DE19720851A1 - Ophthalmologisches Untersuchungsgerät sowie Verfahren zu dessen Betrieb - Google Patents
Ophthalmologisches Untersuchungsgerät sowie Verfahren zu dessen BetriebInfo
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Description
EP 369 415 und EP 562 742 beschreiben ein "direct retinal
scan display" als Alternative für optische Displays wie
einen Monitor, wobei durch direktes "Schreiben" der
Bildinformation auf den Augenhintergrund des Beobachters
nur sehr geringe Leistungen (nicht größer als 20 Mikrowatt)
erforderlich sind.
Eine Videoinformation (z. B. RGY-Signal) wird einem oder
mehreren Laserstrahlen aufmodelliert und diese
Laserstrahlen werden mittels eines Scanners, der zum
Beispiel aus elektrisch angesteuerten Piezokristallen
besteht, in x- und y- Richtung abgelenkt und über eine
reflektierende ebene Fläche in das Beobachterauge
eingespiegelt.
Eine variable Optik dient zum Fokussieren der Strahlen auf
der Retina.
Das System kann monokular oder binokular zum Einsatz
kommen.
US 5 467 104 und WO 94/09472 beschreiben ein "virtual
retinal display" (VRD) mit hoher Auflösung und
Farbdarstellung.
Licht von einem Laser oder einer LED wird entsprechend
einer Videoinformation modelliert und über einen
Microscanner und eine Projektionsoptik direkt auf die
Retina projiziert. Das reflektierende Element zur
Einspiegelung kann ein Teilerspiegel sein, so daß sich das
Projektionsbild der Umgebung überlagert.
Ein "pupil tracking system" überwacht die Stellung der
Augen und verschiebt die Projektionsrichtung so, daß immer
die Pupille des Beobachters getroffen wird.
Dem Beobachter kann ein 140°-Feld angeboten werden.
Bei vielen Anwendungen in der Ophthalmologie (z. B.
Spaltlampe, Funduskamera, Laserophthalmoskop) beobachtet
der Arzt über
einen optischen Einblick und/oder einen Monitor die
verschiedenen Abschnitte des Patientenauges (Hornhaut,
Iris, Linse, Glaskörper, Netzhaut usw.).
Bei der Spaltlampe dient ein Stereomikroskop mit Einblick
zur Beobachtung des Spaltbildes, wobei das Ausspiegeln
eines Teilbildes in eine Videokamera und Darstellung auf
einem Monitor bekannt sind.
Bei Funduskameras wird üblicherweise die Einstellung des
Fundusbildes über Okular oder über Monitor beobachtet.
Neben der durch die bekannten Anordnungen bedingten
unbequemen Körperhaltung für den Arzt ist von Nachteil, daß
für den Arzt ein Blick auf den gesamten Patienten und das
Auge oder aber das gesamte Auge und den interessierenden
Augenabschnitt gleichzeitig nicht möglich ist.
Zur Realisierung der Beobachtung ist eine mechanisch und
optisch aufwendige Baugruppe erforderlich.
Bei Betrachtung auf dem Monitor ist die Stereodarstellung
eingeschränkt und die Auflösung wird verringert.
Stereobeobachtungsbrillen, welche nach dem Shutterprinzip
arbeiten (wechselseitiges Darbieten des Bildes für das
rechte und linke Auge) liefern systembedingt (100 Hz
Fernsehtechnik) kein flimmerfreies Bild.
Vor allem bei hohen täglichen Patientenzahlen, aber auch
bei langer Dauer einer Einzeluntersuchung ist die Tätigkeit
an einem Monokulareinblick für den behandelnden Arzt sehr
anstrengend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Untersuchung
für den Arzt zu erleichtern und gleichzeitig seine
Untersuchungsmöglichkeiten zu verbessern.
Gleichzeitig soll der mechanische und optische Aufwand der
entsprechenden Untersuchungsgeräte reduziert werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der
unabhängigen Ansprüche gelöst.
Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
Der Text der Patentansprüche wird hiermit in die
Beschreibung eingeführt.
Erfindungsgemäß wird der vorhandene Videoanschluß an
einer Spaltlampe oder Funduskamera genutzt, um das
Eingangssignal für ein Display zu erzeugen, das dem Kopf
der betrachtenden Person zugeordnet ist, vorzugsweise für
ein Virtual Retinal Display, wie beispielsweise in den
genannten Druckschriften beschrieben.
Damit kann der Arzt beispielsweise monokulare oder
stereoskopische Spaltlampenbilder betrachten.
Wie es bereits bekannt ist, wird anstelle des
Okulareinblickes eine Videokamera installiert
oder es erfolgt im vorhandenen Strahlengang eine
Ausblendung in Richtung einer Videokamera.
Die Verwendung von zwei Videokameras ermöglicht auch eine
stereoskopische Beobachtung
und damit eine tiefenaufgelöste Beobachtung.
Die Beobachtung wird mit hoher Auflösung und in Farbe
ermöglicht, ohne daß der Betrachter eine Zwangshaltung
einnehmen muß.
Sowohl bei monokularer als auch stereoskopischer
Beobachtung kann ein Wegfall des sonst zur Vergrößerung
erforderlichen teleskopischen Systems ermöglicht werden und
der Aufbau einer Spaltlampe wird wesentlich vereinfacht.
Die Wahl verschiedener Vergrößerungen kann nunmehr
elektronisch erfolgen, über einen zwischengeschalteten
Rechner, wodurch eine Sucher- oder- Zielfunktion bei
geringer Vergrößerung sowie die eigentliche
Spaltlampenuntersuchung bei größeren Vergrößerungen
erfolgen kann.
Durch die erfindungsgemäße Lösung wird es dem Arzt
ermöglicht, durch "Einspiegeln" in sein normales
Blickfeld (beim Tragen einer teildurchlässigen oder nur
teilweise in einer Zone verspiegelten VRD-Brille) sowohl
ein Spaltlampenbild als auch die Umgebung (Patient) zu
gehen.
Da der Patient in einer endlichen Entfernung zum Arzt sitzt
und das Spaltlampenbild gleichzeitig zum Patienten scharf
gesehen werden sollte, wird die variable Optik des VRD zum
Einstellen einer bequemen Beobachtungsentfernung verwendet.
Die variable Optik im VRD kann damit nicht zur Kompensation
der Fehlsichtigkeit des Arztes eingesetzt werden; deshalb
ist es nötig, daß der Arzt seine Korrektionsbrille trägt
oder mittels Steckgläsern am VRD die Fehlsichtigkeit des
Arztes ausgeglichen wird (analog zu Fotoapparaten).
Besonders vorteilhaft ist eine Anordnung, bei welcher der
untere Teil des VRD zur Projektion des Spaltlampenbildes
dient (teildurchlässig oder vollverspiegelt), während der
obere Teil ohne optische Wirkung zur Orientierung im Raum
dient.
Bei einer Funduskamera wird durch den Anschluß eines
derartigen Displays an den - üblicherweise - vorhandenen
Videoanschluß eine neue Art des Bildsuchers realisiert.
Es können monokulare Bilder dargestellt werden und der
Einblick über Okular oder Monitor kann entfallen
Für die Befundung kann aber auch eine stereoskopische
Darstellung der Fundusbilder eine wertvolle Hilfe
darstellen (z. B. Tiefendarstellung der Papille oder
pathologische Veränderungen wie Geschwulste).
Es sind bereits Funduskameras mit steroskopischer
Beobachtungsmöglichkeit bekannt.
Üblicherweise wird in der Ebene der Aperturblende eine
Pupillenteilung durchgeführt, beispielsweise mittels eines
Rhomboidprismensatzes. Die durch die Pupillenteilung in der
Aperturblendenebene entstehenden beiden Strahlengänge
bilden die Basis für die stereoskopische Beobachtung.
Der Anschluß von zwei Videokameras nach der erfolgten
Pupillenteilung, der noch im Ausführungsbeispiel
dargestellt wird, ermöglicht vorteilhaft die
stereoskopische Betrachtung über ein VRD.
Eine Aufzeichnung der Bilder auf Video-Tape oder ihre
digitale Speicherung kann unabhängig von der Beobachtung
mittels VRD zusätzlich erfolgen.
Besonders vorteilhaft kann auch online ein Vergleich mit
gespeicherten Zuständen (Verlaufskontrolle) erfolgen, die
dem betrachteten Bild überlagert werden.
Bei einer Verlaufskontrolle könnte z. B. festgestellt werden,
ob sich pathologische Veränderungen (z. B. Tumor)
zurückgebildet oder vergrößert haben. Dazu könnte einem
Auge das aktuelle Bild, dem anderen Auge ein früheres
(gespeichertes) Bild dargeboten werden.
Für die Laserbehandlung könnte einem Auge die aktuelle
Bildinformation (von einer Laserspaltlampe) zugeführt
werden, während das andere Auge anhand eines gespeicherten
Fundusbildes die Information über das zu behandelnde
Netzhautareal erhält.
Aufbau, Funktion und Wirkungsweise der Erfindung werden
nachstehend anhand der schematischen Darstellungen weiter
erläutert.
In Fig. 1 ist eine Ausführung einer Brille B dargestellt,
an der ein Scanner S befestigt ist, auf den das Licht
einer Laserlichtquelle LQ mittels eines flexiblen
Lichtleiters LL übertragen wird.
Das Brillenglas ist hierbei teilweise verspiegelt und das
vom Scanner S erzeugte Bild wird direkt in die Retina
eingespiegelt.
In Fig. 2 ist ein bekannter Spaltlampenaufbau SL
dargestellt, mit einer an die Beobachtungsoptik angesetzten
Videokamera VK, wobei über Leitungen EL das Videosignal
auf eine Brille B übertragen wird, die für beide
Betrachteraugen Scanner S aufweist, denen eine variable
Optik VO zugeordnet ist.
Das Brillenglas ist erfindungsgemäß in Zonen Z1, Z2
unterteilt, wobei eine Zone zur Einspiegelung des
Viodeobildes der Spaltlampe SL dienen kann, und die zweite
Zone der Betrachtung der Umgebung dient.
Der Betrachter kann somit mit beiden Augen das Videobild
der Spaltlampe SL sehen.
Gleichzeitig ermöglicht die doppelte Einspiegelung aber
auch eine stereoskopische Betrachtung, auf die noch
eingegangen wird.
Fig. 3 zeigt die Auskopplung eines Videosignales in
Richtung der Betrachterbrille B über Signalleitungen EL
aus einer Funduskamera FK mit Videoansatz.
In Fig. 4a ist unter Bezugnahme auf die ZEISS-
Druckschrift
"Augenuntersuchungen mit der Spaltlampe", Nr. 313116-7560.146
von 1996 ein Spaltlampenmikroskop dargestellt, das
nach dem Prinzip einer Fernrohrlupe arbeitet. Zwischen
einem Objektiv O und Tubuslinse T besteht für jedes
Betrachterauge ein separater, paralleler Strahlengang.
Zwischen Objektiv O und Tubuslinse T ist für jeden
Strahlengang ein teleskopisches System W angeordnet, mit
dem die Gesamtvergrößerung variiert wird.
Die von den Tubuslinsen T über nachfolgende drehbare
Prismen P entworfenen Zwischenbilder werden mit den
Okularen K betrachtet.
Hier kann beispielsweise an den Stellen ST1 oder ST2 eine
Auskopplung des Beobachtungsstrahlenganges in Richtung
einer Videokamera VK erfolgen, die mit einem retinalen
Display, gemäß der Darstellungen in Fig. 1-3, über
Leitungen EL verbunden ist.
Eine stereoskopische Betrachtung wird gemäß Fig. 4b als
Draufsicht auf 4a dadurch ermöglicht, daß für die
jeweiligen Zwischenbilder anstelle der Okulare K jeweils
Videokameras VK vorgesehen sind und die beiden Videosignale
gemäß Fig. 3 in die zugeordneten Betrachteraugen zur
Erzeugung eines Stereobildes eingespiegelt werden.
Vorteilhaft kann eine Vergrößerungsänderung am elektronisch
übertragenen Bild erzeugt werden, wodurch das
teleskopische System W entfallen könnte.
In Fig. 4c ist eine weiter vereinfachte Anordnung
dargestellt, die aus unmittelbar dem Objektiv O
nachgeordneten Viodeokameras mit Abbildungsoptik besteht,
deren Signal auf die Betrachterbrille übertragen wird.
In Fig. 5a ist, bezugnehmend auf die Literaturstelle "Neue
Retinakamera aus Jena", Zeitschrift Augenoptik, Berlin 104
1987) 4, das Optikschema einer stereoskopischen
Funduskamera dargestellt, wobei ein Binokulareinblick BE
vorgesehen ist, auf den stereoskopische Teilstrahlengänge
einer Ophthalmoskoplinse OL über ein Stereoprisma SP
übertragen werden. Eine Fotoeinrichtung FE ermöglicht die
Aufnahme von Stereobildern.
In Fig. 5b ist schematisch das Stereoprisma SP in
Seitenansicht als Rhomboidprisma dargestellt, wobei AE die
Ebene der Aperturblende ist und S1, S2 die Schwerpunkte der
stereoskopischen Teilstrahlen darstellen.
Wie in Fig. 5b und auch 5c dargestellt, können
erfindungsgemäß an die stereoskopische Funduskamera nach
dem Stereoprisma SP Videokameras VK bzw. CCD-Chips (5c)
angeordnet sein, deren Signal auf die Betrachterbrille B
zur Erzeugung des stereoskopischen Bildes übertragen wird.
Damit entfällt der Binokulareinblick BE. Durch die
Möglichkeit der digitalen Bildspeicherung der erzeugten
Videosignale (S1 und S2 in Fig. 5b/linker und rechter
Kanal werden separat gespeichert) kann vorteilhaft
ebenfalls die Fotoeinrichtung FE entfallen.
Claims (13)
1. Ophthalmologisches Untersuchungsgerät wie insbesondere
eine Spaltlampe oder eine Funduskamera, zur Betrachtung
eines Patientenauges
mit mindestens einer Bildaufnahmeeinheit wie einer Videokamera (VK) oder einem CCD-Chip zur Aufnahme mindestens eines Teiles des vom Untersuchungsgerät erzeugten Bildes des Auges,
sowie Mitteln (EL) zur Übertragung der elektrischen Signale der Videokamera (VK) oder des CCD-Chips auf eine mit dem Kopf des Betrachters verbundene Bilderzeugungseinheit (B, S, VO).
mit mindestens einer Bildaufnahmeeinheit wie einer Videokamera (VK) oder einem CCD-Chip zur Aufnahme mindestens eines Teiles des vom Untersuchungsgerät erzeugten Bildes des Auges,
sowie Mitteln (EL) zur Übertragung der elektrischen Signale der Videokamera (VK) oder des CCD-Chips auf eine mit dem Kopf des Betrachters verbundene Bilderzeugungseinheit (B, S, VO).
2. Anordnung nach Anspruch 1, mit einer Bilderzeugung durch
rasterförmige Projektion mittels mindestens eines Lasers
auf die Retina des Betrachters.
3. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die Bilderzeugungseinheit zwei Bilder erzeugt, die den
beiden Betrachteraugen zugeordnet werden.
4. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
zur stereoskopischen Betrachtung, mittels zweier
Bildaufnahmeeinheiten wie zwei Videokameras oder zwei CCD-Chips.
5. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die Bilderzeugungseinheit Bestandteil einer
Betrachterbrille ist.
6. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei mindestens ein bilderzeugender Scanner an der
Betrachterbrille angebracht ist.
7. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei dem Scanner eine variable Optik zugeordnet ist.
8. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei an der Betrachterbrille mindestens ein Lichtleiter
befestigt ist, der ein von mindestens einer Laseranordnung
und mindestens einem Scanner erzeugtes Bild auf das
Betrachterauge projiziert.
9. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die Gläser der Betrachterbrille teilweise oder
vollverspiegelt ausgebildet sind.
10. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die Brillengläser in Zonen unterteilt sind und
mindestens eine Zone mindestens teilverspiegelt ausgebildet
ist.
11. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei für den Betrachter ein Refraktionsausgleich durch
eine weitere Brille oder wechselbare Gläser erfolgt.
12. Verfahren zum Betrieb einer dem Betrachterkopf zugeordneten
Bilderzeugungseinheit nach mindestes einem der Ansprüche
1-11, wobei einem aus den elektrischen Signalen der
Bildaufnahmeeinheit erzeugten ersten Bild von einem
Computer erzeugte Zusatzinformationen über die
Bilderzeugungseinheit, mindestens für ein Betrachterauge,
überlagert werden und/oder ein bezüglich Farbe, Kontrast
oder anderer Bildmerkmale verändertes zweites Bild dem
Betrachter dargestellt wird, als Zusatzbild dem jeweils
anderen Auge oder, dem ersten Bild überlagert, für ein
oder beide Betrachteraugen.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei die Zusatzinformationen
gespeicherte Bilder und/oder gespeicherte vorherige
Aufnahmen und/oder physiologische Daten des Patienten
sind.
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