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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Vorrichtungen zur Durchführung diagnostischer
oder therapeutischer endovaskulärer
Eingriffe im Kreislaufsystem eines Patienten. Insbesondere betrifft
die Erfindung ein System zum Isolieren des Herzens und von Koronarblutgefäßen eines
Patienten vom restlichen Teil des Arteriensystems, um kardioplegen Herzstillstand
herbeizuführen
und während
des Herzstillstands diagnostische oder therapeutische endovaskuläre Eingriffe
im Herzen oder in den Blutgefäßen des
Patienten durchzuführen.
Es ist ein System gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 aus EP-A-0 604 803 bekannt.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Jüngste Entwicklungen
und Fortschritte auf dem Gebiet der chirurgischen Technologie betrafen zumeist
mehr oder weniger invasive Eingriffe, die darauf abzielen, die Morbidität und Mortalität dieser Operationen
zu reduzieren und dadurch die Vorteile für den Patienten zu erhöhen. Eine
wichtige Weiterentwicklung auf dem Gebiet der Herzchirurgie ist
in den US-Patenten 5.735.290 und 5.814.097 beschrieben, die im Detail
Aortenkathetervorrichtungen und Systeme zur Herbeiführung von
kardioplegem Herzstillstand eines Patienten und zur Durchführung chirurgischer
Eingriffe während
des Herzstillstands erläutern,
wie z. B. Koronararterien-Bypass-Transplantations-(CABG-)Chirurgie
oder Herzklappenersatz-Chirurgie. Eine in den Patentanmeldungen
beschriebene chirurgische Vorgangsweise ist als Herzchirurgie bei
geschlossenem Brustkorb oder als „Port-Access-Chirurgie" bekannt; in diesen
Fällen
erhält
man durch perkutane interkostale Penetrationen in der Wand des Patientenbrustkorbs
Zugang zum Herzen. Bei der Port-Access-Herzchirurgie erfolgt der
chirurgische Eingriff unter Verwendung von Instrumenten, die durch
die interkostalen Penetrationen hindurch ihre Wirkung entfalten,
während
das Herz mittels des intraaortalen Katheters zum Stillstand gebracht
wird. Ein weiterer in den Patentanmeldungen erläuterter chirurgischer Eingriff
ist die endovaskuläre
Chirurgie, bei der diagnostische oder therapeutische endovaskuläre Vorrichtungen
durch ein Lumen im intraaortalen Katheter eingeschoben werden, um
den endovaskuläre
Eingriff im Herzen oder in den Blutgefäßen des Patienten durchzuführen. Die
vorliegende Erfindung betrifft den endovaskulären chirurgischen Eingriff
und endovaskuläre Vorgangsweisen,
die unter Verwendung des intraaortalen Katheters durchgeführt werden
können.
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Es
wurde bereits vorgeschlagen, bestimmte endovaskuläre Eingriffe
mit Herzchirurgie zu kombinieren, z. B. die Kombination von intraoperativer
Koronarballon-Angioplastie
mit konventioneller Koronararterien-Bypass-Tansplantation, um eine
vollständigere
Revaskularisierung der Koronararterien des Patienten zu erreichen.
Bislang ist dieses kombinierte Verfahren unter Klinikern nur sehr
eingeschränkt akzeptiert.
Ein Grund dafür
besteht möglicherweise darin,
dass die herkömmlichen
Aortaklemmen zum Isolieren des Herzens vom restlichen Teil des Arteriensystems
während
der CABG-Chirurgie das Aortalumen verschließen, wodurch der Angioplastiekatheter
nicht unter Anwendung der herkömmlichen
transluminalen Vorgangsweise in die Koronararterien eingeführt werden
kann.
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WO
95/08364 offenbart eine endovaskuläre Vorrichtung zur Abtrennung
der aufsteigenden Aorta und ein System zur Herbeiführung von
Herzstillstand, um die Durchführung
von Eingriffen wie z. B. das Einsetzen künstlicher Herzklappen zu vereinfachen.
Die Möglichkeit
des Einführens
eines Klappenschneiders in das Herz durch ein inneres Lumen der
endovaskulären
Vorrichtung wird in der Anmeldung erwähnt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System gemäß Anspruch 1. Die Erfindung
kann somit die Kombination diagnostischer und therapeutischer endovaskulärer Vorgangsweisen
mit kardiopulmonalem Bypass und kardioplegem Herzstillstand solcherart ermöglichen,
dass die Durchführung
beider Verfahren erleichtert und nicht gehemmt wird, d. h. die Isolierung
des Herzens und seiner Blutgefäße, die
für die
Kardioplegie und kardiopulmonale Unterstützung notwendig ist, kann gänzlich unter
Einsatz endovaskulärer
Mittel ohne die Notwendigkeit umfangreicher Thorakotomie erfolgen;
gleichzeitig wird ein Weg geschaffen, um eine oder mehrere Vorrichtungen zwecks
Durchführung
eines diagnostischen oder therapeutischen endovaskulären Eingriffs
einzusetzen.
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Endovaskuläre Eingriffe,
die sich für
diese Vorgangsweise eignen, sind z. B. diagnostische Verfahren wie
etwa elektrophysiologisches Mapping des Herzens oder die Ablation
elektrophysiologischer Strukturen im Herzen.
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In
Einklang mit den obigen Ausführungen kann
die vorliegende Erfindung in Form eines Systems vorliegen, das einen
intraaortalen Katheter zur Herbeiführung von kardioplegem Herzstillstand
im Herzen eines Patienten und zumindest eine endovaskuläre Vorrichtung
enthält,
die gleitend im Lumen des intraaortalen Katheters aufgenommen wird,
um einen endovaskulären
Eingriff im Herzen des Patienten durchzuführen. Ein kardiopulmonales
Bypass-System (CPB-System), z. B. ein femorales-femorales CPB-System,
kann in Verbindung mit dem intraaorthalen Katheter zur Unterstützung des
systemischen Kreislaufs des Patienten während des Herzstillstands verwendet
werden. Der endovaskuläre Eingriff
kann als einziger Eingriff im Patienten durchgeführt werden, oder er kann in
Kombination mit einem anderen herzchirurgischen Eingriff erfolgen,
z. B. mit Port-Access-CABG oder einer Operation zum Einsetzen einer
künstlichen
Herzklappe (in den obigen Patentanmeldungen beschrieben). Der endovaskuläre Eingriff
kann auf dem Patientenherz während seines
Stillstands durchgeführt
werden, oder er kann auf dem schlagenden Herzen erfolgen, um den
Zeitraum des Herzstillstands zu verkürzen (oft als „Klemmzeit" bezeichnet).
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Der
intraaortale Partitionierungskatheter, der die Grundlage des Systems
zur Durchführung
endovaskulärer
Eingriffe bildet, wird perkutan oder durch direkten Schnitt durch
die Femoralarterie eingeführt. Dieser
Katheter muss angrenzend an seine Spitze eine aufblasbare Manschette
oder einen aufblasbaren Ballon ausreichender Größe aufweisen, die bzw. der
im aufgeblasenen Zustand die aufsteigende Aorta vollständig verschließen kann.
Der Ballon sollte vorzugsweise nicht so lang sein, dass er die Durchblutung
oder das Strömen
einer anderen Lösung
zu den Koronararterien oder zum Brachiocephalicus, der linken Carotis
oder zu den linken Schlüsselbeinarterien
unterbindet. Eine Ballonlänge
von etwa 40 mm und ein Durchmesser von etwa 35 mm sind für Menschen
geeignet. Der Ballon kann zylindrisch, rund, eiförmig oder zu jeder anderen
zweckmäßigen Ausgestaltung
geformt sein, um das Lumen der aufsteigenden Aorta vollständig und
gleichmäßig aufzunehmen.
Dies maximiert den Oberflächenkontakt
mit der Aorta und ermöglicht
die gleichmäßige Verteilung von
Okklusionsdruck.
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Der
Ballon des Katheters steht in Fluidkommunikation mit einem Aufblaslumen,
das sich über die
Katheterlänge
erstreckt. Der Ballon wird vorzugsweise mit Salzlösung aufgeblasen,
um die Möglichkeit
zu verhindern, dass im Fall des Ballonplatzens eine Luftembolie
im Patienten auftritt. Der Ballon sollte bis zu einem Druck aufgeblasen
sein, der ausreicht, um das Rückströmen von
Blut in die Aortenwurzel sowie die Migration des Ballons in die
Wurzel zu verhindern; gleichzeitig sollte er nicht so hoch sein,
dass dies die Beschädigung
oder Dilatation der Aortenwand zur Folge hat. Ein dazwischen liegender Druck
von 350 mmHg erwies sich z. B. als wirkungsvoll.
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Der
intraaortale Partitionierungskatheter wird vorzugsweise unter fluorskopischer
Führung
mittels eines geeigneten Leitungsdrahts eingeführt. Transösophageale Echokardiographie
kann alternativ dazu dienen, den Aortenkatheter zu positionieren.
Der Katheter kann einige voneinander getrennte Funktionen erfüllen, wobei
die Zahl an Lumina im Katheter davon abhängt, wie viele Funktionen der
Katheter erfüllen soll.
Der Katheter kann zur Einführung
von kardioplegem Wirkstoff (normalerweise in Lösung) in die Aortenwurzel über ein
Perfusionslumen dienen. Der Luminaldurchmesser ist vorzugsweise
solcherart, dass ein Fluss kardiopleger Lösung in der Größenordnung von
250–500
ml/min in die Aortenwurzel unter positivem Druck erfolgen kann,
um das Herz über
die Koronararterien adäquat
zu perfundieren. Das gleiche Lumen kann durch Anlegen von negativem
Druck an das Lumen von einer externen Quelle aus dazu beitragen,
dass Blut oder andere Lösungen
wirkungsvoll aus der linken Herzkammer entfernt werden.
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Außerdem ist
der intraaortale Partitionierungskatheter dazu ausgebildet, dass
man eine oder mehrere endovaskuläre
Vorrichtungen durch ein inneres Lumen des Ka theters einsetzen kann.
Dies kann durch ein vom Aufblaslumen oder Perfusionslumen getrenntes
Lumen sein, oder es kann – zwecks Vereinfachung
der Konstruktion und Maximierung des potenziellen Lumendurchmessers – das Perfusionslumen
mit dem Lumen zum Einführen
endovaskulärer
Vorrichtungen kombiniert sein. Es ist vorzuziehen, dass der Durchmesser
und die Querschnittskonstruktion der inneren Lumina solcherart sind, dass
der Außendurchmesser
des Katheters in seiner Gesamtheit klein genug ist, um das Einsetzen
des Katheters in die Femoralarterie des erwachsenen Patienten entweder
durch perkutane Punktion oder direkten Venenschnitt zu ermöglichen.
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In
einem ersten Aspekt der Erfindung kombiniert das System zur Durchführung endovaskulärer Eingriffe
den intraaortalen Partitionierungskatheter mit einem elektrophysiologischen
Mapping- und Ablationskatheter, um elektrophysiolgische Zustände des
Herzens zu diagnostizieren und zu behandeln.
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Es
ergeben sich aufgrund der Kombination des intraaortalen Partitionierungskatheters
mit den oben erwähnten
endovaskulären
diagnostischen und therapeutischen Vorrichtungen einige wesentliche Vorteile.
Die Einführung
endovaskulärer
Vorrichtungen durch ein Lumen des intraaortalen Partitionierungskatheters
ermöglicht
den Stillstand des Patientenherzens und die Unterstützung des
Kreislaufsystems durch kardiopulmonalen Bypass, während der endovaskuläre Eingriff
vorgenommen wird. Dies kann die Durchführung verschiedener endovaskulärer Eingriffe
in Patienten ermöglichen,
deren Herzfunktion stark eingeschränkt ist und die aus diesem Grund
sonst für
Eingriffe dieser Art möglicherweise nicht
in Frage kommen. Außerdem
können
endovaskuläre
Eingriffe zusätzlich
zu anderen herzchirurgischen Eingriffen durchgeführt werden. Bei den Vorrichtungen
des Stands der Technik wäre
es schwierig, zahlreiche dieser endovaskulären Eingriffe zusätzlich zur
Herzchirurgie vorzunehmen, da die herkömmlichen Aortenklemmen das
Lumen der Aorta vollständig
verschließen,
so dass die endovaskulären
Vorrichtungen nicht auf normalem transluminalem Wege eingeführt werden
können.
Viele der diagnostischen oder therapeutischen endovaskulären Eingriffe
profitieren auch von der Durchführung
der Eingriffe während
des Herzstillstands und ohne Durchblutung des Herzens, die diese
Eingriffe verkomplizieren würde.
Beispielsweise kann die Ablation anomaler Strukturen wie z. B. die
Verkalkung oder Narbenbildung von Herzklappen oder die Laserablation
abnormaler elektrophysiologischer Herde präziser gesteuert werden.
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In
einer alternativen Verwendungsmöglichkeit
kann der intraaortale Katheter als Führungskatheter zur Einführung einer
endovaskulären
Vorrichtung und zur Durchführung
eines endovaskulären Eingriffs
verwendet werden, während
der Patient kardiopulmonal unterstützt wird, ohne den Verschlussballon
aufzublasen oder Herzstillstand herbeizuführen. Auf Wunsch kann der intraaortale
Partitionierungskatheter aktiviert werden, um die Aorta zu verschließen und
Kardioplegie herbeizuführen,
wodurch der Patient von partieller kardiopulmonaler Unerstützung auf
vollständigen
kardiopulmonalen Bypass überwechselt.
Diese Verwendungsmöglichkeit
wäre vorteilhaft,
wenn es erwünscht
ist, nach dem endovaskulären
Eingriff einen weiteren chirurgischen Eingriff auf dem Herzen entweder
mittels thoraskopischer oder standardmäßiger intrathorakaler Techniken
vorzunehmen. Außerdem
wäre sie
dann von Vorteil, wenn eine risikoreiche Intervention durchgeführt wird,
so dass – im
Falle von Komplikationen – der
Patient sofort auf vollen kardiopulmonalen Bypass gesetzt und ohne
Verzögerung
auf Notfallchirurgie vorbereitet werden kann. Diese und andere Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung sowie den beiliegenden Abbildungen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung eines Systems zur Durchführung endovaskulärer Eingriffe
unter Einsatz einer außerhalb
des Schutzumfangs der gegenständlichen
Erfindung liegenden endovaskulären
Vorrichtung.
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2A ist
eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer intraaortalen
Partitionierungsvorrichtung zur Partitionierung der aufsteigenden
Aorta zwischen den Koronarostia und dem Brachiocephalicus, welche
Vorrichtung gemäß den Prinzipien der
Erfindung konstruiert ist. 2B ist
eine Endansicht eines distalen Abschnitts der Vorrichtung von 2A,
aus der der schräge
Verlauf des geformten distalen Abschnitts ersichtlich ist. 2C ist
eine Querschnittsansicht entlang Linie 2C-2C in 2A. 2D veranschaulicht
das entleerte und aufgeblasene Profil jener bevorzugten Ausführungsform
des elastomeren Ballons der intraaortalen Partitionierungsvorrichtung. 2E zeigt
eine weitere bevorzugte Ausführungsform
des elastomeren Ballons des intraaortalen Partitionierungskatheters.
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3A ist
eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform einer intraaortalen
Partitionierungsvorrichtung, die gemäß den Prinzipien der Erfindung
aufgebaut ist. 3B ist eine Querschnittsansicht
der Partitionierungsvorrichtung von 3A entlang
Linie 3B-3B.
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4A ist
eine Seitenansicht einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform einer intraaortalen
Partitionierungsvorrichtung. 4B ist
eine Querschnittsansicht entlang Linie 4B-4B in 4A, aus
der ein Formungselement in einem Innenlumen im Schaft ersichtlich
ist.
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5A–5D zeigen
eine vierte Ausführungsform
der intraaortalen Partitionierungsvorrichtung, die an eine arterielle
Bypasskanüle
gekoppelt ist, damit sowohl die Partitionierungsvorrichtung als auch
die Kanüle
durch eine einzige arterielle Punktion eingeführt werden können.
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6 ist
eine schematische und teilweise aufgebrochene Darstellung eines
Patientenherzens, wobei die intraaortale Partitionierungsvorrichtung perkutan
innerhalb der aufsteigenden Aorta positioniert ist und mit einem
Angioskop und mit einem Entleerungskatheter für den linken Ventrikel, der
in die Aortenwurzel bzw. den linken Ventrikel eingesetzt ist (über getrennte
Lumina innerhalb der Aorten-Partitionierungsvorrichtung).
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7 ist
eine Ansicht eines Patientenherzens, wobei die intraaortale Partitionierungsvorrichtung
in der aufsteigenden Aorta positioniert und ein Valvuloplastik-Ballonkatheter in
der Aortenklappe aufgeblasen ist.
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8 ist
eine Ansicht eines Patientenherzens, wobei die intraaortale Partitionierungsvorrichtung
in der aufsteigenden Aorta positioniert und ein Katheter zur Durchführung von
elektrophysiologischem Mapping und Ablation im linken Herzventrikel angeordnet
ist.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt ein System zur Durchführung endovaskulärer Eingriffe
bereit, umfassend eine intraaortale Vorrichtung zur Partitionierung
der aufsteigenden Aorta in Kombination mit einer endovaskulären Vorrichtung
zur Durchführung
eines diagnostischen oder therapeutische Eingriffs im Herzen eines Patienten.
Das System kann auch ein Mittel zum selektiven Anhalten des Herzens,
wie etwa ein Mittel für die
retrograde oder anterograde Infusion von kardioplegem Fluid zwecks
Herbeiführung
von kardioplegem Herzstillstand enthalten. Die Erfindung eignet sich
besonders in Verbindung mit minimal invasiven herzchirurgischen
Eingriffen, da das Herz dank der Erfindung zum Stillstand gebracht
und der Patient auf kardiopulmonalen Bypass gesetzt werden kann;
dies erfolgt nur unter Verwendung endovaskulärer Vorrichtungen – Thorakotomie
oder andere umfangreiche Einschnitte sind nicht erforderlich. Die
Verfahren, für
die sich die Erfindung eignet, sind z. B. diagnostische Verfahren
wie etwa elektrophysiologisches Mapping des Herzens, und therapeutische
Verfahren, z. B. Ablation elektrophysiologischer Strukturen im Herzen.
Der endovaskuläre
Eingriff, der unter Verwendung des Systems der Erfindung vorgenommen wird,
kann der primäre
im Patienten vorgenommene Eingriff sein; alternativ dazu kann der
endovaskuläre Eingriff
als Zusatz zu einem anderen endovaskulären, thoraskopischen oder anderen
Eingriff am offenen Herzen erfolgen.
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Es
wird zunächst
auf 1, die eine schematische Darstellung des gesamten
Systems zur Durchführung
endovaskulärer
Eingriffe und einzelner Komponenten davon ist, Bezug genommen. Das System
für die
Durchführung
endovaskulärer
Eingriffe enthält
einen länglichen
Aorten-Okklusions- oder Zufuhrkatheter 10, der ein ausdehnbares
Element 11 in einem distalen Abschnitt davon aufweist,
das – im aufgeblasenen
Zustand (siehe Abbildung) – die
aufsteigende Aorta 12 verschließt, um den linken Ventrikel 13 und
den stromauf gelegenen Abschnitt der aufsteigenden Aorta vom Rest
des Arteriensystems des Patienten zu trennen und das distale Ende
des Katheters sicher in der aufsteigenden Aorta zu positionieren.
Eine endovaskuläre
Vorrichtung zur Durchführung
eines diagnostischen oder therapeutischen Eingriffs ist hier durch
einen Valvulopastik-Katheter 500 dargestellt, der außerhalb
des Schutzbereichs der Erfindung liegt und gleitend in einem inneren
Lumen des Aorten-Okklusionskatheters 10 aufgenommen ist.
Ein kardiopulmonales Bypass-System 18 entfernt
durch den Blutentnahmekatheter 17 venöses Blut aus der Femoralvene 16,
wie dies aus der Abbildung ersichtlich ist, entfernt CO2 aus
dem Blut, reichert es mit Sauerstoff an und führt dann das mit Sauerstoff
angereicherte Blut zur Femoralarterie 15 des Patienten
zurück;
dies erfolgt durch den Rückleitungskatheter 19 und
unter ausreichendem Druck, so dass der Fluss durch das gesamte Arteriensystem des
Patienten stattfindet – mit
Ausnahme des Abschnitts, den das ausgedehnte Okklusionselement 11 auf
dem Aorten-Okklusionskatheter 10 blockiert. Ein Fluid,
das kardioplege Wirkstoffe enthält,
kann durch ein inneres Lumen des intraaortalen Okklusionskatheters
anterograd in die Aortenwurzel und in die Koronararterien zugeführt werden,
um das Myokard zu paralysieren. Alternativ dazu kann ein retrograder
Kardioplegie-Ballonkatheter 20 im Venensystem des Patienten
positioniert sein, wobei sich das distale Ende des Katheters in
den Koronarsinus 21 erstreckt, um ein kardioplege Wirkstoffe
enthaltendes Fluid dem Mykoard retrograd durch das koronare Venensystem
des Patienten zuzuführen,
damit das gesamte Myokard paralysiert wird.
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Der
längliche
Verschlusskatheter 10 erstreckt sich durch die absteigende
Aorta zur linken Femoralarterie 23 und durch einen Venenschnitt 24 aus
dem Patienten hinaus. Die sich aus dem Patienten erstreckende proximale
Extremität 25 des
Kathe ters 10 ist mit einem Multi-Arm-Adapter 26 versehen, wobei
ein Arm 27 ausgebildet ist, eine Aufblasvorrichtung 28 aufzunehmen.
Der Adapter 26 ist auch mit einem zweiten Arm 30 versehen,
dessen Hauptzugangsöffnung
eine Hämostaseklappe 31 besitzt, durch
die die endovaskuläre
Vorrichtung 500 in das innere Lumen des Aorten-Okklusionskatheters 10 eingeschoben
wird. Die Funktion der Hämostaseklappe 31 kann
auch von einem getrennten Adapter erfüllt werden, der mit dem zweiten
Arm 30 des Multi-Arm-Adapters 26 verbunden ist.
Ein mit der Bypassleitung 33 verbundener dritter Arm 32 ist
angeordnet, um Blut, Spülflüssigkeit
u. dgl. zum und vom System zu transportieren. Eine geeignete Klappe 34 ist
angeordnet, um die Bypassleitung 33 zu öffnen und zu schließen und
das durch die Bypassleitung strömende
Fluid zu einer Abzugsleitung 35 oder einer Leitung 36 zu
einer Blutfilter- und
Rückgewinnungseinheit 37 zu
lenken. Eine Rückführleitung
kann vorhanden sein, um allfälliges
gefiltertes Blut zurück (Beschreibung
weiter unten) zum kardiopulmonalen Bypass-System 18 oder
einem anderen Blutkonservierungssystem zu leiten.
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Die
Details des Aorten-Verschlusskatheters 10 und die Anordnung
seiner distalen Extremität
innerhalb der Aorta sind am besten aus 7 ersichtlich,
die auch eine endovaskuläre
Vorrichtung außerhalb
des Schutzumfangs der Erfindung darstellt. Wie zu sehen, enthält der Katheter 10 einen
länglichen Katheterschaft 39,
der ein erstes inneres Lumen 40 in Fluidkommunikation mit
der Hauptzugangsöffnung 31 im
zweiten Arm des Adapters 26 aufweist und ausgebildet ist,
die Passage der endovaskulären
Vorrichtung – in
diesem Fall wiederum ein Valvuloplastik-Katheter 500 – aus der
distalen Öffnung 41 im
distalen Ende davon zu erleichtern. Eine Stützspule 42 kann im
distalen Abschnitt des ersten inneren Lumens 40 vorhanden
sein, um das Knicken des Katheterschafts 39 zu verhindern,
die radiale Steifigkeit zu verbessern und die Querdimensionen des
ersten inneren Lumens 40 beizubehalten, wenn der Katheter 10 durch
den Aortenbogen vorgeschoben wird. Es ist besonders wichtig, die
Rundheit des ersten inneren Lumens 40 beizubehalten, wenn
die endovaskuläre Vorrichtung
durch das erste innere Lumen eingeführt wird. Wenn der Schaft einen
ausreichenden Durchmesser besitzt, um solche Instrumente durch das
Lumen 40 aufzunehmen, neigt er dazu, beim Vorschieben durch
den gekrümmten Bereich
des Aortenbogens flachgedrückt
oder geknickt zu werden. Die Verwendung der Drahtspule 42 zur
Beibehaltung der Lumenrundung ermöglicht es, das Profil der endovaskulären Vorrichtung
zu maximieren, die dann mit minimalen Beeinträchtigungen durch das Lumen
vorgeschoben werden kann. Die Drahtspule 42 kann aus rostfreiem
Stahl oder einem anderen biologisch verträglichen Material wie z. B.
einer Kobaltlegierung, einer Nickel-Titan-Legierung, Aramidfasern
wie z. B. KevlarTM (DuPont) oder Nylon bestehen.
Der Schaft 39 kann auch mit einem zweiten inneren Lumen 43 versehen
sein, das in Fluidkommunikation mit dem Inneren des Verschlussballons 11 steht.
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Bezug
nehmend auf 2–4 sind
zusätzliche
erfindungsgemäße Ausführungsformen
einer endovaskulären
Vorrichtung zur Partitionierung der aufsteigenden Aorta dargestellt.
Wie aus 2A zu sehen, enthält die Partitionierungsvorrichtung 320 einen
Schaft 322, der ein distales Ende 324 und ein proximales
Ende 326 besitzt. Ein ausdehnbares Element 328 zum
Verschluss der aufsteigenden Aorta ist nahe dem distalen Ende 324 am
Schaft 322 montiert. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Okklusionsmittel 329 einen polymeren Ballon 330 (ist im
aufgeblasenen Zustand zu sehen), dessen Material, Geometrie und
Dimensionen zum kompletten Verschluss der aufstiegenden Aorta geeignet
sind, so dass systolischer und diastolischer Blutfluss blockiert werden
(Beschreibung siehe unten).
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Der
Schaft 322 besitzt einen Durchmesser, der sich für das Einführen durch
eine Femoral- oder Iliakalarterie eignet – üblicherweise weniger als etwa 9
mm. Die Länge
des Schafts 322 ist vorzugsweise mehr als 80 cm, üblicherweise
90–100
cm, so dass der Ballon 330 in der aufsteigenden Aorta zwischen den
Koronarostia und dem Brachiocephalicus positioniert werden kann.
wobei das proximale Ende 326 sich außerhalb des Körpers befindet,
vorzugsweise von der Femoral- oder Iliakalarterie im Lendenbereich.
Alternativ dazu kann der Schaft zur Einführung durch die Carotis, durch
die Oberarmarterie oder durch eine Penetration in der Aorta selbst
konfiguriert sein, wobei der Schaft eine Länge im Bereich von 20–60 cm aufweisen
kann.
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Die
Partitionierungsvorrichtung 320 enthält außerdem ein erstes inneres Lumen 329,
das sich zwischen dem proximalen Ende 326 und dem distalen
Ende 324 erstreckt, wobei eine Öffnung 331 am distalen
Ende 324 angeordnet ist. Weitere Öffnungen in Kommunikation mit
dem inneren Lumen 329 können
an der Seite des Schafts 322 in der Nähe des distalen Endes 324 angeordnet
sein.
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Der
Schaft 322 besitzt einen geformten distalen Abschnitt 332,
der konfiguriert ist, sich allgemein an die Krümmung des Aortenbogens anzupassen,
so dass die Öffnung 331 am
distalen Ende 324 von der Innenwand der Aorta beabstandet
und axial mit dem Mittelpunkt der Aortenklappe ausgerichtet ist. Üblicherweise
ist der distale Abschnitt 332 U-förmig, so dass ein distales
Segment 334 in einem Winkel zwischen 135° und 225°, vorzugsweise
etwa 180°,
relativ zu einer axialen Richtung angeordnet ist, die durch das
im Allgemeinen gerade proximale Segment 336 des Schafts 322 definiert
ist. Der geformte distale Abschnitt 332 besitzt üblicherweise
einen Krümmungsradius
im Bereich von 20–80
mm (gemessen im radialen Mittelpunkt des Schaftes 322);
der Wert hängt von
der Größe der Aorta
ab, in der die Vorrichtung verwendet werden soll. Die Konfiguration
des geformten distalen Abschnitts 332 ermöglicht die
Positionierung des distalen Segments 334 zentral innerhalb
des Lumens der aufsteigenden Aorta sowie die axiale Ausrichtung
des distalen Endes 324 mit dem Mittelpunkt der Aortenklappe,
wodurch die Infusion oder das Ansaugen von Fluids und das Einführen chirurgischer
Instrumente durch die Öffnung 331 ohne Beeinträchtigung
der Aortenwand erfolgen kann (Beschreibung siehe unten).
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In
einer Ausführungsform
ist der geformte distale Abschnitt 332 vorgeformt, um eine
permanente – im
Allgemeinen U-förmige – Konfiguration
in einem unbelasteten Zustand aufzuweisen. Eine solche vorgeformte
Konfiguration kann folgendermaßen
entstehen: Positionieren eines Dorns mit der erwünschten Form im ersten inneren
Lumen 329 und anschließendes
Glühen
oder sonstiges Erhitzen der Welle 322 und des Dorns über einen
ausreichenden Zeitraum und bei ausreichender Temperatur, um bleibende
Verformung herbeizuführen, üblicherweise
1–3 Stunden
bei einer Temperatur im Bereich von 120°C–180°C (hängt vom Material des Schafts 322 ab).
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In
alternativen Ausführungsformen
kann der U-förmige
distale Abschnitt 332 statt mit fortlaufender konstanter
Krümmung
abgewinkelter vorgeformt sein, wobei Biegungen relativ geringer
Krümmung Segmente
trennen, die entweder gerade oder stärker gekrümmt sind. Die Biegungen und/oder
Segmente können
außerdem
konfiguriert sein, in die Innenwand des Aortenbogens einzugreifen,
um das distale Ende in eine erwünschte
Position in der aufsteigenden Aorta abzulenken. Alternativ dazu
kann der geformte distale Abschnitt S-förmig konfiguriert sein, um
von einer Position über
dem Aortenbogen in die aufsteigende Aorta eingesetzt zu werden.
Auf diese Weise kann das distale Segment innerhalb der aufsteigenden Aorta
so positioniert sein, dass sich das proximale Segment vom Aortenbogen
durch den Brachiocephalicus zur Carotis oder Oberarmarterie oder
durch eine Penetration in der Aorta selbst bis zu einem Punkt außerhalb
der Brusthöhle
erstreckt.
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Wie
aus 2B ersichtlich, kann das distale Segment 334 relativ
zu einer Längsmittelachse
des proximalen Segments 336 schräg (nicht-coplanar) verlaufen,
um sich an die Form des Aortenbogens des Patienten weiter anzupassen
und mit dem Mittelpunkt der Aortenklappe ausgerichtet zu sein. In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist das distale Segment 334 in einem Winkel
relativ zu einer Ebene angeordnet, die die Mittelachse des proximalen
Abschnitt 336 enthält,
wobei der Winkel a zwischen 2° und
30°, üblicherweise
zwischen 10° und
20°, vorzugsweise
etwa 15°,
beträgt.
Die Form und Dimensionen des geformten distalen Abschnitts 332 und
der Winkel a des distalen Segments 334 können jedoch je
nach der Konfiguration des Aortenbogens des individuellen Patienten
variieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Vorrichtung eine am distalen Ende 324 befestigte weiche
Spitze 338, um die Gefahr der Beschädigung von Herzgewebe, insbesondere
der Klappensegel der Aortenklappe, zu unterbinden, falls die Vorrichtung
mit derartigem Gewebe in Berührung kommt.
Die weiche Spitze 338 kann gerade sein oder sich in distaler
Richtung verjüngen,
wobei ein axialer Durchgang mit der Öffnung 331 am distalen
Ende des Schafts 322 ausgerichtet ist. Vorzugsweise besteht
die weiche Spitze 338 aus einem Polymer mit niedrigem Durometer-Wert
wie z. B. Polyurethan oder Pebax (mit einem Durometer-Wert im Bereich von
65 Shore A bis 35 Shore D).
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Zumindest
ein strahlenundurchlässiger
Streifen oder Marker 339 ist vorzugsweise auf dem Schaft 322 in
der Nähe
des distalen Endes 324 angeordnet, um die fluoroskopische
Visualisierung zwecks Positionierung des Ballons 330 in
der aufsteigenden Aorta zu erleichtern. Strahlenundurchlässige Marker 339 können einen
Band aus Platin oder einem anderen strahlenundurchlässigen Material
umfassen. Alternativ dazu kann ein Füllmittel aus Barium oder Wismutsalz
dem für
den Schaft 322 oder die weiche Spitze 338 verwendeten
Polymer zugesetzt sein, um für Strahlenundurchlässigkeit
zu sorgen.
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Wie
aus 2A ersichtlich, befindet sich ein Zurichtelement 340 im
ersten inneren Lumen 329 des Schafts 322, um längsseitig
relativ zum Schaft zu gleiten. Das Zurichtelement 340 kann
ein rohrförmiges
Stilett mit einem länglichen
Durchgang 344 zur Aufnahme eines Führungsdrahts 342 umfassen
(siehe unten). Alternativ dazu kann das Element 340 einen
relativ steifen Abschnitt des Führungsdrahts selbst
umfassen. Das Zurichtelement 340 kann ein polymeres Material
oder ein biologisch verträgliches Metall
wie z. B. rostfreier Stahl oder eine Nickel-Titan-Legierung mit einer
Biegesteifigkeit sein, die über jener
des Schafts 322 liegt. Auf diese Weise kann das Zurichtelement 340 distal
in den vorgeformten distalen Abschnitt 332 vorgeschoben
werden, um den Schaft 322 gerade zu richten, wodurch das
subkutane Einführen
der Partitionierungsvorrichtung 320 in eine Arterie und
das Vorschieben bis zum Aortenbogen erleichtert werden. Das Zurichtelement 340 kann
dann proximal relativ zum Schaft zurückgezogen werden, so dass das
distale Ende 324 in der aufsteigenden Aorta so positioniert
werden kann, dass sich der vorgeformte distale Abschnitt 332 an
die Form des Aortenbogens anpasst.
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Ein
beweglicher Führungsdraht 342 wird gleitend
durch das erste innere Lumen 329 angeordnet – entweder
durch den Längsdurchgang 344 im Zurichtelement 340 (extern
und parallel zum Zurichtelement 340) oder durch ein getrenntes
Lumen im Schaft 322. Der Führungsdraht 342 erstreckt
sich durch die Öffnung 331 im
distalen Ende 324 des Schafts 322 und kann in
eine Arterie distal zum Schaft 322 vorgeschoben werden,
was das Vorschieben des Schafts 322 durch die Arterie zur
aufsteigenden Aorta durch Gleiten des Schafts über den Führungsdraht erleichtert. In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist der Führungsdraht 342 relativ
steif, um den Schaft 322 zumindest teilweise gerade zu
richten; das Zurichtelement 340 ist in diesem Fall für das Einführen des
Schafts 322 nicht erforderlich. In dieser Ausführungsform
kann der Führungsdraht 342 z. B.
aus rostfreiem Stahl oder einer Nickel-Titan-Legierung bestehen
und besitzt einen Durchmesser von etwa 1,0 bis 1,6 mm.
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Der
Schaft 322 kann eine Vielzahl unterschiedlicher Konfigurationen
aufweisen, wobei dies vom jeweils durchzuführenden Eingriff abhängt. In
einer Ausführungsform
besitzt der Schaft 322 eine Multi-Lumen-Konfiguration mit
drei nicht-koaxialen parallelen Lumina in einer einzigen Extrusion
(siehe 2C). Zu den drei Lumina zählen das
erste innere Lumen 329, das das Zurichtelement 340 und
den Führungsdraht 342 aufnimmt
und die Öffnung 331 am
distalen Ende enthält;
ein Aufblaslumen 346, das sich an einer Aufblasöffnung 347 in
der Nähe
des distalen Endes des Schafts 322 öffnet und in Kommunikation
mit dem Inneren des Ballons 330 steht; und ein drittes
Lumen 348, das eine nicht dargestellte Öffnung am distalen Ende 324 des
Schafts besitzt, um Druck in der aufsteigenden Aorta stromauf vom
Ballon 330 abzufühlen.
In dieser Ausführungsform
ist die größte Querdimension
des ersten inneren Lumens 329 vorzugsweise etwa 1–4 mm. Günstigerweise
ist die distale Öffnung
im dritten Lumen 348 radial von der Öffnung 331 im ersten
inneren Lumen 329 versetzt, so dass die Infusion oder das
Ansaugen von Fluid durch das erste innere Lumen 329 die
durch das dritte Lumen 348 vorgenommenen Druckmessungen
nicht beeinflusst.
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Es
ist zu beachten, dass bei Verwendung der Partitionierungsvorrichtung 320 für die anterograde Zufuhr
von kardioplegem Fluid durch das erste innere Lumen 329 die
Konfiguration solcherart ist, dass für eine ausreichende Strömungsrate
dieses Fluids gesorgt wird, damit die Herzparalyse aufrechterhalten wird,
während übermäßige Hämolyse in
der Blutkomponente (falls vorhanden) des Fluids vermieden wird. In
einer derzeit bevorzugten Ausführungsform
ist Kaltblut-Kardioplegie das bevorzugte Verfahren zur Herbeiführung von
Herzstillstand, wobei ein gekühltes
Gemisch aus Blut und einer kristalloiden KCl-Salzlösung in
die Koronararterien eingeleitet wird, um das Myokard zu perfundieren
und paralysieren. Das kardioplege Fluidgemisch wird vorzugsweise
durch einen in ein Eisbad eingetauchten Schlauch geschickt, um das
Fluid auf eine Temperatur von etwa 3°C–10°C vor der Beförderung
durch das innere Lumen 329 abzukühlen. Das kardioplege Fluid
wird mit ausreichender Strömungsrate
und ausreichendem Druck durch das innere Lumen 329 geleitet,
um den Druck in der Aortenwurzel (gemessen durch das dritte Lumen 348)
auf einem ausreichend hohen Wert zu halten, damit der Fluss durch
die Koronararterien induziert und damit das Myokard perfundiert
werden kann. Üblicherweise
wird ein Druck von etwa 6,7–13,3
kPa (50–100
mmHg), vorzugsweise 8,0–9,3 kPa
(60–70
mmHg), in der Aortenwurzel während
der Infusion von kardioplegem Fluid aufrechterhalten, obwohl dieser
Wert je nach Patientenanatomie, physiologischen Veränderungen
wie z. B. koronarer Dilatation und anderen Faktoren etwas variieren
kann. Gleichzeitig sollte beim Pumpen des kardioplegen Fluids durch
das innere Lumen 329 das Fluid keinen Pumpdrücken von über 40 kPa
(300 mmHg) ausgesetzt sein, um die Hämolyse in der Blutkomponente des
Fluidgemisches zu vermeiden. In einer Ausführungsform der Erfindung ist
das erste innere Lumen 329 so konfiguriert, dass die Zufuhr
des kardioplegen Fluids mit einer Rate von etwa 250–350 ml/min,
vorzugsweise von etwa 300 ml/min, unter einem Druck von höchstens
etwa 300 ml/min erleichtert wird, wodurch der Transport von etwa
500–1000
ml Fluid in 1–3
Minuten ermöglicht
wird. Um für
die erwünschte Flussrate
bei diesem Druck zu sorgen, besitzt das innere Lumen 329 üblicherweise
eine Querschnittsfläche
von zumindest etwa 4,5 mm2, vorzugsweise
von etwa 5,6–5,9
mm2. In einer Ausführungsform der Erfindung besitzt
das D-förmige
Lumen 329 von 2C eine gerade Wand mit einer
Breite von etwa 3,3 mm und ein runde Wand mit einem Radius von etwa
1,65 mm. Ein vollständig
kreisrundes Lumen 329 (nicht dargestellt) könnte einen
Innendurchmesser von etwa 2,7 mm aufweisen. Das innere Lumen 329 könnte jedoch
beträchtlich
kleiner sein, wenn das kardioplege Fluid keine Blutkomponente besitzt – es könnte somit
unter höheren
Drücken
ohne Gefahr von Hämolyse
befördert
werden. Aufgrund seiner Myokard-schützenden Wirkung ist jedoch
das oben erwähnte
Blut-KCl-Gemisch derzeit vorzuziehen, was eine etwas größere Lumengröße erfordert
als im Fall eines kristalloiden kardioplegen KCl-Fluids ohne Blut.
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Der
Schaft 322 kann aus einer Vielzahl an Materialien bestehen,
z. B. aus biologisch verträglichen
Polymeren wie etwa Polyurethan, Polyvinylchlorid, Polyetherblockamid
oder Polyethylen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
in 2A ist der Schaft 322 aus Urethan gebildet
und besitzt einen Shore-Durometer-Wert im Bereich von 50–100 D.
Der Schaft 322 kann einen Biegemodul im Bereich von 70–100 kpsi,
vorzugsweise etwa 80–90 kpsi,
aufweisen. Ein Biegemodul in diesem Bereich sorgt für ausreichende
Steifigkeit, um die Eigenschaft, von einer Femoral- oder Iliakalarterie
in die aufsteigende Aorta geschoben zu werden, zu optimieren, während ausreichende
Flexibilität
geboten wird, um durch die gewundene Iliakalarterie und den Aortenbogen
zu navigieren. Sobald die Partitionierungsvorrichtung 320 mit
dem distalen Ende 324 in der aufsteigenden Aorta positioniert
wurde, erleichtert dieser Biegemodul auch die Ausübung einer
distal gerichteten Kraft auf den Schaft 322 vom proximalen
Ende 326 aus, um die Position des Ballons 330 gegen
das Ausströmen
von Blut aus dem linken Ventrikel beim Aufblasen des Ballons beizubehalten.
In anderen Ausführungsformen
können
die Dimensionen, die Geometrie und/oder die Materialien des Schafts 322 sowie
der Spule 360 über
die Schaftlänge
variieren, so dass der Schaft in verschiedenen Bereichen variable
Biegesteifigkeit aufweist. Beispielsweise kann der vorgeformte distale
Abschnitt 332 für die
Führung
durch den Aortenbogen flexibler sein, während der proximate Abschnitt 336 aus
Gründen der
besseren Vorschubleistung und der Widerstandsfähigkeit gegenüber Verlagerung
steifer sein kann.
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Der
Ballon 330 kann aus verschiedenen Materialien bestehen
und zu verschiedenen Geometrien ausgestaltet sein. In einer bevorzugten
Ausführungsform
besitzt der Ballon 330 ein Profil im entleerten Zustand,
das klein genug ist, um ihn in die Femoral- oder Iliakalarterie
einzuführen,
z. B. mit einem Außendurchmesser
von 4–9
mm, und ein Profil im ausgedehnten bzw. aufgeblasenen Zustand, das
große genug
ist, um die aufsteigende Aorta vollständig zu verschließen, z.
B. mit einem Außendurchmesser von
20–40
mm. Das Verhältnis
zwischen dem Durchmesser des ausgedehnten Profils und dem Durchmesser
des entleerten Profils liegt somit zwischen 2 und 10, vorzugsweise
zwischen 5 und 10. Der Ballon ist überdies konfiguriert, den Kontakt
der Arbeitsfläche
des Ballons mit der Aortenwand zu maximieren, um sich dadurch Verschiebungen
zu widersetzen und das Austreten von Flüssigkeit um den Ballon zu minimieren,
vorzugsweise besitzt er eine Arbeitsfläche mit einer axialen Länge im Bereich
von etwa 3 bis etwa 7 cm, wenn sich der Ballon im ausgedehnten Zustand
befindet. Oberflächenmerkmale
wie etwa Stege, Kämme
oder Höcker
können
sich auch auf der Ballonarbeitsfläche befinden, um für größere Reibung
und damit höheren
Verlagerungswiderstand zu sorgen.
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Der
Ballon 330 weist vorzugsweise einen bestimmten Grad radialer
Dehnung oder Streckung auf, so dass eine einzige Ballongröße für Aorten
verschiedener Durchmesser verwendet werden kann. Materialien, die
sich für
den Ballon 330 eignen, sind z. B. Polyurethane, Polyethylen-Terephthalat
(PET), Polyvinylchlorid (PVC), Polyolefinlatex, Ethylenvinylacetat
(EVA) u. dgl. Allerdings muss der Ballon 330 ausreichende
Strukturintegrität
im aufgeblasenen Zustand aufweisen, um seine allgemeine Form und
Position relativ zum Schaft 322 unter dem systolischen Druck
des Blutstroms durch die aufsteigende Aorta aufrechtzuerhalten.
In einer Ausführungsform
der Erfindung besteht der Ballon 330 aus Polyurethan oder einem
Gemisch von Polyurethan und Polyvinyl wie etwa PVC. Es stellte sich
heraus, dass solche Materialien über
ausreichend elastische Dehnung verfügen, um eine Reihe von Gefäßdurchmessern
aufzunehmen, während
ihre strukturelle Integrität
ebenfalls ausreichend ist, um ihre Form und Position in der aufsteigenden
Aorta beizubehalten, wenn Blut aus dem linken Ventrikel ausströmt. In anderen
bevorzugten Ausführungsformen
kann der Ballon außerdem
mit einer Vielzahl an Falten bzw. Falzen versehen sein, aufgrund
derer der Ballon durch Evakuierung zu einem kleinen entleerten Profil
zusammensacken kann, damit man ihn in die Femoral- oder Iliakalarterie
einführen
kann.
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2D veranschaulicht
das entleerte und aufgeblasene Profil einer bevorzugten Ausführungsform
des elastomeren Ballons 330 des intraaortalen Partitionierungskatheters 320.
Das entleerte Profil 330' besitzt
eine längliche
bzw. ovale Form, die durch das Ballonformungsverfahren entsteht.
Die Wanddicke des geformten Ballons 330' beträgt im entleerten Zustand typischerweise
etwa 0,090–0,130
mm. Der entleerte Ballon 330' besitzt
einen Durchmesser von etwa 12 mm. Der aufgeblasene Ballon 330 nimmt eine
ungefähr
kugelförmige
Gestalt mit einem maximalen Durchmesser von etwa 40 mm im aufgeblasenen
Zustand an. Die ovale Form des geformten Ballons erwies sich insofern
als vorteilhaft, als der entleerte Ballon 330' in diesem Zustand
ein Profil besitzt, das weniger voluminös und glatter ist als für andere untersuchte
Ballongeometrien. Dadurch kann der entleerte Ballon 330' gefaltet und
leichter durch eine perkutane Punktion in die Femoralarterie oder
durch eine Einführungshülle bzw.
eine duale Vorrichtung aus arterieller Kanüle und Einführungshülle geschoben werden. Andere
in Frage kommende Geometrien für
den geformten elastomeren Ballon 330 sind ein einfacher
Zylinder, ein vergrößerter Zylinder
mit zulaufenden Enden oder eine Kugelform.
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2E stellt
eine weitere bevorzugte Ausführungsform
des elastomeren Ballons 330 des intraaortalen Partitionierungskatheters 320 dar.
Nach dem Formen wird das distale Ende 200 des entleerten
Ballons 300' umgedreht
und klebend am distalen Ende 202 des Katheterschafts 322 befestigt.
Wenn der Ballon zu seinem aufgeblasenen Profil 330 aufgeblasen
wird, wird das distale Ende 202 des Katheterschafts 322 durch
den aufgeblasenen Ballon 330 geschützt und daran gehindert, die
Aortenklappe oder die Aortenwände
zu berühren,
so dass die weiche Spitze 338 der Ausführungsform der 2A, 2B und 2D überflüssig ist.
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Wiederum
Bezug nehmend auf 2A ist ein Dreifach-Arm-Adapter 364 am
proximalen Ende 326 des Schafts 322 befestigt.
Der Dreifach-Arm-Adapter 364 enthält eine Arbeitsöffnung 366 in
Kommunikation mit dem ersten inneren Lumen 329, durch die
das Zurichtelement 340 und der Führungsdraht 342 eingeführt werden
können,
um den Schaft 322 gerade zu richten und somit die Einführung des Katheters 320 in
die Femoralarterie zu erleichtern. Sobald der Katheter innerhalb
der aufsteigenden Aorta des Patienten positioniert ist, können das
Zurichtelement 340 und der Führungsdraht 342 zurückgezogen werden,
damit man eine endovaskuläre
Vorrichtung durch die Arbeitsöffnung 366 in
das erste innere Lumen 329 des Katheters einführen kann.
Die Arbeitsöffnung 366 kann
auch für
die Infusion von Fluid wie z. B. von kardioplegem Fluid, Salzlösung oder
Kontrastlösung
sowie für
das Ansaugen von Blut, Fluiden und Gewebstrümmern durch das erste innere
Lumen 329 ausgebildet sein. Der Dreifach-Arm-Adapter 364 enthält ferner
eine Aufblasöffnung 368 in
Kommunikation mit dem Aufblaslumen, die zur Verbindung mit einer
Aufblasfluid-Zufuhrvorrichtung wie z. B. einer Injektionsnadel 370 oder
einer anderen im Handel erhältlichen
Ballonaufblasvorrichtung wie z. B. dem IndeflatorTM (einem
Produkt von Advanced Cardiovascular Systems, Inc. aus Santa Clara,
CA, USA) konfiguriert ist. Eine Druckmessöffnung 372 steht in Kommunikation
mit dem dritten Lumen (348 oder 354) und ist zur
Verbindung mit einer Druckmessvorrichtung ausgebildet. Wenn der
Schaft 322 nur das erste innere Lumen 329 und
das Aufblaslumen 358 enthält (so wie in den 26B, 28 und 30), kann die Öffnung 372 mit dem
ersten inneren Lumen 329 in Kommunikation stehen und zur
Druckmessung, Fluidinfusion oder Fluidansaugung konfiguriert sein.
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Eine
zweite alternative Ausführungsform
der Partitionierungsvorrichtung 320 ist in 3A–3B dargestellt.
In dieser Ausführungsform
ist der Schaft 322 in einem inneren Lumen 420 eines
Führungskatheters 422 positionierbar.
Die Vorrichtung 320 kann so konfiguriert sein, wie dies
oben unter Bezugnahme auf 2A beschrieben
ist, umfassend den Ballon 330 in der Nähe des distalen Endes 324,
das innere Lumen 329, das Aufblaslumen 346, das
Drucklumen 348, die am distalen Ende 324 befestigte
weiche Spitze 338 und den am proximalen Ende 326 befestigten
Dreifach-Arm-Adapter 364.
Der Führungskatheter 422 besitzt
ein proximales Ende 424 und ein distales Ende 426,
wobei sich dazwischen das axiale Lumen 420 erstreckt. Eine
nicht dargestellte weiche Spitze kann am distalen Ende 426 befestigt
sein, um die Verletzung der Aorta oder der Aortenklappe im Falle
des Kontakts damit zu minimieren. Ein proximaler Adapter 428 ist
am proximalen Ende 424 befestigt und besitzt eine erste Öffnung 430 in
Kommunikation mit dem Lumen 420, durch die der Schaft 322 einsetzbar
ist, und eine zweite Öffnung 432 in
Kommunikation mit dem Lumen 420 zwecks Infusion oder Ansaugen
von Fluid. Die Öffnung 430 kann überdies
ein Hämostaseventil
aufweisen. Der Führungskatheter 422 besitzt
auch einen distalen Abschnitt 434, der entweder vorgeformt
oder zu einer Form biegbar ist, die sich im Allgemeinen an die Form
des Aortenbogens anpasst. Techniken zum Vorformen oder Biegen des
distalen Abschnitts 434 des Führungskatheters 422 werden
oben in Zusammenhang mit 2A und 2B beschrieben.
In einer Ausführungsform
der Erfindung ist der Führungskatheter 422 zu
einer im Allgemeinen U-förmigen Konfiguration
vorgeformt, wobei der Krümmungsradius
im Bereich von 20–80
mm liegt. In dieser Ausführungsform
ist ein nicht dargestelltes Stilett wie das oben in Zusammenhang
mit 25–30 beschriebene
vorgesehen, um den distalen Abschnitt 434 gerade zu richten
und den Führungskatheter
damit perkutan in eine Arterie einzuführen.
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Bei
der Verwendung wird der Führungskatheter 422 in
eine Arterie eingeführt,
z. B. eine Femoral- oder Iliakalarterie, und in Richtung des Herzens vorgeschoben,
bis sich das distale Ende 426 in der aufsteigenden Aorta
befindet. Ein nicht dargestellter Führungsdraht kann zur Steigerung
des präzisen Vorschubs
dienen. Wenn ein Stilett dazu verwendet wird, einen vorgeformten
Führungskatheter
für das subkutane
Einsetzen gerade zu richten, wird das Stilett zurückgezogen,
wenn der vorgeformte distale Abschnitt 434 durch den Aortenbogen
vorgeschoben wird. Sobald sich der Führungskatheter 422 in
Position befindet, kann man den Schaft 322 durch die Öffnung 430 und
das Lumen 420 einführen
und zum Herzen vorschieben, bis der Ballon 330 zwischen den
Koronarostia und dem Brachiocephalicus distal zum distalen Ende 426 des
Führungskatheters 422 positioniert
ist. Der distale Abschnitt 332 des Schafts 322 ist
so geformt, dass er sich durch den vorgeformten Abschnitt 434 des
Führungskatheters 422 an
den Aortenbogen anpasst. Der Ballon 330 wird dann aufgeblasen,
um die aufsteigende Aorta vollständig
zu verschließen
und den Blutstrom durch sie zu blockieren.
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In
einer dritten Ausführungsform
(gezeigt in 4A–4B) enthält die Partitionierungsvorrichtung 320 ein
Formungselement 440, das in einem Lumen im Schaft 322 positionierbar
ist, z. B. im dritten inneren Lumen 348. Das Formungselement 440 besitzt
ein proximales Ende 442, ein distales Ende 444 und
einen vorgeformten distalen Abschnitt 446. Der vorgeformte
distale Abschnitt 446 kann im Allgemeinen – wie aus
der Abbildung ersichtlich – U-förmig sein
oder eine winkelige S-Form oder eine andere Konfiguration im unbelasteten
Zustand aufweisen, der den distalen Abschnitt 332 so formt,
dass er sich im Allgemeinen an zumindest einen Teil des Aortenbogens
des Patienten anpasst. Das Formungselement 440 besteht
vorzugsweise aus rostfreiem Stahl, einer Nickel-Titan-Legierung
oder einem anderen biologisch verträglichen Material mit einer
Biegesteifigkeit über
jener des Schafts 322, um den distalen Abschnitt 332 zur
erwünschten
Form zu verbiegen. Das Formungselement 440 kann ein Führungsdraht
sein, über
den der Schaft 322 zur aufsteigenden Aorta vorgeschoben
wird, oder es kann ein Stilett sein, das in das dritte innere Lumen 348 eingesetzt
wird, nachdem der Schaft 322 mit dem Ballon 330 in
der aufsteigenden Aorta angeordnet wurde. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Formungselement 440 konfiguriert, das distale Ende 324 des
Schafts 322 an einer radialen Position innerhalb der aufsteigenden Aorta
so zu positionieren, dass es von deren Innenwand beabstandet und
vor allem axial mit dem Mittelpunkt der Aortenklappe ausgerichtet
ist.
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In
einem weiteren, in 5A–5D veranschaulichten
Aspekt der Erfindung ist die Partitionierungsvorrichtung 320 an
eine Arterienbypass-Kanüle 450 gekoppelt,
so dass man sowohl die Vorrichtung 320 als auch die Kanüle 450 durch
die gleiche Arterienpunktion einschieben kann. Die Arterienbypass-Kanüle 450 ist
zur Verbindung mit einem kardiopulmonalen Bypass-System für die Zufuhr
von mit Sauerstoff angereichertem Blut in das Arteriensystem des
Patienten konfiguriert. Die Arterienbypass-Kanüle 450 besitzt ein
distales Ende 452, ein proximales Ende 454, ein
sich zwischen dem proximalen Ende 454 und dem distalen
Ende 452 erstreckendes Blutflusslumen 456 sowie
eine Ausflussöffnung 458 am
distalen Ende 452. Eine Vielzahl an zusätzlichen Ausflussöffnungen 460 kann
entlang der Länge
der Arterienbypass-Kanüle 450 vorhanden sein,
insbesondere in der Nähe
des distalen Endes 452. In einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Arterienbypass- Kanüle 450 ein
Länge zwischen
etwa 10 und 60 cm, vorzugsweise zwischen etwa 15 und 30 cm, auf.
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Ein
Adapter 462 ist mit dem proximalen Ende 454 der
Bypass-Kanüle 450 verbunden
und enthält eine
erste Zugangsöffnung 464 und
eine zweite Zugangsöffnung 466,
die beide in Fluidkommunikation mit dem Blutflusslumen 456 stehen.
Die Zugangsöffnung 466 ist
zur Fluidverbindung mit einem Schlauch aus einem kardiopulmonalen
Bypass-System konfiguriert und besitzt vorzugsweise eine Tülle 468.
Die Zugangsöffnung 464 ist
konfiguriert, die Partitionierungsvorrichtung 320 aufzunehmen.
Vorzugsweise ist ein Hämostaseventil 470 (Siehe 5C und 5E) in der Zugangsöffnung 464 angebracht,
um das Austreten von Blut und anderen Fluiden durch die Zugangsöffnung 464 zu
verhindern – gleichgültig, ob der
Schaft 322 der Partitionierungsvorrichtung 320 darin
positioniert ist oder nicht. Das Hämostaseventil 470 kann
diverse allgemein bekannte Konstruktionen aufweisen; z. B. kann
es eine elastomere Scheibe 469 mit einem oder mehreren
Schlitzen 472, durch die der Schaft 422 angeordnet
werden kann, und eine Membran 471 angrenzend an die Scheibe
mit einem mittig positionierten Loch 474 zur Abdichtung um
die Peripherie des Schafts 322 sein. Eine Hämostaseventil
dieser Art ist in US-Patent 4.000.739 beschrieben. Andere Typen
von Hämostaseventilen kommen
ebenfalls in Frage, z. B. Entenschnabelventile, O-Ring-Dichtungen
sowie mechanische Dreh- oder
Gleitventile. Außerdem
kann ein Touhy-Borst-Ventil 473 mit einer mit Gewinde versehenen
drehbaren Kappe 475 am proximalen Ende der Zugangsöffnung 464 aufsitzen,
um das Klemmen und Abdichten um den Schaft 322 durch Anziehen der
Kappe 475 zu erleichtern, was die O-Ringe 477 um
den Schaft 322 zusammendrückt.
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Der
Schaft 322 der Partitionierungsvorrichtung 320 und
das Blutflusslumen 456 der Bypass-Kanüle 450 sind konfiguriert
und dimensioniert, um ausreichenden Blutfluss durch das Blutflusslumen 456 zu
erleichtern und dadurch den vollen kardiopulmonalen Bypass mit komplettem
Stillstand der Herzaktivität
zu unterstützen
(ohne unerwünschte
Hämolyse).
In einer bevorzugten Ausführungsform
besitzt die Arterienbypass-Kanüle 450 einen
Außendurchmesser
von 6–10
mm, und das Blutflusslumen 456 weist einen Innendurchmesser
von 5–9
mm auf. Der Schaft 322 der Partitionierungsvorrichtung 320 besitzt
einen Außendurchmesser
im Bereich von 2–5 mm.
Auf diese Weise unterstützt
das Blutflusslumen 456 mit darin befindlichem Schaft 322 eine
Blutflussrate von zumindest etwa 4 l/min unter einem Pumpendruck
von weniger als etwa 33,3 kPa (250 mmHg).
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Die
Arterienbypass-Kanüle 450 wird
vorzugsweise in eine Arterie, üblicherweise
in eine Femoralarterie, so eingeschoben, wobei die Partitionierungsvorrichtung 320 vom
Blutflusslumen 456 entfernt ist. Ein Absperrorgan 476 (siehe 5D)
kann im Blutflusslumen 456 angeordnet sein, so dass sich das
zulaufende distale Ende 478 des Absperrorgans 476 distal
vom distalen Ende 452 der Arterienbypass-Kanüle 450 erstreckt.
Die Arterienbypass-Kanüle 450 kann
unter Zuhilfenahme verschiedener Techniken in die Arterie eingeführt werden,
z. B. mittels perkutaner Verfahren wie z. B. der Seldinger-Technik,
doch sie besitzt üblichenrweise
eine ausreichende Größe, um einen
chirurgischen Schnitt zu erfordern. Ein Führungsdraht 480 kann
gleitend durch ein Lumen 482 im Absperrorgan 476 in
Position gebracht werden, um das Einführen der Arterienbypass-Kanüle 450 zu
vereinfachen. Der Führungsdraht 480 wird
durch eine Arteriotomie in die Arterie geschoben und die Arterienbypass-Kanüle 450 mit dem
darin befindlichen Absperrorgan 476 über den Führungsdraht 480 in
die Arterie geschoben. Das Absperrorgan 476 kann dann entfernt
werden, wodurch die Partitionierungsvorrichtung 320 durch
das Blutflusslumen 456 in die Arterie eingesetzt werden
kann; dies erfolgt üblicherweise über den
Führungsdraht 480.
Dieser kann zum Herzen und in die aufsteigende Aorta geschoben werden,
um die Positionierung des distalen Endes 324 der Partitionierungsvorrichtung 320 darin
zu erleichtern.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform,
die in 5B im Querschnitt zu sehen ist, besitzt
der Schaft 322 der Partitionierungsvorrichtung 320 einen
Außendurchmesser
von etwa 3,45 mm oder 10,5 French (Charrière-Skala). Der Drei-Lumen-Schaft 320 wird
aus einem thermoplastischen Elastomer mit einem Shore D-Durometer-Wert von etwa
72 stranggepresst. Das D-förmige
Infusionslumen 329 besitzt eine Höhe von der Interlumenwand 702 bis
zur Außenwand 700 von
etwa 2,08 mm, was eine ausreichende Flussrate für die Zufuhr von kardioplegem
Fluid und ausreichenden Durchmesserspielraum für das Führen einer endovaskulären Vorrichtung
durch das Infusionslumen 329 zum Zwecke eines endovaskulären Eingriffs
im Herzen oder in den Blutgefäßen des
Patienten ermöglicht.
Das Ballonaufblaslumen 346 besitzt in der vorliegenden
Ausführungsform
eine Breite von etwa 1,40 mm, und das Drucküberwachungslumen 348 weist
eine Breite von etwa 0,79 mm auf. Die interluminale Wand 702 zwischen
den drei Lumina und die Außenwand 700 des Schafts 322 weisen
eine Wanddicke von etwa 0,20 mm auf. Wenn der Schaft 322 von
10,5 French durch das Blutflusslumen 456 einer Arterienbypass-Kanüle 450 mit
21 French (einem Außendurchmesser
von 7,00 mm) eingeführt
wird, erlaubt das Blutflusslumen 456 eine Blutflussrate
von etwa 5 l/min unter einem Pumpendruck von etwa 46,7 kPa (350
mmHg). Wenn der Schaft 322 von 10,5 French durch das Blutflusslumen 456 einer
Arterienbypass-Kanüle 450 von
23 French (einem Außendurchmesser
von 7,67 mm) eingeführt
wird, ermöglicht
das Blutflusslumen 456 eine Blutflussrate von etwa 6 l/min
unter einem Pumpendruck von etwa 46,7 kPa (350 mmHg). Die Entscheidung,
welche Größe der Arterienbypass-Kanüle 450 für einen
bestimmten Patienten verwendet werden soll, hängt von der Größe der Femoralarterien des
Patienten und seiner allgemeinen Körpergröße ab, die die erforderliche
Flussrate bestimmt.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann die Arterienbypass-Kanüle 450 solcherart
konfiguriert sein, dass die Partitionierungsvorrichtung 320 aus
dem Blutflusslumen 456 nicht entfernbar ist. In dieser
Ausführungsform
wird die Bypass-Kanüle 450 in
eine Arterie eingeführt,
während
die Partitionierungsvorrichtung 320 im Blutflusslumen 456 positioniert
ist. Die Partitionierungsvorrichtung 320 kann innerhalb
eines begrenzten Bewegungsbereichs innerhalb des Blutflusslumen 456 gleitbar
sein. Alternativ dazu kann die Partitionierungsvorrichtung 320 an
der Arterienbypass-Kanüle 450 befestigt
sein, um relative Bewegung zwischen ihnen zu vermeiden. Beispielsweise
kann der Schaft 322 aus dem gleichen Schlauch extrudiert
sein, der zur Bildung der Arterienbypass-Kanüle 450 verwendet wird,
oder es kann der Schaft 322 im Inneren des Blutflusslumens 456 oder
am distalen Ende 452 der Arterienbypass-Kanüle 450 befestigt
sein. Außerdem
kann das distale Ende 452 der Bypass-Kanüle 450 sich
verjüngen,
so dass um den Schaft 322 eine Dichtung entsteht, und mit
dem Schaft 322 verbunden sein oder nicht. In dieser Konfiguration
ermöglichen
die Seitenöffnungen 460 das
Ausströmen
von Blut aus dem Blutflusslumen 456.
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6 ist
eine schematische Darstellung eines Patientenherzens 210,
das teilweise aufgeschnitten ist, um einige der inneren Herzstrukturen darzustellen.
Die intraaortale Partitionierungsvorrichtung 212 wurde
perkutan in eine Arterie wie z. B. die Femoralarterie mittels der
Seldinger-Technik oder eines Arterienschnitts eingeführt und
in die aufsteigende Aorta 223 vorgeschoben. Der Okklusionsballon 227 wird
innerhalb der aufsteigenden Aorta 223 aufgeblasen, um das
Aortenlumen zu verschließen
und das Herz 210 und die Aortenwurzel 226 vom
Rest des Kreislaufsystems zu trennen. Im Allgemeinen wird das Kreislaufsystem
auf kardiopulmonalen Bypass gesetzt und das Herz zum Stillstand
gebracht, z. B. durch Infusion eines kardioplegen Wirkstoffs, durch
hypothermischen Stillstand o. dgl.; gleichzeitig erfolgt das Aufblasen
des Okklusionsballons 227. Eine oder mehrere endovaskuläre Vorrichtungen werden
durch ein inneres Lumen in der intraaortalen Partitionierungsvorrichtung 212 eingeführt, um
einen diagnostischen oder therapeutischen endovaskulären Eingriff
im Herzen oder in den Blutgefäßen des Patienten
vorzunehmen.
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In
dieser Ausführungsform,
die außerhalb des
Schutzumfangs der Erfindung liegt, wurde ein Lichtleiter-Kardioskop
oder Angioskop 237 durch die intraaortale Partitionierungsvorrichtung 212 in
die Aortenwurzel 226 eingeführt, um die inneren Strukturen
des Herzens 210 und der Blutgefäße zu visualisieren. Die Aortenwurzel 226 und/oder
die Kammern des Herzens 210 und seiner Blutgefäße können mit transparenter
Flüssigkeit
gefüllt
werden, z. B. mit Salzlösung
oder mit kristalloider kardiopleger Lösung, die durch ein Lumen in
der intraaortalen Partitionierungsvorrichtung 212 infundiert
wird, um das Blut zu verdrängen
und klare Sicht auf Strukturen wie z. B. die Aorten- oder Mitralklappe,
die Aortenwurzel oder die Koronararterien zu bieten. Das Angioskop 237 kann
zur Diagnose insuffizienter, stenotischer oder kalzifizierter Herzklappen,
atrialer oder ventrikulärer
Septumdefekte, Ductus arteriosus apertus persistens, Koronararterien-Erkrankung
oder anderen Zuständen herangezogen
werden. Dieser endovaskuläre
Eingriff kann als Vorbereitung auf oder als Beobachtung während eines
therapeutischen Eingriffs wie z. B. der Reparatur oder des Austauschs
einer Herzklappe erfolgen, oder er kann zusätzlich zu einem gleichzeitig
stattfindenden Eingriff auf dem Herzen durchgeführt werden. Zudem zeigt 6 einen Abzugskatheter 238 für den linken
Ventrikel, der in den linken Ventrikel des Herzens 210 eingesetzt
ist, um Blut und andere Flüssigkeiten
aus dem Herzen zu entfernen und somit den Druck zu lindern, der
möglicherweise
zu einer Distention des Herzens führen könnte, während der Patient auf kardiopulmonalen Bypass
gesetzt ist.
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1 und 7 zeigen
eine weitere erfindungsgemäß Ausführungsform
des Systems zur Durchführung
endovaskulärer
Eingriffe. Die intraaortale Partitionierungsvorrichtung 10 wurde
bereits in die aufsteigende Aorta 12 eingeführt und
der Okklusionsballon 11 aufgeblasen, um das Aortenlumen
zu verschließen,
wie dies oben beschrieben ist. In diesem zur Veranschaulichung dienenden
Beispiel, das außerhalb
des Schutzumfangs der Erfindung liegt, wurde ein Valvuloplastik-Katheter 500 durch
ein inneres Lumen 40 der intraaortalen Partitionierungsvorrichtung 10 eingeführt (siehe 1).
Der Valvuloplastik-Kathether 500 besitzt einen ausdehnbaren
Dilatationsballon 502 am distalen Ende eines länglichen
Schafts 504. Eine mit Fluid gefüllte Nadel 508 oder
eine andere Aufblasvorrichtung ist an einem Anschlussstück 506 am
proximalen Ende des Schafts 504 befestigt. Ein Aufblaslumen
innerhalb des Schafts 504 verbindet das Anschlussstück 506 mit dem
Inneren des Dilatationsballons 502. Dieser wird durch das
Lumen 40 der intraaortalen Partitionierungsvorrichtung 10 in
entleertem Zustand eingeführt,
bis er aus dem distalen Ende 41 der intraaortalen Partitionierungsvorrichtung 10 in
die Aortenwurzel gelangt. Der Dilatationsballon 502 wird über die Aortenklappe 66 des
Patienten vorgeschoben und innerhalb der Aortenklappe 66 ausgedehnt
(siehe 7), um Klappenstenose zu reduzieren oder verkalkte
Klappensegel zu mobilisieren. Der Dilatationsballon 502 wird
dann entleert und der Valvuloplastik-Katheter 500 aus dem
Patienten gezogen.
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8 zeigt
eine Ausführungsform
des Systems der Erfindung, die einen elektrophysiologischen Mapping-
und Ablationskatheter 660 mit der zuvor beschriebenen intraaortalen
Partitionierungsvorrichtung kombiniert. 8 ist eine
schematische Darstellung der linken Seite des Patientenherzens,
die abgeschnitten ist, um das Innere des linken Ventrikels 13 und
des linken Atriums 14 zu zeigen. Die intraaortale Partitionierungsvorrichtung 10 wurde
perkutan in die aufsteigende Aorta 12 eingeführt, und
der Okklusionsballon 11 kann aufgeblasen werden, um das
Aortenlumen zu verschließen
und das Herz und die Aortenwurzel vom Rest des Kreislaufsystems
zu trennen. Ein endokardialer Multielektroden-Katheter 660 für elektrophysiologisches
Mapping und Ablation wird durch ein inneres Lumen 40 der
intraaortalen Partitionierungsvorrichtung 10 eingeführt. In 8 wurde der
Elektrophysiologie-Katheter 660 durch
die Aortenklappe 66 und in den linken Ventrikel 13 des
Herzens vorgeschoben.
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Der
Elektrophysiologie-Katheter 660 besitzt vier Drahtanordnungen 662,
die sich durch einen länglichen
Katheterschaft 666 erstrecken. Jede der Drahtanordnungen 662 besitzt
mehrere Elektroden 664 (in der dargestellten Ausführungsform
sechs pro Drahtanordnung), die jeweils mit getrennten isolierten
Elektrodrähten
(nicht dargestellt) im Katheterschaft 666 verbunden sind.
Getrennte elektrische Steckverbinder (nicht dargestellt) sind mit
jedem der Elektrodrähte
am proximalen Ende des Katheters 660 verbunden. Die Drahtanordnungen 662 sind komprimierbar,
so dass sie in ein inneres Lumen 668 innerhalb des Katheterschafts 666 zurückgezogen werden
können,
damit man die Vorrichtung 660 durch die intraaortale Partitionierungsvorrichtung 10 einführen kann.
Wenn die Drahtanordnungen 662 aus dem Katheterschaft 666 gezogen
werden, dehnen sie sich innerhalb des linken Ventrikels 13 des
Herzens aus, um die Elektroden 664 in elektrischem Kontakt
mit der Innenwand des Ventrikels 13 zu halten. Der Elektrophysiologie-Katheter 660 kann
ebenso durch die Mitralklappe 520 vorgeschoben und im linken
Atrium 14 des Herzens ausgedehnt werden.
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Der
Elektrophysiologie-Katheter 660 kann dazu dienen, die elektrisch
leitenden Wege in der Ventrikelwand abzubilden (mapping) und abnormale Foci
zu lokalisieren, die zu atrialer oder ventrikulärer Tachykardie oder anderen
elektrophysiologischen Problemen des Herzens führen könnten. Sobald die abnormalen
Foci lokalisiert sind, können
sie durch Anlegen von Gleich- oder Wechselstrom über die zwei nächsten angrenzenden
Elektroden an die Stelle ablatiert werden, welcher Strom ausreicht,
um den Fluss elektrischer Impulse entlang des Wegs permanent zu
stören.
Alternativ dazu kann ein weiterer Ablationskatheter verwendet werden,
um die abnormalen Foci zu lokalisieren und zu ablatieren, sobald
sie diagnostiziert wurden. Konkrete Beispiele für elektrophysiologische Mapping-
und Ablationskatheter, die sich zur Verwendung mit dem erfindungsgemäßen System
zur Durchführung
endovaskulärer
Eingriffe eignen, sind in den folgenden Patenten beschrieben: US-Patent
4.699.147 (Donald A. Chilson und Kevin W. Smith); US-Patent 5.327.889
(Mir A Imran); US-Patent 4.960.134 (Wilton W. Webster); US-Patent 5.140.987
(Claudio Schuger und Russell T. Steinman); US-Patent 4.522.212 (Sandra
I. Gelinas, Daniel G. Cerundolo und John A. Abele); US-Patent 4.660.571
(Stanley R. Hess und Terri Kovacs); US-Patent 4.664.120 (Stanley
R. Hess); US-Patent 5.125.896
(Hikmat J. Hojeibane); und US-Patent 5.104.393 (Jeffrey M. Isner
und Richard Clarke).
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In
den obigen Beispielen kann das erfindungsgemäße System zur Durchführung endovaskulärer Eingriffe
in einer Vielzahl unterschiedlicher Arten betrieben werden; diese
hängen
von der Beschaffenheit und den Umständen des vorzunehmenden endovaskulären Eingriffs
ab. In vielen Fällen
ist es wünschenswert,
einen endovaskulären
Eingriff mit einem weiteren chirurgischen Eingriff auf dem Herzen
zu kombinieren, der entweder mittels eines thorakoskopischen oder
eines standardmäßigen Ansatzes
bei offenem Brustkorb durchgeführt
wird. In diesen Fällen
kann bzw. können
der endovaskuläre
Eingriff und bzw. oder der chirurgische Eingriff vorgenommen werden,
während
das Kreislaufsystem des Patienten durch ein kardiopulmonales Bypass-System
unterstützt
wird. Auf Wunsch kann der intraaortale Okklusionsballon des intraaortalen
Partitionierungskatheters aufgeblasen werden, um das Herz des Patienten
und einen durch den intraaortalen Partitionierungskatheter indundierten
kardioplegen Wirkstoff zu isolieren, damit das Herz des Patienten
stehen bleibt, während
der endovaskuläre
Eingriff und/oder der chirurgische Eingriff vorgenommen wird bzw.
werden. In einigen Fällen
ist es wünschenswert, den
endovaskulären
Eingriff vorzunehmen, während das
Herz noch immer schlägt,
und das Herz nur für die
gesamte Dauer oder einen Teil des chirurgischen Eingriffs zum Stillstand
zu bringen (oder umgekehrt), damit die gesamte Klemmzeit verkürzt wird.
Der endovaskuläre
Eingriff und der chirurgische Eingriff können gleichzeitig oder hintereinander
erfolgen, wobei die Reihenfolge beliebig ist. Ein Beispiel dieser oben
besprochenen Durchführungsart
ist die Kombination von Angioplastik, Atherektomie oder Endarterektomie
mit CABG-Chirurgie, um eine komplettere Revaskularisierung des Patientenherzens
zu erzielen.
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In
einigen anderen Fällen
kann bzw. können ein
bzw. mehrere endovaskuläre
Eingriffe auf dem Patientenherzen durchgeführt werden, ohne sie mit einem
anderen chirurgischen Eingriff zu kombinieren. Dieser Durchführungsmodus
ist dann vorteilhaft, wenn man das Herz zum Stillstand bringen möchte, um
die Durchführung
des endovaskulären
Eingriffs zu erleichtern oder die Belastung, der das Herz während einer
riskanten chirurgischen Intervention ausgesetzt ist, zu verringern.
Dies kann die Durchführung
verschiedener endovaskulärer
Eingriffe bei Patienten ermöglichen,
deren Herzfunktion stark beeinträchtigt
ist, so dass sie in anderen Fällen
keine geeigneten Kandidaten für
den Eingriff wären.
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In
einer alternativen Durchführungsart
kann der intraaortale Partitionierungskatheter als Führungskatheter
zum Einsetzen einer intraaortalen Vorrichtung und zur Durchführung eines
endovaskulären Eingriffs
verwendet werden, während
der Patient auf partielle kardiopulmonale Unterstützung gesetzt
ist, ohne den Okklusionsballon aufzublasen oder Herzstillstand herbeizuführen. Wenn
dies erwünscht
sein sollte, kann der intraaortale Partitionierungskatheter aktiviert
werden, um die Aorta zu verschließen und Kardioplegie zu bewirken,
wodurch der Patient vom partieller kardiopulmonaler Unterstützung auf
kompletten kardiopulmonalen Bypass wechselt. Dieser Durchführungsmodus
wäre vorteilhaft,
wenn man im Anschluss an die endovaskuläre Methode einen anderen chirurgischen
Eingriff auf dem Herzen entweder unter Anwendung einer thorakoskopischen
oder einer standardmäßigen. Technik
bei offenem Brustkorb vorsieht. Er wäre auch bei Durchführung einer
risikoreichen chirurgischen Intervention von Vorteil, so dass im
Falle von Komplikationen der Patient sofort auf vollen kardiopulmonalen
Bypass gesetzt und ohne Verzögerung
auf einen chirurgischen Notfallseingriff vorbereitet werden kann.
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In
jeder dieser Durchführungsarten
bietet das erfindungsgemäße System
zur Durchführung
endovaskulärer
Eingriffe eine Reihe von bislang unbekannten Vorteilen. Insbesondere
erlaubt es die unproblematische Kombination von Vorrichtungen zur Durchführung endovaskulärer Eingriffe,
und man hat die Möglichkeit
des kompletten kardiopulmonalen Bypass und kardioplegen Herzstillstands
zwecks Myokardkonservierung. Ferner erlaubt das System die Kombination
einer oder mehrerer endovaskulärer Eingriffe
mit chirurgischen Eingriffen auf dem Herzen oder den Blutgefäßen, so
dass beide Eingriffe vereinfacht werden und ihr invasiver Charakter
verringert wird; auf diese Weise werden Trauma und Morbidität des Patienten
reduziert.
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Die
Erfindung wurde hierin unter Bezugnahme auf bestimmte bevorzugte
Ausführungsformen beschrieben,
doch es ist für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung offenkundig, dass zahlreiche
Modifikationen und Verbesserungen der Erfindung möglich sind,
ohne von deren Schutzumfang abzuweichen.