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Diese Erfindung betrifft ein Telekommunikationsnetzwerk
zur Paketkommutation mit einer Vielzahl von Kommutationsknoten,
zwischen denen die Pakete über
logische Pfade zu übertragen
sind, wobei das besagte Netzwerk zur Sicherung eines logischen,
sogenannten Hauptpfads zwischen einem ersten und einem zweiten Kommutationsknoten
Verfahren aufweist, um dem besagten Hauptpfad mindestens einen anderen
logischen, sogenannten Notpfad zur Übertragung derselben Pakete
beizuordnen, wobei der besagte zweite Knoten Verfahren zur Kommutation
eines Hauptpfads an einen Notpfad aufweist.
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Die Erfindung betrifft auch einen
Kommutationsknoten zur Verwendung in einem Netzwerk zur Komutation
von Paketen, in dem die Pakete über
logische Pfade übertragen
werden und das zur Sicherung eines logischen, sogenannten Hauptpfads
Verfahren aufweist, um diesem Hauptpfad mindestens einen anderen
logischen, sogenannten Notpfad zur Übertragung derselben Pakete
beizuordnen, wobei der besagte Knoten Verfahren zur Kommutation
eines Hauptpfads an einen Notpfad aufweist.
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Die Erfindung findet vielfältige Anwendungen im
Bereich der Sicherung von Telekommunikationsnetzwerken, insbesondere
für Netzwerke
vom ATM-Typ.
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Netzwerke vom ATM-Typ verwenden den Begriff
virtuelle Leitungen, um es zu ermöglichen, mit einem einzigen
Block eine Einheit zu handhaben, die bis zu 216 virtuelle
Schaltungen erreichen kann. So ist es insbesondere möglich, das
Netzwerk zu sichern, indem einige dieser Leitungen dupliziert werden. Eine
solche Lösung
wird in dem kanadischen Patent Nr. 2.132.063 beschrieben, angemeldet
von Siemens am 14. September 1994.
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Diese Patentanmeldung beschreibt
tatsächlich
die Verwendung zwischen einem ersten und einem zweiten Kommutationsknoten
eines ATM-Netzwerks von Leitungspaaren, gebildet aus einer sogenannten
Hauptleitung und einer sogenannten Notleitung, die in dem Netzwerk
verschiedene Pfade verwenden. Die an den besagten ersten Vermittlungsknoten
kommenden Zellen werden duplizier, um über die Hauptleitung und die
Notleitung an den besagten zweiten Kommutationsknoten übertragen
zu werden. Bei normalem Betrieb werden nur die Zellen, die über die
Hauptleitung kommen, von dem zweiten Kommutationsknoten übertragen,
während
die Zellen, die über
die Notleitung kommen, aufgegeben werden. Dagegen werden bei einer
Störung
in der Hauptleitung die Zellen, die über die Notleitung kommen,
von dem zweiten Kommutationsknoten übertragen, während die
Zellen, die über
die Hauptleitung kommen, aufgegeben werden.
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Allerdings ist es, soll diese Sicherung
effizient sein, notwendig, dass die Hauptleitung und die Notleitung
im Bereich des Möglichen
verschiedene Pfade verwenden. Dies bedingt verschiedene Übertragungszeiten
durch das Netz über
diese jeweiligen Leitungen. Als Beispiel für ein Netzwerk mit hohem Datenfluss,
das Übertragungsverfahren
verwendet, die auf Glasfaser gründen,
führt ein
Unterschied von hundert Kilometern der Strecken zwischen zwei Leitungen
zu einer Versetzung in der Größenordnung von
einer Millisekunde. Für
Zellen von 53 Bytes (Größe der ATM-Zelle)
und für
virtuelle Leitungen mit einer Übertragungsrate
von mehreren Megabit/s kann eine solche Versetzung bei der Kommutation
der Hauptleitung an die Notleitung zum Verlust oder zur Duplizierung
einer Anzahl von zehn Zellen führen.
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Solch ein Verlust oder solch eine
Duplizierung von Zellen führt
zur Störung
der meisten von der betreffenden virtuellen Leitung übertragenen
Dienste umso mehr, da die von den verschiedenen Diensten kommenden
Zellen allgemein maximal verflochten sind, um für die verschiedenen Dienste
einen einheitlichen Datenfluss zu versichern. Die oberen Schichten
der gestörten
Dienste werden Neuübertragungen anfordern,
was einen sehr verhängnisvollen „Schneeballeffekt"
zur Folge hat, insbesondere falls der Grund der Kommutation der
Hauptleitung an die Notleitung eben eine Überlastung der Hauptleitung ist.
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Ziel der Erfindung ist es, ein System
vorzuschlagen, das diesen Nachteil behebt.
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Deshalb ist ein System nach der Erfindung und
entsprechend dem einleitenden Abschnitt dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Knoten Verfahren zur Berechnung einer Versetzung
zwischen den über
die besagten Pfade erhaltenen Pakete aufweist, und Verfahren zur
Steuerung der Kommutation, um Verluste oder Duplizierungen von Paketen
unter Berücksichtigung
der besagten Versetzung zu vermeiden.
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Man weise darauf hin, dass das Patent
US 5.315.581 die Verwendung
von redundanten Übertragungsleitungen
in einem ATM-Netzwerk beschreibt. In diesem Doku ment wird eine physische Übertragungsleitung,
mit normaler Leitung bezeichnet, mit einer anderen physischen Übertragungsleitung
dupliziert, mit Notleitung bezeichnet, wobei die unterschiedliche Übertragungsverzögerung zwischen
der normalen Leitung und der Notleitung im Verhältnis zur Übertragungszeit einer Zelle
relativ gering ist. In diesem Dokument wird die Versetzung zwischen
der Haupt-Übertragungsleitung
und der Not-Übertragungsleitung
systematisch und unabhängig
von jeder Kommutation korrigiert.
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Die Erfindung wird besser Verstanden
und weitere Details klarer ersichtlich anhand der folgenden Beschreibung
hinsichtlich der beigefügten
Zeichnungen, die als nicht erschöpfende
Beispiele gegeben werden und von denen:
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1 schematisch
ein Netzwerk nach der Erfindung darstellt,
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2 ein
Funktionsorganigramm eines ersten Verfahrens zur Suche der Versetzung
zwischen einer Hauptleitung und einer Notleitung ist,
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3 ein
Funktionsorganigramm eines zweiten Verfahrens zur Suche der Versetzung
zwischen einer Hauptleitung und einer Notleitung ist,
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4 ein
Funktionsorganigramm eines Verfahrens zur Kommutation von einer
Leitung zur anderen ist,
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5 eine
Zusammenfassung in der Form von Funktionsblöcken sämtlicher in der Erfindung eingesetzter
Funktionen ist,
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6 eine
Kommutation nach der Erfindung darstellt.
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Die jetzt beschriebene Durchführungsform findet
auf ein ATM-Kommutationsnetz
mit der Sicherung von mindestens bestimmten virtuellen Leitungen
und mit Überwachung
der Qualität
der Virtuellen Leitungen entsprechend der Empfehlung I610 des CCITT
Anwendung.
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Allerdings ist die Erfindung auf
andere Sicherungsniveaus (z. B. Sicherung auf dem Niveau der virtuellen
Schaltung), auf andere Verbindungstypen (insbesondere Verbindungen
ohne Qualitätsüberwachung)
und auf jeden anderen Netzwerktyp zur Paketkommutation, in dem die
Reihenfolge der Paketablieferung nicht geändert wird, anwendbar.
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1 zeigt
schematisch ein ATM-Netzwerk nach der Erfindung. Ein solches Netzwerk
weist einen Mischer B1, B2 und B3 auf,
die eine Kommutationsfunktion auf dem Niveau virtueller Leitungen
VP erfüllen,
und Kommutator C1, C2 und C3, die eine Schnittstelle
zwischen dem ATM-Netz und den Endanwendern U1, U2, U3 und U4 bilden und
eine Kommutationsfunktion auf dem Niveau virtueller Schaltungen
VC erfüllen.
Diese Mischer und diese Kommutator sind an diesem Beispiel miteinander über physische
Glasfaseradern verbunden, die SDH-Raster (aus dem Englischen Synchronous
Digital Hierarchy, diese Datenflusshierarchie wurde vom CCITT definiert) übertragen
und mehrere virtuelle Leitungen VP enthalten. Jeder Endanwender
wird durch ein Paar (VP, VC) identifiziert, und die verwendete Adressierinformation
zur Leitweglenkung der Zellen in dem Netzwerk enthält zwei
Felder: eine Kennzeichnung der virtuellen Leitung VPI und eine Kennzeichnung
der virtuellen Schaltung VCI.
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Die ATM-Kommutationstechnik besteht
in der Segmentierung der Übertra
gung in Zellen von 53 Bytes, wovon 48 Bytes für die Meldung und 5 Bytes für den Vorsatz.
Auf dem Niveau der Kommutator wird der von den verschiedenen Anwendern
kommende Informationsfluss im Zeitmultiplex über virtuelle Leitungen in
Zellen aufgeteilt. Es werden regelmäßig leere Zellen zwischen die über die
verschiedenen virtuellen Leitungen übertragenen Datenzellen eingefügt, um einen
Gesamtfluss gleich dem Fluss einer SDH-Ader zu erhalten, d. h. 155 MB/s.
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Gemäß der Empfehlung I610 des CCITT werden
spezifische Zellen, bezeichnet OAM-Zellen vom Typ F4 in den Fluss
der Datenzellen auf pseudo-periodische Art eingefügt, um die
Qualität
der virtuellen Leitungen VP zu überwachen.
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Diese Zellen werden durch einen im
voraus zugeteilten Identifikationswert der virtuellen Schaltung
VCI identifiziert. Ihre Einfügung
verläuft
pseudo-periodisch in dem Maße,
in dem gemäß der Empfehlung
I610 die Anfragen einer OAM-Zelleneinfügung periodisch nach jeder
Serie von N/2 Zellen erteilt werden (wobei N die Werte 128, 256,
512 oder 1024 annehmen kann), während
die OAM-Zelle wird an der Stelle der ersten leeren Zelle infolge
einer solchen Anfrage eingefügt
wird.
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Die OAM-Zellen vom Typ F4 zur Verwaltung der
Qualität
der virtuellen Leitungen enthalten insbesondere die zwei folgenden
Felder, die in der folgenden Beschreibung verwendet werden:
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- – ein
Feld TUC, kodiert mit 16 Bits, das die Gesamtanzahl übertragener
Anwenderzellen vor der Einfügung
der OAM-Zelle anzeigt, Modulo 65536;
- – einen
Fehlerdetektionskode vom Typ CRC, berechnet über alle Informationsfelder
der Datenzellen, übertragen
zwischen dieser OAM-Zelle und der vorhergehenden.
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Identische Überwachungszellen, bezeichnet OAM-Zellen
vom Typ F5, werden von der Empfehlung I610 des CCITT auf dem Niveau
von virtuellen Schaltungen vor gesehen. Sie werden von einem im voraus
zugeteilten Wert eines Feldes PT identifiziert, enthalten im Vorspann
der ATM-Zellen. Somit ist die Erfindung, die bei ihrer Verwendung
zur Sicherung von virtuellen Schaltungen VP beschrieben wird, direkt
auf eine Sicherung auf dem Niveau von virtuellen Schaltungen VC
anwendbar.
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In der nachstehend beschriebenen
Durchführungsform
wird die Sicherung des Netzwerks durch Duplizierung bestimmter virtueller
Leitungen VP versichert. Dafür
werden alle Datenzellen einer virtuellen Leitung, bezeichnet mit
Hauptleitung und identifiziert durch eine Kennzeichnung VPI1 werden in
eine andere virtuelle Leitung kopiert, bezeichnet mit Notleitung
und identifiziert durch eine Kennzeichnung VPI2. Nur die Felder
VPI und die Kontrollkodes des Vorspanns der Zellen sind verschieden.
Und nur die OAM-Zellen,
die die auf pseudo-periodische Art in virtuellen Leitungen eingegeben
werden, können
in der Hauptleitung und in der Notleitung unterschiedliche Positionen
haben.
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Damit diese Sicherung effizient ist,
müssen die
Hauptleitung und die Notleitung unterschiedliche Wege nehmen. Die Übertragungszeit
durch das Netz ist somit für
beide Leitungen unterschiedlich. Die Versetzung zwischen einer Hauptleitung
und einer Notleitung in der Anzahl Zellen muss jederzeit bekannt sein,
um von der einen zur anderen ohne Zeitverlust oder Duplizierung
der Zellen vermitteln zu können.
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Diese Versetzung muss ab der Öffnung der virtuellen
Leitung noch vor dem Erhalt der OAM-Überwachungszellen bekannt sein.
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Daher besteht die Erfindung aus der
Verwendung eines ersten Verfahrens, beschrieben auf 2.
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Der 2 zufolge
sind die verschiedenen Schritte dieses ersten Verfahrens folgende:
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- – Feld 1P:
warten auf den Erhalt einer ATM-Datenzelle über die virtuelle Hauptleitung.
Sobald eine Zelle erhalten wird, geht das Verfahren auf Feld 2P.
- – Feld 1S:
warten auf den Erhalt einer ATM-Datenzelle über die virtuelle Notleitung.
Sobald eine Zelle erhalten wird, geht das Verfahren auf Feld 2S.
- – Feld 2P:
ein Zähler CVPP,
der die Anzahl über
die Hauptleitung VPP erhaltener Zellen anzeigt, wird erhöht. Dann
wird das Verfahren in Feld 3 fortgesetzt.
- – Feld 2S:
ein Zähler CVPS,
der die Anzahl über
die Notleitung VPS erhaltener Zellen anzeigt, wird erhöht. Dann
wird das Verfahren in Feld 3 fortgesetzt.
- – Feld 3:
die Informationsfelder der respektive über die Hauptleitung und die
Notleitung erhaltener Zellen werden verglichen. Wenn sie identisch
sind, endet das Verfahren in Feld 4. Ansonsten wird es
in Feld 5 fortgesetzt.
- – Feld 4:
Ende des ersten Verfahrens. Die Versetzung zwischen der Hauptleitung
und der Notleitung ist bekannt (und in diesem Fall Null).
- – Feld 5:
die beiden Zähler CVPP und CVPS werden verglichen.
Wenn CVPP > CVPS,
wird das Verfahren in Feld 6P fortgesetzt. Ansonsten wird
es in Feld 6S fortgesetzt.
- – Feld 6P:
nach dem Durchgang von (CVPP – CVPS) Zellen durch
die Notleitung wird die erste über
diese Leitung kommende Zelle gespeichert. Parallel dazu wird die
erste über
die Hauptleitung kommende Zelle ebenfalls gespeichert.
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Dann wird das Verfahren in Feld 7 fortgesetzt.
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- – Feld 6S:
nach dem Durchgang von (CVPS – CVPP) Zellen durch
die Hauptleitung wird die erste über
diese Leitung kommende Zelle gespeichert. Parallel dazu wird die
erste über
die Notleitung kommende Zelle ebenfalls gespeichert.
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Dann wird das Verfahren in Feld 7 fortgesetzt.
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- – Feld 7:
die Informationsfelder der in den Feldern 6P oder 6S gespeicherten
Zellen werden verglichen. Wenn sie identisch sind, endet das Verfahren
in Feld 8. Ansonsten wird es in Feld 9 fortgesetzt.
- – Feld 8:
Ende dieses ersten Verfahrens. Die Versetzung zwischen der Hauptleitung
und der Notleitung ist bekannt. Sie ist gleich der Differenz zwischen
den beiden Zählern CVPP und CVPS.
Jeder Zelle der Hauptleitung entspricht somit angesichts dieser
Versetzung einer Zelle der Notleitung mit der Bezeichnung homologe
Zelle.
- – Feld 9:
die Versetzung zwischen den beiden Leitungen konnte nicht unter
Anwendung dieses ersten Verfahrens bestimmt werden. Dann wird ein
zweites, auf 3 beschriebenes
Verfahren angewandt.
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In einer ersten vorteilhaften Variante
der Erfindung werden in den Feldern 1P und 1S einerseits und
in den Feldern 6P und 6S andererseits mehrere Felder
aufgenommen, und die Vergleiche der Felder 3 und 7 beziehen
diese verschiedenen Zellen ein, um die Übereinstimmung zwischen den
Zellen der Hauptleitung und der Notleitung trotz eines eventuellen
Fehlers auf Bitniveau im Informationsfeld zu erkennen.
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In einer anderen Variante beziehen
sich die in den Feldern 3 und 7 durchgeführten Vergleiche nicht
auf die Identität
zweier Informationsfeldern von Zellen, sondern sie verwenden ein
Kriterium der höchsten
Wahrscheinlichkeit; das die Entsprechung zwischen Zellen zulässt, wenn
die Anzahl über
eine oder mehrere Zellen unterschiedlicher Bits unter einem vorbestimmten
Schwellenwert bleibt.
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Das zweite, auf 3 beschriebene
Verfahren verwendet die in den OAM-Zellen enthaltenen Informationen, vom
Sendekommutator in den Nutzdatenfluss eingefügt. Es ist demnach effizienter
als das erste, da es auf der Anzahl von der Quelle gesendeten Zellen
ausgeht, und nicht mehr von der vom Empfänger erhaltener Zellen. Allerdings
kann es nur bei der Einleitung verwendet werden, da es, um verwendbar
zu sein, erfordert, das eine OAM-Zelle im voraus erhalten wurde.
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3 zufolge
sind die verschiedenen Schritte dieses zweiten Verfahrens folgende:
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- – Feld 10P:
der an die Hauptleitung gebundene ATM-Fluss wird erhalten. Die Verarbeitungen
der OAM-Zellen vom Typ F4 dieses Flusses werden als durchgeführt vorausgesetzt
und nur die OAM-Zellen, die ein korrektes Feld CRC und ein mit der
Anzahl erhaltener Datenzellen kompatibles Feld TUC aufweisen, werden
beibehalten. Sobald eine Zelle ankommt wird das Verfahren in Feld 11P fortgesetzt.
- – Feld 10S:
ebenso wird, sobald eine korrekte OAM-Zelle über die Notleitung erhalten
wird, das Verfahren in Feld 11S fortgesetzt.
- – Feld 11P:
das Feld TUC wird der OAM-Zelle entnommen, und der Zähler CVPP
wird mit dem Wert dieses Feldes TUC initialisiert (man setzt zu
Beginn voraus, dass die Abweichung zwischen der Hauptleitung und
der Notleitung unter 65536 Zellen liegt). Dann wird das Verfahren
in Feld 12P fortgesetzt.
- – Feld 11S:
das Feld TUC wird der OAM-Zelle entnommen, und der Zähler CVPS
wird mit dem Wert des Feldes TUC initialisiert. Dann wird das Verfahren in
Feld 12S fortgesetzt.
- – Feld 12P:
warten auf das Kommen einer Datenzelle über den Hauptweg. Sobald eine
solche Zelle erhalten wird, geht das Verfahren auf Feld 13P.
- – Feld 12S:
warten auf das Kommen einer Datenzelle über den Notweg. Sobald eine
solche Zelle erhalten wird, geht das Verfahren auf Feld 13S.
- – Feld 13P:
der Zähler CVPP wird
erhöht
und das Verfahren in Feld 14 fortgesetzt.
- – Feld 13S:
der Zähler CVPS wird
erhöht
und das Verfahren in Feld 14 fortgesetzt.
- – Feld 14:
die Zähler CVPP und CVPS,
die soeben mit den Werten der Felder TUC initialisiert wurden, enthalten
in den OAM-Zellen, respektive erhalten an der Hauptleitung und an
der Notleitung, werden verglichen. Wenn CVPP > CVPS wird
das Verfahren in Feld 15P fortgesetzt. Ansonsten wird es
in Feld 15S fortgesetzt.
- – Feld 15P:
eine Zelle wird über
die schnellste Leitung erhalten, d. h. in diesem Fall die Hauptleitung, und
ihr Homolog kommt über
die Notleitung, die die langsamste ist, und wird nach dem Durchgang
von (CVPP – CVPS)
Zellen erhalten. Das Verfahren wird dann in Feld 16 fortgesetzt.
- – Feld 15S:
eine Zelle wird über
die schnellste Leitung erhalten, d. h. in diesem Fall die Notleitung,
und ihr Homolog kommt über
die Hauptleitung, die die langsamste ist, und wird nach dem Durchgang
von (CVPS – CVPP)
Zellen erhalten. Das Verfahren wird dann in Feld 16 fortgesetzt.
- – Feld 16:
die Informationsfelder dieser Zellen werden verglichen. Im Falle
der Gleichheit endet das Verfahren in Feld 17. Ansonsten
wird es in Feld 18 fortgesetzt.
- – Feld 17:
Ende dieses zweiten Verfahrens. Die Versetzung zwischen der Hauptleitung
und der Notleitung ist bekannt. Sie ist gleich CVPP – CVPS.
- – Feld 18:
das Verfahren wird neu gestartet mit dem Erhalt neuer OAM-Zellen respektive über die
Hauptleitung und über
die Notleitung. Doch die Zähler CVPP und CVPS werden
zuvor gegenseitig um 65536 Zellen versetzt.
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Ebenso wie für das erste Verfahren besteht eine
Variante dieses zweiten Verfahrens in der Aufnahme mehrerer Zellen
in die Felder 15P und 15S und im Einbezug dieser
verschiedenen Zellen in den Vergleich des Felds 16, um
die Entsprechung zwischen den Zellen der Hauptleitung und der Notleitung trotz
eines eventuellen Fehlers auf Bitniveau im Informationsfeld zu erkennen.
In einer anderen Variante bezieht sich der Vergleich nicht auf die
Identität
zweier Informationsfelder von Zellen, sondern die Verwendung eines
Kriteriums der höchsten
Wahrscheinlichkeit, um die Entsprechung zwischen zwei Zellen zuzulassen
oder nicht.
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Nachdem die Werte der Zellenzähler CVPP und CVPS initialisiert
sind und die Versetzung bekannt ist, muss man diese Versetzung periodisch
prüfen,
indem man die Gleichheit zwischen den Informationsfeldern der über die
Hauptleitung erhaltenen Zelle und ihres nach Versetzung über die
Notleitung erhaltenen Homologs kontrolliert. Im gegenteiligen Falle
wird wieder das zweite Verfahren eingeleitet, um die Versetzung
zu bestimmen, unter erneuter Initialisierung der Zähler CVPP und CVPS.
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In einer vorteilhaften Durchführungsform
besteht diese Kontrolle nicht nur im Vergleich der erhaltenen Zelle
mit ihrem Homolog, sondern auch mit einigen Zellen, die ihr vorangehen
und einigen Zellen, die ihr folgen, um die gesuchte Versetzung trotz
eines Verlustes oder der irrtümlichen
Einfügung
einiger Zellen zu erkennen, was es ermöglicht, die unnötige Einleitung
des zweiten Verfahrens zur Suche der Versetzung zu vermeiden.
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Die Versetzung zwischen einer Hauptleitung und
ihrer Notleitung ist somit jederzeit verfügbar, womit es möglich ist,
den Verlust oder die Duplizierung von Zellen bei der Kommutation
der Hauptleitung an die Notleitung zu vermeiden.
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Die Erfindung betrifft auch die zur
Kommutation einer Hauptleitung an die Notleitung verwendeten Kriterien.
In einer ersten Durchführungsform
der Erfindung ist die Leitung, die in einem bestimmten Zeitpunkt
als Hauptleitung gewählt
werden muss, die schnellste Leitung. Allerdings sollte man zu häufiges Vermitteln,
was die Netzwerkverwaltung erschweren würde, vermeiden. Die Kommutation
findet somit erst nach der Bestätigung
statt, welche Verspätung
der Hauptkanal hat.
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Diese Durchführungsform wird mittels eines dritten,
auf 4 beschriebenen
Verfahrens durchgeführt.
Die Bedeutung der verschiedenen Felder dieses Verfahrens wird nachstehend
gegeben:
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- – Feld 20P:
warten auf den Erhalt einer ATM-Datenzelle über die Hauptleitung, dann Übergang
zu Feld 21P.
- – Feld 20S:
warten auf den Erhalt einer ATM-Datenzelle über die Notleitung, dann Übergang
zu Feld 21S.
- – Feld 21P:
Erhöhung
des Zählers CVPP und Übergang
zu Feld 22.
- – Feld 21S:
Erhöhung
des Zählers CVPS und Übergang
zu Feld 22.
- – Feld 22:
Vergleich der Zähler CVPP und
CVPS. Wenn (CVPP > CVPS),
wird das Verfahren in Feld 23 fortgesetzt. Ansonsten wird
es parallel in den Feldern 24 und 27 fortgesetzt.
- – Feld 23:
die Zelle, die über
die Hauptleitung in Feld 20P erhalten wurde, wird an den
Endanwender weiter geleitet.
- – Feld 24:
die Über
die Notleitung in Feld 20S erhaltene Zelle wird in einer
Speicherfolge, dem sogenannten Kreisspeicher, abgelegt, und das
Verfahren in Feld 25 fortgesetzt. Dieser Speicher ist z.
B. ein indirekt adressierter Speicher mit einer Kapazität von 60
Zellen, deren Ursprung gesichert wird.
- – Feld 25:
die Anzahl in dem Kreisspeicher abgelegter Zellen wird mit einem
im voraus definierten Schwellenwert verglichen. Über dem Schwellenwert wird
das Verfahren in Feld 26 fortgesetzt. Unter dem Schwellenwert
geht das Verfahren wieder auf Feld 20S.
- – Feld 26:
die Verspätung
der Hauptleitung wird bestätigt,
und man vermittelt an die Notleitung, die zur Hauptleitung wird.
Dabei werden zunächst
die im Kreisspeicher enthaltenen Zellen vom Ursprung ausgehend an
den Endanwender übertragen.
Dann wird die eigentliche Kommutation durchgeführt.
- – Feld 27:
warten auf den Erhalt einer ATM-Datenzelle über die Hauptleitung. Sobald
eine solche Zelle erhalten wird, geht das Verfahren in Feld 28.
- – Feld 28:
der Zähler CVPP wird
erhöht,
die soeben erhaltene Zelle wird an den Endanwender übertragen.
Und der Ursprung des Kreisspeichers wird versetzt, um diese Zelle,
die vom Kreisspeicher erhalten wurde, zu löschen.
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Um einen Zellenverlust beim Vermitteln
einer langsameren Leitung an eine schnellere Leitung zu vermeiden
besteht diese Durchführungsform
folglich in der Verwendung des besagten Kreisspeichers zum Ablegen
der zuerst über
die schnellste Leitung erhaltener Zellen und zur Ausgabe der in
dem Speicher enthaltenen Zellen vor der Kommutation. Die Einführung einer
Füllschwelle
dieses Speichers, über
der keine Kommutation durchgeführt
wird, ermöglicht
es, zu häufiges
Vermitteln von einer Leitung zur anderen zu vermeiden.
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Nach einer vorteilhaften Variante
dieser Durchführungsform
wird ein zusätzlicher
Speicher vom Typ FIFO (aus dem Englischen First In First Out) vorgesehen,
um die Versetzung zwischen der Hauptleitung und der Notleitung aufzunehmen,
wenn diese Versetzung die Kapazität des Kreisspeichers übersteigt.
Eine solche Situation tritt nur ein, falls infolge eines Versetzungsverlustes
zwischen den beiden Leitungen, oder wenn die mit diesem Verfahren
erhaltene Versetzung sich als die Kapazität des Kreisspeichers übersteigend
erwies, das Verfahren zum Suchen der Versetzung eingeleitet wurde.
In diesem Falle werden die über
die Notleitung kommenden Zellen im Zusatzspeicher abgelegt und der
der ersten Zelle entsprechende Wert des Zählers CVPS gespeichert
und registriert. Wenn der Zähler CVPP diesen Wert
erreicht, wird zuerst der Inhalt des Zusatzspeichers geleert und
dann von der Hauptleitung an die Notleitung vermittelt. Dieser Zusatzspeicher
wird folglich nur in diesem bestimmten Falle verwendet. Bei normalem
Betrieb wird der weiter oben beschriebene Speicher verwendet.
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In einer anderen Durchführungsform
wird ein zweites Ersatzkriterium für die Kommutation verwendet:
die Qualität
der Hauptleitung in Bezug auf die der Notleitung. Die Kommutation
von der Hauptleitung an die Notleitung findet nur statt, wenn diese
Letztere eine mindestens ebenso gute Qualität wie die Hauptleitung aufweist.
Die Bestimmung dieser Qualität
wird unter Nutzung des Fehlerdetektionsfelds der OAM-Zellen sowie
dessen der erhaltenen Datenzellen vorgenommen. Falls die Versetzung
zwischen den beiden Leitungen verloren ist, während eine Kommutation nach
Schnellheitskriterien stattfinden muss, verwendet man die letzte
bekannte Versetzung, um diese Kommutation durchzuführen. Wenn dagegen
eine Kommutation nach Qualitätskriterien stattfinden
muss, wird die Kommutation nicht durchgeführt.
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In der einen oder anderen Durchführungsform
der Erfindung hat der Anwender des Enddienstes die Möglichkeit,
andere Kommutationskriterien zu wählen, er kann z. B. eine Kommutation
alleine nach dem Qualitätskriterium
oder einem von Informationen abgeleiteten Kriterium vorgeben, die
von einer Adaptationsschicht AAL des ATM-Netzwerks bereitgestellt werden, das
auf dem Niveau des Anwenderprogramms implementiert ist.
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Im Falle diese Kriterien dazu führen, eine Kommutation
von der schnellsten Leitung zur langsamsten Leitung vorzunehmen,
werden die |CVPP – CVPS|
ersten Zellen, die über
die neue Hauptleitung ankommen, nicht an den Endanwender übertragen, um
jede Duplizierung auf dem Niveau des Empfangs der Zellen zu vermeiden.
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5 ist
eine Zusammenfassung in der Form von Funktionsblöcken sämtlicher in der Erfindung eingesetzter
Funktionen.
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5 zufolge
wird, wenn eine virtuelle Leitung, dupliziert von einer Notleitung,
offen ist (Block B1), das erste Verfahren zum Suchen der
Versetzung zwischen der Hauptleitung und der Notleitung aktiviert
(Block B2). Wenn die Versetzung nicht gefunden wird, wird
das zweite Verfahren zum Suchen der Versetzung aktiviert (Block B3).
Nachdem die Versetzung bekannt ist wird eine periodische Prüfaufgabe aktiviert
(Blick B4). Und wenn die Versetzung verloren wurde, wird
das zweite Verfahren zum Suchen der Versetzung angewandt. Die Zähler CVPP und CVPS,
vom ersten und zweiten Verfahren initialisiert, werden vom Kommutationsverfahren
verwendet (Block B5), aktiviert, wenn die ATM-Datenzellen über die
Hauptleitung und über
die Notleitung erhalten werden (Block B6). Schließlich werden
die Zellen über
eine der beiden Leitungen abgegeben (Block B7), nachdem
sie vom Kommutationsverfahren bearbeitet wurden.
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6 zeigt
schematisch eine ATM-Kommutation nach der Erfindung.
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Der 6 zufolge
enthält
ein solcher Kommutator einerseits Verbindungsmoduln M1 und M2 zu
den Anwenderdiensten U1 und U2 und andererseits
einen Verbindungsmodul M3 zum ATM-Netzwerk. Er enthält auch
einen Modul M4 zur Überwachung
aller besagten Moduln. Dieser Überwachungsmodul
ist an einen externen Rechner PC für die Steuerung der Kommutation.
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Diese Moduln sind untereinander über mindestens
einen Datenbus BUS verbunden. Der Dienst U1 ist z. B. ein
Dienst zur Verbindung lokaler Netzwerke. Der Modul M1 wird
dann mit einer Leitweglenkung R verbunden, die selbst mit einem
lokalen Netzwerk LAN verbunden ist. Der Dienst U2 ist z.
B. ein Videokonferenzdienst, und der Modul 2 wird dann
mit einem CODEC (Kodierer-Dekodierer) verbunden, der selbst mit
einer Kamera CA verbunden ist. Diese verschiedenen Moduln
werden mit einem Prozessorblock M30 erstellt (z. B. ein
M68040 von Motorola, der einen eigentlichen Mikroprozessor M31,
einen Lesespeicher M32 und einen Lese-Schreib-Speicher M33 enthält).
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Die Erfindung wird dann im Modul M3 zur Verbindung
mit dem ATM-Netzwerk
in Softwareform umgesetzt. Für
den Erhalt schnellerer Flüsse
ist es jedoch notwendig, für
den Bau der Erfindung spezifische Schaltungen zu verwenden, die
vom Fachmann leicht anhand der zuvor beschriebenen Organigramme
verwirklicht werden können,
z. B. unter Verwendung der VHDL-Sprache.
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Weitere Details in Bezug auf den
besagten Kommutator und ein ATM-Netzwerk,
in das er bestimmt ist, integriert zu werden, sind dem Artikel zu entnehmen „Brehat:
first high bit-rate network based on ATM technology" von J. Legras,
G. Onno und M. Lemonier, erschienen in der Zeitschrift „Commutation & Transmission,
Nr. 3, 1991. Obwohl die Erfindung für die Anwendung in ATM-Netzwerken
für die
Sicherung von virtuellen, in der Qualität überwachten Leitungen beschrieben
wurde, ist sie auf eine Sicherung auf dem Niveau virtueller Schaltungen
oder auf nicht in der Qualität überwachte
Verbindungen anwendbar. In diesem letzteren Falle verfügt man nicht über von OAM-Zellen
gelieferte Informationen und nur ein Verfahrenstyp des ersten Verfahrens
zur Suche der Versetzung ist anwendbar, was weniger zuverlässig ist. Eine
solche Vorrichtung ermöglicht
es jedoch, Verlust- oder Duplizierungsrisiken von Zellen bei Umschaltungen
zu begrenzen. Schließlich
ist die Erfindung auch mit denselben Einschränkungen auf jedes Netzwerk
zur Paketkommutation anwendbar, in dem die Reihenfolge der Pakete
nicht geändert
wird.