-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
1. Gebiet der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft im Allgemeinen
Verfahren und Systeme zur Erzeugung von Wärme durch Oxidation von Kraftstoffen
mit Luft, ohne dass der Kraftstoff mit der Luft gemischt wird, und
dadurch Erzeugen eines Feuers. Sie betrifft insbesondere Verfahren
und Systeme zum Erzeugen von Wärme
durch Oxidieren des Kraftstoffs ohne Mischen des Kraftstoffs mit
Luft, wobei die anschließende Übertragung
der erzeugten Wärme eine
Verbesserung derjenigen Wärmeübertragung
ist, die möglich
ist, wenn Feuer zur Erzeugung von Wärme verwendet wird.
-
2. Stand der Technik
-
Das Hauptverfahren, durch das die
Menschheit Brennstoff zur Erzeugung von Wärme verwendet, ist historisch
gesehen Feuer. Bei vielen Anwendungen hat jedoch die Verwendung
von Feuer zur Erzeugung von Wärme
eine Reihe von erheblichen Nachteilen und Einschränkungen.
-
Eine dieser Einschränkungen
von Feuer ist, dass Gemische von Brennstoff und Luft mehr als eine
gewisse kritische Menge Brennstoff enthalten müssen, damit sie brennen. Dies
ist als Zündgrenze
bekannt.
-
Weitere Einschränkungen von Feuer betreffen
seine Thermodynamiken, d. h. Feuer ist ein irreversibler Prozess.
Energie kann zwar weder erzeugt noch zerstört werden, jedoch kann sie
zur Durchführung
einer nutzbringenden Arbeit weniger verfügbar werden. Ein Brennstoff
enthält
chemische Energie, von der ein gewisser Teil potentiell zur Durchführung einer
nutzbringenden Arbeit verfügbar
ist. Bei der Verbrennung eines Brennstoffs durch Feuer wird die
chemische Energie in Wärmeenergie
umgewandelt. Der Teil dieser Wärmeenergie, der
zur Durchführung
von nutzbringender Arbeit potentiell verfügbar ist, ist kleiner als der
Teil der chemischen Energie, der zur Durchführung der nutzbringenden Arbeit
potentiell verfügbar
war.
-
Ein dritter Nachteil von Feuer betrifft
die Wärmeübertragung.
Die Verbrennung erzeugt heiße
Gase für alle
Brennstoffe, die allgemein verwendet werden. Bei vielen Anwendungen
muss man die Wärme
aus diesen heißen
Gasen gewinnen. Dies erfolgt gewöhnlich
durch Hindurchleiten der heißen
Gase über
Wärmeübertragungsoberflächen, jedoch
ist die Effizienz des Wärmeübertragungsprozesses
zwischen heißen
Gasen und festen Oberflächen
gewöhnlich
relativ niedrig. Somit benötigt
man zur effizienten Wärmegewinnung
große Mengen
an Wärmeübertragungsoberfläche. Bei
industriellen Prozessen unter Verwendung von Feuer als Wärmequelle
machen die Kosten zur Bereitstellung von Wärmeübertragungsoberflächen für die Gewinnung
der Wärme
häufig
einen Hauptteil der Gesamtverfahrenskosten aus.
-
Feuer hat auch die Eigenschaft, dass
es ein starkes Phänomen
ist. Damit sich eine Flamme selbst erhält, müssen große Mengen Wärme bei sehr hohen Temperaturen
unter sehr hoher Wärmefreisetzung
pro Einheitsvolumen freigesetzt werden. Bei vielen Anwendungen ist
dies ein Nachteil, da bei diesen Anwendungen das Erwärmen in
einer stärker
gesteuerten Weise erforderlich ist. Bei diesen Anwendungen kommt
häufig
elektrisches Erwärmen
zum Einsatz.
-
Es wurden eine Reihe von Alternativen
für Feuer
vorgeschlagen, um den einen oder anderen Nachteil von Feuer zu bewältigen.
Die Zündgrenzen
sind in einigen Situationen ein Problem, d. h. es gibt Industrievorgänge, die
Gemische eines toxischen organischen Materials mit Luft bilden.
Diese Gemische müssen
in einer umweltverträglichen
Art entsorgt werden, jedoch sind sie häufig unter der Zündgrenze
und können
somit kein Feuer unterhalten. Eine häufig verwendete Lösung für dieses
Problem ist der Einsatz von katalytischer Verbrennung, wobei das
Gemisch aus Luft und toxischer organischer Substanz durch einen
Oxidationskatalysator geleitet wird.
-
Eine Alternative für Feuer
wurde vorgeschlagen von H. J. Richter und K. F. Knoche im folgenden
Artikel: Reversibility of Combustion Processes in Efficiency and
Costing und in US-A-5 339 754 und in EP-A-061326 Second Law Analysis
of Process 235 ACS Symposium 71–86
(R. A. Gaggioli, Hrsg., 1983). Die Lehren dieser Literaturstellen
sind auf die Bereitstellung einer Verbesserung der thermodynamischen
Effizienz eingeschränkt,
und die Literatur lehrt keine Maßnahmen zur Verbesserung der
Wärmeübertragung,
noch werden diese gezeigt oder vorgeschlagen.
-
Fließbettverbrennung ist ebenfalls
eine Alternative für
Feuer. Bei einigen Anwendungen vermeidet die Verwendung der Fließbettverbrennung
einige erhebliche Wärmeübertragungsprobleme.
-
Ein Beispiel für eine Anwendung mit erheblichen
Wärmeübertragungsproblemen
ist der industrielle Prozess, der als Dampfreformation bekannt ist,
wobei Wasserstoff entsteht, indem Dampf und ein Kohlenwasserstoff über einen
Nickelkatalysator geleitet wird. Die Dampfreformierung erfolgt gewöhnlich bei
Temperaturen im Bereich von 700 bis etwa 800°C und bei Drücken in einem Bereich von etwa
7 × 105 Pa bis etwa 5 × 106 Pa
(etwa 100 bis etwa 700 psig). Diese Bedingungen sind zur Verwendung
von Reaktionsgefäßen aus Weichstahl
oder sogar Edelstahl zu stringent. Eine Hochnickellegierung, wie
Inconel, muss verwendet werden, trotz der hohen Kosten einer solchen
Legierung. Darüber
hinaus muss Wärme
zugeführt
werden, da die Reaktion stark endotherm ist. Die notwendige Wärme kann
zwar leicht durch Verbrennung des Brennstoffs erzeugt werden, jedoch
lässt sich
diese Wärme
schwer zur Bedarfsstelle übertragen,
da der Katalysator in Form eines Festbetts vorliegt. Festbetten
sind schlechte Wärmeleiter,
und die Außenbereiche
des Betts neigen dazu, die inneren Bereiche zu isolieren. Zur Erhaltung
einer angemessenen Wärmeübertragungsrate
in das Innere des Reaktionsgefäßes muss
man sehr große
Mengen eines Rohrs aus einer teuren Legierung verwenden.
-
Damit dies vermieden wird, gibt es
Vorschläge
im Stand der Technik, und zwar das sogenannte "adiabatische" Dampfreformieren. Der Bericht Nr. AD-A134224 der Verteidigungsabteilung "Evaluation of Adiabatic
Reformer in Mixed-Gas
Cycle", von der
Power Systems Division of United Technologies Corporation ist ein
typisches Beispiel für
diese Technologie. Bei diesem Ansatz wird die für die endotherme Dampfreformierungsreaktion
nötige
Wärme bereitgestellt,
indem etwas Luft zum Dampf-Kohlenwasserstoff-Gemisch gegeben wird,
das durch den Reaktor gelangt. Der Sauerstoff in der Luft reagiert
mit dem Kohlenwasserstoff, wobei Wärme freigesetzt wird. Leider
ist die Verbrennung aber ein "Alles-oder-Nichts"-Prozess. Erfolgt
keine Zündung,
wird die erforderliche Wärme
nicht freigesetzt. Kommt es zur Zündung, erfolgt die Wärmefreisetzung nicht
durch den Reaktor, wo sie benötigt
wird, sondern an der Zündungsstelle.
Da die Wärme
nicht gleichmäßig durch
den Reaktor freigesetzt wird, gibt es ein schwerwiegendes Wärmeübertragungsproblem.
-
Die Vergasung von Kohle mit Wasser
ist wie die Dampfreformierung eine endotherme Reaktion. Ein Vorschlag
für die
Verbesserung dieser endothermen Reaktion wurde von G. P. Curran,
C. E. Fink und E. Gorin von der Consolidated Coal Co., im folgenden
Artikel gemacht: CO2-Acceptor Gasification
Process, in Fuel Gasification, 69 ACS Advances in Chemistry Series
141–164.
In diesem Artikel, der für
den Stand der Technik typisch ist, wird die Verwendung von CaO als
Akzeptor für
CO2 vorgeschlagen. Die Reaktion CO2 + CaO = CaCO3 ist
stark exotherm, wodurch die durch die endotherme Vergasungsreaktion
verbrauchte Wärme
zur Verfügung
gestellt wird. Zudem sind CO2 und CO im
Gleichgewicht über
die Wassergas-Verschiebungsreaktion, H2O
+ CO = CO2 + H2.
Die Entfernung von CO2 hat folglich zudem
die Wirkung, dass auch CO entfernt wird, so dass ein Gas erzeugt
werden kann, das einen großen
Molenbruch Wasserstoff enthält.
Damit sich dieser Prozess als praktisch erweist, ist es jedoch leider
notwendig, dass das CaCO3 zurück in CaO
umgewandelt wird. Die Wärme,
die dazu nötig
ist, kann leicht erzeugt werden, indem etwas Brennstoff verbrannt
wird; jedoch ist die Übertragung
dieser Wärme
an den Ort, wo sie benötigt
wird, wiederum eine schwieriges und teures Problem.
-
Die Wärmeübertragung ist ebenfalls ein
erhebliches Problem bei anderen industriellen Verfahren, wobei Festbettreaktoren
zur Durchführung
endothermer Reaktionen benötigt
werden. Beispiele für
solche Reaktionen umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf,
die Spaltung von Ammoniak zur Herstellung von Wasserstoff/Stickstoffgemischen,
die Vergasung von Biomasse, das katalytische Reformieren von Petroleum-Kohlenwasserstoffen,
und die Zersetzung von Methanol.
-
Eine weitere Gruppe von Anwendungen,
in denen die Wärmeübertragung
ein erhebliches Problem darstellt, beinhaltet die Verwendung von
Sorptionsmittel-Festbetten.
Gewöhnlich
wird ein Gas, das etwas verunreinigt ist, durch das Festbett geleitet,
wobei die Verunreinigung durch Adsorption oder Absorption auf ein Sorptionsmittel
entfernt wird. Wenn das Sorptionsmittel mit der Verunreinigung Sättigung
erreicht, muss das Sorptionsmittel regeneriert werden. Dies erfolgt
gewöhnlich
durch Erwärmen
des Festbetts zum Austreiben der Verunreinigung. Da jedoch die Außenbereiche
des Betts zur Isolation der inneren Teile neigen, wird die Wärmeübertragung
nicht effizient erzielt.
-
Ein weiteres Beispiel für ein technologisches
Problem, für
das die zur Zeit verfügbare
Verbrennungs- und Wärmeübertragungstechnologie
keine zufriedenstellende Lösung
bietet, ist die Produktion von Schieferöl. Die Vereinigten Staaten
haben riesige Reserven von Ölschiefer,
d. h. Gesteinsablagerungen, die bei ausreichender Erwärmung Öl ergeben,
(Enzyklopädie
Naturwissenschaft und Technik Bd. 3, Verlag Moderne Industrie, München 1980,
S. 3088). Kein ökonomisch
verträgliches
Verfahren zur Herstellung von Öl
aus dieser Quelle ist derzeit verfügbar, und zwar wegen der Einschränkungen
der derzeit verfügbaren
Verbrennungs- und Wärmeübertragungstechnologie.
Wird bspw. Schiefergestein in einer Festbettretorte untergebracht,
und Wärme
der Außenseite
der Retorte zugeführt,
isolieren die Außenschichten
des Schiefergesteins die Innenschichten. Dieses führt zu unerträglich langsamen
Raten der Wärmeübertragung
und der Freisetzung des Öls
aus dem Gestein. Im Prinzip sollte die Verwendung einer Fließbettretorte
eine viel höhere
Wärmeübertragungsrate bereitstellen,
jedoch hat das Schiefergestein nach dem Retortenverfahren die Tendenz,
zu einem feinen Pulver zu zerfallen. Dieses feine Pulver neigt dazu,
aus dem Fließbett
zu fliegen, so dass dessen Betrieb sehr schwierig wird.
-
Aus den vorstehenden Beispielen wird
klar, dass es im Stand der Technik einen Bedarf für ein neues Verfahren
zur Verbrennung von Kraftstoff gibt, das eine effizientere Wärmeübertragung
ermöglicht,
als mit Feuer und den derzeit verfügbaren Alternativen für Feuer
möglich
wäre.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
-
Zur Veranschaulichung der Art und
Weise in der die vorstehend genannten und anderen Vorteile erzielt werden,
wird die oben beschriebene Erfindung eingehender anhand ihrer spezifischen
Ausführungsform
beschrieben, die durch die beigefügten Zeichnungen veranschaulicht
wird. Unter der Voraussetzung, dass diese Zeichnungen nur eine übliche Ausführungsform
der Erfindung zeigen und somit keine Einschränkung des Umfangs darstellen,
wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen spezifischer
und eingehender beschrieben und erläutert. Es zeigt:
-
1 ein
erfindungsgemäßes Festbett-Sorptionsmittelsystem
zur Reinigung von Luft, die mit organischen Dämpfen verunreinigt ist;
-
2 ein
Katalysatorreaktorsystem zur Reinigung von Motorabgas;
-
3 ein
Festbettreaktorsystem zur Herstellung eines hochreinen Wasserstoffs
zur Verwendung in Brennstoffelementen;
-
4 ein
Schieferretortensystem zur Zersetzung von organischer Substanz;
-
5 ein
Festbettreaktorsystem zur Darlegung des Nutzens einer unvermischten
Verbrennung zur Erzeugung von Wasserstoff; und
-
6 die
Ergebnisse aus Experiment 9, das den Nutzen der Erfindung bei schwefelhaltigen
Kraftstoffen aufzeigt.
-
EINGEHENDE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
Verfahren und Systeme zur effizienten Übertragung von Wärme in Verbrennungssystemen.
Gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
und Systemen wird ein Sauerstoffübertragungsmaterial
für eine
unvermischte Verbrennung in effizientem thermischen Kontakt mit
einem Wärmeaufnehmer
untergebracht. Der Begriff "Sauerstoffübertragungsmaterial
für unvermischte
Verbrennung" wie
er in der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen verwendet wird, ist ein
Material, das sich leicht reduzieren lässt, wenn es im oxidierten
Zustand ist, und leicht oxidieren lässt, wenn es im reduzierten
Zustand vorliegt. Das Sauerstoffübertragungsmaterial
wird alternativ mit einem reduzierenden Gas zusammengebracht, damit es
reduziert wird, und mit einem Gas, das molekularen Sauerstoff enthält, damit
es oxidiert wird, so dass die Wärme
freigesetzt und zum Wärmeaufnehmer übertragen
wird. Verschiedene Konfigurationen werden zum alternativen Aussetzen
des Sauerstoffübertragungsmaterials
gegenüber
dem Reduziergas und dem Gas mit dem molekularen Sauerstoff bereitgestellt,
so dass dieses reduziert bzw. oxidiert wird. Die vorliegende Erfindung
betrifft insbesondere primär
die Oxidation von Brennstoffen in Verbrennungssystemen, wobei die
Wärme effizienter
zu Festbettreaktoren übertragen
werden kann.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
in einer Ausführungsform
ein Verfahren zum Dampfreformieren von Reformierbrennstoffen zu
Wasserstoff in einem Festbettreaktor, wobei die Wärme stärker in
den Festbettreaktor übertragen
wird. Bei einer zusätzlichen
erfindungsgemäßen Ausführungsform
werden Verfahren und Systeme zur Oxidation von Brennstoff in Verbrennungssystemen
bereitgestellt, wobei die Wärme
effizienter in ein Festbett von Sorptionsmittelmaterialen übertragen
werden kann. Verbrennungsverfahren und -Systeme werden ebenfalls
in einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
bereitgestellt, wobei die Wärme
auf einer Oberfläche
erzeugt wird, und die Rate der Wärmeerzeugung
auf jedem Abschnitt dieser Oberfläche genau gesteuert werden
kann. Bei einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform werden Verbrennungsverfahren
und -Systeme bereitgestellt, wobei Wärme innerhalb eines Volumens
erzeugt wird, und die Wärmeerzeugungsrate
in jedem Teil dieses Volumens genau gesteuert werden kann.
-
Die vorliegende Erfindung wird nachstehend
anhand spezifischer Beispiele der vorliegenden Erfindung in Bezug
auf Festbettkatalysereaktoren, Festbettsorptionsmittelsysteme und
Oberflächenheizvorrichtungen
offenbart.
-
A. Massenübertragung
vs. chemische Reaktionskatalyse
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
Verfahren und Systeme zur effizienten Oxidation in einer Verbrennungsvorrichtung,
wie die Zufuhr von Wärme
zu einem Festbettreaktor, worin ein endothermes Verfahren durchgeführt wird.
Es ist eine Eigenschaft der vorliegenden Erfindung, dass zur Oxidation
von Brennstoff ein Sauerstoffübertragungsmaterial
verwendet wird.
-
Massenübertragung sollte im Gegensatz
zur allgemeinen chemischen Reaktionskatalyse erwogen werden, wie
sie bspw. durch die Abgassteuerungssysteme veranschaulicht wird,
die bei Autos zum Einsatz kommen. Das aus dem Motor tretende Abgas
enthält
CO und unverbrannte Kohlenwasserstoffe. Je nach dem Verhältnis von
Luft zu Brennstoff, bei dem der Motor arbeitet, kann das Abgas ebenfalls
Sauerstoff enthalten. Enthält
es keinen Sauerstoff, wird Luft zum Abgas geleitet, das durch einen
Edelmetallkatalysator geleitet wird. Die Menge an zugegebener Luft
muss genau gesteuert werden. Wird zuviel kalte Luft zugeführt, wird
die Temperatur des Luft/Abgas-Gemischs zu niedrig und der Katalysator
kann die Reaktion nicht vollständig
katalysieren. Wird dagegen zu wenig Luft zugeführt, reicht dies nicht für eine vollständige Reaktion
von CO und den unverbrannten Kohlenwasserstoffen, und einige von
ihnen werden unoxidiert in die Atmosphäre abgegeben.
-
Die Edelmetalle Iridium, Platin,
Palladium, Rhodium und Rhenium sind einige der effizientesten Katalysatoren
für die
chemische Oxidationsreaktion. Diese Edelmetalle sind so effizient,
dass die Edelmetallkatalysatoren gewöhnlich extrem kleine Mengen
Edelmetall enthalten, d. h. Edelmetallkatalysatoren, die nur 0,01 Gew.-%
Edelmetall oder weniger enthalten, sind üblich. Wird somit Luft und
Abgas durch einen Edelmetallkatalysator geleitet, fördert das
Edelmetall die Oxidationsreaktion, speichert jedoch keine signifikante
Menge Sauerstoff, da für
eine Speicherung nicht genug davon vorhanden ist. Ist in einem bestimmten
Fall die zugeführte
Luft für
eine vollständige
Verbrennung nicht angemessen, ist die Verbrennung unvollständig.
-
Im Gegensatz zu chemischen Reaktionskatalysatoren
erleichtert ein Sauerstoffübertragungsmaterial die
Massenübertragung
eines Reaktanten, welches ein vollkommen anderer Wirkungstyp ist.
Die vorliegende Erfindung verwendet ein Sauerstoffübertragungsmaterial
zur Oxidation von Brennstoff in verschiedenen Verbrennungssystemen,
d. h. die vorliegende Erfindung verwendet einen Katalysator für unvermischte
Verbrennung.
-
Die für die vorliegende Erfindung
bevorzugten leicht oxidierbaren/leicht reduzierbaren Materialien
umfassen Silber/Silberoxid, Kupfer/Kupferoxid, Eisen/Eisenoxid,
Kobalt/Kobaltoxid, Wolfram/Wolframoxid, Mangan/Manganoxid, Molybdän/Molybdänoxid, Strontiumsulfid/Strontiumsulfat,
Bariumsulfid/Bariumsulfat und Gemische davon. Der bevorzugte Temperaturenbereich
für jedes
leicht oxidierbare Material/leicht reduzierbare Material reicht
von etwa 200°C
bis etwa 700°C
für Silber/Silberoxid;
von etwa 200°C
bis etwa 1000°C
für Kupfer/Kupferoxid;
von etwa 500°C
bis etwa 1200°C
für Eisen/Eisenoxid,
Kobalt/Kobaltoxid, Nickel/Nickeloxid und Gemische davon; von etwa
800°C bis
etwa 1300°C
für Wolfram/Wolframoxid,
Mangan/Manganoxid, Molybdän/Molybdänoxid und
Gemische davon; und von etwa 600°C
bis etwa 1200°C
für Strontiumsulfid/Strontiumsulfat,
Bariumsulfid/Bariumsulfat, und Gemische davon.
-
Bei einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
befindet sich das Sauerstoffübertragungsmaterial
auf einem porösen
Keramikträger.
Die poröse
Keramik wird vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Magnesiumoxid
und Gemischen davon. Die bevorzugte poröse Keramik ist Aluminiumoxid.
-
B. Zufuhr von Wärme zu Festbettsorptionsmittelsystemen.
-
Eine große Vielzahl kommerzieller Aktivitäten im kleinen
Maßstab
erzeugt auch Ströme
von Luft, die mit flüchtigen
organischen Verbindungen (VOCs) verunreinigt sind. Diese umfassen
chemische Reinigung, Fisch-Konservenfabriken,
Kaffeeröstereien,
Tierstoffverwertung, Fleischräuchereien,
Düngemittelverarbeitung,
Lackhersteller und viele andere. Die Freisetzung dieser VOCs in
die Atmosphäre
trägt zur
Verschmutzung im Allgemeinen und zum photochemischen Smog im Besonderen
bei. Erfindungsgemäß können diese Arbeitsschritte
im kleinen Maßstab
leicht die VOCs entfernen, indem die verunreinigte Luft durch ein
Bett eines Sorptionsmittels, wie granulierte Aktivkohle, geleitet
wird. Sobald das Sorptionsmittelbett mit den VOCs gesättigt wird,
ist eine Regeneration vonnöten.
Für Arbeitsschritte
im kleinen Maßstab
bietet der Stand der Technik kein Regenerationsverfahren, das nicht übermäßig teuer
ist.
-
Eine erfindungsgemäße Ausführungsform,
die mit den vorher beschriebenen kleinen kommerziellen Arbeitsschritten
besonders geeignet ist, ist ein Festbettsorptionsmittelsystem zur
Oxidation einer organischen Verbindung. Wie in 1 gezeigt ist, umfasst diese Ausführungsform
einen Behälter 10,
der ein Sorptionsmittelbett 12 umgibt und einen gewöhnlich bei 14 gezeigten
Gaseinlass, einen gewöhnlich
bei 16 gezeigten Auslass mit niedrigem Strömungswiderstand,
und einen gewöhnlich
bei 18 gezeigten Auslass mit hohem Strömungswiderstand, hat. Das Bett 12 enthält ein Sorptionsmittel,
wie granulierte Aktivkohle, die mit einem Sauerstoffübertragungsmaterial,
wie Kupferoxid, gemischt ist. Das Sauerstoffübertragungsmaterial befindet
sich vorzugsweise auf einem porösen
Keramikträger,
wie einem Aluminiumoxid mit großer
Oberfläche.
Der Behälter 10 ist
ebenfalls mit der Isolation 20 bedeckt.
-
Der Gaseinlass 14, der Auslass 16 mit
niedrigem Strömungswiderstand
und der Auslass 18 mit hohem Strömungswiderstand kommunizieren
mit Bett 12. Der Gaseinlass 14 umfasst vorzugsweise
einen Einlassdurchgang 22 in Kommunikation mit einer porösen Metalleinlassplatte 24.
Der Auslass 16 mit niedrigem Strömungswiderstand ist so konfiguriert,
dass große
Volumina Gas durch den Auslass 16 mit niedrigem Strömungswiderstand
gelangen, und zwar mit einem relativ niedrigen Druckabfall. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Auslass mit niedrigem Strömungswiderstand eine poröse Metallauslassplatte 26,
die am gegenüberliegenden
Ende von Bett 12 relativ zur porösen Metalleinlassplatte 24 und
in Kommunikation mit dem Auslassdurchgang 28 positioniert
ist. Der Auslass 16 mit niedrigem Strömungswiderstand hat ebenfalls ein
Ventil 30, mit dem der Auslass 16 mit niedrigem Strömungswiderstand
geschlossen wird, und das den Gasstrom durch den Auslass 16 mit
niedrigem Strömungswiderstand
verhindert. Bei offenem Ventil 30 strömt Luft, die mit organischen
Dämpfen
verunreinigt ist, durch die poröse
Metalleinlassplatte 24 nach unten durch Bett 12 und
nach außen
durch eine poröse
Metallauslassplatte 26. Das Adsorptionsmittel fängt die
Dämpfe
ein, und saubere Luft fließt
aus dem Bett 12. Die Größe von Bett 12 ist
so gewählt,
dass seine Adsorptionskapazität etwas
größer als
die Menge der Verunreinigungen ist, die während eines normalen Tagesbetriebs
eintreten.
-
Der Auslass 18 mit hohem
Strömungswiderstand
hat eine Heizvorrichtung zum Erwärmen
des Sauerstoffübertragungsmaterials,
wenn es sich im oxidierten Zustand befindet. Die Heizvorrichtung
initiiert eine Reaktion zwischen dem Sauerstoffübertragungsmaterial und der
organischen Verbindung. Die Wärme
wird auf das Sorptionsmittel übertragen,
das als Wärmeaufnehmer
wirkt, und das zumindest partiell mit einer organischen Verbindung
gesättigt
ist.
-
Ein Beispiel für eine Heizvorrichtung im erfindungsgemäßen Rahmen
ist eine elektrische Heizvorrichtung 32. Die elektrische
Heizvorrichtung 32 ist eine Hohlzylinderheizvorrichtung,
die vorzugsweise außen
leicht mit Isolierung 20 umwickelt ist. Das Innere des
Abschnitts des Auslasses 18 mit hohem Strömungswiderstand, das
durch den Elektroheizer 32 erwärmt wird, ist mit einem Sauerstoffübertragungsmaterial,
wie CuO, auf Aluminiumoxid gefüllt.
Da der Auslass 18 mit hohem Strömungswiderstand einen viel
größeren Strömungswiderstand
als die poröse
Metallauslassplatte 26 hat, gelangt fast der gesamte Strom
durch die poröse
Metallauslassplatte 26. Am Ende des Tagesbetriebs wird
jedoch die Heizvorrichtung 32 angeschaltet und das Ventil 30 geschlossen.
Das Sauerstoffübertragungsmaterial
im elektrischen Heizgerät 32 wird
schneller heiß als
das Gemisch aus Adsorptionsmittel und Massenübertragungskatalysator, der
das Heizgerät 32 umgibt,
da die Isolierung 20 das Heizgerät 32 sowie den Behälter 10 umgibt.
Nach dem Warmwerden des Sauerstoffübertragungsmaterials in Heizvorrichtung 32 wird
der Abschnitt des umgebenden Betts 12, der sich in unmittelbarer Nähe von Heizvorrichtung 32 befindet,
ebenfalls warm. Das Adsorptionsmittel setzt die eingefangene Verunreinigung
frei, die das Sauerstoffübertragungsmaterial
sofort zu CO2 und Wasser oxidiert. Dies
setzt mehr Wärme
frei, was die umgebenden Bereiche des Betts erwärmt, so dass mehr organische
Substanzen freigesetzt werden, die oxidieren, was noch mehr Wärme freisetzt.
-
Wenn sich der warme Bereich von Bett 12 ausdehnt,
werden CO2 und Wasserdampf erzeugt und strömen durch
die Heizvorrichtung 32 nach außen. Jegliche organische Substanz,
die dieses CO2 und Wasserdampf enthalten
kann, wird durch den Massenübertragungskatalysator
in Heizvorrichtung 32 oxidiert. Somit wird Bett 1 regeneriert,
ohne dass adsorbierte organische Substanz entweichen kann.
-
C. Zufuhr von Wärme zum
Kaltstart
-
Bei einer weiteren Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Zufuhr von Startwärme. Viele
Vorrichtungen und Systeme haben Probleme bei Kaltstarts, insbesondere
solche Vorrichtungen und Systeme, die eine minimale Temperatur für einen
zufriedenstellenden Betrieb benötigen.
Sobald diese Vorrichtungen und Systeme laufen, wird die Mindesttemperatur
für einen
zufriedenstellenden Betrieb aufrechtgehalten, jedoch kann der Start
dieser Vorrichtungen und Systeme von anfänglichen Kaltbedingungen schwierig
sein und zu niedrigen Anfangseffizienzen führen.
-
Somit ist es bspw. schwierig, Ottomotoren
und Dieselmotoren bei kaltem Wetter zu starten. In arktischen Bereichen
kann die Schwierigkeit des Motorenstarts nach Abkühlen auf
Umgebungstemperaturen ein schweres Problem werden.
-
Ein weiteres Beispiel betrifft das
Katalysatorreaktorsystem, das zur Reinigung von Motorabgas zur Reduktion
der Emission von Luftverschmutzung von Kraftfahrzeugen, insbesondere
Autos, verwendet wird. Ein Großteil
der Kraftfahrzeuge in den Vereinigten Staaten ist mit "Dreiwege"-Katalysatoren ausgestattet,
die NOx zu Stickstoff reduzieren und CO
und Kohlenwasserstoffe zu CO2 und Wasser
oxidieren. Diese Dreiwegekatalysatoren wurden entwickelt, und zwar
mit Keramikwaben und kugelförmigen
Keramikperlen. In beiden Fällen werden
die äußersten
Oberflächen
mit einer Grundierung aus hochporösem Aluminiumoxid mit großer Oberfläche beschichtet.
Die Dreiwegekatalysatoren verwenden zwar Edelmetalle, jedoch sind
die verwendeten Mengen recht klein, da sich das Edelmetall nur in
dieser dünnen
Oberflächenschicht
befinden. Dies hat den Vorteil, dass die Zeit, die erforderlich
ist, damit die Schmutzstoffe zum Edelmetall diffundieren, recht
kurz ist.
-
Sobald das Dreiwegekatalysatorsystem
seine normale Betriebstemperatur erreicht, entfernt es Schmutzstoffe
sehr effizient, jedoch ist es in den ersten ein bis zwei Minuten
nach dem anfänglichen
Anlaufen, wenn die Temperatur des Systems viel kleiner als seine
normale Betriebstemperatur ist nicht sehr wirksam. Die Eliminierung
signifikanter Reduktionen dieser "Kaltstart"-Emissionen stellt eine signifikante
Verbesserung dar, da "Kaltstart"-Emissionen für bis zu
75% der gesamten Luftverschmutzungen verantwortlich sind, die von Autos
abgesondert werden.
-
Bei dieser Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung Verfahren und Systeme zur Bereitstellung von Wärme zur
Vereinfachung des Problems der Kaltstart-Vorrichtungen und Systeme
bereit. Das Sauerstoffübertragungsmaterial
ist ein leicht reduzierbares Metalloxid/leicht oxidierbares Metall,
das auf einem Träger mit
großer
Oberfläche,
wie Aluminiumoxid, gehalten wird. Metalle mit großer Oberfläche, wie
Kupfer, Eisen, und Nickel werden leicht oxidiert, selbst bei sehr
niedrigen Anfangstemperaturen, und diese Oxidation setzt große Mengen
Wärme frei.
Zum Starten eines Systems, bei dem Kaltstart ein Problem ist, platziert
man das Sauerstoffübertragungsmaterial
in Form von leicht oxidierbarem Metall an eine Stelle, so dass dieses
in gutem thermischem Kontakt mit dem Teil des Systems oder der Vorrichtung
steht, die Wärme
benötigt.
Beim Anlaufen wird Luft durch das Sauerstoffübertragungsmaterial geleitet,
so dass das Metall zum Metalloxid oxidiert wird und die notwendige
Wärme erzeugt
wird. Sobald das System oder die Vorrichtung zufriedenstellend arbeiten, wird
der Kraftstoff durch den Katalysator für unvermischte Verbrennung
geleitet, wodurch er für
den nächsten Gebrauch
zurück
in den metallischen Zustand reduziert wird.
-
In der 2 ist
eine Ausführungsform
eines Katalysatorreaktorsystems veranschaulicht, die das Problem
des Kaltstarts von Dreiwegekatalysatoren bewältigt, indem der Dreiwegekatalysator
mit einem Sauerstoffübertragungsmittel
in einem Katalysator 52 gemischt wird. Wenn der Fahrer
den Schlüssel
zum Starten des Autos dreht, gäbe
es eine Verzögerung,
bevor der Motor startet, aber eine Luftblasvorrichtung zum Blasen
von Luft durch das Gemisch aus Dreiwegekatalysator und Sauerstoffübertragungsmaterial
kann sofort mit dem Blasen von Luft beginnen. Ein Beispiel für eine geeignete
Luftblasvorrichtung ist eine Luftpumpe 54. Das Sauerstoffübertragungsmaterial
wird sofort warm, und da es in engem Kontakt mit dem Dreiwegekatalysator
steht, wird diese Wärme
rasch mit dem Dreiwegekatalysator geteilt. Nach dem Starten des
Motors (nicht gezeigt), wird der Dreiwegekatalysator hinreichend
warm, und er kann die Abgase umwandeln, die von einem Abgaseingang 56 erhalten
werden, und das umgewandelte Gas durch einen Abgasausgang 58 freisetzen,
so dass die Verschmutzung erheblich verringert ist.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform übt ein einzelnes
Katalysatorteilchen beide Funktionen eines Dreiwegekatalysators
und eines Sauerstoffübertragungsmaterials
aus. Bei dem Katalysatorteilchen befindet sich ein Edelmetall vollständig in
einer dünnen
Grundierung auf der äußersten
Oberfläche
jedes Katalysatorteilchens, ähnlich
einem typischen Dreiwegekatalysator. Das Teilchen ist jedoch ebenfalls
porös und
hält ein feinverteiltes
Basismetall im Inneren. Da das Edelmetall Reaktionen katalysiert,
die innerhalb von Millisekunden nahezu beendet sind, wohingegen
die Oxidation von Kupfer in einigen wenigen sec erfolgt, kann ein
einzelnes Katalysatorteilchen mit dem Edelmetall auf seiner äußersten
Oberfläche
und mit dem Basismetall im Inneren zufriedenstellend als Dreiwegekatalysator
und Sauerstoffübertragungsmaterial
arbeiten.
-
Nach dem Anlaufen muss das Sauerstoffübertragungsmaterial
zurück
in den metallischen Zustand reduziert werden. Dies kann mit Maßnahmen
erfolgen, die dem Fachmann bekannt sind, und zwar entweder während des
Normalbetriebs des Autos, oder als Teil des Abschaltbetriebs.
-
D. Zufuhr von Wärme zu Festbettreaktorsystemen
-
Es gibt viele industrielle Prozesse,
bei denen es nötig
ist, Wärme
zu einem Festbettreaktor eines Festbettreaktorsystems zu leiten.
Feuer ist ein unbefriedigendes Verfahren zur Erzeugung dieser Wärme, da
die Übertragung
von Wärme
aus dem Äußeren eines
Festbetts ins Innere ein langsamer und schwieriger Prozess ist.
Für einige
dieser industriellen Prozesse ist es jedoch einfach, ein Sauerstoffübertragungsmaterial
in das Festbett zu mischen. Dies ermöglicht, dass die Wärme dort
erzeugt wird, wo sie benötigt
wird und vermeidet somit die Probleme der Wärmeübertragung.
-
Ein Beispiel, bei dem eine unvermischte
Verbrennung vorteilhaft verwendet wird, ist bei der Produktion von
Wasserstoff. Im Fachgebiet ist bekannt, dass jeder einer Reihe von
Katalysatoren, einschließlich
aber nicht eingeschränkt
auf Nickel und Edelmetalle, die auf Aluminiumoxid gehalten werden,
zur Katalyse der Reaktion von Kohlenwasserstoffen mit Wasser zur
Erzeugung von Wasserstoff verwendet werden kann. Dieses Verfahren
der Wasserstoffproduktion hat jedoch zwei Probleme. Erstens gibt
es die Schwierigkeit, dass der erzeugte Wasserstoff nicht rein ist,
sondern im Gleichgewicht mit CO, CO2 und
H2O steht, und zwar über die Reaktion CO + H2O = CO2 + H2. Zweitens gibt es das Problem, dass die
Reaktion stark endotherm ist und ihr daher Wärme zugeführt werden muss. Eines der
im Stand der Technik verwendeten Verfahren zur Zufuhr der notwendigen
Wärme,
die beteiligt ist, damit die Reaktion auf der Innenseite der mit
Katalysator gefüllten
Metallrohre stattfindet, während
heiße
Gase von einem Feuer über
der Außenseite
dieser Rohre geleitet werden. Dieser Ansatz hat jedoch den Nachteil,
dass die Rohre sehr hohe Temperaturen aushalten müssen und
somit aus relativ teuren Materialien bestehen müssen. Da große Mengen
dieser teuren Rohre erforderlich sind, damit angemessene Raten der
Wärmeübertragung
erzielt werden, sind die Gesamtkosten für diesen Ansatz recht hoch.
-
CaO wurde bei der Wasserstoffproduktion
verwendet, um den Bedarf an Wärme
und das ungewünschte
Kohlendioxid-Nebenprodukt zu vermeiden. CaO hat den Vorteil, dass
es mit CO2 unter Bildung von CaCO3 reagieren kann. Diese Entfernung von CO2 treibt das Gleichgewicht auf die rechte
Seite, so dass die Produktion von nahezu reinem Wasserstoff ermöglicht wird.
Da die Bildung von CaCO3 stark exotherm
ist, kann darüber
hinaus die Wärme,
die sie erzeugt, die Wärme
bereitstellen, die für
die Reaktion von Wasser und Kohlenwasserstoff benötigt wird.
-
Die Verwendung von CaO stellte eine
zufriedenstellende Lösung
für beide
Probleme dar, jedoch erbrachte es ein neues Problem: wie soll man
das CaCO3 wieder zurück in CaO umwandeln. Die Zersetzung
von CaCO3 zu CaO und CO2 erfordert
die Zufuhr großer
Wärmemengen,
was bei einem zufriedenstellenden Verfahren des Standes der Technik
nicht erzielt wurde.
-
Die Verwendung von unvermischter
Verbrennung löst
jedoch dieses Problem. Die 3 zeigt
ein Beispiel für
eine erfindungsgemäße Ausführungsform
für die
Verwendung der unvermischten Verbrennung zur Erzeugung von Wasserstoff
für Brennstoffzellen.
Eine Zufuhr 60 liefert einen fließenden Dampfstrom und einen flüssigen oder
gasförmigen
Kohlenwasserstoff bei einem Druck über etwa 5 × 105 Pa
(60 psig) zu einem Vierwegeventil 62. Das Kohlenwasserstoff-
oder Reduziergas kann ein Naturgas, ein reduzierendes Gas, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Dieselbrennstoff und Düsenkraftstoff, eine Emulsion
aus einem Kohlenwasserstoff in Wasser, oder Kohlenmonoxid sein.
Dieses Vierwegeventil leitet wiederum diesen fließenden Strom
in das Obere des Reaktors 64. Der Reaktor 64 ist
mit der Isolierung 66 bedeckt und hat einen Hauptabschnitt 68 und
einen kleineren Abschnitt 70. Sowohl Hauptabschnitt 68 und
der kleinere Abschnitt 70 enthalten ein Gemisch aus 2 Materialien.
Der Wärmeaufnehmer
ist ein CO2-Akzeptor, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus kalziniertem Kalkstein, kalziniertem Dolomit,
und thermisch zersetzten Salzen von Calciumoxid auf einem porösen Keramikträger. Das
andere Material befindet sich ebenfalls auf einem porösen Keramikträger und
ist vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Kupfer/Kupferoxid, Eisen/Eisenoxid,
Nickel/Nickeloxid, Kobalt und Kobaltoxid und Gemischen davon. Die
bevorzugte Kombination ist CaO/CaCO3 und
Ni/NiO auf porösem
Aluminiumoxid.
-
Die Bedingungen sind so eingestellt,
dass die Temperatur in einem Hauptabschnitt 68 im Bereich
von etwa 600°C
bis etwa 800°C
liegt. Der Dampf und der Kohlenwasserstoff reagieren und bilden
Wasserstoff über eine
endotherme chemische Reaktion. Diese Reaktion verläuft nahezu
vollständig,
da CaO mit CO2 reagiert und CaCO3 bildet. Die Entfernung von CO2 und
CO ist jedoch nicht ganz vollständig,
da der Gleichgewichtsdruck von CO2 über CaO/CaCO3 einen endlichen Wert hat, wenn die Temperatur
im Bereich von etwa 600°C bis
etwa 800°C
ist.
-
Da der unreine Wasserstoff den Hauptabschnitt 68 verlässt, wird
flüssiges
Wasser aus einer Flüssigwasserzufuhr 72 über eine
Pumpe 74 und ein Dreiwegeventil 76 dazugefügt. Das
Verdampfen von diesem flüssigen
Wasser kühlt
den unreinen Wasserstoff und hält
die Temperatur in einem kleineren Bereich 70 unter etwa 600°C und am
stärksten
bevorzugt in einem Bereich von etwa 200°C bis etwa 550°C. Der Gleichgewichtsdruck von
CO2 über
CaO/CaCO3 hat einen niedrigeren Wert, wenn
die Temperatur im Bereich von etwa 200°C bis etwa 550°C ist, als
wenn sie in einem Bereich von etwa 600°C bis etwa 800°C liegt.
Folglich wird der unreine Wasserstoff im Wesentlichen rein, wenn
er durch den kleineren Abschnitt 70 gelangt. Der gereinigte
Wasserstoff verlässt
den Reaktor 64 über
ein zweites Vierwegeventil 78, gelangt durch einen Nichtmisch-Brenner 80, eine
Wärmegewinnungsvorrichtung 82 und
eine Wasserentfernungsvorrichtung 84. Der gereinigte Wasserstoff gelangt
dann zu einer Brennstoffzelle.
-
Bei der Bildung von Wasserstoff in
Hauptabschnitt 68 und seiner Reinigung im kleineren Abschnitt 70 wurde
NiO zu Ni reduziert. Es ist ebenfalls im Rahmen der vorliegenden
Erfindung, einen beliebigen Edelmetallkatalysator zu verwenden.
-
Der Reaktor 64 produziert
zwar Wasserstoff, jedoch wird CaCO3 in einem
zweiten Reaktor 86 zurück zu
CaO umgewandelt. Kraftstoffzellen arbeiten gewöhnlich bei superatmosphärischen
Drücken,
gewöhnlich
in einem Bereich von etwa 1 × 105 bis etwa 3 × 105 Pa
(etwa 15 bis etwa 45 psig) Das Gas, das von der Anodenseite einer
Brennstoffzelle stammt, hat einen Sauerstoffgehalt ungleich Null,
es ist jedoch verglichen mit Luft sauerstoffarm. Somit liefert die Brennstoffzelle
sauerstoffarme Pressluft zu einer Zufuhr für sauerstoffarme Pressluft 88.
Diese sauerstoffarme Luft gelangt durch das Vierwegeventil 62 zu
einem zweiten Reaktor 86. Der zweite Reaktor 86 ist
mit der Isolierung 90 bedeckt und hat einen Hauptabschnitt 92 und
einen kleineren Abschnitt 94. Der Hauptabschnitt 92 und
der kleinere Abschnitt 94 enthalten ein Gemisch aus zwei
Katalysatoren, CaO/CaCO3 und Ni/NiO auf
porösem
Aluminiumoxid. Die Oxidation von Ni zu NiO erzeugt Wärme, die
durch die Zersetzung von CaCO3 zu CaO und
CO2 verbraucht wird, wobei das CO2 dann über
ein Vierwegeventil 78 aus dem Reaktor 86 entlassen
wird.
-
Die durch Oxidation des Sauerstoffübertragungsmaterial
mit der sauerstoffarmen Pressluft freigesetzte Wärme wird ebenfalls durch die
sauerstoffarme Pressluft zurückgehalten.
Die sauerstoffarme Pressluft wird mit einem zusätzlichen Sauerstoffübertragungsmaterial
in dem Nichtmisch-Brenner 96 ebenfalls durch Oxidation
jeglicher Restgase, die molekularen Wasserstoff enthalten, erwärmt und
dann ausgetrieben, indem sie durch eine Gasturbine, wie einen Turboexpander 98,
getrieben wird, so dass Energie erzeugt wird. Die Energie treibt
einen Turbokompressor an, der Pressluft erzeugt.
-
Die Raten des Dampfstroms, Kohlenwasserstoffs
und sauerstoffarmer Luft werden wechselseitig eingestellt. Dieses
Einstellen erfolgt derart, dass die Zersetzung von CaCO3 im
Reaktor 86 nahezu vollständig verläuft, wobei die Umwandlung von
CaO zu CaCO3 in Reaktor 30 ebenfalls
fast vollständig
verläuft.
Sind die Reaktionen beendet, werden die Vierwegeventile 62 und 78 und
das Dreiwegeventil 76 jeweils umgeschaltet.
-
Erfolgt das Ventilschalten, enthält der Reaktor
Wasserstoffgas. Die sauerstoffarme Luft treibt den Wasserstoff aus
dem Reaktor 64 durch das Vierwegeventil 78 und
durch einen Nichtmisch-Brenner 96 zu einem Turboexpander 98.
Wenn der Wasserstoff durch den Nichtmisch-Brenner 96 gelangt,
wird er zu Wasser oxidiert. Die so erzeugte Wärme steigert die Arbeitsfähigkeit
des Turboexpanders 98.
-
Beim Schalten der Ventile enthält der Reaktor 86 entsprechend
sauerstoffarme Luft. Der Dampf und Kohlenwasserstoff, welche in
den Reaktor 86 eintreten, treiben die sauerstoffarme Luft
aus dem Reaktor 86 durch das Vierwegeventil 78 und
durch den Nichtmisch-Brenner 80. Die sauerstoffarme Luft
enthält
zwar etwas Luft, jedoch ist die Menge dieses Sauerstoffs im zeitlichen
Mittel klein verglichen mit der Menge Wasserstoff, die durch den
Nichtmisch-Brenner 80 gelangt.
Die durch die Reduktion dieser kleinen Menge Sauerstoff erzeugte
Wärme wird
zu der Wärme
gefügt,
die die Wärmegewinnungsvorrichtung 82 gewinnen
kann. Die Entfernung dieser kleinen Menge Sauerstoff durch den Nichtmisch-Brenner 80 reinigt
den Wasserstoff, der zur Brennstoffzelle gelangt.
-
Wärme
ist erforderlich, um die erfindungsgemäße Ausführungsform, die in 3 gezeigt ist, zu starten,
wenn sie erstmalig genutzt wird. Wärme kann auf eine Vielzahl
von Wegen zugeführt
werden, die der Fachmann kennt. Eine Anlauf-Heizvorrichtung 100 und eine
zweite Anlauf-Heizvorrichtung 102 können bspw. die notwendige Anlaufwärme bereitstellen.
Wird die in 4 gezeigte
erfindungsgemäße Ausführungsform
abgeschaltet und nach dem Gebrauch abkühlen gelassen, kann das Abschaltverfahren
beide Reaktoren 64 und 86 zur Produktion von Wasserstoff
beinhalten. Wird das System neuerlich gestartet, enthalten beide
Reaktoren Ni und CaCO3. Die Oxidation von
feinteiligem Nickelmetall erfolgt leicht bei Raumtemperatur und
ist stark exotherm. Somit erwärmt
das bloße
Hindurchleiten von Luft durch einen Reaktor und dann durch den anderen
beide auf Betriebstemperatur.
-
Die Techniken, die zum Erwärmen endothermer
Reaktionen verwendet werden, die bei der Dampfreformation eines
Kohlenwasserstoffs zur Erzeugung von Wasserstoff auftreten, können ebenfalls
bei anderen endothermen Reaktionen verwendet werden, wie die Dampfreformierung
eines Kohlenwasserstoff-Kraftstoffs zur
Erzeugung von Wasserstoff, die Zersetzung von Ammoniak zu Wasserstoff
und Stickstoff, die Reformierung von Petroleum-Kohlenwasserstoffen
und die Zersetzung von Methanol.
-
E. Zufuhr von Wärme zu einem Ölschiefer-Retortensystem
-
Im Stand der Technik kennt man die
Gewinnung von Öl
aus Ölschiefer
durch Retortenverfahren, d. h. durch Erwärmen des Schiefergesteins,
so dass die organische Substanz, die es enthält, zu Gasen; Öldämpfen und
Kohle zersetzt wird. Die 4 zeigt
ein Ölschiefer-Retortensystem,
wobei Schiefergestein über
einen Einlass 106 in ein Retortenbett 104 gelangt,
und in thermischem Kontakt mit einem Sauerstoffübertragungsmaterial in einer
Bettretorte 104 untergebracht wird. Wärme wird zugeführt, indem
das Gas, die Öldämpfe oder
Gemische davon das Sauerstoffübertragungsmaterial
kontaktieren können,
wodurch Oxidation erfolgt. Diese Oxidation erzeugt CO2.
CaO ist vorzugsweise vorhanden und in einem thermischen Kontakt
mit dem Ölschiefer, wodurch
die Wärme,
die von der exothermen Reaktion CaO + CO2 =
CaCO3 freigesetzt wird, zur Erwärmung des Ölschiefers
beiträgt.
-
Der Massenübertragungskatalysator ist
vorzugsweise Cu/CuO.
-
ERFINDUNGSGEMÄSSE BEISPIELE
-
Die folgenden Beispiele veranschaulichen
die Verwendung eines Materials, das im reduzierten Zustand leicht
oxidiert wird, und das im oxidierten Zustand leicht reduziert wird,
als Maßnahme
zur Oxidation von Kraftstoff und effizientes Zuführen der so erzeugten Wärme zu einer
Nutzanwendung. Diese Beispiele sollen lediglich beispielhaft die
Verwendung der Erfindung veranschaulichen und sollten nicht als
Einschränkung
des erfindungsgemäßen Rahmens
aufgefasst werden.
-
Beispiel 1
-
Das in 5 gezeigte
System sollte im Labormaßstab
die Vorteile und Grenzen der vorliegenden Erfindung zur Erzeugung
von Wasserstoff aufzeigen. Bei dieser Versuchsanordnung wird ein
Reaktor 110 in einem Dreizonen-Elektroofen 112 gehalten. Der
Reaktor 110 erhält
Wasser in seinen oberen Bereich aus einer Wasserzufuhr 120 über eine
Pumpe 122 und durch ein Dreiwegeventil 124. Ein
Kohlenwasserstoff wird im Oberteil des Reaktors 110 durch
eine Kraftstoffzufuhr 114 über eine Pumpe 116 und
durch ein Dreiwegeventil 118 aufgenommen.
-
Der Reaktor 110 hatte ein
Innenvolumen von 0,500 dm3 (500 cm3) und enthielt ein Gemisch aus 131,5 g CaCO3, das zu CaO kalziniert wurde, und 223 g
von 21,1 Gew.-% Nickeloxid auf einem Aluminiumoxid mit großer Oberfläche. Das
Wasser und der flüssige
Kohlenwasserstoff tröpfelten
nach unten und verdampften in Reaktor 110. Der Kohlenwasserstoff
reagierte mit dem NiO und reduzierte es zu Ni. Das Ni diente wiederum als
Katalysator für
die Dampfreformierung des Kohlenwasserstoffs und Wasser zu einem
Gemisch von CO, H2 und CO2.
Diese Reaktion ist zwar stark endotherm, jedoch ist die Reaktion
von CaO mit CO2 unter Bildung von CaCO3 stark exotherm. Die Exothermie der letzteren
Reaktion glich die Exothermie der ersteren aus, und die Gesamtreaktion
war leicht auf der exothermen Seite der Thermoneutralen.
-
Wegen der Wasserverschiebungsreaktion
CO + H2O = H2 +
CO2 war CO im Gleichgewicht mit CO2. Folglich entfernte die Entfernung von
CO2 durch die Umsetzung mit dem CaO ebenfalls
CO, was das System zur Produktion von Wasserstoff verschob, der,
bezogen auf eine Trockenbasis, relativ rein war.
-
Der so erzeugte Wasserstoff verließ den Reaktor über ein
Dreiwegeventil 126, gelangte durch einen Staudruckregler 128 und
zu einem Auslass über
ein Dreiwegeventil 130. Proben des Wasserstoffs für die Gaschromatographieanalyse
wurden entnommen, indem das Dreiwegeventil 130 so geschaltet
wurde, dass der Wasserstoff durch das Ventil 132 in die
Gaszelle 134 strömte.
-
Während
der Erzeugung von Wasserstoff strömte druckarme Luft durch das
Rotameter 136, Dreiwegeventil 138 und gelangte
zum Auslass. In periodischen Zeitabständen schaltete ein Timer 140 die
Dreiwegeventile 118, 124, 126 und 138.
Dies bewirkte, dass die Ströme
von Brennstoff und Wasser aus den Pumpen 116 und 122 zu
den Zufuhren 114 und 120 zurückkehrten und der Strom der
druckarmen Luft durch den Reaktor 110 gelangte, über Ventil 126 austrat
und über
das Dreiwegeventil 142 zum Auslass gelangte. Proben für die Gaschromatographieanalyse
der den Reaktor verlassenden Luft wurden durch Schalten des Dreiwegeventils 142 entnommen,
so dass die Luft durch Ventil 144 in die Gaszelle 146 strömte.
-
Das Leiten der Luft durch den Reaktor
bewirkte, dass das Nickel zum Nickeloxid oxidierte und sich CaCO3 zu CaO und CO2 zersetzte.
Da ersteres eine stark exotherme Reaktion ist, ermöglicht die
dabei entstandene Wärme,
dass die letztere starke endotherme Reaktion stattfinden kann.
-
Beispiel 2
-
Wasserstoff wurde in dieser Serie
von Experimenten produziert, indem das in 5 gezeigte System leicht modifiziert
wurde. Das System wurde modifiziert, indem die Dosierpumpe 116 und
die Quelle 114 für
flüssigen
Brennstoff gegen ein Rotameter und einen Zylinder mit Kohlenmonoxidgas
ersetzt wurden, damit Kohlenmonoxid durch Dampfreformierung umgewandelt
wurde. Der Reaktor wurde vorkonditioniert, indem Luft durch einen
Reaktor über
Nacht bei 700°C
geleitet wurde. Die Versuchsbedingungen beinhalteten eine Temperatur
von 700°C
und einen Druck von 4 × 105 Pa (4 atm). Die Einlassrate für CO betrug
1,0 mmol/sec (0,060 mol/min) und die Einlassrate des flüssigen Wassers
betrug 3,98 × 10–5 dm3/sec (2,39 cm3/min).
Die Proben wurden in 5 min-Intervallen gemessen.
-
Die Ergebnisse dieser Versuchsreihe
sind in der Tabelle 1 gezeigt. Die Tabelle 1 zeigt die Gaschromatographieanalyse
auf Trockenbasis der den Reaktor verlassenden Gase. Tabelle 1 enthält auch
eine Spalte mit der Überschrift ΣCO/CaO, die
das Verhältnis
der Anzahl Mole CO-Einlass in den Reaktor, dividiert durch die Anzahl
Mole des anfangs vorhandenen CaO angibt. Der Tabelle 1 zufolge war
der Prozentsatz Wasserstoff im Ausgangsgas zu Beginn relativ hoch.
Mit fortlaufender Reaktion näherte
sich ΣCO/CaO
jedoch 1, und die Fähigkeit
des verbleibenden CaO zum Einfangen von CO2 sank.
Folglich sank der Prozentsatz an Wasserstoff im Ausgangsgas. Dies
zeigt die Notwendigkeit, das CaO periodisch zu regenerieren.
-
-
Beispiel 3
-
Nach Beendigung der Reihe von Experimenten
in Beispiel 2 wurde das in 5 gezeigte
System wieder modifiziert, um Methan einem Dampfreforming zu unterwerfen.
Der in Beispiel 2 verwendete Kohlenmonoxid-Zylinder wurde mit einem
Methanzylinder ersetzt, und das CaO wurde regeneriert. Der Reaktor
wurde durch strömende
Luft durch den Reaktor bei einer Temperatur von 700°C bei 0,1
dm3/sec (6 l/min) für 3,5 Std. vorkonditioniert.
Die Versuchsbedingungen beinhalteten eine Temperatur von 700°C und einen
Druck von 7 × 105 Pa (7 atm). Die Einlassrate von CH4 war 0,03607 dm3/sec
(2164 cm3/min), und die Einlassrate des
flüssigen
Wassers betrug 2,5 × 10–5 dm3/sec (1,5 cm3/min).
Das Ergebnis dieses Experimentes zeigt, dass sich die vorliegende
Erfindung auch zur Umwandlung von Methan in Wasserstoff eignet.
-
-
Beispiel 4
-
Das in 5 gezeigte
System wurde wieder modifiziert, um den Dieselkraftstoff einer Dampfreformierung
zu unterwerfen. Das CaO wurde regeneriert, und der Dieselkraftstoff
wurde einer Dampfreformierung unterworfen, wobei die in Tabelle
3 gezeigten Ergebnisse erhalten wurden. Die Versuchsbedingungen
beinhalteten eine Temperatur von 700°C und einen Druck von 8 × 105 Pa (8 atm). Die Einlassrate für den Dieselkraftstoff war
1,85 × 10–5 dm3/sec (1,11 cm3/min),
und die Einlassrate des flüssigen
Wassers war 2,5 × 10–5 dm3/sec (1,5 cm3/min)
Die Proben wurden in den in Tabelle 3 angegebenen Intervallen gemessen.
-
Die Ergebnisse dieses Experimentes
zeigen, dass die vorliegende Erfindung ebenfalls zur Umwandlung
von Dieselkraftstoff in Wasserstoff geeignet ist. Der Prozentsatz
von Wasserstoff in den Gasen, die aus dem Reaktor gelangen war anfangs
hoch, sank jedoch, als das CaO abgegeben wurde, wie bei der Verwendung
von Methan der Fall war.
-
-
Beispiel 5
-
Eine Reihe von Experimenten wurde
mit dem in 5 gezeigten
System durchgeführt,
um CaCO3 zurück zu CaO umzuwandeln, indem
Luft durch den Reaktor geleitet wurde. Der Reaktor wurde nicht für diese Reihe
von Experimenten vorkonditioniert. Die Versuchsbedingungen umfassten
eine Temperatur von 700°C und
einen Druck von 1 × 105 Pa (1 atm). Die Eingangsrate für Luft betrug
5,3 × 10–3 dm3/sec (320 cm3/min). Ein
Feuchtigkeitstestmessgerät
wurde zum Messen des Gesamt-Gasvolumens, das aus dem Reaktor trat,
verwendet, und der CO2-Gehalt dieses Gases
wurde in Intervallen durch Gaschromatographie bestimmt.
-
Die Ergebnisse in Tabelle 4 zeigen,
dass die Regeneration des CaO aufgrund der durch die Oxidation von
Ni bereitgestellten Wärme
ein schnelles Verfahren ist, da das CO2 zu
Beginn des Verfahrens in großen Mengen
aus dem Reaktor trat und dann stark abnahm.
-
-
Beispiel 6
-
Ein weiteres Experiment mit dem Aufbau
von 5 erfolgte bei 700°C, 8 × 105 Pa (8 atm) und mit Eingängen in den Reaktor von kommerziellem
Dieselkraftstoff bei 1,85 × 10–5 dm3/sec (1,11 cm3/min)
und von flüssigem
Wasser bei 2,5 × 10–5 dm3/sec (1,5 cm3min).
Eine Probe wurde nach 13 min entnommen und mit einem Kitawa-Gasdetektorrohr
analysiert. Nach dem Durchgang eines empfohlenen Volumens Probengas
für 1 bis 30
ppm Empfindlichkeit gegenüber
H2S war keine Färbung sichtbar. Das zehnmalige
Bestehen des empfohlenen Probengasvolumens konnte keine sichtbare
Färbung
hervorrufen. Dieses vollständige
Fehlen einer Färbung
zeigt, dass ein kommerzieller Dieselkraftstoff Wasserstoff mit einer
H2S-Konzentration von weniger als 0,1 ppm
ergab.
-
Beispiel 7
-
Es erfolgte ein weiteres Experiment,
wobei ein Dieselkraftstoff bei 1,85 × 10–5 dm3/sec (1,11 cm3/min), flüssiges Wasser
bei 2,5 × 10–5 dm3 (1,5 cm3/min) und
Luft bei 0,101 dm3/sec (6050 cm3/min)
alternativ durch den Reaktor für
Zeitspannen von 10 min und 30 min für insgesamt 96 Std. geführt wurden.
Die Reaktortemperatur während
dieser Zeit betrug 700°C.
Ein Experiment erfolgte dann bei 700°C, wobei Luft bei 0,101 dm3/sec (6050 cm3/min)
30 min durch den Reaktor geleitet wurde, wonach Dieselbrennstoff
bei 1,85 × 10–5 dm3/sec (1,11 cm3/min)
und flüssiges
Wasser bei 2,5 × 10–5 dm3/sec (1,5 cm3/min)
und bei einem Druck von 8 atm durch den Reaktor geleitet wurden.
Die Gaschromatographieanalyse der aus dem Reaktor tretenden Gase
zeigte, dass sie zu 93,8% aus Wasserstoff bestanden. Dieses Ergebnis
zeigt, dass der Katalysator für
eine erhebliche Anzahl von Zyklen verwendet werden kann.
-
Beispiel 8
-
Bei einer weiteren Reihe von Experimenten
wurde kommerzieller Dieselkraftstoff ohne Zusatz von Thiophen und
mit genug zugesetztem Thiophen verwendet, so dass ein Schwefelgehalt
von 2000 Gew.-ppm erzeugt wurde. Die Experimente erfolgten dann
mit diesen Dieselkraftstoffen, wobei der Kraftstoff und Wasser bei
1,85 × 10–5 dm3 (1,11 cm3/min)
bzw. 2,5 × 10–5 dm3/sec (1,5 cm3/min)
bei einer Reaktortemperatur von 700°C und einem Druck von 8 × 105 Pa (8 atm) in den Reaktor eingeführt wurden.
Die Ausgangsgase wurden mit einem Gaschromatographen auf H2, CH4, CO und CO2 und mit Kitagawa-Detektorröhren auf
H2S analysiert. Die Ergebnisse dieser Experimente
sind in der Tabelle 5 gezeigt. Dies veranschaulicht, dass die vorliegende Erfindung
Wasserstoff mit einem sehr niedrigen H2S-Gehalt
produzieren kann, selbst, wenn der Eingangskraftstoff einen hohen
Schwefelgehalt hat. Dies ist ein Hauptvorteil, da Wasserstoff, der
in den Kraftstoffzellen verwendet werden soll, einen sehr niedrigen
N2S-Gehalt aufweisen muss.
-
-
Beispiel 9
-
Nach den in Beispiel 8 durchgeführten Experimenten
wurde der in 5 gezeigte
Aufbau für
ein weiteres Experiment modifiziert. Die aus dem Reaktor kommenden
Gase wurden zu einem Thermoelectron Pulsed Fluorescent SO2-Analysegerät und einem
Teledyne O2-Messgerät gesendet. Die Luft wurde
durch den Reaktor bei einer Geschwindigkeit von 0,101 dm3/sec (6050 cm3/min),
700°C und
1 × 105 Pa (1 atm) geleitet. Die 7 zeigt
die aufgezeichneten Ausgänge
der SO2- und O2-Analysegeräte. Dies
zeigt, dass bei Einsatz der vorliegenden Erfindung zur Herstellung
von Wasserstoff aus einem schwefelhaltigen Kraftstoff, der Schwefel
in dem Kraftstoff während
des Wasserstoffproduktionsschritts des Zyklus im Reaktor gehalten
wird und während
des Regenerationsschritts als SO2 entlassen
wird.
-
Beispiel 10
-
Bei diesem Experiment wurde der in 5 gezeigte Aufbau so modifiziert,
dass die aus dem Reaktor tretenden Gase in einen zweiten Reaktor
gesendet wurden. Dieser zweite Reaktor wurde bei 510°C und 8 × 105 Pa (8 atm) betrieben und diente der weiteren
Reinigung des im ersten Reaktor erzeugten Wasserstoffs. Diesel-Kraftstoff
mit 2000 Gew.-% Schwefel wurde in den ersten Reaktor bei 1,85 × 10–5 dm3/sec (1,11 cm3/min)
und Wasser bei 2,5 × 10–5 dm3/sec (1,5 cm3/min)
eingeleitet. Die Messung der aus dem zweiten Reaktor tretenden Gase
mit einer Kitagawa-Gasdetektorröhre
zeigte kein nachweisbares H2S, d. h. weniger
als 1,0 ppm. Die Messung mit einem Thermoelectron Gas Filter Correlation
CO-Analysegerätes zeigte,
dass nur 23,4 ppm CO in den Gasen nach dem Durchtritt durch den
Reinigungsreaktor verblieb. Dies veranschaulicht, dass der Durchtritt
des in einer Reaktionszone bei einer höheren Temperatur erzeugten
Wasserstoffs durch eine Reaktionszone bei einer niedrigeren Temperatur
die Reinheit des Wasserstoffs stark verbessern kann. Da einige Arten
von Brennstoffzellen kein CO oder H2S aushalten,
wenn ihre Konzentrationen nicht auf sehr niedrigen Werten gehalten
werden, ist dies ein wichtiger Fortschritt auf diesem Fachgebiet.