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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegenden Erfindung betrifft
Proteine, die in der Lage sind, das E2-Hüllprotein des Hepatitis C-Virus
(HCV) zu binden und Verfahren für
die Produktion und Reinigung.
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Die Erfindung betrifft auch die Verwendung
der Proteine bei der Therapie und Diagnose und pharmazeutische Zusammensetzungen
und diagnostische Kits für
solche Verwendungen. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren für die Durchmusterung
möglicher
Moleküle
für die
Kompetition der Bindung an den HCV-Rezeptor. Die Erfindung betrifft
auch ein Tiermodell für
die HCV-Infektion.
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Kurze Beschreibung
des Standes der Technik
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HCV (zuvor bekannt als Nicht-A Nicht-B-Hepatitis – NANBV)
ist ein RNA-Virus im positiven Sinn von etwa 10000 Nucleotiden mit
einem einzelnen offenen Leserahmen, der ein Polyprotein von etwa
3000 Aminosäuren
codiert. Obwohl die Struktur des Virus mittels rekombinanter DNA-Verfahren
(1, 2) ermittelt wurde, wurde das Virus selbst nicht isoliert und
die Funktionen der verschiedenen viralen Proteine, die mittels Proteolyse produziert
wurden, wurde nur mittels Analogie mit anderen ähnlichen Viren ähnlicher
genomischer Organisation (3) gefolgert.
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Die viralen Proteine sind alle in
rekombinanter Form verfügbar,
in einer Vielzahl von Zellen und Zellarten exprimiert, einschließlich Hefe-,
Bakterien-, Insekten- und Säugerzellen
(4, 5).
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Es wurde vorgeschlagen, dass zwei
Proteine, E1 und E2 genannt (entsprechend den Aminosäuren 192–383 und
384–750),
externe Proteine der viralen Hülle
sind, die für
die Bindung des Virus an die Zielzellen verantwortlich sind (3).
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Die HVC-Forschung wird beträchtlich
durch den beschränkten
Kreis an Wirten für
das Virus behindert. Das einzige verläßliche Tiermodell für die HCV-Infektion
ist der Schimpanse und es ist nicht möglich, HCV in Gewebekultur
zu vermehren.
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In unserer anhängigen Internationalen Patentanmeldung
PCT/IB95/00692 beschreiben wir ein Verfahren unter Verwendung der
Durchflußcytometrie
zur Identifikation von Zellen, die den HCV-Rezeptor tragen. Wir haben
gezeigt, dass es durch Markierung von Zellen mit rekombinantem E2-Hüllprotein
möglich
ist, Zellen unter Verwendung der Durchflußcytometrie zu sortieren, wobei
diejenigen Zellen isoliert werden, die in der Lage sind, spezifisch
an E2 zu binden und die deshalb möglicherweise den HCV-Rezeptor
tragen. Unter Verwendung dieser Technologie haben wir ein Protein
identifiziert, das in der Lage ist, an das E2-Hüllprotein von HCV zu binden.
Von diesem glauben wir, dass es der Rezeptor für HCV ist, was uns in die Lage
versetzten würde, viel
Probleme des Stands der Technik zu überwinden.
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Die Internationalen Patentanmeldung
WO93/04205 beschreibt die Identifikation von monoclonalen Antikörpern, die
spezifisch an das E2/NS1-Antigen des Hepatitis C-Virus binden. Diese
monoclonalen Antikörper
ermöglichen
die Identifikation von HCV-Antigen für die Diagnose und Bewertung
von HCV-Infektionen.
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Die Internationalen Patentanmeldung
WO96/04376 beschreibt ein Verfahren für die Entdeckung und die Isolierung
eines zellulären
Rezeptors für
das Hepatitis A-Virus. Der zelluläre Rezeptor wurde aus Säugerzellen
cloniert, in denen der Rezeptor exprimiert wurde.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird ein Protein bereitgestellt, das ein Molekulargewicht von etwa 24
kD hat und in der Lage ist, spezifisch an ein Protein des Hepatitis
C-Virus zu binden, oder eine funktionell äquivalente Variante oder ein
funktionell äquivalentes
Fragment davon.
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Es wird vom Durchschnittsfachmann
verstanden werden, dass Molekulargewichte, die wie nachstehend beschrieben
unter Verwendung der Elektrophorese gemessen werden, inhärent der
Interpretation unterliegen, da sie in Relation zu Standardmolekulargewichtsmarkern
gemessen werden. Im Kontext dieser Beschreibung ist der Ausdruck „24 kD" jedoch eindeutig,
wenn er im Kontext gelesen wird, da nur ein solches Protein erhalten
wird, wenn man den Verfahren folgt, die nachstehend beschrieben
werden, mit der definierten Charakteristik der Bindung an das Hepatitis
C-Virus.
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Eine signifikante charakterisierende
Eigenschaft des Proteins gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Fähigkeit
der spezifischen Bindung an ein HCV-Protein, vorzugsweise ein Hüllprotein,
insbesondere das E2-Protein.
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Auf der Basis dieser Spezifität und anderer,
nachstehend beschriebener Eigenschaften folgern wir, dass das 24
kD-Protein der Erfindung ein zellulärer Rezeptor für HCV ist.
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Wir haben gezeigt, dass das Protein
im Menschen bei den Zellarten, die wir getestet haben, überall vorkommt,
parallel zu der Situation, die für
viele andere Viren dieser Art gefunden wird (wie Vaccinia-Virus
und Influenza-Virus).
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Wir haben gezeigt, dass das Protein
auf eine Weise Spezies-spezifisch ist, die mit der Spezies-Spezifität von HCV
selbst einhergeht.
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Unsere Experimente haben gezeigt,
dass das Protein von 24 kD funktionell nicht glycosiliert ist. Die Behandlung
mit Glycosidasen beeinflußt
nicht die Fähigkeit
des Proteins von 24 kD, an das E2-Protein zu binden, und scheint
das Molekulargewicht nicht wesentlich zu reduzieren. Wir folgern
daher, dass, wenn das Protein überhaupt
glycosiliert ist, die Glycosilierung auf eine kleine Zahl von Zuckerresten
beschränkt
sein muss und für
die funktionelle Aktivität
des Proteins nicht erforderlich ist.
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Unsere Experimente haben auch gezeigt,
dass das Protein ein Transmembranprotein ist, was wiederum nahelegt,
dass es ein zellulärer
Rezeptor ist.
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Letztlich zeigen Experimente mit
Zelllinien, die das Protein überexprimieren,
dass solche Zellen der Aggregation unterliegen, was nahe legt, dass
das Protein in gewisser Weise ein Adhäsionsmolekül sein kann.
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Das Protein von 24 kD kann in seiner
natürlicherweise
vorkommenden Form sein, ungeachtet seiner Isolierung von seiner
ursprünglichen
Umgebung, oder es kann modifiziert sein, unter der Vorraussetzung,
dass es seine funktionelle Charakteristik von mindestens der Bindung
an das E2-Protein von HCV behält.
Zum Beispiel kann das Protein von 24 kD chemisch modifiziert sein,
um eine oder mehrere chemische Modifikationen bei der Aminosäurestruktur
einzuführen.
Es kann Modifikationen der Aminosäuresequenz einschließen, die eine
oder mehrere Insertionen, Deletionen oder ersetzte Aminosäuren umfassen.
Es kann zum Beispiel durch Entfernung eines funktionellen Teils
der Transmembrandomäne
verkürzt
sein, um die einfache Produktion mittels Verfahren der rekombinanten
DNA-Technik in einer geeigneten Säugerwirtszelle zu erleichtern
(6).
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Das Protein der vorliegenden Erfindung
kann von Zellen gereinigt werden, die Bindung an ein HCV-Protein,
wie das E2-Protein, zeigen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird ein Verfahren für
die Herstellung eines Proteins gemäß der Erfindung oder einer
funktionell äquivalenten
Variante oder eines funktionell äquivalenten
Fragments davon bereitgestellt, umfassend den Schritt der Züchtung von
Zellen, die Bindung an ein HCV-Protein zeigen, und die Reinigung
eines Proteins gemäß der Erfindung
aus einer Zellzubereitung.
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Die Zellen können transformierte oder nicht
transformierte Säugerzellen
sein und sind in geeigneter Weise menschliche Zellen.
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Die Zellen können unter Verwendung der Fluoreszenz-Durchflusscytometrie
oder mittels jedes anderen geeigneten Test auf ihre Bindung an ein
HCV-Protein durchmustert werden. Zum Beispiel stellt die vorliegende
Beschreibung die Information bereit, die notwendig ist, um das Protein
von 24 kD oder eine funktionell äquivalente
Variante oder ein funktionell äquivalentes
Fragment davon zu produzieren, welches dann selbst verwendet werden
kann, um auf andere Zellen zu testen, die das Protein tragen.
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Die Zellzubereitung kann eine Zellmembranzubereitung
sein, ist aber vorzugsweise eine Plasmazellmembranzubereitung.
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Vorzugsweise werden die Zellen selektiert
und cloniert, um die Überexpression
des Proteins der vorliegenden Erfindung bereitzustellen.
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Wir haben gefunden, dass das Protein
durch Ammoniumsulfat bei einer Sättigung
von zwischen 33 und 50% ausgefällt
wird.
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Deshalb wird die Zellzubereitung
vorzugsweise einem Ammoniumsulfatfällung-Reinigungsschritt unterworfen, der Ammoniumsulfat
zwischen 33 und 50% verwendet. In geeigneter Weise wird eine erste
Fällung bei
weniger als 33% durchgeführt
und das ausgefällte
Material wird verworfen, gefolgt von einer Fällung des erwünschten
Materials bei zwischen 33 und 50%, am meisten bevorzugt 50%.
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Vorzugsweise beinhaltet die Reinigung
mindestens einen Schritt der hydrophoben Wechselwirkungschromatographie.
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Wir haben auch gefunden, dass das
Protein gegen Acetonfällung
stabil ist, womit eine weitere Charakterisierung und ein nützlicher
Schritt im Reinigungsverfahren bereitgestellt wird.
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Am meisten bevorzugt in seiner optimierten
Form umfaßt
das Verfahren der Reinigung die Schritte:
- i)
Herstellen einer Plasmazellmembranzubereitung aus Säugerzellen,
ausgewählt
für die Überexpression des
erfindungsgemäßen 24 kD-Proteins,
- ii) Durchführen
einer Ammoniumsulfatfällung
bei weniger als 33% Sättigung
mit der Zubereitung und Zurückbehalten
des Überstands,
- iii) Durchführen
einer Ammoniumsulfatfällung
bei einer Sättigung
zwischen 33 und 50% mit dem Überstand und
Zurückbehalten
des Niederschlags, und
- iv) Resuspendieren des Präzipitats
und Durchführen
einer hydrophoben Wechselwirkungschromatographie.
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Als eine Alternative zur Reinigung
aus Wildtyp-Zelllinien können
die Proteine der Erfindung oder eine funktionell äquivalente
Variante oder ein funktionell äquivalentes
Fragment davon durch jedes geeignete synthetische Verfahren gemacht
werden, einschließlich
der chemischen Synthese. In geeigneter Weise wird das Protein oder
eine funktionell äquivalente
Variante oder ein funktionell äquivalentes
Fragment davon durch Expression eines Gens, das das Protein codiert,
in einer geeigneten Wirtszelle oder einem geeigneten Tier gemacht.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird ein Verfahren zur Behandlung einer HCV-Infektion bereitgestellt,
welche die Verabreichung einer Menge des Proteins oder einer funktionell äquivalenten
Variante oder eines funktionell äquivalenten
Fragments davon an einen Patienten umfaßt, die bewirkt, die Ansteckungsfähigkeit
des Virus zu reduzieren.
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Da der Infektionsmechanismus von
HCV zum Teil auf der Verfügbarkeit
eines Zelloberflächenrezeptors
abzuhängen
scheint, wird die Bereitstellung einer löslichen Form des Proteins der
Erfindung als Antagonist der Bindung von HCV an den zellulären Rezeptor
wirken und damit den Infektionsprozeß reduzieren oder verhindern
und damit die Erkrankung behandeln.
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Eine geeignete lösliche Form des Proteins der
Erfindung könnte
zum Beispiel eine verkürzte
Form des Proteins umfassen, von dem die Transmembran-Domäne entweder
durch einen Proteinspaltungsschritt oder geplant bei einer chemischen
oder rekombinanten DNA-Synthese
entfernt wurde.
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In einer anderen Ausführungsform
könnte
ein hybrider Partikel, der mindestens ein partikelbildendes Protein,
wie das Hepatitis B-Oberflächenantigen
oder ein partikelbildendes Fragment davon, in Kombination mit dem
Protein der Erfindung oder einer funktionell äquivalenten Variante oder eines
funktionell äquivalenten Fragments
davon umfaßt,
als ein Antagonist der Bindung von HCV an den zellulären Rezeptor
wirken.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellt,
die ein Protein der Erfindung oder einer funktionell äquivalenten
Variante oder eines funktionell äquivalenten
Fragments davon umfaßt,
gegebenenfalls als ein pharmazeutisch verträgliches Salz in Kombination mit
einem pharmazeutisch verträglichen
Träger.
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Die pharmazeutische Zusammensetzung
kann in einer geeigneten Form für
die Verabreichung sein, einschließlich oraler und parenteraler
Zusammensetzungen.
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Es wird auch ein Verfahren zur Herstellung
der pharmazeutischen Zusammensetzung bereitgestellt, bei dem das
Protein der vorliegenden Erfindung oder eine funktionell äquivalente
Variante oder ein funktionell äquivalentes
Fragment davon in Assoziation mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
gebracht wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird ein Protein der Erfindung oder eine funktionell äquivalente
Variante oder ein funktionell äquivalentes
Fragment davon für
die Verwendung als ein Medikament bereitgestellt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird die Verwendung eines Proteins der Erfindung oder einer
funktionell äquivalenten
Variante oder eines funktionell äquivalenten
Fragments davon bei der Herstellung eines Medikaments für die Behandlung
einer HCV-Infektion
bereitgestellt.
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Die Fähigkeit des Proteins der Erfindung
oder einer funktionell äquivalenten
Variante oder eines funktionell äquivalenten
Fragments davon, an HCV zu binden, erlaubt die Verwendung des Proteins
oder einer funktionell äquivalenten
Variante oder eines funktionell äquivalenten
Fragmentes davon als Diagnostikum für die HCV-Infektion, zum Beispiel
in einem ELISA oder RIA.
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Eine lösliche Form des Proteins könnte zum
Beispiel in einer ELISA-Form eines Tests verwendet werden, um neutralisierende
Antikörper
im Serum zu messen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird ein Test für
HCV-Antikörper
in einer Serumprobe bereitgestellt, der den Schritt des Zulassens
der kompetitiven Bindung zwischen Antikörpern in der Probe und einer
bekannten Menge eines HCV-Proteins für die Bindung an ein Protein
der Erfindung oder eine funktionell äquivalente Variante oder ein
funktionell äquivalentes
Fragment davon umfaßt
und die Messung der Menge des bekannten gebundenen HCV-Proteins.
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Vorzugsweise wird das Protein der
Erfindung oder die funktionell äquivalente
Variante oder das funktionell äquivalente
Fragment davon an einem festen Träger immobilisiert und das HCV-Protein,
das in geeigneter Weise das E2-HCV-Hüllprotein sein kann, gegebenenfalls
rekombinantes E2-Protein, ist markiert, in geeigneter Weise Enzym-markiert.
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Bei einem Test dieser Form resultiert
die kompetitive Bindung zwischen Antikörpern und dem HCV-Protein für die Bindung
an das Protein der Erfindung darin, dass das gebundenen HCV-Protein
ein Maß für Antikörper in
der Serumprobe ist, insbesondere neutralisierende Antikörper in
der Serumprobe.
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Ein signifikanter Vorteil des Test
ist, dass die Messung direkt von neutralisierenden Antikörpern (d.
h. diejenigen, die mit der Bindung von HCV-Hüllprotein an den zellulären Rezeptor
interferieren) gemacht wird. Ein solcher Test, insbesondere in der
Form eines ELISA-Tests, hat beträchtliche
Anwendungen in der klinischen Umgebung und in der routinemäßigen Blutuntersuchung.
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Da der Test den Titer an neutralisierenden
Antikörpern
mißt,
bildet der Test auch eine einfaches Maß für die Wirksamkeit eines vermutlichen
Impfstoffs, da der Titer an neutralisierenden Antikörpern mit
dem Schutz des Wirts korreliert ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird ein diagnostischer Kit bereitgestellt, der das Protein der
Erfindung oder eine funktionell äquivalente
Variante oder ein funktionell äquivalentes
Fragment davon umfaßt.
Vorzugsweise enthält
der Kit auch mindestens ein markiertes HCV-Protein, gegebenenfalls
Enzym-markiert.
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Das Protein der Erfindung oder eine
funktionell äquivalente
Variante oder ein funktionell äquivalentes Fragment
davon können
auch für
das Screening nach chemischen Verbindungen verwendet werden, die
die HCV-Oberflächenstruktur
nachbilden, die für
die Bindung an den HCV-Rezeptor verantwortlich ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird ein Verfahren für
das Screening nach chemischen Verbindungen gemäß ihrer Bindungsfähigkeit
an die Region von HCV bereitgestellt, die für die Bindung an die Wirtszelle
verantwortlich ist, umfassend die Messung der Bindung der zu prüfenden chemischen
Verbindung an ein Protein der Erfindung oder eine funktionell äquivalente
Variante oder ein funktionell äquivalentes
Fragment davon.
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Dieser Aspekt der Erfindung umfaßt die Produkte
des Prüfvorgangs,
entweder allein, in der Form eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes, in Kombination mit einer oder mehreren aktiven Verbindungen
und/oder in Kombination mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen
Trägern.
Es werden auch Verfahren für die
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung bereitgestellt,
bei denen eine chemische Verbindung, die mittels des Verfahrens
der Erfindung identifiziert wurde, in Assoziation mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
gebracht wird.
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Die chemische Verbindung kann eine
organische Chemikalie sein und kann Aminosäuren oder Aminosäureanaloga
enthalten. Vorzugsweise ist die chemische Verbindung jedoch ein
Polypeptid oder ein Polypeptid, das chemisch modifiziert wurde,
um seine spezifischen Eigenschaften zu verändern, wie die Affinität der Bindung
an das Protein der Erfindung oder eine funktionell äquivalente
Variante oder ein funktionell äquivalentes
Fragment davon, oder deren Stabilität in vivo.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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1 ist
ein schematisches Diagramm, das einen Test beschreibt, bei dem HCV-Rezeptor bindende Liganden
an die Rezeptoren auf HCV-Rezeptor-Zielzellen binden und sie werden
gemessen, indem zunächst Kaninchen-anti-HCV-Antikörper gebunden
wird und dann ein markiertes anti-Kaninchen IgG-FITC F(ab')-Fragment vor der
Trennung mittels FACScan-Analyse
gebunden wird.
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2 ist
ein Computer-erzeugtes Histogramm, das die Ergebnisse der FACScan-Analyse der Bindung
von HCV-Protein an hämatopoetische
Zellen (MOLT-4, Jurkat, K562, Daudi, EBV-B) und Epithelzellen (Hela,
Adenocarcinom und Huh 7) darstellt, das von der Bindung mit HCV-Proteinen
resultiert (gefüllte
Kurve nicht markierte Kontrolle, offene Kurve markiert). Die Darstellung
ist Zellpopulation gegen Fluoreszenzintensität.
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3 ist
ein Computer-erzeugtes Histogramm, das die Ergebnisse der FACScan-Analyse von gereinigtem
RA, gereinigtem RO, aus Nabelschnurblut gereinigtes RA, mit pha
stim. RA aus Nabelschnurblut, T-Zell-Clon KC3 (TCC) und SAG S9 TCC,
die auf ihre Bindung an rekombinantes HCV-E2-Protein getestet wurden,
das in CHO-Zellen exprimiert wurde (gefüllte Kurve nicht markierte
Kontrolle, offene Kurve markiert). Die Darstellung ist Zellpopulation
gegen Fluoreszenzintensität.
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4 ist
ein Satz von Computer-erzeugten Histogrammen, die die Ergebnisse
der FACScan-Analyse der Bindung von E2-CHO an MOLT-4-Zellen mit
und ohne Behandlung mit beta-Mercaptoethanol (BSH), einem S-S-Bindung
reduzierenden Agens, darstellt (gefüllte Kurve nicht markierte
Kontrolle, offene Kurve markiert). Die Darstellung ist Zellpopulation
gegen Fluoreszenzintensität.
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5 ist
ein Satz von Computer-erzeugten Histogrammen, die die Ergebnisse
der FACScan-Analyse der Bindung von E2-CHO an MOLT-4-Zellen mit
und ohne Behandlung mit Endo-H, einem deglycosylierenden Enzym,
darstellt (gefüllte
Kurve nicht markierte Kontrolle, offene Kurve markiert). Die Darstellung
ist Zellpopulation gegen Fluoreszenzintensität.
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6 ist
ein Western Blot von Membranen, die aus MOLT-4-Zellen gewonnen wurden
und in verschiedenen Puffern gelöst
wurden (vgl. Seite 22 für
die Beschreibung der Spuren).
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7 ist
ein Western Blot der plasmatischen Membran von MOLT-4-Zellen (vgl.
Seite 23 für
die Beschreibung der Spuren).
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8 ist
ein Western Blot der Membranproteine von MOLT-4 und PBMC (vgl. Seite
23 für
die Beschreibung der Spuren).
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9 ist
ein Western Blot der Membranproteine von MOLT-4-Zellen, die mit
N-Glycosidase F
behandelt worden waren (vgl. Seite 26 für die Beschreibung der Spuren).
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10 ist
ein Western Blot der Membranen von MOLT-4 und COS-7, die unter reduzierenden
und nicht reduzierenden Bedingungen einer Elektrophorese unterzogen
worden waren (vgl. Seite 27 für
die Beschreibung der Spuren).
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11 ist
ein Western Blot eines Experiments, das die Immunpräzipitation
eines E2-CHO/vermutlicher
Rezeptor-Komplexes zeigt (vgl. Seite 29 für die Beschreibung der Spuren).
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12 ist
ein Western Blot der Ammoniumsulfat-Fraktionen der Zellmembranen
von MOLT-4-Zellen (vgl. Seite 31 für die Spuren).
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13 ist
ein Western Blot von Proben von einem Experiment mit hydrophober
Wechselwirkungschromatographie mit einem Aceton-Reinigungsschritt
(vgl. Seite 32 für
die Spuren).
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Der Aufbau der ausführlichen
Beschreibung ist wie folgt:
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- 1. Allgemeine Beschreibung 14
- 2. Zellulärer
Test 15
- 2.1. FACS-Analyse von Zellen, die E2 binden 15
- 2.2. Wirkung der Modifikation von E2 auf die Bindung 17
- 2.2.1. Reduktion von E2 17
- 2.2.2. Deglycosylierung von E2 18
- 2.3. Produktion von monoclonalem Antikörper 18
- 3. Herstellung des vermutlichen Rezeptors von 24 kD 19
- 3.1. Herstellung des Proteins von 24 kD aus MOLT-4-Zellen 19
- 3.1.1. Membranreinigung 20
- 3.1.2. Plasmamembranreinigung 20
- 3.2. Überexpression
von MOLT-4-Zellen 22
- 4. Charakterisierung des Rezeptors 22
- 4.1. Western Blot-Protokoll 23
- 4.1.1. Membranproteine 24
- 4.1.2. Plasmamembranproteine 25
- 4.1.3. Western Blot von PBMC-Zellen 26
- 4.2. Zelloberflächenexpression
von Rezeptor 27
- 4.3. Wirkung von Enzymen auf die Bindung des Proteins von 24
kD 27
- 4.3.1. Durchflusscytometrie 28
- 4.3.2. Western Blot mit MOLT-4/N-Glycosidase F 29
- 4.4. Wirkung von reduzierenden Bedingungen auf die Bindung 30
- 5. Optimierung der Reinigung 31
- 5.1. Immunpräzipitation
31
- 5.2. Ammoniumsulfat-Fraktionierung 35
- 5.3. Hydrophobe Wechselwirkungschromatographie 37
- 5.4. Acetonfällung
38
- 6. Sequenzierung und Clonierung
- 6.1. Aminosäuresequenz
- 6.2. Clonierung und Sequenzierung der DNA-Sequenz
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1. Allgemeine
Beschreibung
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Bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung
wird, außer
anders angedeutet, herkömmliche
Verfahren der Immunologie, Cytofluorometrie und Molekularbiologie
verwenden, die vom Stand der Technik umfaßt sind. Solche Verfahren sind
in der Literatur ausführlich
erklärt
(7).
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Der Durchschnittsfachmann wird die
allgemeinen Verfahren und Techniken der Testplanung und -durchführung verstehen
und mit ihnen vertraut sein. Die Erfindung wird hier für den Durchschnittsfachmann ausreichend
detailliert beschrieben, damit er die offenbarten Experimente verstehen
und wiederholen kann.
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Für
Viren und Proteine werden in dieser Beschreibung Standardabkürzungen
verwendet. Alle hier zitierten Veröffentlichungen, Patente und
Patenanmeldungen sind durch Bezugnahme eingeschlossen. Envelope
1 (E1) und Envelope 2 (E2) von HCV betreffen die Proteine und Fragmente
davon, deren Nucleotidsequenz veröffentlicht ist (EP-A-0318261
und EP-A-0388232, vorstehend zitiert). Die Nucleotide der E1- und
E2-Gene und der codierten Proteine variieren in verschiedenen HCV-Isolaten.
Deshalb werden E1 und E2 für
alle HCV- Isolate
identifiziert, weil sie in den Aminosäuresequenzen 192–383 und
384–750
enthalten sind.
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E1 und E2 sind unter Verwendung verschiedener
Expressionssysteme mittels rekombinanter DNA-Verfahren produziert
worden (Spaete et al und Chien et al, vorstehend zitiert).
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2. Zellulärer Test
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2.1. FACS-Analyse von
Zellen, die an E2 binden
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Es wurde ein Experiment mit dem Ziel
durchgeführt,
die Fähigkeit
von HCV-Protein zu messen, an verschiedene Zelltypen zu binden,
die den mutmaßlichen
HCV-Rezeptor haben sollten.
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Zellen (105/Mulde)
von dem menschlichen T-Zell-Lymphom Molt-4 (kommerziell verfügbar und
erhältlich
von der American Type Culture Collection) werden in Mikrotiterplatten
mit 96 U-förmigen
Mulden (Costar) durch 5 Minuten Zentrifugation bei 4°C und 200 × g pelletiert.
Zwanzig Mikroliter an HCV-Proteinen (CHO-exprimiertes rekombinantes
E2-Protein), die zu verschiedenen Konzentrationen (von 10 μg/ml bis
0,001 μg/ml) in
PBS verdünnt
waren, wurden mit dem Pellet an Molt-4-Zellen gemischt und 60 Minuten
bei 4°C
inkubiert. Nicht gebundene HCV-Proteine wurden durch zwei Zentrifugationen
von 5 Minuten in PBS bei 4°C
und 200 × g
entfernt.
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Die Zellen wurden anschließend 30
Minuten bei 4°C
mit verschiedenen Verdünnungen
(von 1/10 bis 1/300000) von Seren von Menschen, Schimpansen, Kaninchen
oder Mäusen
inkubiert, die entweder mit HCV infiziert waren oder mit rekombinanten
HCV-Proteinen immunisiert worden waren, oder mir den entsprechenden
Seren vor der Immunisierung als Kontrolle.
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Die Zellen wurden zweimal in PBS
gewaschen und 30 Minuten mit den geeigneten Verdünnungen an mit Fluoreszein-isothiocyanat
konjugierten Antiseren inkubiert (entweder menschliches IgG oder
Kaninchen-IgG oder Mäuse-IgG).
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Die Zellen wurden anschließend bei
4°C in PBS
gewaschen, in 100 μl
PBS resuspendiert und die zellgebundene Fluoreszenz wurde mit einem
FCScan Durchflusscytometer (Becton & Dickinson) analysiert. Unter Verwendung
einer Dot Blot-Darstellung
der Vorwärts-
und seitlichen Streuung wird die Maschine so eingestellt, dass sie
lebende einzelne Zellen einschließt und Zelltrümmer und
Klumpen von Zellen ausschließt.
Es wurden insgesamt 5000 Ereignisse gesammelt und die Analyse der
Daten wurde unter Verwendung des Lysis II-Softwareprogramms von
Becton & Dickinson
vorgenommen. Dieses Programm produziert Histogramme von jeder Zellprobe
und berechnet die mittlere Kanalfluoreszenz der Zellpopulation,
die sich direkt auf die Oberflächendichte
der fluoreszierend markierten HCV-Proteine bezieht, die an die Zellen
gebunden sind. Die mittleren Fluoreszenzwerte (mittlere Kanalzahl)
der mit oder ohne HCV-Proteine und mit Immunserum oder Serum vor
der Immunisierung inkubierten Zellen wurden verglichen. Die Schwelle
für positive
Ergebnisse wird für
jedes Experiment mittels durchflusscytometrischer Analyse von Zellen
ohne gebundene HCV-Proteine festgesetzt, die mit Antiseren gegen
HCV-Proteine und
dem FITC-markierten zweiten Antikörper inkubiert wurden. Ein
repräsentatives
Bindungsexperiment ist in 1 gezeigt,
das die mittels durchflusscytometrischer Analyse erreichte Trennung
zeigt.
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Das Experiment wurde auch mit einer
Vielzahl von Zelllinien durchgeführt
(zum Beispiel andere hämatopoetische
Zellen als MOLT-4 wie Jurkat, K562, Daudi, EBV-B (mit Epstein-Barr-Virus
transformierte B-Zelllinie) und Epithelzellen wie Hela, Adenocarcinom
und Huh 7), um Zellen zu identifizieren, die in der Lage sind, HCV-Proteine
zu binden, und damit Zellen, die den/die vermutlichen Rezeptoren)
für HCV
haben, gemäß dem vorstehend
beschriebenen Protokoll. Es ist ersichtlich, dass die Wiederholung
dieses Experiments für
die Durchführung
der vorliegenden Erfindung nicht erforderlich ist, sondern zum Nachweis
der allgemeinen Natur des vermutlichen Rezeptors dient (die meisten
der Zellen sind in jedem Fall allgemein verfügbar und wurden tatsächlich bei
der ATCC erhalten). Die Ergebnisse sind in
2 gezeigt, zusammen mit denen für MOLT-4, und
zeigen, dass die spezifische Bindung von E2 an Zellen weitverbreitet
ist, was nahe legt, dass der HCV-Rezeptor überall zu finden ist.
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In einer ähnlichen Serie von Experimenten
wurden gereinigtes RA, gereinigtes RO, aus Nabelschnurblut gereinigtes
RA, mit pha stim. RA aus Nabelschnurblut, KC3 TCC und SAG S9 TCC
auf ihre Bindung an rekombinantes HCV E2-Protein getestet, das in
CHO-Zellen exprimiert wurde (E2-CHO), und bestätigten, dass die Bindung bei
nicht transformierten Zellen auftritt. Die Resultate sind in 3 gezeigt.
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2.2. Wirkung der Modifikation
von E2 auf die Bindung
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Die Wirkungen der Modifikation des
rekombinanten HCV-Proteins E2, das in CHO-Zellen exprimiert wurde (E2-CHO), auf
die Bindung an MOLT-4-Zellen wurden unter Verwendung eines reduzierenden
Mittels und eines deglycosylierenden Enzyms untersucht.
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2.2.1. Reduktion von E2
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25 μl E2-CHO SMC-PC (130 μg/ml) in
20 mM Kaliumphosphat, 0.1 M NaCl, pH 6,0 wurden bei pH 8,0 mit 1
M Tris-Base (insgesamt 1 μl)
gepuffert und dann BSH (beta-Mercaptoethanol)
mit einer Endkonzentration vom 500 mM zugegeben; die Röhrchen wurden
mit Stickstoff gespült
und die Reaktion wurde 100 Minuten bei 37°C laufen gelassen.
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Proben von zuvor wurden mit RPMI-Medium
1 : 20 verdünnt
und für
einen FACS-Bindungstest
mit MOLT-4-Zellen verwendet, wie vorstehend beschrieben. Die Endkonzentration
an BSH in dem FACS-Test war 12,5 mM und unter diesen Bedingungen
wurde in vorhergehenden vorläufigen
Experimenten verifiziert, daß die
Zellen lebendig sind (bei 50 mM BSH noch über 90% der Zellen lebendig).
-
Die Ergebnisse in 4 zeigen, daß die Bindung von MOLT-4-Zellen
an rekombinantes E2 bei Reduktion mit beta-Mercaptoethanol substantiell
reduziert ist, was das Notwendigkeit einer korrekten E2-Konformation
anzeigt, die durch S-S-Brücken
aufrechterhalten wird.
-
2.2.2. Deglycosylierung
von E2
-
Zu 25 μl E2-CHO SMC-PC (130 μg/ml) in
20 mM Kaliumphosphat, 0,1 M NaCl, pH 6,0 wurden 30 μl 0,2 M NaHP2O4 mit einem endgültigen pH
von 5,5 zugegeben plus SDS mit einer Endkonzentration von 0,01%. Dann
wurden 10 μl
einer Endo-H-Stammlösung
mit einer Endkonzentration von 200 mU/ml unter Einhaltung eines
konstanten pH zugegeben und die resultierende Probe wurde 20 Stunden
bei 37°C
gehalten. Die Probe wurde dann mit RPMI 1 : 20 verdünnt und
für einen
FACS-Bindungstest verwendet, wie vorstehend beschrieben.
-
Die Resultate in 5 zeigen, daß die Bindung von MOLT-4-Zellen
an rekombinantes E2 bei Deglycosylierung mit Endo-H substantiell
reduziert ist, was das Notwendigkeit der Glycosylierung von E2 für die Bindung
anzeigt.
-
2.3. Produktion von monoclonalem
Antikörper
-
Monoclonale Antikörper wurden unter Verwendung
von Standardverfahren und durch Immunisierung von Mäusen mit
rekombinantem, in CHO-Zellen produziertem HCV-E2 (E2-CHO) hergestellt.
Es wurden mehrere Zelllinien etabliert, die in der Lage waren, an
E2-CHO zu binden, ebenso wie Zelllinien, die in der Lage waren,
an E2 zu binden, das an MOLT-4-Zellen
gebunden war, und Zelllinien, die in der Lage waren, die Bindung
von E2-CHO an MOLT-4-Zellen zu neutralisieren.
-
3. Gewinnung des vermutlichen
24 kD-Rezeptors
-
3.1. Gewinnung des 24-kD-Proteins
aus MOLT-4-Zellen
-
Das 24-kD-Protein wurde aus MOLT-4-Zellen
durch Membranreinigung und durch Plasmamembranreinigung gereinigt,
wobei das letztere die besserer Ausbeute an Protein ergab.
-
3.1.1. Membranreinigung
-
MOLT-4-Zellen wurden bei 37°C, 5% CO2 in RPMI gezüchtet, das mit 25 mM Hepes
gepuffert war in einem Wachstumsmedium, das Fötales Kälberserum (FCS – Endkonzentration
5%), 1 mM Glutamin, 100 μg/ml
Kanamycin, MEM Vitamine (Gibco), 1 mM Natriumpyruvat, MEM nicht
essentielle Aminosäuren
(Gibco) und 5 × 10–5 M
(β-Mercaptoethanol enthielt.
-
Die Zellen wurden nach dem Erreichen
einer Dichte von 750.000 bis 1.000.000 Zellen pro ml geerntet.
-
Das Zellen enthaltende Wachstumsmedium
wurde bei 300 g 10 Minuten zentrifugiert, um die Zellen als Pellet
zu erhalten. Die Zellen im Pellet wurden dreimal mit PBS-Puffer
gewaschen (resuspendiert und erneut zentrifugiert).
-
Das Zellpellet wurde in hypotonischer
Lösung
mit 1 ml hypotonischer Lösung
pro 100 × 106 Zellen resuspendiert.
-
Die hypotonische Lösung enthielt
Tris (10 mM), NaCl (10 mM), CaCl2 (0,2 mM),
MgCl2 (1,5 mM), PMSF (1,0 mM), Aprotinin
(2,0 μg/ml),
Pepstatin (0,7 μg/ml)
und Leupeptin (0,5 μg/ml).
-
Die Zellen wurden 20 Minuten unter
vorsichtigem Schütteln
bei 4°C
gelassen und dann mit 25 Schlägen
mit einem Potter manuellen Homogenisator zerstört.
-
Die Membranen wurden nach sequentieller
Zentrifugation des Überstands
bei 100 g für
7 Minuten, bei 3500 g für
10 Minuten und bei 40.000 g für
60 Minuten gewonnen. Das wie obenstehend erhaltene Pellet wurde in
geeignetem Puffer aufgelöst.
-
Der für die Auflösung des Membranpellets bei
40.000 g verwendete Puffer enthielt 1 % Triton X-100 in PBS-Puffer,
pH 7,4, 8 mM Chaps in PBS-Puffer, pH 7,4 und 4 M Harnstoff in Natriumphosphatpuffer,
pH 7,4.
-
Alle für die Auflösung der Membran verwendeten
Puffer enthielten Protease-Inhibitoren
mit den vorstehend berichteten Konzentrationen für die hypotonische Lösung und
wurden in einem Verhältnis
von 200 μl Puffer
pro 5 × 108 Zellen verwendet.
-
Gelöstes Material wurde bei 100.000
g 60 Minuten zentrifugiert und der Überstand nach der Abschätzung des
Proteingehalts mittels des BCA-Verfahrens für die weitere Verwendung aufbewahrt.
-
Das erhaltene Material wurde wie
nachstehend beschrieben Analysen unterworfen.
-
3.1.2. Plasmamembranreinigung
-
Das Verfahren für die Plasmamembranreinigung
basierte auf Morre' D.
J. et al (8).
-
MOLT-4-Zellen wurden bei 37°C, 5% CO2 in RPMI gezüchtet, das mit 25 mM Hepes
gepuffert war in einem Wachstumsmedium, das Fötales Kälberserum (FCS – Endkonzentration
5%), 1 mM Glutamin, 100 μl/ml Kanamycin,
MEM Vitamine (Gibco), 1 mM Natriumpyruvat, MEM nicht essentielle
Aminosäuren
(Gibco) und 5 × 10–5 M
(β-Mercaptoethanol enthielt.
-
Die Zellen wurden aus dem Kulturmedium
pelletiert und dreimal mit PBS gewaschen.
-
Die pelletieren Zellen wurden in
0,2 mM EDTA, 1 mM HaHCO3 resuspendiert,
das die folgenden Protease-Inhibitoren enthielt: PMSF (1,0 mM),
Aprotinin (2,0 μg/ml),
Pepstatin (0,7 μg/ml),
Leupeptin (0,5 μg/ml) mit
einem Verhältnis
von Puffer zu Zellen von 2 ml pro jeweils 108 Zellen.
-
Die resuspendierten Zellen wurden
mit einem Polytron Homogenisator unter Verwendung einer S25 N10
G-Sonde 40 Sekunden bei 9500 rpm aufgebrochen. Der Zellaufbruch
wurde mit einem optischen Mikroskop verifiziert. Das Homogenat wurde
bei 300 g zentrifugiert und der resultierende Überstand weiterhin bei 23.500
g 60 Minuten resuspendiert. Das resultierende Pellet wurde in 0,2
M Kaliumphosphat, pH 7,2, resuspendiert, das Proteaseinhibitoren
in den vorstehend beschriebenen Verhältnissen enthielt. Das Puffervolumen war
1 ml pro jeweils 5 × 108 Zellen.
-
Die Membransuspension wurde über das
folgende Zweiphasensystem aufgetrennt:
20%
(Gew./Gew.) T500 Dextran | 13,2
g |
40%
(Gew./Gew.) PEG 3350 | 6,6
g |
0,2
KP, pH 7,2 | 0,8
ml |
Membransusp. | 5,0
g |
destilliertes
Wasser | bis
zu 35 g |
-
Die Probe wurde auf 4°C gekühlt und
die Röhrchen
wurden 30 bis 40 mal gewendet, wobei die Temperatur konstant gehalten
wurde. Die Probe wurde dann in einem Schwingrotor bei 150–200 g 5
Minuten bei 4°C
zentrifugiert. Die obere Phase wurde entfernt und mit 1 mM Natriumbicarbonat
fünffach
verdünnt,
das Proteaseinhibitoren enthielt. Die Membranen wurden durch 30
Minuten Zentrifugation bei 30.000 g gewonnen.
-
Das Pellet wurde in einem geeigneten
Puffer gelöst
und 60 Minuten bei 100.000 g zentrifugiert, um nicht gelöstes Material
zu entfernen.
-
Das erhaltene Material wurde wie
nachstehend beschrieben Analysen unterworfen.
-
3.2. Überexprimierende MOLT-4-Zellen
-
Eine weitere Zelllinie, die in der
Lage ist, die charakteristischer Bindungsfähigkeit für E2 zu überexprimieren, wurde durch
Selektion und Reclonierung von MOLT-4-Zellen hergestellt, die E2
stark binden. Die resultierende Zelllinie zeigte eine deutlich größere Bindungsaffinität für E2 als
der Wildtypstamm.
-
4. Charakterisierung
des Rezeptors
-
4.1. Western Blot-Protokoll
-
Die folgenden Experimente zeigen
die Bindung von E2 an gereinigtes 24 kD-Protein in einem Western Blot
von Proteinen von MOLT-4-Zellen, die aus Membranen und aus Plasmamembranen
und aus peripheren mononukleären
Zellen des Bluts (PBMC) gereinigt waren.
-
Außer anders angezeigt wurden
alle SDS-PAGE-Experimente gemäß Laemmli
et al (9) durchgeführt, Proben
von gelösten
Membranen wurde unter nicht reduzierenden Bedingungen und ohne Kochen
vor jedem Elektrophoreselauf laufen gelassen.
-
Nach dem elektrophoretischen Transfer
(Western Blot) in Puffer, der 25 mM Tris, 192 mM Glycin, 20% Methanol
enthielt, bei einem konstanten elektrischen Feld von 10 Volt/cm,
wurden die geblotteten Transferträger bei Raumtemperatur 2 Stunden
in PBS-Puffer, pH 7,4 gesättigt,
der 0,05% Tween 20 und 10% Trockenmagermilch enthielt. Nach 1 × 15 Minuten
und 2 × 5
Minuten Waschen in PBS, 0,05% Tween 20, das 1% Trockenmagermilch
enthielt, wurden die Transferträger übernacht
mit rekombinantem E2-CHO-Protein bei einer Konzentration von 1–2 μg/ml inkubiert,
das in PBS-Puffer gelöst
war, der 0,05% Tween 20, 1 % Milch und 0,02% Natriumazid enthielt.
Negative Kontrolltransferträger
(die mit denselben Proben geblottet wurden) wurden dieselbe Zeit
in demselben Puffer ohne E2-CHO-Protein inkubiert.
-
Um das rekombinante E2-CHO-Protein
nachzuweisen, das an die Transferträger gebunden war, wurden diese
mit dem Kulturüberstand
eines Hybridoms mit der Bezeichnung 291 A2 (einem monoclonalen Antikörper, der
Epitope erkennt, die auf E2 angeboten werden, wenn es an den vermutlichen
Rezeptor gebunden ist) bei einer Verdünnung von 1 : 500 in PBS, 0,05%
Tween, 1% Milch, 2 Stunden inkubiert.
-
Nach diesem Schritt wurden die Transferträger 1 × 15 Minuten
und 2 × 5
Minuten mit einer Lösung
aus PBS, 0,05% Tween, 1% Milch gewaschen. Die Transferträger wurden
dann eine Stunde mit einem mit Biotin konjugiertem Ziege-anti-Maus-Immunglobulin-spezifischen
polyclonalen Antikörper
von kommerzieller Quelle (PharMingen, San Diego, CA, USA) bei einer
1 : 2000-Verdünnung
in der vorstehend erwähnten PBS/Tween/Milch-Lösung inkubiert.
Nach diesem Schritt wurden die Transferträger 1 × 15 Minuten und 2 × 5 Minuten
mit PBS/Tween/Milch gewaschen. Letztlich wurden die Transferträger eine
Stunde mit Extravidin®-Peroxidase (Sigma Immunochemicals
Co., St Louis, MO, USA) bei einer 1 : 2500-Verdünnung in PBS/Tween/Milch-Lösung inkubiert.
Die Transferträger
wurden dann 1 × 15
Minuten und 4 × 5
Minuten mit PBS-Puffer, pH 7,4, gewaschen, der 0,05% Tween 20 enthielt.
Die Chemilumineszenz-Färbung
wurde unter Verwendung des ECL-Western Blotting-Nachweisreagens
(Amersham, UK) durchgeführt.
-
4.1.1. Membranproteine
-
Eine Membranherstellung wurde wie
vorstehend beschrieben hergestellt. Die Membranpellets als Resultat
der Zentrifugation bei 40.000 g wurden in Puffern gelöst, die
nachstehend beschrieben werden und bei 100.000 g zentrifigiert,
um nicht gelöstes
Material zu entfernen. Die Pellets wurden noch einmal mit 1% Triton in
PBS bei pH 7,4 extrahiert.
-
Nach einer SDS-PAGE (15 μg/Spur) und
Blotting wurden die Transferträger
mit rekombinantem E2-CHO-Protein inkubiert, wie vorstehend beschrieben.
-
Die Resultate sind in
6 gezeigt.
Spur | Beschreibung |
1A | 4
M Harnstoff in 50 mM Natriumphosphat, pH 7,2 |
2A | Pellet
von der Probe von Spur 1A, gelöst
in 1% Triton X-100 in PBS, pH 7,4 |
3A | 1%
Triton X-100 in PBS, pH 7,4 |
4A | Pellet
von der Probe von Spur 3A, gelöst
in 1% Triton X-100 in PBS, pH 7,4 |
5A | 0,01%
Triton X-100 in PBS, pH 7,4 |
6A | Pellet
von der Probe von Spur 5A, gelöst
in 1% Triton X-100 in PBS, pH 7,4 |
-
1B bis 6B sind die negativen Kontrollen
für die
entsprechenden Proben in den Spuren 1A bis 6A.
-
Die Proteinbande bei 24 kD ist klar
sichtbar.
-
4.1.2. Plasmamembranproteine
-
Eine Plasmamembranherstellung wurde
wie vorstehend beschrieben hergestellt.
-
Die Plasmamembranen wurden in in
PBS, pH 7,4 gelöst,
das 1% Triton X-100 enthielt, und einer Laemmli SDS-PAGE unterworfen.
Der Transferträger
wurde mit dem rekombinanten E2-CHO-Protein inkubiert.
-
Die Resultate sind in
7 gezeigt.
Spur
Beschreibung | 1A
Plasmamembranen, 10 μg
Gesamtproteingehalt |
2A | Plasmamembranen,
5 μg Gesamtproteingehalt |
-
Die Spuren 1B und 2B sind die negativen
Kontrollen für
die entsprechenden Proben in den Spuren 1A und 2A.
-
Die Proteinbande bei 24 kD ist klar
sichtbar.
-
4.1.3. Western Blot von
PBMC-Zellen
-
Um festzustellen, ob das 24 kD-Protein
in normalen Zellen identifiziert werden konnte, wurde eine Probe
an peripheren mononukleären
Zellen des Bluts unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Verfahren und
wie vorstehend beschrieben einem Western Blot unterworfen.
-
Die Resultate sind in
8 beschrieben.
Spur
Beschreibung | 1/2
Molt-4-Membranproteine |
3 PBMC
Membranproteine (22 μg/ml) | 4
PBMC Membranproteine (44 μg/ml) |
-
Die negativen Kontrollspuren werden
als "-E2 CHO" bezeichnet
-
4.2. Zelloberflächenexpression
von Rezeptor
-
Unter Verwendung der vorstehen beschriebenen
Protokolle wurden unter Verwendung von FACscan und Western Blot
verschiedene Zelltypen auf die Anwesenheit des 24 kD-Proteins als vermutlichen
HCV-Rezeptor analysiert.
-
Die Ergebnisse sind nachstehend gezeigt:
-
-
Diese Resultate zeigen, dass die
Artenverteilung des 24 kD-Proteins übereinstimmt mit der Empfänglichkeit
für die
HCV-Infektion.
-
4.3. Wirkung von Enzymen
auf die Bindung des 24 kD-Proteins
-
4.3.1. Durchflusscytometrie
-
Die biochemische Natur der Zelloberflächenkomponente
(Rezeptor), der die Anheftung des E2-CHO-Hüllproteins an Molt-4-Zellen
vermittelt, wurde untersucht. Die Vorbehandlung von Molt-4-Zellen
mit V. cholerae-Neuraminidase, die eine α-2,3-Spezifität hat, reduziert
die Bindung von E2-CHO nicht.
-
Die Proteinnatur des Rezeptors wurde
gezeigt, weil Zellen, die mit Proteasen vorbehandelt waren, die Bindungsfähigkeit
für E2-CHO
völlig
verloren, während
die Behandlung von Zellen mit Phospholipase die Bindung nicht beeinflußte, was
nahelegt, dass die zellulären
Anheftungsproteine nicht über
einen Glycosylphophatilylinositol-Anker verknüpft waren. Die E2-Bindungsstelle
auf Molt-4-Zellen waren empfindlich gegenüber allen verwendeten Proteasen,
was Serinproteasen wie Trypsin einschließt und eine Thioprotease wie
Papain.
-
Die Resultate der proteolytischen
Behandlung zeigte die Einbindung von Membranproteinen bei der Bindung
von Hüllprotein
und waren wie folgt:
-
-
-
Zellen (106 ml–1)
wurden bei 37°C
60 Min. in RPMI 1640/Hepes-Medium plus der oben angezeigten Enzyme
inkubiert. Die Zellen wurden zentrifugiert, in frischem Medium resuspendiert
und mit E2-CHO-Protein (3 μg/ml)
inkubiert. Gereinigter monoclonaler Antikörper gegen E2-CHO (1,5 μg/ml) wurde
als ein zweiter Schritt verwendet. Gereinigter und mit Phycoerythrin
markierter Kaninchen-anti-Maus-Antikörper (5 μg/ml) wurde als drittes Reagens
verwendet. Insgesamt 5000 Zellen wurden mit einem FACScan Durchflusscytometer
bewertet.
-
Es wurden Enzyme mit einer Konzentration
verwendet, die die Lebensfähigkeit
der Zelle nicht beeinträchtigte,
gemessen mittels Propidium-Jodid-Ausschluß während der FACS-Analyse.
-
Die Fluoreszenz wurde in willkürlichen
Einheiten (Kanalzahlen) im logarithmischen Maßstab aufgezeichnet und die
mittleren Intensitäten
bestimmt. Die Daten von den einzelnen Experimenten wurden in Bezug auf
die Fluoreszenz der nicht gefärbten
Kontrollproben normalisiert und die Werte sind als Prozent der Fluoreszenzintensitäten in den
gefärbten
Kontrollproben angegeben.
-
4.3.2. Western Blot von
MOLT-4/N-Glycosidase F
-
Peptid-N-Glycosidase F-Behandlung
wurde durch Inkubation von Membranproteinen (50 μg) übernacht bei 37°C in Phosphatpuffer,
pH 7,4, 25 mM EDTA plus Enzym (50 U/ml) durchgeführt und aufeinanderfolgend
auf 12% SDS-PAGE geladen.
-
Um die Aktivität des Glycosidase F-Enzyms
(PNGase F) zu zeigen, wurde als Kontrolle das Polypeptid gp 12o
in demselben Experiment verwendet (Daten nicht gezeigt).
-
Die Resultate sind in
9 gezeigt.
Spur | Beschreibung |
1 | +/ve
Kontrolle |
2 | behandelte
und gekochte Membran |
3 | unbehandelte
und gekochte Membran |
4 | behandelte
Membran |
5 | unbehandelte
Membran |
-
Diese Resultate zeigen, dass die
Behandlung einer MOLT-4-Membranzubereitung mit Peptid-N-Glycosidase
F, die alle N-verknüpften
Glycane hydrolysiert, die E2-CHO-Bindung nicht unterbindet.
-
4.4. Wirkung von reduzierenden
Bedingungen auf die Bindung
-
Ein Western Blot von MOLT-4- und
COS-7-Membranen, wie vorstehend beschrieben hergestellt, wurde unter
reduzierenden und nicht reduzierenden Bedingungen einer Elektrophorese
unterzogen, um die Erfordernis oder anders von Disulphidbrücken in
dem 24 kD-Protein festzustellen, indem die Bindung von E2-CHO an
den Transferträger
gemessen wurde.
-
Die Transferträger wurde wie vorstehend beschrieben
mit rekombinantem E2-CHO-Protein
inkubiert.
-
Die Resultate sind in
10 gezeigt.
Spur | Beschreibung |
1A | COS-7-Membranen
in nicht reduzierenden SDS-Laemmli-Puffer |
2A | MOLT-4-Membranen
in nicht reduzierenden SDS-Laemmli-Puffer |
3A | COS-7-Membranen
in SDS-Laemmli-Puffer, der 5% β-SH
enthält |
4A | MOLT-4-Membranen
in SDS-Laemmli-Puffer, der 5% β-SH
enthält |
-
1B bis 4B sind negative Kontrollen
für die
entsprechenden Spuren 1A bis 4A.5
-
5. Optimierung der Reinigung
-
5.1. Immunpräzipitation
-
Lösung der Membranproteine
-
Eine Membranzubereitung von 400 Millionen
MOLT-4-Zellen (Subclon A2A6) wurde mit 200 μl PBS-Puffer, pH 7,4, behandelt,
der 7,5 mM CHAPS und die folgenden Proteaseinhibitoren in μl/ml enthielt: PMSF
35, Aprotinin 2, Pepstatin 0,7, Leupeptin 0,5. Nach der Behandlung
mit den vorstehenden Puffern wurde die resultierende Suspension
bei 100.000 g eine Stunde zentrifugiert und mit dem klaren Überstand
wurden Immunpräzipitationsexperimente
vorgenommen. Die endgültige
Proteinkonzentration, basierend auf dem BCA-Proteintest (Pierce,
USA), war 2,7 ng/ml.
-
Inkubation mit dem rekombinanten
E2-Hüllprotein
-
200 μl der Membranproteinlösung (2,7
mg/ml) in PBS-CHAPS wurden zu 15 μl
zu CHO-produzierter E2-Lösung
(Ansatz P4) zugegeben. Die Konzentration der Stammlösung von
E2-P4-Protein war 130 μl/ml
und die Endkonzentration in der Membranproteinlösung war 9,75 μg/ml.
-
Das Gemisch wurde übernacht
unter Rühren
bei 4°C
gehalten.
-
Inkubation mit Kaninchen-anti-E2-Antiseren
-
Die resultierende Lösung wurde
in zwei Teilmengen von 100 μl
aufgeteilt und jede mit 5 μl
Antiserum von einem Kaninchen (R#1) vor und nach der Immunisierung
gemischt, das zuvor mit dem E2-Protein immunisiert worden war. Die
Endverdünnung
der Antiseren war 1 : 20. Die Inkubation wurde 1 Stunde bei 4°C durchgeführt.
-
Zugabe von Protein-A-Sepharose
CL-4B
-
Protein-A-Sepharose CL-4B-Harz (Pharmacia,
Schweden) wurde intensiv mit PBS gewaschen, das 7,5 mM CHAPS bei
pH 7,4 enthielt und 30 μl
an kompaktem Schlamm (die Kapazität der Matrix ist 20 μg von menschlichem
IgG pro ml Schlamm) wurden zu je 100 μl Probe zugegeben, die vom vorstehenden
Schritt resultierte. Die Inkubation wurde unter Rühren 1 Stunde
bei 4°C
durchgeführt.
-
Die Proben wurden zentrifugiert,
um aus dem Harz ein Pellet zu bilden und der Überstand wurde entfernt, mit
Laemmli-Puffer gemischt (ohne reduzierendes Mittel) und für die SDS-PAGE
aufbewahrt. Das Harzpellet wurde zweimal mit 500 μl PBS-CHAPS
gewaschen (jede Waschung 10 Min. bei 4°C) und dann wurde das Pellet
mit 50 μl
Laemmli-Puffer behandelt,
der 5 M Harnstoff enthielt. Der resultierende Überstand wurde der SDS-PAGE unterworfen.
-
SDS-PAGE und
Immunblot
-
Die Proben von den vorstehenden Schritten,
das heißt Überstand,
der Material enthielt, das nicht an Protein-A-Matrix (SN) absorbiert
worden war, und Material, das von der Protein-A-Matrix (ProtA) desorbiert worden war,
von den Antiseren vor und nach der Immunisierung, wurden auf ein
SDS-PAGE-Gel in einem nicht reduzierenden Puffer und ohne Aufheizen
geladen. Nach dem Lauf wurden die Gele mittels Elektroblotting auf Nitrocellulosepapier
in 20%-igem Methanol-Tris-Glycin-Puffer gebracht und wie vorstehend
beschrieben der Immunfärbung
unterworfen. Die Inkubation mit E2-Protein wurde übernacht
unter Verwendung von E2 SMC-PC mit 1,73 μg/ml in PBS, 0,05% Tween, 20,1%
Milch durchgeführt.
-
Die auf SDS-PAGE geladenen Proben
waren:
- A) Überstand
(nicht von Prot-A zurückgehaltenes
Material) von Antiserum vor der Immunisierung
- B) Von Prot-A desorbiertes Material von Antiserum vor der Immunisierung
- C) Überstand
von Antiserum nach der Immunisierung, und
- D) Von Prot-A desorbiertes Material von Antiserum nach der Immunisierung
-
Drei Ansätze dieser Proben wurden auf
ein Gel geladen, eine wurde direkt im Gel gefärbt, die beiden andern wurden
der Immunfärbung
unterworfen, eine mit E2 inkubiert, die andere als negative Kontrolle.
-
Der auf Nitrocellulose übertragene
Träger
wurde mir dem rekombinanten Protein E2-CHO SMP-PC mit 1,73 μg/ml inkubiert, gefolgt von
Kulturüberstand
des Hybridoms 291A2 (der einen monoclonalen Antikörper enthält, der
Epitope erkennt, die von E2 gezeigt werden, wenn es an seinen vermutlichen
Rezeptor gebunden ist), biotinylierte polyclonale anti-Maus-Ig-Antikörper und
mit Peroxidase markiertes ExtravidinTM (Sigma Immunochemicals,
USA) Die Chemilumineszenz-Färbung
wurde ECL-Luminol (Amersham, GB) erhalten, 1 Minute Einwirken.
-
Die Ergebnisse sind in
11 gezeigt.
Spur | Beschreibung |
1A | Molekulargewichtsstandard |
2A | Leer |
3A | Mit
Kaninchenserum vor der Immunisierung inkubierte Probe – Überstand |
4A | Mit
Kaninchenserum vor der Immunisierung inkubierte Probe – an Protein-A
gebunden |
5A | Mit
Kaninchenserum nach der Immunisierung inkubierte Probe – Überstand |
6A | Mit
Kaninchenserum nach der Immunisierung inkubierte Probe – an Protein-A
gebunden |
-
Die negativen Kontrollen verwendeten
die Nitrocellulosemembran, die mit dem Kulturüberstand des Hybridoms 291A2
inkubiert worden war, gefolgt von biotinylierten polyclonalen anti-Maus-Ig-Antikörpern und mit
Peroxidase markiertem Streptavidin. 1B bis 4B entsprechen 3A bis
6A.
-
5.2. Ammoniumsulphatfraktionierung
-
Aus MOLT-4-Zellen wurden, wie in
dem Membranzubereitungsprotokoll beschrieben, Membranen gewonnen
und in PBS-Puffer, pH 7,4, gelöst,
der 8 mM CHAPS enthielt. Die Proteinkonzentration, geschätzt auf der
Basis des BCA-Tests, reicht von 1,8 bis 2,5 mg/ml.
-
Die gelösten Membranen wurden mit einer
gesättigten
Ammoniumsulphatlösung
(AS) in einem Volumen gemischt, das ausreichte, um eine 25%-ige
Sättigung
an Ammoniumsulphat zu erhalten (d. h. die Endkonzentration an AS
ist 25% der gesättigten
Ausgangslösung).
Die Probe durfte 2 Stunden in schmelzendem Eis stehen und wurde
dann 30 Minuten bei 15800 g zentrifugiert.
-
Der Überstand wurde mit der gesättigten
AS-Lösung
zu einer Endkonzentration von 50% gemischt. Die Probe durfte 2 Stunden
in schmelzendem Eis stehen und wurde dann 15 Minuten bei 4°C in einer Spin-X-Zentrifugenfiltereinheit
(Costar, Cambridge, MA, USA) filtriert.
-
Die vorstehend erhaltenen Niederschläge wurden
in geeigneten Puffern gelöst
und weiter behandelt.
-
Die Pellets wurden erneut in PBS,
pH 7,4, gelöst,
das 10 M Harnstoff enthielt und einer Laemmli SDS-PAGE unterworfen.
Die Volumen der AS-Fraktionen wurde so aufgebracht, dass die Mengen
an vermutlichem Rezeptor in den verschiedenen Proben vergleichbar
sein sollten.
-
Der Transferträger wurde wie vorstehend beschrieben
mit rekombinantem E2-CHO-Protein
inkubiert.
-
Die Resultate sind in der
12 gezeigt und zeigen, dass
die Ausfällung
von p24 im Bereich von 33 bis 50% Sättigung erfolgt.
Spur | Beschreibung |
1A | Ausgangsmembranen |
2A | 20%
AS-Fraktion |
3A | 33%
AS-Fraktion |
4A | 43%
AS-Fraktion |
5A | 50%
AS-Fraktion |
6A | 60%
AS-Fraktion |
-
5.3. Hydrophobe Wechselwirkungschromatogrraphie
-
1,5 ml gelöste Membranen von MOLT-4-Zellen
(Proteinkonzentration 2,5 mg/ml) wurde bei 25% Sättigung an Ammoniumsulphat
vorfraktioniert und der Überstand
von diesem Schritt wurde auf 50% Sättigung an AS gebracht. Der
erhaltene Niederschlag wurde in 200 μl PBS resuspendiert, das Ammoniumsulphat
mit 25% Sättigung
enthielt. Das nicht gelöste
Material wurde durch 30 Minuten Zentrifugation bei 15800 g pelletiert.
Der erhaltene Überstand
wurde mit 200 μl
Phenyl-Sepharose-Matrix (Pharmacia, Uppsala, Schweden) inkubiert,
die zuvor 2 Stunden bei Raumtemperatur in PBS, pH 7,2, das AS mit
25% Sättigung
enthielt, äquilibriert
worden war.
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Das nicht erhaltene Material wurde
durch Filtern in einer Spin-X-Zentrifugenfiltereinheit
(Costar, USA) gewonnen.
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Die Matrix an Phenyl-Sepharose wurde
dann zweimal mit 100 μl
PBS, 25% AS-Sättigung
und einmal mit 300 ml desselben Puffers gewaschen. Die Matrix wurde
dann mit PBS, pH 7,4, (200 μl)
eluiert und dann mit PBS, pH 7,4, das 20 McOH enthielt. Letztlich
wurde die Matrix mit 40 μl
nicht reduzierendem Laemmli-Puffer behandelt.
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Ammoniumsulphat enthaltende Proben
(d. h. nicht zurückgehaltenes
und Waschmaterial) wurden gegen 8 M Harnstoff in PBS, pH 7,4, dialysiert.
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Alle Proben wurden der SDS-PAGE-Analyse
und dem Western Blot unterworfen.
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5.4. Acetonfällung
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50 μl in 8 mM CHAPS in PBS, pH 7,4,
gelöste
Membranen von MOLT-4-Zellen wurden mit 200 μl Aceton gemischt.
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Die Probe wurde 15 Minuten bei 15800
g zentrifugiert und der Überstand
verworfen. Der erhaltene Niederschlag wurde in nicht reduzierendem
Laemmli-Probenpuffer gelöst
und SDS-PAGE und Western Blot unterworfen. Die Transferträger wurden
wie vorstehend beschrieben mit rekombinantem E2-CHO-Protein inkubiert.
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Die Resultate der kombinierten HIC-
und Acetonfällungsexperimente
sind in
13 gezeigt.
Spur | Beschreibung |
1A | Ausgangsmembranen
(16 μl Gesamtproteingehalt) |
2A | Nicht
von der Matrix zurückgehaltenes
Material |
3A | Waschlösung |
4A | Mit
PBS, pH 7,4, eluiertes Material |
5A | Mit
PBS, pH 7,4, das 20% Methanol enthält, eluiertes Material |
6A | Mit
Laemmli-Puffer eluiertes Material |
7A | In
Triton, 1% PBS, pH 7,4, gelöste
Membranen (26 μg
Gesamtprotein) |
8A | Acetonfällung von
Probe 7A |
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Die Proben 1B bis 8B entsprechen
Proben 1A bis 8A.
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Diese Experimente zeigen, dass Ammoniumsulphat
Matertal ausfällte,
das unter geeigneten Bedingungen wiederaufgelöst werden kann und der hydrophoben
Wechselwirkungschromatographie unterzogen werden kann. Das vermutliche
HCV-Rezeptorprotein
von 24 kD bindet an Phenyl-Sepharose und kann von der Matrix gewonnen
werden.
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Der Membranextrakt kann ohne Verlust
der Bindungskapazität
des vermutlichen HCV-Rezeptors
mit Aceton ausgefällt
werden.
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Es ist zu verstehen, das die Erfindung
vorstehend beispielhaft beschrieben ist und dass im Umfang und Geist
der Erfindung ohne unangemessene Experimente und ohne erfinderische
Tätigkeit
Modifikationen gemacht werden können.
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Referenzen
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- 1. Europäische
Patentanmeldung EP-A-0318216
- 2. Europäische
Patentanmeldung EP-A-0388232
- 3. Choo et al PNAS USA (1991) 88 2451–2455
- 4. Chien, D. Y. et al PNAS USA (1992) 89 10011–10015
- 5. Spaete, R. R. et al Virology (1992) 188 819–830
- 6. Gething et al Nature [needs complete reference]
- 7. "Flow Cytometry" in Methods of Cell
Biology, 1990 Vol. 33 Academic Press San Diego
- 8. Morre' D.
J. et al., Methods Enzymol. (1994) 228, 448-450
- 9. Laemmli et al Nature (1970) 27 680