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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Herstellung
von Latex-Zusammensetzungen
mit besonders feinen Partikelgrößen in Abwesenheit
klassischer, d. h. nichtpolymerer Tenside, die für alle Anwendungen bestimmt
sind, bei denen eine gute Imprägnierung
und eine gewisse Hydrophobierung notwendig sind.
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Die
Dispersionsfeinheit ist eine wesentliche Eigenschaft für derartige
Anwendungen, da sie ihre Eignung zur Imprägnierung des Trägers bedingt.
Es besteht Einigkeit über
das Interesse, über
einen Latex zu verfügen,
dessen Teilchengröße zwischen
30 und 150 nm liegt.
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Stand der Technik
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Die
Latices, die die industrielle Praxis eingeführt hat, beispielsweise die,
die in der deutschen Patentanmeldung
DE
25 48 393 aufgeführt
sind, bestehen aus wäßrigen Dispersionen,
die aus den folgenden, sukzessiven Schritten hervorgegangen sind:
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- 1) Herstellung eines Präpolymeren (nachstehend Polymer
A) in einem lösenden
(mit Wasser mischbaren) Milieu, ausgehend von einer Kombination
hydrophober und hydrophiler Monomere, die Carbonsäurefunktionen
tragen, Neutralisieren der Säurefunktionen
und Lösen
des Polymeren A in Wasser.
- 2) Polymerisation eines Gemisches von hydrophoben Monomeren
(Monomere B), zusammengesetzt aus Styrol und (Meth)acrylestern,
in dem aus dem vorstehendem Schritt 1) hervorgegangenen Milieu.
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Man
fürchtet
jedoch in diesen Emulsionen die Störeffekte, unter anderem die
Wasserempfindlichkeit der Emulsion nach der Filmbildung, die die
Gegenwart von Tensiden mit sich bringt, insbesondere die nichtpolymeren,
nichtionischen Tenside wie die ethoxylierten Fettalkohole oder die
nichtpolymeren, anionischen Tenside wie Natriumoleat oder Natriumlaurylsulfat,
wie man ihnen zum Beispiel in dem im US-Patent 4,868,259 (Goodyear)
offenbarten Verfahren begegnet. Im übrigen neigt die Reglementierung
immer mehr dazu, Produkte, die organische flüchtige Lösungsmittel enthalten, vom Markt
zu nehmen. Es erweist sich demnach, wenn man den Polymerisationsverfahren
des Standes der Technik folgt, als unmöglich, einerseits während der
Phase der Herstellung des Polymeren A der Verwendung von Lösungsmitteln
zu entgehen, die in der Zubereitung verbleiben, und andererseits
ebenso feine Korngrößenverteilungen
zu erhalten, ohne sich auf die Verwendung von sehr bedeutenden Mengen
an nichtpolymeren Tensiden zu stützen.
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Allgemeine Beschreibung
der Erfindung
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Die
Latex-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung entsprechen diesen
Forderungen. Es handelt sich um Latices, deren mittlerer Teilchendurchmesser
zwischen 30 und 150 nm liegt, die man durch Polymerisation eines
Gemisches aus ethylenisch ungesättigten
hydrophoben Monomeren erhält,
das aus Styrol und (Meth)acrylsäureestern
besteht, in Emulsion in einer wäßrigen Lösung eines
in Wasser löslichen
oder dispergierbaren amphiphilen Copolymeren mit einem Zahlenmittel
der Molmasse (Mn) zwischen 500 und 5.000 und einer Säurezahl
kleiner als 500, das selbst aus einer Kombination von ethylenisch
ungesättigten
hydrophoben Monomeren und Maleinsäureanhydrid als hydrophilem
Monomeren besteht, wobei die genannte wäßrige Lösung des wasserlöslichen
amphiphilen Polymeren frei von allen anderen Tensiden oder Schutzkolloiden
ist. Dieses Polymer, dessen Molmasse wesentlich geringer ist als
die der Polymeren A des Standes der Technik, wird nachstehend und
aus sprachlicher Bequemlichkeit als "das Oligomere" bezeichnet. Die Polymerisation wird
in Gegenwart eines Radikalstarters durchgeführt.
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Latices
dieser Art sind in der EP-A-675 177 (Goodrich) offenbart. Die der
vorliegenden Erfindung weisen einen Massenanteil an amphiphilem
Copolymeren, bezogen auf die Trockensubstanz des Latex, zwischen 10
und 50 % auf, der einem Kompromiß zwischen den gegensätzlichen
Eigenschaften des Oligomeren und der Monomeren entspricht, die der
Polymerisation unterworfen werden, dank dessen man nun über eine
Dispersion feiner Teilchen verfügen
kann, die zeitlich stabil sein und deren bei der Ausfällung gebildete
Filme nicht allzu wasserempfindlich sein sollten. Die Analyse der
erfindungsgemäß erhaltenen
Latices läßt erkennen,
daß ihr
Gehalt an freiem Oligomeren unterhalb von dem liegt, den man erwarten
könnte,
wenn dieses Oligomer nur als Monomerdispergiermittel oder als Schutzkolloid
funktioniert hätte.
Man ist berechtigt zu denken, daß ein Teil dieses Oligomeren
sich in den Partikeln eingebaut findet, die die dispergierte Phase
des Latex bilden. Diese Hypothese wird durch die Messung der Übergangstemperatur
der erhaltenen Produkte gestützt,
die sich klar von der unterscheidet, die von dem einfachen Copolymeren
der hydrophoben Monomeren erwartet worden wäre, die der Polymerisation
innerhalb der Lösung
des amphiphilen Oligomeren unterworfen worden waren. Der durch Zentrifugieren
erhaltene Anteil der von Latexteilchen freien wäßrigen Phase der Dispersion stützt ebenfalls
diese Hypothese, da sich nur ein Teil des Ausgangsoligomeren nach
dem Zentrifugieren in der wäßrigen Phase
findet. Man hat daher wohl einen Teil des Ausgangsoligomeren auf
den Latexteilchen fixiert, und es ist in diesem Sinne, daß man die
erfindungsgemäßen Latices
als Latex-Zusammensetzungen kennzeichnet.
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In
diesen Systemen können
die der Polymerisation in der Lösung
des amphiphilen Oligomeren unterworfenen hydrophoben Monomeren entweder
Styrol oder dessen Abkömmlinge,
(Meth)acrylsäureester,
unter denen fluorierte Monomere vorkommen können, die von der Veresterung
der (Meth)acrylsäure
mit einem perfluorierten Alkohol stammen oder auch eine Mischung
dieser Monomeren sein.
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Das
amphiphile Copolymere ist vorzugsweise ein Copolymeres eines oder
mehrerer hydrophober Monomerer ausgewählt aus der Gruppe von Styrol
oder seinen Derivaten, Isobuten oder seinen Derivaten, den (Meth)acrylsäureestern
und einem oder mehreren hydrophilen Monomeren der Gruppe von (Meth)acrylsäure und
Maleinsäureanhydrid,
wobei letzteres teilweise durch einen Alkohol oder ein Amin modifiziert
sein kann, mit der Maßgabe,
daß es,
so modifiziert, in einem wäßrigen Medium
wasserlöslich
oder wasserdispergierbar bleibt. Vorzuziehen sind die Copolymeren
Styrol-Maleinsäureanhydrid,
deren Maleinsäureanhydrid-Teil
teilweise mit einem Alkohol oder Amin modifiziert oder unmodifiziert
sein kann, deren Säure-Index
zwischen 150 und 500, vorzugsweise zwischen 200 bis 300, liegen
kann. Man erhält
sie nach der im US-Patent 3,085,994 (SINCLAIR) beschriebenen Copolymerisationsmethode.
Man kann dem Erfordernis eines mäßigen Säure-Index (von
höchstens
500) Rechnung tragen, indem man zu Copolymeren mit einem begrenzten
Gehalt an Maleinsäureanhydrid
greift. Man kann auch durch teilweises Verestern oder Amidieren
des Maleinsäureanhydrids modifizierte
Harze verwenden. Für
die Veresterung bevorzugt man geradkettige aliphatische Alkohole
von C3 bis C18,
cyclische Alkohole wie Cyclohexanol oder Alkohole, die aus der Veretherung
von Ethylen- oder Propylenglykol hervorgegangen sind. Als modifizierte
Amine bevorzugt man die aliphatischen Amine von C3 bis
C18 oder die cyclischen Amine, die gleichzeitig
ein primäres
und tertiäres
Amin tragen, wie Dimethylaminopropylamin.
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Die
Polymerisation der hydrophoben Monomeren in Emulsion wird in klassischer
Weise geführt,
in Gegenwart von wasserlöslichen
Startern wie den Persulfaten von Ammonium, Kalium oder Natrium oder
auch in Gegenwart von Wasserstoffperoxid und einem Redoxkatalysator.
Die Polymerisationstemperatur liegt zwischen 40 und 90 °C, vorzugsweise
zwischen 65 und 85 °C.
Die Konzentration an Feststoffen liegt zwischen 20 und 60 %, vorzugsweise
zwischen 25 und 45 %. Die Polymerisation kann nach einem Verfahren
in geschlossenem Reaktor oder halbkontinuierlich erfolgen. Im ersten
Fall werden die Monomeren sowie der Starter insgesamt in die Lösung des
Oligomeren A eingebracht, gleich zu Beginn der Polymerisation und
das Reaktionsgemisch wird während
einer Zeitdauer, die von 2 bis 4 Stunden schwanken kann, auf Temperatur
und in Bewegung gehalten. Im zweiten Fall ermöglichen zwei Dosierpumpen,
die eine das Monomerengemisch, die andere den Starter kontinuierlich
in die Lösung
des Oligomeren einzubringen, die in Bewegung und auf Temperatur
gehalten wird. Die Dauer der Zufuhr der Monomeren und des Starters
liegt zwischen 30 Minuten und 4 Stunden, je nach der Menge und Art
der zuzuführenden
Monomeren. Am Ende des Zulaufs wird das Reaktionsgemisch während einer
Zeitdauer, die von 0 bis 4 Stunden schwanken kann, in Bewegung und
auf Temperatur gehalten, um die Polymerisation der Monomeren zu
Ende zu bringen.
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Die
Feinheit der Dispersion der erfindungsgemäßen Latex-Zusammensetzungen
sowie das Fehlen von Tensid in ihrer Formulierung lassen diese auf
verschiedenen Anwendungsgebieten sehr schätzen, wo eine gute Imprägnierung
des Trägers
sowie eine gewisse Hydrophobie verlangt werden – Papierleimung im Stoff oder
oberflächlich,
Lederfinish; Textilausrüstung,
Lacke und Lasuren für
Holz; Betonanstrichfarben, Zemente, Gips, Ziegel, Hilfsmetalle für Zemente
und Mörtel,
Tinten und Druckfarben; Fliesenkleber; Hilfsmittel für Zement
und Mörtel;
nicht pigmentierte Überzüge für Leder,
Metalle und Kunststoffe. Sie stellen insbesondere exzellente Agentien
für die
Papierleimung im Stoff oder oberflächlich und exzellente Hilfsmittel
für die
Formulierung lösungsmittelfreier
Lacke dar. Die lösungsmittelfreien
Lacke, die diese Latex-Zusammensetzungen als filmbildende Hilfsmittel
enthalten, sind ebenfalls Gegenstände der Erfindung.
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BEISPIELE
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In
den nachstehenden Beispielen wurden die Teilchengrößen auf
einem Gerät
Coulter N4SD gemessen. Die Molmassen wurden mittels GPC in einem
Lösungsmittel
THF + 5 % Essigsäure
an chromatografischen Säulen
vom Typ "PL-Gel" bestimmt.
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BEISPIEL 1: Stand der Technik
(Beispiel 7 des Patents DE 2548393)
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In
einen Dreihalskolben aus Glas mit einem Fassungsvermögen von
3 Litern, der mit einer mechanischen Rührung ausgestattet ist, bringt
man nacheinander 22,62 g Acrylsäure,
40 g Isopropanol, 80 g Styrol, 55 g einer Lösung von Dimethylformamid,
die 15 g Maleinsäureanhydrid
und 3 g Azoisobutyronitril (AIBN) enthält.
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Die
Mischung wird unter Stickstoff und unter Rühren auf 80 °C gebracht
und so während
5 Stunden gehalten. Am Ende dieses Zeitraums fügt man 650 ml Wasser und 45
ml einer wässrigen
28 %igen Lösung von
Ammoniak zu. Das Ganze löst
sich während
15 Minuten bei etwa 70 °C.
Man fügt
dann zu dieser Lösung 15
g Natriumoleat.
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Nachdem
auf diese Weise das Polymere A dargestellt worden ist, fügt man kontinuierlich
bei 85 °C unter
Stickstoff und unter Rühren,
während
etwa zwei Stunden mittels einer Dosierpumpe ein Gemisch aus 130
g Styrol und 150 g Butylacrylat zu, sowie eine Lösung von 5 g (NH4)2S2O8 in
100 g Wasser.
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Das
Reaktionsgemisch wird noch 2 Stunden auf 85 °C gehalten, dann unter schwachem
Rühren
abgekühlt.
Man erhält
auf diese Weise eine Latex-Zusammensetzung, deren Eigenschaften
die folgenden sind:
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- Trockenextrakt = 35,5 %
- Brookfield Viskosität
bei 23 °C
= 9.400 mPa·s
- pH=8,5
- Mittlerer Teilchendurchmesser = 434 nm.
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Zu
betonen sind die negativen Eigenschaften der in diesem Beispiel
erhaltenen Latex-Zusammensetzung:
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- – erhöhte Teilchengröße > 100 nm,
- – Gegenwart
von Tensid,
- – Gegenwart
von organischem Lösungsmittel.
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BEISPIEL 2: (erfindungsgemäß)
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In
einen Dreihalskolben aus Glas mit einem Fassungsvermögen von
20 Litern, der mit einer mechanischen Rührung ausgestattet ist, bringt
man nacheinander 1.269 g eines aus 74,3 Massen-% Styrol und 25,7 Massen-%
Maleinsäureanhydrid
bestehenden Oligomeren einer Molmasse von 1.900, 6.825 g entmineralisiertes
Wasser und 500 g Ammoniak 28 %ig in Wasser. Die Gesamtheit der Reaktionsteilnehmer
wird auf 60 °C geheizt
und bis zur Lösung
des Oligomeren am Rühren
gehalten. Man bringt die Lösung
auf 85 °C,
dann fügt man
unter Stickstoff und unter Rühren
eine Mischung von 1.374 g Styrol und 1.587 g Butylacrylat sowie
eine Lösung
von 52,9 g (NH4)2S2O8 in 1.057 g Wasser
zu der vorher hergestellten Oligomerlösung bei 85 °C, wobei man
während
zwei Stunden kontinuierlich mit Hilfe von Dosierpumpen vorgeht.
Das Reaktionsgemisch wird noch 2 Stunden auf 85 °C gehalten, dann unter schwachem
Rühren
abgekühlt.
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Man
erhält
einen Latex, dessen Eigenschaften die folgenden sind:
-
- Trockenextrakt = 23,5 %
- Brookfield Viskosität
bei 23 °C
= 20 mPa·s
- pH = 8,85
- Mittlerer Teilchendurchmesser = 55 nm
- Tg=25°C
-
Man
wird die Feinheit der Partikelgröße im Verhältnis zum
Beispiel 1 des Standes der Technik bemerken. Man wird ebenfalls
bemerken, dass die erhaltene Tg deutlich verschieden ist von der
des Copolymerisats Styrol/Butylacrylat, das unter denselben Bedingungen
polymerisiert ist, jedoch in Abwesenheit des Oligomeren, das den
Gegenstand des Beispiels 3 bildet.
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BEISPIEL 3: (Gegenbeispiel)
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Dieses
Beispiel hat zum Ziel, den wesentlichen Beitrag des Oligomeren zu
den Endeigenschaften der Latex-Zusammensetzung zu zeigen. Es wird
unter denselben Bedingungen wie das Beispiel 2 ausgeführt, jedoch
in Gegenwart der klassischen nicht-polymerenTenside, um die dem
erfindungsgemäßen Oligomeren
zugefallene dispergierende Funktion auszufüllen.
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In
einen Dreihalskolben aus Glas mit einem Fassungsvermögen von
20 Litern, der mit einer mechanischen Rührung ausgestattet ist, werden
nacheinander 14.919 g entmineralisiertes Wasser, 80,13 g Polyethylenglykol-isotridecylether
und 32,04 g Polyethylenglycol-Natriumsulfat-Laurylether eingefüllt. Die
Gesamtheit der Reaktionsteilnehmer wird bei Raumtemperatur gerührt, bis
man eine homogene Lösung
erhält.
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Nach
der Auflösung
bringt man die Temperatur auf 85 °C
und führt
unter Stickstoff und unter Rühren während zwei
Stunden kontinuierlich ein Gemisch von 1.374 g Styrol und 1.587
g Butylacrylat sowie eine Lösung
von 52,9 g (NH4)2S2O4 in 1.057 g Wasser
zu. Das Reaktionsgemisch wird noch 2 Stunden auf 85 °C gehalten,
dann unter schwachem Rühren
abgekühlt.
Man erhält
einen Latex, dessen Eigenschaften die folgenden sind:
-
- Trockenextrakt = 19,5 %
- Brookfield Viskosität
bei 23 °C
= 15 mPa·s
- pH = 1,85
- Mittlerer Teilchendurchmesser = 293 nm
- Tg=15°C
-
Man
wird bemerken, dass trotz der Anwesenheit einer relativ bedeutenden
Menge an Tensiden im Verhältnis
zu den Monomeren man keine Dispersion von besonders feinen Partikeln
erhalten hat.
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BEISPIEL 4
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Dieses
Beispiel hat, ebenso wie das folgende, zum Ziel, die Flexibilität der erfindungsgemäßen Polymerisation
gegenüber
den zugeführten
Monomeren zu zeigen. In einen Dreihalskolben aus Glas mit einem Fassungsvermögen von
20 Litern, der mit einer mechanischen Rührung ausgestattet ist, bringt
man nacheinander 1.269 g desselben Monomeren wie in Beispiel 2,
6.825 g entmineralisiertes Wasser und 500 g Ammoniak 28 %ig in Wasser.
Die Gesamtheit der Reaktionsteilnehmer wird auf 60 °C erwärmt, und
am Rühren
gehalten, bis zur Auflösung
des dispergierend wirkenden Copolymeren niedriger Masse. Man bringt
die Lösung auf
eine Temperatur von 85 °C
und fügt
unter Stickstoff und unter Rühren
kontinuierlich innerhalb von zwei Stunden eine Mischung von 1.586
g Styrol, 687 g Butylacrylat und 687 g Isobutylacrylat sowie eine
Lösung
von 52,9 g (NH4)2S2O8 in 1.057 g Wasser
zu. Das Reaktionsgemisch wird noch 2 Stunden auf 85 °C gehalten,
dann unter schwachem Rühren
abgekühlt.
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Man
erhält
einen Latex, dessen Eigenschaften die folgenden sind:
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- Trockenextrakt = 23,4 %
- Brookfield Viskosität
bei 23 °C
= 15 mPa·s
- pH = 8,8
- Mittlerer Teilchendurchmesser = 54 nm.
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BEISPIEL 5
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In
einen Dreihalskolben aus Glas mit einem Fassungsvermögen von
3 Litern, der mit einer mechanischen Rührung ausgestattet ist, bringt
man nacheinander 120 g desselben Monomeren wie in Beispiel 2, 1.150 g
entmineralisiertes Wasser und 47,5 g Ammoniak 28 %ig in Wasser.
Die Gesamtheit der Reaktionsteilnehmer wird auf 60 °C geheizt
und bis zur Lösung
des dispergierend wirkenden Copolymeren niedriger Masse am Rühren gehalten.
Die Gesamtheit der Reaktionsteilnehmer wird auf 60 °C geheizt
und bis zur Lösung
des Oligomeren am Rühren
gehalten. Man bringt dann die Lösung
unter Stickstoff und unter Rühren
auf 85 °C,
dann fügt
man kontinuierlich eine Mischung von 140 g Styrol, 70 g Butylacrylat
und 70 g 2-Ethylhexylacrylat sowie eine Lösung von 5 g (NH4)2S2O8 in
100 g Wasser zu. Das Reaktionsgemisch wird noch 2 Stunden auf 85 °C gehalten,
dann unter schwachem Rühren
abgekühlt.
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Man
erhält
einen Latex, dessen Eigenschaften die folgenden sind:
-
- Trockenextrakt = 24,5 %
- Brookfield Viskosität
bei 23 °C
= 15 mPa·s
- pH = 8,8
- Mittlerer Teilchendurchmesser = 46 nm.
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BEISPIEL 6
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Dieses
Beispiel zeigt die Möglichkeit,
als Oligomer ein Copolymer vom Typ Styrolverestertes Maleinsäureanhydrid
geringer Molmasse zu verwenden.
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In
einen Dreihalskolben aus Glas mit einem Fassungsvermögen von
3 Litern, der mit einer mechanischen Rührung ausgestattet ist, bringt
man nacheinander 120 g eines aus 66,5 Massen-% Styrol und 33,5 Massen
% Maleinsäureanhydrid
bestehenden Oligomeren (Molmasse von 1.900), 1.150 g entmineralisiertes Wasser
und 32,5 g Ammoniak 28 %ig in Wasser. Die Gesamtheit der Reaktionsteilnehmer
wird auf 60 °C
geheizt und bis zur Lösung
des Oligomeren am Rühren
gehalten. Man bringt dann die Lösung
unter Stickstoff und unter Rühren
auf 85 °C,
dann fügt
man kontinuierlich eine Mischung von 130 g Styrol, 150 g Butylacrylat sowie
eine Lösung
von 5 g (NH4)2S2O8 in 100 g Wasser
zu der vorher hergestellten Oligomerlösung bei 85 °C zu. Das
Reaktionsgemisch wird noch 2 Stunden auf 85 °C gehalten, dann unter schwachem
Rühren
abgekühlt.
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Man
erhält
einen Latex, dessen Eigenschaften die folgenden sind:
-
- Trockenextrakt = 24,5 %
- Brookfield Viskosität
bei 23 °C
= 20 mPa·s
- pH = 8,8
- Mittlerer Teilchendurchmesser = 85 nm.
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BEISPIEL 7 (Vergleichsbeispiel)
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Dieses
mit Beispiel 2 vergleichende Beispiel hat zum Ziel, den Einfluss
der Molmasse des Oligomeren auf die Eigenschaften der Dispersion
zu zeigen.
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In
einen Dreihalskolben aus Glas mit einem Fassungsvermögen von
3 Litern, der mit einer mechanischen Rührung ausgestattet ist, bringt
man nacheinander 120 g eines aus 74,3 Massen-% Styrol und 25,7 Massen-%
Maleinsäureanhydrid
bestehenden Oligomeren (Molmasse gleich 10.000), 1.150 g entmineralisiertes
Wasser und 32,5 g Ammoniak 28 %ig in Wasser. Die Gesamtheit der
Reaktionsteilnehmer wird auf 60 °C geheizt
und bis zur Lösung
des Oligomeren am Rühren
gehalten. Man bringt dann die Lösung
auf 85 °C,
dann fügt
man unter Stickstoff und unter Rühren
eine Mischung von 130 g Styrol und 150 g Butylacrylat sowie eine Lösung von
5 g (NH4)2S2O8 in 100 g Wasser.
Das Reaktionsgemisch wird noch 2 Stunden auf 85 °C gehalten, dann unter schwachem
Rühren
abgekühlt.
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Man
erhält
einen Latex, dessen Eigenschaften die folgenden sind:
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- Trockenextrakt = 24,5 %
- Mittlerer Teilchendurchmesser = 234 nm.
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Man
wird bemerken, dass, obwohl das Ausgangsoligomere dieselbe chemische
Zusammensetzung aufweist wie das des Beispiels 2, der Unterschied
der Molmasse zwischen den beiden Oligomeren zu Dispersionen mit
sehr unterschiedlichen Eigenschaften führt, insbesondere auf der Ebene
der Teilchengrößen.
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BEISPIEL 8: Anwendung auf
die Formulierung von matten, lösungsmittelfreien
Lacken
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Man
formuliert zwei Lacke nach dem Rezept:
Wasser | 251,1 |
Natrosol
250 HHR (Cellulose-Verdicker) | 4,0 |
NOPCO
8034 (Schaumverhinderer) | 2,2 |
COATEX
P90 (Dispergiermittel) | 1,9 |
MERGAL
KGN (Bakterizid) | 1,4 |
TiO2 RL 68 (Pigment) | 110,0 |
LUZENAC
20MO (Talk – Füllstoff) | 50,0 |
HYDROCARB
(CaCO3 – Füllstoff) | 200,0 |
DURCAL
5 (CaCO3 – Füllstoff) | 270,0 |
Latex | 107,4 |
NHOH
(20%ige Lauge) | 2,0 |
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Die
in diesen Formulierungen verwendeten Latices wurden nach dem in
den Beispielen 4 bis 6 beschriebenen Prozess erhalten, wobei das
Styrol/Maleinsäureanhydrid-Harz
der Molmasse Mn von 1.600 50,5 % Styrol und 49,5 % Maleinsäureanhydrid
und einen Säureindex
zwischen 465 und 495 aufweist. Die Latex-Kompositionen sind in der folgenden
Tabelle wiedergegeben, in der der Latex nach dem Stand der Technik der
(bereits zitierten) EP-675177 entnommen ist. Der Tabellenteil "Eigenschaften" hebt einen der Vorteile
der erfindungsgemäßen Latices
durch Vergleich mit einem Stand der Technik hervor, indem sehr hohe
Verhältnisse
Oligomer/Trockenextrakt eingesetzt werden, um die Formulierung von
Lacken zu ermöglichen,
die für
eine sehr niedrige Filmbildungstemperatur (temperature minimum de
filmification (TMF)) vorgesehen sind, und demnach ohne Schwierigkeiten
bei kalten oder gemäßigten Klimaten
verlaufen. Die TMF wird auf einer Coesfeld-Bank nach der Norm ISO
21/15 gemessen. Für
das Vergleichsbeispiel überschreitet
die TMF die experimentellen Möglichkeiten
der Messung.
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Diese
matten Lacke wurden auf feuchten Abrieb nach DIN-Norm 53778/2 an
Filmen von 90 bis 100 μm
Dicke bewertet, nach Trocknung während
8 Tagen bei 23 °C
unter 50 % relativer Luftfeuchte. Die erhaltenen Ergebnisse sind
nachstehend wiedergegeben.
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BEISPIEL
9: Anwendung zur Formulierung von lösungsmittelfreien Seidenmatt-Lacken.
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Man
formuliert zwei Lacke nach dem Rezept:
Wasser | 137,9 |
Natrosol
Plus 430 <Cellulose-Verdicker) | 1,0 |
NOPCO
8034 (Schaumverhinderer) | 3,0 |
COATEX
P90 (Dispergiermittel) | 5,0 |
ACTICIDE
BX (Bakterizid) | 2,0 |
TiO2 RHD2 (Pigment) | 226,0 |
LUZENAC
20MO (Talk – Füllstoff) | 50,0 |
DURCAL
2 (CaCO3 – Füllstoff) | 61,6 |
DURCAL
5 (CaCO3 – Füllstoff) | 41,1 |
Latex | 516,1 |
RHEOLATE
278 (Verdicker) | 5,1 |
NH4OH (28%ige wässrige Lösung) | 1,0 |
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Die
in diesen Formulierungen zur Verwendung kommenden Latices sind die
aus dem vorhergehenden Beispiel (Beispiel 8).
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Diese
Seidenmattlacke wurden durch Messungen der Filmbildung bei 5 °C, des oberflächlichen
Klebens und der Brillanz bei 60 °C
charakterisiert.
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Die
Eignung von Lacken, einen Film bei 5 °C zu bilden, wird auf folgende
Weise bewertet. Die Lackformulierung wird in einer Dicke von 300
um auf eine Glasplatte aufgebracht. Die Platte wird dann bei 5 °C, 70 % relativer
Luftfeuchte 18 Stunden sich selbst überlassen, damit die Filmbildung
sich unter extremen Anwendungsbedingungen abspielt. Eine Stunde
nach Rückkehr
auf Raumtemperatur <20 °C) beobachtet
man mit dem bloßen
Auge das eventuelle Vorhandensein von Krakelüren.
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Eine
gute Eignung zur Filmbildung wird vom Fehlen von Krakelüren abgeleitet.
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Die
Brillanz wird durch Reflexion des Lichts nach DIN-Norm 53778 unter
einem Winkel von 60 ° bewertet.
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Das
oberflächliche
Kleben wird bewertet, wie es nun angegeben ist. Der zu testende
Lack wird mittels eines hantelförmigen
Applikators (Bird) auf eine schwarzweiße Kontrastkarte vom Typ Leneta
aufgebracht, mit einer Dicke von 200 μm. Man bereitet sechs Karten
vor, die drei Versuchen entsprechen. Nach vierstündigem Trocknen im Klimaschrank
bei 23 °C,
50 % RL werden die Karten zu je Zweien, lackierte Fläche gegen
lackierte Fläche
zusammengelegt und im Sandwich zwischen zwei mattierte Glasplatten
(Größe 75 × 100 mm)
gebracht. Der Sandwich wird flach hingelegt und mit einem Gewicht
von 3.750 Gramm (50 g/cm2 belastet. Das Ganze
wird für
24 Stunden bei 23 °C,
50 % RL in einen Raum gebracht. Man trennt dann die Paare, indem man
gleichmäßig zieht.
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Die
Bewertung geschieht nach der Skala des oberflächlichen Klebens von 0 (ausgezeichnet)
bis 8 (oberflächliche
Haftung null):
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- 0 keinerlei Anhängen, kein Geräusch während der
Trennung der Karten (die Karten gleiten aufeinander)
- 1 Geräusch,
aber keine Veränderung
der Oberflächen
- 2 weniger als 10 Punkte mit Ausriss auf der ganzen Oberfläche
- 3 weniger als 50 Punkte mit Ausriss
- 4 mehr als 50 Punkte mit Ausriss, aber kein bedeutender örtlicher
Ausriss
- 5 örtlicher
Ausriss des Kartons, auf mindestens 50 % der gesamten Oberfläche
- 6 örtlicher
Ausriss des Kartons, von 20 bis 50 %
- 7 örtlicher
Ausriss des Kartons, mehr als 50 %
- 8 Ausriss des Kartons auf der gesamten Oberfläche
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Die
für diese
drei Tests erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend wiedergegeben.
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Diese
Ergebnisse zeigen ein gutes Verhalten der beiden getesteten Lacke,
was die Brillanz und das Kleben angeht. Der Vorteil ist aber offensichtlich
bei dem Lack, der seine Qualitäten
darbietet, wenn er außerdem
seinen Film leicht bei niedriger Temperatur bildet.