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Allgemeiner
Stand der Technik
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Beton aus Fertigbetonmaschinen oder
an Arbeitsstellen gemischter Beton, der bei Konstruktionen im Ingenieurbau
z. B. zum Verankern großer
Brücken,
Grundplatten oder Seitenwänden
und kastenförmigen Durchlassöffnungen,
bei Hochbaukonstruktionen wie stark armierten Konstruktionen, Beton-Füllrohrkonstruktionen
oder anderen komplizierten Konstruktionen verwendet wird, muss vollständig verdichtet
werden, um die notwendige Festigkeit und Haltbarkeit zu erzielen.
Die bestehende und herkömmliche
Methode für
das Verdichten wird durch Rütteln
des frisch aufgebrachten Betons durchgeführt.
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Ein neues Produktionssystem für an Ort
und Stelle gegossenen Beton ist erforderlich, um die Kostensituation
sowie die Gesundheits- und Sicherheitsaspekte an der Baustelle wesentlich
zu verbessern.
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Außerdem führt selbstverdichtender Beton
zu einer höheren
Produktivität,
kürzeren
Bauzeiten und zu einem besseren Arbeitsumfeld.
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Eine erhöhte Fluidität (die als "Ausbreitungsmaß" bzw. Fließmaß) bekannt ist, kann durch
Verwenden hoher Dosen Wasser im Beton bewirkt werden, es ist jedoch
bekannt, dass die dabei erzielte Konstruktion auf Zementbasis eine
unzureichende Kompaktheit aufweist und eine schlechte Enddruckfestigkeit
besitzt.
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Um eine überschüssige Menge Wasser zu vermeiden,
kann fließender
Beton durch Zusetzen sogenannter Super-Weichmacher oder wasserreduzierender
Beimischungen von großem
Einstellbereich (WBEB), wie Beimischungen auf der Basis von sulfonierten
Melamin- oder Naphthalin-Formaldehyd-Polykondensaten oder Ligninsulfonat,
hergestellt werden. Alle diese allgemein bekannten Materialien sind
nicht fähig,
die behandelten Zementzusammensetzungen dazu zu bringen, eine hohe
Fließfähigkeit über eine
längere
Zeitspanne (als "Ausbreitungszeit" bekannt) beizubehalten,
ohne eine wesentliche Verlängerung
der Erstarrungsdauer und eine beträchtliche Verzögerung der
Anfangsfestigkeiten zu verursachen.
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In letzter Zeit sind verschiedene
Zusatzmittel auf der Basis sogenannter Polycarbonsäuresalze,
z. B. Copolymere von Acrylsäure
mit Acrylestern, für
das Herbeiführen
einer starken Wasserreduzierung und einer verlängerten Ausbreitungszeit bei
Beton vorgeschlagen worden, die meisten derselben führen jedoch
nicht zu selbstverdichtendem Beton ohne Ausbluten, Abscheiden oder
verursachen eine zu lange Verzögerung
der Abbindezeit und der Festigkeitsentwicklung. Ein zusätzlicher
Nachteil besteht aus der ungleichmäßigen und sehr niedrigen Fließrate von
hochfließfähigem, hochfestem
Beton, der große
Mengen (z. B. 500 bis 700 kg/m3) Zement
und bis zu 20% pyrogene Kieselsäure
und Flugasche enthält,
wobei die Fließrate
durch Verwendung herkömmlicher
WBEB nicht verbessert werden kann.
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Durch die Einführung eines superhochfließfähigen oder - selbstverdichtenden
Betons, der ein erfindungsgemäßes N-Vinyl-Copolymer enthält, können diese
Probleme gelöst
werden, insbesondere kann die Notwendigkeit des Rüttelns wesentlich
reduziert werden. Es wird auf US-A 5,100,984 Bezug genommen bezüglich ähnlicher
Copolymere, die jedoch des Weiteren Einheiten eines Halbesters von
Maleinsäure
umfassen, der Polyoxyalkylengruppen aufweist.
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Kurzdarstellung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung beruht
auf umfangreichen Studien an wasserlöslichen N-Vinylcopolymeren, die
eine Poly(oxyethylen)-Kette aufweisen, die mit der Rückgratkette
des Polymers über
Esterbindungen verbunden ist. Insbesondere wurde der Zusammenhang
zwischen dem Molverhältnis
des N-Vinylmonomers zu dem das Polyoxyethylen tragenden Monomer
in dem Polymer sowie die Länge
der Polyoxyethylenkette des Ausgangsmonomers und die Leistungsfähigkeit
des Copolymers als Dispergier- und wasserreduzierendes Mittel untersucht.
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Das Problem, das durch die vorliegende
Erfindung gelöst
werden konnte, besteht darin, dass frühere zementdispergiermittel,
z. B. herkömmliche
WBEB (wasserreduzierende Mittel von hohem Einstellbereich), wie
sie oben besprochen sind, keine hohe Fließfähigkeit und Gleichmäßigkeit
der Fließgeschwindigkeit
bieten können,
wenn sie als Zusatzmittel zum Herstellen von hochfließfähigem, hochfestem
Beton verwendet werden, und dass der Ausbreitverlust zu hoch ist.
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Die vorliegenden erfindungsgemäßen Zementdispergiermittel
umfassen ein wasserlösliches
N-Vinylcopolymer, das durch Copolymerisieren, bevorzugt in einem
wässrigen
Medium (a) eines N-Vinyllactams oder -amids mit (b) einem Polyethylenglykolester
von Maleinsäure,
der 6 bis 300 Mol Oxyethylengruppen pro Molekül enthält, und (c) mindestens einem
Monomer, das unter ungesättigten
Dicarbonsäuresalzen
ausgewählt wird,
und (d) einem Methallylsulfonsäuresalz
hergestellt wird. Wenn eine wässrige
Lösung
des erfindungsgemäßen Copolymers
als Beimischung zu frisch zubereitetem Beton eines äußerst geringen
Verhältnisses
von Wasser zu Zement verwendet wird, so wird eine hohe Fluidität, eine
gering Abnahme der Fließfähigkeit
im Laufe der Zeit und ein fehlendes Entmischen im Lauf der Zeit
erreicht.
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Beschreibung
der Erfindung
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Die Erfindung betrifft Zementdispergier-Zusatzmittel,
umfassend wasserlösliche
N-Vinylcopolymere, die bevorzugt durch Radikalcopolymerisation in
wässriger
Lösung
eines N-Vinylamids
oder -lactams, das durch die unten angegebene Formel 1 veranschaulicht
ist, eines zweiten Monomers, das durch die unten angegebene Formel
2 veranschaulicht ist, eines dritten Monomers, das durch die unten
angegebene Formel 3 veranschaulicht ist, und wahlweise geringer
Mengen eines vierten Monomers, das durch die unten angegebene Formel
4 veranschaulicht ist, derart erhalten werden, dass das Molverhältnis der
die Konstituenten bildenden Monomereinheiten 1 : 2 : 3 : 4 1 : (0,1–0,95) :
(0,05–0,90)
: (0-0,10) ist,
wobei die Monomere folgende strukturelle Formeln aufweisen:
wobei R1 und R2, die gleich
oder verschieden sein können,
jeweils Wasserstoff, einen C1- bis C12-Alkylrest darstellen oder
zusammen eine Di-, Tri-, Tetra- oder Pentamethylengruppe bilden
können,
die mit dem Amidorest der Formel einen fünf-, sechs, sieben- oder achtgliedrigen
Lactamring bildet,
wobei m und n, die gleich
oder verschieden sein können,
jeweils eine ganze Zahl im Bereich von 3 bis 150 darstellen,
wobei M Wasserstoff oder
ein Alkalimetall oder ein Erdalkalimetall, Ammonium oder von primären, sekundären oder
tertiären
Aminen, bevorzugt von Ethanolaminen deriviertes Ammonium darstellt,
wobei M ein Alkalimetall,
Erdalkalimetall, Ammonium oder von primären, sekundären oder tertiären Aminen, bevorzugt
von Ethanolaminen deriviertes Ammonium darstellt.
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Das Monomer 2 wird durch säurekatalysierte
Reaktion von Maleinsäureanhydrid
mit insgesamt 2 Mol eines oder mehrerer Monomethoxypolyethylenglykole
zubereitet, gekennzeichnet durch die Anzahl von Oxyethylengruppen
(CH2CH2O), die die
Polyalkylenglykolkette bilden. Bevorzugte Ausführungsformen von Monomeren
des Typs 2 sind die Monomere M-1 bis M-7, wie in Tabelle 1 gezeigt.
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Bezüglich des Monomers 3 ist es
wichtig, dass mindestens eine der Carbonsäuregruppen sich im Konjugationszustand
mit dem vinylischen System befindet.
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Die erfindungsgemäßen Copolymere können durch
die Copolymerisation eines N-Vinyllactams oder N-Vinylamids, bevorzugt
N-Vinylpyrrolidinons, eines Methoxypolyethylenglykolesters der Maleinsäure und
einer olefinischen Dicarbonsäure,
bevorzugt Malein-, Fumar- oder Itaconsäure in Gegenwart eines Peroxidkatalysators
in wässriger
Lösung
zubereitet werden.
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Das Molverhältnis von N-Vinylpyrrolidinon
zum Polyethylenglykolester in den erfindungsgemäßen Copolymeren beträgt typischerweise
50 : (5–47,5),
bevorzugt 50 : (10–30)
und das von N-Vinylpyrrolidinon zum Dicarbonsäuremonomer 50 (2,5–45) bevorzugt
50 : (10–40).
Jedes der Copolymere kann geringe Mengen Natriummethallylsulfonat
im Bereich von 0,05 bis 5 Mol-%, auf die Gesamtheit aller Monomere
1 bis 3 bezogen, enthalten.
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Wie oben bemerkt, sind die erfindungsgemäßen Copolymere
als Dispergiermittel in Beimischungen für Zement enthaltende Zusammensetzungen
nützlich.
Sie können
auch als Dispergiermittel in wässrigen
Suspensionen von beispielsweise Tonen, Porzellanaufschlämmungen,
Kreide, Talk, Ruß,
Steinmehlen, Pigmenten, Silicaten und hydraulischen Bindenmitteln
verwendet werden.
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Auch sind die erfindungsgemäßen Copolymere
als die Fluidität
verbessernde oder die Fluidität äußerst stark
verbessernde Mittel für
wasserhaltige Bau- und Konstruktionsmaterialien nützlich,
die anorganische Bindemittel wie Portlandzement, Tonerdezement,
Hochofenzement, Pozzolanzement oder Magnesiumoxidzement und Zusatzmittel
wie Sand, Kies, Steinmehl, Flugasche, pyrogene Kieselsäure, Vermiculit,
geschäumtes Glas,
Blähtone,
Schamotte, leichte Zusatzmittel, anorganische Fasern und synthetische
Fasern enthalten.
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Wahlweise kann die Beimischung auch
Bestandteile enthalten, die aus den Gruppen von Tensiden, Luftporenbildnern,
Antischaummitteln, Abbindebeschleunigungsmitteln, Abbindeverzögerungsmitteln
und Beton-Wasserreduziermitteln oder Beton-Wasserreduziermitteln
von großem
Einstellbereich ausgewählt
werden.
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In diesem Zusammenhang können die
erfindungsgemäßen Polymere
derart starke und erstaunlich langwährende Auswirkungen auf die
Fließfähigkeit
von Zusammensetzungen auf Zementbasis bieten, dass sie in niedrigen
Konzentrationen wirksam verwendet werden können, wobei Verzögerungswirkungen
auf das Abbinden vermieden werden.
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Die Zementzusammensetzung, die die
erfindungsgemäßen Zementdispergiermittel
enthält,
weist eine hohe Fließfähigkeit
und eine hohe Widerstandsfähigkeit
gegen Entmischen auf, und außerdem
dauert die Beibehaltung der Ausbreitungsfähigkeit im Laufe der Zeit,
selbst bei einem geringen Verhältnis
von Wasser zu Zement, äußerst lang.
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Insbesondere wird eine hohe Fluidität geboten
bei zementhaltigen Zusammensetzungen mit einem äußerst geringen Verhältnis von
Wasser zu Zement mit einem Zementgehalt im Bereich von 150 bis 450
kg/m3 bei fließfähigem Beton und im Bereich
von 450 bis 800 kg/m3 bei einem Verhältnis von
Wasser zu Zement von mehr als 18% und weniger als 35%, noch bevorzugter
von mehr als 18% und weniger als 25%, bei selbstverdichtendem, hochfestem
Beton.
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Die Menge von zugesetztem, erfindungsgemäßem Copolymer,
die zum Erzielen der erwünschten
Wirkungen erforderlich ist, beträgt
0,05 bis 5 Gewichtsteile, bevorzugt 0,1 bis 3 Gewichtsteile, der
festen Verbindung entsprechend, auf der Basis von 100 Gewichtsteilen
des hydraulischen Zementmaterials, das in der Betonzusammensetzung
enthalten ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
werden die erfindungsgemäßen N-Vinylcopolymere
in der Form einer wässrigen
Lösung
verwendet. Bei dieser Ausführungsform
enthält
die wässrige
Lösung
das erfindungsgemäße Copolymer
in einer Menge im Bereich von 0,01 bis 60 Gew.-%, bevorzugt von
1 bis 50 Gew.-%.
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Die erfindungsgemäßen Copolymere können auch
auf andere herkömmliche
Weise ohne oder zusammen mit anderen Zusatzmitteln zugesetzt werden.
Beispielsweise können
sie dem Mischwasser, das für
die Herstellung von Beton verwendet wird, oder einer schon gemischten
Betoncharge zugesetzt werden.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen
in weiteren Einzelheiten die vorliegende Erfindung und beschreiben
die Verwendung und die Leistungsfähigkeit der erfindungsgemäßen Copolymere
genauer.
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Es ist jedoch zu bemerken, dass diese
Beispiele ausschließlich
zum Zweck der Veranschaulichung erfolgen und die Erfindung, wie
sie durch die angehängten
Ansprüche
definiert ist, nicht einschränken
sollen.
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Beispiele
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Im Folgenden ist die Zusammensetzung
von Maleinpolyglykolestermonomeren M-1 bis M-7 (Tabelle 1) und einige
darauf basierende erfindungsgemäße Copolymere
P-1 bis P-14 (Tabelle 2) beschrieben. Zum Vergleich werden im Handel
erhältliche
Polymere, C-1 bis C-3, ebenfalls für die Zubereitung und das vergleichende
Prüfen
von fließfähigem Beton
(Prüfbeispiel
1) und hochfestem, selbstverdichtendem Beton eines geringen Verhältnisses
von Wasser zu Zement (Prüfbeispiel
2) verwendet.
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Copolymere P-1 bis P-14
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Allgemeine Vorgehensweise
des Zubereitens:
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Es wurde eine wässrige Lösung zubereitet, die ein oder
mehrere der Maleinpolyethylenglykolestermonomere, eine ungesättigte Dicarbonsäure wie
Malein- oder Itaconsäure,
Natriummethallylsulfonat und einen Peroxidinitiator, wie wässriges
35%iges Wasserstoffperoxid, enthielt. Daraufhin wurde das N-Vinylpyrrolidinon in
diese Lösung
zugetropft, gefolgt vom schnellen Zugeben einer zweiten Lösung, die
einen Redoxradikalinitiator enthielt. Die Polymerisation wurde bei
leicht erhöhten
Temperaturen von 20–60°C und in
einem pH-Bereich von 4,5–7,0
durchgeführt.
Das Rühren
wurde fortgesetzt, bis kein Peroxid mehr nachweisbar war.
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Die Polymere wurden als 30–40%ige
wässrige
Lösungen
erhalten.
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Zahlendurchschnittliche Molekulargewichte
wurden durch Gelpermeationschromatographie unter Zuhilfenahme eines
Brechungsindexdetektors oder eines Lichtstreuungsdetektors bestimmt.
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Allgemeine Methode für die Zubereitung
der Monomere M-1 bis M-7 (Tabelle 1 entsprechend)
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Eine Mischung, die Maleinsäureanhydrid,
die Polyethylenglykole und einen sauren Katalysator, wie Schwefelsäure oder
p-Toluolsulfonsäure,
enthielt, wurde auf 140°C
erhitzt. Die klare Reaktionsmischung wurde bei 140–145°C gehalten,
bis ein Veresterungsgrad von mindestens 80% erzielt wurde. Der Fortgang
der Veresterung kann durch alkalimetrische Titration kleiner Proben
der Mischung mit Hilfe einer NaOH- oder KOH-Standardlösung überwacht
werden. Das Reaktionswasser wurde kontinuierlich durch Destillation
entfernt. Das dabei erhaltene Polyethylenglykolmaleinat wurde durch
HPLC unter Zuhilfenahme einer UV-Absorptionsbestimmung analysiert.
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Bezugspolymere C1 bis
C3
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Die folgenden Polymere wurden als
dispergierfähige
Beimischung zu Beton geprüft.
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Polymer C-1
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Ein im Handel erhältliches Dipergiermittel, SOKALAN
CP 10 (BASF, Badische Anilin & Sodafabrik
Ludwigshafen), eine 45 %ige wässrige
Lösung
eines modifizierten Natriumpolyacrylats eines durchschnittlichen Molekulargewichts
von 4000.
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Polymer C-2
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MELMENT-F10 (Süddeutsche Kalkstickstoffwerke,
Trostberg), ein im Handel erhältliches
Dispergiermittel für
hydraulische Zementmassen, ist das Natriumsalz eines sulfonierten
Melamin-Formaldehyd-Polykondensats eines Molekulargewichts von 10000–15000.
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Polymer C-3
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MIGHTY-150 (KAO Corporation, Tokio),
ein im Handel erhältliches
Dispergiermittel für
hydraulische Zementmassen, ist das Natriumsalz eines sulfonierten
Naphthalin-Formaldehyd-Polykondensats
eines durchschnittlichen Molekulargewichts von 6000.
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PRÜFBEISPIELE
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Diese Beispiele wurden ausgeführt, um
die die Fließfähigkeit
verbessernden Auswirkungen der erfindungsgemäßen Polymere zu beweisen. Die
erfindungsgemäßen Copolymere
P-1 bis P-14, die Tabelle 2 entsprechend zubereitet wurden, wurden
als die Fließfähigkeit
verbessernde Mittel in fließfähigem Beton
(Prüfbeispiel
1) und als Beimischungen zum Verbessern der Fließfähigkeit und der Ausbreitungszeit
von hochfestem Beton mit einem geringen Verhältnis von Wasser zu Zement
und einem hohen Bindemittelgehalt (Zement + pyrogene Kieselsäure) geprüft.
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Die oben beschriebenen Bezugspolymere
wurden ebenfalls geprüft
und in diesem Zusammenhang verglichen.
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Prüfbeispiel 1
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Fließender Beton
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Verwendung von erfindungsgemäßen Copolymeren
und Bezugspolymeren für
fließenden
Beton.
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Die Konsistenz von frisch zubereitetem
Beton, d.h. die Beweglichkeit oder Viskosität, ist das wichtigste charakteristische
Merkmal der Verarbeitbarkeit. Zum Messen der Konsistenz von Beton
wird in der Industrie eine "Setztischbreite" nach DIN 1048, Teil
1, verwendet.
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Manchmal wird die "Ausbreitungsprüfung" nach ASTM C143 zusätzlich angewendet.
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Zum Zweck dieses Versuchs wurde die
Setztischbreite durch Einbringen von Beton in eine Eisenform auf
einem zweiteiligen Tisch (70 × 70
cm) bestimmt. Durch Entfernen der Form wird ein Betonkörper mit
einer Kegelstumpfgestalt zubereitet. Daraufhin wird der Tisch auf
einer Seite 4 cm angehoben und fallengelassen. Dieser Vorgang wird
15mal ausgeführt
und der Beton breitet sich aus. Der durchschnittliche Durchmesser
des gebildeten Kuchens entspricht der Setztischbreite.
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Für
die Ausbreitungsprüfung
werden drei Schichten Beton in eine Form eingegeben, die eine Kegelstumpfgestalt
und gewisse Maße
aufweist, und durch 25 Stöße einer
Eisenstange verdichtet. Der Beton wird oben gleichmäßig abgenommen
und die Form daraufhin senkrecht entfernt. Der Betonkörper wird
von selbst absacken. Die Ausbreitung wird durch Bestimmen des senkrechten
Unterschieds zwischen dem oberen Teil der Form und der verdrängten ursprünglichen
Mitte der oberen Oberfläche
der Testprobe gemessen.
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Um die dabei erhaltenen Prüfergebnisse
zur vergleichen und sie mit der Konsistenz in Bezug zu setzen, kann
der frisch zubereitete Beton (vergleiche DIN 18555, Teil 2) in folgende
Konsistenzbereiche geteilt werden.
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Tabelle
3: Konsistenzbereiche von frisch zubereitetem Beton
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Die Fließfähigkeit verbessernde Mittel
werden dann verwendet, wenn spezifische Anwendungen im Bau erforderlich
sind. Fließfähiger Beton
wird verwendet, wenn hohe Einfügeraten
(z. B. 50 bis 150 m3/Std) erforderlich sind
oder wenn die Form und die Verstärkung
eines Bauteils ein Verdichten des Betons durch Rütteln nicht zulassen.
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Betontypen, die die Konsistenzen
K2 oder K3 aufweisen, können
aus einem Beton der Konsistenz K1 durch Zusetzen von die Fließfähigkeit
verbessernden Mitteln (die auch als Superweichmacher bezeichnet
werden) zubereitet werden, wenn eine erhöhte mechanische Festigkeit
bei gleichbleibender Verarbeitbarkeit erhalten werden soll.
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Bei frisch zubereitetem Beton hängt die
die Fließfähigkeit
erhöhende
Wirkung von der Dosis des Superweichmachers ab. Gewöhnlich werden
Mengen von festen Stoffen von 0,2 bis 1,5% (in gelöster Form),
auf das Gewicht des Zements bezogen, zugeben.
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Bis zu einem hohen Grad hängt die
Wirkung auch von der chemischen Struktur und dem Molekulargewicht
des Polymers, das die Basis des die Fließfähigkeit erhöhenden Mittels bildet, ab.
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Um die erhöhte Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Copolymere
zu beweisen, wurde das Fließverhalten
einer Betonmischung, die die Copolymere P-1 bis P-7 enthielt, DIN
18555, Teil 1 und DIN 1048, Teil 1 und ASTM C143 entsprechend gemessen.
Zum Vergleich wurden die Polymere C-1 bis C-3 ebenfalls geprüft .
Tabelle
4: Zusammensetzung der frischen Betonmischungen
Bestandteile: | Menge
in kg |
Normaler
Portlandzement, Typ 1 | 7,5 |
Netstal-Füllstoff
(Kalkfüllstoff) | 1,5 |
Rheinsand "Epple", bis zu 1,2 mm | 9,5 |
Rheinsand "Epple", 1,2 bis 4,0 mm | 8,0 |
Rheinsand "Epple", 4,0 bis 8,0 mm | 4,5 |
Grubenkies
8 bis 16 mm | 11,5 |
Grubenkies
16 bis 32 mm | 15,0 |
Gesamter
Wassergehalt, einschließlich
Mischwasser und Wasser der Copolymerlösung Copolymer (Feststoff)
oder Bezugspolymer, | 3,4 |
als
die Fluidität
erhöhendes
Mittel verwendet | 0,04 |
| im
Mischwasser gelöst |
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Zubereitung
und Handhabung der Betonproben
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Der Zement und die Zuschlagstoffe
wurden 15 Sekunden in einem 50-Liter-Zwangsumlaufmischer für Beton
vorgemischt.
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Das Mischwasser, das das die Fließfähigkeit
erhöhende
Mittel enthielt, wurde langsam unter Rühren im Laufe von 20 Sekunden
zugegeben. Die Charge wurde daraufhin im nassen Zustand noch weitere
60 Sekunden gerührt.
Ein Teil des frischen Betons wurde dann sofort in die Form gefüllt zur
Bestimmung der Setztischbreite und des Ausbreitens.
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Sofort nach Messen der Setztischbreite
wurden Prüfkörper mit
Kanten von 12 × 12
cm zubereitet und die Druckfestigkeit wurde nach 1, 7 und 28 Tagen
DIN 1048, Teil 1 entsprechend gemessen. Die Bestimmung des Erstarrens
wurde ASTM-C 403 entsprechend durchgeführt.
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Zusätzlich wurden erfindungsgemäße Copolymere
mit den Bezugspolymeren C-1 bis C-3 verglichen.
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Wie oben erwähnt, wurde die Setztischbreite
und die Ausbreitung sofort nach dem Mischen und erneut 60 bzw. 120
Minuten nach dem Mischen gemessen. Ein fünf Sekunden langes Aufmischen
des Betons wurde vor jedem neuen Messen durchgeführt.
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Die Betonprüfmischungen Nr. 2 bis 18, die
unter den gleichen Bedingungen zubereitet wurden, wurden daraufhin
der oben beschriebenen Untersuchung auf Setztischbreite und Ausbreitung
in Abhängigkeit
von der Zeit unterworfen.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 6
zusammengefasst und zeigen eine hohe Wasserreduzierung und ein erstaunlich
langes Gleichbleiben der Setztischbreite und des Ausbreitens von
bis zu 120 Minuten bei den die erfindungsgemäßen Copolymere enthaltenden
Prüfmischungen
Nr. 4 bis 15. Aus einem Vergleich dieser Mischungen mit den Bezugsmischungen
Nr. 17 und 18, die Melamin- und Naphthalinpolykondensate enthielten, ist
ersichtlich, dass die Bezugsmischungen ein starkes Aussteifen nach
60 Minuten aufweisen. Auch zeigt das Bezugspolymer C-1 (Natriumpolyacrylat)
in Prüfmischung
Nr. 16 eine ähnliche
Aussteifungsneigung.
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Das Messen der Fließeigenschaften
von frischen Mischungen von hochfließfähigem, hochfestem Beton mit
einem sehr niedrigen Verhältnis
von Wasser zu Zement (W/Z) ist im nächsten Prüfbeispiel beschrieben.
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Prüfbeispiel 2: Hochfließfähiger, hochfester
Beton
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In der Bau- und Konstruktionsindustrie
in Japan besteht eine ständig
steigende Nachfrage nach hochfließfähigem, hochfestem Beton eines
sehr niedrigen Verhältnisses
von Wasser zu Zement und eines sehr hohen Gehalts an Bindemittel
(Zement + pyrogene Kieselsäure).
So werden japanische Rohmaterialien in diesem Beispiel für die Zubereitung
von Beton verwendet und die Prüfmischungen
wurden japanischen Industrienormen (JIS) entsprechend beurteilt.
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Zubereitung
der Betonmischungen
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In einem wie in Tabelle 5 gezeigten
Mischverhältnis
wurden gewöhnlicher
Portlandzement, pyrogene Kieselsäure,
feine Zuschlagstoffe und grobe Zuschlagstoffe (Kies) nacheinander
in einen Mischer vom Zwangsmischertyp mit einem Volumen von 50 Litern
eingegeben. Der Zement und die Zuschlagstoffe wurden 15 Sekunden
vorgemischt und daraufhin wurde das Mischwasser, das die Fließfähigkeit
erhöhende
Mittel und 0,02% (auf das Gewicht des die Fließfähigkeit erhöhenden Mittels bezogen) eines
synthetischen Luftporenminderers langsam unter Rühren im Laufe von 20 Sekunden
zugegeben. Die Charge wurde daraufhin im nassen Zustand 3 Minuten
gemischt. Nach dem Mischen wurde die Mischung in einen Mischtrog überführt und alle
60 Minuten wurde eine Wiederaufbereitung in vorbestimmter Anzahl
durchgeführt
und das Ausbreitungsfließen
und die Ausbreitung im Lauf der Zeit über bis zu 120 Minuten, JIS-A
1101 gemäß, gemessen.
Die in JIS-A 1123 und JIS-A 6204 angegebenen Vorgehensweisen wurden
zum Messen des Luftgehalts und der zeitabhängigen Druckfestigkeiten benutzt.
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Die Ergebnisse der Bewertung der
Mischungen, die die erfindungsgemäßen und Bezugspolymere enthielten,
sind in Tabelle 7 gezeigt.
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Tabelle
5: Betonmischverhältnis
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Tabelle
6: Zeitabhängiges
Fließverhalten
und Druckfestigkeiten von fließfähigem Beton
eines Verhältnisses von
Wasser zu Zement W/Z = 0,45 unter Verwendung von erfindungsgemäßen und
Bezugspolymeren als die Fließfähigkeit
erhöhende
Mittel.
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Tabelle
7: Zeitabhängiges
Fließverhalten
und Druckfestigkeiten von fließfähigem Beton
eines Verhältnisses von
Wasser zu Zement W/Z = 0,22 unter Verwendung von erfindungsgemäßen und
Bezugspolymeren als die Fließfähigkeit
erhöhende
Mittel.