DE69628581T2 - Heparinchromatographie von erythropoietinen - Google Patents

Heparinchromatographie von erythropoietinen Download PDF

Info

Publication number
DE69628581T2
DE69628581T2 DE69628581T DE69628581T DE69628581T2 DE 69628581 T2 DE69628581 T2 DE 69628581T2 DE 69628581 T DE69628581 T DE 69628581T DE 69628581 T DE69628581 T DE 69628581T DE 69628581 T2 DE69628581 T2 DE 69628581T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
heparin
erythropoietin
chromatography
buffer
erythropoietins
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE69628581T
Other languages
English (en)
Other versions
DE69628581D1 (en
Inventor
Marianne Borowski
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Aventis Pharmaceuticals Inc
Original Assignee
Aventis Pharmaceuticals Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Aventis Pharmaceuticals Inc filed Critical Aventis Pharmaceuticals Inc
Publication of DE69628581D1 publication Critical patent/DE69628581D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE69628581T2 publication Critical patent/DE69628581T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • C07K14/475Growth factors; Growth regulators
    • C07K14/505Erythropoietin [EPO]

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Gastroenterology & Hepatology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)
  • Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
  • Treatment Of Liquids With Adsorbents In General (AREA)

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein einfaches und effizientes Verfahren zur Gewinnung von Erythropoietinen aus biologischen und Kulturflüssigkeiten unter Verwendung der Heparinchromatographie. Die vorliegende Erfindung kann verwendet werden, um Forschungsmengen und kommerzielle Mengen von Erythropoietinen zu erhalten.
  • Heparin ist ein hoch sulfatisiertes Glycosaminoglycan. Spezifisch ist Heparin ein Mucopolysaccharid, das aus zwei sich wiederholenden Dimeren von L-Dipyranuronsäure-2-sulfat und 2-Desoxy-2-sulfamino-D-glucopyranose-6-sulfat besteht, mit einem Molekulargewichtsbereich von 5.000 bis 30.000. Die Reinigung unter Verwendung der Affinität von Heparin für verschiedene Proteine wird im allgemeinen durch kovalente Bindung von Heparin an die Trägermatrix erreicht, z. B. besteht Heparin Sepharose® CL-6B aus Heparin, das mittels des Cyanogenbromid-Verfahrens an Sepharose® CL-6B-Matrix gekoppelt ist.
  • Die Heparinchromatographie basiert auf zwei Hauptarten der Wechselwirkung mit Proteinen: (1) als Affinitätsligand und (2) als Kationenaustauscher mit dem hohen Anteil an anionischen Sulfatgruppen. Für einzelne Proteine jedoch ist die exakte Art der Wechselwirkung mit Heparin oft eine Kombination der Affinitäts- und Ionenaustauscherwechselwirkungen und die genaue Natur solcher Wechselwirkungen kann nicht genau vorhergesagt werden.
  • Die Heparinchromatographie ist bei der Reinigung einer großen Anzahl von Proteinen angewendet worden (Affinity Chromatography, Principles and Methods; Pharmacia Publication 18-1022029): diese umfassen Enzyme (Mastzellen-Proteanen, Lipoprotein-Lipase, Koagulationsenzyme, Superoxid-Dismutase); Serinprotease-Inhibitoren (Antithrombin III, Protease-Nexine); Wachstumsfaktoren (Fibroblasten-Wachstumsfaktor, Schwann-Zellen-Wachstumsfaktor, Endothelzellen-Wachstumsfaktor); extrazelluläre Matrixproteine (Fibronectin, Vitronectin, Laminin, Thrombospondin, Kollagene); Nucleinsäure-Bindungsproteine (Initiationsfaktoren, Restriktions-Endonucleasen, DNA-Ligase, DNA- und RNA-Polymerase); Hormonrezeptoren; (Östrogen- und Androgen-Rezeptoren) und Lipoproteine.
  • Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines geeigneten chromatographischen Schritts bei einer generellen Reinigungsstrategie für Erythropoietine. Die Heparinchromatographie kann als ein erster Schritt oder als folgender Schritt bei einem mehrstufigen Verfahren verwendet werden. Die Heparinchromatographie stellt einen geeigneten Reinigungsschritt für die selektive Entfernung von Verunreinigungen dar, der nicht von anderen Reinigungsverfahren, die im Stand der Technik beschrieben sind, wiederholt wird, und somit bietet sie einen wichtigen alternativen Reinigungsschritt bei der Herstellung von homogenen Erythropoietinen. Die Quelle von Erythropoietin kann von einer Reihe von Quellen sein, einschließlich eines Organismus (z. B. menschliches Erythropoietin aus dem Urin), aus Zellkulturflüssigkeit nach der Einbringung eines intakten Erythropoietin-Gens in Säugerzellen, oder aus Zellkulturflüssigkeit nach der Aktivierung des endogenen Erythropoietin-Gens in menschlichen Zellen.
  • Die Heparinchromatographie der vorliegenden Erfindung ist insbesondere geeignet zum Einbau in ein Gesamtreinigungsschema, das darauf gerichtet ist, homogene Präparationen von Erythropoietin zu erhalten. Im allgemeinen besteht ein solches Verfahren, um kommerziell sinnvoll zu sein, aus einer Abfolge von Schritten, die leicht auf Ausbeuten erweiterbar sind, die in der Lage sind, die Erfordernisse einer pharmazeutischen Produktion zu erfüllen. Der Schritt der Heparinchromatographie, der hier beschrieben wird, kann in ein Reinigungsschema in großem Maßstab mit einer hohen Ausbeute bei der Reinigung der Erythropoietine eingebaut werden. Eine Eigenschaft der vorliegenden Erfindung ist die Fähigkeit der Heparinchromatographie, entweder als ein geeigneter erster chromatographischer Schritt in eine Gesamtreinigungsstrategie von Erythropoietinen eingebaut zu werden, oder als folgender Schritt zur Verwendung an jeder Stelle eines vielstufigen Verfahrens.
  • Viele chromatographische Schritte sind für die Verwendung als erster chromatographischer Schritt nicht gut geeignet. Ein erster chromatographischer Schritt muß in der Lage sein, mit einer großen Menge an Nährstoffen und Proteinen zurecht zu kommen, die ursprünglich in einer biologischen Flüssigkeit oder einer Kulturflüssigkeit vorhanden sind. Ein geeigneter erster chromatographischer Schritt stellt eine vernünftige Reinigung des Proteins mit hoher Ausbeute des gewünschten Proteins bereit und hat doch eine angemessene Fähigkeit zur Wechselwirkung der Gesamtproteinmenge und Mediumbestandteilen. Zum Beispiel diente die Heparinchromatographie als ein bequemer und geeigneter erster Reinigungsschritt unabhängig von den Kulturbedingungen, z. B. Wachstum in Fermentern oder Schüttelflaschen, Verankerungs-abhängige oder Verankerungs-unabhängige Zellen, mit oder ohne Serumproteine. Bei dem vorliegenden Heparinchromatographieschritt ist gefunden worden, daß er diese Kriterien eines geeigneten ersten Schritts bei der Reinigung von Erythropoietinen erfüllt.
  • Die Heparinchromatographie ist ebenfalls gut geeignet für den Einbau als ein Folgeschritt bei der weiteren Reinigung von Erythropoietinen nach anfänglicher Fraktionierung durch eine Anzahl an Reinigungsschritten, einschließlich, aber nicht beschränkt auf, Chromatographie durch Ionenaustausch, hydrophobe Wechselwirkung, Größenausschluß oder Affinität, Fraktionierung durch Salz- oder Alkoholfällung, durch präparative Gelelektrophorese oder durch präparative isoelektrische Fokussierung. Der Einbau der Heparinchromatographie in ein Gesamtreinigungsschema kann auch die Effektivität späterer Reinigungsschritte durch die selektive Entfernung von Verunreinigungen erhöhen, die durch spätere Reinigungsschritte nicht besonders gut abgetrennt werden.
  • Die Heparinchromatographie bietet einen nützlichen Reinigungsschritt zur Gewinnung von biologisch aktiven Erythropoietinen mit hoher Ausbeute aus biologischen Flüssigkeiten oder Kulturflüssigkeiten. Zusätzlich kann die Heparinchromatographie nur mit wäßrigen Lösungsmitteln durchgeführt werden, ein weitere Vorteil, der von einem Durchschnittsfachmann geschätzt wird. Die Verwendung von nur wäßrigen Lösungsmitteln ist deshalb von Vorteil, weil der Reinigungsschritt so geplant werden kann, daß das Protein keinen Denaturierungsmitteln, organischen Lösungsmitteln oder Säuren ausgesetzt ist, die für die Gewinnung von strukturell intaktem und biologisch aktivem Protein schädlich sein können. Darüber hinaus kann die Heparinchromatogaphie unter sehr milden Bedingungen durchgeführt werden, d. h. bei neutralem pH und/oder niedrigen Salzkonzentrationen. Diese Eigenschaft ist besonders wertvoll, weil Erythropoietin bei niedrigem oder hohem pH oder bei hohen Salzbedingungen zur Aggregation oder Desialierung neigt (Endo, Y., et al., J. of Biochem. 112, 700–706 (1992)). Deshalb bietet dieses Verfahren sehr milde wäßrige Bedingungen, die dazu dienen, den Verlust der biologischen Aktivität während der Chromatographie der Erythropoietinmoleküle zu verhindern.
  • Das Ziel der vorliegenden Erfindung betrifft einen chromatographischen Schritt bei der Reinigung von Erythropoietin(en), der umfaßt: a) Inkontaktbringen einer erythropoietinhaltigen biologischen Flüssigkeit mit einem Heparin-Chromatographieträger, so daß die Erythropoietinmoleküle an den Heparin-Chromatographieträger binden; b) Eluieren der Erythropoietinmoleküle mit einem Elutionspuffer; und c) Gewinnen der Erythropoietine. Der vorstehend erwähnte chromatographische Schritt kann entweder als erster chromatographischer Schritt bei der Reinigung von Erythropoietin oder an jedem Punkt eines vielstufigen Verfahrens verwendet werden. Der chromatogaphische Schritt ist besonders für die Entfernung von verunreinigenden Proteinen von Erythropoietinen von Nutzen, wie Serumproteine, insbesondere, aber nicht beschränkt auf diejenigen, die ausgewählt sind aus der Gruppe von Kälberserum, Rinderserum, fötalem Kälberserum, Serumalbumin und Transferrin. Der Umfang der vorliegenden Erfindung für die Reinigung von Erythropoietin(en) umfaßt ein chromatographisches Verfahren, wobei die kontaktierte biologische Flüssigkeit eine Kulturflüssigkeit ist.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schritt der Heparinchromatographie zum Einbau an jedem Punkt bei einem vielstufigen Verfahren zur Reinigung von Erythropoietin(en), wie, aber nicht beschränkt auf, ein vielstufiges Verfahren, das zusätzlich einen oder mehrere chromatogaphische Schritte umfaßt, die ausgewählt sind aus der Gruppe, die besteht aus Ionenaustausch, hydrophober Wechselwirkung, Größenausschluß, Umkehrphasen- oder Affinitätschromatogaphie.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin einen Schritt der Chromatogaphie bei der Reinigung von Erythropoietin(en), der weiterhin umfassen kann, daß die kontaktierende biologische Flüssigkeit geklärt ist, wie es mittels Zentrifugation, aber nicht beschränkt darauf, durchgeführt wird. Die biologischen Flüssigkeiten können unabhängig zentrifugiert, filtriert, ultrafiltriert, dialysiert worden sein oder einer Kombination dieser Verfahren unterzogen worden sein. Wenn die biologische Flüssigkeit ultrafiltriert ist, kann dies mit einer Membran mit einer Ausschlußgrenze von 5.000–100.000 D oder 10.000–30.000 D durchgeführt werden, ist aber nicht darauf beschränkt. Wenn eine biologische Flüssigkeit filtriert wird, kann sie gegebenenfalls mit einer Membran von 45 Mikron erhalten werden, ist aber nicht beschränkt darauf.
  • Bei der vorliegenden Erfindung kann die Bindung der Erythropoietinmoleküle in einem Äquilibrierungspuffer erfolgen, ist aber nicht beschränkt darauf. Solche Puffer umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, 4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinethansulfonsäure-Puffer (MES), Tris(hydroxymethyl)aminomethan (Tris) oder Phosphatpuffer oder jeder andre Puffer, der einen für die Bindung von Erythropoietinen geeigneten Puffer bereitstellt. Zusätzlich kann die Bindung der Erythropoietinmoleküle etwa bei einem pH von 4,9 bis 8,0 erfolgen, und vorzugsweise bei einem pH von etwa 5,9 bis 7,5 mehr bevorzugt bei einem pH von 6,2 oder 7.
  • Zusätzlich umfassen die chromatographischen Schritte der vorliegenden Erfindung die Elution der Erythropoietine durch Variation des Elutionspuffers, gegebenenfalls, aber nicht beschränkt auf, durch Erhöhung der Salzkonzentration in dem Puffer, das Waschen der Säule mit zusätzlichem Puffer oder durch Variation des Arbeits-pH des Elutionspuffers. Die Salzkonzentration des Elutionspuffers kann durch die Zugabe von Alkalihalogeniden wie Natriumchlorid (NaCl) angepaßt werden, ist aber nicht beschränkt darauf. Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfaßt gegebenenfalls die Zugabe von anti-Absorptionsmitteln wie Tween zu jedem dieser Puffer, ist aber nicht beschränkt darauf.
  • Die chromatographischen Schritte der vorliegenden Erfindung schließen weiterhin den Austausch des Puffers bei dem Medium, das Erythropoietin enthält, wie eine biologische Flüssigkeit oder eine entnommene Probe ein, sind aber nicht beschränkt darauf. Solche Pufferaustauschverfahren umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, die Verwendung von tangentialen Flußsystemen, Hohlfasern, spiralen Wundfiltern, gerührten Zellsystemen, Dialyse, Diafiltration, Filtrationsschritte, oder mittels herkömmlicher Chromatographie. Wenn der Pufferaustausch durch eine Dialyse oder Diafiltration durchgeführt wird, ist eine Membran, die man gegebenenfalls verwenden kann, eine Membran mit einem Molekulargewicht von 5.000 bis 10.000 oder 10.000 bis 30.000, aber nicht beschränkt darauf. Der Pufferaustausch kann bei ausgewähltem pH und ausgewählten Puffersalzkonzentrationen durchgeführt werden, wie pH's zwischen einem pH von 6 bis 8, 5,9 und 7,5 und 6,2 bis 7,0, und gegen einen Puffer von 0 bis 200 mM Salz, mehr bevorzugt 0 bis 10 mM, sind aber nicht beschränkt darauf.
  • Eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht die Verwendung einer Anzahl von Heparinaffinitätsträgern vor, die kommerziell erhältlich sind, wie, aber nicht beschränkt auf, Heparin-Sepharose CL-GB®, Heparin-Sepharose 6 Fast Flow®, HiTap Heparin®, Affigen Heparin®, Heparin Agaraose®, Heprin Sepharose®, Heparin Hyper D® und Heparin Agarose 6XL®.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Erythropoietine, die von Säugerzellen in vitro oder in vivo produziert werden, sind Glycoproteine, die eine reife Aminosäuresequenz von 165 Aminosäuren haben und drei N-verknüpfte und eine O-verknüpfte Oligosaccharidketten enthalten. Die N-verknüpften Oligosaccharidketten treten bei den Asparaginresten 24, 38 und 83 auf, während die O-verknüpfte Oligosaccharidkette am Serinrest 126 auftritt. Lai et al. J. Biol. Chem. 261, 3116 (1986); Broudy et al. Arch. Biochem. Biophys. 265, 329 (1988). Der codierende Bereich von 165 Aminosäuren und die prozessierte Leadersequenz von Erythropoietin sind zum Teil durch die Isolierung von genomischen und cDNA-Clonen des menschlichen Erythropoietingens bekannt. Jacobs et al. Nature 313, 806 (1985); Lin, F. K. et al. Proc. Natl. Acad. Sci. U. S. A. 82, 7580 (1985).
  • Eine große Zahl an wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Patenten und Patentanmeldungen beschäftigen sich mit der Isolierung von Erythropoietin. Ein kurzer Überblick über die betreffenden Referenzen zeigt, daß eine große Vielzahl von chromatographischen Schritten bei der Isolierung von Erythropoietinen angewendet wurden. Die folgenden, nachstehend aufgeführten Referenzen sind eine Liste von Quellen und Verfahren, es wurde jedoch kein Versuch unternommen, um im Detail die Arbeitsweise von jedem chromatographischen Schritt zu beschreiben. Darüber hinaus versuchen die folgenden Referenzen nur den Stand der Technik als Ganzes anzugeben und können nicht als eine erschöpfende Liste von allem betrachtet werden, was im Fachgebiet bekannt ist.
  • Die Verwendung der Anionen- und Kationenaustauschchromatographie bei der Reinigung von Erythropoietinen wurde in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben: (1) (Mono Q®) Broudy, V. C. (1988) Arch. of Biochem. and Biophys. 265, 329–336; (2) (DEAE Sephacel®) Ghanem, A. B. et al. (1994) Preparative Biochemistry 24, 127–142 ; Quelle, F. W. et al. (1989) Blood, 74, 652–657; (3) DEAE Agarose®) Miyake, T. et al. (1977) J. Biol. Chem. 252, 5558–5564; (4) (S-Sepharose®) Fibi, M. R. et al. (1991) Blood 77, 1203–1210; (5) (Sulfoethyl Sephadex®) Goldwasser, E. und Kung, C. K. H. (1971) PNAS 68, 697–698; und (6) (Sulfopropyl Sephadex®) Miyake, T. et al. (1977) J. Biol. Chem. 252, 5558–5564.
  • Die spezielle Verwendung von schwach basischen Anionenaustauscherharzen wie DEAE als erstem chromatographischem Schritt ist in der Patentliteratur gut beschrieben: (1) US 4397840 (Prioritätsanmeldung 81JP-0034727); und (2) JP 56016496A (Prioritätsanmeldung 79JP-0092999). Die Verwendung von stärker basischen Anionenaustauscherharzen für die Isolierung von Erythropoietin-Isoformen unter Verwendung von Q-Sepharose® ist in der Patentliteratur beschrieben: (1) EP 4 282 267A2 , W091/058677 und EP 428 267A (Priorität 89US-0421444). Die Verwendung von starken Ionenaustauscherharzen als generelles Verfahren um die erwünschten Proteine von Verunreinigungen abzutrennen ist in der Patentliteratur beschrieben: EP 313 343A , EP 391 934A und WO89/03840A (Prioritätsanmeldung 87US-0111886). GB-A-886 712 offenbart Verfahren für die Herstellung von Erythropoietinfaktor-Konzentraten unter Verwendung eines unlöslichen Polymers, das Ionenaustauschergruppen enthält.
  • Die Affinitätschromatographie unter Verwendung von Cibacron Blau-Farbstoffen wurde in der wissenschaftlichen Literatur bei der Reinigung von Erythropoietinen beschrieben: (1) (CM Affi-Gel Blue®) Krystal, G. et. al (1984) Brit. J. of Hematology 58, 533–64; und (2) (CM Affi-Gel Blue®) Broudy, V. et. (1988) Arch. of Biochem. and Biophys. 265, 329–336; (3) (CM Affi-Gel Blue®) Krystal, G. et. al (1986), Blood, 67, 71–79; (4) (CM Affi-Gel Blue®) Yanagi, H., et. al (1989) DNA, 8, 419–427; (5) (Blue Trisacryl M®) Fibi, M. R. et al. (1991) Blood, 77, 1203–1210.
  • Die Verwendung von Anthrachinonen wie den Cibacron Blau-Farbstoffen ist ebenfalls in der Patentliteratur bekannt: (1) JP 59065021A (Prioritätsanmeldung 82JP-0174678); (gebundene Carboxymethylgruppen und Cibacron Bue F3GA® als CM Affi-Gel Blue® JP01165393A (Prioritätsanmeldung 87JP-0324910).
  • Die Verwendung der Größenausschlußchromatographie für die Reinigung von Erythropoietinen ist in der wissenschaftlichen Literatur und der Patentliteratur beschrieben: (1) (TSK G3000SW®) Yanagi, H., et. al. (1989) DNA, 8, 419–427; (2) Fibi, M. R., et al. (1991) Blood 77, 1203–1210; (3) (Sephadex G-100®) Goto, M. et al. (1988) Biotechnology 6, 67–70; Yanagawa, S. et al. (1984) J. Biol. Chem. 259, 2707–2701; Miyake T. et al. (1977) 7. Biol. Chem. 252, 5558–5564; (4) JP 01165393A (Prioritätsanmeldung 87JP-0324910).
  • Die Verwendung von Hydroxylapatit für die Reinigung von Erythropoietinen ist in der wissenschaftlichen Literatur und der Patentliteratur beschrieben: Krystal, G. et. al (1986) Blood 67, 71–79; Yanagi, H., et. al. (1989) DNA 8, 419–427; (BioRad HPHT®) Goto, M. et al. (1988) Biotechnology 6, 67–70; (Calciumphosphatgel) Goldwasser, E. und Kung, C. K. H. (1971) PNAS 68, 697–698; (BioRad BioGel HT®) Miyake, T. et al. (1977) J. Biol. Chem. 252, 5558–5564; JP 01165393A (Prioritätsanmeldung 87JP-0324910). Die Abtrennung von Verunreinigungen von Proteinen, die Initiator-Methionine (Met-Proteine) enthalten unter Verwendung von Hydroxylapatit, insbesondere bei einem HPLC-Verfahren oder bei einer Kombination von Schritten, ist in der US 4,798,886 , WO86/02068A, EP 176 299A und EP 239 331A (Prioritätsanmeldungen 84WO-JP00460, 86JP-0066399 und 87JP-0066940); US 5256769 und EP 176299B gegeben.
  • Die allgemeine Verwendung von immobilisierten Antikörpern für die Immunaffinitätschromatographie von Erythropoietinen ist in der wissenschaftlichen Literatur bekannt: Miyazaki, H. et al. (1988) J of Immunological Methods, 113, 261–267; Goto, M. et al. (1988) Biotechnology 6, 67–70; Yanagawa, S. et al., (1984) Preparative Biochemistry 24, 127–142; Ghanem, A. B. et al. (1994) Preparative Biochemistry 24, 127–142; Wojchowski, D. M. et al. (1987) Biochim. Biophys. Acta 913, 170–177.
  • Die allgemeine Verwendung von immobilisierten Antikörpern für die Immunaffinitätschromatographie ist auch in der Patentliteratur bekannt: EP 249932A (Prioritätsanmeldung 86JP-0139142), und spezifischer für Erythropoietin in der US 4,558,006 , US 5,106,760 und EP 116446B1 (Prioritätsanmeldung 83US-0463724); JP 56108798A (Prioritätsanmeldung 80JP-0011685); JP 4117400A, JP 59116297A und JP 94089040B2 (Prioritätsanmeldung 82JP-0231539), JP 940866480B2, JP04117400 A, US 4,465,624 (Prioritätsanmeldung 83JP-0026399), US 4831118 (Prioritätsanmeldung 87US-0083670), US 4,568,488 (Prioritätsanmeldung 84US-0570075) und US 4,558,005 .
  • Die Verwendung der Umkehrphasen-Hochdruckflüssigchromatographie (RP-HPLC) als ein Schritt bei der Gesamtreinigung von Erythropoietinen ist in der wissenschaftlichen Literatur und der Patentliteratur bekannt: (1) (DEAE-C4 RP-HPLC – Con A Agarose) Quelle, F. W. et al. (1989) Blood, 74, 652–657; (2) Blue Trisacryl M® – S-Sepharose® – C8 RP-HPLC-Größenausschluß) Fibi, M. R. et al. (1991) Blood 77, 1203–1210; (3) (RP-HPLC -Molekularsieb-Chromatographie) JP 62036400A (Prioritätsanmeldung 85JP-0177337).
  • RP-HPLC wurde auch als einer letzter chromatographischer Schritt in der wissenschaftlichen Literatur und der Patentliteratur beschrieben: Jacobs, K. et al. (1989) Nature 313, 806–810; (Kationenaustauscherchromatographie – RP-HPLC) Broudy, V. et. al. (1988), Arch. of Biochem. and Bioph. 265, 329–336; Krystal, G. et. al (1986), Blood, (DEAE-Agarose® – Sulphopropyl-Sephadex® – Gelfiltration – Hydroxylapatit – RP-HPLC) EP 209 539B1 und US 5322837 (Prioritätsanmeldung 85US-0690853); US-Patent 4,677,016, EP 228 452A , WO 86/07594A (Prioritätsanmeldung 86US-0872152).
  • Eine Zahl von zusätzlichen Schritten für die Reinigung von Erythropoietinen sind in der wissenschaftlichen Literatur und der Patentliteratur bekannt: (1) (Lectin-Affinitätschromatographie) Krystal, G. et. al (1986), Blood 67, 71–79 (Weizenkeim); Quelle, F. W. et al. (1989) Blood 74, 652–657; EP 358463A (Prioritätsanmeldung 88ZA-0006645) (2) (Chromatofokussierung) Krystal, G. et. al (1986) Blood, 67, 71–79. PBE94; (3) (Präparative SDS-PAGE) Krystal, G. et. al (1986) Blood, 67, 71–79; und (4) (Methyliertes Albumin-Kieselguhr); Goldwasser, E. und Kung, C. K. H. (1971) PNAS 68, 697–698; (5) (Absorption an den Träger aus porösem Polystyrol, Chitosan oder zweiatomigen Erden) US 4303650 , die eine Prioritätsanmeldung 79JP-01306677 hat; (6) (Hydrophobe Wechselwirkungschromatographie) Lee Haung et al. (1980), Blood, 56, 620–624); Wojchowski et al. (1987) Biochim. et Biophys. 913, 170–178.
  • Unter den vielen Techniken, die in der wissenschaftlichen Literatur und der Patentliteratur für die Reinigung von Erythropoietin berichtet werden, verwendet keine der vorstehend erwähnten Referenzen Heparinchromatographie. Die vorliegende Erfindung offenbart daher einen neuen und vorteilhaften Reinigungsschritt bei der Reinigung von Erythropoietinen.
  • BESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN
  • 1. Heparin-Sepharose®-Chromatographie von GA-EPO Aus 4% Serum
  • 1 ist ein Chromatogramm, das die Heparin-Sepharose® CL-6B-Fraktionierung vom Kulturüberstand einer Zelllinie zeigt, die GA-EPO exprimiert. Die Zellen werden als Verankerungs-abhängige Kultur in einem Cell Cube (Costar) in einem 4% fötales Kälberserum enthaltenden Medium vermehrt. Der ultragefilterte, diagefilterte Kulturüberstand, der in Beispiel 1 beschrieben ist, wird bei pH 6,2 auf Heparin-Sepharose® CL-6B aufgetrennt und der GA-EPO-Gehalt der Fraktionen wird mittels ELISA (_o_) bestimmt. Die ___ Linie stellt die Absorption bei 280 nm dar. Die --- Linie stellt den NaCl-Gradienten dar.
  • 2. Heparin-Sepharose®-Chromatographie von GA-EPO Aus 2% Serum
  • 2 ist ein Chromatogramm, das die Heparin-Sepharose® CL-6B-Fraktionierung von GA-EPO zeigt, das vom Kulturüberstand einer Zelllinie abgeleitet ist, die GA-EPO exprimiert. Die Zellen werden als Verankerungs-abhängige Kultur in einem CellCube (Costar) in einem 2% fötales Kälberserum enthaltenden Medium vermehrt. Der ultragefilterte, diagefilterte Kulturüberstand von Beispiel 2 wird bei pH 6,2 auf Heparin-Sepharose® CL-6B aufgetrennt und der GA-EPO-Gehalt der Fraktionen wird mittels ELISA (_o_) bestimmt. Die (___) Linie stellt die Absorption bei 280 nm dar. Die (---) Linie stellt den NaCl-Gradienten dar.
  • 3. Heparin-Sepharose®-Chromatographie von GA-EPO Aus serumfreiem Medium
  • 3 ist ein Chromatogramm, das die Heparin-Sepharose® CL-6B-Fraktionierung von GA-EPO zeigt, das vom Kulturüberstand einer Zelllinie abgeleitet ist, die GA-EPO exprimiert. Die Zellen werden in Suspension in Spinner-Flaschen in serumfreiem Medium vermehrt. Der ultragefilterte, diagefilterte Kulturüberstand von Beispiel 3 wird bei pH 6,2 auf Heparin-Sepharose® CL-6B aufgetrennt und der GA-EPO-Gehalt der Fraktionen wird mittels ELISA (_o_) bestimmt. Die (___) Linie stellt die Absorption bei 280 nm dar. Die (---) Linie stellt den NaCl-Gradienten dar.
  • 4. Heparin-Sepharose® 6 Fast Flow-Chromatographie von GA-EPO Aus 4% Serum
  • 4 ist ein Chromatogramm, das die Heparin-Sepharose® 6 Fast Flow-Fraktionierung von GA-EPO zeigt, das vom Kulturüberstand einer Zelllinie abgeleitet ist, die GA-EPO exprimiert. Die Zellen werden als Verankerungs-abhängige Kultur in einem Cell Cube (Costar) in einem 4% fötales Kälberserum enthaltenden Medium vermehrt. Der ultragefilterte, diagefilterte Kulturüberstand von Beispiel 4 wird bei pH 7,0 auf Heparin-Sepharose® 6 Fast Flow aufgetrennt und der GA-EPO-Gehalt der Fraktionen wird mittels ELISA (_o_) bestimmt. Die (___) Linie stellt die Absorption bei 280 nm dar. Die (---) Linie stellt den NaCl-Gradienten dar.
  • 5 HiTrap Heparinchromatographie von GA-EPO aus 2% Serum nach anfänglicher Reinigung durch Ionenaustauschchromatographie und hydrophobe Wechselwirkungschromatographie
  • 5 ist ein Chromatogramm, das die HiTrap Heparin® (Pharmacia)-Fraktionierung von GA-EPO zeigt, das vom Kulturüberstand einer Zelllinie abgeleitet ist, die GA-EPO exprimiert. Die Zellen werden in Rollerflaschen in einem 2% Kälberserum enthaltenden Kulturmedium vermehrt. Der anfänglichen Fraktionierung durch Ionenaustauschchromatographie unter Verwendung von Pharmacia Streamline® DEAE folgt eine hydrophober Wechselwirkungschromatographie auf Phenyl Sepharose® Fast Flow (Pharmacia) und Ionenaustauschchromatographie auf Q-Sepharose® Fast Flow (Pharmacia). Das zum Teil gereinigte Material, das von dem Q-Sepharose®-Harz eluiert wird, wird dialysiert und bei pH 6,2 auf HiTrap Heparin® aufgetrennt und der GA-EPO-Gehalt der Fraktionen wird mittels ELISA (_o_) bestimmt. Die (___) Linie stellt die Absorption bei 280 nm dar. Die (---) Linie stellt den NaCl-Gradienten dar.
  • 6 HiTrap Heparin®-Chromatographie von GA-EPO aus 2% Serum nach anfänglicher Reinigung durch hydrophobe Wechselwirkungschromatographie
  • 6 ist ein Chromatogramm, das die HiTrap Heparin® (Pharmacia)-Fraktionierung von GA-EPO zeigt, das vom Kulturüberstand einer Zelllinie abgeleitet ist, die GA-EPO exprimiert. Die Zellen werden in Rollerflaschen in einem 2% Kälberserum enthaltenden Kulturmedium vermehrt. Die anfänglichen Fraktionierung ist durch hydrophobe Wechselwirkungschromatographie auf Phenyl Sepharose® 6 Fast Flow (Pharmacia). Das zum Teil gereinigte Material, das von diesem Harz eluiert wird, wird dialysiert und bei pH 5,2 auf HiTrap Heparin® aufgetrennt und der GA-EPO-Gehalt der Fraktionen wird mittels ELISA (_o_) bestimmt. Die (___) Linie stellt die Absorption bei 280 nm dar. Die (---) Linie stellt den NaCl-Gradienten dar.
  • 7. HiTrap Heparinchromatographie von Erythropoietin, das von CHO-Zellen abgeleitet ist
  • 7 ist ein Chromatogramm, das die HiTrap Heparin® (Pharmacia)-Fraktionierung von Erythropoietin zeigt, das von Eierstockzellen vom chinesischen Hamster (CHO) abgeleitet ist (R&D Systems), das in diagefiltertes, nicht konditioniertes Medium gegeben wurde, das 2 % Kälberserum enthielt. Das versehene diagefilterte Medium wird bei pH 7,0 auf HiTrap Heparin® aufgetrennt und der Erythropoietin-Gehalt der Fraktionen wird mittels ELISA (-_-) bestimmt. Die durchgehende Linie (-) stellt die Absorption bei 280 nm dar. Die unterbrochene Linie (----) stellt den NaCl-Gradienten dar.
  • BESCHREIBUNG DER TABELLE
  • TABELLE 1. Heparinchromatographie: Reinigungstabelle
  • Tabelle stellt einige der Daten zusammen, die unter Verwendung der Heparinchromatographie als ein erster oder folgender chromatographischer Schritt erhalten wurden. Die gezeigten Beispiele umfassen einen weiten Bereich von Kulturbedingungen, einschließlich Verankerungs-abhängige und Verankerungs-unabhängige Zellen, und mit oder ohne fötalem Kälberserum oder Kälberserum zu verschiedenen Konzentrationen in dem Medium. In ähnlicher Weise zeigen die Beispiele einen weiten Bereich von chromatographischen Bedingungen. In der Tabelle sind nacheinander die Beispiel # (Spalte 1), die Wachstumsbedingungen (Spalte 2), die Reinigungsbedingungen (Spalte 3), die ELISA-Einheiten/mg (die spezifische Aktivität ist als EU/mg dargestellt; Spalte 4), das Vielfache der Reinigung (Spalte 5) und Prozent (%) Ausbeute (Spalte 6) angegeben.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
  • Erythropoietin reguliert das Wachstum und die endgültige Reifung von erythroiden Vorläuferzellen zu reifen roten Blutzellen. Erythropoietin wird in der Niere von erwachsenen Menschen, in erythroblastoiden Zellen und in fötalen Leberzellen produziert. Patienten mit gestörter Nierenfunktion haben eine verminderte Produktion von Erythropoietin, was zu einer ernsthaften Anämie führt. Die Verwendung von gereinigtem natürlichem und rekombinantem Erythropoietin ist eine wirksame Behandlung für Patienten mit chronischer Anämie (Canaud, B. (1990) Am. J. Kidney Dis. 15, 169–175; Faulds, D. et al. (1989), Drugs 38, 863–899; Winearles, C. G. et al. (1986) Lancet 1175–1178).
  • Erythropoietin besteht gegenwärtig wegen einer komplexen Abfolge von posttranslationalen Modifikationen, insbesondere Glycosylierung, aus einer großen Anzahl von chemisch verschiedenen Arten. Die hier beschriebenen Erythropoietine haben die beiden folgenden Eigenschaften gemeinsam: (1) sie haben eine Aminosäuresequenz die der vom menschlichen Erythropoietingen codierten ausreichend gleicht; und (2) sie besitzen in vivo biologische Eigenschaften, die ein erhöhte Produktion von Reticulocyten und roten Blutzellen verursachen.
  • Wie vorstehend erwähnt sind Erythropoietine aus menschlichem Urin und rekombinant von Säugerzellen produzierte Glycoproteine, die eine reife Aminosäuresequenz von 165 Aminosäuren haben und drei N-verknüpfte und eine O-verknüpfte Oligosaccharidketten enthalten. Die N-verknüpften Oligosaccharidketten treten bei den Asparaginresten 24, 38 und 83 auf, während die O-verknüpfte Oligosaccharidkette am Serinrest 126 auftritt. Lai et al. J. Biol. Chem. 261, 3116 (1986); Broudy et al. Arch. Biochem. Biophys. 265, 329 (1988). Erythropoietin (EPO) hat ein offensichtliches Molekulargewicht, das in Abhängigkeit von den Bedingungen der Gelelektrophorese variiert (vgl. zum Beispiel Broudy, V., et al., Arch of Biochem. Biophys. 265, 329–336 (1988); Krystal, G., et al. Blood 67 (1), 71–79 (1986); Yanagi, H., et al., DNA 8 (6), 419–427 (1989). Das tatsächliche Molekulargewicht variiert und erstreckt sich wegen der unterschiedlichen Kohlenwasserstoffstrukturen, die an den Proteinteil des Molekülsgebunden sind, über einen Bereich von Größen. Diese Diversität hängt zum Teil von dem in vivo- oder in vitro-Zelltyp ab, der das Protein produziert.
  • Die gereinigten Erythropoietine der vorliegenden Erfindung können jedes der bekannten Erythropoietine von biologischem und/oder pharmazeutischem Interesse sein. Wie hier verwendet soll der Ausdruck "Erythropoietin" oder "Erythropoietinprodukt" umfassen (1) Erythropoietin, das aus einer in vivo-Quelle isoliert wurde, zum Beispiel aus menschlichem Urin, wie von Miyake, T. et al. (1977) J. Biol. Chem. 252 (15), 5558–5564 beschrieben, (2) das durch Aktivierung des Erythropoietingens in vom Menschen abgeleitet Zellen produzierte, wie das in der WO 94/12650 beschriebene (auch als GA-EPO bezeichnet), (3) das durch die Einführung eines Erythropoietingens in eine menschliche Wirtszelle produzierte, wie von Yanagi, H., et al. (1989) DNA 8 (6), 419–427 beschrieben, und (4) das durch die Einführung eines Erythropoietingens in eine nicht-menschliche Wirtszelle produzierte, wie beschreiben im US-Patent 4,703,008.
  • "Produzierende Zellen" können Zellen eukaryontischen Ursprungs sein, vorzugsweise von einem Wirbeltier, und mehr bevorzugt von einem Säuger und am meisten bevorzugt von einem Menschen. Produzierende Zellen sind bei Züchtung in einem geeigneten Medium in der Lage, die gewünschten Erythropoietine in einer gewinnbaren Menge zu produzieren. Repräsentative Beispiele dieser Zellen umfassen Fibroblasten, Keratinocyten, Epithelzellen, (z. B. Brustepithelzellen, intestinale Epithelzellen), Endothelzellen, Gliazellen, neurale Zellen, Zellen, die im Blut gefunden werden (z. B. Lymphocyten, Knochenmarkszellen), Muskelzellen und Vorläufer dieser somatischen Zellarten. Wie erwähnt stammen diese Zellen mehr bevorzugt von einem Säuger (z. B. Maus, Ratte, Kaninchen, Katze, Hund, Schwein, Kuh, Vogel, Schaf, Ziege, Pferd, Affe, Mensch) und am meisten bevorzugt stammen sie vom Primaten oder Menschen. Produzierende Zellen umfassen auch transfizierte primäre, sekundäre und immortalisierte Zellen, die von einem Wirbeltier abstammen, insbesondere von einem Säuger und am meisten bevorzugt vom Primaten oder Menschen, transfiziert mit exogenem genetischen Material, das direkt oder indirekt die Produktion von gewinnbaren Mengen an Erythropoietin verursacht.
  • Das Verfahren der Heparinchromatographie der vorliegenden Erfindung ist auf die Isolierung von Erythropoietin aus "biologischen Flüssigkeiten" gerichtet. Wie hier verwendet umfaßt "biologische Flüssigkeiten" Erythropoietine, die vom Inneren einer Zelle isoliert sind, wie aus dem Cytoplasma oder aus Einschlußkörpern oder Vacuolen, oder aus dem Medium isoliert, so wie wenn die Zelle das Erythropoietin sezerniert. Die sezernierten Moleküle können aufgefunden und dann aus einer biologischen Flüssigkeiten wie Blut, Milch, Aszites oder Urin, oder einer Zellkulturflüssigkeit isoliert werden.
  • In den Fällen, in denen Zellen kultiviert werden, wird das Erythropoietin in eine "Kulturflüssigkeit" sezerniert. Das Verfahren der Heparinchromatographie für die Isolierung von Erythropoietin ist insbesondere für die Gewinnung von Erythropoietin geeignet, das in der Kulturflüssigkeit einer Erythropoietin produzierenden Zelle enthalten ist. Wie hier verwendet, ist der Ausdruck Kulturflüssigkeit vorzugsweise so gemeint, dass er jede Flüssigkeit bedeutet, die für kultivierte Zellen verwendet wird oder davon abgeleitet ist, die in der Lage sind, Erythropoietin zu produzieren.
  • Vorzugsweise wurde die biologische Flüssigkeit oder Kulturflüssigkeit, die für die Reinigung des Erythropoietins verwendet wird, von Zellen und Zelltrümmern mittels Filtration, Ultrafiltration, Zentrifugation oder anderen Verfahren, die dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet bekannt sind, abgetrennt. Darüber hinaus wird der Ausdruck "geklärte Flüssigkeit" verwendet, um eine biologische Flüssigkeit oder Kulturflüssigkeit anzuzeigen, die von Zellen, Zelltrümmern oder Teilchenmaterie mittels Zentrifugation, Filtration, Ultrafiltration oder ähnlichen Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, abgetrennt wurden. Da die Erythropoietinmoleküle meistens aus einer geklärten Flüssigkeit gereinigt werden, ist es von Vorteil, die Zell- und Teilchentrümmer von dem Medium abzutrennen, wenn es eine biologische Flüssigkeit oder Kulturflüssigkeit ist. Das Verfahren kann durch eine Reihe von Schritten durchgeführt werden, einschließlich Zentrifugation und Filtration, einschließlich Ultrafiltration (Uf), wie auf dem Fachgebiet bekannt ist. Der Ausdruck "geklärte Flüssigkeit" kann auch Erythropoietin enthaltende Flüssigkeiten umfassen, die vorher einem chromatographischen oder Reinigungsschritt unterworfen wurden, bei dem die Zellen und Zelltrümmern ebenso wie andere Zell- und Mediumverunreinigungen aus der Probe entfernt wurden.
  • Es ist oft erwünscht, bei dem Medium, das Erythropoietin enthält, einen "Pufferaustausch" gegen einen normalen Laborpuffer vorzunehmen. Ein solcher Schritt kann unabhängig als ein getrennter Schritt oder in Verbindung mit anderen Schritten vorgenommen werden. Ein "Pufferaustausch" kann mittels einer Reihe von Verfahren durchgeführt werden, die dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet bekannt sind, einschließlich, aber nicht beschränkt auf, tangentiale Flußsysteme, Hohlfasern, spirale Wundfilter oder ein gerührtes Zellsystem, oder mittels herkömmlicher Chromatographie, wie auf dem Fachgebiet bekannt ist. Ein mehr bevorzugtes Verfahren, wie es hier verwendet wird, ist die Diafiltration (Df). Bei solchen Fällen ist die Membran vorzugsweise eine Polysulfonmembran oder eine regenerierte Cellulosemembran der kommerziell erhältlichen Typen, z. B. von Millipore oder Amicon Inc. Ebenfalls bevorzugt für die Verwendung bei einem Filtrationsschritt sind diejenigen Membranen, die eine Ausschlußgrenze von etwa 5.000 bis 100.000 Molekulargewicht haben, und mehr bevorzugt eine Ausschlußgrenze von etwa 10.000 bis 30.000 Molekulargewicht haben. Das Zurückgehaltene wird dann gemäß Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, gegebenenfalls einer Dialyse und/oder Diafiltration unterzogen, vorzugsweise in demselben Puffer, der einen pH zwischen 6 und 8 hat. Das Salz ist vorzugsweise mit 0 bis 200 mM vorhanden und noch mehr bevorzugt ist das Salz 0 bis 10 mM. Der pH ist vorzugsweise von 4,9 bis 8,0, und mehr bevorzugt 5,9 bis 7,5 am meisten bevorzugt etwa pH 6,2 bis 7,0.
  • Im allgemeinen sind die hauptsächlich verunreinigenden Proteine in Säugerzell-Kulturflüssigkeiten von Serum abgeleitet oder dem Medium zugesetzte Proteine. Dies ist zum Teil auf die Abhängigkeit vieler Zellarten von der Anwesenheit einer signifikanten Menge an Serum zurückzuführen. Kommerzielle Zellmedien werden oft mit oder unter Zusatz von entweder Kälberserum, Rinderserum, fötalem Kälberserum oder Serumalbumin oder anderen gereinigten oder teilweise gereinigten Serumproteinen, wie Transferrin oder Kombinationen davon, erworben, von denen das gewünschte Protein gereinigt werden muß. Deswegen ist es oft wünschenswert, daß der erste Schritt des Reinigungsverfahrens auf die Entfernung von Serumkomponenten gerichtet ist.
  • Das Heparinchromatographieverfahren ist nicht auf den ersten Schritt eines Reinigungsverfahren beschränkt. Es ist an jedem Punkt eines mehrstufigen Verfahrens zum Einbau in ein Reinigungsverfahren geeignet. Die Herstellung von teilweise gereinigten Erythropoietinen durch jedes teilweise Fraktionierungsverfahren oder chromatographische Verfahren, einschließlich, aber nicht beschränkt auf, Ionenaustausch, hydrophobe Wechselwirkung, Größenausschluß, Umkehrphase oder Affinität, kann vor der Heparinchromatographie durchgeführt werden.
  • Ein "Heparinaffinitätsträger" betrifft jeden bekannten chromatographischen Träger, der Heparinmoleküle trägt, wobei das Heparin stabil an den Harzträger gebunden und für die Heparinchromatographie verwendet wird. Heparinaffinitätsträger sind bei einer Reihe von kommerziellen Lieferanten erhältlich. Kommerziell erhältliche Heparinaffinitätsträger umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, Heparin-Sepharose® CL-6B, Heparin-Sepharose® 6 Fast Flow, HiTrap Heparin® (Pharmacia); Affigel Heparin® (BioRad); Heparin Agarose®, Heparin Sepharose® Typ I und Typ II, Typ IIS, Typ IIS (Sigma); AF-Heparin Toyopearl 650®, Heparin-650M® (TosoHaas), Cellufine Heparin® (Amicon); Heparin Hyper D® (Biosepra); Heparin Agarose 6xL® (Typen I, II und III) (American International Chemical). Eine bevorzugte feste Matrix ist auf Agarose-Basis, am meisten bevorzugt Sepharose® oder Sepharose®-Derivate in der Form von Kügelchen. Andere feste Matrices wie Cellulosen oder Polyacrylamide können auch verwendet werden.
  • Die Heparinchromatographie kann entweder seriell oder mittels Säulenelution durchgeführt werden. Vorzugsweise liegt der Heparinträger in einem Säulenchromatographiesystem vor. Wenn er in einem Säulenchromatographiesystem verwendet wird, wird der Heparinaffinitätsträger vorzugsweise zwischen 0°C und 30°C verwendet, mehr bevorzugt zwischen 4°C und 25°C und am meisten bevorzugt bei etwa 4°C. Vorzugsweise wird das Heparinharz im allgemeinen gemäß den Spezifikationen des Herstellers äquilibriert, präpariert und gehalten (z. B. wird Heparin-Sepharose® CL-6B präpariert wie im Pharmacia Intruction Manual 71-7078-00 beschrieben).
  • Die Bindung von Erythropoietinmolekülen an einen Heparinträger wird zuerst durch Äquilibrierung des Trägers in einem "Äquilibrierungspuffer" erreicht. Der "Äquilibrierungspuffer" ist der wäßrige Zustand, in den der Träger zur Bindung der Erythropoietinmoleküle gebracht wird, wenn er mit einer biologischen Flüssigkeit oder einer Kulturflüssigkeit kontaktiert wird. Die Bindung von Erythropoietin an die Säule wird etwa bei pH 4,9 bis 8,0 erreicht, und mehr bevorzugt etwa bei pH 5,9 bis 7,5, und am meisten bevorzugt etwa bei pH 6,2 bis 7,0. Eine Reihe von Puffern sind geeignet für die Verwendung mit Heparinträgern. Bevorzugte Puffer umfassen MES (2-[N-Morpholino]ethansulfonsäure), Tris (tris[Hydroxymethyl]aminomethan) oder Phosphat. Die bevorzugt gewählte Konzentration für den Äquilibrierungspuffer ist etwa 20 mM, mit einer bevorzugten Leitfähigkeit von etwa 2 mS/cm.
  • Vor der Elution von gebundenem Erythropoietin von dem Heparinträger können Verunreinigungen durch Waschen der Säule mit zusätzlichem Äquilibrierungspuffer oder mit dem Äquilibrierungspuffer, der zugesetzte Salze, Puffer enthält, oder durch Veränderung des Arbeits-pH, oder mittels Kombination davon, eluiert werden. Zum Beispiel kann die Bindung des Erythropoietin bei pH 6,2 erfolgen und einige Verunreinigungen können ohne Verlust an Erythropoietin bei pH 7,4 eluiert werden. Eine Veränderung des Puffersystems durch Manipulation seiner Komponenten kann somit verwendet werden, um eine geeignete Reinigung der Erythropoietinmoleküle zu erreichen. Zum Beispiel kann die Elution von Erythropoietin von dem Heparinträger durch eine Erhöhung der Salzkonzentration erreicht werden, die in dem Elutionspuffer vorhanden ist. Bevorzugte Salze sind die Alkalihalogenide, und am meisten bevorzugt ist die Verwendung von NaCl.
  • Gegebenfalls können die Puffer zur Äquilibrierung oder zur Elution von Erythropoietin ein "anti-Absorptionsmittel" enthalten. Ein "anti-Absorptionsmittel" ist jede Substanz, die die Absorption von Erythropoietin an Gefäßoberflächen oder an andere Proteine oder an sich selbst (d. h. Aggregation) reduziert. Bevorzugte Beispiele für anti-Absorptionsmittel sind die Polyoxyethylen-Sorbitol-Derivate von Fettsäuren, die als "Tween" bekannt sind, wobei "Tween 20®" (Polyoxyethylen-Sorbitol-Monolaurat) das gegenwärtig bevorzugte oberflächenaktive Mittel ist. Das oberflächenaktive Mittel wird, wenn anwesend, vorzugsweise mit einer Konzentration von etwa 0,01 bis 0,5 % verwendet und mehr bevorzugt etwa 0,1% (Gew./Gew.)
  • Der vorliegende Heparinreinigungsschritt kann in eine Gesamtreinigungsstrategie für Erythropoietin integriert werden. Zum Beispiel kann der vorliegende Schritt mit herkömmlichen chromatographischen Schritten, wie Ionenaustausch, Gelpermeationschromatographie und Umkehrphasen-HPLC verwendet werden.
  • Ionenaustauschschritte in Kombination mit dem Heparinschritt (vor oder nach der Heparinchromatographie) umfaßt die Verwendung der Anionenaustauscher- oder Kationenaustauscherchromatographie. Allgemein bekannte kommerziell verfügbare Anionenaustauscherträger, die bei der Reinigung von Erythropoietin verwendet werden, tragen funktionelle quaternäre Ammoniumgruppen. Bevorzugte Matrices zur Verwendung bei dem vorliegenden Verfahren sind Matrices auf der Basis von Agarose oder Cellulose, wie mikrokristalline Cellulose oder vernetzte Agarosen. Besonders bevorzugte sind auch diejenigen Matrices, die funktionelle Diethylaminoethyl-, Triethylaminomethyl- oder Trimethylaminomethylgruppen enthalten. Eine besonders bevorzugte Anionenaustauschermatrix ist vernetzte Triethylaminomethyl-Agarose, die kommerziell verfügbar ist. z. B. Q-Sepharose Fast Flow® (Pharmacia). Allgemein bekannte kommerziell verfügbare Kationenaustauscherträger, die bei der Reinigung von Erythropoietin verwendet werden können, tragen saure Funktionen, einschließlich Carboxy- und Sulfonsäuren. Matrices, die Kationenfunktionen enthalten, umfassen verschiedene Formen von Cellulosen und Matrices auf der Basis von Polystyrol. Zum Beispiel umfassen schwache Kationenaustauscher, die in dem Fachgebiet bekannt sind, sind aber nicht beschränkt auf, Carboxymethyl-Cellulose®, Carboxymethyl-Sephadex® und Carboxymethyl-Sepharose®. Starke Kationenaustauscher, die in dem Fachgebiet bekannt sind, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, sulfonierte Polystyrole (AG 50W®, Bio-Rex 70®), sulfonierte Cellulosen (SP-Sephadex®) und sulfonierte Sepharosen (S-Sepharose®).
  • Der chromatographische Schritt unter Einschluß diese Matrices wird vorzugsweise als ein Schritt der Säulenchromatographie durchgeführt und kann bei einer Temperatur zwischen 4° und 25° Celsius durchgeführt werden. Im allgemeinen wird zu einem Wasch- oder Elutionspuffer ein Salz zugegeben, um die Ionenstärke des angewendeten oder Äquilibrierungspuffers zu erhöhen. Jedes der herkömmlich verwendeten Salze kann zu diesem Zweck verwendet werden, wie vom Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet leicht bestimmt werden kann, wobei NaCl eines der am häufigsten und einfachsten verwendeten Salze ist.
  • Ein herkömmlicher Gelfitrationsschritt kann ebenfalls in Kombination mit dem Schritt des Heparinverfahrens verwendet werden. Repräsentative Beispiele dieser Matrices sind mit Acrylamiden vernetzte Polydextrane, wie zusammengesetzte hydrophile Gele, die durch kovalente Vernetzung von Allyldextran mit N,N'-Methylenbisacrylamid, und vernetzte Cellulosegele. Kommerziell erhältliche vernetzte Dextran-Acrylamide sind unter dem Handelsnamen Sephacryl® bekannt und bei Pharmacia erhältlich. Ein bevorzugtes Sephacryl®-Gel ist Sephacryl S-200 HR®. Beispiele für vernetzte Cellulosegele sind die kommerziell erhältlichen vernetzten porösen Cellulosegele, z. B. GLC 300® oder GLC 1.000®, die bei Amicon Inc. erhältlich sind.
  • BEISPIELE
  • Die folgenden Beispiele sind nur illustrativ und nicht gedacht, den Umfang der beanspruchten Erfindung zu beschränken. Das Ausgangsmaterial für die Reinigung von Erythropoietinen kann von biologischen Flüssigkeiten oder von Verankerungs-abhängigen oder Verankerungs-unabhängigen Zellen, die in jedem geeigneten Kulturmedium mit oder ohne Zugabe verschiedener Mengen an Rinderserum oder einem anderen Serum oder nicht von Serum abgeleiteten Komponenten gezüchtet worden sind, abgeleitet sein. Das Ausgangsmaterial kann in einer Vielzahl von menschlichen oder nicht-menschlichen Zellarten produziert werden. Beispiele für immortalisierte menschliche Zelllinien, die für die Produktion von Erythropoietin von Nutzen sind, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, HeLa-Zellen und Derivate von HeLa-Zellen (ATCC CCL 2, 2.1 und 2.2), MCF-7 Brustkrebszellen (ATCC HTB 22), K-562 Leukämiezellen (ATCC CCL 243) KB Karzinomzellen (ATCC CCL 17), 2780AD Eierstockkarzinomzellen (Van der Blick, A. M. et al., Cancer Res. 48: 5927–5932 (1988), Raji-Zellen (ATCC CCL 86), Jurkat-Zellen (ATCC TIB 152) Namalwa-Zellen (ATCC CRL 1432), HL-60-Zellen (ATCC CCL 240), WiDr-Zellen (ATCC CCL218), HT1080-Zellen (ATCC CCL 121), Daudi-Zellen (ATCC CCL213), RPMI 8226-Zellen (ATCC CCL 155), U-937-Zellen (ATCC CRL 1593), Bowes Melanomzellen (ATCC CRL 9607), WI-38VA13 Sublinie 2R4-Zellen (ATCC CCL 75.1) und MOLT-4-Zellen (ATCC CRL 1582), ebenso wie Heterohybridomzellen, die mittels Fusion von menschlichen Zellen und Zellen einer anderen Art produziert wurden. Sekundäre menschliche Fibroblastenstämme wie WI-38 (ATCC CCL 75) und MRC-5 (ATCC CCL 171) können verwendet werden. Zusätzlich können primäre menschliche Zellen für die Produktion von Erythropoietin verwendet werden. Erythropoietin kann durch die Aktivierung des Erythropoietingens in primären, sekundären oder immortalisierten menschlichen Zellen produziert werden, im wesentlichen wie in der WO 94/12650 beschrieben, oder durch Transfektion eines Erythropoietingens in primäre, sekundäre oder immortalisierte Zellen menschlichen oder nicht-menschlichen Ursprungs.
  • Die illustrativen Beispiele zeigen die Vielseitigkeit der Heparinchromatographie als ein erster oder ein folgender Reinigungsschritt. Die folgenden Beispiele zeigen auch, daß die Heparinchromatographie mit einer Vielzahl von kommerziellen Heparinharzen gut arbeitet und zeigen auch die Verschiebung des Schritts von der analytischen zur präparativen Verwendung. Die Beispiele 1–6 und 8–9 werden unter Verwendung von GA-EPO durchgeführt, das von menschlichen Zellen mit aktiviertem Gen isoliert und im wesentlichen wie in WO 94/12650 beschrieben, produziert ist. Beispiel 7 wird unter Verwendung von Erythropoietin von einer kommerziell verfügbaren Quelle durchgeführt, wobei das Erythropoietin durch Expression des menschlichen Erythropoietingens nach Transfektion in CHO-Zellen produziert wurde.
  • BEISPIEL 1
  • Verwendung der Heparinchromatogrraphie als ein erster chromatographischer Schritt bei einem Reinigungsverfahren
  • I.1. Ausgangsmaterial
  • Konditioniertes Medium, das 4% fötales Kälberserum enthielt, wird von einer adhärenten menschlichen Zelllinie, die GA-EPO exprimiert und in einem Cell Cube (Costar) vermehrt wird, erhalten. Das Medium wird durch Zentrifugation geklärt, gefolgt von Filtration durch eine Nalgene Filtereinheit mit 0,45 Mikron. Die Ultrafiltration/Diafiltration (Uf/Df) wird unter Verwendung des tangentialen Flußsystems Pellicon (Millipore) durchgeführt, das mit einer Ausschlußmembran von Molekulargewicht 30.000 ausgestattet war. Der Äquilibrierungs- und Dialysepuffer ist 20 mM MES, pH 6,2, der 0,5% Tween 20 enthält.
  • I.2. Heparinchromatographie
  • Die Heparinchromatographie wird unter Verwendung von Pharmacia's GradiFrac System bei 4°C durchgeführt. Eine Säule von 280 ml (14 × 5 cm) von Heparin Sepharose® CL-6B (Pharmacia) wird mit 20 mM MES, pH 6,2, das 0,1% Tween 20 enthält, mit einer Flußrate von 10 ml/Min. äquilibriert. Die Probe wird mit einer P 50 Pumpe von Pharmacia mit 10 ml/Min. auf die Säule aufgebracht. Die Säule wird dann mit Äquilibrierungspuffer gewaschen, bis sich die Absorption bei 280 nm stabilisiert. Lose gebundenes Protein wird durch Waschen mit einem Säulenvolumen (280 ml) von 20 mM MES, pH 6,2, das 0,1% Tween 20 und 0,05 M NaCl enthält, eluiert, wobei Fraktionen von 12 ml gesammelt werden. Nach dem Waschen folgen 2 Säulenvolumen (580 ml) linearer Gradient von 0,05 M bis 0,35 M NaCl in 20 mM MES, pH 6,2, das 0,1% Tween 20 enthält, dann wird gewaschen mit einem Säulenvolumen von 0,35 M NaCl in 20 mM MES, pH 6,2, das 0,1% Tween 20 enthält. Der Elutionspuffer wird dann für ein halbes Säulenvolumen (140 ml) auf 1,0 M NaCl in 20 mM MES, pH 6,2, das 0,1% Tween 20 enthält, erhöht und dann für ein Säulenvolumen (280 ml) bei diesem Puffer gehalten.
  • Gesamtprotein wird durch die Absorption bei 280 nm festgestellt und die Salzkonzentration durch ein in-line Leitfähigkeitsmeßgerät verfolgt (1). Der Durchfluß und die eluierten Fraktionen werden mittels ELISA (R & D Systems), SDS-PAGE und Western Blot auf ihren Gehalt an GA-EPO analysiert.
  • Die Heparin Sepharose®-Säule wird durch Anwendung von 560 ml 20 mM Tris-HCl, pH 9,0, das 4 M Harnstoff und 1,4 M NaCl enthält, regeneriert, gefolgt von Waschen mit Äquilibrierungspuffer, bis die Leitfähigkeit und der pH des Säulenausflusses dem des Äquilibrierungspuffers entsprechen.
  • In einem Experiment wurden 89% des GA-EPO, das auf die Heparinsäule geladen wurde, in dem Elutionspool gewonnen. Die Verwendung dieser Säule resultierte in einer Entfernung von 90% des verunreinigenden Proteins (Tabelle 1).
  • BEISPIEL 2
  • Verwendung der Heparinchromatographie als ein erster chromatographischer Schritt bei einem Reinigungsverfahren
  • II.1. Ausgangsmaterial
  • Konditioniertes Medium, das 2% fötales Kälberserum enthielt, wird von einer adhärenten menschlichen Zelllinie, die GA-EPO exprimiert und in einem Cell Cube (Costar) vermehrt wird, erhalten. Das Medium wird durch Zentrifugation geklärt, gefolgt von Filtration durch eine Nalgene Filtereinheit mit 0,45 Mikron. Die Ultrafiltration/Diafiltration wird unter Verwendung des tangentialen Flußsystems Pellicon (Millipore) durchgeführt, das mit einer Ausschlußmembran von Molekulargewicht 30.000 ausgestattet war. Der Äquilibrierungs- und Dialysepuffer ist 20 mM MES, pH 6,2, der 0,5% Tween 20 enthält.
  • II.2. Heparinchromatographie
  • Die Heparinchromatographie wird unter Verwendung von Pharmacia's GradiFrac System bei 4°C durchgeführt. Eine Säule von 280 ml (14 × 5 cm) von Heparin Sepharose® CL-6B (Pharmacia) wird mit 20 mM MES, pH 6,2, das 0,1% Tween 20 enthält, mit einer Flußrate von 10 ml/Min. äquilibriert. Die Probe wird mit einer P 50 Pumpe von Pharmacia mit 10 ml/Min. auf die Säule aufgebracht. Die Säule wird dann mit Äquilibrierungspuffer gewaschen, bis sich die Absorption bei 280 nm stabilisiert. Lose gebundenes Protein wird durch Waschen mit einem Säulenvolumen (280 ml) von 20 nM MES, pH 6,2, das 0,1% Tween 20 und 0,05 M NaCl enthält, eluiert, wobei Fraktionen von 12 ml gesammelt werden. Nach dem Waschen folgen 2 Säulenvolumen (580 ml) linearer Gradient von 0,05 M bis 0,35 M NaCl in 0,02 M MES, pH 6,2, das 0,1% Tween 20 enthält, dann wird gewaschen mit einem Säulenvolumen (280 ml) von 0,35 M NaCl in 0,02 M MES, pH 6,2, das 0,1% Tween 20 enthält. Das NaCl in dem Elutionspuffer wird dann für ein halbes Säulenvolumen (140 ml) auf 1,0 M erhöht und dann für ein Säulenvolumen (280 ml) bei diesem Puffer gehalten.
  • Gesamtprotein wird durch die Absorption bei 280 nm festgestellt und die Salzkonzentration durch ein in-line Leitfähigkeitsmeßgerät verfolgt (2). Der Durchfluß und die eluierten Fraktionen werden mittels ELISA (R & D Systems), SDS-PAGE und Western Blot auf ihren Gehalt an GA-EPO analysiert.
  • Die Heparin-Säule wird durch Anwendung von 560 ml 20 mM Tris-Cl, pH 9,0, das 4 M Harnstoff und 1,4 M NaCl enthält, regeneriert, gefolgt von Äquilibrierungspuffer, bis die Leitfähigkeit und der pH des Säulenausflusses dem des Äquilibrierungspuffers entsprechen.
  • In einem Experiment wurden 81% des GA-EPO, das auf die Heparinsäule geladen wurde, in dem Elutionspool gewonnen. Die Verwendung dieser Säule resultierte in einer Entfernung von 86% des verunreinigenden Proteins (Tabelle 1).
  • BEISPIEL 3
  • Verwendung der Heparinchromatogrraphie als ein erster chromatographischer Schritt bei einem Reinigungsverfahren
  • III.1. Ausgangsmaterial
  • Konditioniertes serumfreies Medium, das von einer menschlichen Zelllinie erhalten wurde, die GA-EPO exprimierte und in Suspension in Spinner-Flaschen vermehrt wurde, wird mittels Zentrifugation geklärt, gefolgt von Filtration durch eine Nalgene Filtereinheit von 0,45 Mikron. Ultrafiltration/Diafiltration wird unter Verwendung des tangentialen Flußsystems Minitan (Millipore) durchgeführt, das mit einer Ausschlußmembran vom Molekulargewicht 10.000 ausgestattet ist. Der Äquilibrierungs- und Dialysepuffer ist 20 mM MES, pH 6,2, das 0,5% Tween 20 enthält.
  • III.2. Heparinchromatographie
  • Die Heparinchromatographie wird unter Verwendung von Pharmacia's FPLC System bei 25°C durchgeführt. Eine Säule von 12 ml (6 × 1,6 cm) von Heparin Sepharose® CL-6B (Pharmacia) wird mit 20 mM MES, pH 6,2, das 0,1% Tween 20 enthält, mit 1 ml/Min. äquilibriert. Die auf die Säule aufzubringende Probe wird mit 1 ml/Min. mit Superloop geladen. Die Säule wird dann mit Äquilibrierungspuffer gewaschen, bis sich die Absorption bei 280 nm stabilisiert. Als nächstes werden fünf Säulenvolumen (60 ml) eines linearen Gradienten von 0 bis 0,4 M NaCl in 0,02 M MES, pH 6,2, das 0,1% Tween 20 enthält, aufgebracht, gefolgt von einem Säulenvolumen eines Gradienten bis 1,0 M NaCl in 0,02 M MES, pH 6,2, das 0,1% Tween 20 enthält und wird dann für ein Säulenvolumen in diesem Puffer gehalten.
  • Gesamtprotein wird durch die Absorption bei 280 nm festgestellt. Der Durchfluß und die eluierten Fraktionen werden mittels ELISA (R & D Systems) (3), SDS-PAGE und Western Blot auf ihren Gehalt an GA-EPO analysiert.
  • Die Heparin Sepharose®-Säule wird durch Anwendung von 60 ml 20 mM Tris-HCl, pH 9,0, das 4 M Harnstoff und 1,4 M NaCl enthält, regeneriert, gefolgt von Waschen mit Äquilibrierungspuffer, bis die Leitfähigkeit und der pH des Säulenausflusses dem des Äquilibrierungspuffers entsprechen.
  • In einem Experiment wurden 90% des GA-EPO, das auf die Heparinsäule geladen wurde, in dem Elutionspool gewonnen. Die Verwendung dieser Säule resultierte in einer Entfernung von 97% des verunreinigenden Proteins (Tabelle 1).
  • BEISPIEL 4
  • Verwendung der Heparinchromatographie als ein erster chromatographischer Schritt bei einem Reinigungsverfahren
  • IV.1. Ausgangsmaterial
  • Konditioniertes Medium, das 4% fötales Kälberserum enthält, wird von einer adhärenten menschlichen Zelllinie, die GA-EPO exprimiert und in einem Cell Cube (Costar) vermehrt wird, erhalten. Das Medium wird durch Zentrifugation geklärt, gefolgt von Filtration durch eine Nalgene Filtereinheit mit 0,45 Mikron. Der Pufferaustausch wird durch Dialyse übernacht (Membran mit einem Molekulargewichtsausschluß von 12.000 bis 14.000) gegen 20 mM Tris, pH 7,0, das 0,1% Tween 20 enthält, durchgeführt.
  • IV.2. Heparinchromatographie
  • Die Heparinchromatographie wird unter Verwendung von Pharmacia's FPLC System bei 25°C durchgeführt. Eine Säule von 10 ml (5 × 1,6 cm) von Heparin Sepharose® 6 Fast Flow (Pharmacia) wird mit 20 mM Tris, pH 7,0, das 0,1% Tween 20 enthält, mit 4 ml/Min. äquilibriert. Die Probe wird mit 4 ml/Min. auf die Säule aufgebracht. Die Säule wird dann mit Äquilibrierungspuffer gewaschen, bis sich die Absorption bei 280 nm stabilisiert. Dem Waschen folgen 10 Säulenvolumen (100 ml) eines linearen Gradienten von 0 bis 0,35 M NaCl in 20 mM Tris, pH 7,0, das 0,1% Tween 20 enthält. Der Elutionspuffer wird dann für 5 ml erhöht auf 1,0 M NaCl in 20 mM Tris, pH 7,0, das 0,1% Tween 20 enthält und wird dann für zwei Säulenvolumen (20 ml) in diesem Puffer gehalten.
  • Gesamtprotein wird durch die Absorption bei 280 nm festgestellt. Der Durchfluß und die eluierten Fraktionen werden mittels ELISA (R & D Systems) (4), SDS-PAGE und Western Blot auf ihren Gehalt an GA-EPO analysiert.
  • In einem Experiment wurden 89% des GA-EPO, das auf die Heparinsäule geladen wurde, in dem Elutionspool gewonnen. Die Verwendung dieser Säule resultierte in einer Entfernung von 93% des verunreinigenden Proteins (Tabelle 1).
  • Die Heparin Sepharose® 6 Fast Flow-Säule wird durch Waschen mit 20 ml 0,1 N NaOH regeneriert, gefolgt von Waschen mit Äquilibrierungspuffer, bis die Leitfähigkeit und der pH des Säulenausflusses dem des Äquilibrierungspuffers entsprechen.
  • BEISPIEL 5
  • Verwendun der Heparinchromatographie als Zwischenschritt bei einem Reinigungsverfahren
  • V.1. Ausgangsmaterial
  • Konditioniertes Medium (400 ml), das 2% fötales Kälberserum enthält, wird von einer adhärenten menschlichen Zelllinie, die GA-EPO exprimiert und in Rollerflaschen vermehrt wird, erhalten und wird durch Zentrifugation geklärt, gefolgt von Filtration durch eine Nalgene Filtereinheit mit 0,45 Mikron. Das Material wird mit Wasser 4-fach verdünnt und auf eine Streamline® DEAE-Säule von Pharmacia mit 100 ml geladen, die mit 20 mM Tris-Cl, pH 8,0, äquilibriert ist. Nach Waschen mit 2 Litern Äquilibrierungspuffer wird GA-EPO schrittweise mit 20 mM Tris-Cl, pH 8,0, eluiert, das 1 M NaCl enthält. Das eluierte Material wird gesammelt, auf 3 M NaCl eingestellt und auf eine Phenyl Sepharose® 6 Fast Flow-Säule von Pharmacia mit 100 ml aufgebracht, die mit phosphatgepufferter Salzlösung (Dulbecco) äquilibriert war, die zusätzlich 3 M NaCl enthielt. Nach Waschen mit phosphatgepufferter Salzlösung, die zusätzlich 0,5 M NaCl enthielt, wird das GA-EPO mit 10 mM NaOH, pH 12, das 20% Propylenglycol und 4 M Harnstoff enthielt, eluiert. Der Elutionpool wird gegen 20 mM Tris-Cl, pH 8,0, das 0,05% Tween 20 enthält, dialysiert und dann auf eine Q-Sepharose® Fast Flow-Säule von 20 ml aufgebracht, die mit demselben Puffer äquilibriert war. Das GA-EPO wird unter Verwendung von 10 Säulenvolumen Gradient von 0 bis 1,0 M NaCl in dem Äquilibrierungspuffer eluiert. Die GA-EPO enthaltenden Fraktionen werden gesammelt und gegen 20 mM MES, pH 6,2, das 0,05% Tween 20 enthält, dialysiert.
  • V.2. Heparinchromatographie
  • Zwei vorgepackte 1 ml Säulen von Pharmacia HiTrap Heparin® werden im Tandem verbunden und mit 20 mM MES, pH 6,2, das 0,05% Tween 20 enthält, äquilibriert. Das dialysierte Material von der Q-Sepharose® Fast Flow-Säule wird auf die HiTrap Heparin® im Tandem geladen. Die Säulen werden dann mit Äquilibrierungspuffer gewaschen, bis sich die Absorption bei 280 nm stabilisiert. Dem Waschen folgen 30 Säulenvolumen (60 ml) eines linearen Gradienten von 0 bis 0,6 M NaCl in 0,02 M MES, pH 6,2, das 0,05% Tween 20 enthält.
  • Gesamtprotein wird durch die Absorption bei 280 nm festgestellt. Der Durchfluß und die eluierten Fraktionen werden mittels ELISA (R & D Systems) (5), SDS-PAGE und Western Blot auf ihren Gehalt an GA-EPO analysiert.
  • In einem Experiment wurden 88% des GA-EPO, das auf die Heparinsäule geladen wurde, in dem Elutionspool gewonnen. Die Verwendung dieser Säule resultierte in einer Entfernung von 78% des verunreinigenden Proteins (Tabelle 1).
  • BEISPIEL 6
  • Verwendung der Heparinchromatographie als Zwischenschritt bei einem Reinigungsverfahren
  • VI.1. Ausgangsmaterial
  • Konditioniertes Medium (602 ml), das 2% Kälberserum enthält, wird von einer adhärenten menschlichen Zelllinie, die GA-EPO exprimiert und in Rollerflaschen vermehrt wird, erhalten und wird durch Zentrifugation geklärt, gefolgt von Filtration durch eine Nalgene Filtereinheit mit 0,45 Mikron. Das Material wird auf 3 M NaCl eingestellt und auf eine Phenyl Sepharose® 6 Fast Flow-Säule von Pharmacia mit 100 ml aufgebracht, die mit phosphatgepufferter Salzlösung (Dulbecco) äquilibriert war, die zusätzlich 3 M NaCl enthielt. Nach Waschen mit phosphatgepufferter Salzlösung (Dulbecco), die zusätzlich 0,5 M NaCl enthielt, gefolgt von Waschen mit 20 mM Tris, pH 8,0, wird das GA-EPO mit 10 mM NaOH, pH 12, das 20% Propylenglycol und 4 M Harnstoff enthielt, eluiert. Die GA-EPO enthaltenden Fraktionen werden gesammelt und gegen 20 mM MES, pH 5,2, das 0,05% Tween 20 enthält, dialysiert.
  • VI.2. Heparinchromatographie
  • Zwei vorgepackte 1 ml Säulen von HiTrap Heparin® (Pharmacia) werden im Tandem verbunden und mit 20 mM MES, pH 5,2, das 0,05% Tween 20 enthält, äquilibriert. Das dialysierte Material von der Phenyl Sepharose® Fast Flow-Säule wird auf die HiTrap Heparin®-Säulen im Tandem geladen. Die Säulen werden dann mit Äquilibrierungspuffer gewaschen, bis sich die Absorption bei 280 nm stabilisiert. Dem Waschen folgen 30 Säulenvolumen (60 ml) eines linearen Gradienten von 0 bis 1 M NaCl in 0,02 M MES, pH 5,2, das 0,05% Tween 20 enthält.
  • Gesamtprotein wird durch die Absorption bei 280 nm festgestellt. Der Durchfluß und die eluierten Fraktionen werden mittels ELISA (R & D Systems) (6), SDS-PAGE und Western Blot auf ihren Gehalt an GA-EPO analysiert.
  • In einem Experiment wurden 79% des GA-EPO, das auf die HiTrap®-Säulen geladen wurde, in dem Elutionspool gewonnen. Die Verwendung dieser Säule resultierte in einer Entfernung von 82% des verunreinigenden Proteins (Tabelle 1).
  • BEISPIEL 7
  • Reinigung von Erythropoietin, das durch die Expression des menschlichen Erythropoietingens in CHO-Zellen produziert wird: Verwendung der Heparinchromatographie als ein erster chromatographischer Schritt bei einem Reinigungsverfahren
  • VII.1 Ausgangsmaterial
  • Kommerziell verfügbares Erythropoietin, das durch die Expression des menschlichen Erythropoietingens in CHO-Zellen produziert wird, wurde zu diafiltriertem, nicht konditioniertem Kulturmedium zugegeben und wie folgt der Reinigung durch die Heparinchromatographie unterzogen:
    Bei nicht konditioniertem Medium (10 ml), das 2% Kälberserum enthält, wird ein Pufferaustausch gegen 20 mM Tris-Cl, pH 7,0, das 0,1% Tween 20 enthält, unter Verwendung CentriPrep 30-Einheit (Amicon) vorgenommen, bis die Leitfähigkeit 2,2 mmho ist. Das letztliche Retentat (etwa 10 ml) wird mit Wasser auf 18 ml verdünnt, um eine Leitfähigkeit von 1,6 mmho zu erreichen. Eine Ampulle (500 in von von CHO-Zellen abgeleitetem Erythropoietin (R&D Systems, Gewebekulturgrad) wird in 100 μl Wasser gelöst und zu 0,9 ml verdünntem Medium nach Pufferaustausch zugegeben, dann durch ein Acrodisc 0,1 μm Filter (Gelman) gefiltert.
  • VII.2. Heparinchromatographie
  • Eine HiTrap Heparin®-Säule (Pharmacia)-Säule von 1 ml wird bei Raumtemperatur in 20 mM Tris-Cl, pH 7,0, das 0,1% Tween 20 enthält, äquilibriert (1 ml/Min.) Die Flußrate ist 1 ml/Min., Fraktionen von 1 ml werden gesammelt und die Absorption bei 280 nm wird aufgezeichnet. Die filtrierte Probe (0,7 ml) wird auf die Säule aufgebracht, gefolgt von Waschen mit 10 Säulenvolumen Äquilibrierungspuffer. Das Erythropoietin wird mit 15 Säulenvolumen Gradient zu 20 mM Tris-Cl, pH 7,0 eluiert, der 0,4 M NaCl und 0,1% Tween 20 enthält. Der Pool an Erythropoietin wird unter Verwendung einer Centricon-10-Einheit (Amicon) auf 1,0 ml konzentriert. Die Erythropoietinkonzentration wird mittels ELISA (R & D Systems) bestimmt und die Konzentration an Gesamtprotein des Pools an Erythropoietin wird mittels des BCA-Tests (Pierce) bestimmt.
  • In einem Experiment wurde im Wesentlichen das gesamte Erythropoietin, das auf die Heparin HiTrap®-Säule aufgebracht wurde, im Elutionspool gewonnen. Die Verwendung dieser Säule resultierte in einer Entfernung von 91% des verunreinigenden Proteins (Tabelle 1).
  • BEISPIEL 8
  • Weitere Reinigung von GA-EPO nach der Heparinchromatographie
  • Die folgenden Verfahren dienen als Beispiele für einige der vielen möglichen Reinigungsschritte, die nach der Heparinchromatographie verwendet werden können. Die folgenden Beispiele sind nicht gedacht, um die Anzahl an anwendbaren Schritten zu beschränken, sondern dienen dazu, die Vielseitigkeit der Heparinchromatographie als einen Schritt zu illustrieren, der mit einer Reihe von Reinigungsverfahren von Nutzen und kompatibel ist.
  • VIII.1 Anionenaustauscherchromatographie
  • Eine Q Sepharose® Fast Flow (Pharmacia)-Säule von 25 ml wird mit Q Sepharose-Äquilibrierungspuffer (20 mM Tris-Cl, pH 7,5, der 0,1% Tween 20 enthält) äquilibriert. Der GA-EPO-Pool, der nach der Heparinchromatographie erhalten wird, wird gegen Q Sepharose-Äquilibrierungspuffer dialysiert und dann auf eine Q Sepharose®-Säule geladen. Die Säule wird mit Q Sepharose-Äquilibrierungspuffer gewaschen, bis sich die Absorption bei 280 nm stabilisiert. Das gebundene Protein wird mit 20 mM Tris-Cl, pH 7,5, das 0,4 M NaCl und 0,1% Tween 20 enthält, eluiert.
  • Der mit 0,4 M NaCl eluierte Proteinpeak wird mittels ELISA (R & D Systems) auf GA-EPO und durch die Absorption bei 280 nm auf Gesamtprotein analysiert. Die Durchfluß- und Waschfraktionen werden auf ähnliche Weise analysiert.
  • VIII.2 Kationenaustauscherchromatographie
  • Eine Mono S®-Säule (Pharmacia) von 25 ml wird mit Mono S-Äquilibrierungspuffer (20 mM Tris-Acetat, pH 4,5, der 0,1% Tween 20 enthält) äquilibriert. Der GA-EPO-Pool, der nach der Heparinchromatographie erhalten wird, wird gegen Mono S-Äquilibrierungspuffer dialysiert und dann auf eine Mono S®-Säule geladen. Die Säule wird mit Mono S-Äquilibrierungspuffer gewaschen, bis sich die Absorption bei 280 nm stabilisiert. GA-EPO wird mit einem pH-Gradienten von Mono S-Äquilibrierungspuffer bei pH 4,5 bis 20 mM Tris-Acetat, pH 8,0, der 0,1% Tween 20 enthält, eluiert.
  • Die eluierten Proteinpeakfraktionen werden mittels ELISA (R & D Systems) auf GA-EPO und durch die Absorption bei 280 nm auf Gesamtprotein analysiert. Die Durchfluß- und Waschfraktionen werden auf ähnliche Weise analysiert.
  • VIII.3. Hydrophobe Wechselwirkungschromatographie
  • Nach der Heparinchromatographie erhaltenes GA-EPO wird auf 4 M in NaCl und durch die tropfenweise Zugabe von 1 N HCl auf pH 5,5 gebracht. Das Material wird auf eine Phenyl Sepharose® 6 Fast Flow-Substitutionssäule (Pharmacia) von 50 ml geladen, die in 20 mM MES, pH 5,5, das 4 M NaCl enthält, äquilibriert war. Nach Waschen mit fünf Säulenvolumen Äquilibrierungspuffer, um nicht gebundenes Material zu entfernen, wird das GA-EPO mit 20 mM Tris-Acetat-Puffer, pH 8,0, der 4 M Harnstoff und 20% Propylenglycol enthält, eluiert.
  • Die eluierten Proteinpeakfraktionen werden mittels ELISA (R & D Systems) auf GA-EPO und durch die Absorption bei 280 nm auf Gesamtprotein analysiert. Die Durchfluß- und Waschfraktionen werden auf ähnliche Weise analysiert.
  • VIII.4. Präparative Gelelektrophorese
  • Nach der Heparinchromatographie erhaltenes GA-EPO wird auf 2 ml konzentriert, wird 0,1 M an Dithiothreitol und auf 0,1% an SDS gebracht und dann 1 Minute auf 100°C erhitzt. Die Probe wird auf eine Präparative Gelelektrophoresesäule (BioRad) geladen, die unter Verwendung eines 12%-igen Acrylamid-Auflösungsgels, wie im technischen Handbuch von BioRad beschrieben, hergestellt wurde. Die eluierten Proteinpeakfraktionen werden mittels Western Blot auf GA-EPO und durch die Absorption bei 280 nm auf Gesamtprotein analysiert.
  • VIII.5. Affinitätschromatographie unter Verwendung von immobilisierten monoclonalen Antikörpern gegen menschliches EPO.
  • Das nach der Heparinchromatographie erhaltene GA-EPO wird gegen Äquilibrierungspuffer (20 mM Tris-Cl, pH 8,0, der 0,2% Tween 20 enthält) dialysiert. Die Probe wird auf eine Affinitätssäule von 0,25 ml (3M Emphase-Harz, Pierce, gewaschen mit Äquilibrierungspuffer) aufgebracht, die 0,5 mg Antikörper gegen menschliches EPO (Genzyme) enthält, die gemäß den Vorschriften des Herstellers immobilisiert waren. Nach Waschen mit dem Äquilibrierungspuffer wird GA-EPO mit 0,2 M Essigsäure, pH 3,5, die 0,15 M NaCl enthält, eluiert. Das eluierte Material wird in Fraktionen von 200 Mikrolitern in Röhrchen gesammelt, die 20 Mikroliter 1 M Tris, pH 8,0 und 2 Mikroliter Tween 20 enthalten. Der eluierte Proteinpeak wird mittels ELISA (R & D Systems) auf GA-EPO und durch die Absorption bei 280 nm auf Gesamtprotein analysiert.
  • BEISPIEL 9
  • Die Verwendung von Heparinchromatographieharzen von verschiedenen Herstellern
  • Die Heparinchromatographie für die Reinigung von Erythropoietin kann unter Verwendung von Heparinharzen von einer Reihe von Herstellern durchgeführt werden. Fünf verschiedene Harze wurden ausgesucht, um die Bindungs- und Beladungskapazität von GA-EPO zu bewerten, das von ultrafiltriertem/diafiltriertem Kulturmedium abgeleitet war, das 2% fötales Kälberserum enthielt: (1 und 2) Heparin Agarose 6XL® Typ I und II von American International Chemical (AIC); (3 und 4) Heparin Sepharose® C1-6B und Heparin Sepharose® 6 Fast Flow von Pharmacia; und (5) Toyopearl AF-Heparin-650M® von TosoHaas.
  • Das Ausgangsmaterial und die verwendeten chromatographischen Bedingungen waren wie in Beispiel 2 beschrieben, wobei von 1 ml bis 7 ml Säulen verwendet wurden. Für alle getesteten Harze war die Ausbeute an GA-EPO mindestens 70%. Es wurden keine signifikanten Unterschiede der Beladungskapazität zwischen den verschiedenen Harzen beobachtet.
  • Analyseverfahren
  • ELISA:
  • Die Quantifizierung von Erythropoietin kann einfach unter Verwendung eines Enzyme Linked Immunosorbent Assays (ELISA) gemessen werden. Ein solcher kommerziell verfügbarer ELISA-Kit für die Quantifizierung von menschlichem Erythropoietin ist als ein Kit (Quantikine IVD) von R&D Systems Inc. verfügbar. Ein anderer ELISA-Kit für die Quantifizierung von Erythropoietin ist von Genzyme (Predicta Kit). Im Wesentlichen werden die ELISA-Tests gemäß den Vorschriften des Herstellers durchgeführt. In einer anderen Ausführungsform können geeignete Antikörper, die zur Erkennung von Erythropoietin entwickelt wurden, zu ähnlichen ELISA-Systemen für Tests auf vorhandene Mengen an Erythropoietin entwickelt werden.
  • Proteintest:
  • Die Quantifizierung von Proteinproben ist im Fachgebiet gut bekannt. Solche Verfahren umfassen den Lowry-, Bradford- und BCA-Proteintest. Kits zu Bestimmung der Menge an Protein in einer Probe sind kommerziell verfügbar, wie das BCA-Proteintest-Reagensverfahren, das von Pierce Chemical Co. produziert wird. Die Quantifizierung von Protein kann auch mittels Spektrophotometrie bei 280 nm geschätzt werden, wie dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet bekannt ist.
  • Spezifische Aktivität:
  • Die spezifische Aktivität von Proben wird mittels der folgenden Formel berechnet: Spezifische Aktivität = Gesamte Einheiten an GA-EPO mittels ELISA/mg Gesamtprotein mittels BCA-Test. Eine gereinigte Präparation von GA-EPO hat eine spezifische Aktivität von etwa 200.000 ELISA-Einheiten/mg Gesamtprotein mittels BCA-Test. Die spezifische Aktivität unter Verwendung des ELISA zur Quantifizierung der Einheiten an GA-EPO ist nur indirekt mit der tatsächlichen biologischen Aktivität von GA-EPO gekoppelt. Ein Test, der im allgemeinen zur Bestimmung der spezifischen in vivo-Aktivität durchgeführt wird, ist der exhypoxische polycythemische Maus-Biotest, wie dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet bekannt ist (solch ein Test kann die spezifische Aktivität als IU/mg bestimmen, wie dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet bekannt ist).
  • SDS PAGE und Western Blot
  • Die Proben werden für SDS-PAGE vorbereitet und auf 10%- oder 12%-igen Polyacrylamidgelen analysiert, wie auf dem Fachgebiet bekannt ist. Zum Beispiel sind Gele kommerziell verfügbar (z. B. BioRad) und Verfahren der Anwendung sind in den BioRad-Instruktionen Mini-Protean® II Dual Slab Cell (gemäß dem Verfahren von Laemmli, U. K. Nature 227, 680 (1970)) beschrieben. Coomassie R-250 mit einer Konzentration von etwa 0,1% kann für die Färbung des Gesamtproteins verwendet werden. Die Überführung von Proteinen auf eine ImmobilonTM-P PVDF-Membran (Millipore) kann mit einer BioRad Mini Trans-Blot® Elektrophorese-Transfer-Zelle gemäß den Anweisungen im Handbuch unter Verwendung von 12,5 mM Tris-Cl, pH 8,3, das 96 mM Glycin, 10% Methanol und 0,01% SDS enthält, durchgeführt werden. Die Proteine werden 1 Stunde bei 100 V in einem BioRad Mini Trans-Blot®-Gerät überführt. Die Membran kann 1 Stunde bei Raumtemperatur unter Rotation oder übernacht bei 4°C mit 5% (Gew./Vol.) fettfreier Milch (Carnation) in TBS-Tween (20 mM Tris-Cl, pH 7,4, 0,15 M NaCl, 0,05% Tween 20) blockiert werden. Die Membran kann dann kurz in TBS-Tween gewaschen werden und unter Rotation eine Stunde bei Raumtemperatur in Kaninchen-anti-menschliches Erythropoietin (R&D Systems) inkubiert werden, das 1/1000 mit 2,5% (Gew./Vol.) fettfreier Milch in TBS-Tween (Endkonzentration 1 μg/ml) verdünnt ist. Die Membran wird intensiv gewaschen und nach einem Verfahren wie der Chemilumineszenz unter Verwendung des Amersham ECLTM-Kits entwickelt und einem Film ausgesetzt werden. Die Untergrenze des Nachweises von GA-EPO mit dieser Technik ist etwa 10–20 ng (SDS-PAGE gefolgt von Western Blot).
  • Wenn der Blot mit einem anderen Antikörper noch einmal hybridisiert werden soll, kann die Membran mit 60 mM Tris-Cl, pH 7,5, das 2% SDS enthält, 2 Stunden bei Raumtemperatur unter Rotation gesäubert werden. Der Blot wird erneut mit Blockierungspuffer geblockt. Der neue primäre Antikörper wird dann wie vorstehend beschrieben zugegeben. Zum Beispiel kann der Nachweis für Transferrin unter Verwendung eines Schaf-anti-menschlichen Transferrin-HRP-Konjugat-Antikörpers (Biodesign) durchgeführt werden. Für den Nachweis von Rinderalbumin kann ein Schaf-anti-Rinderalbumin-HRP-Konjugat (Bethyl Labs) verwendet werden. Die Blots können wie vorstehend beschrieben gewaschen und entwickelt werden.

Claims (18)

  1. Verfahren zur Reinigung von Erythropoietinen, das die folgenden Schritte umfaßt: a) Inkontaktbringen einer erythropoietinhaltigen biologischen Flüssigkeit mit einem Heparin-Chromatographieträger, so daß die Erythropoietine an den Heparin-Chromatographieträger binden, b) Eluieren der Erythropoietine mit einem Elutionspuffer und c) Gewinnen der Erythropoietine.
  2. Verfahren nach Anspruch 1 zum Einbau an einem beliebigen Punkt eines Mehrschrittverfahrens zur Reinigung von Erythropoietinen.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, das der erste Chromatographieschritt bei der Reinigung von Erythropoietinen ist.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zum Entfernen von Erythropoietine verunreinigenden Proteinen.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei das Mehrschrittverfahren einen oder mehrere Chromatographieschritte einschließt, die ausgewählt sind aus Ionenaustausch-, hydrophobe Wechselwirkungs-, Größenausschluß-, Umkehrphasen- oder Affinitätschromatographie.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die biologische Flüssigkeit filtriert, ultrafiltriert, zentrifugiert oder dialysiert wird, bevor die biologische Flüssigkeit mit dem Heparinaffinitätsträger in Kontakt. gebracht. wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, das weiter die Klärung der biologischen Flüssigkeit vor dem Inkontaktbringen der biologischen Flüssigkeit mit dem Heparinaffinitätsträger umfaßt.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, das weiter die Bindung der Erythropoietinmoleküle in einem Äquilibrierungspuffer umfaßt.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Bindung der Erythropoietinmoleküle bei einem ungefähren pH-Wert von 4,9 bis 8,0 stattfindet.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, das weiter die Elution der Erythropoietine durch Veränderung des Elutionspuffers umfaßt.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei der Puffer zusätzlich ein Antiadsorptionsmittel enthält.
  12. Verfahren nach Anspruch 10, das weiter die Elution der Erythropoietine durch Erhöhung der Salzkonzentration eines Alkalihalogenids umfaßt.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die biologische Flüssigkeit eine Kulturflüssigkeit ist.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die Kulturflüssigkeitgeklärt wird.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei bei der erythropoietinhaltigen biologischen Flüssigkeit oder der erythropoietinhaltigen gewonnenen Flüssigkeit der Puffer ausgetauscht wird.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei der Pufferaustausch bei einem pH-Wert von 6 bis 8 durchgeführt wird.
  17. Verfahren nach Anspruch 15, wobei der Pufferaustausch durch einen Puffer mit 0 bis 200 mM Salz erfolgt.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, wobei der Heparinaffinitätsträger im Handel erhältlich ist.
DE69628581T 1995-11-08 1996-10-17 Heparinchromatographie von erythropoietinen Expired - Lifetime DE69628581T2 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US55523995A 1995-11-08 1995-11-08
US555239 1995-11-08
PCT/US1996/016711 WO1997017366A1 (en) 1995-11-08 1996-10-17 Heparin chromatography of erythropoietins

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE69628581D1 DE69628581D1 (en) 2003-07-10
DE69628581T2 true DE69628581T2 (de) 2004-04-29

Family

ID=24216519

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE69628581T Expired - Lifetime DE69628581T2 (de) 1995-11-08 1996-10-17 Heparinchromatographie von erythropoietinen
DE0862581T Pending DE862581T1 (de) 1995-11-08 1996-10-17 Heparinchromatographie von erythropoietinen

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE0862581T Pending DE862581T1 (de) 1995-11-08 1996-10-17 Heparinchromatographie von erythropoietinen

Country Status (25)

Country Link
EP (1) EP0862581B1 (de)
JP (1) JP3407261B2 (de)
KR (1) KR19990067374A (de)
CN (1) CN1200948C (de)
AR (1) AR004543A1 (de)
AT (1) ATE242266T1 (de)
AU (1) AU704509B2 (de)
CA (1) CA2236206C (de)
DE (2) DE69628581T2 (de)
DK (1) DK0862581T3 (de)
ES (1) ES2122951T3 (de)
HK (1) HK1016615A1 (de)
HU (1) HU225972B1 (de)
IL (2) IL124317A0 (de)
MA (1) MA24128A1 (de)
MX (1) MX9803697A (de)
NO (1) NO324401B1 (de)
NZ (1) NZ321272A (de)
PT (1) PT862581E (de)
SA (1) SA97170803B1 (de)
SI (1) SI0862581T1 (de)
SK (1) SK284315B6 (de)
TW (1) TW450976B (de)
WO (1) WO1997017366A1 (de)
ZA (1) ZA969254B (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
KR100900033B1 (ko) * 2007-11-21 2009-06-01 한국생명공학연구원 인간 에리스로포이에틴의 정제방법
CN117420224B (zh) * 2023-09-08 2024-05-07 华北制药金坦生物技术股份有限公司 一种反相高效液相色谱法检测人促红素注射液中人血白蛋白含量的方法

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
NL239896A (de) * 1958-06-12

Also Published As

Publication number Publication date
DK0862581T3 (da) 2003-09-22
NO324401B1 (no) 2007-10-01
SI0862581T1 (en) 2003-10-31
DE69628581D1 (en) 2003-07-10
AU7454396A (en) 1997-05-29
AR004543A1 (es) 1998-12-16
MA24128A1 (fr) 1997-12-31
HK1016615A1 (en) 1999-11-05
HU225972B1 (en) 2008-01-28
SK284315B6 (sk) 2005-01-03
WO1997017366A1 (en) 1997-05-15
EP0862581B1 (de) 2003-06-04
NO982085L (no) 1998-06-26
JP3407261B2 (ja) 2003-05-19
ES2122951T3 (es) 2004-03-01
CA2236206C (en) 2006-03-21
TW450976B (en) 2001-08-21
CN1200948C (zh) 2005-05-11
HUP9901876A3 (en) 2002-09-30
HUP9901876A2 (hu) 1999-09-28
PT862581E (pt) 2003-10-31
EP0862581A1 (de) 1998-09-09
ATE242266T1 (de) 2003-06-15
NO982085D0 (no) 1998-05-07
KR19990067374A (ko) 1999-08-16
AU704509B2 (en) 1999-04-22
ES2122951T1 (es) 1999-01-01
CA2236206A1 (en) 1997-05-15
CN1202176A (zh) 1998-12-16
SK144796A3 (en) 1997-06-04
DE862581T1 (de) 1999-03-04
JPH11511483A (ja) 1999-10-05
ZA969254B (en) 1997-06-03
SA97170803B1 (ar) 2006-06-20
IL124317A (en) 2002-08-14
NZ321272A (en) 1999-08-30
MX9803697A (es) 1998-09-30
IL124317A0 (en) 1998-12-06

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CA2254871C (en) Purification of biologically active peptides from milk
DE69729217T2 (de) Methode zur chromatographischen entfernung von prionen
DE69637509T2 (de) Verfahren zur reinigung von faktor-ix
EP1753778B9 (de) Verfahren zur reinigung von erythropoietin
EP1904522B1 (de) Verfahren zur reinigung von g-csf
AT399095B (de) Verfahren zur auftrennung von proteinen mittels gradientenelution und vorrichtung zur durchführung des verfahrens
DE69635661T2 (de) Methode zur reinigung von thrombopoietin
EP1074615A1 (de) Verfahren zur Reindarstellung der den Blutgerinnungsfaktor VII aktivierenden Protease, ihres Proenzyms oder eines Gemisches beider Proteine mittels Affinitätschromatographie
EP1817338B1 (de) Herstellung eines von willenbrand faktor-präparates mit hoher spezifischer aktivität
DE102008002209A1 (de) Verfahren zur Aufreinigung von Erythropoietin
DE60120374T2 (de) Methoden zur reinigung von stark anionischen proteinen
DD296842A5 (de) Verfahren zur herstellung von gereinigten albuminloesungen
DE69628581T2 (de) Heparinchromatographie von erythropoietinen
DE60219361T2 (de) Verfahren zur rekombinanten herstellung von plazenta wachstumsfaktor
DE69333141T2 (de) Verfahren zur reinigung einer rohen albuminwässerigen lösung
CH675727A5 (de)
EP0430121A1 (de) Verfahren zur Reinigung von Lipocortinen
WO1990010642A1 (de) VERFAHREN ZUR ISOLIERUNG UND REINIGUNG VON hPSTI UND hPSTI-VARIANTEN

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: AVENTIS HOLDINGS INC., GREENVILLE, DEL., US

8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: AVENTISUB II INC., GREENVILLE, DEL., US