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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein einfaches und effektives Verfahren zur Aufreinigung eines Proteins,
insbesondere eines Enzyms, das aus einer Proteinlösung, z.
B. einer Fermentationslösung,
erhalten wurde.
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TECHNISCHER
HINTERGRUND
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Die Verwendung von Al-Verbindungen
zur Fällung
von Verunreinigungen aus Fermentationslösungen vor der Verdampfung
und Fällung
mit amorphem Salz ist bekannt (siehe als Referenz WO 94/01537 und US-A-3,795,586).
Vakuumverdampfung ist aber vom Gesichtspunkt des Energieverbrauchs
teuer. Weiterhin ist nur ein kleiner Konzentrationsfaktor in dem
Verdampfungsverfahren aufgrund einer hohen Salz- und einer geringen
Molekulargewichtskomponentenmenge in einer fermentierten Lösung möglich. Eine
Fällung
mit amorphem Salz z. B. mit Na2SO4 oder (NH4)2SO4 verbraucht eine
hohe Menge an Salz und das Verfahren ist für die Proteinaufreinigung kein
effizienter Einheitsarbeitsvorgang.
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Membrankonzentration, z. B. UF-Konzentration
ist zur Proteinkonzentration weit verbreitet, da das Verfahren durch
Auswaschen von Salzen und kleinen Komponenten möglicherweise eine wirksamere
Konzentration ergeben sollte, als das, was möglich ist, wenn Vakuumverdampfung
verwendet wird. Die Membranfiltration ist aber oft bzgl. der Kapazität erschwert,
weshalb Ausrüstung
großer
Größe und daher
hoher Energieverbrauch notwendig sind, und ist weiterhin oft bzgl.
der Effizienz erschwert, was nur einen begrenzten Konzentrationsfaktor
erlaubt. Es ist daher in der Technik ein Wunsch, Verfahrensabläufe zu entwickeln,
um die oben genannten Probleme zu überwinden.
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WO 90/13632 beschreibt ein Verfahren
zum Aufreinigen von Enzymflüssigkonzentraten
durch Zufügen
eines Aluminiumsalzes zu einer Enzymlösung bei einem pH-Wert zwischen
5 und 11 und, wenn gewünscht,
anderen fällenden
Agenzien.
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WO 92/09687 beschreibt ein Verfahren
zum Abtrennen exozellulärer
Proteine aus Mikroorganismen aus einer filtrierten Fermentationsflüssigkeit.
Die Entfernung der Feststoffe ist verbessert, wogegen nützliche Substanzen
behalten werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Überraschenderweise
wurde gefunden, dass eine Fermentationslösung, die mit einer löslichen
Fe- und/oder Al-Verbindung behandelt wurde, besonders gut zur Membrankonzentration
geeignet ist, was in einem signifikanten Kapazitätsgewinn resultiert.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Aufreinigung eines Proteins zur Verfügung, das
aus einer wässrigen
Proteinlösung
erhalten wurde, enthaltend
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- (a) Behandlung der Proteinlösung mit einer löslichen
Fe- und/oder Al-Verbindung
bei einem pH zwischen 4 und 9;
- (b) Behandlung der Proteinlösung
mit einem Salz und einem organischen Polymer;
- (c) Klärung
der Proteinlösung;
und
- (d) Membrankonzentration dieser Proteinlösung.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die vorliegende Erfindung ist weiter
durch Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen veranschaulicht,
in denen
1 zeigt eine
Ultrafiltrationsdurchführung
einer Proteaselösung
bei drei verschiedenen Aluminatdosierungen (
: 0,8 kg NaAlO
2 pro 100 kg Fermentationslösung; +:
1,6 kg NaAlO
2 pro 100 kg Fermentationslösung; *:
2,4 kg NaAlO
2 pro 100 kg Fermentationslösung); der
Versuch wurde wie in Beispiel 1 beschrieben durchgefihrt.
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2 zeigt
eine Ultrafiltrationsdurchführung
einer Amylaselösung
bei drei verschiedenen Aluminatdosierungen (
: 0 kg NaAlO
2 por
100 kg Fermentaionslö-
sung; +: 1 kg NaAlO
2 pro 100 kg Fermentationslösung; *:
4,2 kg NaAlO
2 pro 100 kg Fermentationslösung); der
Versuch wurde wie in Beispiel 2 beschrieben dwchgeführt.
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3 zeigt
eine Ultrafiltrationsdurchführung
einer Proteaselösung
mit/ohne einer vorhergehenden Aluminiumsulfatbehandlung (
: 0,7 kg 30% Al
2(SO
4)
3 × 18H
2O pro 1,54 kg Fermentationslösung; ⧠:
0 kg Al
2(SO
4)
3 × 18H
2O pro 1,54 kg Fermentationslösung); der
Versuch wurde wie in Beispiel 3 beschrieben durchgeführt.
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4 zeigt
eine Ultrafiltrationsdwchführiing
einer Proteaselösung
mit/ohne einer vorhergehenden Eisensulfatbehandlung (⧠:
0,177 kg 30% Fe
2(SO
4)
3 × 7H
2O pro 1,54 kg Fermentationslösung;
: 0 kg Fe
2(SO
4)
3 × 7H
2O pro 1,54 kg Fermentationslösung); der
Versuch wurde wie in Beispiel 4 beschrieben durchgefihrt.
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AUSFÜHRLICHE
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Aufreinigung eines Proteins zur Verfügung, das
aus einer wässrigen
Proteinlösung
erhalten wurde, enthaltend
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- (a) Behandlung der Proteinlösung mit einer löslichen
Fe- und/oder A1-Verbindung
bei einem pH zwischen 4 und 9;
- (b) Behandlung der Proteinlösung
mit einem Salz und einem organischen Polymer;
- (c) Klärung
der Proteinlösung;
und
- (d) Membrankonzentration dieser Proteinlösung.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf die Aufreinigung
eines Proteins, das aus einer wässrigen Proteinlösung erhalten
wurde, insbesondere auf die Aufreinigung eines Proteins wie zum
Beispiel eines Enzyms aus einer Fermentationslösung, angewandt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Verfahren angewandt auf die Aufreinigung von Proteasen,
Lipasen, Amylasen, Celtuiasen und Oxidoreduktasen.
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Proteasen: Geeignete Proteasen schließen solche
tierischen, pflanzlichen oder mikrobiellen Ursprungs ein. Mikrobieller
Ursprung ist bevorzugt. Chemisch oder genetisch veränderte Mutanten
sind eingeschlossen. Die Protease kann eine Serinprotease, vorzugsweise
eine basische mikrobielle Protease oder eine Trypsinähnliche
Protease sein. Beispiele von basischen Proteasen sind Subtilisine,
insbesondere solche hergestellt aus Bacillus, z. B. Subtilisin Novo,
Subtilisin Carlsberg, Subtilisin 309, Subtilisin 147 und Subtilisin
168 (beschrieben in WO 89106274). Beispiele von Trypsin-ähnlichen
Proteasen sind Trypsin (z. B. schweinischen oder bovinen Ursprungs)
und die Fusarium-Protease, beschrieben in WO 89/06270.
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Bevorzugte kommerziell erhältliche
Proteaseenzyme schließen
ein solche, die unter den Handelsnamen Alcalase, Savinase, Primase,
Durazym und Esperase von Novo Nordisk A/S (Dänemark) verkauft werden, solche,
die unter dem Handelsnamen Maxatase, Maxacal, Maxapem und Properase
von Gist-Brocades verkauft werden, solche, die unter dem Handelsnamen
Purafect und Furafect OXP von Genencor International vertrieben
werden, und solche, die unter dem Handelsnamen Opticlean und Optimase
von Solvay Enzymes vertrieben werden.
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Lipasen: Geeignete Lipasen schließen solche
bakteriellen oder Pilzursprungs ein. Chemisch oder genetisch modifizierte
Mutanten sind eingeschlossen.
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Beispiele von verwendbaren Lipasen
schließen
ein eine Humicola lanuginosa-Lipase,
z. B. wie in
EP 258 068 und
EP 305 216 beschrieben, eine
Rhizomucor miehei-Lipase, z. B. wie in
EP
238 023 beschrieben, eine Candida-Lipase, wie z. B. eine
C. antarctica-Lipase, z. B. die C. antarctica-Lipase A oder B, beschrieben in
EP 214 761 , eine Pseudomonas-Lipase,
wie z. B, eine P. alcaligenes- und P. pseudoalcaligenes-Lipase,
z. B. wie in EP 218 272 beschrieben, eine P. cepacia-Lipase, z.
B. wie in EP 331 376 beschrieben, eine P. stutzeri-Lipase, z. B.
wie in GB 1,312,034 beschrieben, eine P. fluorescens-Lipase, eine
Bacillus-Lipase, z. B. eine B. subtilis-Lipase (Dartois et al.,
(1993), Biochemica et Biophysica acta 1131, 253–260), eine B. stearothermophilus-Lipase
(JP 64/744992) und eine B. pumilus-Lipase (WO 91/16422).
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Weiterhin kann eine Anzahl von klonierten
Lipasen verwendbar sein, einschließlich der Penicillium camembertii-Lipase,
beschrieben durch Yamaguchi et al., (1991), Gene 103, 61–67), der
Geotricum candidum-Lipase (Schimada, Y. et al., (1989), J. Biochem.,
106, 383–388)
und verschiedenen Rhizopus-Lipasen, wie z. B. einer R. delemar-Lipase
(Hass, M. J. et al., (1991), Gene 109, 117–113) und einer R. niveus-Lipase (Kugimiya
et al., (1992), Biosci. Biotech. Biochem. 56, 716–719) und
einer R. oryzae-Lipase.
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Andere Typen von lipolytischen Enzymen,
wie z. B. Cutinasen, können
auch geeignet sein, z. B. eine Cutinase abgeleitet aus Pseudomonas
mendocina wie beschrieben in WO 88/09367 oder eine Cutinase abgeleitet
aus Fusarium solani pisi (z. B. beschrieben in WO 90/09446).
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Besonders geeignete Lipasen sind
solche wie M1 LipaseTM, Luma fastTM und LipomaxTM (Gist-Brocades),
LipolaseTM und Lipolase U1traTM (Novo
Nordisk A/S) und Lipase P „Amano"
(Amano Pharmaceutical Co. Ltd.).
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Amylasen: Geeignete Amylasen (α oder β) schließen solche
bakteriellen oder Pilzursprungs ein. Chemisch oder genetisch modifizierte
Mutanten sind einge schlossen. Amylasen schließen zum Beispiel ein a-Amylasen
erhalten aus einem speziellen Stamm von B. licheniformis, detaillierter
beschreiben in GB-A-1,296,839.
Kommerziell erhältliche
Amylasen sind DuramylTM, TermamylTM, FungamylTM und
BANTM (erhältlich von Novo Nordisk A/S)
und RapidaseTM und Mlaxamyl PTM (erhältlich von
Gist-Brocades).
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Cellulasen: Geeignete Cellulasen
schließen
solche bakteriellen oder Pilzursprungs ein. Chemisch oder genetisch
veränderte
Mutanten sind eingeschlossen. Geeignete Cellulasen sind in
US 4,435,307 offenbart,
welche aus Humicola insolens hergestellte Pilzcellulase offenbart.
Besonders geeignete Cellulasen sind Cellulasen mit Farbpflegevorzügen. Beispiele
von solchen Cellulasen sind in EP-A-0495257 beschrieben.
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Kommerziell erhältliche Cellulasen sind CelluzymeTM hergestellt aus einem Stamm von Humicola
insolens (Novo Nordisk A/S) und KAC-500(B)TM (Kao
Corporation).
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Oxidoreduktasen: Oxidoreduktasen
sind in z. B. „Enzym
Nomenclature 1992, Academic Press, Inc., San Diego" definiert und
beschrieben. Sie gehören
zu einer Klasse von Enzymen, die den Transfer von Elektronen von
einer Substanz zur anderen (Oxidation-Reduktion) katalysieren. Oxidoreduktasen
schließen
Dehydrogenasen, Reduktasen, Oxidasen, Transhydrogenasen, Catalasen,
Peroxidasen und Oxygenasen ein.
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Spezifischere Beispiele schließen Meerrettich-Peroxidase,
Ligninasen und andere Peroxidasen sowie Oxidasen wie z. B. Laccasen
ein.
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Beispiele von Mikroorganismen-Genera,
die zur Herstellung von geeigneten Oxidoreduktasen verwendet werden
können,
sind: Trametes, Rhizoctonia, Pseudomorias, Bacillus, Streptomyces,
Hygrophorus, Coprinus, Polyporus, Candida, Curvularia, Cercospora,
Mycoliophtora, Aspergillus und Scytalidium. Die Erfindung ist aber
nicht auf Enzyme beschränkt,
die von den oben genannten Taxa abgeleitet sind. Alte Oxidoreduktasen-produzierenden
Mikroorganismen mit den gewünschten
Eigenschaften können
in Verbindung mit dieser Erfindung verwendet werden.
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Die Oxidoreduktase ist vorzugsweise
eine Laccase (EC 1.10.3.2), eine Catalase (EC 1.11.1.6), eine Peroxidase
(EC 1.11.1.7) oder eine Oxidase.
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Eine geeignete Peroxidase ist eine,
die aus einem Mikroorganismus wie z. B. einem Pilz oder einem Bakterium
herstellbar ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Peroxidase
hergestellt aus Coprinus, z. B. C. cinereus oder C. macrorhizus,
oder aus Bacillus, z. B. B. pumilus, vorzugsweise eine Peroxidase
gemäß der internationalen
Patentanmeldung WO 91/05858.
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Das Enzym kann weiterhin eines sein,
das durch ein Verfahren herstellbar ist, enthaltend die Kultivierung
einer Wirtszelle, die mit einem rekombinanten DNA-Vektor transformiert
wurde, der eine DNA-Sequenz trägt,
die für
das Enzym kodiert, wie auch DNA-Sequenzen, die für Funktionen kodieren, die
die Expression der DNA-Sequenz, die für das Enzym kodiert, in einem
Kulturmedium unter Bedingungen erlaubt, die die Expression des Enzyms
erlauben und das Wiedergewinnen des Enzyms aus der Kultur.
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Insbesondere ist eine rekombinant
hergestellte Peroxidase eine Peroxidase hergestellt aus einem Coprinus
sp., insbesondere C. macrorhizus oder C. cinereus gemäß WO 92/16634.
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Catalasen sind sowohl aus tierischen
Quellen (z. B. Rinderleber) als auch aus vielen verschiedenen Mikroorganismen
bekannt. JP-A-2076579 offenbart Catalase aus Aspergillus niger Stamm
NFAG-2. GB-A-2,216,149 offenbart Catalase aus Penicillium. In einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Catalase aus Stämmen von Scytalidium und Humicola
wie in WO 92/17571 beschrieben erhalten.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf eine
unbehandelte Fermentationslösung
oder auf eine Fermentationslösung
angewandt werden, die zuerst z. B. einer pH-Einstellung, einer Temperatureinstellung, einer
Wasserverdünnung
und/oder einer oder mehreren FestlFlüssig-Trenntechniken, wie z.
B. Ausflockung, Zentrifugation, Filtration oder Mikrofiltration,
unterzogen wurde.
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Gemäß der Erfindung wurde gefunden,
dass eine Addition einer löslichen
Feund/oder Al-Verbindung zu der Proteinlösung in einer Flüssigkeit
resultiert, die übenaschend
gut zur Membrankonzentration geeignet ist, da sowohl der Fluss als
auch die Reinheit des Proteins erhöht wird.
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Die Zugabe einer löslichen
Fe- und/oder Al-Verbindung zur Fermentationslösung wird ein unlösliches Präzipitat
ergeben, das hauptsächlich
aus Al- und/oder Fe-Hydroxid
und Verunreinigungen wie z. B. Kohlenhydraten besteht, wenn der
pH der Fermentationslösung
zwischen 4 und 9 ist. Es ist wichtig, dass der pH der Fermentationslösung zwischen
pH 4 und pH 9 gehalten wird. Normalerweise findet das Fällungsverfahren
am effektivsten bei niedrigen pH-Werten statt. Viele Proteine, wie
z. B. die meisten Enzyme, zeigen aber bei niedrigen pH-Werten eine
geringe Stabilität.
Daher muss ein Kompromiss-pH-Wert zwischen einem angemessen effizienten
Verfahren und einer angemessen guten Proteinstabilität gewählt werden.
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Es soll verstanden werden, dass die
Zugabe einer löslichen
Al/Fe-Verbindung zu der Fermentationslösung mit anschließender Fällung der
Hydroxide den pH-Wert verändert,
aber der pH-Wert sollte wieder auf pH 4–9 während der gesamten Fällungsphase
und einer ausreichenden Zeit danach, bis der pH-Wert der Lösung sich
im pH-Bereich zwischen 4–9
stabilisiert, eingestellt werden.
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In manchen Fällen kann es von Vorteil sein,
ein Gemisch aus sauren und basischen Al/Fe-Verbindungen zu verwenden,
um die Menge von Säure/Base
zu verringern, die für
die pH-Einstellung benötigt
wird, vorzugsweise ist überhaupt
keine pH-Einstellung notwendig. Ein Beispiel für eine solche Kombination eines
sauren Salzes und eines basischen Salzes ist Natriumaluminat und
Aluminiumsulfat.
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Wenn eine pH-Einstellung notwendig
ist, kann jede Säure
oder Base verwendet werden, Ameisensäure oder Essigsäure sind
aber als Säuren
bevorzugt.
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Die minimale Menge einer Al/Fe-Verbindung,
die nicht mehr als eine vernachlässigbare
Menge von Verunreinigungen präzipitieren
wird, hängt
von der Art und der Konzentration der Verunreinigungen ab, die minimale
Menge wird aber typischerweise 0,02 Mole Al und/oder Fe pro Liter
Proteinlösung,
vorzugsweise 0,04 Mole Al und/oder Fe pro Liter Proteinlösung, betragen.
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Die maximale Menge an Al/Fe-Verbindung,
die nicht mehr als eine vernachlässigbare
Menge Protein präzipitieren
wird, hängt
von der Art und der Konzentration des Proteins ab, die maximale
Menge wird aber typischerweise ca. 1,2 Mole Al und/oder Fe pro Liter
Proteinlösung,
vorzugsweise 1,0 Mol Al und/oder Fe pro Liter Proteinlösung, betragen.
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Nach der vorliegenden Erfindung kann
jede lösliche
Fe- oder Al-Verbindung oder Mischung hiervon verwendet werden, insbesondere
Al2(SO4)3, NaAlO2, K2Al2O4,
Al(NO3)3
, AlCl3, Al-Acetat,
Al-Formiat, polymeres Aluminiumhydroxychlorid (z. B. EKOFLOCK erhältlich von
Boliden), Fe2(SO4)3, Fe(III)-Formiat, Fe(III)-Acetat, Fe(II)-Formiat
und Fe(II)-Acetat.
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In WO 94/01537 ist offenbart, dass
in einer bevorzugten Ausführungsform
das das lösliche
Aluminat enthaltende Gemisch auch ein mit Wasser mischbares Lösungsmittel
wie z. B. einen Alkohol enthält.
Wir haben gefunden, dass eine opti male Fällung durch Zugabe eines oder
mehrerer Ausflockungsmittel erleichtert wird.
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Gemäß der Erfindung sind verwendbare
Ausflockungsmittel Salze wie z. B. Caund Mg-Salze, insbesondere
Phosphate, Sulfate oder Chloride, z. B. Calciumchlorid, und anorganische
und/oder organische Polymere, die kationisch, anionisch oder nicht-ionisch
sein können,
insbesondere eine Kombination von kationischen und anionischen Polymeren.
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Bevor eine Membrankonzentration der
Proteinlösung,
z. B. der Fermentationslösung,
stattfinden kann, sollten die Al/Fe-Präzipitate durch ein oder mehrere
Klärungsverfahren
entfernt werden, die typischerweise eine Zentrifugation, eine Filtration,
eine Mikrofiltration oder eine Kombination hiervon sind. Die Al/Fe-Präzipitate
können
geeigneterweise durch Trommelfiltration gefolgt von einer Filterpressefiltration
wie in Beispiel 1 und 2 beschrieben entfernt werden.
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Gemäß der Erfindung kann die Membrankonzentration
unter Verwendung irgendeiner Membranausrüstung, die im Stand die Technik
bekannt ist, durchgeführt
werden, es ist aber bevorzugt, dass die Membrankonzentration unter
Verwendung von Ultrafiltrationstechniken wie z. B. Hohlfaser-, Spiralwindungen-
oder Plattenund Rahmeneinheiten durchgeführt wird. Die Membranen können aus
einer Vielfalt von Materialien, wie z. B. Polysulfonmembranen, hergestellt
sein. Bevorzugte Cut-off-Werte werden von den Eigenschaften des
fraglichen Proteins abhängen,
aber gewöhnlicherweise
ist ein Cut-off-Wert im Bereich von 1 bis 100 kD bevorzugt.
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Das gemäß der vorliegenden Erfindung
erreichte Proteinkonzentrat kann weiter auf eine Vielzahl von Weisen
wie z. B. durch chromatographische Verfahren, Adsorption- und/oder
Kristallisationsverfahren gereinigt werden.
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Die Erfindung wird weiter durch die
folgenden Beispiele veranschaulicht, von denen nicht beabsichtigt ist,
den beanspruchten Bereich der Erfindung in irgendeiner Weise zu
beschränken.
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BEISPIEL 1
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Das folgende Beispiel zeigt die einzigartige
Korrelation zwischen der Verwendung von Aluminat und der Verbesserung
der Kapazität
(Fluss) in der folgenden Ultrafiltration über eine Polysulfonmembran
bei Aufreinigung einer Protease aus einer Fermentationslösung.
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Eine Fermentationslösung enthaltend
Protease (SavinaseTM) aus Bacillus lentus,
erhalten wie in US-A-3,723,250 beschrieben, wurde dem erfindungsgemäßen Verfahren
unterzogen.
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Drei Versuche mit drei verschiedenen
Mengen an Aluminat wurden in der folgenden Weise durchgeführt:
Nach
der Fermentation wurden Wasser und Calciumchlorid zu der Protease
zugefügt,
die Lösung
in den in Tabelle 1 angegebenen Mengen enthielt. Dann wurde Natriumaluminat
(dosiert als eine 20%ige w/v-Lösung)
zugefügt
(0,8 kg pro 100 kg Lösung
im Versuch A; 1,6 kg pro 100 kg Lösung im Versuch B und 2,4 kg
pro 100 kg Lösung
im Versuch C), wobei zur gleichen Zeit der pH der Lösung durch
Zugabe von Ameisensäure
bei pH 8 gehalten wurde. Schließlich
wurden die Ausflockungsmittel (Superfloc C 521 und Superfloc A 130)
in den in der Tabelle 1 angegebenen Mengen zugefügt: Tabelle
1
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Danach wurde die so behandelte Fermentationslösung trommelgefiltert
und weiter über
eine Filterpresse gefiltert. Schließlich wurde die Lösung bei
7–15°C auf einer
18 m2 DDS 35 L-Platte und einem Rahmensystem
mit GR 61 PP-Membranen ultrafiltriert. Die Membranen waren aus Polysulfon
mit einem Cut-off--Wert von ca. 20.000 D hergestellt.
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Die Enzymkonzentration des Trommelfiltrats
in Versuch A, B und C war auf dem gleichen Niveau.
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Die Flusseigenschaften der drei Versuche
sind in
1 gezeigt: (
: 0,8 kg NaAlO
2 pro 100 kg Fermentationslösung (Versuch
A); +: 1,6 kg NaAlO
2 pro 100 kg Fermentationslösung (Versuch
B); *: 2,4 kg NaAlO
2 pro 100 kg Fermentationslösung (Versuch
C)). Der Konzentrationsfaktor (C.F.) wurde als V
An fang/V
Konzentrat berechnet.
Relevante Flussdaten sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Relevante Reinheitsdaten der konzentrierten
Produkte (A, B und C) sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Die in Tabelle 3 gezeigten Reinheitsdaten
zeigen deutlich, dass eine höhere
Aluminatdosis eine höhere
Reinheit des Enzyms pro g Trockensubstanz und eine niedrigere Konzentration
an gefärbten
Spezies pro Aktivitätseinheit
ergibt.
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BEISPIEL 2
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Das folgende Beispiel zeigt die einzigartige
Korrelation zwischen der Verwendung von Aluminat und der Verbesserung
der Kapazität
(Fluss) in der folgenden Ultrafiltration über ein Hohlfasermodul bei
Aufreinigung einer Amylase aus einer Fermentationslösung.
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Eine Fermentationslösung enthaltend
eine Bacillus licheniformis-Amylase (TermamylTM)
wurde dem erfindungsgemäßen Verfahren
unterzogen.
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Drei Versuche wurden mit verschiedenen
Mengen Aluminat auf die folgende Weise durchgeführt:
Nach der Fermentation
wurden Wasser und Calciumchlorid zu der Amylase zugefügt, die
Lösung
in den in Tabelle 4 angegebenen Mengen enthielt. Dann wurde Natriumaluminat
(dosiert als eine 20 %ige w/v-Lösung)
zugefügt
(0 kg pro 100 kg Lösung
in Versuch A; 1 kg pro 100 kg Lösung
in Versuch B und 4,2 kg pro 100 kg Lösung in Versuch C), wobei zur
gleichen Zeit der pH der Lösung
durch Zugabe von Ameisensäure
bei pH 8 gehalten wurde. Schließlich
wurden Ausflokkungsmittel (Superfloc C 521 und Superfloc A 130)
in den in Tabelle 4 angegebenen Mengen zugefügt: Tabelle
4
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Die Wassermenge wurde so eingestellt,
dass die gleiche Enzymkonzentration in allen Ausflockungssuspensionen
erhalten wurde.
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Die Flocken wurden durch Trommelfiltration
ohne irgendeine zusätzliche
Verdünnung
mit Leitungswasser von der klaren Flüssigkeit getrennt.
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Nach der Trommelfiltration wurde
das Produkt weiter über
eine Filterpresse filtriert, um einen NTU-Wert unter 100 zu erhalten,
und schließlich
bei 7–15°C über ein
Romicon/Koch 2,3 m2 Hohlfasermodul (PM5,
1,1 mm in ID) mit einem Cutoff-Wert von 5.000 D ultrafiltriert.
Das Modul war auf einen TMP-Wert von ca. 1,2 Bar und eine Durchflussgeschwindigkeit
von ca. 1 m/s eingestellt. Nach 10 Stunden Betrieb wurde die Ultrafiltration
gestoppt.
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In
2 ist
der Fluss (L/m
2/Stunde) als Funktion des
Konzentrationsfaktors für
die drei verschiedenen Typen von Filtraten gezeigt (
: 0 kg NaAlO
2 pro
100 kg Ferrnentationslösung
(Versuch A); +: 1 kg NaAlO
2 pro 100 kg Fermentationslösung (Versuch
B); *: 4,2 kg NaAlO
2pro 100 kg Fermentationslösung (Versuch
C)).
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In Tabelle 5 sind die Flussergebnisse
zusammengefasst.
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Relevante Reinheitsdaten der konzentrierten
Produkte sind in Tabelle 6 gezeigt.
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Die in Tabelle 6 gezeigten Reinheitsdaten
zeigen deutlich, dass eine höhere
Aluminatdosis niedrigere Kohlenhydratniveaus und eine niedrige Konzentration
gefärbter
Spezies ergibt.
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BEISPIEL 3
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Das folgende Beispiel zeigt die einzigartige
Korrelation zwischen der Verwendung von Aluminiumsulfat (natürliches
Alunogenit) und der Verbesserung der Kapazität (Fluss) in der folgenden
Ultrafiltration über
Polysulfonmembran bei Aufreinigung einer Protease aus einer Fermentationslösung.
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Eine Fermentationslösung enthaltend
Protease (SavinaseTM) aus Bacillus lentus,
erhalten wie im US-Patent Nr. 3,723,250 beschrieben, wurde dem erfindungsgemäßen Verfahren
unterzogen.
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Zwei Versuche wurden durchgeführt. Der
erste Versuch (Versuch A) ohne Aluminiumsulfat und der zweite Versuch
(Versuch B) mit 14% w/w Al2(SO4)3 × 18H2O. Beide bei pH = 8,0.
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Nach Fermentation wurden Wasser und
Calciumchlorid zu der Protease zugefügt, die Lösung in den in Tabelle 7 angegebenen
Mengen enthielt. Dann wurde Aluminiumsulfat (dosiert als eine 30%-ige
w/w-Lösung)
zugefügt
(Versuch B), wo bei zur gleichen Zeit der pH der Lösung durch
Zugabe von Natriumhydroxid bei pH = 8 gehalten wurde. Schließlich wurden
die Ausflockungsmittel (Superfloc C 521 und Superfloc A 130) in den
in Tabelle 7 angegebenen Mengen zugefügt.
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Danach wurden die so behandelten
Fermentationslösungen über eine
Drucknutsche filtriert.
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Schließlich wurden die Lösungen aus
Versuch A und Versuch 8 bei 10°C über 27 cm2 Amicon-Zellen mit PM10-Membranen bei 3,0
Bar ultrafiltriert. Die Membranen waren aus Polysulfon mit einem
Cut-off--Wert von ca. 10.000 D hergestellt.
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Die Enzymkonzentration der Filtrate
in den zwei Versuchen war auf dem gleichen Niveau.
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Die Flusseigenschaften der zwei Versuche
sind in 3 gezeigt. Der
Konzentrationsfaktor (C.F.) wurde als VAnfang/VKonzentrat berechnet, wobei V das Volumen
ist. Der Ertrag wurde als NPUEnde/NPUAnfang * 100 berechnet, wobei NPU die Menge
der Novo Proteaseeinheiten ist. Relevante Flussdaten sind in Tabelle
8 gezeigt.
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Die Proteaseeinheiten wurden wie
unten beschrieben bestimmt:
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Proteolytische Aktivität
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Die proteolytische Aktivität kann unter
Verwendung von Kasein als Substrat bestimmt werden.
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Eine Kaseinproteaseeinheit (NPU)
ist als die Enzymmenge definiert, die 1 mM einer primären Aminogruppe
(bestimmt durch Vergleich mit einem Serinstandard) pro Minute unter
Standardbedingungen, d. h. Inkubation für 30 Minuten bei 25°C und pH
9,5, freisetzt.
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Relevante Reinheitsdaten der konzentrierten
Produkte (A und B) sind in Tabelle 9 gezeigt.
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Die in Tabelle 9 gezeigten Reinheitsdaten
zeigen deutlich, dass eine höhere
Dosis Aluminiumsulfat eine höhere
Reinheit des Enzyms pro g Trockensubstanz und eine niedrigere Konzentration
gefärbter
Spezies pro Aktivitätseinheit
ergibt.
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BEISPIEL 4
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Das folgende Beispiel zeigt die einzigartige
Korrelation zwischen der Verwendung von Eisensulfat und der Verbesserung
der Kapazität
(Fluss} in der folgenden Ultrafiltration über Polysulfonnembran bei Aufreinigung
einer Protease aus Fermentationslösung.
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Eine Fermentationslösung enthaltend
Protease (SavinaseTM) aus Bacillus lentus,
erhalten wie in US-Patent Nr. 3,723,250 beschrieben, wurde dem erfindungsgemäßen Verfahren
unterzogen.
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Zwei Versuche wurden durchgeführt. Der
erste Versuch (Versuch A) ohne Eisensulfat und der zweite Versuch
(Versuch B) mit 3,45% w/w Fe2(SO4)3 × 7H2O. Beide bei pH = 8,0.
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Nach Fermentation wurden Wasser und
Calciumchlorid zu der Protease zugefügt, die Lösung in den in Tabelle 10 angegebenen
Mengen enthielt. Dann wurde Eisensulfat (dosiert als eine 30%ige
w/w-Lösung) zugefügt (Versuch
B), wobei gleichzeitig der pH der Lösung durch Zugabe von Natriumhydroxid
bei pH = 8 gehalten wurde. Schließlich wurden Ausflockungsmittel
(Superfloc C 521 und Superfloc A 130) in den in Tabelle 10 angegebenen
Mengen zugefügt.
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Danach wurde die so behandelte Fermentationslösung über eine
Drucknutsche filtriert. Schließlich wurden
die Lösungen
aus Versuch A und Versuch B bei 10 °C und 3 Bar(o) über 27 cm2 Amicon-Zellen mit PM10-Membranen ultrafiltriert.
Die Membranen waren aus Polysulfon mit einem Cut-off-Wert von ca.
10.000 D hergestellt.
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Die Enzymkonzentration der Filtrate
in den beiden Versuchen war auf demselben Niveau.
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Die Flusseigenschaften der zwei Versuche
sind in 4 gezeigt. Der
Konzentrationsfaktor (C.F.) wurde als VAnfang/VKonzentrat berechnet, wobei V das Volumen
ist. Der Ertrag wurde berechnet als NPUEnde/NPUAnfang * 100, wobei NPU die Menge an Novo
Proteaseeinheiten ist. Relevante Flussdaten sind in Tabelle 11 gezeigt.
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Relevante Reinheitsdaten der konzentrierten
Produkte (A und B) sind in Tabelle 12 gezeigt.
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Die in Tabelle 12 gezeigten Reinheitsdaten
zeigen deutlich, dass eine höhere
Dosis Eisensulfat eine höhere
Reinheit des Produktes pro g Trockensubstanz und eine niedrigere
Konzentration an gefärbter
Spezies pro Aktivitätseinheit
ergibt.