-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Diese Erfindung bezieht sich im Allgemeinen
auf optische Linsensysteme und insbesondere auf stereoskopische
optische Linsenausführungen,
die zum Gebrauch bei Stereovideo-Endoskopen angepasst sind.
-
Medizinische Endoskope werden vielfach
verwendet, um interne Regionen des menschlichen Körpers während diagnostischer,
chirurgischer und anderer medizinischer Prozeduren zu betrachten.
Endoskope weisen typischerweise einen langen dünnen, starren oder halbstarren
optischen Zylinder auf, der an einem Betrachtungsmechanismus befestigt
ist. Der Zylinder ist ausreichend schmal, um durch eine kleine Öffnung in dem
Körper
eingeführt
zu werden, die natürlich
oder chirurgisch sein kann. Wenn das Endoskop eingeführt und zum
Gebrauch positioniert ist, wird ein Bild des betrachteten Objekts
an einem eingeführten
Ende des Endoskops durch eine Objektivlinse gebildet. Das Bild läuft durch
eine Reihe von Relais-Linsen den Zylinder hinunter zu einer Augenlinse
oder Videokamera an einem Betrachtungsende des Endoskops.
-
In den letzten Jahren haben Entwickler
versucht, die durch endoskopische Vorrichtungen verfügbare Abbildung
durch Entwickeln stereoskopischer Videoendoskope zu verbessern.
Diese Endoskope präsentieren ein
offensichtlich dreidimensionales Bild auf einem Videomonitor. Der
stereoskopische Effekt wird durch Erzeugen von zwei optischen Bildern – einem
linken Bild und einem rechten Bild – durch das Endoskop erzeugt.
Die linken und rechten optischen Bilder werden durch das Endoskop
linken und rechten Bildsensoren präsentiert, die CCD-Kameras (charge-coupled
device cameras) oder andere Bildabtastvorrichtungen sein können. Die Abtastvorrichtungen
wandeln die linken und rechten optischen Bilder in linke und rechte
Videobilder um, die dann als alternierende linke/rechte Bilder auf
einem Monitor mit einer Verknüpfungsrate
präsen tiert
werden, die höher
als die Flimmerwahrnehmungsgrenze des menschlichen Auges ist, so
dass beobachtete Bilder flimmerfrei erscheinen.
-
Die Bilder werden abwechselnd von
einem linksdrehenden Polarisationsmodus in einen rechtsdrehenden
Polarisationsmodus umgeschaltet, so dass beispielsweise das linke
Bild eine linksdrehende Polarisation und das rechte Bild eine rechtsdrehende
Polarisation aufweist. In Übereinstimmung
mit diesem Beispiel trägt der
Beobachter polarisierte Brillen, bei denen die linke Linse die linksdrehende
Polarisation und die rechte Linse die rechtsdrehende Polarisation
aufweist. Somit sieht das linke Auge nur Bilder von dem linken Kanal
und das rechte Auge nur Bilder von dem rechten Kanal des Endoskopsystems,
was zu einer stereoskopischen Betrachtung führt.
-
Die folgenden US- und ausländischen
Patente offenbaren Beispiele von Stereoendoskopen, von denen einige
Videoabbildungs- und Anzeigeelemente benutzen:
US-Patent Nr.
4 061 135
US-Patent Nr. 4 615 332
US-Patent Nr. 4 651
201
US-Patent Nr. 4 862 873
US-Patent Nr. 4 873 572
US-Patent
Nr. 4 895 431
US-Patent Nr. 5 122 650
US-Patent Nr. 5
191 203
EP-Patent Nr. 0 211 783.
-
Insbesondere offenbart das US-Patent
Nr. 4 061 135 ein binokulares Endoskop, bei dem Bilder von dem betrachteten
Objekt zu der Betrachtungsstation durch ein optisches System übertragen
werden, das ein Dove-Prisma und eine mechanische Kopplung benutzt,
um Dreheffekte auszugleichen.
-
Das US-Patent Nr. 4 615 332 offenbart
ein binokulares Endoskop mit biegsamen Lichtleitern und binokularen
Okularen.
-
Das US-Patent Nr. 4 651 201 offenbart
ein stereoskopisches Videoendoskop mit zwei Bildleitern und einem
Beleuchtungslichtleiter. Die Bildleiter werden optisch mit einem
stereoskopischen Betrachtungsgerät
zur dreidimensionalen Betrachtung gekoppelt. Das Betrachtungsgerät umfasst
Kopplungen zum Befestigen einer Miniaturvideokamera, die mit einer
am Kopf angebrachten stereoskopischen Videoanzeige verbunden werden kann.
-
Das US-Patent Nr. 4 862 873 offenbart
ein Stereoendoskop mit zwei Lichtleitern zum Übertragen von Bildern eines
Objekts einer elektrooptischen Abbildungsanordnung. Ein Linsensystem
leitet Licht von dem Objekt zu dem Objektivende der Lichtleiter.
Beleuchtungslicht wird zu dem Objekt von dem entgegengesetzten Ende
eines Lichtleiters übertragen,
wodurch das Objekt beleuchtet wird. Gleichzeitig wird das durch
den anderen optischen Leiter übertragene
Bild zu der Abbildungsanordnung geführt.
-
Das US-Patent Nr. 4 873 572 offenbart
ein Stereoendoskop mit einem CCD-Kameramodul
und zwei Bilderzeugungslinsensystemen, die zwei Objektbilder erzeugen.
Die Objektbilder werden integriert und an die CCD-Kamera geleitet,
um eine stereoskopische Ausgabe zu liefern. Das Linsensystem umfasst
rote, grüne und
blaue Farbbilder, die an der Kamerabbildungsoberfläche angeordnet
sind.
-
Das US-Patent Nr. 4 895 431 offenbart
eine Endoskopvorrichtung, die ein dreidimensionales Bild eines Objekts
aus überlappenden,
von einer Kamera aufgezeichneten Bildern erzeugt. Das Endoskop umfasst
ein Einführungsmodul
und einen bewegbaren Endabschnitt, der um einen Winkel umgelenkt
werden kann. Ein erstes Bild wird aufgezeichnet, wobei der Endabschnitt
an einem ersten Winkel positioniert ist. Ein das erste Bild teilweise überlappendes
zweites Bild wird aufgezeichnet, nachdem der Endabschnitt zu einem
zweiten Winkel bewegt wird. Die relative Position des bewegbaren
Endabschnitts wird von einem Codierer erfasst, der Positionssignale
zur Eingabe in einen Mikroprozessor erzeugt, der die Positionssignale
verwendet, um ein dreidimensionales Bild des Objekts zu erzeugen.
-
Das US-Patent Nr. 5 122 650 offenbart
ein Objektivlinsensystem für
ein Stereovideo-Endoskop mit sechs Doppellinsen, um pixelabgebildete
linke/rechte Bilder zur Stereobetrachtung zu erzeugen.
-
Das US-Patent Nr. 5 191 203 offenbart
ein Objektivlinsensystem für
ein Stereovideo-Endoskop mit Linsen, die einen abgestuften Brechungsindex
aufweisen, um pixelabgebildete linke/rechte Bilder zur Stereobetrachtung
zu erzeugen.
-
Das EP-Patent Nr. 211 783 offenbart
ein Stereovideo-Endoskop, bei dem zwei Lichtröhren zwei Bilder des gleichen
Objekts liefern. Diese Bilder werden durch eine binokulare Vorrichtung
den Augen des Benutzers präsentiert,
um ein dreidimensionales Bild des Ziels zu zeigen. Die Vorrichtung
umfasst zwei Fernsehkameras und Videorecorder zum Aufzeichnen der
Bilder. Die aufgezeichneten Bilder können auf getrennten Bildschirmen
angezeigt und durch ein binokulares Betrachtungssystem betrachtet
werden.
-
Die meisten herkömmlichen Stereoendoskope teilen
jedoch eine Anzahl ihren Objektivlinsensystemen zugeordneten Mängel. Diese
Probleme umfassen eine massive und sperrige Konfiguration, hohe
Kosten und Komplexität
der Fertigung des Objektivlinsensystems und die weniger als optimale
optische Leistung, die von herkömmlichen
Objektivlinsensystemen geliefert wird.
-
Ein herkömmlichen Objektiven für ein Stereovideo-Endoskop
zugeordnetes zusätzliches
Problem beinhaltet die Anforderung, dass alle Teile jedes linken/rechten
Bilds innerhalb eines Bruchteils eines Videopixels zueinander abzubilden
sind. Diese Pixel-Bildbedingung ist eine bedeutsame optische Ausführungsbeschränkung, da
Objekt-zu-Bild-Strahlengänge
durch das Linsensystem für
die einem gemeinsamen Objektpunkt zugeordneten linken und rechten
Bildpunkte ziemlich unterschiedlich sind.
-
Dem gemäß ist es eine allgemeine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, verbesserte Objektivlinsensysteme für ein Stereoendoskop
bereitzustellen, die herkömmlichen
Ausführungen
zugeordnete Probleme überwinden.
-
Eine spezifischere Aufgabe besteht
darin, ein verbessertes Objektivlinsensystem für ein Stereoendoskop bereitzustellen,
das optische Elemente aufweist, die den Zusammenbau des Systems
erleichtern.
-
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung,
ein verbessertes Objektivlinsensystem für ein Stereoendoskop mit Elementen
bereitzustellen, die wesentlich weniger kostenaufwendig als die
Elemente herkömmlicher Systeme
herzustellen sind.
-
Eine weitere Aufgabe besteht darin,
ein verbessertes Objektivlinsensystem für ein Stereoendoskop bereitzustellen,
das optische Leistungseigenschaften aufweist, die den Leistungseigenschaften
herkömmlicher
Systeme wesentlich überlegen
sind.
-
Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht darin, ein Stereo-Objektivlinsensystem
bereitzustellen, das ein pixelabgebildete Bild bietet.
-
Die obigen und weitere Aufgaben und
Vorteile dieser Erfindung werden leichter offensichtlich, wenn die
folgende Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen
gelesen wird.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die vorstehenden Aufgaben werden
von der Erfindung erreicht, die ein verbessertes Objektivlinsensystem
für ein
Stereoendoskop zur Videoabbildung bei medizinischen Endoskopen und
Industrieendoskopen bereitstellt.
-
Ein Aspekt der Erfindung umfasst
zwei Doppellinsen mit vollem Durchmesser (D), die entlang einer optischen
Achse angeordnet sind, und ein linkes/rechtes Stereolinsenpaar.
Das Stereolinsenpaar umfasst einen Satz von zwei sphärischen oder
Kugellinsen, die jeweils eine zylindrische seitliche Oberfläche mit
kreisförmigem
Querschnitt mit einem Durchmesser D/2 aufweisen. Die Doppellinsen
mit vollem Durchmesser kollimieren maßgeblich Objektpunkte, d. h.
bilden sie im Wesentlichen auf Unendlich ab. Das Stereolinsenpaar ist
angeordnet, um Licht von der zweiten Doppellinse zu sammeln, wobei
die optische Achse jeder Kugellinse im Wesentlichen parallel und
um D/4 von der optischen Achse der Doppellinsen versetzt ist.
-
Die Doppellinsen und das Stereolinsenpaar
arbeiten zusammen, so dass die Doppellinsen Lichtstrahlpaare mit
gleichem Winkel von symmetrisch angeordneten Objektpunkten den Kugellinsen
des Stereolinsenpaars präsentieren.
Die linken und rechten Kugellinsen erzeugen linke bzw. rechte Bilder
an einer Bildebene, wobei entsprechende Teile dieser Bilder innerhalb
eines ausgewählten
Abstands voneinander abgebildet werden.
-
Bei einem weiteren Aspekt der Erfindung
sind die Kugellinsen verglichen mit dem Stand der Technik besondere
vorteilhaft, da sie höchst
wirtschaftlich in Fertigungsmengen gefertigt werden können. Dies
ist vorteilhaft, da diese kleinen Linsen inhärent schwierig herzustellen
sind.
-
Bei einem weiteren Aspekt der Erfindung
liefern die großen
Kollimator-Doppellinsen
eine genaue Objekt/Bild-Abbildung auf das endgültige Stereobildpaar. Bei dieser
Ausführung
tragen die größeren, und
somit leichter zu fertigenden Doppellinsen die korrigierende Last,
so dass die kleineren, schwieriger herzustellenden Linsen so einfach
wie möglich
ausgeführt
werden können.
-
Die Erfindung wird als nächstes in
Verbindung mit bestimmten veranschaulichten Ausführungsformen beschrieben; es
sollte jedoch Fachleuten offensichtlich sein, dass verschiedene
Modifikationen, Ergänzungen und
Weglassungen durchgeführt
werden können,
ohne von dem Schutzumfang der Ansprüche abzuweichen.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
-
Für
ein vollständigeres
Verständnis
der Art und der Aufgaben der Erfindung sollte Bezug auf die folgende
ausführliche
Beschreibung und die beigefügten
Zeichnungen genommen werden, in denen zeigen:
-
1 ein
schematisches Diagramm, das ein Stereovideo-Endoskop darstellt,
das ein in Übereinstimmung
mit der Erfindung aufgebautes Objektivlinsensystem verwendet;
-
2 ein
optisches schematisches Diagramm, das ein in Übereinstimmung mit der Erfindung
aufgebautes Objektivlinsensystem darstellt, wobei durch das System übertragene
Lichtstrahlen gezeigt werden;
-
3 ein
optisches schematisches Diagramm, das ein in Übereinstimmung mit der Erfindung
aufgebautes Objektivlinsensystem darstellt, das optische Oberflächen identifiziert;
und
-
4A bis 4D Differenzkurven für Strahlenabschnitte
und Strahlengänge
der Ausführungsform
gemäß den 2 und 3.
-
BESCHREIBUNG
VON VERANSCHAULICHTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
1 stellt
die Erfindung, ein Endoskop-Objektivsystem 100, dar, das
bei einem Stereovideo-Endoskopsystem 1 zum Erzeugen stereoskopischer
Bilder eines Objekts 12 benutzt wird. Das System 1 umfasst hauptsächlich ein
stereoskopisches Endoskop 10, das ein Objektivsystem 100,
Abtastmodule 152, 154, ein Verknüpfungsmodul 156 und
einen Monitor 158 umfasst. Zusätzlich zu dem Objektivlinsensystem 100 umfasst das
Endoskop 10 herkömmliche
Relais-Linsen oder optische Fasern 150 zum Übertragen
von von dem Endoskop-Objektsystem 100 gesammelten Licht
an Lichtabtastmodule 152, 154.
-
Das Endoskop-Objektivsystem 100 erzeugt
linke und rechte optische Bilder des Objekts 12, die von Abtastelementen 152, 154 und
dem Videoverknüpfungsmodul 156 auf
eine bekannte Art und Weise verarbeitet werden, um ein offensichtlich
dreidimensionales Bild des Objekts 12 auf dem Videomonitor 158 anzuzeigen.
-
Der stereoskopische Effekt wird durch
Erzeugen von zwei optischen Bildern – einem linken Bild und einem
rechten Bild – durch
das Endoskop-Objektivsystem 100 erzeugt. Die von dem Objektivsystem 100 erzeugten
linken und rechten optischen Bilder werden von der Relais-Linse
oder dem optischen Fasersystem 150 linken und rechten Bildsensoren 152 bis 154 präsentiert,
die herkömmliche
CCD-Kameras (charge-coupled device cameras) oder andere Bildabtastvorrichtungen
sein können.
Die CCD-Elemente arbeiten auf eine bekannte Art und Weise, um das
von dem Objektivsystem 100 gesammelte und von den Relais-Linsen oder optischen
Fasern 150 übertragene
Licht in elektrische Signale umzuwandeln, die für die linken und rechten optischen
Bilder des Objekts 12 darstellend sind.
-
Eine herkömmliche Videoverknüpfungs-Schaltungsanordnung 156 überträgt die elektronischen
Signale, die für
die linken und rechten Videobilder darstellend sind, als alternierende
linke/rechte Bilder auf dem Monitor 158. In Übereinstimmung
mit bekannter Videopraxis werden diese alternierenden Bilder mit
einer Verknüpfungsrate
dargestellt, die höher
als die Flimmerwahrnehmungsgrenze des menschlichen Auges ist, so dass
beobachteten Bilder flimmerfrei erscheinen.
-
Außerdem können die Bilder abwechselnd
von einem linksdrehenden Polarisationsmodus in einen rechtsdrehenden
Polarisationsmodus umgeschaltet werden, so dass beispielsweise das
linke Bild eine linksdrehende Polarisation und das rechte Bild eine
rechtsdrehende Polarisation aufweist. Der Beobachter trägt polarisierte
Brillen, bei denen die linke Linse die linksdrehende Polarisation
und die rechte Linse die rechtsdrehende Polarisation aufweist. Wenn
der Beobachter somit den Monitor 158 betrachtet, sieht
das linke Auge nur Bilder von dem linken Kanal und das rechte Auge
nur Bilder von dem rechten Kanal des Endoskopsystems, was zu einer
stereoskopischen Betrachtung führt.
Ein Videoverknüpfungs-
und Anzeigegerät
dieser Art ist von Stereographics, Inc., San Rafael, Kalifornien,
und von Tektronix Corp, Beaverton, Oregon, handelsüblich erhältlich.
-
Die Genauigkeit und die Qualität des auf
dem Monitor 158 abgebildeten Bilds wird von der Leistung des
Endoskop-Objektivsystems 100 gesteuert, das Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist.
-
Die 2 und 3 stellen ein in Übereinstimmung
mit der Erfindung aufgebautes Objektivlinsensystem 100 dar,
wobei durch das System übertragene
Lichtstrahlen gezeigt sind.
-
Das Objektivsystem 100 gemäß den 2 und 3 umfasst eine erste Doppellinse 110 und
eine zweite Doppellinse 112, die der Reihe nach entlang
einer gemeinsamen Systemachse 100a positioniert und um
diese zentriert sind, gefolgt von einem Stereolinsensatz 113.
Beide Doppellinsen weisen kreisförmige
Querschnitte mit einem Durchmesser D auf. Der Linsensatz 113 umfasst
ein Paar von zueinander passenden Kugellinsen 114, 116 mit
zylindrischen Seitenwänden,
die jeweils einen kreisförmigen
Querschnitt mit einem Durchmesser D/2 aufweisen, die sich entlang
einer zugeordneten der Kugellinsenachsen 114a bzw. 116a erstrecken,
die parallel zu der Systemachse 100a und um D/2 von dieser
beabstandet sind. Die beiden Doppellinsen 112, 114 arbeiten
zusammen, um Objektpunkte zu kollimieren, d. h. sie auf Unendlich
abzubilden.
-
Fachleute werden erkennen, dass die
Linsen des in den 2 und 3 dargestellten Objektivsystems 100 eine
Folge von 12 optischen Oberflächen
definieren. Ein Arbeitsbeispiel eines Linsensatzes für das Objektivsystem 100 ist
nachstehend in Tabelle A angegeben. Die in 3 gezeigten Bezugsziffern S2–S7, S9 und
S10 entsprechen Ziffern 2–7,
9 bzw. 10 in der Spalte "OBERFLÄCHE" von Tabelle A. Wie
Fachleute erkennen werden, entsprechen die Oberflächen 1,
8, 11 und 12 keiner physikalischen Oberfläche und werden in der Tabelle
A für Analysezwecke
angegeben. 3 zeigt Bezugskennungen
S2–S7,
S9 und S10, die auf das System von 2 überlagert
sind.
-
-
In Tabelle A sind die numerischen
Werte in den Spalten "RADIUS" und "DICKE" in Millimeter angegeben.
Die Beschreibungen "GLAS" sind Standardkennzeichnungen
für optisches
Glas, wie sie in dem Produktkatalog der Firma Schott Glas, Deutschland,
gefunden werden. Die Spalte "DICKE" bezieht sich auf
den Abstand zu der nächsten
optischen Oberfläche.
Die Spalte "RADIUS" bezieht sich auf
die Krümmungsradien
der jeweiligen gekrümmten
Oberflächen.
Beispielsweise beschreibt Tabelle A eine Linse 116 als
eine Kugellinse, da die Oberflächen
9 und 10 einen Krümmungsradius
von 2,5 bzw. – 2,5
Millimeter aufweisen, und der Abstand zwischen den Oberflächen 9 und
10 5 Millimeter beträgt.
Die Linsen 114 und 116 sind Kugel- (oder sphärische) Linsen,
die geschliffen wurden, um zylindrische seitliche Oberflächen mit
einem kreisförmigen
Querschnitt (quer zu den jeweiligen Achsen 114A und 116A)
mit einem Durchmesser aufzuweisen, der die Hälfte des Durchmessers der Doppellinsen 110 und 112 beträgt.
-
Bei diesem Arbeitsbeispiel betragen
die Durchmesser 6,0 Millimeter für
die Doppellinsen 110 und 112 bzw. 3,0 Millimeter
für die
Kugellinsen 114 und 116. Die Bilddurchmesser betragen
1,5 Millimeter.
-
Das System 100 ist ausgestaltet,
so dass alle Teile jedes linken rechten Bildes innerhalb eines ausgewählten Abstands
voneinander abgebildet werden, so dass eine stereoskopische Bildqualität beibehalten
wird. Für
Videoanwendungen ist dieser ausgewählte Abstand typischerweise
ein Bruchteil eines Videopixels. Dies ist eine schwierig zu erfüllende Bedingung,
da die Objekt-zu-Bild-Strahlengänge
durch das Linsensystem für die
linken und rechten Bildpunkte eines gemeinsamen Objektpunktes ziemlich
unterschiedlich sind. Die in 2 gezeigten
Strahlengänge
zeigen, wie unterschiedlich ein Objektpunkt durch die Linsenelemente
für die linken
und rechten Bilder abgebildet wird.
-
Das in den 2 und 3 dargestellte
Objektivsystem 100 ist imstande, alle Teile jedes linken/rechten Bilds
innerhalb eines Bruchteils eines Videopixels zueinander abzubilden,
da die große
Kollimator-Doppellinse Paare gleichen Winkels symmetrisch angeordneter
Objektpunkte den kleinen Kugellinsen 114, 116 präsentieren.
Diese genaue Gleiche-Winkel-Lösung
führt zu
einer genauen Objekt/Bild-Abbildung auf das endgültige Stereobildpaar.
-
Die Genauigkeit und die minimierte
Verzerrung des Systems von Tabelle A ist in den in den 4A bis 4D gezeigten jeweiligen Strahlenabschnittskurven
gezeigt. In jeder dieser Figuren sind für einen identifizierten Objektpunkt
die Strahlenabschnitte als eine Funktion der relativen Öffnungshöhe gezeigt.
-
Das Objektivsystem 100,
wie es in Tabelle A beschrieben und in den 2 und 3 gezeigt
ist, erreicht eine genaue Objekt/Bild-Abbildung mit einfacheren
und weniger Komponenten als diejenigen, die bei vorbekannten Vorrichtungen
verwendet wurden. Die Doppellinsen 110 und 112 sind
verglichen mit denjeni gen, die bei vorbekannten Systemen verwendet
wurden, relativ leicht herzustellen, da sie weder irgendwelche hochgekrümmten Oberflächen noch
irgendwelche nahezu planaren gekrümmten Oberflächen aufweisen.
Außerdem sind
die Linsen 114 und 116 identisch und aus vielfach
verfügbaren
Kugellinsen oder sphärischen
Linsen hergestellt.
-
Wie es in 1 angegeben ist, kann das Endoskop-Objektivsystem 100 in
Verbindung mit optischen Faserelementen oder einem Satz von Relais-Linsen 150 verwendet
werden, wobei ein Beispiel desselben in dem oben erwähnten US-Patent
Nr. 5 122 650 beschrieben ist.
-
Alternativ kann ein in Übereinstimmung
mit der Erfindung aufgebautes Endoskop ein innerhalb des gleichen
Gehäuses
wie das Objektivsystem angebrachtes herkömmliches CCD-Array benutzen.
Das CCD-Array kann linke und rechte Abtastelemente 152, 154 umfassen,
die angeordnet sind, um die an dem Ausgang der Kugellinsen 114, 116,
d. h. an der Oberfläche 12,
erzeugten optischen Bilder zu empfangen. Die Ausführung und
der Aufbau der CCD-Elemente, die mehr als eine photoempfindliche
Region in einem monolithischen Gehäuse aufweisen, ist in der Technik
bekannt. Die von dem CCD-Array erzeugten elektrischen Signale können von
dem Gehäuse
durch ein herkömmliches
Leitkabel geleitet werden. Diese Konfiguration eliminiert die Anforderung
nach einem Relais-Linsensystem oder optischen Fasern.
-
Das in den 2 und 3 dargestellte
System 100 bietet Vorteile zur Verwendung bei medizinischen
Endoskopen und Industrieendoskopen. Die Konfiguration bietet den
Vorteil, anpassbar zu sein, um in eine Röhre kleinen Durchmessers, so
klein wie 2 mm, zu passen. Die Ausführung bietet ebenfalls eine
hohe Auflösung und
eine geringe Verzerrung für
diagnostische und chirurgische Anwendungen sowie für industrielle
Messanwendungen mit hoher Genauigkeit. Die Ausführung ist ebenfalls relativ
leicht und kostengünstig
herzustellen.