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Hintergrund
der Erfindung
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Nahezu
10% der Bevölkerung
reagiert überempfindlich
(allergisch), nachdem sie einer Vielzahl von Quellen in der Umwelt
ausgesetzt worden waren. Solche Antigene, die unmittelbare und/oder
verzögerte
Arten von Überempfindlichkeit
hervorrufen, sind als Allergene bekannt ((King, T. P., (1976) Adv.
Immunol. 23: 77-105). Diese umfassen Produkte aus Gräsern, Bäumen, Unkräutern, Tieren,
Hautschuppen, Insekten, Nahrungsmitteln, Medikamenten und Chemikalien.
Es wird angenommen, dass die genetische Veranlagung einer einzelnen
Person bei der Entwicklung von unmittelbaren Reaktionen auf Allergene
eine Rolle spielt (Young, R.P-et al. (1990) Clin. Sci., 79: 19a),
wie z.B. bei einer atopischen Allergie oder einem anaphylaktischen Schock,
deren Symptome Heuschnupfen, Asthma und Nesselsucht umfassen.
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Die
bei einer atopischen Allergie eine Rolle spielenden Antikörper gehören primär zu der
IgE-Klasse der Immunglobuline.
IgE bindet sich über
einen spezifischen hochaffinen Rezeptor Fc⎕RI an basophile
Zellen, Mastzellen und dendritische Zellen (Kinet. JP., (1990) Curr.
Opin. Immunol., 2:499-505). Nach der Kombination eines als Ligand
fungierenden Allergens mit seinem verwandten IgE-Rezeptor kann der
an das IgE gebundene Fc⎕RI auf der Zelloberfläche vernetzt
werden, was zu physiologischen Anzeichen für die IgE-Allergen-Wechselwirkung
führt.
Diese physiologischen Wirkungen umfassen neben anderen Substanzen
die Freisetzung von Histamin, Serotonin, Heparin, (einem) chemotaktische(n)
Faktor(en) für
eosinophile Leukozyten und/oder die Leukotriene C4, D4 und E4, welche
für eine
längere
Zusammenziehung der glatten Muskulatur der Bronchien sorgen (Hood,
L.E. et al. Immunology (2. Ausg.), The Benjamin/Cumming Publishing
Co, Inc. (1984)). Daher hat die Wechselwirkung eines Allergens mit
IgE letzlich allergische Symptome zur Folge, welche durch die Freisetzung
der obigen Mediatoren ausgelöst
werden. Solche Symptome können
je nach dem Eintrittsweg des Antigens und dem Verteilungsmuster
des IgE auf Mastzellen). oder basophilen Zellen ihrer Natur nach
systemisch oder lokal sein. Ein lokales Erscheinungsbild tritt im
Allgemeinen auf epithelialen Oberflächen am Eintrittsort des Allergens
auf. Systemische Wir kungen können
eine Anaphylaxie (anaphylaktischen Schock) hervorrufen, was auf
eine IgE-Antwort
auf basophile Zellen bis hin zu einem zirkulierenden (intravaskulären) Antigen
zurückzuführen ist.
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In
Studien mit gereinigten Allergenen ist gezeigt worden, dass etwa
80% der Patienten mit Allergie gegen die Milbe Dermatophagoides
pteronyssinus ge gen Der p I und Der p II reaktives IgE produzieren
(Chapman M.D. et al., J. Immunol. (1985) 76:; Van der Zee J.S. et
al., J. Allergy Clin. Immunol., (1988) 81: 884-95). Für etwa die
Hälfte
der Patienten stellen diese spezifischen Wirkungen 50% der gegen
die Milben gerichteten IgE-Antikörper
dar. Das kürzlich
als Trypsin identifizierte Allergen Der p III (Stewart GA. et al.,
Immunology (1992) 75: 29-35) reagiert mit einer ähnlichen oder höheren Häufigkeit
(Stewart GA. et al., supra; Ford S.A. et al., Clin. Ex. Allergy
(1989) 20: 27-31). In der bis heute einzigen quantitativen Studie
wird berichtet, dass die Forscher ermittelten, dass das Ausmaß der IgE-Bindung
an Der p III beträchtlich
geringer war als das an Der p I. Mit elektrophoretischen Techniken
(Ford S.A. et al., supra; Bengtsson A. et al, Int. Arch. Allergy
Appl. Immunol. (1986) 80: 383-90; Lind. P. et al., Scand J. Immunol.
1983) 17: 263-37; Tuvey E.R. et al., J. Allergy Clin. Immunol. (1987)
79: 93-102) ist gezeigt worden, dass die meisten Seren IgE enthalten,
das andere Allergene erkennt.
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Die
Bedeutung der Reaktivität
von IgE gegen Der p III bleibt ungewiss. Es ist berichtet worden,
dass die Reaktivität
dieser Gruppe von Allergenen bei Einsatz eines Flüssigphasen
Assays (Heymann et al., J. Allergy Clin. Immunol. (1989) 83: 1055-1067)
so niedrig wie 16% ist und bei Einsatz eines RAST Assays (Stewart et
al., Immunology (1992) so hoch wie 100%. Von verschiedenen anderen
Forschern wurde eine Reaktivität zwischen
60-83% angegeben ((Tovey et al., J. Allergy Clin. Immunol. (1987)
79: 93-102; Thomas et al.; Exp. Appl. Acarol (1991) 16: 153-164);
Yasueda et al., Clin. Exp. Allergy (1993) 23: 384-390). Die Widersprüche in der
Häufigkeit
der IgE-Reaktivität
gegen Allergene der Gruppe III sind entweder den Unterschieden in
der Reinheit der untersuchten Allergen-Präparate oder den Unterschieden
in der Empfindlichkeit der eingesetzten Assay-Techniken zuzuschreiben.
Um die Bedeutung besonderer Spezifitäten bei allergischen Reaktionen
zu ermitteln, ist es notwendig, Mengen eines reinen Allergen zu
verwenden, mit welchem quantitative IgE-Bindungstests und Untersuchungen über die
Häufigkeit
und das Lymphokin-Profil der T-Zell-Antworten gegen das Allergen möglich sind.
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Viele
Patienten mit einer Sensitivität
gegen Haisstaubmilben-Allergene werden zur Zeit durch Verabreichung
von kleinen, allmählich
steigenden Dosen von Extrakten aus Hausstaubmilben behandelt.
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Der
Einsatz dieser Extrakte weist eine Vielzahl von Nachteilen auf,
einschließlich
eine mögliche
Anaphylaxie während
der Behandlung sowie die Notwendigkeit einer fortwährenden
Therapie, oft über
einen Zeitraum von einigen Jahren, um eine ausreichende Toleranz
und eine signifikante Verminderung der klinischen Symptome aufzubauen.
Die Möglichkeit,
Zusammensetzungen des Hausstaubmilben-Allergens Der p III zu ersetzen,
würde einige
dieser Nachteile überwinden.
Somit wäre
eine Quelle für
ein reines Allergen, das in einer Menge zur Verfügung gestellt werden könnte, um
als diagnostisches oder therapeutisches Mittel Verwendung finden
zu können,
sowie therapeutische Verfahren, welche die mit den Extrakten von
Hausstaubmilben einhergehenden Nachteile überwinden würden, höchst erwünscht.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Diese
Erfindung stellt, wie in Anspruch 1 beansprucht, eine rekombinante
oder synthetische Nukleinsäure,
die für
ein Der p III Proteinallergen kodiert, zur Verfügung. In einem anderen Aspekt
bezieht sich die Erfindung, wie in Anspruch 2 beansprucht, auf einen
rekombinanten Expressionsvektor. In einem weiteren Aspekt betrifft
die Erfindung wie in Anspruch 3 beansprucht, auf eine Wirtszelle;
bevorzugte Merkmale dieser Wirtszelle werden in Anspruch 4 beansprucht.
In einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung, wie in Anspruch
5 bansprucht, auf ein Verfahren, in einem Subjekt die Sensibilität gegen
ein Hausstaubmilben-Allergen nachzuweisen.
In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung, wie in Anspruch
5 bansprucht, ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung. Bevorzugte Aspekte dieses Verfahrens sind in den
Ansprüchen
7 bis 9 angegeben. In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung,
wie in Anspruch 10 bansprucht, ein chemisches Syntheseverfahren.
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Isolierte
Nucleinsäuren,
welche Peptide mit mindestens einer biologischen Aktivität von Der
p III, einem Allergen der Spezies Dermatophagoides pteronyssinus,
aufweisen, werden ebenfalls beschrieben. Eine bevorzugte Nucleinsäure ist
eine cDNA mit einer in 1A und 1B (SEQ
ID NO: 1) wiedergegebenen Nucleotidsequenz. Peptide die von der
gesamten cDNA (SEQ ID NO: 1) oder einem Teil derselben codiert werden
und über
mindestens eine biologische Aktivität von Der p III verfügen, werden
ebenfalls beschrieben. Ebenfalls angestrebt sind isolierte Nucleinsäuren, die
unter hochstingenten Bedingungen (z.B. äquivalent zu 20-27°C unterhalb
des Tm und 1 M NaCl) an eine Nucleinsäure mit einer in 1A und 1B (SEQ
ID NO: 1) gezeigten Nucleotidsequenz hybridisieren oder welche eine
Peptid mit der gesamten oder einem Teil der in 1A und 1B (SEQ
ID NO: 2) gezeigten Aminosäuresequenz
codieren. Nucleinsäuren,
welche Peptide mit einer Aktivität
von Der p III codieren und mindestens 50% Homologie mit einer in 1A und 1B (SEQ ID
NO: 2) gezeigten Sequenz aufweisen, werden ebenfalls beschrieben.
Peptide mit einer Aktivität
von Der p III, welche durch rekombinante Expression einer erfindungsgemäßen Nucleinsäure gewonnen
wurden sowie Peptide mit einer Aktivität von Der p III, welche durch
chemische Synthese hergestellt wurden, sind ebenfalls Gegenstand
dieser Erfindung. Bevorzugte Peptide verfügen über die Fähigkeit, eine T-Zellantwort
zu induzieren, welche eine Stimulation der T-Zellen (gemessen z.B. mittels T-Zell-Proliferation
oder Sekretion von Cytokin) oder eine T-Zell-Resistenz umfassen kann (z.B. bringt
der Kontakt mit dem Peptid oder einem Komplex des Peptids mit einem
MHC-Molekül
einer Antigen präsentierenden
Zelle die T-Zelle dazu, auf stimulatorische Signale nicht mehr zu
reagieren oder für
eine Proliferation nicht mehr befähigt zu sein). Andere bevorzugte Peptide,
entweder ohne die oder zusätzlich
zu der Fähigkeit,
eine T-Zellantwort zu induzieren, weisen die Fähigkeit auf, sich an das für die Hausstaubmilben
spezifische IgE von Subjekten mit einer Allergie gegen Hausstaubmilben
zu binden. Solche Peptide sind für
ein Subjekt bei der Diagnose der Empfindlichkeit gegen Hausstaubmilben
nützlich.
Noch andere Peptide, entweder ohne die oder zusätzlich zu der Fähigkeit,
eine T-Zellantwort zu induzieren, verfügen über eine deutlich verminderte
oder vernachlässigbare
Fähigkeit,
sich an das für
eine Allergie gegen Hausstaubmilben verantwortliche IgE zu binden.
Solche Peptide sind als therapeutische Mittel von besonderem Nutzen.
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Andere
bevorzugte Peptide umfassen eine in 1A und 1B (SEQ
ID NO: 2) gezeigte Aminosäuresequenz.
Peptide mit einer Der p III-Aktivität und mit einem Abschnitt der
Aminosäuresequenz
der 1A und 1B (SEQ
ID NO: 2) werden ebenfalls offenbart und weisen mindestens eine
Länge von
etwa 8-30 Aminosäuren,
vorzugsweise etwa 10-20 Aminosäuren
und am meisten bevorzugt etwa 10-16 Aminosäuren auf.
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Auch
Antikörper,
welche spezifisch mit einem Peptid mit einer Der p III-Aktivität reagieren,
werden beschrieben . Ein Peptid mit einer Der p III-Aktivität lässt sich
in für
eine pharmazeutische Verabreichung geeigneten Zusammensetzungen
einsetzen. Beispielsweise können
solche Zusammensetzungen auf ähnliche
Weise wie die Extrakte von Hausstaubmilben eingesetzt werden, um
bei einem Subjekt allergische Reaktionen gegen Hausstaubmilben zu
behandeln oder zu verhindern. Die erfindungsgemäßen Nucleinsäuren und
Peptide mit Der p III-Aktivität
lassen sich auch bei einem Subjekt für die Diagnose der Empfindlichkeit
gegen Hausstaubmilben einsetzen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die 1A und 1B zeigen
die vollständige
Nucleotidsequenz (SEQ ID NO: 1) und die abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 2) des Der p III-Klons.
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Die 2A und 2B zeigen
die Aminosäuresequenzen
von Der p III und einem Trypsin-Protein des
Flusskrebses (SEQ ID NO: 3).
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3 zeigt
die Ergebnisse einer SDS-PAGE-Analyse verschiedener Konzentrationen
von rekombinantem Der p III (Spur 1, 4,3 μg; Spur 2, 8,7 μg; Spue 3,
13,8 μg;
Spur 3, 17,4 μg;
die Marker sind durch M gekennzeichnet).
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Es
werden isolierte Nucleinsäuren
beschrieben, welche Peptide mit mindestens einer biologischen Aktivität von Der
p III, einem Allergen der Gruppe III, aus der Gattung Dermatophagoides
pteronyssinus codieren. Vorzugsweise ist die Nucleinsäure eine
cDNA mit einer in den 1A und 1B (SEQ
ID NO: 1) wiedergegebenen Nucleotidsequenz.
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Die
in den 1A und 1B (SEQ
ID NO: 1) gezeigte cDNA codiert ein Der p III-Peptid, das einen vorhergesagten
Prä-pro-Abschnitt
aus 29 Aminosäuren
enthält,
welche von den Nucleotiden 63 bis 149 codiert werden. Diese Leader-Sequenz
wird im reifen Der p III nicht gefunden, welches von den Basen 150
bis 845 codiert wird. Die auf dieser cDNA basierende abgeleitete
Aminosäuresequenz
wird ebenfalls in den 1A und 1B (SEQ
ID NO: 2) gezeigt. Die cDNA codiert ein reifes Peptid von 232 Resten
mit einem berechneten Molekulargewicht von 24.985 Dalton und enthält 7 Cysteinreste.
In der cDNA kommt 179 Nucleotide nach der letzten Base eine Signalsequenz
für eine
Polyadenylierung vor (siehe 1A und 1B).
Eine Kultur von E. coli, das mit einem Expressionsvektor mit der
das Der p III codierenden cDNA transfiziert worden war, wurde gemäß dem Budapest-Abkommen am 15. Oktober
1993 bei der American Type Culture Collection hinterlegt und erhielt
die Hinterlegungsnummer 69472.
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Isolierte
Nucleinsäuren
mit Nucleotidsequenzen, die Der p III codieren, Fragmente desselben,
welche Peptide mit mindestens einer biologischen Aktivität von Der
p III codieren und/oder Äquivalente
solcher Nucleinsäuren
werden ebenfalls beschrieben. Der hier verwendete Ausdruck Nucleinsäure soll
auch solche Fragmente und Äquivalente
mit einschließen.
Der Ausdruck Äquivalent
soll Nucleotidsequenzen umfassen, die funktionell äquivalente
Der p III-Peptide mit Der p III-Aktivität codieren. Definitionsgemäß verfügt ein Peptid
mit einer Der p III-Aktivität
mindestens über
eine biologische Aktivität
des Der p III-Allergens. Äquivalente
Nucleotidsequenzen umfassen Sequenzen, die sich in einer oder mehreren
Nucleotidsubstitutionen, Additionen oder Deletionen wie allele Varianten
unterscheiden und sie umfassen auch Sequenzen, die sich wegen der
Degeneration des genetischen Codes von der Nucleotidsequenz unterscheiden,
die das in den 1A und 1B (SEQ
ID NO: 1) gezeigte Der p III codiert. Äquivalente umfassen auch Nucleotidsequenzen,
die unter stringenten Bedingungen (d.h. äquivalent zu ca. 20 bis 27°C unter der
Schmelztemperatur (Tm) und ca. 1 M Salz) an die in den 1A und 1B (SEQ
ID NO: 1) gezeigte Nucleotidsequenz von Der p III hybridisieren.
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Peptide,
die hier als mit einer Aktivität
des Der p III oder mit Der p III-Aktivität bezeichnet werden, sind hier
als Peptide definiert, welche eine Aminosäuresequenz aufweisen, die der
gesamten oder einem Teil der in den 1A und 1B (SEQ
ID NO: 2) gezeigten Aminosäuresequenz
von Der p III entspricht. Beispielsweise kann ein Peptid mit einer
Aktivität
von Der p III die Fähigkeit
besitzen, eine Reaktion in von Der p III-beschränkten T- Zellen zu induzieren, wie z.B. eine
Stimulation (z.B. eine Proliferation von T-Zellen oder eine Sekretion
von Cytokinen) oder eine Resistenz der T-Zellen zu induzieren. Alternativ
oder zusätzlich
kann ein Peptid mit einer Aktivität von Der p III die Fähigkeit
besitzen, sich an Immunglobulin E- (IgE)-Antikörper von Subjekten mit einer
Allergie gegen Hausstaubmilben zu binden (oder von ihnen erkannt
zu werden). Peptide, die sich an IgE binden sind bei Verfahren zum
Nachweis einer allergischen Empfindlichkeit gegen Der p III bei
einem Subjekt von Nutzen. Peptide, die nicht an IgE gebunden werden
oder sich in geringerem Ausmaß an
IgE binden als ein gereinigtes natives Der p III-Protein an IgE
gebunden wird sind als therapeutische Mittel besonders nützlich.
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Die
Nucleinsäure
kann eine cDNA sein, die ein Peptid mit einer Aktivität von Der
p III codiert. Vorzugsweise ist die Nucleinsäure ein cDNA-Molekül mit mindestens
einem Abschnitt der Nucleotidsequenz, die das in den 1A und 1B (SEQ
ID NO: 1) gezeigte Der p III codiert. Ein bevorzugter Abschnitt
der cDNA-Moleküle
der 1A und 1B (SEQ
ID NO: 1) umfasst den codierenden Bereich des Moleküls.
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Die
Nucleinsäure
kann ein Peptid mit Der p III-Aktivität codieren und umfasst eine
in den 1A und 1B (SEQ
ID NO: 2) gezeigte Aminosäuresequenz.
Bevorzugte Nucleinsäuren
codieren ein Peptid mit Der p III-Aktivität und mit mindestens etwa 50%
Homologie, mehr bevorzugt mit mindestens etwa 60% Homologie und
am meisten bevorzugt mit mindestens etwa 70% Homologie mit der in
den 1A und 1B (SEQ
ID NO: 2) gezeigten Sequenz. Nucleinsäuren, welche Peptide mit Der
p III-Aktivität
codieren und mindestens ca. 90%, mehr bevorzugt mindestens ca. 95%
und am meisten bevorzugt mindestens ca. 98-99% Homologie mit einer
in den 1A und 1B (SEQ
ID NO: 2) gezeigten Sequenz aufweisen, werden ebenfalls offenbart. Homologie
bezieht sich auf eine Ähnlichkeit
in der Sequenz zwischen zwei Peptiden mit Der p III-Aktivität oder zwischen
zwei Nucleinsäuremolekülen. Homologie
lässt sich
ermitteln, indem in jeder Sequenz eine Position verglichen wird,
welche für
Vergleichszwecke in einer Reihe dargestellt wird. Wird in der verglichenen
Sequenz eine Position von derselben Base oder Aminosäure eingenommen,
sind die Moleküle
in dieser Position homolog. Ein Grad der Homologie zwischen Sequenzen
ist eine Funktion der den Sequenzen gemeinsamen Anzahl der übereinstimmenden
oder homologen Positionen.
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Eine
Nucleinsäure,
welche unter hoch- oder niedrigstringenten Bedingungen an eine Nucleinsäure hybridisiert,
die ein Peptid mit der gesamten oder einem Teil einer in den 1A und 1B (SEQ
ID NO: 2) gezeigten Aminosäuresequenz
codiert, wird ebenfalls offenbart. Geeignete Stringenzbedingungen,
unter denen eine DNA-Hybridisierung abläuft, z.B. 6,0 × Natriumchlorid/Natriumcitrat
(SSC) bei ca. 45°C,
gefolgt von einem Waschvorgang von 2,0 × SSC bei 50°C sind dem
Fachmann bekannt oder lassen sich in Current Protocols in Molecular
Biology, John Wiley & Sons,
N.Y (1989), 6.3.1-6.3.6 nachlesen. Beispielsweise kann die Salzkonzentration
im Waschschritt unter einer niedrigen Stringenz von ca. 2,0 × SSC bei
50°C bis
zu einer hohen Stringenz von ca. 0,2 × SSC bei 50°C ausgesucht
werden. Zusätzlich
kann die Temperatur im Waschschritt von niedrigen Stringenzbedingungen
bei Zimmertemperatur, etwa 22°C,
bis zu hohen Stringenzbedingungen bei ca. 65°C angehoben werden.
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Isolierte
Nucleinsäuren,
die, wie hier beschrieben, Peptide mit Der p III-Aktivität codieren
und eine Sequenz aufweisen, die sich wegen der Degeneration des
genetischen Codes von den in den 1A und 1B (SEQ
ID NO: 1) gezeigten Nucleotidsequenzen unterscheiden, werden ebenfalls
offenbart. Solche Nucleinsäuren
codieren funktionell äquivalente
Peptide (d.h. ein Peptid mit Der p III-Aktivität), unterscheiden sich aber
wegen der Degeneration des genetischen Codes in ihrer Sequenz von
den Sequenzen der 1A und 1B (SEQ
ID NO: 1). Beispielsweise wird eine Anzahl von Aminosäuren durch
mehr als ein Triplett bestimmt. Codons, welche für die gleiche Aminosäure stehen,
oder Synonyme (z.B. sind CAU und CAC Synonyme für Histidin) können zu "stillen" Mutationen führen, welche
keine Auswirkungen auf die Aminosäuresequenz des Der p III-Proteins
haben. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass DNA-Sequenz-Polymorphismen,
welche zu Änderungen
in der Aminosäuresequenz
von Der p III führen,
in einer Population von Hausstaubmilben vorkommen. Der Fachmann
wird jedoch richtig einzuschätzen
wissen, dass diese Variationen in einem oder mehreren Nucleotiden
(bis zu etwa 3–4%
der Nucleotide) der Nucleinsäuren,
welche Peptide mit Der p III-Aktivität codieren, wegen der natürliche allelen
Variation unter einzelnen Hausstaubmilben auftreten können. Jede
und alle solchen Nucleotidvariationen und die daraus resultierenden
Aminosäurepolymorphismen
werden hier ebenfalls offenbart. Ferner können eine oder mehrere Isoformen
oder verwandte, eine Kreuzreaktion eingehende Familienglieder von
Der p III vorkommen. Solche Isoformen oder Familienglieder sind
definiert als Proteine, welche hinsichtlich ihrer Funktion und Aminosäuresequenz
mit Der p III verwandt sind, sie werden aber von Genen an unterschiedlichen
Orten codiert.
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Fragmente
der Der p III codierenden Nucleinsäure werden ebenfalls offenbart.
Der hier verwendete Ausdruck Fragment der Der p III codierenden
Nucleinsäure
bezieht sich auf eine Nucleotidsequenz mit weniger Nucleotiden als
die Nucleotidsequenz, welche die gesamte Aminosäuresequenz des Der p III-Proteins
codierent und welche ein Peptid mit einer wie hier definierten Der
p III-Aktivität
codiert (d.h. ein Peptid mit mindestens einer biologischen Aktivität des Der
p III-Allergens).
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Bevorzugte
Nucleinsäurefragmente
codieren Peptide mit einer Länge
von mindestens 10 Aminosäureresten,
vorzugsweise mit einer Länge
von mindestens etwa 10-20 Aminosäureresten
und mehr bevorzugt mit einer Länge
von etwa 10-16 Aminosäureresten.
Peptide mit Der p III-Aktivität
codierende Nucleinsäure-Fagmente
mit einer Länge
von mindestens etwa 30 Aminosäureresten,
mit einer Länge
von mindestens etwa 40 Aminosäureresten,
mit einer Länge
von mindestens etwa 60 Aminosäureresten,
mit einer Länge
von mindestens etwa 80 Aminosäureresten,
mit einer Länge
von mindestens etwa 100 Aminosäureresten
und mit einer Länge
von mindestens etwa 200 Aminosäureresten
oder mehr werden hier ebenfalls offenbart.
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Die
Nucleinsäurefragmente
umfassen solche, die in der Lage sind, unter hoch- oder niedrigstringenten Bedingungen
mit Nucleinsäuren
aus anderen Tierarten zu hybridisieren, um zum Nachweis von Der
p III oder Allergenen, die mit Der p III eine Kreuzreaktion eingehen
beim Screening verwendet zu werden. Im Allgemeinen wird die Nucleinsäure, welche
ein Peptid mit Der p III-Aktivität
codiert aus den Basen ausgesucht, welche das reife Protein codieren,
es kann jedoch in einigen Fällen
erwünscht
sein, das gesamte oder ein Teil eines Peptids aus dem Leadersequenzabschnitt
der Nucleinsäuren
auszuwählen.
Die Nukleinsäuren
können
auch Linkersequenzen, modifizierte Restriktionsendo-nucleaseorte
und andere für
das molekulare Clonen, die Expression oder Reinigung von rekombinanten
Peptiden mit Der p III-Aktivität
nützliche
Sequenzen enthalten.
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Eine
ein Peptid mit Der p III-Aktivität
codierende Nucleinsäure
lässt sich
aus in Hausstaubmilben der Spezies Dermatophagoides pteronyssinus
vorkommender mRNA erhalten. Es sollte auch möglich sein, Der p III codierende
Nucleinsäuren
aus genomischer DNA von Dermatophagoides pteronyssinus zu erhalten.
Beispielsweise kann das Der p III codierende Gen entweder aus einer
cDNA- oder einer Genom-Bibliothek nach den hier beschriebenen Verfahrensweisen
cloniert werden. Eine Der p III codierende cDNA kann erhalten werden,
indem die gesamte mRNA von Dermatophagoides pteronyssinus isoliert
wird. Aus der gesamten mRNA lassen sich dann doppelsträngige cDNAs
präparieren.
Danach können
die cDNAs unter Einsatz einer jeden der zahlreichen im Stand der
Technik bekannten Techniken in ein geeignetes Plasmid oder einen
Bakteriophagenvektor insertiert werden. Der p III codierende Gene
lassen sich auch unter Einsatz bewährter Polymerasekettenreaktionstechniken
gemäß der von
der Erfindung gelieferten Information über die Nucleotidsequenz clonieren.
Die Nucleinsäuren
können
DNA oder RNA sein. Eine bevorzugte Nucleinsäure ist eine Der p III codierende
cDNA mit der in den 1A und 1B (SEQ
ID NO: 1) wiedergegebenen Sequenz.
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Expressionsvektoren,
welche eine ein Peptid mit Der p III-Aktivität codierende Nucleinsäure enthalten, welche
funktionsfähig
mit mindestens einer regulatorischen Sequenz verbunden ist, werden
ebenfalls offenbart. Funktionsfähig
verbunden soll bedeuten, dass die Nucleotidsequenz so an eine regulatorische
Sequenz gebunden ist, dass eine Expression der Nucleotidsequenz
stattfinden kann. Regulatorische Sequenzen sind im Stand der Technik
bekannt und werden ausgesucht, um die Expression der Peptide mit
Der p III-Aktivität durch
eine transfizierte Wirtszelle zu dirigieren. Der Begriffregulatorische
Sequenz umfasst demgemäß Promotoren,
Enhancer und andere Kontrollelemente der Expression. Solche regulatorischen
Sequenzen sind in Goeddel; Gene Expression Technology: Methods in
Enzymology 185, Academic Press, San Diego, CA (1990) beschrieben.
Man sollte beachten, dass der Aufbau des Expressionsvektors von
solchen Faktoren wie der Wahl der zu transformierenden Wirtszelle
und/oder dem zu exprimierenden gewünschten Proteintyp abhängen kann.
Der Expressionsvektor kann eine DNA aufweisen, die ein Peptid mit
Der p III-Aktivität
codiert. Solche Expressionsvektoren können dazu verwendet werden,
Zellen zu transfizieren, um dadurch Proteine oder Peptide, einschließlich Fusionsproteine
oder Peptide, die von den hier beschriebenen Nucleinsäuren codiert
werden, zu gewinnen.
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Eine
Wirtszelle, die transfiziert wurde, um ein Peptid mit Der p III-Aktivität zu exprimieren,
wird ebenfalls beschrieben. Die Wirtszelle kann eine beliebige prokaryotische
oder eukaryotische Zelle sein. Beispielsweise lässt sich ein Peptid mit Der
p III-Aktivität
in Bakterienzellen wie E. coli, in Insektenzellen (Baculovirus), in
Hefezellen oder in Säugerzellen
wie den Eizellen von chinesischen Hamstern (CHO) exprimieren. Andere geeignete
Wirtszellen lassen sich aus Goedel, (1990) supra entnehmen oder
sind dem Fachmann bekannt.
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Die
Expression in eukaryotischen Zellen wie in Säugerzellen, Hefe- oder Insektenzellen
kann zu einer teilweisen oder vollständigen Glykosylierung und/oder
Bildung relevanter Disulfidbindungen zwischen den oder innerhalb
der Ketten des rekombinanten Proteins führen. Beispiele von Vektoren
für die
Expression in der Hefe S. cerevisiae sind pYepSec1 (Badari et al.,
(1987) Embo J., 6: 229-234), pMFa (Kurjan und Herskowitz, (1982)
Cell, 30: 933-943), pJRY88 (Schiltz et al., (1987) Gene, 54: 113-123)
sowie pYES2 (Invitrogen Corporation, San Diego, CA). Vektoren von
Bakuloviren, die zur Expression von Proteinen in kultivierten Insektenzellen
(SF 9-Zellen) zur Verfügung
stehen sind die pAc-Serie (Smith et al., (1983) Mol. Cell Biol.,
3: 2156-2165) und die pVL-Serie (LOucklow, V. A. und Summers, M.D.,
(1989) Virology, 170: 31-39). Im Allgemeinen kommen für eine transiente
Amplifikation/Expression in Säugerzellen
COS-Zellen (Gluzman, Y, (1981) Cell, 23: 175-182) zusammen mit solchen Vektoren wie
pCDM 8 (Aruffe, A. und Seed, B., (1987) Proc. Natl. Sci. USA, 83:
8573-8577) zum Einsatz, während
CHO (dhfr – Chinese
Hamster Ovary)-Zellen mit Vektoren wie pMT2PC (Kaufmann et al.,
(1987) EMBO J., 6: 187-195) für
eine stabile Amplifikation/Expression in Säugerzellen eingesetzt werden.
Vektor-DNA lässt
sich in Säugerzellen über herkömmliche
Techniken wie die Mitfällung
von Calciumphosphat oder Calciumchlorid, eine DEAE-Dextran-vermittelte
Transfektion oder mittels Elektroporation einführen. Geeignete Verfahren zur
Transformation von Wirtszellen sind in Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, zweite Ausgabe, Cold Spring Harbor
Laboratory Press (1989) und in anderen Laborhandbüchern zu
finden.
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Die
Expression in Prokaryonten erfolgt meistens in E. coli entweder
mit durch Fusion oder durch keine Fusion induzierbaren Expressionsvektoren.
Fusionsvektoren hängen
gewöhnlich
an die exprimierten Zielgene eine Anzahl von NH2-endständigen Aminosäuren an.
Diese NH2-endständigen Aminosäuren werden
oft als Reportergruppe bezeichnet. Solche Reportegruppen dienen
gewöhnlich
zwei Zwecken: 1) die Löslichkeit
des rekombinanten Zielproteins zu erhöhen; und 2) bei der Reinigung
des rekombinanten Zielproteins zu helfen, indem sie bei der Affinitätsreinigung
als Ligand fungieren. Oft wird bei Fusionsexprerssionsvektoren an
der Verbindung der Reportergruppe und dem rekombinanten Zielprotein
eine proteolytische Spaltungsstelle eingeführt, um die Abtrennung des
rekombinanten Zielproteins von der Reportergruppe nach der Reinigung
des Fusionsproteins zu ermöglichen.
Solche Enzyme und ihre verwandten Erkennungssequenzen sind Faktor
Xa, Thrombin und Enterokinase. Typische Fusionsexpressionsvektoren
sind pGEX (Amrad Corp., Melbourne, Australien), pMAL (New England
Biolabs, Beverly, MA) und pRITS (Pharmacia, Piscataway, NJ), welche Gluthathion-S-Transferase,
das Maltose-E-Bindungsprotein bzw. Protein A an das rekombinante
Zielprotein fusionieren. Eine bevorzugte Reportergruppe ist Poly(His),
welches bei einer Chromatographie mit Metallchelaten dafür sorgt,
dass das rekombinante Fusionsprotein leicht gereinigt werden kann.
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Induzierbare,
nicht durch Fusion erhaltene Expressionsvektoren sind pTrc (Amann
et al., (1988) Gene 69: 301-315) und pET 11d (Studier et al., Gene
Expression Technology: Methods in Enzymology: 185: Academic Press,
San Diego, California (1990) 60-89). Während die Expression des Zielgens
auf der Transkription der Wirts-RNA-Polymerase vom Hybrid-trp-lac-Fusionspromotor
in pTrc beruht, beruht die Expression der in pET 11d insertierten
Zielgene auf der Transkription des von der mitexprimierten viralen
RNA-Polymerase (T7 gal)
vermittelten T7-gal-O-lac-O-Fusionspromotors. Diese virale Polymerase
wird von den Wirtsstämmen B121(DE3)
oder HMS174(DE3) aus einem residenten ⎕-Prophagen geliefert, der T7 gn1 unter
der Transkriptionskontrolle des lacUV 5-Promotors beherbergt.
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Eine
Strategie, die Expression von rekombinantem Der p III in E. coli
zu maximieren liegt darin, das Protein in einem Wirtsbakterium mit
beeinträchtigter
Kapazität
zu exprimieren, um das rekombinante Protein zu spalten (Gottesman,
S., Gene Expression Technology: Methods in Enzmology, 185, Academic
Press, San Diego, California (1990) 119-128). Eine andere Strategie
würde darin
bestehen, die Nucleinsäure
zu ändern, welche
das in einen Expressionsvektor zu insertierende Der p III-Protein
codiert, so dass die einzelnen Codons für jede Aminosäure solche
sein würden,
welche vorzugsweise in hoch exprimierten E. coli-Proteinen verwendet werden (Wade et
al., (1992) Nuc. Acids Research, 20: 2111-2118). Eine solche Änderung
von erfindungsgemäßen Nucleinsäuren kann über standardmäßige DNA-Synthesetechniken
erfolgen.
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Die
Nucleinsäuren
der Erfindung lassen sich auch unter Einsatz von Standardtechniken
chemisch synthetisieren. Es sind verschiedene Verfahren bekannt,
Polydesoxynucleotide auf chemischem Wege zu synthetisieren, einschließlich der
Festphasensynthese, welche wie die Peptidsynthese in handelsüblichen
DNA-Synthesizern voll automatisiert worden sind (Siehe z.B. Itakura
et al., US-Patent 4,598,049; Caruthers et al., US-Patent 4,459,066
und Itakura, US-Patent 4,401,796 sowie 4,373,071, welche hiermit
als Referenz eingeführt
werden).
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Auch
Verfahren zur Herstellung von Peptiden mit Der p II-Aktivität werden
offenbart. Beispielsweise kann eine Wirtszelle, die mit einem Nucleinsäurevektor
transfiziert worden ist, welcher die Expression einer ein Peptid
mit Der p III-Aktivität
codierenden Nucleotidsequenz dirigiert, unter geeigneten Bedingungen
kultiviert werden, damit das Peptid exprimiert werden kann. Das
Peptid kann aus einer Mischung von Zellen und dem das Peptid mit
Der p III-Aktivität
enthaltenden Medium ausgeschieden und isoliert werden. Alternativ
kann das Peptid im Cytoplasma zurückgehalten und die Zellen geerntet,
lysiert und das Protein dann isoliert werden. Eine Zellkultur umfasst
Wirtszellen, Medien und andere Nebenprodukte. Geeignete Medien für eine Zellkultur sind
im Stand der Technik gut bekannt. Unter Einsatz von im Stand der
Technik bekannten Verfahren zur Reinigung von Proteinen einschließlich der
Ionenaustausch-chromatographie, der Gelfiltrationschromatographie, der
Ultrafiltration, der Elektrophorese und der Immunoaffinitätsreinigung
mit spezifischen Antikörpern
für solche
Peptide lassen sich Peptide aus dem Zellkulturmedium, den Wirtszellen
oder beiden isolieren.
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Isolierte
Peptide mit Der p III-Aktivität
werden ebenfalls offenbart. Ein Peptid mit Der p III-Aktivität verfügt mindestens über eine
biologische Aktivität
des Der p III-Allergens. Beispielsweise kann ein Peptid mit Der p
III-Aktivität
die Fähigkeit
besitzen, eine Reaktion in Der p III-spezifischen T-Zellen wie z.B.
eine Stimulation (T Zell-Proliferation oder Cytokinsekretion) oder
auch keine Reaktion der T-Zellen zu induzieren. Ein Peptid mit Der
p III-Aktivität
stimuliert T-Zellen, wie dies z.B. durch eine T-Zell-Proliferation
oder Cytokinsekretion angezeigt wird. Peptide mit Der p III-Aktivität stimulieren
eine T-Zell-Resistenz,
wobei die T-Zellen, nachdem sie einem Der p III-Protein ausgesetzt
worden waren, in der Folge auf ein Der p II-Peptid oder natives
Der p II-Protein nicht reagieren. Im Vergleich mit dem gereinigten
nativen Der p III-Protein verfügt
ein Peptid mit Der p III-Aktivität
nur über
eine verminderte IgE-Bindungsaktivität. Ein Peptid mit Der p III-Aktivität kann sich
von der in den 1A und 1B (SEQ
ID NO: 2) wiedergegebenen Aminosäuresquenz
des Der p III unterscheiden, solche Unterschiede führen jedoch
zu einem modifizierten Protein, das auf die gleiche oder ähnliche
Weise wie das Der p III-Protein funktioniert oder das die gleichen
oder ähnliche
Eigenschaften eines nativen Der p III-Proteins aufweist. Verschiedene
Modifikationen des Der p III-Proteins zur Produktion solcher und
anderer funktionell gleich wirkender Peptide werden hier ausführlich beschrieben.
Der hier verwendete Ausdruck Peptid bezieht sich auf Peptide, Proteine
und Polypeptide.
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Ein
Peptid kann durch Modifikation der Aminosäuresequenz des in den 1A und 1B (SEQ
ID NO: 2) gezeigten Der p III-Proteins hergestellt werden, wie z.B.
durch eine Substitution, Addition oder Deletion eines oder mehrerer
Aminosäurereste.
Solche Modifikationen können
an Aminosäureresten
stattfinden, die für die
biologische Aktivität
des Peptids keine Rolle spielen oder die Modifikationen können an
solchen Aminosäureresten
stattfinden, um eine besondere biologische Aktivität zu steigern
oder zu eliminieren. Die hier beschriebenen Peptide können eine
Länge von
mindestens etwa 8 Aminosäure-resten,
vorzugsweise eine Länge
von etwa 10-20 Aminosäureresten
und mehr bevorzugt eine Länge
von etwa 10-16 Aminosäureresten
aufweisen. Peptide, die über
eine Der p III-Aktivität
verfügen
und die eine Länge
von mindestens etwa 30 Aminosäureresten,
eine Länge
von mindestens etwa 40 Aminosäureresten,
eine Länge
von mindestens etwa 60 Aminosäureresten,
eine Länge
von mindestens etwa 80 Aminosäureresten,
eine Länge
von mindestens etwa 100 Aminosäure-resten
und eine Länge
von mindestens etwa 200 oder mehr Aminosäureresten aufweisen liegen ebenfalls
im Geltungsbereich dieser Erfindung.
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Peptide
von einem verwandten Allergen der Gruppe III aus der Spezies Dermatophagoides
farinae, Der f III, werden auch beschrieben. Solche Peptide sind
aus einem gereinigten nativen Der f III-Protein isoliert worden
und umfassen sie Sequenzen:
IVGGVKAKAGDSPYQISLQSSSHFXGGSILD
(SEQ ID NO: 15), eine N-terminale Sequenz;
MICGGDVANGGVDSEQGD
(SEQ ID NO: 10), ein internes Peptid: und
MTLDQTNAKPVPLPTS
(SEQ ID NO: 12), ein internes Peptid.
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Ein
im Wesentlichen reines Präparat
eines Peptids mit Der p III-Aktivität wird ebenfalls beschrieben. Ein
solches Präparat
ist im Wesentlichen frei von Proteinen und Peptiden, mit denen das
Peptid natürlich,
entweder in einer Zelle oder wenn es von einer Zelle ausgeschieden
wird, vorkommt (d.h. andere Peptide der Hausstaubmilbe).
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Der
hier verwendete Ausdruck isoliert bezieht sich auf eine Nucleinsäure oder
ein Peptid, welche, wenn sie durch rekombinante DNA-Techniken gewonnen
wurden, frei von Zellmaterial oder Kulturmedium sind oder, wenn
sie chemisch synthetisiert wurden, frei von chemischen Vorläufersubstanzen
oder anderen chemischen Stoffen sind. Solche Proteine oder Peptide
sind auch dadurch gekennzeichnet, dass sie frei von allen anderen
Hausstaub-Proteinen
der Milbe sind. Demgemäß wird ein
isoliertes Peptid mit Der p III-Aktivität auf rekombinantem oder chemischem
Wege gewonnen und ist im Wesentlichen frei von Zellmaterial und
Kulturmedium oder im Wesentlichen frei von chemischen Vorläufersubstanzen
oder anderen chemischen Stoffen und ist im Wesentlichen frei von
allen anderen Proteinen Der Hausstaubmilbe. Eine isolierte Nucleinsäure ist auch
frei von Sequenzen, welche in dem Organismus, aus welchem die Nucleinsäure stammt,
natürlicherweise
die Nucleinsäure
flankieren (das sind Sequenzen, die an den 5'- und 3'-Enden der Nucleinsäure sitzen).
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Peptide
mit Der P III-Aktivität
können
beispielsweise erhalten werden, indem die Peptide gescreent werden.,
die aus dem entsprechenden Fragment der Nucleinsäure von Der p III, welche solche
Peptide codiert, auf rekombinantem Wege gewonnen werden. Zusätzlich lassen
sich Fragmente chemisch synthetisieren, indem im Stand der Technik
bekannte Techniken eingesetzt werden, wie z.B. die Merrifield-Festphasentechnik unter
Verwendung von t-Moc und t-Boc. Beispielsweise kann das Der p III-Protein
willkürlich
in zwei Fragmente von gewünschter
Länge ohne Überlappung
der Fragmente oder vorzugsweise in überlappende Fragmente von gewünschter
Länge aufgeteilt
werden. Die Fragmente können
(rekombinant oder durch chemische Synthese) gewonnen und getestet
werden, um solche Peptide zu identifizieren, die über Der
p III-Aktivität
verfügen
(d.h. die Fähigkeit
aufweisen, eine Antwort der T-Zellen wie z.B. eine Stimulation (Proliferation,
Sekretion von Cytokinen) oder Resistenz zu induzieren und/oder die
eine verminderte IgE-Bindungsaktivität aufweisen).
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Peptide
mit Der p III-Aktivität
können
durch die Fähigkeit
der Peptide identifiziert werden, T-Zellen zu stimulieren oder eine Resistenz
der T-Zellen zu induzieren. T-Zellen stimulierende Peptide, welche
z.B. durch die Proliferation von T-Zellen oder die Sekretion von
Cytokinen ermittelt wurden, sind hier so definiert, dass sie über mindestens
ein T-Zell-Epitop verfügen.
Es wird angenommen, dass T-Zell-Epitope am Beginn und bei der Fortdauer
der Immunantwort auf das Allergenprotein, das für die klinischen Symptome der
Allergie verantwortlich ist, eine Rolle spielen. Es wird angenommen,
dass diese T-Zell-Epitope frühe
Ereignisse auf der Stufe der T-Helferzellen auslösen, indem sie sich an geeignete
HLA-Moleküle auf der
Oberfläche
einer Antigen präsentierenden
Zelle binden und dadurch mit dem relevanten T-Zell-Rezeptor für das Epitop
die T-Zell-Subpopulation stimulieren. Diese Ereignisse führen zu
einer Proliferation der T-Zellen, einer Sekretion von Lymphokinen, lokalen
Entzündungsreaktionen,
der Rekrutierung zusätzlicher
Immunzellen an den Ort der Wechselwirkung von Antigen und T-Zellen
und der Aktivierung der B-Zellkaskade, welche zur Produktion von
Antikörpern
führt. Ein
Isotyp dieser Antikörper,
IgE, ist bei der Ausbildung allergischer Symptome von ganz besonderer
Wichtigkeit und seine Produktion wird in der Kakade von Ereignisse
früh auf
der Stufe der T-Helferzellen durch die Natur der ausgeschiedenen
Lymphokine beeinflusst. Ein T-Zell-Epitop ist das Grundelement oder
die kleinste Einheit für
die Erkennung durch einen T-Zell-Rezeptor, wobei das Epitop zur
Erkennung des Rezeptors essentielle Aminosäuren umfasst. Aminosäure-sequenzen,
welche solche der T-Zellepitope nachahmen und die allergische Antwort
auf Proteinallergene modifizieren, werden ebenfalls beschrieben.
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Das
Screening von Peptiden nach solchen, welche, wie hier beschrieben,
eine Der p III-Aktivität aufweisen,
kann unter Einsatz von einem oder mehreren der einzelnen verschiedenen
Assays erfolgen. Beispielsweise lässt sich in vitro die stimulatorische
Aktivität
des Der p III gegen T-Zellen untersuchen, indem ein Peptid, von
dem bekannt ist oder von dem vermutet wird, dass es über Der
p III-Aktivität
verfügt,
mit einer Antigen präsentierenden
Zelle in Kontakt gebracht wird, die in einer Kultur aus T-Zellen
geeignete MHC-Moleküle
präsentiert.
Wird ein Peptid mit Der p III-Aktivität in Assoziation mit geeigneten
MHC-Molekülen T-Zellen
zusammen mit der nötigen
Costimulierung präsentiert,
hat dies die Wirkung einer Transmission eines Signals an die T-Zelle,
das die Produktion größerer Mengen
von Cytokinen, insbesondere von Interleukin-2 und Interleukin-4,
induziert. Der Kulturüberstand
kann erhalten und auf Interleukin-2 oder andere bekannte Cytokine
hin untersucht werden. Beispielsweise lässt sich jeder der einzelnen
verschiedenen Assays für
Interleukin-2 verwenden, wie z.B. der in Proc. Natl. Acad. Sci USA,
86: 1333 (1989) beschriebene. Ein Kit für einen Assay zur Produktion von
Interferon kann auch von der Genzyme Corporation (Cambridge, MA)
bezogen werden.
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Alternativ
wird in einem allgemeinen Assay zur Proliferation von T-Zellen der
Einbau von Tritium markiertem Thymidin gemessen. Die Proliferation
von T-Zellen kann in vitro gemessen werden, indem die Menge an 3H-markiertem Thymidin ermittelt wird, das
in die replizierende DNA der kultivierten Zellen eingebaut worden
ist. Folglich lässt
sich die DNA-Syntheserate
und andererseits die Zellteilungsrate quantitativ angeben.
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Ein
Peptid mit Der p III-Aktivität
wird auf die Fähigkeit,
T-Zell-Resistenz zu induzieren, gescreent. Die Fähigkeit eines Peptids, von
dem bekannt ist, dass es T-Zellen stimuliert (ermittelt nach einem
oder mehreren der obigen Assays ), um die Aktivität von gereinigtem
nativen Der p III oder einen Teil davon zu hemmen oder völlig zu
blockieren und einen Zustand von Resistenz zu induzieren, lässt sich
ermitteln, indem nachfolgende Versuche bei der Stimulation der T-Zellen
mit Antigen präsentierenden
Zellen verwendet werden, welche nach der Exposition des Peptids
mit Der p III-Aktivität
natives Der p III oder ein Peptid mit Der p III-Aktivität präsentieren.
Wenn die T-Zellen nicht auf die nachfolgende Aktivierungsversuche
ansprechen, was durch die Synthese von Interleukin-2 und/oder die
Proliferation von T-Zellen ermittelt wird, ist ein Zustand von Resistenz
induziert worden. Siehe z.B. Gimmi et al., (1993) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 90: 6586-6590 und Schwartz (1990) Science, 248: 1349-1356
zu Assay-Systemen, die als Grundlage für einen Assay gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden können.
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Peptide
mit Der p III-Aktivität
werden über
die IgE-Bindungsaktivität
identifiziert. Für
therapeutische Zwecke binden die hier beschriebenen Peptide vorzugsweise
kein IgE, das spezifisch für
ein Allergen der Hausstaubmilbe ist oder sie binden solches IgE
in einem wesentlich geringeren Ausmaß als das entsprechende gereinigte
native Allergen der Hausstaubmilbe solches IgE bindet. Reduzierte
IgE-Bindungsaktivität
bezieht sich auf eine IgE-Bindungsaktivität, welche geringer ist als
die von gereinigtem nativen Der p III-Protein. Soll ein Peptid mit
Der p III-Aktivität
als diagnostisches Reagenz eingesetzt werden, ist es nicht nötig, dass
das Peptid im Vergleich mit nativem Der p III-Allergen eine reduzierte
IgE-Bindungsaktivität aufweist.
Die IgE-Bindungsaktivität
von Peptiden lässt
sich z.B. mit einem Enzyme-linked Immunosorbent Assay (ELISA) ermitteln, indem
beispielsweise Seren verwendet werden, welche von einem Subjekt
(d.h. einem allergischen Subjekt) erhalten wurden, welches zuvor
dem nativen Der p III-Allergen ausgesetzt worden war. Kurz gesagt
wird das Peptid, von dem angenommen wird, dass es eine Der p III-Aktivität aufweist
in die Vertiefungen einer Mikrotiter-Platte eingetragen. Nach Waschen
und Blockierung der Vertiefungen wird in den Vertiefungen eine Lösung von
Antikörpern
induziert, die aus dem Plasma eines allergischen Subjekts besteht,
welches einem Peptid ausgesetzt worden ist, von dem angenommen wurde,
dass es Der p III-Aktivität
aufweist. Vor der Inkubation ist das Plasma im Allgemeinen frei
von IgG. In die Vertiefungen wird ein markierter sekundärer Antikörper eingetragen
und inkubiert. Das Ausmaß der
IgE-Bindung wird sodann quantitativ ermittelt und mit der Menge
von IgE verglichen, die von einem gereinigten nativen Der p III- Protein gebunden
wurde. Alternativ lässt
sich die IgE-Bindungsaktivität
eines Peptids mit der Western Blot-Analyse ermitteln. Beispielsweise
wird ein Peptid, von dem erwartet wird, dass es Der p III-Aktivität aufweist,
auf einem Polyacrylamidgel unter Einsatz des SDS-PAGE laufen gelassen.
Das Peptid wird sodann auf Nitrocellulose übertragen und sodann mit Seren
aus einem allergischen Subjekt inkubiert. Nach Inkubation mit einem
markierten sekundären
Antikörper
wird sodann die Menge des gebundenen IgE ermittelt und quantitativ
bestimmt.
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Ein
anderer Assay, der zur Bestimmung der IgE-Bindungsaktivität eines
Peptids Verwendung finden kann ist ein kompetitiver ELISA-Assay.
Kurz gesagt wird ein Pool aus IgE-Antikörpern angelegt, indem Plasma von
Subjekten mit Allergie gegen Hausstaubmilben, von denen mit einem
direkten ELISA gezeigt wurde, dass sie gegen natives Der p III IgE-reaktiv
sind, vereinigt wird. Dieser Pool wird in kompetitiven ELISA-Assays
dazu verwendet, die IgE-Bindung von nativem Der p III und einem
Peptid, von dem angenommen wird, dass es Der p III-Aktivität aufweist,
miteinander zu vergleichen. Die IgE-Bindung für das native Der p III-Protein
und einem Peptid, von dem angenommen wird, dass es Der p III-Aktivität aufweist,
wird ermittelt und quantitativ bestimmt.
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Falls
ein Peptid mit Der p III-Aktivität
IgE bindet und als therapeutisches Mittel verwendet werden soll, ist
bevorzugt, dass eine solche Bindung nicht zu einer Freisetzung von
Mediatoren (z.B. Histaminen) aus Mastzellen oder basophilen Zellen
führt.
Um zu bestimmen, ob ein Peptid, das IgE bindet, zu einer Freisetzung
von Mediatoren führt,
kann unter Einsatz von Standardreagenzien und Verfahren, die von
Amac. Inc. (Westbrook, ME) erhalten werden können, ein Assay zur Freisetzung
von Histamin durchgeführt
werden. Kurz gesagt wird eine gepufferte Lösung eines Peptids, von dem
angenommen wird, dass es Der p III-Aktivität aufweist, mit einem gleichen
Volumen von heparinisiertem Vollblut von einem allergischen Subjekt
kombiniert. Nach dem Mischen und Inkubieren werden die Zellen pelettisiert
und die Überstände weiterverarbeitet
und unter Einsatz eines Radioimmunassays analysiert, um die Menge
an freigesetztem Histamin zu bestimmen.
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Peptide
mit Der p III-Aktivität,
die als Therapeutika eingesetzt werden sollen, werden vorzugsweise
in Säugermodellen
von atopischer Allergie gegen Hausstaubmilben eingesetzt, wie das
in Tamura et al., (1986) Microbiol. Immunol., 30: 883-896 oder in
dem US-Patent 4,939,239 beschriebene Mausmodell oder das in Chiba
et al., (1990) Int. Arch. Allergy Immunol., 93: 83-88 beschriebene
Primatenmodell. Das anfängliche
Screening nach einer IgE-Bindung an ein Peptid mit Der p IIII-Aktivität kann mit
Kratztests oder intrakutanen Hauttests an Labortieren oder menschlichen
Freiwilligen durchgeführt
werden oder in in vitro-Systemen wie RAST, RAST Hemmung, ELISA-Assay,
RIA (Radioimmunassay) oder wie oben beschrieben, in einem Test zur
Freisetzung von Histamin.
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Es
ist möglich,
die Struktur eines Peptids mit Der p III-Aktivität für solche Zwecke wie eine höhere Löslichkeit,
eine gesteigerte therapeutische oder prophylaktische Wirksamkeit
oder Stabilität
(z.B. Lagerbeständigkeit
ex vivo und Widerstand gegen proteolytischen Abbau in vivo) zu modifizieren.
Solche modifizierten Peptide werden als, wie hier definiert, funktionelle Äquivalente
von Peptiden mit Der p III-Aktivität angesehen. Zur Modifikation
der Immunogenität
und/oder Verminderung der Allergenität lässt sich ein modifiziertes
Peptid herstellen, in welchem die Aminosäuresequenz geändert worden
ist, wie z.B. durch Substitution, Deletion oder Addition von Aminosäuren oder
an welche eine Komponente für
denselben Zweck angehängt
worden ist.
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Beispielsweise
lässt sich
ein Peptid mit Der p III-Aktivität
so modifizieren, dass es die Fähigkeit
zur Induktion einer T-Zell-Resistenz beibehält und MHC-Proteine bindet,
ohne die Fähigkeit
zu besitzen, eine starke proliferative Reaktion oder möglicherweise
jede proliferative Reaktion zu induzieren, wenn es in immunogener Form
verabreicht wird. In diesem Fall können kritische Bindungsreste
für die
T-Zell-Rezeptorfunktion bestimmt werden, indem bekannte Techniken
eingesetzt werden (z.B. die Substitution von jedem Rest und die
Ermittlung des Vorkommens oder Fehlens von T-Zell-Aktivität). Solche
Reste, von denen gezeigt worden ist, dass sie für die Wechselwirkung mit den
T-Zell-Rezeptoren essentiell sind, können durch den Austausch der
essentiellen Aminosäure
durch einen anderen, vorzugsweise ähnlichen Aminosäurerest
(konservative Substitution) modifiziert werden, von dem gezeigt
wurde, dass sein Vorkommen die T-Zell-Reaktivität erhöht, vermindert aber nicht eliminiert
oder nicht beeinflusst. Zusätzlich
lassen sich solche Aminosäurereste,
die für
eine Wechselwirkung mit dem T-Zell-Rezeptor nicht essentiell sind,
modifizieren, indem sie durch eine andere Aminosäure ersetzt werden, deren Einbau
die T-Zell-Reaktivität
erhöht,
vermindert aber nicht eliminiert oder nicht beeinflusst, die Bindung
an einen relevanten MHC jedoch nicht eliminiert.
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Zusätzlich kann
ein Peptid mit Der p III-Aktivität
modifiziert werden, indem eine Aminosäure von der gezeigt worden
ist, dass sie für
die Wechselwirkung mit dem MHC-Protein-Komplex essentiell ist durch
einen anderen, vorzugsweise ähnlichen
Aminosäurerest
(konservative Substitution) ersetzt wird, von dem gezeigt wurde,
dass sein Vorkommen die T-Zell-Aktivität erhöht, vermindert aber nicht eliminiert
oder nicht beeinflusst. Zusätzlich
lassen sich Aminosäurereste,
die für
eine Wechselwirkung mit dem MHC-Protein-Komplex nicht essentiell
sind aber immer noch den MHC-Protein-Komplex binden, modifizieren,
indem sie durch eine andere Aminosäure ersetzt werden, deren Einbau
die T-Zell-Reaktivität
erhöhen,
nicht beeinflussen oder vermindern aber nicht eliminieren kann.
Bevorzugte Aminosäuresubstitutionen
für nicht
essentielle Aminosäure
sind, jedoch nicht ausschließlich,
Substitutionen mit Alanin, Glutaminsäure oder mit einer Methylaminosäure.
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Ein
weiteres Beispiel für
eine Modifikation eines Peptids mit Der p III-Aktivität ist die
Substitution von Cysteinresten, vorzugsweise durch Alanin-, Serin-,
Threonin-, Leucin- oder Glutaminsäurereste, um eine Dimerisierung über Disulfidbrücken möglichst
klein zu halten. Zusätzlich
können
Aminosäureseitenketten
von Fragmenten des Proteins der Erfindung chemisch modifiziert werden.
Eine andere Modifikation besteht in einer Cyclisierung des Peptids.
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Um
die Stabilität
und/oder Reaktivität
zu erhöhen,
kann ein Peptid mit Der p III-Aktivität modifiziert werden, um in
die Aminosäuresequenz
des aus irgendeiner natürlichen
Allelvariation stammenden Allergenproteins einen oder mehrere Polymorphismen
einzubauen. Zusätzlich
lassen sich D-Aminosäuren,
nicht natürliche Aminosäuren oder
Nichtaminosäureanaloge
substituieren oder anfügen,
um modifizierte Proteine im Geltungsbereich der Erfindung herzustellen.
Ferner kann ein Peptid mit Der p III-Aktivität modifiziert werden, indem
gemäß dem Verfahren
von A. Sehon und Mitarbeitern (Wie et al., supra) Polyethylenglykol
(PEG) eingesetzt wird, um ein mit PEG konjugiertes Protein herzustellen.
Zusätzlich
kann PEG während
der chemischen Synthese des Proteins zugesetzt werden. Andere Modifikationen
des Peptids mit Der p III-Aktivität sind die Reduktion/Alkylierung
(Tarr, Methods of Protein Microcharacterization, Hrg. J. E. Silver,
Humana Press Clifton NJ 155-194 (1986)); die Acylierung (Tarr, supra);
die chemische Kopplung an einen geeigneten Träger (Hrg. Mishell und Shiigi,
Selected Methods in Cellular Immunology, WH Freeman, San Francisco,
CA (1980), US-Patent 4,939,239) oder eine milde Behandlung mit Formalin
(Marsh, (1971) Int. Arch. of Allergy and Appl. Immunology, 41: 199-215).
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Um
bei einem Peptid mit Der p III-Aktivität die Reinigung zu erleichtern
und möglicherweise
die Löslichkeit
zu erhöhen,
ist es möglich,
ein Fusionsstück
aus Aminosäuren
an das Grundgerüst
des Peptids anzuhängen.
Beispielsweise kann zur Reinigung mittels Ionenaffinitätschromatographie
mit immobilisiertem Metall Hexahistidin an das Protein angehängt werden
(Hochuli, E. et al., (1988) Bio/Technology, 6: 1321-1325). Um die
Isolierung der Peptide frei von irrelevanten Sequenzen zu erleichtern,
können
zusätzlich
spezifische Spaltungsstellen für
eine Endoprotease zwischen die Sequenzen des Fusionsstücks und
des Peptids eingeführt werden.
Um ein Subjekt erfolgreich gegen das Der p III-Protein oder ein
verwandtes Allergen unempfindlich zu machen, kann es notwendig sein,
die Löslichkeit
des Proteins durch Anheften von funktionellen Gruppen an das Protein
zu erhöhen
oder hydrophobe Bereiche des Proteins weg zu lassen.
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Um
potentiell dabei zu helfen, dass die T-Zell-Epitope innerhalb eines
Der p III richtig auf das Antigen ansprechen, können zwischen die Bereiche über rekombinante
oder synthetische Verfahren Protease sensitive Erkennungs-sequenzen
eingearbeitet werden, von denen jede mindestens ein T-Zell-Epitop
aufweist. Beispielsweise können
geladene Aminosäurepaare
wie KK oder RR zwischen die Bereiche innerhalb eines Proteins oder
Fragments während
deren rekombinantem Aufbau eingeführt werden. Die erhaltenen
Peptide können
für die
Spaltung durch Cathepsin und/oder andere Trypsin-ähnliche
Enzyme empfindlich gemacht werden, was Abschnitte des Proteins bereitstellen
würde,
welche über
ein oder mehrere T-Zell-Epitope verfügen. Zusätzlich können solche geladenen Aminosäurereste
zu einer höheren
Löslichkeit
des Peptids führen.
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Es
kann eine zielgerichtete Mutagenese einer ein Peptid mit Der p III-Aktivität codierenden
Nucleinsäure
eingesetzt werden, um mit im Stand der Technik bekannten Verfahren
die Struktur des Peptids zu modifizieren. Solche Verfahren können u.a.
die Polymerasekettenreaktion (PCR) mit Oligonucleotidprimern, die eine
oder mehrere Mutationen tragen (Ho et al., (1989) Gene, 77: 51-59)
oder eine Totalsynthese mutierter Gene (Hostomsky, Z et al., (1989)
Biochem. et Biophs. Res. Comm., 161: 1056-1063) umfassen. Um die
Expression des rekombinanten Proteins zu steigern, lassen sich die
oben angegebenen Verfahren anwenden, um die in der cDNA-Sequenz
der Erfindung vorkommenden Codons zu solchen zu verändern, die
bevorzugt von der Wirtszelle verwendet werden, in welcher das rekombinate
Protein exprimiert werden soll (Wada et al., supra).
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Ein
Antikörper,
der spezifisch mit einem Peptid mit Der p III-Aktivität reagiert,
wird ebenfalls beschrieben. Die Antikörper dieser Erfindung lassen
sich verwenden, um die Allergenextrakte zu standardisieren oder um
die natürlich
vorkommende oder native Form von Der p III zu isolieren. Durch den
Einsatz von z.B. auf der cDNA-Sequenz von Der p III basierenden
Peptiden mit Der p III-Aktivität
lassen sich unter Einsatz von Standardverfahren Anti-Protein/Anti-Peptid-Antiseren
oder monoklonale Antikörper
herstellen. Ein Säugetier
wie eine Maus, ein Hamster oder ein Kaninchen kann mit einer immunogenen
Form des Peptids (z.B. Der p III-Protein oder ein antigenes Fragment,
das zum Auslösen
einer Antikörperantwort
befähigt
ist) immunisiert werden. Techniken, die einem Protein oder Peptid
immunogene Eigenschaften verleihen, umfassen die Konjugation an Träger oder
andere im Stand der Technik gut bekannte Techniken. Ein Peptid mit
Der p III-Aktivität
kann in Gegenwart eines Adjuvans verabreicht werden. Das Fortschreiten
der Immunisierung lässt
sich durch Ermittlung des Antikörpertiters
im Plasma oder Serum kontrollieren. Der Standard-ELISA-Assay oder ein anderer Immunoassay
kann mit dem Immunogen als Antigen dazu verwendet werden, den Antikörpertiter
zu ermitteln.
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Nach
der Immunisierung können
Anti-Der p III-Antiseren erhalten werden und, falls erwünscht, aus dem
Serum isolierte polyklonale Anti-Der p III-Antikörper. Zur Herstellung von monoklonalen
Antikörpern
können
aus einem immunisierten Tier Antikörper produzierende Zellen gewonnen
und mit Standardverfahren für eine
somatische Zellfusion mit unsterblich gemachten Zellen wie z.B.
Myelomzellen fusioniert werden, um Hybridomzellen zu erhalten. Solche
Techniken sind im Stand der Technik gut bekannt, z.B. die ursprünglich von Köhler und
Milstein, (1975) Nature, 256: 495-497 entwickelte Hybridom-Technik
sowie andere Techniken wie die Human-B-Zell-Hybridom-Technik (Kozbar
et al., (1983) Immunolog Today, 4: 72) und die EBV-Hybridom-Technik
zur Herstellung humaner monoklonaler Antikörper (Cole et al., (1985) Monoclonal
Antibodies and Cancer Therapy, Alan R. Liss, Inc. SS 77-96). Hybridomzellen
können
immunochemisch auf die Produktion von Antikörpern, die spezifisch mit einem
Peptid mit Der p III-Aktivität
reagieren und die isolierten monoklonalen Antikörper gescreent werden.
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Der
hier verwendete Ausdruck Antikörper
soll auch deren Fragmente umfassen, die ebenfalls spezifisch mit
dem Peptid mit Der p III-Aktivität
reagieren. Antikörper
lassen sich unter Einsatz konventioneller Techniken fragmentieren
und die Fragmente auf ihre Nützlichkeit
ebenso screenen, wie dies oben für
ganze Antikörper
beschrieben wurde. Beispielsweise lassen sich durch Behandeln von
Antikörpern
mit Trypsin F(ab')2-Fragmente gewinnen. Die erhaltenen F(ab')2-Fragmente
können
behandelt werden, um die Disulfidbrücken zu reduzieren, um Fab'-Fragmente zu gewinnen.
Der Antikörper
der vorliegenden Erfindung soll ferner biospezifische und chimäre Moleküle mit einem
Anti-Der p III-Abschnitt umfassen.
-
Klone
von T-Zellen und lösliche
T-Zell-Rezeptoren, die spezifisch mit einem Peptid mit Der p III-Aktivität reagieren,
werden ebenfalls offenbart. Monoklonale T-Zell-Populationen (das
sind T-Zellen, die untereinander identisch sind und identische T-Zell-Rezeptoren
exprimieren) können
von einem Individuum mit Sensitivität gegen Der p III erhalten
werden, gefolgt von einer repetitiven in vitro-Stimulierung mit
einem Der p III-Protein oder Peptid mit Der p III-Aktivität in Gegenwart
von an MHC angepassten Antigen präsentierenden Zellen. Einzelne
Der p III-MHC-reaktive Zellen können
dann geklont werden, indem die Verdünnung und die expandierten und
durch periodische in vitro-Restimulation gehaltenen permanenten
Reihen limitiert werden. Alternativ lassen sich Der p III-spezifische
Hybridome mit Techniken herstellen, die der Produktion von B-Zell-Hybridomen ähnlich sind.
Beispielsweise wird ein Säugetier
wie eine Maus mit einem Peptid mit Der p III-Aktivität immunisiert,
dann die T Zellen gereinigt und mit einer autonom wachsenden T-Zell-Tumorlinie
fusioniert. Aus den erhaltenen Hybridomen werden Zellen, die auf
ein Peptid mit Der p III-Aktivität
ansprechen ausgewählt
und kloniert. Verfahren zum Propagieren monoklonaler T-Zellpopulationen
werden in Cellular and Molecular Immunology (hrg. K. Abbas et al.),
W.B. Saunders Company, Philadelphia, PA (1991) auf Seite 139 beschrieben.
Lösliche
T-Zell-Rezeptoren, die spezifisch mit einem Peptid mit Der p III-Aktivität reagieren,
können
mittels Immunopräzipitation
unter Einsatz eines Antikörpers
gegen den T-Zell-Rezeptor erhalten werden, wie dies in Immunology:
A Synthesis (zweite Ausgabe), Hrg. Edward S. Golub et al., Sinauer
Associates, Inc., Sunderland, MA (1991) Seiten 366-369 beschrieben
wird.
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T-Zell-Klone,
welche spezifisch mit einem Peptid mit Der p III-Aktivität reagieren,
können
eingesetzt werden, um das den betreffenden T-Zell-Rezeptor codierende
Gen zu isolieren und molekular zu klonieren. Zusätzlich kann ein löslicher
T-Zell-Rezeptor, welcher spezifisch mit einem Peptid mit Der p III-Aktivität reagiert,
eingesetzt werden, um die Antigen-abhängige Aktivierung der betreffenden
T-Zell-Population zu beeinträchtigen
oder zu hemmen, beispielsweise durch Verabreichung an ein Individuum,
das empfindlich gegen Der p III ist. Antikörper, welche mit solchen T-Zell-Rezeptoren
spezifisch reagieren, lassen sich nach den hier beschriebenen Techniken
gewinnen. Solche Antikörper
können
eingesetzt werden, um die T-Zell-Wechselwirkung mit von MHC präsentierten
Peptiden zu blockieren oder zu beeinträchtigen.
-
Werden
allergische Subjekte Peptiden mit Der p III-Aktivität und mit
T-Zell-stimulierender Aktivität
ausgesetzt, kann dies die geeigneten T-Zell-Subpopulationen veranlassen,
resistent gegen das jeweilige Allergenprotein zu werden (z.B. gibt
es nach einer solchen Exposition keine Stimulierung einer Immunantwort).
Zusätzlich
kann eine solche Verabreichung im Vergleich mit einer Exposition
von natürlich
vorkommendem Allergenprotein oder einem Teil desselben das Profil
der Lymphokin-Sekretion verändern
(z.B. kann es zu einer Abnahme von IL-4 und/oder einer Zunahme von
IL-2 kommen). Werden sie ferner Peptiden mit Der p III-Aktivität und mit
T-Zell-stimulierender Aktivität
ausgesetzt, kann dies die T-Zell-Subpopulationen
beeinflussen, die normalerweise an der Reaktion gegen das Allergen
beteiligt sind, so dass diese T-Zellen vom Ort (den Orten) der normalen
Allergen-Exposition (z.B. Nasenschleimhaut, Haut und Lunge) zu dem
Ort (den Orten) der therapeutischen Verabreichung des Proteins oder
des davon abstammenden Fragments weggezogen werden. Diese Umverteilung
der T-Zell-Subpopulationen kann die Fähigkeit des Immunsystems eines
Individuums verbessern oder vermindern, die gewöhnliche Immunantwort am Ort
der normalen Allergenexposition zu stimulieren, was zu einer Verminderung
der allergischen Symptome führt.
-
Wird
ein Peptid mit Der p III-Aktivität
einem gegen Hausstaubmilben empfindlichen Subjekt verabreicht, ist
es in der Lage, die B-Zell-Antwort, die T-Zell-Antwort oder sowohl
die B-Zell- als
auch die T-Zell-Antwort des Subjekts gegen das Allergen zu modifizieren.
Der hier verwendete Begriff Modifikation der allergischen Antwort
einer Person gegen eine Hausstaubmilbe kann definiert werden als
eine mit klinischen Standardverfahren (siehe z.B. Varney et al.:
(1990) British Medical Journal, 302: 265-269) ermittelte Resistenz
oder ein Nachlassen der Symptome auf das Allergen, einschließlich dem
Nachlassen der von den Hausstaubmilben induzierten asthmatischen
Symptome. Das hier beschriebene Nachlassen der Symptome umfasst
jede Abnahme der allergischen Antwort einer Person auf das Allergen
nach Behandlung mit einem Peptid der Erfindung. Das Nachlassen der
Symptome kann subjektiv ermittelt werden (z.B. fühlt sich der Patient wohler,
nachdem er dem Allergen ausgesetzt worden war) oder klinisch, wie
z.B. mit einem Standard-Hauttest.
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Die
Peptide oder Antikörper
können
auch eingesetzt werden, um eine Empfindlichkeit gegen Der p III zu
ermitteln und zu diagnostizieren. Dies kann beispielsweise so erfolgen,
dass Blut oder Blutprodukte, die aus einem auf seine Empfindlichkeit
zu untersuchenden Subjekt erhalten wurden, mit einem Peptid mit
Der p III-Aktivität
unter Bedingungen versetzt werden, die zum Binden von Blutkomponenten
(z.B. Antikörper,
T-Zellen, B-Zellen) an das (die) Peptid(e) geeignet sind und das
Ausmaß ermittelt
wird, mit dem eine solche Bindung erfolgt. Andere diagnostische
Verfahren für
allergische Krankheiten, in welchen die Peptide oder Antikörper der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden können
sind der Radioallergosorbent-Test (RAST), der Papierradioimmunosorbent-Test
(PRIST), der Enzymelinked Immunosorbent Assay (ELISA), die Radioimmunoassays (RIA),
die Immunoradiometrischen Assays (IRMA) der Lumineszent-Immunoassay
(LIA), die Histamin Release Assays und die IgE-Immunoblots.
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In
einem anderen Assay kann das Vorkommen von spezifisch auf Der p
III reagierendem IgE in Subjekten und die Fähigkeit der T-Zellen dieser
Subjekte, auf die T-Zell-Epitope des Der p III zu reagieren, ermittelt werden,
indem das Subjekt einem Immidiate Type Hypersensitivity-Test und/oder einem
Delayed Type Hypersensitivity-Test (siehe z.B. Immunology (1985)
Roitt, I.M., Brostoff, J., Male, D.K. (Hrg.), C.V. Mosby Co., Gower
Medical Publishing, London, NY, SS 19.2-19.18; SS 22.1-22.10) unterzogen
wird, indem ein Peptid mit Der p III-Aktivität oder eine modifizierte Form
eines Peptids mit Der p III-Aktivität eingesetzt werden, von denen
jedes für
das Allergen spezifisches IgE bindet. Dieselben Subjekte werden
vor, gleichzeitig mit oder nach der Durchführung des Immidiate Type Hypersensitivity-Tests
einem Delayed Type Hypersensitivity-Test unterzogen. Falls natürlich der
Immidiate Type Hypersensitivity-Test vor dem Delayed Type Hypersensitivity-Test durchgeführt wird,
würden
solche Subjekte dem Delayed Type Hypersensitivity-Test unterzogen,
welche eine spezifische Immidiate Type Hypersensitivity-Reaktion
zeigen. Im Delayed Type Hypersensitivity-Test wird ein Peptid mit
Der p III-Aktivität
verwendet, das über
eine Human-T-Zell-Stimulierungsaktivität verfügt und das
in einem wesentlichen Prozentsatz der Population von Subjekten,
die empfindlich gegen das Allergen sind (z.B. mindestens etwa 75%),
kein spezifisch auf das Allergen reagierendes IgE bindet. Solchen
Subjekten, bei denen gefunden wurde, dass sie sowohl eine spezifische
Immidiate Type Hypersensitivity-Reaktion als auch eine spezifische
Delayed Type Hypersensitivity-Reaktion eingehen, wird eine Menge
einer für
die pharmazeutische Verabreichung geeignete Zusammensetzung verabreicht.
Die Zusammensetzung umfasst das im Delayed Type Hypersensitivity-Test
eingesetzte Peptid mit Der p III-Aktivität sowie einen pharmazeutisch
verträgliche Träger oder
ein Verdünnungsmittel.
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Ein
Peptid mit Der p III-Aktivität
kann in Verfahren der Behandlung und Verhinderung von allergischen Reaktionen
auf ein Allergen der Hausstaubmilbe oder ein kreuzreaktives Allergenprotein
eingesetzt werden. Somit werden auch für eine pharmazeutische Verabreichung
geeignete Zusammensetzungen, die eine Menge von mindestens einem
Peptid mit Der p III-Aktivität
sowie einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfassen, beschrieben . Die Verabreichung der Zusammensetzungen
an ein zu desensibilisierendes Subjekt kann unter Einsatz bekannter
Verfahren mit Dosierungen und über
einen Zeitraum erfolgen, die ausreichen, um die Empfindlichkeit
des Subjekts gegen Hausstaubmilben herabzusetzen (d.h. die allergische
Antwort zu verringern). Der Ausdruck Subjekt soll lebende Organismen
umfassen, bei denen sich eine Immunantwort auslösen lässt, z.B. Säugetiere. Beispiele für Subjekte
umfassen Menschen, Hunde, Katzen, Mäuse, Ratten und deren transgene
Arten. Die Menge von mindestens einem Peptid mit Der p III-Aktivität, die ausreicht,
um eine therapeutische Wirkung zu erzielen kann je nach Faktoren
wie dem Empfindlichkeitsgrad des Subjekts gegen Hautschuppen des
Hundes, dem Alter, dem Geschlecht und Geicht des Subjekts sowie
der Fähigkeit
eines Peptids mit Der p III-Aktivität zum Auslösen einer Antigenantwort in
dem Subjekt variieren. Es lassen sich Dosierungsweisen einstellen,
um für
eine optimale therapeutische Antwort zu sorgen. Es können z.B.
täglich
einige geteilte Dosen verabreicht werden, oder die Dosen können je
nach den Erfordernissen der therapeutischen Situation proportional
kleiner werden.
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Die
aktive Verbindung (d.h. ein Peptid mit Der p III-Aktivität) kann
nach herkömmlicher
Weise verabreicht werden, wie z.B. mittels Injektion (subkutan,
intravenös
usw.), mittels oraler Verabreichung, mittels Inhalation, mittels
transdermaler Verabreichung oder mittels rektaler Verabreichung.
Je nach dem Verabreichungsweg kann die aktive Verbindung mit einem
Material beschichtet sein, um die Verbindung vor der Einwirkung von
Enzymen, Säuren
und anderen natürlichen
Bedingungen zu schützen,
welche die Verbindung inaktivieren könnten.
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Um
ein Peptid mit Der p III-Aktivität über eine
andere Verabreichung als die parenterale zu verabreichen, kann es
notwendig sein, das Peptid mit einem Material zu beschichten oder
zusammen zu verabreichen, um seine Inaktivierung zu verhindern.
Beispielsweise kann ein Peptid mit Der p III-Aktivität einem
Individuum in einem geeigneten Träger, Verdünnungsmittel oder Adjuvans,
zusammen mit Enzyminhibitoren oder in einem geeigneten Träger wie
Liposomen verabreicht werden. Pharmazeutisch verträgliche Verdünnungsmittel
umfassen Saline und wässrige
Pufferlösungen.
Adjuvans wird in seinem weitesten Sinne gebraucht und umfasst jede
immunstimulierende Verbindung wie z.B. Interferon. Die hier zum
Einsatz kommenden Adjuvantien umfassen Resorcine, nicht-ionische
Tenside wie Polyoxyethylenoleylether und n-Hexadecylpolyethylenether.
Die Enzyminhibitoren umfassen den pankreatischen Trypsininhibitor,
Diisopropylfluorphosphat (DEP) und Trasylol. Die Liposomen umfassen
sowohl Wasser-in Öl-in
Wasser CGF-Emulsionen
als auch herkömmliche
Liposomen (Strejan et al., (1984) J. Neuroimmunol., 7: 27). Für die Zwecke
der Induktion eine T-Zell-Resistenz wird die Zusammensetzung vorzugsweise
in nicht immunogener Form verabreicht, z.B. einer Form, die kein
Adjuvans enthält.
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Die
aktive Verbindung kann auch parenteral oder intraperitoneal verabreicht
werden. Dispersionen lassen sich auch in Glycerin, flüssigen Polyethylenglykolen
und Mischungen derselben sowie in Ölen herstellen. Unter gewöhnlichen
Bedingungen der Aufbewahrung und Nutzung können diese Präparate ein
Konservierungsmittel enthalten, um ein Wachstum von Mikroorganismen
zu verhindern.
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Für Injektionen
geeignete pharmazeutische Zusammensetzungen enthalten sterile wässrige Lösungen (sofern
wasserlöslich)
oder Dispersionen und sterile Pulver für die improvisierte Zubereitung
von sterilen injizierbaren Lösungen
oder Dispersionen. Auf alle Fälle
muss die Zusammensetzung steril sein und so flüssig, dass sie sich leicht
spritzen lässt.
Sie muss unter den Bedingungen der Herstellung und Lagerung stabil
sein und muss gegen die kontaminierende Wirkung von Mikroorganismen,
wie z.B. Bakterien und Pilzen, einer Konservierung unterzogen werden.
Der Träger
kann ein Lösungsmittel
oder ein Dispersionsmedium sein, das z.B. Wasser, Ethanol, ein Polyol
(z.B. Glycerin, Propylenglykol und flüssiges Polyethylenglykol und
dergl.), geeignete Mischungen derselben und Pflanzenöle enthält. Die
richtige Fluidität
lässt sich
beispielsweise durch Verwendung eines Beschichtungsmittels wie Lecithin,
durch Einhaltung der erforderlichen Teilchengröße im Falle einer Dispersion
und durch den Einsatz von Tensiden gewährleisten. Die Wirkung von
Mikroorganismen lässt sich
durch den Einsatz verschiedener antibakterieller Mittel und Antipilzmittel,
z.B. von Parabenen, Chlorbutanol, Phenol, Ascorbinsäure, Thimerosal
und dergl. verhindern. In vielen Fällen ist bevorzugt, der Zusammensetzung
isotone Mittel zuzusetzen, wie z.B. Zucker, Polyalkohole wie Mannit,
und Sorbit, sowie Natriumchlorid. Eine verlängerte Absorption der injizierbaren
Zusammensetzungen kann man erhalten, wenn der Zusammensetzung ein
Mittel zugesetzt wird, das die Absorption verzögert, z.B. Aluminiummonostearat
und Gelatine.
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Sterile
injizierbare Lösungen
lassen sich herstellen, indem die aktive Verbindung (d.h. ein Peptid
mit Der p III-Aktivität)
in der erforderlichen Menge einem geeigneten Lösungsmittel mit einem oder
einer Kombination der oben beschriebenen Inhaltsstoffe wie erforderlich
zugesetzt wird und dann eine Sterilfiltration erfolgt. Im Allgemeinen
werden Dispersionen hergestellt, indem die aktive Verbindung in
ein steriles Vehikel eingebracht wird, welches ein Grunddispersionsmedium
und die erforderlichen oben ausgewiesenen anderen Inhaltsstoffe
enthält.
Im Falle von sterilen Pulvern für
die Herstellung von sterilen injizierbaren Lösungen sind die bevorzugten
Herstellungsverfahren das Vakuumtrocknen und das Gefriertrocknen,
womit man ein Pulver aus dem aktiven Inhaltsstoff (d.h. mindestens
ein Peptid mit Der p III-Aktivität) plus
jedem zusätzlichen
gewünschten
Inhaltsstoffaus einer zuvor steril filtrierten Lösung davon erhält.
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Wenn
das Peptid mit Der p III-Aktivität,
wie oben beschrieben, auf geeignete Weise geschützt ist, kann das Peptid oral
verabreicht werden, z.B. mit einem inerten Verdünnungsmittel oder einem assimilierbaren
genießbaren
Träger.
Das Peptid und die anderen Inhaltsstoffe können auch in einer Kapsel aus
Hart- oder Weichgelatine eingeschlossen, zu Tabletten verpresst
oder direkt in der Nahrung des Individuums enthalten sein. Für eine orale
therapeutische Verabreichung kann die aktive Verbindung mit Trägersubstanzen
eingenommen und in Form von Kautabletten, Bukkaltabletten, Pastillen,
Kapseln, Elixieren, Suspensionen, Sirups, Oblaten und dergl. eingesetzt
werden. Der Prozentanteil für
die Zusammensetzungen und Präparate
kann natürlich
variiert werden und kann herkömmlicherweise
zwischen etwa 5% bis etwa 80% des Gewichts der Einheit liegen. Die Menge
der aktiven Verbindung in solchen therapeutisch nützlichen
Zusammensetzungen ist so, dass eine geeignete Dosierung erhalten
wird.
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Der
hier verwendete Ausdruck "pharmazeutisch
verträglicher
Träger" umfasst jeweils
alle Lösungsmittel,
Dispersionsmedien, Beschichtungen, Antibakterien- und Antipilzmittel,
isotonische und die Absorption verzögernde Mittel und dergl. Der
Einsatz von solchen Medien und Mitteln für pharmazeutisch aktive Substanzen ist
im Stand der Technik gut bekannt. Außer dann, wenn irgendein konventionelles
Medium oder Mittel sich mit der aktiven Verbindung nicht verträgt, wird
deren Verwendung in den therapeutischen Zusammensetzungen angestrebt.
Ergänzende
aktive Verbindungen können
ebenfalls in die Zusammensetzungen aufgenommen werden.
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Es
ist von besonderem Vorteil, wenn die parenteralen Zusammensetzungen
für eine
bequeme Verabreichung und konstante Dosierung in Form einer Dosierungseinheit
formuliert werden. Der hier verwendete Begriff Form einer Dosierungseinheit
bezieht sich auf physikalisch diskrete Einheiten, die als Einheitsdosierungen für zu behandelnde
Säugetiere
geeignet sind; jede Einheit enthält
eine vorbestimmte Menge der aktiven Verbindung, die so berechnet
ist, dass die gewünschte
therapeutische Wirkung zusammen mit dem erforderlichen pharmazeutischen
Träger
erbracht wird. Die Spezifikation für die Formen der Dosierungseinheit
der Erfindung werden vorgegeben von und hängen ab von (a) den eindeutigen
Eigenschaften der aktiven Verbindung und der zu erreichenden besonderen
therapeutischen Wirkung und (b) den inhärenten Einschränkungen
beim Zusammensetzen einer solchen aktiven Verbindung zur Behandlung
der Empfindlichkeit in Subjekten.
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Die
Erfindung stellt auch eine Zusammensetzung mit mindestens zwei Peptiden
mit Der p III-Aktivität zur Verfügung (z.B.
eine physikalische Mischung aus mindestens zwei Peptiden), von denen
jede eine T-Zellen stimulierende Aktivität aufweist. Alternativ kann
einem allergischen Subjekt ein Peptid mit mindestens zwei Abschnitten,
von denen jeder eine T-Zellen
stimulierende Aktivität
aufweist (d.h. jeder Abschnitt umfasst mindestens ein T-Zell-Epitop) verabreicht
werden. Eine Zusammensetzung aus zwei Peptiden mit Der p III-Aktivität oder eine
Zusammensetzung aus zwei Peptiden mit mindestens zwei Abschnitten,
von denen jeder eine T-Zell-stimulierende Aktivität aufweist,
kann einem Subjekt, wie oben beschrieben, in Form einer Zusammensetzung
mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
verabreicht werden. Eine Menge aus einer oder mehreren solcher Zusammensetzungen
kann einem empfindlich auf ein Allergen der Hausstaubmilben reagierenden
Subjekt gleichzeitig oder nacheinander verabreicht werden, um eine
solche Sensibilität
zu behandeln.
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Die
cDNA (oder die mRNA, die während
der reversen Transkription als Matrize diente), welche ein Peptid
mit Der p III-Aktivität
codiert, kann dazu verwendet werden, ähnliche Nucleinsäuresequenzen
in jeder Varietät
und Art von Tier aufzufinden und so auf molekularer Ebene Gene zu
klonieren, welche eine ausreichende Sequenzhomologie aufweisen,
um an die ein Peptid mit Der p III-Aktivität codierende cDNA zu hybridisieren.
Somit umfasst die vorliegende Erfindung nicht nur Peptide mit Der
p III-Aktivität,
sondern auch andere Proteine, welche Allergene sein können, die
von einer DNA codiert werden, die an DNA der vorliegenden Erfindung
hybridisiert.
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Andere
isolierte Peptide als die bereits identifizierten, welche immunologisch
mit Der p III verwandt sind, wie z.B. durch Antikörper-Kreuzreaktivität oder T-Zell-Kreuzreaktivität, liegen
im Geltungsbereich der Erfindung. Solche Peptide binden Antikörper, die
spezifisch für
das Protein und die Peptide der Erfindung sind oder stimulieren
T-Zellen, die spezifisch für
das Protein und die Peptide der Erfindung sind.
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Ein
Peptid mit Der p III-Aktivität
(d.h. rekombinant oder mittels chemischer Synthese gewonnenes Der p
III) ist frei von allen anderen Proteinen der Hausstaubmilbe und
ist somit nützlich
bei der Standardisierung von Allergenextrakten, die Schlüsselreagenzien
für die
Diagnose und Behandlung einer Überempfindlichkeit gegen
Hausstaubmilben darstellen. Ein solches Peptid ist zusätzlich von
einer konsistenten gut definierten Zusammensetzung und biologischen
Aktivität
zur Verwendung in Präparaten,
die für
therapeutische Zwecke verabreicht werden können (z.B., um die allergische
Antwort eines Subjekts, das empfindlichen gegen Hausstaubmilben
ist, zu modifizieren). Solche Peptide können auch eingesetzt werden,
um den Mechanismus der Immuntherapie einer Allergie gegen D. pteronyssinuss
zu untersuchen und um modifizierte Derivate oder Analoge, die in
der Immuntherapie von Nutzen sind, zu entwerfen.
-
In
den Arbeiten von anderen wurde gezeigt, dass hohe Dosen von Allergenextrakten
während
einer Immuntherapie im Allgemeinen die besten Ergebnisse liefern
(d.h. die beste Erleichterung von Symptomen). Viele Subjekte sind
jedoch wegen der von den Allergenen und anderen in diesen Präparaten
enthaltenen Komponenten nicht in der Lage, hohe Dosen solcher Extrakte
zu tolerieren. Ein Peptid mit Der p III-Aktivität weist den Vorteil auf, dass
es frei von allem anderen Milbenprotein ist. Somit lässt sich
ein solches Peptid für
therapeutische Zwecke mit weniger erwarteten Nebenwirkungen verabreichen.
-
Es
ist nun auch möglich,
ein Mittel oder ein Arzneimittel zu entwerfen, das in der Lage ist,
die Fähigkeit eines
Allergens der Hausstaubmilbe zur Induktion einer allergischen Reaktion
bei empfindlichen Subjekten zu blockieren oder zu hemmen. Derartige
Mittel könnten
z.B. so entworfen werden, dass sie an relevante Der p III-IgE-Moleküle binden
und somit eine IgE- Allergen-Bindung
und die darauf folgende Degranulation von Mastzellen/basophilen
Zellen verhindern. Alternativ könnten
solche Mittel an Zellkomponenten des Immunsystems binden, was zu
einer Unterdrückung
oder Desensibilisierung der allergischen Antworten auf Allergene
der Hausstaubmilbe führt.
Ein nicht einschränkendes
Beispiel dafür
ist die Verwendung von Peptiden, welche B- oder T-Zell-Epitope von
Der p III oder Modifikationen derselben aufweisen, basierend auf
der cDNA-Protein-Struktur von Der p III, um die allergische Antwort
auf ein Allergen der Hausstaubmilbe zu unterdrücken. Dies könnte so
erfolgen, dass die Strukturen von Fragmenten definiert werden, die
B- und T-Zell-Epitope codieren, welche die B- und T-Zell-Funktion
in in vitro-Untersuchungen mit Blutkomponenten aus gegen Hausstaubmilben
empfindlichen Subjekten beeinflussen.
-
BEISPIELE
-
Material und Methoden
-
D. pteronyssinus-Kulturen
-
Von
den Commonwealth Serum Laboratories, Parkville, Australien wurden
ganze Milben gekauft und das Spent-Medium war eine Spende aus derselben
Quelle.
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Reinigung von nativem
Der p III
-
Unter
Anwendung eines von Heymann et al. (Heymann et al., J Allergy Clin.
Immunol. (1989) 83: 1055-1067) übernommenen
Verfahrens wurden 15 ml eines 50-80% gesättigten Ammoniumsulfat. Niederschlages
des D. pteronyssinus-Spent-Growth-Mediums auf eine aufwärts fließende, in
PBS äquilibrierte
Polyacrylamid P-100-Säule
von 2 cm × 90
cm (Pharmacia, LKB Biotechnology, Uppsala, Schweden) aufgetragen. Der
Proteingehalt der Fraktionen von 5 ml wurde mittels Messen der optischen
Dichte (A 280 nm) und mittels SDS-PAGE-Analyse ermittelt. Solche Fraktionen,
die überwiegend
Bande im 30 kDa-Bereich aufwiesen, wurden zusammengegeben, mittels
Polyethylen 6000 (BDH Chemicals, Aus. PTY, Ltd. Kilsyth, Vic. Aust)
konzentriert, gegen PBS dialysiert und wieder über die Säule laufen gelassen. Dies wurde
zweimal wiederholt bis die Analyse mittels SDS-PAGE ergab, dass
die einzigen nachweisbaren Bande eine Dublette mit einem Molekulargewicht
von annähernd
30 kDa waren.
-
Sequenzanalyse
des Proteins
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Die
mittels Affinität
gereinigten nativen Der p III- und Der f III-Proteine wurden unter
Einsatz eines 12% Säulensystems
(Applie Biosystems, Foster City, CA) einer HPEC unterzogen. Die
mittels Affinität
gereinigten Proteine oder die HPEC-Fraktionen mit dem geeigneten
Molrkulargewicht wurden sodann unter Einsatz eines Applied Biosystems
Modell 4777A-Gasphasen-Sequenators mit einer On-line-Phenylhydantoin-Derivative-Analysis
(Modell 120) einer Protein-Sequenzanalyse unterzogen. Alternativ
wurden die mittels Affinität
gereinigten Proteine zuerst mittels SDS-PAGE (Biorad) aufgetrennt,
auf Problot (Applied Biosystems) übertragen und unter Einsatz
eines Beckman Modell LF3000 sequenziert. Nach der anfänglichen
Sequenzanalyse der Proteine wurde zur Blockieung der N-terminalen
Enden mit Ausnahme der Prolin-Enden (Position 13 von DER p III)
o-Phthalaldehyd
verwendet, um verunreinigende Peptidreaquenzien zu eliminieren und
die N-terminale Sequenz
aug eindeutige Weise zu verlängern.
Die CNBr-Peptide wurden hergestellt, indem die mittels Affinität gereinigten
Proteine mit 2% (w/v) CNBr in 70% (w/v) Ameisensäure über Nacht bei Raumtemperatur
gespalten wurden. Die verdauten Peptide wurden zur Reinigung einer
HPEC und die Peptidfragmente sodann einer Sequenzanalyse unterzogen.
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Bevorzugte
Codon-Verwendung
-
Für die reifen
Proteine Der f I (Dilworth et al., Clin. Exp. Allergy (1991) 21:
25-32), Der f II (Trudinger et al., Clin. Exp. Allergy (1991) 21:
33-37), Der p I (Chua et al., J. Exp. Med. (1988) 167: 175-182)
und Der p II (Chua et al., Int. Arch. Allergy Appl. Immunol. (1990)
91: 118-123) wurden die bevorzugten Codon-Verwendungen ermittelt.
Für jedes
dieser 4 Proteine von Dermatophagoides wurde die mittlere prozentuale
Verwendung eines jeden Triplett-Codons für jede Aminosäure ermittelt
und die Ergebnisse in Tabelle 1 zusammengestellt.
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Tabelle
1. Bevorzugte Codon-Verwendung für
Dermatophagoides-Allergene
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Konstruktion der D. pteronyddinus-λ gt10-cDNA-Bibliothek
-
Es
wurde polyadenylierte mRNA (10 μg)
verwendet, um unter Verwendung eines Kits (Amersham International,
Aylesbury UK) mit Hilfe des RNase-H-Verfahrens (Gubler et al., Gene
(1983) 25: 263-269) cDNA zu synthetisieren. Nach Zugabe von EcoR
I-Restriktionsenzym-Linkern
(New England Biolabs, Beverly, USA) wurde die cDNA an mit alkalischer
Phosphatase behandelte Lambda-gt10-Arme (Promega Biotec, Madison, Wisc.)
ligiert. Die rekombinante Phagen-DNA wurde gepackt und in E. coli-JP777
ausplattiert, um eine Bibliothek von 5 × 105 Rekombinanten
zu gewinnen.
-
Endmarkierung
der Oligonucleotide mit Kinase
-
Die
Oligonucleotide wurden unter Einsatz eines Applied Biosystem-PCR-Mate
(Applied Biosystems, Foster City, CA) synthetisiert. 20 pM Oligonucleotid-DNA
wurden unter Verwendung von T4-Polynucleotid-Kinase (Promega Corp.,
Madison, Wisc.) mit (⇕-32P)-ATP endmarkiert (Maniatis, T., Fritsch,
E.F. und Sambrook, J. Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2.
Ausgabe, Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1989). Die markierten
Oligonucleotide wurden mit 15% Polyacrylamid-Gelelektrophorese gereinigt
und dann in steriles destilliertes Wasser eluiert.
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Isolierung der Der p III-cDNA-Klone
aus der -λ gt10-cDNA-Bibliothek
-
Das
Screening der Bibliothek erfolgte mit zwei konstruierten Sonden,
indem Sequenzdaten über
sowohl N-terminale als auch interne Proteinsequenzen verwendet wurden,
welche, wie oben für
die Allergene der Gruppe III beschrieben, erhalten wurden. Die erste,
P3Forward3 (P3F3) war in der Länge
ein 38-Mer mit der folgenden Nucleotidsequenz: 5'TCAGAAAAAGCTTTGGCTGGTGAATCACCATATCAAAT3' (SEQ ID NO: 8).
Die zweite Sonde, P3Reverse4, war ein 41-Mer mit der folgenden Nucleoridsequenz: 5'GAATCAACACCACCATTAGCAACATCACCACCGCAAATCAT3' (SEQ ID NO: 9).
Die Bibliothek wurde mit 25.000 pfu pro 150 mm Petrischale plattiert
und der Phage auf Nitrocellulose (Schleicher & Schuell, Dassel, Deutschland) übertragen.
Von jeder Platte wurden zweifache Filterüberträge denaturiert und für die Hybridisierung
mit einer sich von den zwei Sonden unterscheidenden Sonde gebacken
(Maniatis, T., Fritsch, E.F. und Sambrook, J. Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, zweite Ausgabe, Cold Spring Harbor Laboratory
Press (1989)). Die Hybridisierungen erfolgten über Nacht in einer Hybridisierungsmischung
(6 × Natriumchlorid/Natriumcitrat
von pH 7 (SSC), 0,1 % Denhard's
Reagenz, 100 μg/ml
denaturierter DNA aus Herinsspermien) bei 42°C mit 106 cpm/ml
markierter Sonde. Die Filter wurden dreimal bei 42°C 20 Minuten
lang und dann bei 50°C 10
Minuten lang in 400 ml Waschlösung,
die 6 × SSC,
0,1% Triton X-100 enthielt, gewaschen.
-
Isolierung von DNA aus ⎕gt-Der
p III-Klonen
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Die
Phagen-DNA aus den Der p III-Klonen wurde unter Einsatz eines Polyethylenglykol-Fällungsverfahrens (Chua et al.,
J. Exp. Med. (1988) 167: 175-182) gewonnen.
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Subklonierung
und DNA-Sequenzierung
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Die
gereinigte Phagen-DNA wurden mit dem Restriktionsenzym EcoR I (Toyobo)
verdaut und das freigesetzte Fragment an den mit dem EcoR I-Restriktionsenzym
verdauten Sequenzierungsvektor M13mp19 (Messing, Meth. Enzymol.
(1983) 101: 20-78) ligiert. Die rekombinante DNA wurde unter Verwendung
von E. coli-TG-1 transformiert und die Sequenzierung unter Einsatz
des Dinucleotid-Kettenterminations-Verfahrens und von Sequenase
(U.S. Biochemicals) (Sauger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1977)
74: 5463-5467) durchgeführt. Die
für die
Sequenzierung verwendeten Oligonucleotid-Primer umfassten die universellen
Primer, einen 17-Mer-Sequenzierungs-Primer (-40)5' CAGCACTGACCCTTTTG3' (SEQ ID NO: 4) und
einen 16-Mer reversen Sequenzierungs-Primer (-24)5'AACAGCTATGACCATG
3' (SEQ ID NO: 5),
die beiden für
das Screening der Bibliothek verwendeten internen Primer (SEQ ID
NO: 8 und 9) und die zwei internen Primer P3Forward5 (P3F5 5' AAAGCTGTTGGATTACCA
3' (SEQ ID NO: 6)
and P3Reverse5 (P3R5) 5' TACATCCGATCCTTTTGC
3' (SEQ ID NO: 7)
sowie P3F4 5' GCGGATCCATTOTTGOTGGT
3'(SEQ ID NO: 18).
Die beiden internen Sonden wurden so entworfen, dass sie den Nucleotidresten
456-473 (P3F5) und 491-474 (P3R5) entsprachen (1A und 1B).
Die Primer wurden verwendet, um den isolierten Klon ine beiden Richtungen
zu sequenzieren.
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DNA- und Protein-Sequenzanalyse
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Die
Sequenzanalyse erfolgte unter Einsatz der MAC-VECTOR-Software (IBI,
New Haven, USA). Die Computersuche nach Sequenzhomologie mit anderen
Proteinen erfolgte am NCBI unter Einsatz des BLAST Network-Service.
Die verwendete BLAST Version war BLAST 1.3.1 OMP (07. Juli 1993).
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BEISPIEL 1: Sequenz der
nativen Allergene der Gruppe III
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Das
Verfahren der Proteinisolierung ergab eine Der p III-Probe, die
bei der Analyse mittels SDS-PAGE als eine Dublette mit Molekulargewichten
von 30.000 und 28.000 lief. Beide Bande reagierten gemäß der zuvor beschriebenen
Kreuzreaktivität
zwischen den Arten (Thomas et al., Exp. Appl. Acarol. (1992) 16:
153-164) mit polyklonalem Maus-Anti-Der p III. Das aus einer Säule mit
5A12 monoklonalen Antikörpern
(Heymann et al., J. Allergy Clin. Immun. (1989): 1055-1067) isolierte
Der f III zeigte ähnliche
Eigenschaften. Indem o-Phthalaldehyd
zur Eliminierung kontaminierender Proteinsequenzen eingesetzt wurde,
korrigierten und erweiterten sowohl das native Der p III als auch
Der f III die bekannte Der p III-Sequenz und erweiterten die Der
f III-Sequenz. Die N-terminale Sequenz von Der p III wurde zu IVGGEKALAGQSPYQISLQSSSHFSGGTIL
(SEQ ID NO: 16) erweitert. Die N-terminale Sequenz von Der f III
wurde zu IVGGVKAKAGDSPYQISLQSSSHFXGGSILD (SEQ ID NO: 15) erweitert.
Ein Vergleich der von Stewart et al. (Immunology (1992) 75: 29-35)
und Heymann et al. (J. Allergy Clin. Immunol. (1989) 83: 1055 -1067)
veröffentlichten
Sequenzdaten für
die Allergene der Gruppe III mit den hier offenbarten Daten zeigten
in der veröffentlichten
Sequenz einige Fehler. Insbesonder wurde eine nicht konservative Änderung
bei Rest 8 von positiv geladenem Lysin zu einem nicht polaren hydrophoben Leucin
gefunden (Der f III, Heymann et al., J. Allergy Clin. Immunol. (1989)
83: 1055-1067). Nach CNBr-Verdau des
natürlichen
Proteins wurden mittels HPEC zwei interne Peptide von Der f III
isoliert, MICGGDVANGGVDSEQGD (SEQ ID NO: 10) und MTLDQTNAKPVPLPTS
(SEQ ID NO: 12).
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BEISPIEL 2: Sequenz von
rekombfnantem Der p III
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Die
Information über
die Proteiensequenz, die wie in Beispiel 1 beschrieben erhalten
wurde, wurde zusammen mit den Daten zur bevorzugten Codon-Verwendung
(Tabelle 1) herangezogen, um zwei Oligonucleotid-Sonden zu konstruieren.
Diese Oligonucleotide wurden so hergerichtet, dass sie an die Nucleotidreste 159-196
und an die Nucleotidreste 688-648 des Der p III-Klons hybridisierten
(2A und 2B). Aus
der λ gt10-cDNA-Bibliothek wurden
nur Klone isoliert, die stark mit beiden Sonden hybridisierten.
Die erhaltene Nucleotidsequenz für
den P3WS1-Klon und die davon abgeleitete Aminosäuresequenz sind in den 1A und 1B wiedergegeben.
Die vollständige
Nucleotidsequenz betrug in der Länge
1059 Basenpaare. Diese umfasst einen 5' nicht kodierenden Abschnitt von 62
Basenpaaren, einen 3' nicht
translatierten Abschnitt von 211 Basenpaaren und ein offenes Leseraster
von 786 Basenpaaren mit einem Stop-Codon (TGA) an den Nucleotidresten
846-848. Es gibt keinen Poly-A-Schwanz, aber es erscheint ein Signal
für eine
Polyadenylierung (AATAAA). Das offene Leseraster codiert ein Protein,
das einen Prä-Pro-Abschnitt
von 29 Aminosäuren
umfasst und am N-terminalen Isoleucin beginnt, ein reifes Protein
von 232 Aminosäureresten
mit einem berechneten Molekulargewicht von 24.985 und einem pI von
8,5. Der Methioninrest (ATG) an der Aminosäureposition -29 ist höchstwahrscheinlich
der Initiationsort für
die Translation. Die Wahl für
diesen Initiationsort beruhte zum Teil auf dem Vorkommen einer auf
das Methionin folgenden Sequenz, welche ein klassisches Signalpeptid
von 18 Aminosäureresten
kodiert, wobei vorwiegend hydrophobe Reste vorkommen. Darüber hinaus
passt die unmittelbar vor diesem ATG-Codon liegende Sequenz 5' GAAAGATG 3' in etwa zu der Konsensussequenz
von Kozak (CCACCATG) des Initiationsorts für eine eukaryotische Translation
mit dem entscheidenden Purin (meistens A) an der Position -3 (Kozak,
Nucleic Acid Research (1984) 12: 857-872).
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Die
in Beispiel 1 beschriebenen Daten für die Proteinsequenzierung
von Der p III unterscheiden sich in Folge der Substitutionen von
Glu/Gln an Rest 11 und einer möglichen
Cys/Ser-Substitution an Rest 17 von der aus der c-DNA des P3WS1-Klons
abgeleiteten Aminosäuresequenz.
Diese Substitutionen können
auf das Vorkommen von unterschiedlichen Isoformen für Der p
II zurückzuführen sein.
Eine Analyse der für
Der p III-P3WS1 abgeleiteten Aminosäuresequenz bestätigte, dass
für die
Position des Der f III-CNBr-Peptids 1 (MI(C)GGDVANGGVDS(E)QGD) (SEQ
ID NO: 10) korrekt vorausgesagt wurde, dass sie von den Aminosäureresten
177-183 reicht und eine 88% Identität mit der rekombinanten Sequenz
MICGGDVANGGKDSCQD(SEQIDNO: 11) in diesem Bereich aufweist. Interessanterweise
gibt es zwei identische nicht konservative Änderungen, die vorkommen, wenn
man die Sequenz für
das native Der f III-Peptid mit der Sequenz für den P3WS1-Klon nebeneinander
aufreiht. Es gibt eine Änderung
von einem nicht polaren hydrophoben Valin an Position 178 (nach
der Zählung
in den 1A und 1B) im
Der f III zu einem positiv geladenen Lysinrest in den Sequenzen
für den
P3WS1-Klon. Die andere Änderung
ist ein Glutaminsäurerest
an Position 181 von Der f II an Stelle eines Cysteinrests in der
Sequenz für
den P3WS1-Klon. In diesen beiden und den meisten anderen Trypsin-Proteinen
bildet das Cystein eine der Disulfidbrücken. Das vorausgesagte Alignment
des zweiten Der f III-Peptids (M)TLDQTNA(K)PVPL(P)(T)(S) (SEQ ID
NO: 12), das mittels CNBr-Verdau gewonnen wurde, reichte von den
Aminosäureresten
95-110 (MKLNQKNAKAVGLPAK)(SEQIDNO: 13). Es besteht eine 63% Homologie
mit dem P3WS1.-Klon in diesem Bereich. Die Unterschiede in den Proteinsequenzen
von Der p III und Der f III sind konsistent mit der 20% Sequenzvariation,
die zwischen anderen homologen Allergenen aus dieser Spezies, wie
sie z.B. bei Der p I und Der f I sowie Der p II und Der f II gefunden
wurden.
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Die
vollständige
Sequenz für
den Der p III-P3WS1-Klon codiert ein Protein von 319 Aminosäuren. Der p
III wird, wie alle bekannten Trypsine, als ein Prä-pro-Zymogen
synthetisiert. Es wird postuliert, dass sich die Spaltungsstelle
für das
Signalpeptid zwischen den Aminosäureresten
-12 und -11 befindet, da die Reste um diese Stelle mit den von Heijne
(von Heijne, Euro . J. Biochem. (1983) 133; 17-21) gezeigten Aminosäure-Zwängen übereinstimmen.
Von Heijne schlug vor, dass kleine neutrale Aminosäuren an
den Positionen -1 und -3 von der Spaltungsstelle ab stark bevorzugt
werden, so wie die im Der p III-Gen beobachteten Alanin und Tyrosin.
Prolinreste werden an den Positionen +1 bis -3 niemals gefunden,
so dass alle anderen Stellen ausgeschlossen sind. Es ist berichtet
worden, dass die meisten Trypsinproteine aus Säugern Prä- oder Signalpeptide aus 15
oder 16 Aminosäuren
aufweisen. Das Der p III-Peptid hat eine Länge von 18 Aminosäuren. Während der
Unterschied in der Länge
relativ gering ist, scheint es, dass die Länge des Signalpeptids auf die phylogenetische
Mannigfaltigkeit der Spezies zurückgeführt werden
kann, aus welcher das Trypsin stammt. Dies ist am augenscheinlichsten
bei Streotomyces griseus mit einem Prä-Peptid von 32 Aminosäuren (Kim et al., Biochem.
Biophys, Res. Commun. (1991) 181: 707- 713). Es ist auch berichtet worden,
dass bei Trypsinen aus Säugern
das Signalpeptid zwei spezifische Häufungsstellen aus zwei und
dann vier hydrophoben Resten enthält (MacDonald et al., J. Biol.
Chem. (1982) 257: 9724-9732; Le Huerou et al., Eur. J. Biochem.
(1990) 193: 767-73). In diesem Abschnitt des Der p III-Gens besteht
ein Überschuss
an hydrophoben Resten, sie sind jedoch nicht in hoch konservierten
Anhäufungen
angeordnet. Das Gleiche trifft für
die Signalpeptide sowohl von Drosophila melanogaster (Davis et al.,
Nucleic Acid Research (1988) 13: 6605-6615) als auch von S. griseus (Kim
et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. (1991) 181: 707-713) zu.
Es ist daher möglich,
dass die hoch konservierten Anhäufungen
von hydrophoben Resten keine charakteristische Eigenschaft aller
Trypsinproteine ist, sondern eher eine von Trypsinen von Säugern.
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Abwärts vom
Signalpeptid sitzt das Prä-Aktivierungspeptid
aus 11 Resten von den Aminosäuren
-11 bis -1. Ein Vergleich dieses Pro-Abschnitts mit anderen Pro-Abschnitten
von Trypsinen aus verschiedenen Spezies weist darauf hin, dass das
Der p III-Pro-Peptid ungewöhnlich
ist. Es ist gezeigt worden, dass Trypsine sowohl bei Vertebraten
als auch Invertebraten einen Pr-Abschnitt aus einem Octapeptid und/oder
einem Hexapeptid mit vier aufeinander folgenden Aspartylresten gefolgt
von einem Lysinrest an Position -1 aufweisen Le Huerou et al., Eur.
J. Biochem. (1990) 193: 767-73). Es ist der Carboxyl-Abschnitt dieses
Lysinrestes, welcher während
der Aktivierung des Trypsinogens zu Trypsin abgespalten wird. Bei
Der p III fehlt diese Polyaspartyl-Lysin-Sequenz. Trypsin lässt sich
daher nicht mit dem üblichen
Mechanismus aktivieren. Es gibt in diesem Zusammenhang wenige andere
Trypsine, die dem Der p II ähnlich
sind, D. melanogaster (Davis et al., Nucleic Acid Research (1988)
13: 6605-6615), S. griseus (Kim et al., Biochem. Biophys. Res. Commun.
(1991) 181: 707-713)
und höchst
interessant, ein anionisches Trypsin von 32.000 Da aus dem Pankreas
der Ratte (Gendry and Launay, Biochimica et Biophysica Acta (1988)
955: 243-249). Diese Gruppe zeigte, dass Enterokinase, ein Enzym
mit hoch spezifischer Aktivität
zu den Polyaspartyl-Lysin-Resten in Trypsinproteinen, keine Wirkung
auf Trypsin ausübte,
das sie isoliert hatten. Sie nahmen daher an, dass für den Aktivierungsprozess ein
unterschiedlicher Mechanismus zum Einsatz kam. Das Fehlen einer
jeglichen Homologie des Proenzymabschnitts von Der p II mit irgend
einer der bekannten Sequenzen kann auf einen einmaligen Aktivierungsmechanismus
hinweisen.
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Ein
Durchsuchen der Protein-Datenbank hat bestätigt, dass Der p III-P3WS1
sowohl zu den Trypsinen der Vertebraten als auch der Invertebraten
homolog ist. Das Der p III-Allergen ist kein Chymotrypsin der Milbe (Gendry
and Launay, Biochimica et Biophysica Acta (1988) 955: 243-249),
da ein Vergleich der N-terminalen Proteinsequenzen zeigte, dass
sie sich um 50% unterscheiden. In den 2A und 2B wird
ein Vergleich der Aminosäuresequenzen
von Der p III-P3WS1 und den Trypsinen des Flusskrebses (SEQ ID NOS.
2 und 3) gezeigt. Der Flusskrebs weist eine 44% Homologie mit Der
p III auf. Es kommen 7 Cysteinreste vor, von denen bekannt ist,
dass 6 dieser Reste, 54-70, 181-198 und 210-236, Disulfidbrücken bilden
(2A und 2B) (Hartley,
Phil Trans Rov Soc Lond B (1970) 257: 77-87). Es ist äußerst wichtig,
dass das Der p III-Protein die hoch konservierten Reste enthält, welche
bei der katalytischen Aktivität
und Substratspezifität
der Trypsinproteine eine Rolle spielen. Die konservierten His 40
und Ser 185 (1A und 1B) stellen
das Ladungsübertragungssystem
dar, welches das aktive katalytische Zentrum des Trypsinenzyms umfasst.
Der positiv geladene Asparaginsäue-Rest
an Position 179 stellt das für
Trypsin spezifische Zentrum dar. An diesem Rest weisen die meisten
Serinproteasen eine neutrale Aminosäure auf (Keil, The Enzymes,
Academic Press, New York, 1971, SS. 249-279). Die Glycinreste an
den Positionen 206 und 211 zusammen mit der Asparaginsäure an Position
179 sind verantwortlich dafür,
dass die sperrigen, positiv geladenen Seitenketten des Lysins und
Arginins, die von den Trypsinen gespaltenen Substratreste, Platz
finden. Die Aminosäurereste
179-185 und 202-206 (1A und 1B) bilden
die S1-Bindungstaschen, die bei der Bindung des Substrats an das
Trypsinmolekül
eine Rolle spielen. Die alle diese wichtigen Reste unmittelbar umgebenden
Bereiche sind die am meisten konservierten Abschnitte des Der p
III-Proteins. Alle diese Ergebnisse stimmen mit der Tatsache überein,
dass unter den Trypsinproteinen aus verschiedenen Spezies strukturelle
Variationen in den Bereichen des Moleküls auftreten, die für die katalytische
Aktivität
nicht von Bedeutung sind (Vithayathil et al., Arch. Biochem. Biophys.
(1961) 92: 532-540).
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In
Allgemeinen weisen die meisten Trypsinproteine eine gemeinsame Paarbildung
von Cysteinresten auf, um 6 Disulfidbrücken zu bilden, wobei zwei
dieser Brücken,
Cys 15-145 und Cys 117-218 für
diese Gruppe von Proteinen einzigartig sind. Wie sowohl beim Flusskrebs
(Titani et al., Biochemistry (1983) 22: 1459-1465) als auch bei
S. griseus fehlen bei Der p III diese beiden einzigartigen Bindungen,
was aber wichtiger ist, Der p III ist einzigartig, da er einen zusätzlichen
ungepaarten Cysteinrest aufweist. Dieser Rest kann dem Cys 15 im Rindertrypsin äquivalent
sein, der anders als Cys 145, 117 und 218 während des evolutionären Auseinanderdriftens
des Trypsins der Milbe nicht eliminiert worden ist.
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Die
Isolierung des Gens, welches die Nucleotidsequenz für das Allergen
der Gruppe III, Der p III, codiert, stellt die erste Bestimmung
der Primärsequenz
für diese
Gruppe von Dermatophagoides-Allergenen dar. Ein Vergleich der Sequenz
mit anderen Serin-Proteasen von Vertebraten und Invertebraten weist
vor dem Hintergrund von Substrat-Bindungs-Versuchen (Stewart et al., Immunology
(1992) 75: 29-35; Ando et al., Arerugi (1992) 41: 704-707) darauf
hin, dass die Allergene der Gruppe III Trypsinproteine sind. Trypsinproteine
werden bei allen Vertebraten- und Invertebraten-Arten als Prä-pro-Zymogene
von den Azinuszellen des Pankreas ausgeschieden. Es ist berichtet
worden, dass die Trypsine der Invertebraten ein Molekulargewicht
im Bereich von 20.000 bis 30.000 Da aufweisen (Graf et al., Insect
Biochem. (1985) 15: 611-618). Das Der p III-P3WS 1-Trypsinogen hat
ein berechnetes Molekulargewicht von 28.000 Da und das entsprechende
reife Protein ein Molekulargewicht von 24.985 kDa, während das
gereinigte native Protein als Doppel mit einem mittels SDS-PAGE geschätzten Molekulargewicht
von 28.000 und 30.000 auftrat. Es hat andere Berichte von Protein-Mehrfachbanden
gegeben, die sowohl aus Der f III (Thomas et al., Exp. Appl. Acarol
(1992) 16: 153-164) als auch aus Der p III (Stewart et al., Immunology
(1992) 75: 29-35) isoliert worden waren. Diese Ergebnisse sind nicht
ungewöhnlich,
da von Trypsinproteinen bekannt ist, dass sie in verschiedenen Isoformen
vorkommen. Gendry und Launay (1988) isolierten doppelte Proteinbande
aus einem anionischen trypsinähnlichen
Protein aus dem Pankres der Ratte. Sie zeigten, dass die höhere Bande
von 32.000 Da das inaktive Trypsin darstellte und die niedrigere
Bande von 30.000 Da die aktive Form des Trypsins, welches die Spaltung
der Bande mit 32.000 Da autokatalysieren konnte. Es ist daher möglich, dass
die Bande von 30.000 Da das inaktive Trypsinogen und die Bande von
28.000 Da das aktive Trypsin darstellen. Es ist berichtet worden,
dass die Zahl der Isoenzyme für
die Trypsine der Invertebraten im Bereich von 1-12 liegt (MacDonald
et al., J. Biol. Chem. (1982) 257: 9724-9732). Stewart et al. (1992)
schlugen 9 Hauptisoformen für
Der p III vor mit pIs im Bereich von 4 bis > 8.
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BEISPIEL 3: Expression
und Reinigung von rekombinantem Der p III
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Ein
Der p III codierendes DNA-Insert (1A und 1B)
wurde mit EcoR I verdaut und in pUC19 insertiert. Um sowohl die
nicht translatierte 5'-Sequenz
als auch einen Teil des mutmaßlichen
hydrophoben Leaders zu entfernen, wurde die cDNA mit MscI gespalten
und und ein EcoR I-Linker angehängt.
Danach wurde das gestutzte Der p III-Fragment mit EcoR I verdaut
und in den Expressionsvektor pET11d subkloniert (Studier et al.,
Gene Expression Technology 185, Academic Press, San Diego, California
(1990) 60-89). Mittels DNA-Sequenzierung
wurden die Srquenz und das Leseraster bestimmt. Die Der p III codierende
Sequenz umfasste Rest 13 bis zum Stop-Codon (siehe 1A und 1B).
Der Expressionsvektor pET11d-Der p III wurde in den E.coli-Wirtsstamm
BL21(DE3) transformiert und auf Platten mit 150 μg/ml Ampicillin selektiert (Studier
et al., Gene Expression Technology 185, Academic Press, San Diego,
California (1990) 60-89). Eine einzelne tranformierende Kolonie
wurde in einem Volumen von 2 ml BHIB-Medium, das 159 μg/ml Ampicillin
enthielt, bei 37°C
ungefähr
6 Stunden lang angezüchtet.
19 ml diese Kultur wurden auf eine Selektionsplatte gesprüht und über Nacht
bei 37°C
gezüchtet.
Der Bakterienrasen wurde in 2 ml Medium aufgenommen und zu 500 ml
BHIB.Medium (159 μg/ml
Ampicillin) hinzugefügt
und bei 37°C
bis zu einem A600 von 1,0 gezüchtet. Durch
Zugabe von IPTG bis zu einer Endkonzentration von 1 mM wurde die
rekombinante Expression induziert. Nach 2 Stunden Wachstum wurden
die Zellen geerntet, lysiert und die Proteine in 6 M Guanidin-HCl-Puffer
mit 100 mM 2-ME solubilisiert, wie dies schon vorher für die rekombinanten
Allergene der Ambrosiapflanze Amb a I.1 und Amb a II beschrieben
worden war (Rogers et al. (1991) J. Immunol., 147: 2547 – 2552).
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Das
Der p III enthaltende Guanidin-HCl-Lysat wurde unter denaturierenden
Bedingungen in 8 M Harnstoff einer Ni2+-Metallionen-Affinitätschromatographie
unterzogen (Hochuli, E. et al. (1988) Bio/Technology 6: 1321-1325).
Nach Elution aus dem Ni2+-chelierenden Träger, Qiagen
NTA-Agarose (Diagen GmbH, Düsseldorf,
Deutschland) wurden die rekombinanten Der p III-Präparate einer
SDS-PAGE-Analyse unterzogern (3).
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Das
rekombinante Der p III wies ein erwartetes Molekulargewicht von
ca. 27.000 Da auf, wie dies für die
252 Aminosäuren
plus die für
die Reinigung verwendeten angehängten
Aminosäuren
(MGHHHHHHEF (SEQ ID NO: 17)) vorhergesagt wurde. Das petlld-Expressionssystem
und das Ni2+-Methyl-Ionenaffinitäts-chromatographie-Verfahren
lieferte ungefähr
12 mg rekombinantes Der p III pro Liter Wachstumsmedium (durch A280-Messung ermittelt). Dieses Expressions-
und Reinigungsschema ergab eine Proteinpräparat mit einer Reinheit von über 90%,
ermittelt mittels SDS-Page und Anfärben mit Coomassie-Blau (3).
Das beobachtete scheinbare Molekulargewicht von etwa 32.000 liegt
gerinfügig über dem
aus der Primärstruktur
vorausgesagten (1A und 1B sowie
oben). In 3 wurden steigende Konzentrationen
des Der p III-Präparats
untersucht, um die Reinheit auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen (Spur
1, 4,3 μg;
Spur 2, 8,7 μg,
Spur 3, 13,8 μg,
Spur 4, 17,4 μg;
die Marker sind mit M angegeben).
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