahl für
den Transfer exogener Gene in vivo besonders in Menschen sind. Sie
können
alternativ dazu zur Einführung
exogener Gene ex vivo in T-Zellen benutzt werden. Diese Vektoren
stellen die effiziente Zuführung
der Gene in T-Zellen bereit und die transferierten Nucleinsäuren werden
stabil in die chromosomale DNA der Wirtszelle integriert. Eine wichtige
Vorraussetzung zum Gebrauch von Retroviren ist es, besonders im
Hinblick auf die Möglichkeit der
Ausbreitung des Wildtyp-Virus in der Zellpopulation die Sicherheit
ihres Gebrauchs zu gewährleisten. Die
Entwicklung spezialisierter Zelllinien („Verpackungszellen" genannt), die nur
replikationsdefekte Retroviren produzieren, hat den Gebrauch von
Retroviren in der Gentherapie erhöht und defekte Retroviren sind
zum Gebrauch beim Gentransfer zu Zwecken der Gentherapie gut charakterisiert
(für einen Überblick
vgl. Miller, A. D. (1990) Blood 76: 271). Deshalb können rekombinante
Retroviren konstruiert werden, in denen der Teil der retroviralen
Codierungssequenz (gag, pol, env durch ein interessantes Gen ersetzt
wird, was zur defekten retroviralen Replikation führt. Das
replikationsdefekte Retrovirus wird dann in Virionen verpackt, die
zum Infizieren einer Zielzelle unter Verwendung eines Helfervirus
mittels Standardtechniken benutzt werden können. Anleitungen zur Herstellung
recombinanter Retroviren und zur Infizierung von Zellen in vitro
oder in vivo mit solchen Viren können
in Current Protocols in Molecular Biology, Ausubel, F. M. et al.
(Hrsg.) Greene Publishing Associates, (1989), Kapitel 9.10–9.14 und
anderen Standard-Laborhandbüchern
gefunden werden. Beispiele geeigneter Retroviren beinhalten pLJ, pZIP,
pWE und pEM, die dem Fachmann wohl bekannt sind. Beispiele geeigneter
Verpackungs-Viruslinien, um sowohl ecotropische als auch amphotropische
retrovirale Systeme herzustellen, beinhalten ψCrip, ψCre, ψ2 und ψAm.
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Weiterhin
wurde gezeigt, dass es möglich
ist, das Infektionsspektrum von Retroviren und folglich auf Retroviren
basierenden Vektoren zu begrenzen, indem virale Verpackungsproteine
auf der Oberfläche
der viralen Partikel modifiziert werden (vgl. zum Beispiel PCT-Veröffentlichungen
WO93/25234 und WO94/06920). Strategien zur Modifikation des Infektionsspektrums
retroviraler Vektoren beinhalten zum Beispiel: die Kopplung von
Antikörpern,
die spezifisch für
die Zelloberflächen-Antigene sind, mit
dem viralen env-Protein (Roux et al. (1989) Proc. Natl. Acad. Sci.
U.S.A. 86: 9079–9083,
Julan et al. (1992) J. Gen. Virol. 73: 3251–3255; und Goud et al. (1983) Virology
163: 251–254);
oder die Kopplung von Zelloberflächen-Rezeptor-Liganden mit dem
viralen env-Protein (Neda et al. (1991) J. Biol. Chem. 266: 14143–14146).
Die Kopplung kann in Form von chemischem Quervernetzen mit einem
Protein oder einem anderen Molekül
(z. B. Lactose, um das env-Protein in ein Asialoglycoprotein umzuwandeln) wie
auch durch Bilden von Fusionsproteinen (z. B. Einzelketten-Antikörper/env-Fusionsproteinen)
erfolgen. Deshalb werden in einer spezifischen Ausführungsform
der Erfindung virale Partikel, die ein Nucleinsäuremolekül enthalten, das ein interessantes Gen,
funktionell mit geeigneten regulatorischen Elementen verbunden,
enthält,
zum Beispiel in Übereinstimmung
mit den vorstehend beschriebenen Verfahren modifiziert, so dass
sie spezifisch Untergruppen von T-Zellen ansteuern. Zum Beispiel
können
die viralen Partikel mit Antikörpern
gegen Oberflächenmoleküle, die
für bestimmte
T-Zelltypen spezifisch sind, beschichtet werden. Im Besonderen ist
es möglich, selektiv
CD4+T-Zellen anzusteuern, indem der virale Partikel
mit Antikörpern
verbunden wird, die das CD4-Molekül auf den
T-Zellen erkennen. Deshalb wird die Infektion der CD4+-T-Zellen
vorzugsweise über
eine Infektion von CD8+-T-Zellen erfolgen.
Dieses Verfahren ist besonders nützlich,
wenn nur spezifische Untergruppen von T-Zellen zum Transfizieren
erwünscht
sind. Weiterhin werden retrovirale Systeme zur Einführung und
Expression eines Nucleinsäuremoleküls, das
ein interessantes Gen enthält,
in T-Zellen einschließlich der
primären
T-Zellen in Kasid, A. et al. (1990) Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 87:
473; Morecki, S. et al. (1991) Cancer Immunol. Immunother. 32: 342;
Culver, K. et al. (1991) Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 88: 3155;
und Finer, M. H. et al. (1994) Blood, 83: 43 beschrieben.
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Ein
anderes virales Genliefersystem, das in der vorliegenden Erfindung
gebräuchlich
ist, benutzt von Adenoviren stammende Vektoren. Das Genom eines
Adenovirus kann so verändert
werden, dass es ein interessantes Genprodukt codiert und exprimiert, aber
im Hinblick auf seine Fähigkeit,
in einem normalen lytischen viralen Lebenszyklus zu replizieren,
inaktiviert ist. Vergleiche zum Beispiel Berkner et al. (1988) Biotechniques
6: 616; Rosenfeld et al. (1991) Science 252: 431–434; und Rosenfeld et al.
(1992) Cell 68: 143–155.
Geeignete adenovirale Vektoren, die von dem Adenovirus-Stamm Ad
Typ 5 dl324 oder anderen Adenovirusstämmen (z. B. Ad2, Ad3, Ad7 etc.)
stammen, sind dem Fachmann wohl bekannt. Rekombinante Adenoviren
können
unter bestimmten Umständen
vorteilhaft sein, weil sie nicht in der Lage sind, sich nicht teilende
Zellen zu infizieren. Weiterhin ist das Viruspartikel relativ stabil
und der Reinigung und Konzentration zugänglich und wie vorher kann es
modifiziert werden, um das Infektionsspektrum zu beeinflussen. Weiterhin
wird eingeführte
adenovirale DNA (und fremde DNA, die darin enthalten ist) nicht in
das Genom der Wirtszelle integriert, sondern bleibt episomal; dabei
werden mögliche
Probleme, die als ein Ergebnis einer Insertionsmutagenese in Situationen
auftreten können,
in denen die eingeführte
DNA in das Wirtsgenom integriert wird, verhindert (z. B. retrovirale
DNA). Zudem ist die Tragekapazität
des adenoviralen Genoms für
fremde DNA verglichen mit anderen Genabgabe-Vektoren groß (bis zu
8 Kilobasen) (Berkner et al., zitiert supra; Haj-Ahmand und Graham
(1986) J. Virol. 57: 267). Bei den meisten replikationsdefekten
adenoviralen Vektoren, die gegenwärtig im Einsatz sind und deshalb
von der vorliegenden Erfindung befürwortet werden, sind die viralen E1
und E3-Gene ganz oder teilweise deletiert, aber behalten so viel
wie 80 des adenoviralen genetischen Materials bei (vergleiche z.
B. Jones et al. (1979) Cell 16: 683; Berkner et al., supra; und
Graham et al. in Methods in Molecular Biology, E. J. Murray, Hrsg. (Humana,
Clifton, NJ, 1991) Bd. 7, S. 109–127). Die Expression des interessanten
Gens, das in dem Nucleinsäuremolekül enthalten
ist, kann unter Kontrolle von zum Beispiel dem E1A-Promotor, dem
späten Hauptpromotor
(MLP) und assoziierten Leadersequenzen, dem E3-Promotor oder exogen
hinzugefügten
Fromotorsequenzen stattfinden.
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Noch
ein weiteres virales Vektorsystem, das zur Abgabe eines Nucleinsäuremoleküls, das
ein interessantes Gen enthält,
nützlich
ist, ist das Adeno-assoziierte
Virus (AAV). Das Adeno-assoziierte Virus ist ein natürlich vorkommendes defektes
Virus, das ein anderes Virus wie zum Beispiel ein Adenovirus oder
ein Herpesvirus als Helfer-Virus zur effizienten Replikation und
einem produktiven Lebenszyklus benötigt. (Für einen Überblick vergleiche Muzyczka et
al. Curr. Topics in Micro. and Immunol. (1992) 158: 97–129). Adeno-assoziierte
Viren zeigen eine hohe Frequenz stabiler Integration (vergleiche
zum Beispiel Flotte et al. (1992) Am. J. Respir. Cell. Mol. Biol. 7:
349–356;
Samulski et al. (1989) J. Virol. 63: 3822–3828 und McLaughlin et al.
(1989) J. Virol. 62: 1963–1973).
Vektoren, die so wenig wie 300 Basenpaare des AAV beinhalten, können verpackt
und integriert werden. Der Raum für exogene DNA ist auf etwa
4,5 kb begrenzt. Ein AAV-Vektor, wie er bei Tratschin et al. (1985)
Mol. Cell. Biol. 5: 3251–3260
beschrieben wird, kann zur Einführung
von DNA in T-Zellen benutzt werden. Eine Vielzahl von Nucleinsäuren wurden
in verschiedene Zelltypen eingeführt, wobei
AAV-Vektoren benutzt wurden (vergleiche zum Beispiel Hermonat et
al. (1984) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 6466–6470; Tratschin et al. (1985)
Mol. Cell. Biol. 4: 2072–2081;
Wondisford et al. (1988) Mol. Endocrinol. 2: 32–39; Tratschin et al. (1984)
J. Virol. 51: 611–619
und Flotte et al. (1993) J. Biol. Chem. 268: 3781–3790).
Andere virale Vektor-Systeme, die Anwendung in der Gentherapie haben,
stammen vom Herpes-Virus, Vaccinia-Virus und einigen RNA-Viren.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird das Nucleinsäuremolekül, das ein
interessantes Gen enthält,
in eine T-Zelle mittels nicht-Virus-vermittelter Verfahren zur Transfektion
eingeführt,
die dem Fachmann gut bekannt sind. Diese Verfahren beinhalten Elektroporation,
Calciumphosphat-Präzipitation
und DEAE-Dextran-Transfektion.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
wird das Nucleinsäuremolekül, das ein
interessantes Gen enthält,
von einem Zellabgabe-Vehikel getragen und in die T-Zelle abgegeben.
Solche Vehikel beinhalten zum Beispiel kationische Liposomen (LipofectionTM) oder derivatisierte (z. B. mit Antikörpern konjugierte) Polylysin-Konjugate, Gramicidin
S und künstliche
virale Hüllen.
Diese Vehikel können
eine Nucleinsäure abgeben,
die in einem Plasmid, Vektor oder viraler DNA eingebaut ist. In
einer spezifischen Ausführungsform
wird die effiziente Einführung
des Nucleinsäuremoleküls in primäre T-Lymphocyten
durch Transfizieren der primären
T-Lymphocyten mit
Adenovirus-assoziierter Plasmid-DNA, die mit kationischen Liposomen
komplexiert ist, erreicht, wie es bei Philip, R. et al. (1994) Mol.
Cell. Biol. 14: 2411 beschrieben ist.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird das Nucleinsäuremolekül, das ein
interessantes Gen enthält,
in eine spezifische Zelle in Form eines löslichen molekularen Komplexes
abgegeben. Der Komplex beinhaltet die Nucleinsäure, die wieder freisetzbar
an einen Träger
gebunden ist, der einen Nucleinsäure
bindenden Wirkstoff und einen zellspezifischen, bindenden Wirkstoff
umfasst, der an das Oberflächenmolekül der T-Zelle
bindet und der eine solche Größe hat,
dass er anschließend
in die Zelle aufgenommen werden kann. Solche Komplexe sind im US-Patent Serien Nr.
5.166. 320 beschrieben.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird die Nucleinsäure
in die T-Zellen
mittels Partikel-Beschuss eingeführt,
wie es bei Yang, N.-S. und Sun, W. H. (1995) Nature Medicine 1:
481 beschrieben ist.
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5. Nucleinsäuremoleküle, die
ein interessantes Gen umfassen
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Die
Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Einführung eines
Nucleinsäuremoleküls, das
ein Gen enthält,
in eine T-Zelle. Der Begriff „ein Nucleinsäuremolekül" beabsichtigt DNA
und RNA einzuschließen
und kann sowohl einzel- als auch doppelsträngige beinhalten. Der Begriff „Gen" beabsichtigt eine
DNA-Nucleotid-Sequenz einzuschließen, die in RNA transkribiert
werden kann, oder alternativ dazu ein RNA-Molekül, das in wenigstens ein Protein
translatiert werden kann.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Gen eine Nucleotidsequenz, die eine oder
mehrere offene Leserahmen enthält, d.h.
Sequenzen, die Peptide codieren, so dass bei Transfektion in T-Zellen
in Übereinstimmung
mit dem Verfahren der Erfindung, wenigstens ein Protein in der T-Zelle synthetisiert
wird. Das Gen, das wenigstens ein Protein codiert, kann jedes Gen
wie zum Beispiel ein Cytokin codierendes Gen sein. Das Gen kann
ein Peptid codieren oder das Gen kann mehrere codieren.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist das Gen eine Nucleotidsequenz, die durch Einführung in
die T-Zellen in Übereinstimmung
mit dem Verfahren der Erfindung in ein oder mehrere funktionelle
RNA-Moleküle
exprimiert wird (z. B. ein Antisense-RNA-Molekül). In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hemmt das funktionelle RNA-Molekül oder vermindert wenigstens
die Expression eines oder mehrerer endogener Gene in der T-Zelle.
Deshalb ist das Verfahren der Erfindung zur Verminderung der Expression
eines selektierten Gens in T-Zellen nützlich. T-Zellen werden zum
Beispiel mit einem Nucleinsäuremolekül transfiziert,
das ein Antisense-RNA codierendes Gen enthält, so dass die Translation
einer endogenen RNA reduziert wird. Eine „Antisense"-Nucleinsäure umfasst eine Nucleotid-Sequenz,
die zu einer „Sense"-Nucleinsäure komplementär ist, z.
B. komplementär
zu einer mRNA-Sequenz, die ein Protein codiert, und in Übereinstimmung
mit den Regeln von Watson und Crick zur Basenpaarung konstruiert
wurde. Dementsprechend kann eine Antisense-Nucleinsäure über Wasserstoffbrücken an
eine Sense-Nucleinsäure
gebunden werden. Die Antisense-Sequenz,
die zu einer mRNA-Sequenz komplementär ist, kann zu einer Sequenz
komplementär
sein, die in der Codierungs-Region der mRNA gefunden wurde oder
sie kann zu einer nichttranslatierten 5'- oder 3'-Region der mRNA komplementär sein.
Eine Antisense-Nucleinsäure
ist vorzugsweise zu einer Region komplementär, die dem Initiationscodon
vorangeht oder dieses überspannt
oder die sich in der nichttranslatierten 3'-Region der mRNA befindet. Zur Diskussion
der Regulation der Genexpression, wobei Antisense-Gene benutzt werden,
vergl. Weintraub, H. et al., Antisense RNA as a molecular tool for
genetic analysis, Reviews-Trends in Genetics, Bd. 1(1) 1986.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird die Expression eines endogenen Gens in einer
T-Zelle durch Einführung
einer Nucleinsäure, die
ein Ribozym codiert, in Übereinstimmung
mit dem Verfahren der Erfindung codiert, reduziert. Ribozyme sind
katalytische RNA-Moleküle
mit Ribonuclease-Aktivität,
die in der Lage sind, Einzelstrang-Nucleinsäuren zu spalten, wie zum Beispiel
eine mRNA, zu der sie eine komplementäre Region haben. Ein Ribozym,
das eine Spezifität
für eine
interessante Nucleinsäure
hat, kann basierend auf der Nucleotidsequenz der Nucleinsäure entwickelt
werden. Ein Derivat einer Tetrahymena-L-19 IVS-RNA kann zum Beispiel
so konstruiert werden, dass die Basen-Sequenz der aktiven Stelle
komplementär
zur Basen-Sequenz ist, die in einer interessanten mRNA gespalten
werden soll. Vergleiche zum Beispiel Cech et al. US-Patent Nr. 4.987.071
und Cech et al. US-Patent Nr. 5,116,742.
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Das "Nucleinsäuremolekül", das das Gen umfasst,
kann ein DNA-Molekül
oder ein RNA-Molekül
sein. Das Nucleinsäuremolekül kann ein
Teil eines natürlichen
Nucleinsäuremoleküls sein
oder kann alternativ dazu synthetisch hergestellt werden. Das Nucleinsäuremolekül beinhaltet
typischerweise regulatorische Elemente, an die das Gen funktionell gebunden
ist. „Funktionell
gebunden" soll bedeuten, dass
die Nucleotidsequenz des Gens mit wenigstens einer regulatorischen
Sequenz in einer Weise verbunden ist, die die Expression des Gens
in T-Zellen erlaubt (d.h. Transkription). Regulatorische Sequenzen
sind im Fachgebiet bekannt und selektiert, um die Expression des
Gens in einer geeigneten T-Zelle zu lenken. Folglich beinhaltet
der Begriff regulatorische Sequenz Promotoren, Enhancer und andere Expressions-Kontroll-Elemente.
Solche regulatorischen Sequenzen sind dem Fachmann wohl bekannt und
sind weiter bei Goeddel, Gene Expression Technology: Methods in
Enzymology 185, Academic Press, San Diego, CA (1990) beschrieben.
Diese regulatorischen Elemente beinhalten solche, die zur Transkription
und Translation des Gens nötig
sind und können
Promotoren, Enhancer, Polyadenylierungssignale und Sequenzen, die
zum Transport des Moleküls
zu dem geeigneten zellulären
Kompartiment benötigt
werden, einschließen.
Wenn die Nucleinsäure
eine cDNA in einem recombinanten Expressionsvektor ist, werden die
regulatorischen Funktionen, die für die Transskription und/oder Translation
der cDNA verantwortlich sind, oft von viralen Sequenzen bereitgestellt.
Beispiele für üblicherweise
benutzte virale Promotoren beinhalten solche, die von Polyoma, Adenovirus
2, Cytomegalievirus und Affen-Virus 40 sowie retroviralen LTRs stammen.
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Mit
der cDNA verbundene regulatorische Sequenzen können selektiert werden, um
eine konstitutive oder induzierbare Transkription zum Beispiel den Gebrauch
eines induzierbaren Enhancers zu ermöglichen. Deshalb sind in einer
spezifischen Ausführungsform
der Erfindung, die ein interessantes Gen umfassenden Nucleinsäuremoleküle unter
der Kontrolle eines induzierbaren Kontrollelements, so dass die
Expression des Gens angeschaltet oder ausgeschaltet werden kann,
indem die T-Zellen, die die Nucleinsäure enthalten, mit einem Wirkstoff,
der das induzierbare Kontrollelement beeinflusst, in Kontakt treten
bzw. nicht in Kontakt treten.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
ist das Nucleinsäuremolekül unter
der Kontrolle eines induzierbaren Kontrollelements. Induzierbare
regulatorische Systeme zum Gebrauch in Säugerzellen sind im Fachgebiet
bekannt, zum Beispiel Systeme, in denen die Genexpression von Schwermetallionen (Mayo
et al. (1982) Cell 29: 99–108;
Brinster et al. (1982) Nature 296: 39–42; Searle et al. (1985) Mol. Cell.
Biol. 5: 1480–1489;
Hitzeschock (Nouer et al. (1991) in Heat Shock Response, Hrsg. Nouer,
L., CRC, Boca Raton, FL, S. 167–220);
Hormonen (Lee et al. (1981) Nature 294: 228–232; Hynes et al. (1981) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 78: 2038–2042; Klock
et al. (1987) Nature 329: 734–736;
Israel & Kaufmann
(1989) Nucl. Acids Res. 17: 2589–2604 und PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 93/23431), Tetracyclin (Gossen, M. und Bujard, H. (1992)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 5547–5551 und PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 94/29442) oder mit FK506 ähnlichen Molekülen (PCT-Veröffentlichung
Nr. WO94/18317) reguliert werden.
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Induzierbare
Kontrollelemente können
in allen T-Zellen induzierbar sein oder alternativ nur in einer
spezifischen Untergruppe der T-Zellen wie zum Beispiel in CD4+-T-Zellen, CD8+-T-Zellen,
T-Helfer 1 (Th1)-, T-Helfer 2 (Th2)-Zellen. Induzierbare Kontrollelemente
können
auch Elemente sein, die durch einen Wirkstoff in einem T-Zellen-Typ
(wie zum Beispiel CD4+-T-Zellen) induzierbar
sind und die durch einen anderen Wirkstoff in einem anderen T-Zellen-Typ
(wie zum Beispiel CD8+-T-Zellen) induzierbar sind.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist das ein interessantes Gen enthaltende Nucleinsäuremolekül unter
der Kontrolle regulatorischer Sequenzen, die konstitutiv die Expression
des Nucleinsäuremoleküls steuern.
Regulatorische Elemente, die die Expression von Nucleinsäuremolekülen, mit denen
sie funktionell verbunden sind, konstitutiv steuern, können virale
Elemente sein (z. B. von Polyoma, Adenovirus 2, Cytomegalievirus,
Affen-Virus 40 oder Retrovirus stammend). Alternativ dazu können konstitutive
T.Zell-Enhancer wie zum Beispiel ein T-Zell-Rezeptor-Enhancer benutzt werden (siehe
z. B. Winoto und Baltimore (1989) EMBO J. 8: 729–733).
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Das
ein interessantes Gen umfassende Nucleinsäuremolekül, das mit dem regulatorischen
Element funktionell verbunden wird, wird typischerweise in einem
Vektor getragen (z. B. einem Plasmid oder viraler DNA), der Sequenzen,
die zur in vitro-Selektion und -Amplifikation des Vektors in Bakterien
nötig sind,
beinhaltet. Ein Vektor, der die Expression des Gens, das von einem
Vektor getragen wird, erlaubt, wird weiterhin als ein „Expressions-Vektor" bezeichnet.
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6. Anwendung für das Verfahren
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft verbesserte Verfahren zur Einführung und
Expression eines in einem Nucleinsäuremolekül enthaltenden Gens in eine
T-Zelle. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
die T-Zellen primäre
T-Zellen. Deshalb erlaubt das Verfahren der Erfindung die Expression
eines Gens auf hoher Ebene, wenn es in primäre T-Zellen eingeführt wird,
im Vergleich zu früheren
Verfahren zum Transfizieren primärer
T-Zellen. Die Fähigkeit primäre T-Zellen
mit einem Nucleinsäuremolekül, das ein
Gen umfasst, zu transfizieren, so dass das Gen in den T-Zellen exprimiert
wird, hat zahlreiche Anwendungen im Besonderen für die Gentherapie.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
werden periphere Blut-T-Zellen von einem Individuum erhalten und
ex vivo mit einem Nucleinsäuremolekül, das eine
Gen enthält,
das ein interessantes Protein codiert, transfiziert, so dass das
Protein in den T-Zellen synthetisiert wird. Die T-Zellen können dann
dem Individuum wieder verabreicht werden. In einer spezifischen
Ausführungsform
wird das exogene Protein, das in den T-Zellen synthetisiert wird,
von den T-Zellen sekretiert. Die Erfindung stellt deshalb ein Verfahren
zur Herstellung eines sekretierbaren Proteins in einem Individuum
bereit. Proteine innerhalb der Erfindung beinhalten zum Beispiel
Cytokine, Lymphokine und Wachstumsfaktoren. Deshalb können die
von den transfizierten T-Zellen hergestellten Proteine vorwiegend
gegen andere Zellen gerichtet werden als gegen T-Lymphocyte.
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Alternativ
dazu kann das von den transfizierten T-Zellen hergestellte Protein
ein intrazelluläres oder
ein Membran Protein sein. In einer spezifischen Ausführungsform
ist das exogene Protein ein Protein, das die T-Zellen vor einer
Infektion zum Beispiel einem Virus schützt. So ein Verfahren ist zur
Vermehrung einer T-Zellpopulation nützlich, von denen einige T-Zellen
mit einem Virus zum Beispiel dem menschlichen Immunschwäche-Virus
(HIV) infiziert sind. Deshalb kann die Population der T-Zellen ohne begleitende
Ausbreitung der Infektion auf alle Zellen ausgeweitet werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist das exogene Protein ein Protein, das eine spezifische Untergruppe
der T-Zellen abtötet,
wie zum Beispiel ein Toxin. Das Protein kann selektiv auf spezifische Untergruppen
der T-Zellen abzielen, dadurch dass es das Gen unter der Kontrolle
eines regulatorischen Kontrollelementes hat, das für die T-Zell-Untergruppe spezifisch
ist. Es ist auch möglich,
ein exogenes Gen spezifisch zu einen bestimmten Typ von T-Zellen
lenken, indem ein Transfektionsverfahren benutzt wird, das die selektive
Transfektion bestimmter T-Zellen-Untergruppen
ermöglicht.
T-Zellen können
zum Beispiel mit Liposomen, die auf ihrer Membran Liganden für ein spezifisches
Molekül
einer T-Zell-Untergruppe beinhalten, transfiziert werden.
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Das
Gen, das in die T-Zellen mit dem Verfahren der Erfindung eingeführt wird,
kann auch ein Gen sein, das zur Behandlung einer genetischen Krankheit
entwickelt wurde, wie zum Beispiel der schwer kombinierte Immundefekt
aufgrund von Adenin-Desaminase
Mangel. Ein Gen, das die Adenosin-Desaminase codiert, kann zum Beispiel
in primäre
T-Lymphocyten eingeführt
und darin exprimiert werden, wobei das Verfahren der Erfindung benutzt
wird. Eine andere Ausführungsform
der Erfindung betrifft die Behandlung des Hyper-IgM-Syndroms, einer
genetischen Funktionsstörung,
die durch eine Mutation in dem CD40-Liganden (gp39) auf den T-Zellen charakterisiert
und durch Defekte in der T-Helfer-Zellen abhängigen Antikörper-Antwort
charakterisiert ist. Deshalb können
T-Zellen von einem Individuum, das das Hyper-IGM-Syndrom hat, ex
vivo mit einer gp39 codierenden Nucleinsäure transfiziert werden, vorzugsweise
unter der Kontrolle seines eigenen Promotors, gefolgt von der Verabreichung
der T-Zellen an den Patienten. Andere genetische Krankheiten, die
von einem dysfunktionalen Gen in den T-Zellen herrühren, wie
zum Beispiel einem Gen, das ein Protein codiert, das in Signal-Transduktions-Wege
der T-Zellen involviert ist, können
mit dem Verfahren der Erfindung behandelt werden.
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Die
folgende Erfindung wird dazu von den folgenden Beispielen verdeutlicht,
was nicht als weitere Begrenzung aufgefasst werden soll. Die Inhalte aller
Referenzen, anhängiger
Patentanmeldungen und veröffentlichter
Patente, die hier in dieser Anmdeldung zitiert werden, werden hier
ausdrücklich durch
Bezugnahme eingeschlossen.
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Beispiele
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Beispiel 1 In vitro-Langzeit-Kultur
von peripheren CD28+-Blut-T-Lymphocyten
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Direkte
Transfektionsexperimente werden oft benötigt, um die funktionelle Wichtigkeit
der putativen regulatorischen Elemente in vivo zu zeigen. Solche Studien
benutzen typischerweise transformierte oder unsterbliche Zelllinien.
Dennoch wird es bevorzugt, regulatorische DNA-Sequenzen in interessanten
primären
Zellen zu studieren. Für
die in Aussicht stehende Studie der Zellzyklus regulierten besonders Go-spezifischen
Genexpression ist die Erhaltung eines physiologischen Hintergrundes
nötig.
Diese Beispiele werden konstruiert, um Bedingungen zu entwickeln,
die die Expression exogener DNA, die in primäre T-Zellen transfiziert wird,
zu ermöglichen.
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Es
wurden periphere Blut-T-Zellen wie folgt hergestellt. Leucozytenmanschetten
wurden durch Leukophorese gesunder 21 bis 31 Jahre alter Spender
oder vom Roten Kreuz erhalten. Periphere einkernige Blutzellen (PBMCs)
wurden durch Dichtegradientenzentrifugation durch ein Ficoll-Hypaque (Pharmacia)-Kissen
oder mit Lymphocyte Separation Medium (Litton Bionetics) erhalten.
Die CD28+-Untergruppe der T-Zellen wurde dann
aus den PBMCs mittels negativer Selektion isoliert, wobei Immunadsorption
mit Ziegen-anti-Maus-Ig beschichteten magnetischen Partikeln (Dynal
Inc.), wie vorher beschrieben wurde, benutzt wurden (June, C. H.,
Ledbetter, J. A., Gillespie, M. M., Lindsten, T. und Thompson, C.
B. (1987) Mol. Cell. Biol. 11: 5435–5445). Die Zellreinigung wurde
routinemäßig mit
Durchflußcytometrie und
Histochemie überwacht.
Die daraus resultierende Zell-Population
enthielt > 99% CD2+ und > 98% CD28+, wie mittels Fluorescenz-aktivierter Zellsortiertungs(FACS)-Analyse,
wobei Fluoresceinisothiocyanat (FITC-) konjugierte mAKs benutzt
wurden, gemessen. Monocyten, B-Zellen und große granuläre Lymphocyten konnten nicht
mit der Immunfluorescenz-Analyse detektiert werden. Ruhende T-Zellen wurden
dennoch aus der mononukleären
Zellfraktion durch Zentrifugal-Auswaschung, wie kürzlich beschrieben,
hergestellt (Thompson, C. B., Ryan, J. J., Sieckmann, D. G., Finkelmann,
F. D., Mond, J. J. und Scher, I. (1983) J. Immunol. Methods 63:
299–307). Diese
Zellen enthielten zu > 95%
CD2+, was mit der Duechfluß-Cytometrie
bestimmt wurde. Mit beiden Verfahren betrug die Lebensfähigkeit
der Zellen > 99%,
was mittels Trypan-Blau-Ausschluss" gemessen wurde.
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Menschliche
periphere Blut-T-Zellen, die, wie oben beschrieben, erhalten wurden,
waren > 99% CD2+, > 98%
CD28+ und in einem ruhenden Zustand. Die
in dieser Studie verwendeten, gereinigten T-Zellen wurden von akzessorischen
Zellen abgereichert und proliferierten nicht in vitro nach Stimulation mit
Phytohämagglutinin
(PHA), Phorbolmyristatacetat (PMA) oder Ionomycin allein. Dennoch
konnten diese T-Zellen zur Teilung mittels Quervernetzen des TCR-CD3-Komplexes
mit immobilisierten monoclonalen Antikörpern (mAK) stimuliert werden
oder indem geeignete PMA-Mengen und Ionomycin benutzt wurden (Lindsten,
T., June, C. H. und Thompson, C. B. (1988) EMBO J. 7: 2787–2794).
Unter diesen Bedingungen wurden > 90%
der ruhenden T-Zellen aktiviert und die Mehrheit der Zellen durchlief
synchron einen Zyklus Zellteilung.
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Um
die ruhenden Zellen zu aktivieren und ihre langfristige Expansion
in Kultur zu fördern,
wurden frisch isolierte ruhende T-Zellen erhalten, wie oben beschrieben,
in einer Konzentration von 2 × 106 Zellen/ml in Komplettmedium angezogen:
RPMI 1640 (GIBCO), ergänzt
mit 10% Hitze-inaktiviertem fötalem
Kälberserum
(GIBCO), 2 mM L-Glutamin, Penicillin G (100 U/ml), Streptomycin
(100 mg/ml) und 15 mM Hepes (N-2-Hydroxyethylpiperazin-N'-2-ethansulfonsäure, pH
7,4; GIBCO) und über Nacht
bei 37°C,
5% CO2 stehen gelassen. Nach der Übernacht-Inkubation
wurden am Tag 1 des Expansions-Protokolls die ruhenden T-Zellen
mit einer gesättigten
Menge von immobilisiertem anti-CD3-Antikörper (αCD3)-mAK G19-4 gegen die CD3ε-Kette in
Gegenwart eines löslichen
anti-CD28-Antikörpers (αCD28)-mAK
9,3 (1 μg/ml)
stimuliert, wie bei June et al., (1987) Mol. Cell. Biol. 11: 5435–5445 beschrieben wird.
CD3-mAK G19-4 (IgG1) wurde, wie kürzlich beschrieben, hergestellt
und gereinigt (Ledbetter, J. A., Martin, P. J., Spooner, C. E.,
Wofsy, D., Tsu, T. T., Beatty, P. G. und Gladstone, P. (1985) J.
Immunol. 135: 2331–2336).
mAK G19-4 wurde an die Oberfläche
eines Plastik-Gewebekulturkolbens/Platte in Mengen, die zur Proliferation
geeignet waren, absorbiert, wie vorher beschrieben wurde (Geppert,
T. D. und Lipsky, P. E. (1987) J. Immunol. 138: 1660–1666).
Dies wurde wegen des Bedarfs an Quervernetzung durchgeführt (Williams,
J. M., Ransil, B. J., Shapiro, H. M. und Strom, T. B. (1984) J.
Immunol. 133: 2986–2995)
und um die Internalisation des CD3-Komplexes zu verhindern (Ledbetter,
J. A., June, C. H., Martin, P. J., Spooner, C. E., Hansen, J. A.
und Meier, K. E. (1986) J. Immunol. 136: 3945–3952). CD28-mAK 9.3 (IgG2a) wurde
auf Protein-A-Sepharose gereinigt, gegen PBS dialysiert, durch einen
0,22 μm-Sterilfilter
gefiltert, durch Zentrifugation (100.000 × g für 45 min) von Aggregaten gereinigt
und mit 1 μg/ml
benutzt (Ledbetter, J. A., Martin, P. J., Spooner, C. E., Wofsy,
D., Tsu, T. T., Beatty, P. G. und Gladstone, P. (1985) J. Immunol.
135: 2331–2336).
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Zwei
Tage später
am Tag 3 wurden die aktivierten T-Zellen gezählt, gemessen und auf eine
Konzentration von 0,5 × 106 Zellen/ml mit frischem Komplettmedium verdünnt. MAK
9.3 wurde zu einer Endkonzentration von 0,5 μg/ml hinzugefügt. Zählen, Messen
und Verdünnung
der Zellen wurde jeden zweiten Tag wiederholt, solange bis die Größenverteilung
sich annähernd
zurück
zu der eines ruhenden Zellprofils änderte; an diesem Punkt wurden
die T-Zellen in Komplettmedium auf 2 × 106 Zellen/ml
resuspendiert und wieder wie vorher stimuliert (erste erneute Stimulation
gewöhnlich
um Tag 10 herum).
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Die
Zellen wurden gezählt,
wobei ein Counter ZM Counter (Counter Electronics) benutzt wurde. Die
Zellen wurden auf einer linearen Skala mit einem Coulter Counter-Model
ZM gemessen, der mit einer zylindrischen 70-μm-Öffnung und einem Channelyzer
Modell C-256 (Coulter Electronics) ausgestattet und an einen IBM-PC-Computer angeschlossen
war. Die Zellen wurden in Isoton suspendiert und die Eichung wurde
mittels Gebrauch von Latex-Kugeln mit einheitlichem Durchmesser
durchgeführt.
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Die
Behandlung von Mitogen oder anti-T-Zellrezeptor (anti-TCR) stimulierten
T-Zellen mit αCD28 induzierte
einen synergistischen Anstieg der T-Zell-Proliferation. Co-Stimulierung
der ruhenden T-Zellen mit αCD3
und αCD28
sorgte für
ein anfängliches
lebhaftes exponetielles Wachstum und zellulären Stoffwechsel, der durch
zelluläre
Vergrößerung, Verklumpung
und Ansäuerung
des Kulturmediums gekennzeichnet war. Die Zellen durchliefen mehrere Runden
der Zellteilung und die Anzahl stieg auf das 6 bis 8-fache im Verlauf
der ersten 7 bis 8 Tage in Kultur an. An diesem Punkt nahm ihre
Wachstumsrate ab. Am Tag 10–11
der Kultur hörte
die Zellteilung auf und die Zellen glichen ruhenden Zellen in ihrer
Größe (1). An diesem Punkt des Expansionsprotokolls wurden
die Zellen mit immobilisierten αCD3
in der Gegenwart von αCD28
wieder stimuliert und durchlebten eine weitere Periode exponentiellen
Wachstums, die durch zelluläre
Aggregation und Vergrößerung charakterisiert
war.
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2 zeigt
Wachstumscharakteristika von Zellen, die auf diese Weise angezogen
wurden. Wie gezeigt wurde, konnten die Zellen erhalten und in exponentieller
Weise für
viele Wochen (mehr als 3 Monate) gezüchtet werden, indem die wiederholte αCD3/αCD28-Co-Stimulierung
benutzt wurde. Die durchflußcytometrische
Analyse wurde zu verschiedenen Zeitpunkten durchgeführt, um
die phänotypische
Entwicklung dieser Zellen zu verfolgen. Mit der Zeit wurden die
in dieser Weise expandierten T-Zellen fortschreiten eher CD4+45RO+, was einen
Wechsel im Phänotyp
von naiven T-Helferzellen (Th) zu Gedächtniszellen widerspiegelt.
Dies ist in direktem Gegensatz zu Zellen, die in der Gegenwart von
exogenem IL-2 nach αCD3/αCD28-Co-Stimulierung
gezüchtet
wurden. Diese Zellen wurden fortschreitend mit der Zeit eher CD8+ und waren schließlich unfähig zur weiteren Proliferation
in der Anzucht. Diese Beobachtungen zeigen, dass irgendein von CD4+-Zellen hergestellter Faktor zur kontinuierlichen
T-Zell-Proliferation nötig
ist.
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Beispiel 2 – Zelluläre Proliferation
ist nicht ausreichend zur Expression exogener DNA
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Nachdem
die wiederholte αCD3/αCD28-Co-Stimulierung
zur langfristigen clonalen Expansion von primären T-Zellen etabliert war, wurden
Zellen, die nach Gebrauch dieser Anleitung gewachsen waren, auf
endogene ets-1-mRNA-Expression mittels Northern-Blot-Verfahren analysiert.
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Zur
RNA-Extraktion wurden die Zellen durch Zentrifugation geerntet und
die gesamte zelluläre RNA
wurde mittels Guanidiniumisothiocyanat extrahiert (Chirgwin et al.,
1979). Die Proben wurden auf gleiche rRNA-Gehalte eingestellt und
der Ausgleich mittels Ethidiumbromidfärbung gleicher Mengen RNA-Proben
bestätigt,
die in einem nicht denaturierendem 1% Agarosegel, wie kürzlich beschrieben wurde,
aufgetrennt wurden (June, C. H., Ledbetter, J. A. Gillespie, M.
M., Lindsten, T. und Thompson, C. B. (1987) Mol. Cell. Biol. 11:
5435–5445).
Diese angeglichenen RNA-Proben (5 bis 10 μg) wurden in 1% Agarose/Formaldehyd-Gelen
aufgetrennt und auf Nitrocellulose transferiert. DNA-Sonden wurden
mittels Nick-Translation auf eine spezifische Aktivtät von 3 bis
9 × 108 CpM/μg
eingestellt. Die IL-2-spezifische Sonde war eine 1,0 kb-PstI-cDNA-Insertion,
die aus dem pTCGF5-Plasmid stammte (Clark, S. C., Arya, S. K., Wong-Staal,
F., Matsumoto-Kobayashi, M., Kay, R. M., Kaufmann, R. J., Brown,
E. L., Shoemaker, C., Copeland, T. und Oroszian, S. et al. (1984) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 81: 2543–2547).
Die HLA-B7-Sonde war ein 1,4kb-PstI- Fragment, das aus pHLA-B7 isoliert wurde
(Sood, A. K., Pereira, D. und Weissman, S. M. (1981) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 78: 616–620).
Die ets-1-DNA-Sonde bestand aus einem 442 Basenpaar-EcoR1/XbaI-Fragment des
5'-Endes einer 1,9
kb-ets-1-cDNA (Ho,
I-C., Bhat, N. K., Gottschalk, L. R., Lindsten, T., Thompson, C.
B., Papas, T. S. und Leiden, J. M. (1990) Science 250: 814–817). Die
Membranen wurden gewaschen und einem Röntgenfilm (Kodak XAR-2 oder XAR-5)
für 4 Stunden
bis zu 7 Tagen bei –70°C ausgesetzt,
wobei Verstärkerfolie
benutzt wurde.
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Zur
Herstellung von Northern-Blots wurde RNA aus peripheren Blut-T-Zellen
extrahiert, die in Übereinstimmung
mit dem Protokoll zur clonalen Langzeit-Expansion primärer T-Zellen, wie vorher beschrieben,
zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Aktivierung mit αCD3/αCD28 am Tag
1 oder nach Restimulierung am Tag 8 angezogen wurden. Die Ergebnisse
der Northern-Blot-Analyse sind in 3 dargestellt.
Ruhende menschliche T-Zellen exprimieren große Mengen an ets-1-mRNA und -Protein.
Ruhende T-Zellen und „aktivierte" Zellen exprimierten am
Tag 8 große
Mengen an ets-1-mRNA. Nach Antigen-Rezeptor-Quervernetzung in der
Gegenwart von αCD28
nahm ets-1-mRNA bis zu nicht nachweisbaren Mengen nach 6 Stunden
ab. In beiden Zellen von Tag 1 und Tag 8 wurde ets-1-mRNA wieder
exprimiert und zwischen 24 und 72 Stunden nach Stimulierung erhalten.
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Um
zu bestimmen, welche cis-agierenden regulatorischen Elemente die
ets-1 Gen-Expression modulieren,
wurden primäre
Zellen in der log-Phase des Wachstums am Tag 6 des Langzeitig-Anzuchtprotokolls
mit einem den ets-1-Promoter beinhaltenden Plasmid, das mit dem
CAT-Gen (ETS-1-CAT-2) verbunden war, transfiziert. Dieses Konstrukt
zeigte stabile Reporter-Aktivität
in Jurkat T-Zellen. Im Anschluss an die Transfektion der primären T-Zellen
mit 1 μg
DNA mit DEAE-Dextran (Ho, I-C., Bhat, N. K., Gottschalk, L. R.,
Lindsten, T., Thompson, C. B., Papas, T. S. und Leiden, J. M. (1990)
Science 250: 814–817)
wurden die Zellen wiederholt gewaschen und dann in Komplettmedium
resuspendiert. 40 Stunden nach der Transfektion wurden die Zellen
geerntet und die CAT-Aktivität
getestet.
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Anhand
des DEAE-Dextran-Transfektionsprotokolls wurden die Zellen einmal
mit PBS und dann einmal mit TS-Puffer pH 7,4 gewaschen. Nach dem
zweiten Waschen wurden die Zellen auf 107/ml in
TS-Puffer, der 500 μg
DEAE-Dextran (Molekulargewicht 500.000) und 1 bis 10 μg supergeknäueltes Plasmid-DNA
enthielt, resuspendiert. Dieses Gemisch wurde 12 bis 15 min bei
Raumtemperatur unter gelegentlichem Rühren stehen gelassen. 10 ml
mit 20% Hitze-inaktiviertem fötalem
Kälberserum,
2 mM L-Glutamin und 15 mM Hepes (RPMI 1640/20% FCS/G/H) ergänztes RPMI
1640 wurden zu den Zellen hinzugefügt. Die Zellen wurden in Gewebekulturkolben überführt und
für 30
min bei 37°C,
5% CO2 inkubiert. Die Zellen wurden dann
pelletiert, einmal mit RPMI 1640/20% FCS/G/H gewaschen und in 10
ml RPMI 1640/20% FCS/G/H bei 37°C,
5% CO2 resuspendiert.
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In
anderen hier beschriebenen Beispielen wurden die primären T-Zellen
mittels Elektroporation transfiziert. Anhand des Elektroporationsprotokolls wurden
die Zellen zweimal mit eiskaltem PBS gewaschen und auf 20 × 106 Zellen/ml in eiskaltem RPMI 1640/20% FCS/G/H
resuspendiert. 6 × 106 Zellen in 300 μl wurden in eine sterile 0,4
cm-Elektroporationsküvette
(BioRad) überführt. 1 bis
10 μg Reporterplasmid
wurden hinzugefügt
und die Zellen mittels Gene Pulser (BioRad) bei 250 V und 960 μFarad der
Elektroportation unterzogen. Die Zellen wurden für 10 min auf Eis inkubiert,
auf 10 ml mit RPMI 1640/20% FCS/G/H verdünnt und bei 37°C, 5% CO2 gestellt.
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Gleiche
Zellextrakt-Volumina wurden auf CAT-Aktivität in einer 16-Stunden-Reaktion
getestet. EDTA wurde zur Endkonzentration von 5 mM hinzugefügt und die
Extrakte wurden bei 65°C
für 10
min erhitzt, um die Hydrolyse von Acetyl-CoA und die Deacetylierung
von Chloramphenicol zu verhindern (Crabb, D. W. und Dixon, J. E.
(1987) Anal. Biochem. 163: 88–92).
Vor der Autoradiografie der CAT-Test-Dünnschichtchromatografie(DC)-Platte wurden
Flecke, die [14C]-Chloramphenicol und seinen
acetylierten Derivaten entsprachen, mittels eines Betascope (Betagen)
oder Phosphorabbildungsgeräts
(Molecular Dynamics) quantifiziert. Die prozentuale Acetylierung
wurde berechnet, nachdem die Hintergrundwerte von den experimentellen
Werten mit und ohne Acetylierung subtrahiert wurden. Wenn die prozentuale
Acetylierung außerhalb
der linearen Streubreite des Tests für einen gegebenen Teil der Transfektion
lag, wurden gleiche Volumina der Zellextrakte verdünnt und
der CAT-Test erneut ausgeführt.
Die CAT-Aktivität
wurde dann auf den Gehalt an Protein in der Reaktion normalisiert.
Die normalisierte CAT-Aktivität
wird als (Prozent Acetylierung/mg Protein) × 50 ausgedrückt. Alle
Vergleiche der Reporteraktivtät
stammen von zur selben Zeit mit den gleichen Reagenzien stimulierten,
transfizierten, geernteten und getesteten Zellen.
-
Keine
ETS-1-CAT-2-Reporteraktivität
wurde in auf diese Art transfizierten Zellen bestimmt. Da endogene
ets-1-mRNA bevorzugt in ruhenden Zellen exprimiert wird und etwa
2–3 Tage
nach der T-Zellen-Stimulierung wieder induziert wird, wurde ETS-1-CAT-2-Reporter-Expression
erwartet, unabhängig
davon, ob die T-Zellen wieder in einen ruhenden Zustand eintraten
oder nicht. Überraschenderweise
zeigte auch die Transfektion von Zellen mit positiven Kontrollen
wie RSV-CAT, HIV-CAT und HTLV-1-CAT
keine messbare Reporteraktivität.
Basierend auf dem Anstieg der Zellzahl befanden sich die Zellen
am Tag 6 des Langzeit-Anzucht-Protokolls im log-Phasen-Wachstum (2).
Dennoch ergab die Transfektion dieser Zellen mit konstitutiven Reporter-Konstrukten
keine messbare Reporteraktivität, was
darauf hindeutet, dass Proliferation alleine zur effizienten transgenen
Expression nicht ausreichend ist.
-
Um
zu bestimmen, ob „aktive" Signaltransduktion
zur Reportergen-Expression nötig
ist, wurden primäre
T-Zellen in der log-Wachstumsphase am Tag 5 des Anzuchtprotokolls
mit Phorbolester (PDBU) plus Calciumionophor (Ionomycin) 10 Stunden
vor der Transfektion stimuliert.
-
4 beschreibt
den für
diese und folgende Transfektionen benutzten Zeitplan. Ruhende T-Zellen
wurden durch Inkubation mit einer sättigenden Menge an immobilisiertem
anti-CD3-Antikörper
und anti-CD28 mit 1 μg/ml
zum Proliferieren angeregt. Zwei Tage später am Tag 3 wurden die aktivierten Zellen
gezählt,
gemessen und auf eine Konzentration von 0,5 × 106 Zellen/ml
mit frischem Komplettmedium eingestellt. MAK 9.3 wurde zu einer
Endkonzentration von 0,5 μg/ml
hinzugefügt.
Am Tag 5 wurden die Zellen mit 10 ng/ml Phorbol-12,13-dibutyrat
(PDBU, von LC Services Corp.) und 0,4 μg/ml Ionomycin (Calbiochem)
stimuliert. An Tag 6 zehn Stunden nach der Stimulierung wurden die
Zellen mit 10 μg
konstitutiv exprimiertem Reporter-Konstrukt RSV-CAT transfiziert,
wobei hauptsächlich
DEAE-Dextran, wie zuvor
beschrieben, benutzt wurde (Ho, I-C., Bhat, N. K., Gottschalk, L.
R., Lindsten, T., Thompson, C. B., Papas, T. S. und Leiden, J. M.
(1990) Science 250: 814–817).
PRSV-CAT (RSV-CAT) besteht aus RSV-LTR-Sequenzen, die mit dem 5'-Ende der Codierungssequenzen
für CAT
verbunden sind (Gorman, C. M., Merlino, G. T., Willingham, M. C.,
Pastan, I. und Howard, B. H. (1982) Proc. Natl. Acad. Sci USA 79:
6777–6781).
Die Zellen wurden 40 Stunden später
geerntet und auf CAT-Aktivität
geprüft.
-
Die
Ergebnisse werden in 5 gezeigt. Die Vorstimulierung
mit PDBU + Ionomycin der proliferierenden primären Zellen ergab einen 67-fachen
Anstieg der RSV-CAT-Reporter-Expression verglichen mit Zellen, die
allein mit konditioniertem Medium behandelt wurden. Um zu bestimmen,
ob dieser starke Unterschied in der RSV-CAT-Reporter-Aktivität aufgrund
eines Unterschieds in der proliferierenden Kapazität der stimulierten
gegen die nicht stimulierten Zellen erfolgte, wurde der proliferierende
Zustand dieser Zellen gemessen, indem das Folgende gebraucht wurde
1) Acridinorange-Färbung
zur Zellzyklus-Analyse, 2) Tritum-Thymidin [3H]TdR-Einbau
als ein Maß für DNA-Synthese
und 3) Zellgröße als eine allgemeine
Messung zellulärer
Aktivität.
Autologe ruhende primäre
Zellen und αCD3/αCD28 stimulierte Zellen
von Tag 3 des Langzeit-Anzuchtprotokolls wurden gleichzeitig als
Kontrollen für
den ruhenden Zustand (G0/G1-Verbindung)
und stabile Proliferation gemessen.
-
Gereinigte
ruhende T-Zellen (Tag 1) wurden mit einer sättigenden Menge an immobilisiertem αCD3-mAK G19-4
in der Gegenwart des αCD28-mAK
9.3 (1 μg/ml)
stimuliert. Am Tag 3 wurden aktivierte T-Zellen auf eine Konzentration
von 0,5 × 106/ml mit frischem Komplettmedium verdünnt und mAK
9.3 wurde zu einer Endkonzentration von 0,5 μg/ml hinzugefügt. Am Tag
6 wurden T-Zellen im exponentiellen Wachstum mit Phorbol-12,13-Dibutyrat (PDBU)
(10 ng/ml) plus Ionomycin (0,4 μg/ml)
oder konditioniertem Medium allein für 10 Stunden behandelt. Zellen
von Tag 3 und Tag 6 wurden mit Acridinorange zur Zellzyklusanalyse,
wie nachstehend beschrieben wurde, gefärbt. Nichtstimulierte Zellen (Tag
1) wurden gleichzeitig analysiert, um den G0/G1-Übergang
zu bestimmen.
-
Die
Zellen wurden auf den DNA- und RNA-Gehalt mit einen FACScan-Durchfluß-Cytometer (Becton-Dickinson)
nach Färbung
mit Acridinorange (Polysciences) analysiert, wobei ein Verfahren, das
von Darzynkiewicz (1990) Methods Cell Biol. 33: 285–298) beschrieben
wurde, benutzt wurde. 1 bis 5 × 106 Zellen wurden zweimal mit PBS gewaschen und
in kaltem 70% Ethanol in einer Konzentration von 2 × 106/ml fixiert. Die Zellen wurden zentrifugiert,
gewaschen und in Komplettmedium auf eine Konzentration von unter
2 × 106/ml resuspendiert. 0,2 ml dieser Zellsuspension
wurden mit Acridinorange gefärbt und
im FACScan analysiert. Zellen mit einem erhöhten RNA-Gehalt und unveränderten
DNA-Gehalt wurden für
G1-Phase-Zellen gehalten. Zellen mit erhöhtem RNA-
und DNA-Gehalt wurden für
S- oder G2M-Phasen gehalten.
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Zur
Bestimmung des [3H]TdR-Einbaus der Z-Zellen
von Tag 1, 3 und 6 wurden die Zellen in vierfachen Proben in Flachboden-Microtiter
Platten mit 96 Vertiefungen (Costar) mit 5 × 105 Zellen/Vertiefung angezogen.
Das Endvolumen der Anzucht betrug 200 μl in Komplettmedium. 1 μCi Tritium-Thymidin [3H]TdR (ICN) wurde in jede Vertiefung gegeben
und die Kulturen wurden für
6 Stunden bei 37°C,
5% CO2 inkubiert. Nach 6 Stunden Anzucht
wurden die Zellen auf Glas-Microfaser-Streifen (Whatman) geerntet, wobei
ein PHD-Zellenerntergerät
(Cambridge Technologies) benutzt wurde, und in einem Flüssigkeitsscintillationszähler (LKB)
gezählt.
Alle Werte wurden als mittlere CpM ± Standardabweichung der vierfachen
Züchtungen
angegeben.
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Wie
in 6 gezeigt wird, führte die
Stimulierung der ruhenden T-Zellen mit αCD3/αCD28 zu einem Fortschreiten
von mehr als 92% der Zellen von der G0-
zu der G1- oder S/G2M-Phasen
des Zellzyklus am dritten Tag der zellulären Expansion. Dies stimmte
mit einem 207-fachen Anstieg der Tritium-Thymidin-Aufnahme und einem
Anstieg des mittleren Zellvolumens überein. Am Tag 6 der Anzucht
befanden sich mehr als 91% der Zellen, die in konditioniertem Medium
allein wuchsen, entweder in der G1- oder S/G2M-Phasen des Zellzyklus. Mehr als 92% der
mit PDBU und Ionomycin behandelten Zellen, die auf DNA- und RNA-Gehalte
10 Stunden nach Stimulierung getestet wurden, befanden sich in der
G1 oder S/G2M-Phase des Zellzyklus.
Diese Daten zeigen die aktive Veranlagung der Zellen zum Durchlaufen
des Zellzyklus zum Zeitpunkt der Transfektion und die gleichen Fähigkeiten
zur Proliferation der PDBU/IONO stimulierten gegenüber den
nicht stimulierten Zellen. In der Tat zeigten mit PDBU/IONO stimulierte Zellen
keinen Anstieg in der Rate der DNA-Synthese (35 × 103 CpM
gegen 52 × 103 CpM [3H]TdR-Aufnahme) oder keine Zunahme des durchschnittlichen
Zellvolumens, wenn sie mit ihren nicht stimulierten Gegenstücken verglichen
wurden. Deshalb wurden keine Unterschiede in den Fähigkeiten
zur Proliferation dieser zwei Zellpopulationen zur Zeit der Transfektion
gefunden, was auf Unterschiede in der RSV-CAT-Reportergen-Expression hinweist.
-
Die
Rous sarkom-Virus-LTR beinhaltet ein Calcium/Calmodulin abhängiges Proteinkinase-(CaM-Kinase)-Antwortelement,
das zur Übertragung
selektiver Induktion der Transkription durch aktivierte CaM-Kinase
in der Gegenwart erhöhter
Mengen Calciumionen in der Lage ist (Kapiloff, M. S., Mathis, J.
M., Nelson, C. A., Lin, C. R. und Rosenfeld, M. G. (1991) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 88: 3710–3714). Um
zu bestimmen, ob die Unterschiede in der RSV-CAT-Expression zwischen
PDBU/IONO stimulierten und nicht-stimulierten Zellen durch spezifische trans-Aktivierung der RSV-LTR
anschließend
an die Stimulierung entstehen, wurden die Zellen sowohl mit PDBU/IONO
prästimuliert
oder mit konditioniertem Medium allein behandelt, transfiziert,
dann beide sofort in konditioniertem Medium oder Komplettmedium
angezogen. 30 Stunden nach der Transfektion wurden die in Komplettmedium
angezogenen Zellen entweder mit PDBU/IONO, αCD3/αCD28 oder mit Medium allein
stimuliert bzw. behandelt. 10 Stunden später wurden die Zellen zur CAT-Aktivitätsbestimmung
geerntet. Wenn es die einzige Rolle der Signaltransduktion ist,
die Transkription von RSV-LTR zu aktivieren, dann sollten nach der
Transfektion stimulierte Zellen auch eine gestiegene Reporteraktivität zeigen.
Wie in 7 gezeigt wird, führte die PDBU/IONO-Prästimulierung
der Zellen zu einem 345-fachen Anstieg der RSV-CAT-Reporteraktivität verglichen
mit der nicht stimulierten proliferierenden Kontrolle. Stimulation
der Zellen 30 Stunden nach der Transfektion mit entweder αCD3/αCD28 oder
PDBU/IONO führte
zu jeweils einem kleinen 3- bis 3,5-fachen Anstieg der RSV-CAT-Reporter-Aktivität. Züchten der
transfizierten Zellen in Wachstums-kompetentem konditioniertem Medium
führte
zu einem 2,5-fachen Anstieg in der CAT-Aktivität. Weiterhin führte die
PDBU/IONO oder αCD3/αCD28-Stimulierung
der Zellen sofort nach der Transfektion zu einem kleinen 4–5-fachen
Anstieg der RSV-CAT-Aktivtät. Diese
Daten zeigen, dass Stimulierung vor der Transfektion für die RSV-CAT-Aktivität nötig ist,
und legen eine Signaltransduktion zur Zeit der Transfektion nahe,
was die Reporter-Gen-Expression entweder durch steigende Effizienz
der Transfektion oder Kompetentmachen des Transgens zur Expression ermöglicht.
Der Gebrauch dieses Reporter-Konstrukts, die Stimulierung der Zellen
nach der Transfektion führten
nicht zu einem nennenswerten Anstieg der Reportergen-Expression.
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In
dem folgenden Beispiel wurde gezeigt, dass die Stimulierung der
primären
T-Zellen mit anti-CD3
und anti-CD28 10 Stunden vor der Transfektion zu einer stark verstärkten Expression
des Reporter-Konstruktes führte.
HIV-1-CAT wurde kürzlich
beschrieben (Nabel, G. und Baltimore, D. (1987) Nature 326: 711–713) und
in diesem Beispiel benutzt. Proliferierende T-Zellen wurden entweder
mit PDBU/IONO, αCD3/αCD28 prästimuliert
oder mit konditioniertem Medium allein behandelt, mit HIV-1-CAT
transfiziert und jeweils sofort in konditioniertem Medium angezogen
oder 30 Stunden nach Transfektion mit PDBU/IONO, αCD3/αCD28 oder
Medium allein stimuliert. 10 Stunden später wurden die Zellen geerntet und
auf CAT-Aktivität
geprüft.
Die Ergebnisse der CAT-Tests werden in 8 gezeigt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Prästimulierung
der primären
T-Zellen 10 Stunden vor der Transfektion die Expression des HIV-1-CAT-Reporterkonstrukts
verglichen mit der Transfektion ohne Prästimulierung stark erhöht. Deshalb
ist die Verstärkung
der Expression des Reporterkonstruktes nicht vom Typ des Promotors
und Enhancers in dem Konstrukt abhängig. Darüber hinaus zeigen diese Ergebnisse,
dass Prästimulierung
der primären
T-Zellen zum Verstärken
der Expression des transfizierten Reporter-Konstruktes auch mit einer Kombination
von anti-CD3- und anti-CD28-Antikörpern durchgeführt werden
kann.
-
Beispiel 3 – Expression
exogener DNA benötigt TCR-abhängige Signaltransduktion
zur Zeit der Transfektion
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Um
weiterhin die Bedingungen für
eine effiziente transgene Expression in primären T-Zellen zu analysieren,
wurde der häufig
studierte und gut charakterisierte Promotor/Enhancer des zellulären IL-2-Gens
für Transfektionsexperimente
eingesetzt. Northern-Blot-Analyse wurde benutzt, um die Kinetik der
IL-2-Genexpression
nach Stimulierung des TCR-CD3-Komplexes mit optimalen Mengen an
immobilisiertem αCD3
zu charakterisieren. Außerdem wurden
die Überstände dieser
Anzucht auch auf den IL-2-Gehalt analysiert und die Zellen auf Zellzyklus-Progression untersucht.
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Die
Ergebnisse sind in 9 dargestellt. Bild B zeigt,
dass in der Gegenwart optimaler αCD3-Stimulierung
die IL-2m-RNA-Expression bei 6 Stunden Anzucht einen Höhepunkt
erreichte, nach 12 Stunden Anzucht hatte die IL-2-mRNA-Menge auf
unbestimmbare Mengen abgenommen. Diese kurzzeitige Induktion der
IL-2-mRNA-Expression
wurde von einer kleinen Menge IL-2 in dem Kulturüberstand (5 U/ml nach 24 Stunden)
und starker Proliferation (41% der Zellen in S/G2M-Phasen
des Zellzyklus nach 48 Stunden) (Bild D) begleitet. Zusammenfassend
führte
die Stimulierung des TCR-CD3-Komplexes zur kurzzeitigen, bei 6 Stunden
den Höhepunkt
erreichenden Induktion der IL-2-Gen-Transkription und zu einem Abfall
auf unbestimmbare Mengen 12 Stunden nach der Stimulierung.
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Angesichts
der induzierbaren und kurzzeitigen Natur der IL-2-mRNA-Transkription
wurde der Bedarf der Signaltransduktion zur Zeit der Transfektion
für die
IL-2-CAT-Reporter-Gen-Expression
getestet. Das pIL2CAT-Plasmid (IL-2-CAT) beinhaltet den IL-2-Promotor/Enhancer
(–585
bis +18) unmittelbar 5' des
Chloramphenicol-Acetyltransferase-(CAT)-Gens
und wurde kürzlich
beschrieben (Bielinska, A., Shivdasani, R. A., Zhang, L. und Nabel,
G. J. (1990) Science 250: 997–1000).
Proliferierende primäre
T-Zellen wurden am Tag 5 des Expansionsprotokolls entweder mit PDBU/IONO
prästimuliert
oder mit konditioniertem Medium allein behandelt, mit dem IL-2-CAT-Reporter-Plasmid
transfiziert, dann sofort in wachstumskompetentem konditioniertem
Medium oder Komplettmedium angezogen. 30 Stunden nach Transfektion
wurden die in Komplettmedium angezogenen Zellen jeweils mit PDBU/IONO, αCD3/αCD28 stimuliert
oder mit Medium allein behandelt. 10 Stunden später wurden die Zellzahl, die
Lebensfähigkeit
mittels Typtan-Blau-Ausschluß bestimmt
und die Zellen zur CAT-Aktivitätsbestimmung
geerntet.
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Die
Ergebnisse des CAT-Tests sind in 10 gezeigt
und werden wie folgt zusammengefasst: 1) in Abwesenheit der Prästimulierung
exprimieren proliferierende primäre
Zellen extrem geringe Mengen an IL-2-CAT-Reporter; 2) Stimulierung
der Zellen 30 Stunden nach Transfektion erhöhte nicht diese geringe Menge
der IL-2-CAT-Reporter-Gen-Expression;
3) nach PDBU/IONO-Prästimullierung
und Transfektion exprimierten in Lymphokin-reichem konditioniertem
Medium oder in Komplettmedium resuspendierte Zellen sehr geringe Mengen
des IL-2-CAT-Reporters.;
4) nach sowohl PDBU/IONO-Prästimulierung
als auch auf TCR-gerichteter
Stimulierung 30 Stunden nach der Transfektion erhöhte sich
jedoch die IL-2-CAT-Reporter-Aktivität um das 79-fache verglichen
mit den Zellen, die nur eine Prästimulierung
erhalten hatten, und ungefähr
um das 20-fache verglichen mit der nicht stimulierten proliferierenden
Kontrolle. Deshalb benötigte die
IL-2-CAT-Reporter-Gen-Expression
die TCR-abhängige
Signaltransduktion sowohl vor als auch nach der Transfektion. Diese
Daten stehen im Einklang mit einem Modell, in dem die Einführung des IL-2-CAT-DNA-Reporter-Konstruktes
in ein exprimierbares Kompartiment oder einen Zustand die TCR-abhängige Signaltransduktion
vor der Transfektion benötigt.
Dennoch tritt, auch wenn das IL-2-CAT-Reporter-Plasmid zur Expression
fähig ist, eine
geringe oder gar keine IL-2-CAT-Transkription auf, da die anfängliche
Signaltransduktion 10 Stunden vor der Transfektion stattgefunden
hatte, und durch die vorherige Northern-Blot-Analyse wurde gezeigt
(9), dass die IL-2 mRNA-Transkription bis auf geringe
Mengen zu diesem Zeitpunkt abnahm. TCR/CD3-abhängige Stimulierung nach der
Transfektion führt
zu Trans-Aktivierung des für
die Expression kompetenten IL-2-Promotors/Enhancers und der CAT-mRNA-Tanskription mit
sich ergebender Reporter-Aktivität.
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Beispiel 4 Zelluläre Proliferation
ist für
die transgene Expression nötig
-
Um
sich mit der Rolle der zellulären
Proliferation bei der Transgen-Expression zu befassen, wurden frisch
isolierte, ruhende T-Zellen mit entweder αCD28 (1 μg/ml), SEA (10 ng/ml, Toxin
Technologies), PDBU (10 ng/ml)/IONO (0,4 μg/ml) oder dem Medium allein
für 10
Stunden stimuliert. Diese Zellen wurden mit RSV-CAT transfiziert,
dann nach 40 Stunden für
die CAT-Aktivitätsbestimmung
geerntet. Aktivierte T-Zellen durchlaufen die Zellteilung zwischen 24
und 36 Stunden nach der mitogenen Stimulierung. Deshalb sind zur
Zeit der Transfektion nur sehr wenige T-Zellen, wenn überhaupt, durch die M-Phase
gekommen. 40 Stunden nach Transfektion (etwa 50 Stunden nach der
Stimulierung) zeigten die mit SEA oder PDBU/IONO stimulierten T-Zellen
phänotypische Änderungen,
die mit der Proliferation (zelluläre Vergrößerung, Aggregation) verbunden
waren. Jedoch war die Zellzahl dieser Populationen nicht angestiegen.
Wie in 11 gezeigt, waren die normalisierten
CAT-Aktivitäten
für alle
diese Transfektionsbedingungen relativ gering (0,07–0,26).
Ruhende Zellen, die mit PDBU/IONO stimuliert waren, zeigten einen
kleinen 3,7-fachen Anstieg der RSV-CAT-Aktivität verglichen mit der ruhenden
Kontrolle. Diese geringe Zunahme der CAT-Aktivität zwischen PDBU/IONO stimulierten
und ruhenden Zellen kann einfach die Effekte der zellulären Aktivierung
und Proliferation der RSV-LTR-Transkription zeigen, sobald dieses Reporter-Plasmid
zur Expression als ein Ergebnis der anfänglichen Signaltransduktion
fähig ist.
Zu beachten ist, dass die CAT-Aktivitäten der mit αCD28 oder
SEA stimulierten Zellen keine Unterschiede zu denen der ruhenden
Zellen zeigten. Weder die αCD28
noch SEA allein erzeugen komplette mitogene Stimuli. Die Induktion
der T-Zell-Proliferation durch
SEA benötigt
das Hinzufügen
eines zweiten co-stimulierenden Signals, das von akzessorischen Zellen
(ein Bedarf für
die Haupthistokompatibilitäts-Komplex (MHC) Klasse
II-Präsentation)
oder durch monoclonale Antikörper-Stimulierung von CD28
bereitgestellt wird (Green, J. M., Turka, L. A., June, C. H. und
Thompson, C. B. (1992) Cell. Immunol. 145(1) 11–20). Ruhende T-Zellen exprimieren keine
MHC-Klasse II (HLA-Dr) auf ihrer Oberfläche (Mayforth, R. D. (1991)
Ph. D. Dissertation, Univ. von Chicago). Deshalb zeigen ruhende
T-Zellen in Abwesenheit proliferierender Stimuli keine Expression
des konstitutiven aktiven Reporter-Plasmids RSV-CAT.
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Um
zu zeigen, dass diese Zellen RSV-CAT exprimieren können, wurde
ein anderes Aliquot der gleichen Zellen mit αCD3/αCD28 stimuliert und zur Anzucht
gebracht. 5 Tage später
wurden diese Zellen entweder mit PDBU/IONO für 10 Stunden stimuliert oder
mit konditioniertem Medium allein für 10 Stunden behandelt, mit
RSV-CAT transfiziert und dann 40 Stunden später zur CAT-Aktivitätsbestimmung
geerntet. Ein Vergleich der relativen CAT-Aktivitäten der Zellen,
die entweder am Tag 1 (ruhende Zellen) oder Tag 6 (proliferierende
Zellen ) mit oder ohne PDBU/IONO-Prästimulation transfiziert wurden,
wird in 11 gezeigt. PDBU/IONO-Prästimulierung
der proliferierenden Zellen führte
zu einem 13,4-fachen Anstieg der CAT-Aktivität verglichen mit der proliferierenden,
nicht-stimulierten Kontrolle und einem 23,7-fachen Anstieg gegenüber PDBU/IONO-stimulierten
ruhenden Zellen. Deshalb fördert
die zelluläre Proliferation
zum Zeitpunkt der Transfektion stark die RSV-CAT-Reporter-Expression. Zusammen mit den vorstehenden
Transfektionsergebnissen zeigen diese Daten, dass die Proliferation
für die
Transgenexpression erforderlich, aber nicht ausreichend ist.
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Beispiel 5 Unterschiede
in der Reporter-Genaktivität beruhen
nicht auf Unterschieden in der Transfektions-Effizienz
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Wie
vorstehend gezeigt, ist die TCR-abhängige Signaltransduktion vor
dem Zeitpunkt der Transfektion zur transgenen Expression notwendig.
Stimulierung nach der Transfektion erhöht in den meisten Fällen nicht
nennenswert die Reporter-Aktivität.
Der kritische Faktor ist der Aktivierungszustand der Zelle, unabhängig von
der Proliferation, zur Zeit der Transfektion. Man kann sich jede
Zahl von Rollen in der Signaltransduktion vorstellen. Im einfachsten
Modell könnte
die Signaltransduktion von proliferierenden Zellen zur Zeit der
Transfektion die Transfektionseffizienz erhöhen und so die Menge an Reporter-Plasmid,
die den Kern erreicht. Alternativ dazu könnte die Signaltransduktion
die Bewegung von transfizierter DNA von einem nicht-transkribierbaren
zu einem transkribierbaren Kompartiment, z. B. von dem Cytoplasma
zum Kern, ermöglichen.
Beide Szenarien führen
zu gleichen Ergebnissen, einem erhöhten Gehalt des Reporter-Plasmids
in dem Kern, gefolgt von der Signaltransduktion. Um diese Möglichkeiten
zu überprüfen, wurden
die Kinetik des DNA-Eintritts und die Lokalisation überprüft, indem
transfizierte DNA aus dem Kern und den cytoplasmatischen Kompartimenten
zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Transfektion isoliert und
quantifiziert wurde.
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Proliferierende
primäre
T-Zellen wurden am Tag 5 mit PDBU/IONO prästimuliert oder mit konditioniertem
Medium allein behandelt, mit dem RSV-CAT-Reporter-Plasmid transfiziert
und anschließend
in Komplettmedium angezogen. 0, 6, 24 und 48 Stunden nach der Transfektion
wurden die Zellzahl und die Überlebensrate
mittels Coulter-Zählung
bzw. Trypan-Blau-Ausschluß bestimmt.
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Nach
der Trennung in Kern- und Cytoplasma-Fraktionen mittels Dounce-Homogenisierung wurde
die DNA aus diesen beiden Fraktionen extrahiert, wobei fortlaufende
Ammoniumacetat/Isopropanol-Fällungen
gefolgt von SDS-Solubilisierung
und Proteinase K-Verdau benutzt wurden. Das DNA-Isolations-Protokoll ist für die Gewinnung
von DNA mit sowohl großem
wie auch kleinem Molekulargewichts quantitativ. Um die relative
Kopienzahl des Transgens im Kern und in den cytoplasmatischen Kompartimenten
zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Transfektion zu bestimmen,
wurden Kern- und cytoplasmatische DNA von 105 Gesamtzelläquivalenten in
1% Agarosegelen nach Größe aufgetrennt
und auf Nitrocellulose übertragen,
wie es kürzlich
beschrieben wurde (Thompson, C. B. und Neiman, P. E. (1987) Cell
48: 369–378).
Die Blots wurden entweder mit einem EcoRI-Fragment der CAT-codierenden Region
von pRSV-CAT oder einem EcoRI/BamHI-Fragment der CAT-codierenden Region
von pIL2CAT hybridisiert.
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Die
Ergebnisse der Southern-Blot-Analyse sind in 12 gezeigt.
Etwa 105 Kopien des Plasmids/Zelle wurden
in den ersten 30 Minuten nach Aussetzen gegen den DNA/DEAE-Dextran-Komplex aufgenommen.
Dieses entspricht etwa 10% der gesamten transfizierten DNA. Von
dieser Menge waren etwa 90% in der Kernfraktion lokalisiert. Ähnliche oder
leicht erhöhte
Mengen des Transgens waren im Kern oder in den cytoplasmatischen
Fraktionen der Zellen nach 6, 24 und 48 Stunden nach Transfektion vorhanden.
Auffallend war, dass es keinen nennenswerten Unterschied in den
DNA-Mengen in entweder dem Kern oder den cytoplasmatischen Fraktionen zwischen
PDBU/IONO prästimulierten
und nicht-stimulierten
Zellen zu irgendeinem Zeitpunkt gab. Insgesamt machte die Southern-Blott-Analyse keine nachweislichen
Unterschiede in der Menge an DNA, die das Kern-Kompartiment ereichte,
zwischen Signal transduzierten und nicht-Signal transduzierten Zellen
deutlich.
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Um
diese Ergebnisse zu bestätigen
wurden primäre
T-Zellen mit dem RSV-CAT oder IL-2-CAT-Reporter-Plasmid transfiziert,
wie es in den 7 bzw. 10 beschrieben
ist. Die Plasmid DNA wurde dann aus dem Kern-Pellet nach hypotonischer Lyse
der Zellen isoliert.
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Wie
in den 13 und 14 gezeigt,
waren 40 Stunden nach der Transfektion etwa 105 Kopien/Zelle
des RSV-CAT-Plasmids im Kern präsent, was
10% der gesamten transfizierten DNA entspricht. Wie vorher gab es
keinen sichtbaren Unterschied in der Menge der DNA, die im Kern
von PDBU/IONO prästimulierten
Zellen, nicht-stimulierten Zellen
vorhanden war, oder im Kern der Zellen vorhanden war, die nach der
Transfektion entweder mit PDBU/IONO, αCD3/αCD28 oder konditioniertem Medium
stimuliert wurden. Es ist zur Kenntnis zu nehmen, dass die Southern-Analyse der isolierten
DNA nach der hypotonischen Lyse der Zellen keinen Beweis für Plasmid-Degradierung
40 Stunden nach der Transfektion ergab.
-
Nachdem
diese Ergebnisse unter Verwendung von zwei verschiedenen Verfahren
zur DNA-Isolierung rekapituliert wurden, war es noch immer nicht
möglich,
die Möglichkeit,
dass die Gewinnung der Plasmid-DNA nicht gänzlich quantitativ war außer acht
zu lassen. Um diese Ergebnisse unabhängig zu bestätigen, wurden
PDBU/IONO-prästimulierte
Zellen und nicht-stimulierte Zellen mit 32P-radiomarkiertem linearisiertem
RSV-CAT transfiziert. Diese Zellen wurden dann in Kern und cytoplasmatische Fraktionen
0, 6, 24 und 48 Stunden nach der Transfektion getrennt. Diese Fraktionen
wurden dann in einem Flüssigkeitsscintillatonszähler gezählt.
-
Die
Ergebnisse, die in 15 dargestellt sind, zeigen,
dass innerhalb von 30 Minuten nach der Transfektion 15,2% der gesamten,
transfizierten CpMS von den PDBU/IONO-prästimulierten Zellen aufgenommen
wurden. Dieses verglichen mit 11,9% für die nicht-stimulierten Zellen.
Von diesen Zählimpulsen
wurden 92% in der Kernfraktion der prästimulierten Zellen und 84%
in nicht-stimulierten Zellen gefunden. Zu späteren Zeitpunkten stieg der
Prozentsatz der gesamten in der Kernfraktion gewonnen CpM von 14%
zur Stunde 0 auf 17,1% nach 48 h in den mit PDBU/IONO-prästimulierten
Zellen und von 10% zur Stunde 0 bis 13,9% nach 48 Stunden in nicht-stimulierten
Zellen an. Dieser Anstieg der Kernzählimpulse stimmte einem kleinen
Abfall des Prozentgehaltes der Gesamt-CpM, die aus den cytoplasmatischen
Fraktionen sowohl der prästimulierten
als auch der nicht-stimulierten
Zellen gewonnen wurden, überein;
vielleicht spiegelt es die Bewegung der DNA vom Cytoplasma zum Kern
wider. Jedoch können
die kleinen Unterschiede des Prozentgehalts der Gesamt-CpM, die
in den Kernfraktionen der nicht Signal-transduzierten und PDBU/IONO-Signal-transduzierten
Zellen gefunden wurden, den dramatischen 67- bis 345-fachen Anstieg
der RSV-Reporter-Gen-Expression zwischen diesen beiden Populationen
nicht erklären.
Die Ergebnisse der Zählimpulsbestimmung
transfizierter, radiomarkierter DNA sind in enger Übereinstimmung
mit der Southern-Blot-Analyse bezüglich sowohl der absoluten
Mengen des Plasmids, das von den Zellen aufgenommen wurde, als auch
der folgenden Aufteilung der DNA zwischen Kern- und cytoplasmatischen Kompartimenten.
Kurz gefasst, die PDBU/IONO-Prästimulierung
der Zellen scheint nicht die Reporter-Gen-Expression durch Anstieg
der Transfektionseffizienz oder dem Ermöglichen der Bewegung der DNA
vom Cytoplasma zum Kern zu erhöhen.
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Beispiel 6 Superantigen-induzierte
TCR-Aktivierung ändert
das nukleäre
Schicksal der DNA, die eine retrovirale LTR enthält
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Die
vorher beschriebenen Beispiele zeigen, das ein zellulärer Mechanismus
existiert, der durch TCR-vermittelte Signaltransduktion unterdrückbar ist,
die ruhende und nicht-Signal-transduzierte proliferierende primären T-Zellen
vor der Expression exogener DNA in vitro schützt. Angesichts der Notwendigkeit
der TCR-abhängigen
Signaltransduktion für die
Reporter-Gen-Expression wurde untersucht, ob das Superantigen als
ausreichender Stimulus für
die verstärkte
transgene Expression dienen kann.
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Zehn
Stunden vor der Transfektion wurden primäre menschliche T-Zellen in
exponentiellem Wachstum mit konditioniertem Medium allein, 5 × 106 bestrahlten autologen Monocyten, SEA (10
ng/ml) oder SEA (10 ng/ml) plus 5 × 106 bestrahlten
autologen Monocyten behandelt. Die Zellen wurden mit RSV-CAT oder
HIV-1-CAT transfiziert und 40 Stunden nach der Transfektion geerntet
und auf CAT-Aktivität
geprüft.
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Die
Ergebnisse des CAT-Tests sind in 16 dargestellt.
In den Transfektionen mit HIV-1-CAT führte die PDBU/IONO-Prästimulierung zu
einem 15-fachen Anstieg der CAT-Aktivität verglichen mit der nicht-stimulierten
proliferierenden Kontrolle. Co-Inkubation
der T-Zellen mit 5 × 106 bestrahlten autologen Monocyten führte zu
einem kleinen 2,3-fachen Anstieg der CAT-Aktivität. Die Behandlung mit 10 ng/ml
SEA führte
zu einem 32-fachen Anstieg der CAT-Aktivität, während die Co-Inkubation der
T-Zellen mit SEA + 5 × 106 bestrahlten autologen Monocyten zu einem
16-fachen Anstieg führte.
Deshalb erhöht
SEA, entweder allein oder in Verbindung mit APCs, die MHC Klasse
II (HLA-DR) exprimieren, die HIV-1-CAT-Reporter-Genexpression. Gänzlich analoge
Ergebnisse wurden bei der Transfektion mit RSV-CAT festgestellt
(16). Der proliferierende Zustand von SEA und SEA
+ MONO stimulierten Zellen, wie durch die Tritium-Thymidin-Aufnahme
und die Zellgröße gemessen,
war nicht messbar anders als bei nicht-stimulierten proliferierenden
Zellen. Deshalb resultiert die erhöhte HIV-1-CAT- und RSV-CAT-Reporter-Expression
von dem Effekt des Superantigens auf die Signaltransduktion und
nicht von der Proliferation an sich.
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Solch
ein Mechanismus und seine Repression können beträchtliche Konsequenzen auf die
Ereignisse, die mit retroviralen Infekten verbunden sind, haben.
Zum Beispiel ist nach einer Infektion ruhender T-Zellen mit HIV
eine anschließende
T-Zellaktivierung
zur Integration des HIV-1-Genoms in das Wirtsgenom und zur Produktion
des infektiösen
Virus nötig
(Stevenson, M., Stanwick, T. L., Dempsey, M. P. und Lamonica, C.
A. (1990) EMBO J. 9(5): 1551–1560;
Zack, J. A., Arrigo, S. J., Weitsmann, S. R., Go, A. S., Haislip,
A. und Chen, I. S. Y. (1990) Cell 61: 213–222; Bukrinsky, M. L., Stanwick,
T. L., Dempsey, M. P. und Stevenson, M. (1991) Science 254: 423–427). Diese
schlagen ein Modell vor, in dem HIV-1 in einem nicht-produktiven extrachromsomalen Zustand
in ruhenden Zellen bis zur späteren
Antigen- oder mitogen-induzierten T-Zellaktivierung bleibt. Kürzlich wurde
berichtet, dass zur Replikation von HIV in ruhenden Zellen die Tyrosinphosphorylierung des
HIV-1-Matrix-Proteins nötig
ist (Gallay, P., et al., (1995) Cell 80: 379).
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Superantigene,
Moleküle,
die von T-Zellen erkannt werden, die spezifische TCR Vß-Genprodukte exprimieren, überbrücken MHC
Klasse II und den TCR, was verschiedentlich zu Zellaktivierung,
Deletion oder Anergien führt.
Diese Gruppe von Protein-Antigenen ist gekennzeichnet durch die
Fähigkeit, eine
große
Zahl peripherer Blut-T-Zellen zu aktivieren. Säuger-Retroviren können Superantigene
codieren, um die Bildung der zellulären Immunreaktivität zu blockieren
oder die Replikation zu ermöglichen, als
Konsequenz auf die direkte Zellaktivierung. Neuere Berichte lassen
vermuten, dass die Expression eines HIV-1-Superantigens die T-Zellen-Abreicherung, die
bei HIV-1-Infektion beobachtet wird, vermittelt könnte (Imberti,
I., Sottini, A., Bettinardi, A., Puoti, M. und Primi, D. (1991)
Science 254: 860–862;
Cameron, P. U., Freudenthal, P. S., Barker, J. M., Gezelter, S.,
Inaba, K. und Steinman, R. M., (1992) Science 257: 383–387; Laurence,
J., Hodtsev, A. S. und Posnett, D. N. (1992) Int. Conf. AIDS Jul
19–24;
8(1): Th72; Pantaleo, G., Rebai, N., Graziosi, C., Lane, H. C.,
Sekaly, R. P. und Fauci, A. S. (1992) Int. Conf. AIDS Jul 19–24, 8(1):
Th71). Die Natur der Signaltransduktionswege, die von der Superantigen-Aktivierung
der T-Zellen induziert wird, bleibt ein Gegenstand der Kontroverse
(Liu, H., Lampe, M. A:, Iregui, M. V. und Cantor, H. (1991) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 88(19): 8705–8709; Kanner, S. B., Odum,
N., Grosmaire, L., Masewicz, S., Svejgaard, A. und Ledbetter, J.
A. (1992) J. Immunol. 149(11): 3482–3488; Oyaizu, N., Chirmule,
N., Yagura, H., Pahwa, R., Good, R. A. und Pahwa, S. (1992) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 89(17): 8035–8039). Die Wirksamkeit von SEA,
entweder allein, oder in Verbindung mit APCs, die MHC Klasse II
exprimierend, bei Erhöhung
entweder der HIV-1-LTR oder RSV-LTR gesteuerten Reporter-Gen-Expression in proliferierenden
T-Zellen zeigt, dass Superantigenbeteiligung des TCR das minimale
Signal, das für
die exogene DNA nötig
ist, in ein exprimierbares nukleäres
Kompartiment ein zu dringen, bilden kann.
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Diese
Beispiele zeigen die Existenz eines aktiven Mechanismus, der durch
die TCR-vermittelte Signaltansduktion
unterdrückbar
ist und der die ruhenden und proliferierenden T-Lymphocyten vor
der Expression exogener DNA schützt.
T-Zellen exprimieren nur exogene DNA nach der Signaltransduktion
vor der Transfektion. Dieses Ergebnis hat Auswirkungen auf das Gebiet
der somatischen Zell- Gentherapie,
da die zelluläre
Proliferation allein für
die effiziente Expression der exogenen DNA unzureichend sein kann.
Deshalb stellt die Erfindung ein Verfahren zur effektiven Expression
eines Gens, das in proliferierende T-Zellen eingeführt wird,
bereit. In einer Ausführungsform
der Erfindung werden T-Zellen von einem Individuum erhalten, zum
Proliferieren ex vivo stimuliert, genetisch mit dem Verfahren der
Erfindung transduziert und dem Individuum wieder verabreicht. In
dieser besonderen Ausführungsform
werden die T-Zellen mit einem Wirkstoff oder einer Kombination von
Wirkstoffen in Kontakt gebracht, die die T-Zellen-Rezeptor-vermittelte Signaltransduktion
stimulieren, wie zum Beispiel einem anti-CD3-Antikörper, einer Kombination von
Phorbolester und Ionomycin oder einem anderen Wirkstoff, der den
T-Zellrezeptor umgeht.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Blockieren oder zur Abnahme
der Expression exogener DNA bereit, wie zum Beispiel viraler DNA.
Deshalb können
primäre
T-Zellen, die exogene DNA enthalten, wie zum Beispiel virale DNA,
zur Proliferation stimuliert werden, während die virale Replikation
gehemmt wird durch zum Beispiel Stimulierung der Proliferation der
T-Zellen mit einem Wirkstoff, der den erforderlichen Mechanismus
zur exogenen Genexpression, wie hier beschrieben, nicht aktiviert.