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FACHGEBIET
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf Arzneimittel gerichtet und genauer
gesagt ist sie auf Zusammensetzungen gerichtet, die ein Purin, zusammen
mit einem Catecholamin, enthalten und auf Verfahren zur Herstellung
der Zusammensetzungen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Purinverbindungen
werden in Säugerorganismen
sowohl intrazellulär
als auch extrazellulär
gefunden und spielen wichtige Rollen in Stoffwechselprozessen. Ein
nicht beschränkendes
Beispiel für
die Allgegenwart von Purinverbindungen in Säugersystemen ist das Purinenthaltende
Nukleosid Adenosin, von dem vor über 60
Jahren berichtet wurde, dass es die glatten Muskeln der Herzkranzgefäße erschlaffen
lässt und
die atrioventrikuläre Überleitung
beeinträchtigt;
von Adenosin ist auch festgestellt worden, dass es antinozizeptive
Eigenschaften aufweist und kürzlich
ist bewiesen worden, dass es als Anästhetikum verwendbar ist. Die
weit verbreiteten Wirkungen von Adenosin schließen Wirkungen auf das kardiovaskuläre, nervale,
respiratorische, gastrointestinale, renale und reproduktive System,
sowie auf Blutzellen, Adipozyten und das Immunsystem ein. Sehr kleine
Adenosindosen (0,01–0,25
mg/kg), bereitgestellt als einzelne Bolusinjektion, sind zur Behandlung
von supraventrikulärer
Tachykardie vorgeschlagen worden. Eine intravenöse Dauerinfusion von bis zu
0,2 mg/kg/min Adenosin für
eine Dauer von etwa 6 Minuten ist auch zur Verwendung bei der diagnostischen
Abbildung des Herzmuskels vorgeschlagen worden. Desgleichen ist
von dem phosphorylierten Adenosin-Nukleosid, oder Adenosin-Nukleotid,
festgestellt worden, dass es auch beim Herbeiführen einer anästhetischen
Wirkung verwendbar ist (ein phosphoryliertes Nukleosid ist ein Nukleotid).
Die Verwendung von Adenosinverbindungen in der Anästhesie
wird in dem U.S.-Patent 5,677,290 in größeren Einzelheiten diskutiert.
Das in der Anmeldung des U.S.-Patents
5,677,290 beschriebene Verfahren hat, durch Verabreichen von bis
zu 5 mg/kg/min Adenosin oder ATP an einen Säuger über eine Dauerinfusion, eine
große
Verbesserung in der Anästhesie
zur Folge; die Dosis wird als Reaktion auf kardiovaskuläre Veränderungen,
die auf chirurgische Stimulation zurückzuführen sind, angepasst. Bei den
verwendeten Dosierungen wird die anästhetische Wirkung langsam
herbeigeführt
und der Patient muss sorgfältig überwacht
werden. Man glaubt, dass die langsame Herbeiführung einer anästhetischen
Wirkung auf die bereitgestellte niedrige Dosierung von Adenosin
zurückzuführen ist,
aber man glaubte nicht, dass es sicher sei, die Dosierungen zu erhöhen, um
schneller eine anästhetische
Wirkung zu erzielen.
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Man
glaubt, dass die Wirkung von Purinverbindungen über Zelloberflächenrezeptoren
vermittelt wird, die für
eine spezielle Purinverbindung spezifisch sind. Je nach Verbindung
und deren Rezeptor, kann die Bindung der Verbindung an den Rezeptor
reversibel sein und eine Vielfalt von Wirkungen entfalten. Weiterhin glaubt
man, dass bestimmte Verbindungen an mehr als einen Rezeptor, kompetitiv
mit anderen Verbindungen, binden können. In einem Prozess, manchmal
als Biofeedback bezeichnet, kann die Bindung einer ersten Verbindung
an einen speziellen Rezeptor oder die Anwesenheit einer ersten Verbindung,
den Körper
dazu veranlassen ein anderes Agens zu bilden, welches einer oder
mehr der Wirkungen der ersten Verbindung entgegenwirkt. Beispielsweise
können
endogene Substanzen, bekannt als Catecholamine, wie z.B. die von
den Nervenendungen und den Nebennieren gebildeten, als Reaktion
auf eine Stresssituation freigesetzt werden (z.B. Norepinephrin,
Epinephrin und Dopamin). Beispielsweise verursacht die endogene
Bildung/Freisetzung von winzigen Mengen an Catecholaminen eine erhöhte Herzfrequenz
und Vasokonstriktion, worauf der Körper mit der Bildung von winzigen
Mengen an Adenosin und ATP reagiert, von welchen man glaubt, dass
sie bestimmten der Wirkungen der erhöhten endogenen Catecholamine über andere
Rezeptormechanismen entgegenwirken.
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Beachtliche
Forschung ist auf Purinverbindungen gerichtet worden, seit Drury
und Szent-Gyorgyi
1929 über
die physiologischen Wirkungen von Adenosin auf die kardiovaskuläre Funktion
berichteten. Mehrere Purinrezeptorklassen sind identifiziert worden
und Adenosin und Adenosintriphosphat, ATP, sind als endogene Schutzsubstanzen
aufgezeigt worden. Obwohl bestimmte Purinverbindungen signifikante
vorteilhafte physiologische Fähigkeiten
aufweisen, neigen die oben erwähnte
Allgegenwart und die Wirkungen der Purinverbindungen auch dazu,
deren therapeutische Verwendung zu erschweren. Mit anderen Worten,
Verabreichung von Purinverbindungen an einen Säuger wird sowohl erwünschte als
auch unerwünschte
Wirkungen haben, je nach der Physiologie des Patienten und den bereitgestellten
Dosierungen.
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Darüber hinaus
ist, weil diese Purinverbindungen, wie z.B. Adenosin, bei Konzentrationen,
die an einen Patienten verabreicht werden müssen, um einen wirksamen extrazellulären therapeutischen
Spiegel aufrechtzuerhalten, als toxisch betrachtet werden, die Verabreichung
von Adenosin alleine als nutzlos oder von begrenztem therapeutischen
Nutzen betrachtet worden. Daher haben Pharmakologen ihre Anstrengungen darauf
gerichtet, einen hohen lokalen extrazellulären Adenosinspiegel zu erzielen,
durch a) Hemmen der Aufnahme von Adenosin mit Reagenzien, die spezifisch
den Adenosintransport blockieren; b) Verhinderung des metabolischen
Abbaus von Adenosin; c) die Verwendung von Adenosinanaloga, die
an spezifische Adenosinrezeptoren binden werden und kürzlich d)
die Verwendung von Adenosin über
seine Vorstufe, AICA-Ribosid, welches das Thema einer Reihe von
Veröffentlichungen
und Patenten (U.S.-Patente 5,082,829; 5,132,291; 5,187,162; 5,200,525;
5,236,908) gewesen ist. Jedoch weisen die vorstehenden Methoden
noch immer bedeutende Nachteile im Zusammenhang mit ihrer Verwendung
auf. Die metabolische und die Aufnahmeblocker-Strategie sind ihrem Wesen nach sehr
stark eingeschränkt,
infolge der begrenzten Fähigkeit
des Gewebes, Purinverbindungen zu erzeugen, und die Adenosinagonist-Methode
weist die mit diesen Mitteln verbundenen beträchtlichen peripheren Nebenwirkungen
auf, wie z.B. Hypotonie, Bradykardie, etc. Somit gab es, trotz all
der intensiven Anstrengungen in Grundlagen- und pharmazeutischer
Forschung, bis heute wenig Erfolg bei der Entwicklung von Mitteln,
die als therapeutische Arzneistoffe verwendet werden können, um
ohne Nebenwirkungen Purinrezeptoren völlig zu aktivieren. Daher gab
es bis heute keine erfolgreiche, medizinische Behandlung zur Verhütung oder
Behandlung von ischämischer
Schädigung.
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Vielleicht
das größte Problem
bei Versuchen, Purinverbindungen als Therapeutika zu nutzen, ist
auf die, mit der Bereitstellung ausreichender Mengen einer Purinverbindung
für einen
Patienten, um eine erwünschte
Wirkung herbeizuführen,
verbundenen unerwünschten
und oft tödlichen
Nebenwirkungen zurückzuführen. Beispielsweise
ist gut dokumentiert worden, dass Adenosin eine Schlüsselrolle
in der endogenen Verteidigung des Gehirns gegen die schädigenden
Wirkungen von Ischämie
spielt. Überdies
ist von Adenosin berichtet worden, dass es das Herz schützt, wenn
es sowohl vor der Ischämie
als auch bei Reperfusion gegeben wird; jedoch ist von intravenöser Verabreichung
von Adenosin oder sogar eines A1-selektiven
Agonisten gezeigt worden, dass sie profunde Hypotonie verursachen
(A1 stellt einen der besagten Adenosinrezeptoren
in Säugersystemen
dar). In einem anderen Beispiel wird Narkose bei einem Säuger durch
Verabreichen großer Mengen
von Adenosin oder ATP herbeigeführt;
jedoch können
anästhetisch
wirksame Dosen für
den Empfänger
tödlich
sein, falls man beim Verabreichen derselben nicht äußerste Sorgfalt
walten lässt
(z.B. Titration von Adenosin als Reaktion auf genaue Überwachung
der Vitalzeichen des Patienten) oder falls nicht unverzüglich ein
Gegenmittel als Reaktion auf gefährliche
Werte der Vitalfunktionen des Patienten bereitgestellt wird. Sogar bei
vorheriger oder nachfolgender Bereitstellung von Mitteln, um bestimmten
unerwünschten
Wirkungen des Verabreichens der großen Dosen von Adenosin oder
eines Adenosinanalogons, die ausreichen, um Narkose herbeizuführen, entgegenzuwirken,
können
sich gefährliche
Schwankungen in den Vitalfunktionen ergeben. Dieser „Pendeleffekt" auf die physiologischen
Prozesse des Patienten, welcher in großen Veränderungen bei den Vitalzeichen
des Patienten, wie z.B., aber nicht darauf beschränkt, Blutdruck,
Herzfrequenz und Atmung, widergespiegelt wird, hält von der therapeutischen
Verwendung von Purinverbindungen ab.
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Daher
besteht ein Bedarf für
Purinzusammensetzungen, die eine Purinverbindung umfassen, welche leichter
und sicherer in einer ausreichenden Menge, um eine erwünschte Wirkung
herbeizuführen,
verabreicht werden können,
ohne eine unerwünschte
Wirkung herbeizuführen,
welche normalerweise mit dem Verabreichen der gleichen Menge an
Purinverbindung alleine verbunden ist. Die meisten vorherigen Versuche,
den unerwünschten
Wirkungen des Verabreichens einer Purinverbindung entgegenzuwirken,
haben die Verwendung von rezeptorspezifischen Antagonisten einbezogen.
Darüber
hinaus glaubte man, dass infolge der unähnlichen Struktur und Funktion
der Purinverbindungen in Bezug auf die Mittel, welche bestimmten
unerwünschten Wirkungen
des Verabreichens der Purinverbindungen entgegenwirken, die Purinverbindungen
und Gegenmittel nicht gleichzeitig verwendet oder in-vitro zusammen gemischt
und dennoch für
therapeutische Zwecke sicher verabreicht werden könnten.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Kurz
und allgemein gesagt, stellt die vorliegende Erfindung Purinzusammensetzungen
bereit, bei welchen ein synergistisches und unerwartetes vorteilhaftes
Ergebnis, durch Kombinieren einer Purinverbindung mit einem Gegenmittel,
erhalten wird, wobei der Pendeleffekt oder die radikale Schwankung
bei bestimmten Vitalfunktionen des Patienten sehr vermindert worden
ist und hohe Dosierungen einer Purinverbindung, von denen man früher glaubte,
dass sie eine gefährliche oder
tödliche
unerwünschte
Wirkung verursachen, sicher verabreicht werden können, um eine erwünschte Wirkung
herbeizuführen,
während
eine unerwünschte
Wirkung vermindert wird.
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Somit
ist die vorliegende Erfindung auf Purinzusammensetzungen gerichtet.
Die Purinzusammensetzungen umfassen vorzugsweise eine Purinverbindung
und ein Gegenmittel, bei welchen die Purinverbindung eine erwünschte Wirkung
und eine unerwünschte
Wirkung herbeiführt,
wenn sie in einer wirksamen Menge an einen Säuger, ohne Verabreichen des
Gegenmittels, verabreicht wird, und das Gegenmittel, wenn es mit
der Purinverbindung vor Verabreichung der wirksamen Menge der Purinverbindung
kombiniert wird, eine unerwünschte
Wirkung der wirksamen Menge der Purinverbindung, auf Verabreichung
der Kombination an einen Säuger
hin, vermindert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Purinverbindungen, die fähig
sind eine erwünschte
Wirkung, wie z.B., aber nicht darauf beschränkt, Hemmung des Zentralnervensystems,
Neuroprotektion, Modulation oder Hemmung des autonomen Nervensystems,
Schutz des Herzens und Schutz der respiratorischen Organe und Analgesie/Narkose,
herbeizuführen,
welche aber auch eine unerwünschte
Wirkung, wie z.B., aber nicht darauf beschränkt, schwere Hypotonie und
Kardiodepression, herbeiführen,
in vitro mit einem Gegenmittel kombiniert, welches eine unerwünschte Wirkung
vermindert, während
es der Purinverbindung gestattet, eine erwünschte Wirkung herbeizuführen, wenn
das Gemisch verabreicht wird. Erfindungsgemäße Zusammensetzungen können chargenweise
lange Zeiträume
vor der Verabreichung formuliert werden oder sie können beispielsweise
in einem geeigneten Aufsatz, der an einem i.v.-Set angebracht ist,
kurz vor Einbringen in einen Patienten gemischt werden oder die
Bestandteile der Zusammensetzung können gleichzeitig verabreicht werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Purinverbindung ausgewählt
aus Adenosin, Adenosinanaloga, phosphoryliertem Adenosin und phosphorylierten
Adenosinanaloga, und wird mit einem Gegenmittel kombiniert. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist das Gegenmittel ein Catecholamin, wie z.B., aber nicht darauf
beschränkt,
Epinephrin, Norepinephrin, Dopamin, Dobutamin und Phenylephrin.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird eine Purinzusammensetzung durch Kombinieren einer Purinverbindung,
eines Gegenmittels und eines Verstärkers der Purinverbindung und/oder
eines ZNS-dämpfenden Mittels
gebildet. Der Verstärker
kann eine Verbindung sein, die die Aufnahme der Purinverbindung
hemmt, oder eine Verbindung, die die Fähigkeit von endogenen Enzymen, die
Purinverbindung zu metabolisieren oder anderweitig abzubauen, beeinflusst,
oder eine Verbindung, die die Adenosin-Freisetzung steigert, oder
eine Kombination von jedem davon. Der Verstärker kann eine Verbindung sein,
wie z.B., aber nicht darauf beschränkt, ein Adenosinaufnahme(Transport)-Hemmer
(z.B. Dipyridamol), ein Adenosindeaminase-Hemmer (z.B. Deoxycoformycin
und Erythro-9-(2-hydroxy-3-nonyl)adenin, eine Vorstufe (z.B. AICA-Ribosid), ein ZNS-dämpfenden
Mittel (z.B. ein Benzodiazepin, wie z.B. Diazepam, Midazolam und
Flumazenil, ein Opioid, wie z.B. Morphin, Fentanyl und Sufentanil
oder ein Barbiturat, wie z.B. Thiopental und Methohexital, Etomidat, Propofol),
ein adrenerger α2-Agonist (z.B. Clonidin und Dexmedetomidin)
oder ein nicht-steroidaler entzündungshemmender
Arzneistoff (z.B. Aspirin, Ibuprofen, Ketorolac).
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In
einer anderen Ausführungsform
hat die vorliegende Erfindung zu der Entdeckung geführt, dass
die mannigfaltigen Wirkungen der vorliegenden Zusammensetzung gemeinsam
mit anderen Arzneistoffen verwendet werden können, was synergistische Wirkungen
ihrer kombinierten Wirkung hervorruft. Die vorliegende Zusammensetzung
kann als ein Träger
für andere
Arzneistoffe, wie z.B. Antibiotika, Antipyretika, antivirale, anti-Krebs-,
anti-Toxin-, Chemotherapeutika, Kaliumkanalöffner und dergleichen, verwendet
werden. Die Wirkungen der vorliegenden Zusammensetzung als ein Durchblutungsregulator/modulator
werden selektiv auf pathologische Gewebe/Organe abzielen und werden
ebenso die wünschenswerten
Wirkungen von anderen Arzneistoffen steigern. Beispielsweise können die
positiven und wünschenswerten
Wirkungen von Opioiden, Benzodiazepinen und dergleichen gesteigert
werden, während
den Nebenwirkungen und/oder nicht wünschenswerten Wirkungen solcher
Arzneistoffe entgegengewirkt werden kann. Somit kann die kombinierte
Verwendung von verschiedenen Arzneistoffen, wie in der vorliegenden
Zusammensetzung, als Katalysator dienen. Beispielsweise kann durch
die erfindungsgemäßen Verfahren
und Zusammensetzungen den atemdepressiven Wirkungen, verursacht
durch die Opioide und die Benzodiazepine, entgegengewirkt werden,
während
die heilsamen Wirkungen, wie z.B. die analgetischen und sedierenden
Wirkungen, verstärkt
werden können.
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In
einer anderen Ausführungsform
hat die vorliegende Erfindung auch zu der Entdeckung geführt, dass überraschend
große
Dosierungen von einer Catecholaminverbindung, die man früher für ausreichend
gehalten hatte, um gefährliche
oder tödliche
Nebenwirkungen herbeizuführen,
durch Kombinieren der Catecholaminverbindung mit einem Gegenmittel
vor Verabreichung, verabreicht werden können, wobei die Catecholaminverbindung
eine erwünschte Wirkung,
auf Verabreichung in einer wirksamen Menge hin, herbeiführen kann,
während
das Gegenmittel eine unerwünschte
Wirkung oder Wirkungen, auf Verabreichung der Kombination an einen
Säuger
hin, vermindert. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Catecholamin
mit einer Purinverbindung kombiniert, um eine Catecholamin-Zusammensetzung
zu bilden, die fähig
ist, eine erwünschte
Catecholamin-Wirkung herbeizuführen,
während
sie ein oder mehr unerwünschte
Wirkungen vermindert, welche sich ergeben würden, falls das Catecholamin
verabreicht worden wäre,
ohne zuerst mit der Purinverbindung kombiniert worden zu sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist überraschend
entdeckt worden, dass hohe Dosierungen einer Purinverbindung oder
einer Catecholaminverbindung jetzt, durch Mischen des geeigneten
Verhältnisses
der Purinverbindung oder Catecholaminverbindung mit einem Gegenmittel,
sicher an einen Säuger
verabreicht werden können.
Beispielsweise können
höhere
Dosierungen einer Purinverbindung und einer Catecholaminverbindung
als man früher
für möglich gehalten
hatte, durch Kombinieren der Purinverbindung und der Catecholaminverbindung
in vorherbestimmten Verhältnissen
vor Verabreichung, sicher an einen Säuger verabreicht werden. Geeignete
Verhältnisse
von Purinverbindung oder Catecholaminverbindung zu Gegenmittel in den
erfindungsgemäßen Arzneimitteln
können
von Fachleuten ohne Weiteres durch Ausführen von ein paar Routinetests,
die die Überwachung
der interessierenden Vitalzeichen (z.B. Blutdruck, Herzfrequenz,
Atmung) während
des Verabreichens variierender Verhältnisse von Purinverbindung
oder Catecholaminverbindung zu Gegenmittel, und mit variierenden
Verbindungsdosen, einbeziehen, bestimmt werden.
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Als
nicht beschränkendes
Beispiel wird anfängliches
Verabreichen niedriger Dosierungen (z.B. Dosierungen, die als sicher
bekannt sind) einer Purinverbindung, kombiniert mit einem Gegenmittel
in variierenden Verhältnissen,
die Bestimmung des geeigneten Verhältnisses von Purinverbindung
zu Gegenmittel, welches beginnt, eine erwünschte Wirkung herbeizuführen, während es
eine unerwünschte
Wirkung vermindert, ermöglichen;
die Dosierungen können
dann erhöht
werden und das Verhältnis
der Purinverbindung zu Gegenmittel angepasst werden, um die erzielte
erwünschte
Wirkung zu optimieren, während
eine unerwünschte
Wirkung minimiert wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann eine Purinzusammensetzung, die zwischen etwa 1 Gewichtsanteil
Norepinephrin, kombiniert mit etwa 25 bis 2000 Gewichtsanteilen
Adenosin, umfasst, an einen Säuger
verabreicht werden, um eine erwünschte
Wirkung herbeizuführen,
während
eine unerwünschte
Wirkung vermindert wird, wobei die unerwünschte Wirkung sich zu einem
viel größeren Grad
ereignen würde,
gäbe es
nicht die Anwesenheit des Norepinephrins in der Zusammensetzung.
Andere nicht beschränkende
Beispiele für
bevorzugte Erfindungszusammensetzungen schließen Zusammensetzungen ein, die
1 Teil Epinephrin, kombiniert mit zwischen etwa 50 und etwa 4000
Gewichtsanteilen Adenosin, umfassen, Zusammensetzungen, die einen
Gewichtsanteil Phenylephrin, kombiniert mit etwa 10 bis etwa 200
Gewichtsanteilen Adenosin, umfassen und Zusammensetzungen, die einen
Gewichtsanteil Dopamin, kombiniert mit etwa zwei bis etwa fünf Gewichtsanteilen
Adenosin, umfassen. Die vorangehenden Zusammensetzungen können variierende
Dosierungen von Adenosin aufweisen.
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Erfindungsgemäße Catecholaminzusammensetzungen
können
durch Kombinieren einer Catecholaminverbindung mit einem Gegenmittel
und Bestimmen der geeigneten Dosierungen und Verhältnisse
zum Erhalten der erwünschten
Wirkung, während
unerwünschte
Wirkungen minimiert werden, gebildet werden.
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Das
gleiche Prinzip kann auf die Verwendung von Adenosinanaloga, die
viel längere
Wirkungen aufweisen, angewandt werden. Dafür können länger wirkende Catecholamine
in der Zusammensetzung kombiniert werden oder eine separate Infusion
von entgegenwirkenden Catecholaminen kann in einer oder mehreren
Stufen verabreicht werden, vorzugsweise in einer Dauerinfusion,
die einige Zeit im Anschluss an die Infusion eines Anfangsgemischs
aus einem Adenosinanalogon und einem Catecholamin beginnt. Außerdem kann die
Zusammensetzung mit einem Additiv formuliert werden, das sie aus
den Gastrointestinaltrakten/Organen resorbierbar und leicht aufnehmbar
macht (peroral, enteral genommen).
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Dem
Durchschnittsfachmann wird klar sein, dass die Verhältnisse
von Catecholaminverbindung oder Purinverbindung zu Gegenmittel je
nach Physiologie des Patienten, Vitalzeichen und dem therapeutischen Zweck
(z.B. wird ein Patient mit niedrigem Blutdruck und/oder Bradykardie
weniger Adenosin benötigen,
um Normotension herbeizuführen,
während
ein Patient mit Bluthochdruck und/oder Tachykardie mehr Adenosin benötigen wird,
um die gleiche Wirkung herbeizuführen)
angepasst werden können.
Desgleichen wird die Dosierung von der erwünschten Wirkung und der Physiopathologie
des Patienten abhängen.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in Kombination mit pharmazeutisch verträglichen Trägern gebildet und gemäß Standardvorgehensweisen
und -Vorsichtsmaßnahmen
für Arzneimittel
gelagert werden. Die vorliegende Erfindung bahnt den Weg für die Verwendung
von Purinverbindungen zur wirksamen Aktivierung von Purinrezeptoren
für therapeutische
Zwecke.
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Die
vorliegende Erfindung bahnt den Weg für die therapeutische Verwendung
von hohen Dosierungen an Purinverbindungen und Catecholaminverbindungen
für ein
breites Spektrum von Verwendungen, sowie für die Verwendung von neuen
und verwendbaren Purin- und Catecholaminzusammensetzungen, gebildet
durch Kombinieren einer Purinverbindung oder einer Catecholaminverbindung
mit einem Gegenmittel. Beispielsweise können erfindungsgemäß hergestellte
Purinzusammensetzungen in einer Menge verabreicht werden, die wirksam
ist, um Narkose und Analgesie schneller und/oder sicherer herbeizuführen als
derzeitige Anästhesiemethoden.
Weiterhin hat die erfindungsgemäße Verabreichung
von Purinverbindungen ZNS-hemmende Wirkungen gezeigt und die Wirkungen
der Modulation des autonomen Nervensystems und der Modulation von Kreislauf,
Atmung sowie homöostatischem
Stoffwechsel. Sie kann zum Schutz des Herzens, Schutz der Nerven,
Schutz der Lunge, zur Erhaltung der metabolischen Homöostase,
Sedierung, Narkose, zur antipyretischen, antihypertensiven Behandlung
und Verhinderung und/oder Behandlung von Ischämie/Hypoxie verwendet werden.
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Die
Erfindung wird durch die folgende detaillierte Beschreibung und
die nicht beschränkenden
Beispiele weiter beschrieben und veranschaulicht.
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BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1(a)–(d)
sind Blutdruckaufzeichnungen (in mm Hg) über die Zeit im Anschluss an
Verabreichung von Bolusinjektionen von einem Catecholamin alleine,
Adenosin alleine oder variierenden Kombinationen von Adenosin mit
einem Catecholamin;
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2(a)–(b)
sind Aufzeichnungen des Blutdrucks (mm Hg) von einem Kaninchen,
dem Bolusinjektionen von Adenosin alleine, Norepinephrin alleine
oder einer Kombination aus Adenosin und Norepinephrin verabreicht
wurden;
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3 veranschaulicht
Schwellen der Sedierung und Antinozizeption als Reaktion auf elektrische Schwanzstimulation,
ESS, vor und nach Verabreichung eines Gemischs aus Adenosin, Catecholamin
und Benzodiazepin;
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4(a) ist eine Blutdruckaufzeichnung über die
Zeit, welche die Wirkungen des Verabreichens von Bolusinjektionen
von ATP und Norepinephrin veranschaulicht;
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4(b) ist eine Blutdruckaufzeichnung über die
Zeit, welche die Verminderung des Blutdruck-Pendeleffekts veranschaulicht,
wenn hohe Dosierungen von ATP, kombiniert mit Norepinephrin, aus
einer vorgemischten Lösung
verabreicht werden;
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5 veranschaulicht
die Dauer der sedierenden und analgetischen Wirkungen nach Verabreichung von
Diazepam (2 mg/kg) und AC (ATP: 200 mg/kg, kombiniert mit NE:0,8
mg/kg);
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6(a)–(j)
veranschaulichen die kardiorespiratorische und metabolische Beurteilung
im Anschluss an hochdosierte Fentanylverabreichung in zwei Gruppen,
vorbehandelt mit: a) physiologischer Kochsalzlösung, oder b) AC (ATP:100 mg/kg
und NE:0,2 mg/kg);
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7(a)–(d)
veranschaulichen die Sterblichkeits- und Lungenödem (LÖ)-raten infolge der Infusion von
Norepinephrin als ein kardiotoxisches Stimulans, mit und ohne erfindungsgemäße Adenosin/Catecholaminzusammensetzungen, über die
Zeit, wobei sie die Herz-Lungen-Schutzwirkungen
der erfindungsgemäßen Adenosin/Catecholamin-Zusammensetzungen
zeigen;
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8(a)–(b)
veranschaulichen die Sterblichkeits- und Lungenödem (LÖ)-raten infolge der Infusion von
Epinephrin als ein kardiotoxisches Stimulans, mit und ohne erfindungsgemäße Adenosin/Catecholamin- oder
ATP/Catecholaminzusammensetzungen, über die Zeit, wobei sie die
Herz-Lungen-Schutzwirkungen der erfindungsgemäßen Adenosin/Catecholamin-Zusammensetzungen
zeigen;
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9 ist
ein Diagramm, das die Wirkungen auf die metabolische Azidose infolge
von Stress und die Wirkungen auf die Aufrechterhaltung der metabolischen
Homöostase
und den Schutz vor Ischämie
durch Verabreichung der erfindungsgemäßen Adenosin/Catecholamin-Zusammensetzungen
veranschaulicht;
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10 ist
eine Blutdruckaufzeichnung über
die Zeit im Anschluss an eine anfängliche Verabreichung eines
länger
anhaltenden Adenosinanalogons, R-PIA, zusammen mit Norepinephrin
und nachfolgender Verabreichung von Norepinephrin, die ein erfindungsgemäßes Verfahren
zur Verabreichung länger
anhaltender Adenosinanaloga mit einem Catecholamin veranschaulicht;
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11 ist
eine Blutdruckaufzeichnung über
die Zeit im Anschluss an eine anfängliche Verabreichung eines
länger
anhaltenden Adenosinanalogons, R-PIA, zusammen mit Norepinephrin
und nachfolgender Verabreichung von Norepinephrin, die ein anderes
erfindungsgemäßes Verfahren
zur Verabreichung länger
anhaltender Adenosinanaloga mit einem Catecholamin veranschaulicht;
und
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12 ist
eine Blutdruckaufzeichnung über
die Zeit im Anschluss an eine anfängliche Verabreichung eines
länger
anhaltenden Adenosinanalogons, NECA, zusammen mit Norepinephrin
und nachfolgender Verabreichung von Norepinephrin, die ein anderes
erfindungsgemäßes Verfahren
zur Verabreichung länger
anhaltender Adenosinanaloga mit einem Catecholamin veranschaulicht.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Es
ist überraschend
entdeckt worden, dass, trotz der unähnlichen Struktur und Funktion
von Purinverbindungen und ihren Gegenmitteln, sie eine ausreichend ähnliche
Pharmakokinetik aufweisen, um gleichzeitig verwendet zu werden oder
in vitro zusammen kombiniert und verabreicht zu werden, so dass
bestimmte der unerwünschten
Wirkungen des Verabreichens von Purinverbindungen alleine durch
die co-verabreichten Gegenmittel ausgeglichen werden können. Weiterhin
ist überraschend
entdeckt worden, dass die In-vitro-Kombination der Purinverbindungen
mit Gegenmitteln im Anschluss an die Verabreichung nicht zu einer
Nebenwirkung in-vitro oder in-vivo führt und dass durch Verabreichen
eines Gemischs von einer Purinverbindung mit einem Gegenmittel überraschend
verbesserte Ergebnisse erzielt werden können. Tatsächlich ist es erstaunlich,
dass solche unvorhergesehenen, synergistischen Wirkungen von zwei
potenten und antagonistischen Substanzen, wenn sie gleichzeitig
verwendet oder in vitro zusammen kombiniert werden, solche gesteigerten und
signifikanten biologischen Wirkungen haben konnten. Für die Zwecke
dieser Offenbarung wird eine Purinverbindung als eine Verbindung
definiert, die die Purinfunktionalität (als nicht beschränkendes
Beispiel, Adenosin), ein Purinanalogon oder einen Purinrezeptoragonisten
einschließt,
welche/es/er auf Verabreichung an einen Säuger hin, in einer Menge, die
ausreicht um eine erwünschte
Wirkung („Purinwirkung") herbeizuführen, mindestens
eine erwünschte
Wirkung und mindestens eine unerwünschte Wirkung aufweist. Eine
Catecholaminverbindung wird als ein Catecholamin (als nicht beschränkendes
Beispiel, Norepinephrin), ein Catecholaminanalogon oder ein Catecholaminrezeptoragonist
definiert, das/der auf Verabreichung an einen Säuger hin, in einer Menge, die
ausreicht um eine erwünschte
Wirkung herbeizuführen,
mindestens eine erwünschte
Wirkung und mindestens eine unerwünschte Wirkung aufweist. Ein
Gegenmittel wird als ein Mittel definiert, welches fähig ist,
eine unerwünschte
Wirkung, verursacht durch Verabreichung einer wirksamen Menge einer
Purinverbindung oder einer Catecholaminverbindung an einen Säuger, zu
vermindern. Wie nachstehend verwendet, bezeichnet der Ausdruck „AC" eine Kombination,
oder die gleichzeitige Verabreichung, von Adenosin, Adenosinanaloga,
phosphoryliertem Adenosin oder phosphorylierten Adenosinanaloga
und Catecholamin und „ACB" ist die kombinierte
Verwendung von AC und Benzodiazepin.
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Wie
in den Abbildungen zwecks Veranschaulichung gezeigt und wie vorstehend
diskutiert, hat die vorliegende Erfindung gewaltige Vorteile für die Medizin
und bahnt den Weg für
neue purinerge Therapien und adrenerge Therapien. Dies ist teilweise
deshalb, weil größere Dosen
von Purinverbindungen und Catecholaminverbindungen, als man früher für möglich gehalten
hatte, jetzt sicher an einen Säuger
verabreicht werden können,
um eine erwünschte
Wirkung herbeizuführen,
während
mindestens eine unerwünschte
Wirkung vermindert wird, die früher
mit dem Verabreichen einer solchen Dosierung verbunden war. Wie
durch die Aufzeichnungen des Blutdrucks, BD, in 1(a) veranschaulicht wird, führt Bereitstellung von einer
Purinverbindung, wie z.B. Adenosin, oder einer Catecholaminverbindung,
wie z.B. Norepinephrin, alleine, starke Veränderungen in den Vitalfunktionen
des Patienten herbei. Es ist zu beachten, dass, obwohl in erster
Linie der Blutdruck in dieser Offenbarung verwendet wird, um dieses
Phänomen
aufzuzeigen, ebenso andere Vitalfunktionen des Patienten überwacht
werden können,
um die vorteilhaften Wirkungen der vorliegenden Erfindung zu veranschaulichen.
Beispielsweise schließen,
zusätzlich
zu Blutdruck, andere Vitalfunktionen des Patienten, welche überwacht
werden können,
Elektrokardiogramm, EKG, Atemfrequenz, AF (Atemzüge pro Minute), Herzfrequenz,
HF (Schläge
pro Minute, BPM), Körpertemperatur
und Blutgasdaten: PaCO2 und PaO2,
für respiratorische
Parameter, pH-Wert und Basenüberschuss
(BE) für
metabolische Parameter, ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
durch Vermindern der schweren Nebenwirkungen, die mit dem Verabreichen
einer Dosierung einer Purinverbindung oder einer Catecholaminverbindung,
die ausreicht um eine erwünschte
Wirkung herbeizuführen,
verbunden sind, die therapeutische Verwendung von Purin- und Catecholaminverbindungen.
Die Abschwächung
oder Dämpfung
der unerwünschten
radikalen Veränderungen
in bestimmten Vitalfunktionen des Patienten durch Verabreichung
von erfindungsgemäß hergestellten
Zusammensetzungen wird durch die folgenden, nicht beschränkenden
Beispiele, verständlich
gemacht.
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Als
einem nicht beschränkenden
Beispiel dafür,
wie ein Durchschnittsfachmann das geeignete Verhältnis von einer Purinverbindung,
kombiniert mit einem Gegenmittel, in einer erfindungsgemäß gebildeten
Zusammensetzung bestimmen würde,
kann den folgenden Schritten gefolgt werden: Eine erwünschte Wirkung des
Verabreichens einer Purinverbindung kann durch Verabreichen einer
Menge der Purinverbindung an einen Säuger, welche ausreicht um die
erwünschte
Wirkung herbeizuführen,
erzielt werden. Beispielsweise kann Adenosin an einen Patienten
verabreicht werden, um eine analgetische/anästhetische Wirkung herbeizuführen, vorausgesetzt,
eine ausreichende Menge Adenosin wird an den Patienten verabreicht.
Jedoch wird Verabreichen einer Dosierung von Adenosin an einen Säuger, die
ausreicht um Analgesie/Narkose herbeizuführen, auch schwere Hypotonie
und Kardiodepression herbeiführen,
welche mit Blutdruckaufzeichnungsgeräten und Herzfrequenz(EKG)-monitoren überwacht
werden kann. Der Grad der Hypotonie und Kardiodepression kann ausreichend
sein, um irreversible Schädigung
an lebenswichtigen Organen des Patienten zu verursachen, oder kann
sogar den Tod herbeiführen.
Daher ist es notwendig, zuerst das geeignete Verhältnis von
Adenosin zu Gegenmittel in der Purinverbindungszusammensetzung,
die an den Patienten verabreicht werden soll, zu bestimmen. Um dies
zu tun, können
die interessierenden Vitalfunktionen des Patienten, beispielsweise Herzfrequenz
und Blutdruck, vor und während
der Verabreichung von Zusammensetzungen, die variierende Verhältnisse
der Purinverbindung zu dem Gegenmittel (z.B. Adenosin-zu-Catecholamin-Verhältnis) enthalten, überwacht
werden.
-
Anfänglich sollten
nur kleine Dosierungen der Purinverbindung, von welchen bekannt
ist, dass sie keine gefährlichen
Nebenwirkungen verursachen, in Kombination mit einem Gegenmittel,
welches auch mit einer ausreichend kleinen Dosierung bereitgestellt
wird, von der bekannt ist, dass sie keine schädigenden Nebenwirkungen verursacht,
verabreicht werden. Die Verhältnisse
von der Purinverbindung zu dem Gegenmittel können dann titriert werden,
um die radikalen Schwankungen in den interessierenden Vitalfunktionen
abzuschwächen.
Danach können
die kombinierten Dosierungen der Purinverbindung und des Gegenmittels
allmählich
erhöht
werden, wobei das Verhältnis
von der Purinverbindung, kombiniert mit dem Gegenmittel, angepasst
wird, um die interessierenden Vitalfunktionen des Patienten zu optimieren.
-
Wegen
der Ähnlichkeit
der physiologischen Reaktion auf Purinverbindungen und Catecholaminverbindungen
bei Menschen und bei Kaninchen, stellen Kaninchen eine ideale Informationsquelle über die
geeigneten Verhältnisse
der Purinverbindung oder Catecholaminverbindung zu dem Gegenmittel
in Zusammensetzungen, die an einen Menschen verabreicht werden sollen,
bereit. Dem Durchschnittsfachmann wird sofort klar sein, dass Dosierungen
und Verhältnisse
von Patient zu Patient variieren können, je nach Art der erwünschten Therapie
und dem speziellen Patienten. Wie bei der Verabreichung jedes Arzneistoffs,
sollten Durchschnittfachleute normalen Vorgehensweisen folgen, um
das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren, wenn sie erfindungsgemäße Zusammensetzungen
an einen Patienten, der andere Arzneistoffe oder Therapien erhält, abgeben.
Siehe Gilman et al., Hrsg., Goodman and Gilman's. The Pharmacological Basis of Therapeutics,
9te Ausg., New York, Pergamon Press (1990), und Katzung, Hrsg.,
Basic and Clinical Pharmacology, 5te Ausg., Norwalk, Appleton & Lange, (1992).
-
Erfindungsgemäße Zusammensetzungen
können
mit pharmazeutisch verträglichen
Trägern
verabreicht werden und können
mit einem Verstärker
kombiniert werden, welcher die vorteilhaften Wirkungen der Purin-
oder Catecholaminverbindung steigern oder verlängern kann. Im Fall von Kontraindikationen
können
die Dosierungen von einem Arzt, der die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
verabreicht, angepasst werden oder zusätzliche Mengen einer Purinverbindung,
einer Catecholaminverbindung und/oder eines Gegenmittels können verabreicht
werden.
-
Manche
Patienten haben Beschwerden, wie z.B. Kopfschmerzen, Flush und Angina-ähnlichen
Brustschmerz, im Anschluss an Verabreichung von Purinverbindungen,
wie z.B. Adenosin, berichtet. Um diese Beschwerden zu minimieren,
kann ein Zentralnervensystem(ZNS)dämpfendes Mittel zuerst an den
Patienten verabreicht werden oder es kann mit einer erfindungsgemäß hergestellten
Purinzusammensetzung oder einer Catecholaminzusammensetzung kombiniert
werden. Geeignete ZNS-dämpfende
Mittel schließen
Benzodiazepine, Opioide, Barbiturate und Propofol ein, sind aber
nicht darauf beschränkt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
Adenosinverbindungen mit einem Adenosin-Verstärker, wie z.B., aber nicht
darauf beschränkt,
einem Adenosin-Aufnahmehemmer (z.B. Dipyridamol, Dilazep, Benzodiazepin)
und/oder einem Adenosindeaminase-Hemmer (z.B. 2'-Deoxycoformycin
und Erythro-9-(2-hydroxy-3-nonyl)adenin) kombiniert werden. Somit
wird, in einer alternativen Ausführungsform,
eine Purinverbindung oder Catecholaminverbindung, kombiniert mit
einem Gegenmittel, auch mit einem Verstärker der Purinverbindung oder
der Catecholaminverbindung kombiniert. In noch einer anderen Ausführungsform
wird eine Purinverbindung oder eine Catecholaminverbindung, kombiniert
mit einem Gegenmittel, auch mit einem ZNS-dämpfenden Mittel kombiniert.
In einer anderen Ausführungsform
wird eine Purinverbindung mit einem Gegenmittel, einem ZNS-dämpfenden
Mittel und einem Verstärker
der Purinverbindung kombiniert. In noch einer anderen Ausführungsform
wird eine Catecholaminverbindung mit einem Gegenmittel, einem ZNS-dämpfenden
Mittel und einem Verstärker
der Catecholaminverbindung kombiniert.
-
Die
Schutzwirkungen des Verabreichens einer Purinverbindung, wie z.B.
Adenosin, kombiniert mit einem Gegenmittel, wie z.B. einem Catecholamin,
sind auch durch Verabreichung einer erfindungsgemäß hergestellten
Purinzusammensetzung an einen Säuger,
der an schwerer Atemdepression und Krampfanfallsaktivität, verursacht
durch hochdosierte Opioide wie Fentanyl, litt, klar bewiesen worden.
Verabreichung einer erfindungsgemäßen Purinzusammensetzung schützt Säuger auch
vor schädigender
Stimulation durch Herbeiführen
von sowohl sedierenden als auch potenten analgetischen Wirkungen,
während
sie die kardiovaskulären und
metabolischen Funktionen schützt,
welche normalerweise von Stresszuständen, wie z.B. übermäßig hohen
Plasma-Catecholaminspiegeln und Schmerz, beeinflusst werden.
-
Mit
Bezugnahme auf 10–12, kann
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Verabreichung einer Purinverbindung in Kombination mit einem
Catecholamin-Gegenmittel weiterhin auch die Verabreichung von einer
oder mehreren separaten Infusionen von zusätzlichem Catecholamin-Gegenmittel, im Anschluss
an die Anfangsinfusion von Purinverbindung und Catecholamin-Gegenmittel, umfassen.
Adenosinanaloga, die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen und dem
Verfahren verwendet werden können,
schließen
beispielsweise ein, sind aber nicht darauf beschränkt, 5'-N-Ethylcarboxamidoadenosin
(NECA), R(-)N6-(2-Phenylisopropyl)adenosin (R-PIA), 2-Chloradenosin
(2-CADO), N6-Cyclopentyladenosin (CPA) und
N6-Cyclohexyladenosin (CHA). Solche Adenosinanaloga
können
länger
anhaltende Wirkungen im Körper
aufweisen als Adenosin und können
insbesondere länger
anhaltende Wirkungen im Körper
aufweisen als Catecholamine, die typischerweise mit Adenosin co-verabreicht werden,
wie beispielsweise Norepinephrin, so dass die Co-Verabreichung des
Catecholamins mit einem Adenosinanalogon weiterhin umsichtige Verabreichung
von mindestens einer separaten Infusion eines ausgewählten Catecholamins
einschließen
kann, da die Wirkungen eines ausgewählten Adenosinanalogons sogar über das
Ende der Verabreichung hinaus andauern. Die zusätzliche Infusion des ausgewählten Catecholamin-Gegenmittels
im Anschluss an die Anfangs-Infusion des Gemischs wird vorzugsweise
durch eine separate Dauerinfusion des Catecholamins verabreicht
und in einer bevorzugten Ausführungsform
wird die zusätzliche
Infusion des Catecholamins in Stufen von fortschreitend verminderten Dosen über die
Zeit verabreicht, so wie das ausgewählte Adenosinanalogon allmählich metabolisiert
wird.
-
Die
vorteilhaften Wirkungen des Verabreichens der erfindungsgemäßen Purinzusammensetzungen und
Catecholaminzusammensetzungen an Säuger werden weiterhin durch
die folgenden, nicht beschränkenden
Beispiele veranschaulicht.
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BEISPIEL 1
-
Hämodynamische Wirkungen der
intravenösen
Verabreichung einer Kombination aus Adenosin-Catecholamin (AC)
-
Materialien und Methoden:
-
- Arzneistoffe: Adenosin und ATP (Adenosin-5'-triphosphat-dinatriumsalz)
wurden von Kyowa Hakko Kogyo Co., Tokio, Japan, erhalten und in
physiologischer Standard-Kochsalzlösung gelöst. Das Norepinephrin-bitartrat-Injektionspräparat (LEVOPHED®)
wurde von Winthrop Pharmaceuticals erhalten und Midazolam-hydrochlorid wurde
von Roche Laboratories erhalten.
-
Nicht
medikamentös
behandelte, gesunde, weiße
New-Zealand-Kaninchen (Männchen
und Weibchen) mit einem Gewicht von 2,5–2,7 kg wurden untersucht.
Kaninchen wurden gewählt,
weil sie ein hervorragender Indikator dafür sind, wie diese Arzneistoffe
und Verfahren bei Menschen funktionieren werden. Die Narkose wurde
anfänglich
mit Halothan, 3–4
% in Sauerstoff, unter Verwendung einer Gesichtsmaske herbeigeführt und
man ließ die
Tiere spontan atmen. Eine Tracheostomie wurde an jedem Kaninchen
durchgeführt
und ein 3,5 F (französische
Größe) Endotrachealtubus
für Kinder
mit Manschette wurde in die Luftröhre eingeführt. Die inhalierte Halothankonzentration
wurde dann gesenkt und mit 1,5–2
% Halothan in 100% Sauerstoff während
der Vorbereitung aufrechterhalten. Lokale Infiltration mit Lidocain
(1 %ige Lösung)
wurde ausgeführt,
als eine Tracheostomie und eine Reduzierung der Oberschenkelschlagader
durchgeführt
wurden. Eine marginale Vene am Ohr und eine zentrale Arterie wurden
mit 22- und 24-Gauge-Plastikkathetern zur Arzneistoff- und Flüssigkeiten-Verabreichung und
zur Blutprobenentnahme kanüliert.
Nachdem der intravenöse
Zugang gelegt worden war, begann man mit Ringerlaktat-Lösung mit
5 ml/kg/h zur Aufrechterhaltung der Flüssigkeit. Die Oberschenkelschlagader
wurde mit einem Polyethylen-Katheter (PE 120) kanüliert, dessen
Spitze in der mittleren Brustschlagader platziert wurde, um den
zentralen arteriellen Blutdruck zu messen. Der Katheter wurde gut
gesichert und die Haut wurde geschlossen. Die Herzfrequenz wurde
ununterbrochen über
einen Elektrokardiographen (EKG) mit perkutanen Ableitungen (II),
verbunden mit einem Hewlett Packard 78304A-Polygraphen, überwacht
und mit einem Hewlett Packard 78172A-Rekorder aufgezeichnet. Die
Körpertemperatur
wurde ununterbrochen mittels einer Rektalsonde überwacht und mit Hilfe einer
Heizlampe zwischen 38,5–39,5°C gehalten.
-
Nach
Abschluss der Versuchsvorbereitung wurde Halothan abgesetzt und
die Kaninchen wurden in einer natürlichen, physiologischen Körperhaltung,
welche dem Kopf und den Beinen des Tieres Bewegungsfreiheit ließ, in eine
Schlinge gelegt. Nach vollständigem
Aufwachen aus der Halothan-Narkose wurden an den nicht betäubten Tieren
die folgenden Kontrollmessungen gemacht: systolischer Blutdruck
(SBD), diastolischer Blutdruck (DBD), mittlerer arterieller Druck
(MAD), Atemfrequenz (AF), Herzfrequenz (HF), EKG, Körpertemperatur
(KT), arterielle Blutgase, PaCO2, PaO2, pH-Wert und Basenüberschuss (BE). Die Blutgase
wurden mit einem Radiometer ABL 30-Blutgasanalysengerät gemessen.
-
Ergebnisse und Schlussfolgerungen:
-
Um
das optimale Konzentrationsverhältnis
der Bestandteile der Adenosin-Catecholamin(AC)-Zusammensetzung zu bestimmen, wurden
verschiedene Konzentrationen einer Adenosinverbindung (A) und einem Catecholamin
(C) alleine separat injiziert und dann wurden Gemische von Adenosin
mit Catecholamin mit variierenden Verhältnissen von Adenosin zu Catecholamin
in dem In-vivo-Tierversuchsmodell getestet. Die Ergebnisse von diesen
Versuchen werden in 1 und 2 gezeigt, welche die Wirkungen auf den
Blutdruck (mm Hg) über
die Zeit vom Verabreichen einer Purinverbindung oder eines Catecholamins
alleine oder vom Verabreichen variierender Zusammensetzungen von
einer Purinverbindung, kombiniert mit einem Catecholamin, veranschaulichen.
-
Der
vorstehende Prozess wurde mehrere Male bei jedem Tier und mit verschiedenen
Kombinationen von Adenosin beziehungsweise einem Catecholamin wiederholt,
wie in 1(a)–(d) veranschaulicht. 1(a) weist sechs separate Aufzeichnungen auf,
welche aus Verabreichung der Purin- und Catecholaminverbindungen
wie folgt resultieren: 1(a),
Aufzeichnung (a)1: 20 μg
Norepinephrin, (a)2: 5 mg Adenosin, (a)3: 10 mg Adenosin, (a)4:
20 mg Adenosin, (a)5: 40 mg Adenosin und (a)6: 20 mg Adenosin. 1(b) veranschaulicht vier Aufzeichnungen, welche
aus Verabreichung der folgenden Zusammensetzungen, gebildet aus
20 mg Adenosin, kombiniert mit variierenden Mengen eines Catecholamins,
resultieren: (b)1: 1 Teil Norepinephrin, gemischt mit 250 Teilen
Adenosin (d.h., 20 mg Adenosin, kombiniert mit 0,08 mg Norepinephrin), (b)2:
1 Teil Norepinephrin, gemischt mit 500 Teilen Adenosin, (b)3: 1
Teil Norepinephrin, gemischt mit 1000 Teilen Adenosin, (b)4: 1 Teil
Norepinephrin, gemischt mit 2000 Teilen Adenosin. 1(c) veranschaulicht vier Aufzeichnungen, welche
aus Verabreichung der folgenden Zusammensetzungen, gebildet aus
20 mg Adenosin, kombiniert mit variierenden Mengen eines Catecholamins,
resultieren: (c)1: 1 Teil Epinephrin, gemischt mit 500 Teilen Adenosin,
(c)2: 1 Teil Epinephrin, gemischt mit 1000 Teilen Adenosin, (c)3:
1 Teil Epinephrin, gemischt mit 2000 Teilen Adenosin, (c)4: 1 Teil
Epinephrin, gemischt mit 4000 Teilen Adenosin. 1(d) veranschaulicht vier Aufzeichnungen, welche
aus Verabreichung der folgenden Zusammensetzungen, gebildet aus 20
mg Adenosin, kombiniert mit variierenden Mengen eines Catecholamins,
resultieren: (d)1: 1 Teil Phenylephrin, gemischt mit 25 Teilen Adenosin,
(d)2: 1 Teil Phenylephrin, gemischt mit 50 Teilen Adenosin, (d)3:
1 Teil Phenylephrin, gemischt mit 100 Teilen Adenosin, (d)4: 1 Teil
Phenylephrin, gemischt mit 200 Teilen Adenosin. Teile sind als Gewichtsanteile
angegeben.
-
Die
Aufzeichnungen in 2(a) veranschaulichen die Wirkungen
auf den Blutdruck von Verabreichung der folgenden: (a)1: 10 mg/kg
Adenosin, (a)2: ein Gemisch von 10 mg/kg Adenosin mit 0,01 mg/kg
Norepinephrin (Verhältnis
von 1000/1 Adenosin zu Norepinephrin), (a)3: 0,01 mg/kg Norepinephrin. 2(b) ist eine Blutdruckaufzeichnung, welche aus
Verabreichung eines Gemischs von 100 mg/kg Adenosin mit 0,1 mg/kg
Norepinephrin (Verhältnis
von 1000/1 Adenosin zu Norepinephrin) resultiert.
-
Sobald
das angemessene Konzentrationsverhältnis für jedes Tier bestimmt war,
wurde eine große
Dosis der AC-Gemisch-Lösung
injiziert, um die Blutdruck-Reaktionen während der Verabreichung zu
testen (2(b)). Eine Serie von neun Versuchen
wurde in dem Kaninchenmodell ausgeführt, um das AC-Konzentrationsverhältnis, das
minimale Blutdruckveränderungen
zeigte, abzuschätzen
und um die Wirksamkeit der AC-Zusammensetzungen
mit variierenden Dosierungen und Verhältnissen von Adenosinverbindungen
zu Catecholaminen, zu bestimmen. Die kardiorespiratorischen Vitalzeichen
des Kaninchens wurden während
und nach Verabreichung des AC-Gemischs ununterbrochen überwacht.
Tabelle 1 fasst das wirksame Konzentrationsverhältnis von Adenosin und 4 verschiedenen
Catecholaminen in Gemischen, die an 9 Tiere verabreicht wurden,
zusammen, welche minimale Schwankungen des Blutdrucks zeigten.
-
Tabelle 1
-
Bestimmung der Konzentrationsverhältnisse
von Adenosin (A) und Catecholaminen (C), welche minimale Blutdruckschwankungen
zeigten. (Gewichtsanteile Adenosin zu 1 Gewichtsanteil des bezeichneten
Catecholamins.)
-
-
Durch
diese In-vivo-Tests können
die Konzentrationsverhältnisse,
welche minimale Schwankungen des Blutdrucks verursachen, für jede Kombination
von Purinverbindung und Gegenmittel bestimmt werden. 2(a) zeigt die Blutdruckveränderungen, wenn Adenosin (ADO),
Norepinephrin (NE) und ihre Kombination (AC) injiziert wird. Die
Aufzeichnungen zeigen, dass Verabreichung von Adenosin alleine (10
mg/kg, Aufzeichnung 1) profunde Hypotonie verursacht. Desgleichen
verursacht Norepinephrin alleine (0,01 mg/kg, Aufzeichnung 3) übermäßige Hypertonie.
Jedoch sind die Schwankungen (auf und ab) des Blutdrucks minimal
nach Injektion der gleichen Dosen von Adenosin (10 mg/kg) und Norepinephrin
(0,01 mg/kg), kombiniert in vitro vor Verabreichung (Verhältnis von
1000/1 Adenosin zu Norepinephrin). Die Blutdruckaufzeichnung in 2b veranschaulicht die Stabilität des Blutdrucks
von einem Säuger
während
Verabreichung einer großen
Dosis von AC (ADO: 100 mg/kg und NE: 0,1 mg/kg, Verhältnis von
1000/1 Adenosin zu Norepinephrin), manuell verabreicht über eine
Dauer von etwa 10 Minuten.
-
Tabelle
2 fasst die hämodynamischen,
respiratorischen und metabolischen Daten, erhalten vor und nach
intravenöser
Injektion einer ACB (Adenosin-Catecholamin-Benzodiazepin)-Kombination bei spontan
atmenden Kaninchen, zusammen (das in diesem Beispiel zugefügte Benzodiazepin
ist Midazolam, welches als ein ZNS-dämpfendes Mittel dient, sowie
als ein Adenosin-Aufnahmehemmer).
-
-
Wie
aus den Daten in Tabelle 2 gut zu verstehen ist, verursachte die
Verabreichung von gewaltigen Dosen Adenosin: 117±41 mg/kg, Norepinephrin:
0,106±0,051
mg/kg und Midazolam: 1,05±0,43
mg/kg, minimale Veränderungen
in allen der hämodynamischen,
respiratorischen und metabolischen Parameter der Patienten. Diese
Daten und die Aufzeichnungen in 2(a) und 2(b) zeigen klar, dass große Dosen Adenosin und Norepinephrin,
erfindungsgemäß in vitro
kombiniert, sicher verabreicht werden können, um eine erwünschte Wirkung
(z.B. Analgesie, Sedierung, etc...) herbeizuführen, ohne schädliche kardiovaskuläre, respiratorische
oder metabolische Zustände
zu verursachen.
-
Das
in dem vorstehenden Beispiel dargestellte Modellsystem ist dafür bestimmt,
die BD-Reaktionen des
gesunden, normotensiven Tieres zu testen. Jedoch wird von dem vorliegenden
Verfahren oder Prinzip erwartet, dass es ebenso auf Menschen anwendbar
ist, insbesondere im Hinblick auf die bekannten Wirkungen des Verabreichens
von Dosierungen der Purinverbindungen und Catecholaminverbindungen
an Menschen.
-
Außerdem kann
eine Verabreichung von großen
Dosierungen Adenosin oder ATP, kombiniert mit dem geeigneten Verhältnis eines
Catecholamins, injiziert werden, um schneller eine erwünschte Wirkung,
z.B. Analgesie, herbeizuführen,
als durch langsames Infundieren von niedrigen Dosierungen Adenosin
oder ATP alleine. Es ist auch überraschend
entdeckt worden, dass, während
die gefäßerweiternden
Wirkungen von anästhetisch
wirksamen Mengen von Purinverbindungen, wie z.B. Adenosin oder ATP,
etwa so lange andauern, wie die Purinverbindungen bei wirksamen
Konzentrationen im Blutplasma bleiben, bestimmte Wirkungen, wie
z.B. Analgesie, für
viel längere
Zeiträume
andauern. Somit kann es sein, dass ein Patient, dem eine erfindungsgemäße Purinzusammensetzung
verabreicht worden war um eine Narkose herbeizuführen, keine, oder nicht so viele,
schmerzmindernde Arzneistoffe im Anschluss an eine Operation benötigt. Weiterhin
vermindert Verabreichung von erfindungsgemäß gebildeten Purinzusammensetzungen
die Freisetzung von endogenen Catecholaminen als Reaktion auf ein
Trauma (wie z.B. das durch Operation herbeigeführte). Somit glaubt man, dass
Verabreichung einer erfindungsgemäßen Purinzusammensetzung die
Notwendigkeit für
einen Anästhesisten,
Arzneistoffe zu verabreichen, um den durch endogenes Catecholamin
herbeigeführten
Wirkungen während
der Operation entgegenzuwirken, vermindert.
-
BEISPIEL 2
-
Zentralnervensystem (ZNS)-Hemmung
durch Verabreichung von ACB (Adenosin-Catecholamin-Benzodiazepin)
-
Die
ausgedehnten dämpfenden
Wirkungen auf das ZNS von exogen verabreichtem Adenosin, Adenosinanaloga
und Adenin-Nukleotiden sind gut dokumentiert; diejenigen im Zusammenhang
mit Antinozizeption, Verminderung im Empfinden von Schmerz, sind
umfassend überprüft worden.
Man glaubt, dass ein Hauptproblem der hypotensiven Wirkungen von
Adenosin die systemischen Wege der Verabreichung bis zu einem Punkt
verkompliziert, an dem therapeutische Überlegungen begrenzt sind.
Daher wurde die vorliegende Untersuchung unternommen, um herauszufinden,
ob intravenöse
Verabreichung von ACB ZNS-hemmende Wirkungen, wie z.B. sedierende
und analgetische Wirkungen, abschwächen könnte, ohne schwere Hypotonie
zu verursachen.
-
Materialien und Methoden:
-
Nicht
medikamentös
behandelte, gesunde weiße
New-Zealand-Kaninchen wurden untersucht. Die Tiere wurden vorbereitet
wie in Beispiel 1. Die sedierenden und antinozizeptiven Wirkungen
wurden der in Beispiel 1 des U.S.-Patents 5,677,290 beschriebenen
Methodik folgend, welche zum Testen und Screenen der analgetischen
und anästhetischen
Wirkungen von Adenosinverbindungen verwendbar ist, getestet.
-
Ein
Paar von stimulierenden Nadelelektroden wurde an der Basis des rasierten
Schwanzes von jedem Kaninchen angebracht. Nachdem die Tiere in eine
Schlinge gelegt worden waren und vollständig aus der Narkose aufgewacht
waren, wurde ein elektrischer Strom (schädigende Stimuli) durch einen
Nervenstimulator (Grass S48-Stimulator) übermittelt; außerdem wurde
herkömmliches
Einklemmen des Schwanzes (ein Standardtest auf anästhetische
Wirkungen) durchgeführt.
Die Kontrollwerte wurden gemessen und aufgezeichnet. Kein anderer
Arzneistoff wurde verwendet und man ließ die Tiere 100% O2 spontan,
ohne mechanische Beatmungshilfe, atmen. Die Blutdruckveränderungen
wurden ununterbrochen überwacht
und aufgezeichnet. Neuro-Verhaltensreaktionen, einschließlich der
Grad der Sedierung, Weckreaktionen (Augen öffnen und Kopf heben) und antinozizeptive
Reaktionen (zielstrebige Fluchtbewegung) wurden den ganzen Versuch
hindurch sorgfältig
beobachtet und aufgezeichnet.
-
Eine
große
Dosis ACB (Adenosin: 100 mg/kg, Norepinephrin: 0,1 mg/kg, Midazolam:
1 mg/kg) wurde langsam in eine periphere Ohrvene über eine
Dauer von etwa 10 Minuten injiziert. Nach 20 Minuten wurden drei
Arten von elektrischer Stimulation, 2 Hz, 5 Hz und 50 Hz, an die
Kaninchen übermittelt.
Durch Ändern
der Spannungsintensität
wurden zwei Verhaltensreaktionen für jeden Test aufgezeichnet:
a) Heben des Kopfes (KH), eine Weckreaktion, gezeigt durch Öffnen der
Augen und Heben des Kopfes (hypnotischer/sedativer Index) und b)
zielstrebige Fluchtbewegung, wie der Versuch zu laufen, oder Fluchtbewegung
(FB) fort von dem schädigenden
Stimulus (analgetischer Index). Schädigende Stimuli wurden alle
30 Minuten übermittelt
und die Schwellen der Sedierung und Nozizeption wurden aufgezeichnet.
Auch wurden der Blutdruck (BD), die Herzfrequenz (HF), EKG, Atemfrequenz,
Blutgase (PaCO2 und PaO2)
und Blut-pH-Wert und Basenüberschuss (BE)
aufgezeichnet.
-
Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
-
Die
Verabreichung von ACB verursachte minimale Blutdruckveränderungen, ähnlich wie
die in 2(b) veranschaulichten BD-Veränderungen,
in denen die gleiche Dosis von 100 mg/kg Adenosin und 0,1 mg/kg
Norepinephrin verabreicht wurde. Außerdem waren die Tiere alle
gut sediert, was durch die Erhöhung der
sedierenden (KH) Reaktionen auf elektrische Stimulation erhärtet wird.
Die Schwellen der Antinozizeption (FB) sowie der Sedierung (KH),
waren bei allen drei Arten der elektrischen Stimulation nach Verabreichung von
ACB gleich bleibend erhöht.
Die Tiere reagierten auch nicht auf das Einklemmen des Schwanzes,
was auf eine potente ZNS-vermittelte, dämpfende Wirkung hindeutet.
Darüber
hinaus wurde eine solche sedierende und analgetische Wirkung für mindestens
drei Stunden nach Verabreichung aufrechterhalten, wie in 3 veranschaulicht
wird. Bei allen drei ESS-Höhen
(2 Hz, 5 Hz & 50
Hz) waren die Schwellen für
sowohl Fluchtbewegung als auch Heben des Kopfes im Anschluss an
Verabreichung der ACB-Zusammensetzung gleich bleibend erhöht.
-
4(a) ist eine Blutdruckaufzeichnung (mm Hg) über die
Zeit, die, von links nach rechts, die Wirkungen des Verabreichens
von Bolusinjektionen von 0,1 mg/kg Adenosintriphosphat (ATP), 1,0
mg/kg ATP, 10 mg/kg ATP und 10 μg/kg
Norepinephrin (NE) zeigt. 4(b) zeigt
die Blutdruck(BD)-Aufzeichnung, erhalten während der Dauerinfusion von
einer sehr großen
Dosis AC (ATP:200 mg/kg und Norepinephrin:0,67 mg/kg), welche 10
Minuten nach Verabreichung von 2 mg/kg Diazepam (ein Sedativum)
begonnen wurde. Das Gemisch aus ATP und Catecholamin wird auch als
AC bezeichnet. Eine Gesamtdosis von 200 mg/kg ATP und 0,67 mg/kg
Norepinephrin wird über
eine Dauerinfusion von AC (Verhältnis
von ATP zu NE von 300/1) bereitgestellt. Die Dauerinfusion von AC
wurde mit ATP 100 μg/kg/min
begonnen, dann auf 3200 μg/kg/min
erhöht, auf
welcher Höhe
es für
etwa 30 Minuten gehalten wurde und danach wurde die Dosierung gegen
Ende der Infusion allmählich
gesenkt. Dies zeigt weiterhin, dass große Dosierungen ATP und Norepinephrin,
erfindungsgemäß in vitro
kombiniert, verabreicht werden können,
während
für eine
lange Zeit mit variablen Infusionsraten ein stabiler Blutdruck aufrechterhalten
wird.
-
Die
vorstehende BD-Aufzeichnung, veranschaulicht in 4(a), zeigt die BD-Schwankungen während Verabreichung
von ATP und Norepinephrin alleine. Man beachte, dass 0,1, 1,0 und
10 mg/kg ATP in dosisabhängiger
Weise hypotensive Wirkungen verursachte. Desgleichen verursachte
eine kleine Dosierung Norepinephrin (0,01 mg/kg) übermäßige Erhöhung des
BDs. Jedoch veranschaulicht 4(b) die
Verminderung des Blutdruck-Pendeleffekts, welcher sich andernfalls
durch separate Verabreichung von ATP oder NE ereignen würde, und
die BD-Veränderungen
sind minimal, wenn die AC-Kombination verabreicht wird, trotz der
gewaltigen Dosierungen von ATP und Norepinephrin.
-
5 veranschaulicht,
dass im Anschluss an die Verabreichung von Diazepam (2mg/kg) und
AC (ATP: 200 mg/kg, kombiniert mit NE: 0,67 mg/kg), analgetische
Wirkungen für
mindestens 5 Stunden aufrechterhalten werden können. In 5 stellt
die vertikale Achse Schwellen der Sedierung und Analgesie als Reaktion
auf elektrische Schwanzstimulation (ESS) als Spannung (V) dar. Die
horizontale Achse stellt die Zeit in Minuten dar und die Zeitpunkte,
an welchen Arzneistoffe verabreicht wurden. AC wurde als Dauerinfusion über 60 Minuten
verabreicht. 5 veranschaulicht, dass sedierende
und analgetische Wirkungen für über fünf Stunden
nach Verabreichung von AC aufrechterhalten wurden, trotz Verabreichung
von Flumazenil, einem Diazepamantagonisten. Aminophyllin antagonisierte
die Fluchtbewegung (FB), antinozizeptive Reaktion, nicht vollständig, senkte
aber das Heben des Kopfes (KH), die Weckreaktion. Die kardiovaskulären, respiratorischen und
metabolischen Veränderungen
werden in Tabelle 3 gezeigt.
-
Die
vorstehenden Untersuchungen zeigen, dass AC, oder AC kombiniert
mit einem Sedativum, wirksam verabreicht werden kann, ohne die Nebenwirkungen
von körperlichen
Beschwerden und/oder Hypotonie, während ZNS-hemmende Wirkungen
der Sedierung und Analgesie erzielt werden, und ohne Atemdepression oder
metabolische Beeinträchtigung.
-
BEISPIEL 3
-
Aufrechterhaltung der
metabolischen Homöostase
und Schutz vor Ischämie
durch Verabreichung der AC-Zusammensetzung
-
Homöostase,
die biologischen Reaktionen, die notwendig sind, um ein Steady-state
in der inneren Umgebung aufrechtzuerhalten, ist für das Überleben
notwendig. Aufrechterhaltung des inneren Milieus des Körpers ist
die Hauptfunktion von Puffersystemen, während Sauerstofftransport und
die erfolgreiche Erhaltung des aeroben Stoffwechsels Schlüsselbestandteile
beim Aufrechterhalten der zellulären
Unversehrtheit sind. Sowie der normale aerobe Stoffwechsel gefährdet wird
oder sowie das Verhältnis
der Pufferelemente verändert
wird, kommt es zu Störungen
in der Säure-Base-Homöostase.
Laktat-Akkumulation in der Extrazellulärflüssigkeit ist auf ein Ungleichgewicht
zwischen Sauerstoffversorgung und metabolischem Bedarf zurückzuführen. Laktatazidose
ist mit Gewebehypoxie und beeinträchtigtem oxidativen Stoffwechsel
verbunden. Gewebe, die normalerweise Sauerstoff verwenden können, um
ATP aus Glucose herzustellen, werden zu dem weniger Energieeffizienten
glykolytischen Weg Zuflucht nehmen, falls Sauerstoff nicht verfügbar ist.
Unter anaeroben Bedingungen wird daher die Laktatbildung ansteigen
und da Laktat ohne weiteres durch Zellmembranen diffundierbar ist,
wird die Konzentration von Laktat im Blut ansteigen. Dies ist die
Grundlage von Blutlaktat als einem Marker von Gewebeischäxnie/hypoxie.
Ein praktischer Indikator ist der Wasserstoffionenspiegel, wie er als
Basenüberschuss
(BÜ), bestimmt
mit der arteriellen Blutprobe, ausgedrückt wird.
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Laktatazidose
ist eine Stoffwechselentgleisung im Zusammenhang mit einer Vielfalt
von pathologischen Zuständen,
einschließlich übermäßiger Stressniveaus,
verursacht durch intensive Stimulation wie größerer Körperverletzung, chirurgisch
oder akzidentiell. Der Grad des Anstiegs des Laktatspiegels scheint
direkt mit der Schwere des Stressniveaus zu korrelieren. Überdies
können
Anstiege des Laktats erhöhte
Aktivität
des sympathischen Nervensystems und erhöhte Catecholamin-Freisetzung
infolge von Stress widerspiegeln. Somit glaubt man, dass Reaktionen auf übermäßiges Laktat
direkt mit der Aktivierung des sympathischen Nervensystems nach
einer Vielfalt von Stressen, einschließlich Angst, Hypotonie und
größeren Verletzungen
im Zusammenhang stehen. Der Grad der Aktivität des sympathischen Nervensystems
und die darauf folgende Freisetzung endogener Catecholamine kann
direkt die beobachteten Reaktionen beeinflussen, da sowohl Epinephrin
als auch Norepinephrin zu erhöhten
Blutlaktatspiegeln und in vielen Geweben/Organen zu erhöhten Raten
anaerober Glykolyse führen.
Diese Überlegungen
sind besonders relevant bei der Betrachtung der Reaktionen auf Ischämie, Hypoxie,
Narkose, Operation, Blutung, Trauma und Schock, welche dermaßen von
der Aktivierung des sympathischen Nervensystems und der Freisetzung
von Catecholaminen abhängig
sind.
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Starker
Stress, verursacht durch Stimuli wie z.B. chirurgische Intervention,
führt akute
Störungen
im endokrinen, hormonellen und kardiovaskulären System herbei. Beispielsweise
ist von Traktion und Manipulation der Eingeweide während einer
Bauchoperation, zusätzlich
zu der allgemeinen biologischen Reaktion auf Stress, bekannt, dass
sie mit deutlichem Anstieg der zirkulierenden Catecholamine, mesenterialer
Vasokonstriktion und einer Abnahme der gastrointestinalen Durchblutung
verbunden sind, welche Ischämie-Reperfusionsschaden
in verschiedenen Splanchno-Organsystemen verursachen können, was
zu gefährdeter
Organfunktion und Anstieg der Laktatspiegel (Laktatazidose) führt. Wir
entwarfen ein Versuchsmodell, das die vorstehenden Zustände von
intensiver sympathischer Aktivierung, Freisetzung von Catecholaminen,
starker Vasokonstriktion, die kurzlebig sein können, aber voraussichtlich
Ischämie-Reperfusionsschaden
in den Splanchno-Organen/Geweben verursachen, nachahmen kann. Dies
konnte durch Übermitteln
einer stressenden intraabdominellen elektrischen Stimulation herbeigeführt werden.
Die Stressreaktion auf schädigende
Stimulation erbringt weiterhin einen nachfolgenden Anstieg des Sauerstoffbedarfs,
welcher das Ungleichgewicht von Sauerstoffversorgung/bedarf verschlechtern
würde.
Die Messung der Blutgase/des metabolischen Säure-Base-Status als ein nützliches
Werkzeug bei der Beurteilung von kritisch kranken Patienten und
Patienten, die starken Stress wie Trauma oder Operation durchmachen,
ist gut anerkannt. Beispielsweise alarmiert die Erhöhung des
Blutlaktatspiegels den Kliniker oft für die Notwendigkeit, schnell
geeignete Überwachung
und möglicherweise
lebensrettende Therapie in die Wege zu leiten.
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Man
denkt, dass Adenosin, das über
Adenosinrezeptor-Aktivierung wirkt, eine homöostatische Rolle spielen kann,
dass Adenosin, als Reaktion auf Gewebetrauma, -hypoxie und -ischämie, als
ein „Vergeltungs"-Metabolit dient.
Unter solchen Bedingungen sind die Gewebespiegel von Adenosin wegen
des ATP-Abbaus deutlich erhöht.
Man glaubt auch, dass die anti-aärenergen
Wirkungen von Adenosin vorteilhaft sein können, um nachteilige, sympathische
Aktivierung zu hemmen und dass Verabreichung von Adenosin vorteilhaft sein
könnte.
Daher versuchten wir zu bestimmen, ob die erfundene AC (Adenosin/Norepinephrin)-Zusammensetzung
die metabolischen Störungen,
verursacht durch stressende schädigende
Stimuli im Intestinum, abschwächen
oder verhindern und die sympathischen Reaktionen, die zu mesenterialer
Vasokonstriktion mit nachfolgendem Ischämie-Reperfusionsschaden führen können, hemmen
könnte.
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Methoden und Materialien:
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- Arzneistoffe: AC (Adenosin/Norepinephrin-Verhältnis: 800/1,
gelöst
in physiologischer Kochsalzlösung), AC-Infusion,
Adenosin: 400 μg/kg/min;
8-Phenyltheophyllin (8-PT): 25 mg/kg; Glibenclamid: 15 mg/kg.
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Die
Vorbereitung der Tiere wurde durchgeführt wie in Beispiel 1. Die
präparierten
und tracheostomisierten Kaninchen wurden in eine Schlinge gelegt,
welche leichte Beobachtung der Verhaltensreaktionen erlaubte, ohne
die Tiere zu behindern. Die kardiovaskuläre, respiratorische und metabolische Überwachung
wurde in die Wege geleitet. Die Grundlinien-Kontrollwerte wurden
danach genommen. EKG und hämodynamische Veränderungen
wurden die ganzen Versuche hindurch ununterbrochen überwacht.
Außerdem
wurden intermittierend Blutgase und die metabolischen Veränderungen
vor und nach schädigenden
Stimulationen gemessen. Die elektrische Stimulation wurde in 20-Minuten-Intervallen
angewandt (3 Serien). Wie in 9 veranschaulicht
wird, wurden drei Gruppen von Kaninchen untersucht: a) AC-Gruppe
(n=5), b) Kochsalzlösungs-Gruppe
(n=7); c) 8-PT+Glibenclamid-Gruppe (n=5). In Gruppe (c) wurden 8-PT und Glibenclamid
verwendet, um die endogene Freisetzung von Adenosin und seine Wirkungen
auf ATP-sensitive K-Ionenkanäle zu
blockieren. 8-PT ist ein Adenosinrezeptorantagonist und Glibenclamid
ist ein Blocker des ATP-abhängigen K+-Kanals. In Gruppe (c) wurde 8-PT zuerst
verabreicht und nach 15 Minuten wurde Glibenclamid verabreicht. In
allen 3 Gruppen (a,b,c) wurde die ganzen Versuche hindurch die Narkose
mit 1,4% Isofluran aufrechterhalten. In Gruppen (a) und (b) wurde
schädigende
elektrische viszerale Stimulation (EVS) nach 1 Stunde Dauerinfusion
von AC (Adenosin, 400 μg/kg/min),
oder Kochsalzlösung,
angewandt. Die AC-Infusion wurde die ganze getestete Stimulation
(EVS #1 – #3)
hindurch fortgesetzt. Ein elektrischer Strom wurde durch einen Nervenstimulator über Elektroden,
die etwa 10–13
cm in das Rektum eingeführt
wurden, übermittelt.
Die elektrischen Ströme
mit vorherbestimmten Intensitäten
von 50 Hz, 80 Volt, wurden für
40 Sekunden angewandt. Verhaltensreaktionen, wie z.B. Körperbewegung,
und die hämodynamischen
Reaktionen wurden sorgfältig überwacht
und aufgezeichnet. Die Blutgas-Variablen wurden direkt nach Stimulation
gemessen und nachher alle 5 Minuten.
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Ergebnisse und Schlussfolgerung:
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Trotz
der Tatsache, dass die Tiere mit 1,4% Isofluran narkotisiert wurden,
gab es einen deutlichen Anstieg des Blutdrucks, der Herzfrequenz
und die Tiere hyperventilierten, wenn ein elektrischer Strom mit
hoher Intensität übermittelt
wurde. Die Tiere bewegten sich auch heftig, insbesondere in den
Kochsalzlösungs-
und 8-PT+Glibenclamid-Gruppen. Im Gegensatz dazu wurden diese Verhaltens-
und die hämodynamischen
Reaktionen in der AC-Gruppe ziemlich gehemmt. Wie 9 zeigt,
wurde die metabolische Azidose (Abnahme des BÜ) fortschreitend verschlimmert
und verstärkt,
insbesondere in der 8-PT+Glibenclamid-Gruppe (c), in der die endogene
Adenosin-Freisetzung und die ATP-Wirkungen am K+-Kanal
blockiert wurden. Die metabolischen Zustände dieser Tiere verschlechterten
sich im Laufe der Zeit fortschreitend, nach jeder Stimulation (Siehe 9)
und schließlich
starben alle Tiere in Gruppe (c). Im Vergleich dazu waren die metabolischen
Störungen (Abnahme
des BÜ)
in der AC-Gruppe minimal und zeigten keinen pathologischen Zustand.
Zwanzig Minuten nach der letzten Stimulation (EVS #3) hatten sich
die Tiere der AC-Gruppe vollständig
auf normale Bereiche erholt.
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Die
Ergebnisse deuten darauf hin, dass die intravenöse Verabreichung der vorliegenden
AC-Zusammensetzung übermäßige sympathische
Wirkungen und mesenteriale Vasokonstriktion, verursacht durch intensive
schädigende
Stimulation, wirksam hemmte und metabolische Unordnungen bei den
Tieren, die stark stressenden Bedingungen ausgesetzt waren, sehr
abschwächen
konnte. Daher kann geschlossen werden, dass sich Schutz gegen Trauma
und nachfolgenden Ischämie-Reperfusionsschaden
in den Splanchno-Organen/Geweben ereignete.
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Obwohl
das vorstehende Beispiel indirekt den Splanchno-Organe/Gewebe-Ischämie-Reperfusionsschaden,
der möglicherweise
durch die traumatische Stimulation und übermäßige viszerale Vasokonstriktion verursacht
wird, beurteilte, wird von dem vorliegenden Verfahren erwartet,
dass es auf jedes Gewebe/Organ, das unter ischämischer/hypoxischer Schädigung gelitten
hat, anwendbar ist. Außerdem
wird von der AC-Zusammensetzung erwartet, dass sie bei kritisch
kranken Patienten verwendbar ist, bei denen Laktatazidose häufig vorkommt
und normalerweise durch ungenügende
Gewebeperfusion, die den metabolischen Bedarf nicht deckt, verursacht
wird. Die vorliegende Zusammensetzung kann vorteilhaft sein, um
metabolische Anpassungen im Anschluss an akzidentielles Trauma zu
unterstützen.
Das vorliegende Verfahren kann auch vorteilhaft sein, um das allgemeine
Aufwachen bei Patienten auf der ICU (Intensivstation) zu beschleunigen.
Von dem vorliegenden Verfahren wird auch erwartet, dass es auf andere
Situationen anwendbar ist, welche einschließen, aber nicht darauf beschränkt sind:
Schlaganfall, In-vivo-Organerhaltung und Transplantation, Trauma
und Schock, der aus schlechten Kreislaufzuständen resultiert, und eine Vielfalt
von pathologischen Zuständen,
die aus metabolischen Störungen
resultieren.