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Die
vorliegende Erfindung ist eine Teilanmeldung der EP-Anmeldung Nr.
95 901 303.8. Diese Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung einer Vorform für
die Verwendung bei der Herstellung eines weichen, flexiblen, dünnwandigen,
einseitig geschlossenen, röhrenförmigen Artikels
aus einem thermoplastischen Elastomer und auf die hergestellte Vorform.
Speziell bezieht sich diese Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Vorform für
die Verwendung zum Ziehen sehr dünnwandiger,
weicher, flexibler, einseitig geschlossener, röhrenförmiger Artikel aus einem thermoplastischen
Elastomer mit Hilfe eines Zapfens, auf eine zapfenunterstützte Ziehvorrichtung
dafür und
auf Rohre, Kondome und Fingerlinge, die damit hergestellt werden.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Dünnwandige,
röhrenförmige Gegenstände aus
einem thermoplastischen Elastomer sind im Stand der Technik dafür bekannt,
daß sie
widerstandsfähige,
dünne,
flexible Schutzschichten zur Verfügung stellen. Schutzschichten
mit diesen Charakteristiken sind insbesondere nützlich, um Hautoberflächen vor
einem ungewollten Kontakt oder einer Kontamination zu schützen und
dennoch die Berührungssensitivität zu erhalten,
wie es z.B. bei Kondomen oder Fingerlingen der Fall ist, die bei
medizinischen Untersuchungen verwendet werden.
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Das
US-Patent Nr. 4,576,156, Dyck et al., beschreibt ein Kondom, das
aus einer Vielzahl thermoplastischer Polyurethanelastomere hergestellt
ist. Bei dem Herstellungsverfahren wird ein Formkern in die Fläche eines
vorgeheizten extrudierten Elastomerfilms gedrückt und der Film nimmt bei
der Erzeugung eines Vakuums die Form des Formkerns an.
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Das
US-Patent Nr. 4,684,490, Taller et al., beschreibt ein Kondom, das
aus bestimmten thermoplastischen Polyurethanelastomeren hergestellt
wird. Bei diesem Herstellungsver fahren wird ein Formkern mit einer Emulsion
eines elastomeren Vorpolymerisats beschichtet und die Beschichtung
wird bei einer erhöhten
Temperatur ausgehärtet.
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Weitere
Verfahren zur Herstellung von Kondomen aus thermoplastischen Elastomeren
sind im allgemeinen bekannt. Bei einem Herstellungsverfahren wird
das thermoplastische Elastomer in einen sehr dünnen Film geblasen, der Film
wird in geeignete Vorformen geschnitten und die Segmente werden
heiß gesiegelt,
so daß ein
Kondom gebildet wird.
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Die
GB 2218666A beschreibt
die Verwendung einer Polyurethanvorform, die einen äußeren Ring
und eine Membran umfaßt,
bei der Herstellung einer empfängnisverhütenden Hülle. Die
Membran ist in eine Zwischenform deformierbar und ein Druckunterschied
wird zwischen dem Inneren und dem Äußeren der Zwischenform angelegt,
um die weitere Deformation dieser in die Form eines Formkörpers auszulösen.
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Entgegen
der Tatsache, daß gelehrt
wird, daß thermoplastische
Elastomere geeignete Materialien für die Herstellung der oben
beschriebenen Gegenstände
sind und trotz der Tatsache, daß diese
Elastomere eingesetzt werden können,
um im Vergleich zu natürlichem
Gummi, dem momentan bevorzugten Material, ein widerstandsfähigeres,
dünneres
oder bezüglich
der Defektfreiheit zuverlässigeres
Produkt herzustellen, werden dünnwandige
röhrenförmige Gegenstände kommerziell
nicht aus thermoplastischen Elastomeren hergestellt. Jedes der oben
beschriebenen Verfahren ist für
eine Massenproduktion aus einem oder mehreren verschiedenen Gründen nicht
geeignet. Es kann z.B. sein, daß die
Wanddicke des resultierenden Produkts nicht innerhalb der gewünschten
Toleranzen steuerbar ist. Auch kann das Elastizitätsmodul,
obwohl das Produkt dünner und
widerstandsfähiger
ist, zu hoch sein, d.h. das Elastomer kann zu starr sein. Ferner
kann die erforderliche Durchsatzleistung der Maschinen im Hinblick
auf die erforderlichen Aushärt-
oder Aufheizzeiten zu gering sein.
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Es
ist demnach eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zur Verfügung
zu stellen, um eine thermoplastische Vorform herzustellen, die in
röhrenförmige Artikel,
die dünne
Wände und
einen niedrigen Modulus aufweisen, ausgezogen werden können.
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Es
ist auch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zum Schmelzformen röhrenförmiger Gegenstände aus
einem thermoplastischen Elastomer zur Verfügung zu stellen, welche ein
niedriges Modul und eine gleichmäßig dünne Wanddicke
aufweisen, wobei das Verfahren die vorliegend hergestellte Vorform
verwendet.
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Es
ist ferner eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
für ein
zapfenunterstütztes
Ziehen von röhrenförmigen Gegenständen aus
thermoplastischem Material bereitzustellen, die ein niedriges Modul
und eine gleichmäßig dünne Wanddicke
aufweisen, wobei das Verfahren die vorliegend hergestellte Vorform
verwendet.
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Die
vorliegende Erfindung zielt somit darauf ab ein Mittel zur Verfügung zu
stellen, um die Durchführung
eines Verfahrens zur schnellen Herstellung röhrenförmiger Artikel aus thermoplastischem
Material zu erlauben, die weich, flexibel sind und eine gleichmäßig dünne Wanddicke
aufweisen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen
elastomeren Vorform für
die Ausformung oder das Ausziehen in einen dünnwandigen, einseitig geschlossen,
röhrenförmigen Artikel,
der eine Wanddicke von zwischen etwa 0,005 und 0,25 mm aufweist,
dadurch charakterisiert, daß das
Verfahren umfaßt,
- i) zur Verfügung
stellen einer röhrenförmigen Form,
die eine Längsachse,
ein geschlossenes Ende und ein gegenüberliegendes offenes Ende aufweist,
wobei das offene Ende einen Rand aufweist;
- ii) das Erhitzen eines thermoplastischen Elastomers auf eine
ausreichende Temperatur, um im wesentlichen die kristallinen Bereiche
zu entfernen, wobei die Viskosität
und die Elastizität
des thermoplastischen Elastomers wesentlich verringert wird und
Formen des thermoplastischen Elastomers, um eine Vorform auszubilden,
die im wesentlichen koplanare, gegenüberliegende, gegebenenfalls
profilierte Flächen
aufweisen;
- iii) das Abkühlen
des thermoplastischen Elastomers, wobei die Viskosität und die
Elastizität
in einem Bereich wiedergewonnen werden, so daß die Vorform gezogen werden
kann; und
- iv) das Anordnen einer Seite der Vorform des thermoplastischen
Elastomers auf dem Rand.
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Vorzugsweise
erfolgt das Erhitzen, um im wesentlichen die kristallinen Bereiche
zu entfernen, auf eine Temperatur von etwa 190–210°C.
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Vorzugsweise
erfolgt die Abkühlung,
bei der die Viskosität
oder die Elastizität
in einem Umfang wieder gewonnen wird, so daß die Vorform gezogen werden
kann, auf eine Temperatur von zwischen etwa 145 und 185°C.
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Vorzugsweise
erfolgt das Abkühlen,
bei dem die Viskosität
und die Elastizität
in einem Umfang wiedergewonnen wird, so daß die Vorform gezogen werden
kann, bis zu einer Viskosität
zwischen etwa 75.000 und 150.000 Poise und einem Elastizitätsmodul
von etwa 600.000 und 1.200.000 Dyn/cm2.
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Geeigneterweise
umfaßt
das vorliegende Verfahren das Ausformen und das Ziehen der hergestellten Vorform
in einen dünnwandigen,
einseitig geschlossenen, röhren förmigen Artikel,
der eine Wandstärke
von zwischen 0,005 mm und 0,25 mm aufweist.
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Geeigneterweise
kann das Verfahren umfassen:
- v) das Anlegen
von Luftdruck oder Vakuum auf eine Seite der Vorform auf den Rand,
um eine Luftdruckdifferenz zwischen den Seiten der Vorform einzuführen und
axialsymmetrisches Führen
eines Zapfens gegen die äußere Seite
der Vorform, wodurch die Vorform gezogen wird und gezwungen wird
in die Form zu fließen,
der Zapfen auf den Kontakt mit der Vorform hin mit einer Rate geführt wird,
so daß die
Vorform nicht durch den Zapfen durchstochen wird;
- vi) weiteres Anlegen von Luftdruck oder Vakuum und weiters axialsymmetrisches
Führen
des Zapfens gegen die Vorform, wobei der Luftdruck oder das Vakuum
mit einer Rate angelegt und der Zapfen mit einer Rate geführt wird,
wodurch der Zapfen in einer solchen Weise geführt wird, das er nicht die
Vorform kompressiv formt und die sich ergebende Luftdruckdifferenz über die
Flächen
der Vorform einen Teil der fließenden
Vorform von der Wand der röhrenförmigen Form
abhält;
und
- vii) an einem Punkt, an dem der Zapfen sich dem geschlossenen
Ende nähert,
das Evakuieren der verbleibenden Luft zwischen der fließenden Vorform
und den Wänden
der Form, wodurch die Vorform in Kontakt mit den kühlenden
Wänden
der Form gebracht wird, um einen geformten Artikel auszuformen.
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Wenn
gewünscht
kann das vorliegende Verfahren die Schritte umfassen:
- 1. das Dehnen des röhrenförmigen Artikels
auf einem Formdorn; und
- 2. das Erhitzen des röhrenförmigen Artikels
und des Formdorns auf eine Temperatur zwischen 100 und 125°C für einen
Zeitraum, der ausreicht,
um den Modulus des thermoplastischen
Elastomers zu verringern, um den Modulus des dünnwändigen, einseitig geschlossenen
röhrenförmigen Artikels
aus thermoplastischen Elastomer zu verringern.
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Eine
Zapfenanordnung zur Verwendung beim bolzenunterstützten Ziehen
von dünnwandigen,
einseitig geschlossenen, röhrenförmigen Artikeln
aus thermoplastischem Elastomer kann eine axial zentrierte Stange
umfassen, wobei die Stange an der Basis eines axial zentrierten,
kegelstumpf-förmig
geformten Zapfens befestigt ist, wobei der Zapfen eine Deckfläche aufweist,
die der Basis gegenüberliegt
und sich ein axial zentrierter Kontaktvorsprung von der Deckfläche erstreckt.
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Eine
Zapfenanordnung für
die Verwendung bei einem zapfenunterstützen Ziehen von dünnwandigen, einseitig
geschlossenen, röhrenförmigen Artikeln
aus thermoplastischem Elastomer, die alternativ eine axial zentrierte
Stange umfassen kann, wobei die Stange an einer ersten Fläche eines
axial zentrierten, scheibenförmigen
Zapfens befestigt ist, wobei der Zapfen eine der ersten Fläche gegenüberliegende
zweite Fläche
aufweist sich ein axial zentrierter Kontaktvorsprung von der zweiten
Fläche
erstreckt.
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Die
vorliegende Vorform kann verwendet werden, um ein Kondom zu erzeugen,
das aus einem thermoplastischen Polyesterurethanelastomer geformt
wird, wobei das Elastomer durch einen Schmelzindex in dem Bereich
von 24 bis 36 g/10 min, gemessen bei 210°C unter einer Last von 3800
g; 10 bis 25 Gewichtsprozent MDI; 0,1 bis 5 Gewichtsprozent 1,4-Butandiol;
70 bis 89,9 Gewichtsprozent Polybutylen/Hexylen-adipat, das ein
durchschnittliches Molekulargewicht von 1000 bis 3000 Daltons aufweist;
und 0 bis 0,5 Gewichtsprozent Gleitmittel gekennzeichnet ist.
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Die
vorliegende Vorform kann verwendet werden, um ein Kondom aus einem
thermoplastischem Elastomer herzustellen, wobei das Kondom einen
axial zentrierten, röhrenförmigen Körper, ein
offenes Ende und ein gegenüberliegendes
geschlossenes Ende aufweist, wobei der röhrenförmige Körper an einem Punkt längs der
Achse, angrenzend an dem geschlossenen Ende einen maximalen Durchmesser
aufweist und der röhrenförmigen Körper an
einem Punkt längs
der Achse, zwischen dem Punkt des maximalen Durchmessers bis einschließlich zu
dem offenen Ende einen minimalen Durchmesser aufweist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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1a ist
eine isometrische Darstellung einer mit einem Rand versehenen Vorform,
die ein flaches Profil aufweist,
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1b ist
eine Querschnittsdarstellung längs
einer Seitenmittellinie einer mit einem Rand versehenen Vorform,
die ein flaches Profil aufweist,
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2a ist
eine isometrische Darstellung einer mit einem Rand versehenen Vorform,
die ein Profil aufweist,
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2b ist
eine Querschnittsdarstellung längs
einer Seitenmittellinie einer mit einem Rand versehenen Vorform,
die ein Profil aufweist,
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3 ist
eine Prinzipskizze einer vorheizenden und zapfenunterstützen Vakuumziehvorrichtung,
wie sie hierin erläutert
ist,
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4a ist
eine isometrische Darstellung einer Zapfenanordnung, wie sie hierin
beschrieben ist,
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4b ist
eine Querschnittsdarstellung längs
einer Seitenmittellinie einer Zapfenanordnung, wie sie hierin beschreiben
ist,
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4c ist
eine isometrische Darstellung einer Zapfenanordnung, wie sie hierin
beschrieben ist,
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4d ist
eine Querschnittsdarstellung längs
einer Seitenmittellinie einer Zapfenanordnung, wie sie hierin beschrieben
ist,
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5 ist
der Verlauf des Drucks in dem Formwerkzeughohlraum als Funktion
der Zeit bei einem zapfenunterstützen
Ziehvorgang, wobei ein Formvakuum eingensetzt wird,
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6 zeigt
ein konisch verlaufendes Kondom.
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7 ist
ein Graph der Dicke der Wand eines Kondoms aus Polyesterurethan,
das durch das hierin beschriebene Verfahren hergestellt ist, als
eine Funktion des Abstands von dem Ende, bei dem die gemessene Dicke
das Maximum, das Minimum oder einen Durchschnitt für den Umfang
bei jedem Abstand aufweist,
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8 ist
ein Graph der Dicke einer Wand eines Kondoms aus natürlichem
Gummi, das durch ein Tauchverfahren hergestellt worden ist, als
Funktion des Abstands von dem Ende, bei dem die gemessene Dicke
das Maximum, das Minimum oder einen Durchschnitt für den Umfang
bei jedem Abstand aufweist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, um eine Vorform
herzustellen, um dünnwandige,
einseitig geschlossene, röhrenförmige Artikel
aus thermoplastischen Elastomeren herzustellen und auf ein Verfahren
zum Herstellen derselben. Selbstverständlich sind die vorliegenden
Materialien und Verfahren um so kritischer, je dünner die Wände des röhrenförmigen Artikels sind. Generell
soll durch die vorliegende Erfindung ein gleichmäßig dünnwandiger, röhrenförmiger Artikel
hergestellt werden, der eine Wanddicke von etwa 0,005 mm bis etwa
0,25 mm eines thermoplastischen Materials und ein Verhältnis von
Länge zu
Durchmesser von 2/1 bis 20/1 aufweist. Die Erfindung ist dann am
vorteilhaftesten, wenn die gewünschte
Wanddicke zwischen etwa 0,01 mm und etwa 0,10 mm liegt und das Verhältnis von
Länge zu
Durchmesser 3/1 bis 10/1 beträgt.
Vor der Erfindung konnten thermoplastische Elastomere nur aus Lösungsmittel
gegossen werden, um gleichmäßige Wanddicken
in diesem Bereich zu erzeugen.
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Thermoplastische
Elastomere sind Block-Copolymere, die harte und weiche Blöcke oder
Domänen
in dem Polymermolekül
oder der Verbindung aufweisen. Die weichen Domänen stellen die gummi-ähnlichen, elastomeren
Eigenschaften zur Verfügung,
während
die harten oder kristallinen Domänen
als mechanische Vernetzungen dienen, die die Gummidomänen halten.
Bei den Verfahrenstemperaturen werden die harten Domänen des
thermoplastischen Elastomers amorph oder sie erweichen, so daß eine Schmelze
erzeugt wird, die leicht durch Spritzgießen, Extrusion, Vakuumformen
etc. verarbeitet werden kann.
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Hierfür geeignete
thermoplastische Elastomere umfassen Polyurethane, Polyetherurethanharnsäure, Polyetherurethane,
Polyesterurethane, Polyester/Polyether-Block-Copolymere, Styrol/Dien/Styrol-Block-Copolymere
etc. Die vorliegende Erfindung kann bei einem weiten Bereich thermoplastischer
Elastomere eingesetzt werden, da die Eignung jedes gegebenen thermoplastischen
Elastomers eher auf Grundlage seiner physikalischen Eigenschaften
als aufgrund seiner speziellen Sorte beurteilt wird. Das Steuern
der physikalischen Eigenschaften jedes thermoplastischen Elastomers
ist eine Technik, die für
das jeweilige thermoplastische Elastomer spezifisch ist. Im allgemeinen
kann jedoch festgestellt werden, daß die physikalischen Eigenschaften
jedes thermoplastischen Elastomers von der Art der harten Blöcke, der
Art der weichen Blöcke,
der Blockanordnung in dem Polymer, dem durchschnittlichen Polymermolekulargewicht,
dem durchschnittlichen Inhalt harter Blöcke mit einer durchschnittlichen
Anzahl sich wiederholender Einheiten, dem durchschnittlichen Inhalt
weicher Blöcke
mit einer durchschnittlichen Anzahl sich wiederholender Einheiten
und der Verwendung von Additiven, insbesondere von Wachsen, um die
Verarbeitbarkeit zu verbessern, falls möglich, von Stoßwandler
(Impact Modifiers), um die Reißfestigkeit
zu verbessern, abhängig
sind. Für
eine Verwendung hierin sollte ein thermoplastisches Elastomer eine
Shorehärte
A zwischen etwa 60 und 80 und bevorzugt zwischen 60 und 75 aufweisen.
Die Zugspannung des thermplastischen Elastomers bei einer Streckung
von 100%, im allgemeinen als das 100%-Modul bezeichnet, sollte etwa
zwischen 50 und 600 psi und bevorzugt etwa 100 und 500 psi liegen.
Das äquivalente
300%-Modul sollte etwa zwischen 450 und 1100 psi und bevorzugt zwischen
etwa 500 und 900 psi liegen. Die äußerste Streckung sollte in
einem Bereich von etwa 400% und 800% liegen und die bleibende Druckverformung
(Compression Set), 24 Stunden bei 23°C, sollte nicht mehr als 25% betragen.
Wichtig ist, daß das
thermoplatische Elastomer eine hohe Widerstandskraft gegen organische
Lösungsmittel
aufweist. Alle der oben genannten Bereiche sind, soweit nicht abweichend
genannt, bei 23°C
gemessen worden.
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Es
ist ein anderer Aspekt des hierin verwendeten thermoplastischen
Elastomers, daß es
keinen scharfen Schmelzpunkt aufweisen sollte. Bei der Technik des
Ziehens oder des Extrudierens thermoplastischer Elastomere ist ein
unscharfer Schmelzpunkt ein Faktor zum Bereitstellen einer Schmelze,
die formbar ist, aber dennoch eine ihr gegebene Form beibehalten
wird. Innerhalb des Bereichs eines unscharfen Schmelzpunkts wird
die Schmelze eine "Grünfestigkeit
(Green Strength)" aufweisen.
Ein unscharfer Schmelzpunkt ist eine Eigenschaft einer Schmelze,
die Polymere mit einem unterschiedlichen Molekulargewichtsbereich
umfaßt.
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Ein
bevorzugtes thermoplastisches Elastomer ist ein Block-Copolymer
eines Polyurethan-Hartblocks mit
Polyester-Weichblöcken.
Es hat sich herausgestellt, daß die
thermoplastischen Elastomere eine exzellente physikalische Festigkeit,
eine überlegene
Abrieb- und Verschleißfestigkeit
und eine exzellente Zugfestigkeit aufweisen. Zusätzlich zeigen diese thermoplastischen
Elastomere eine hervorragende Widerstandsfähigkeit gegen organische Lösungsmittel.
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Bei
dem bevorzugten Polyesterurethan wird ein niedriges Modul und ein
langsames Setzen durch die Auswahl eines langen Kettendiols oder
einer Kombination von Diolen als Weichblock, die bei Umgebungstemperatur
zu einer leichten Kristallisation neigen, und einen Hartblockanteil
von nicht mehr als 25% erreicht. Der starre Hartblock wird durch
die Reaktion eines Polyisocyanats mit einem kurzen Kettendiol erreicht.
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10
bis 25 Gewichtsprozent des bevorzugten Polyesterurethans bestehen
aus einem oder mehreren Polyisocyanaten. Bevorzugt ist das Polyisocyanat
ein Diisocyanat. Nützliche Diisocyanate
umfassen aromatische und aliphatische Diisocyanate. Geeignete Diisocyanate
umfassen nicht-behinderte (non-hindered) aromatische Diisocyanate
wie z.B.: 4,4'-Methylenbis-(phenylisocyanat)
(MDI); Isophorondiisocynat (IPDI), m-Xylylendiisocyanat (XDI), sowie nicht-gehinderte
(non-hindered) zyklische aliphatische Diisocyanate, wie z.B. 1,4-Cyclohexyldiisocyanat,
Naphthylen-1,5-diisocyanat, Diphenylmethan-3,3'-dimetoxy-4,4'-diisocyanat, das Dicyclohexylmethan-4,4'-diisocyanat und
Cyclohexyl-, 1,4-diisocyanat, sowie Kombinationen davon. Das am meisten
bevorzugte, nicht-behinderte Diisocyanat ist 4,4'-Methylenbis-(phenylisocynat), d.h.
MDI.
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0,1
bis 5 Gewichtsprozent des bevorzugten Polyesterurethans umfaßt Kettenverlängerer.
Geeignete Kettenverlängerer
sind kürzere
aliphatische oder kurz-kettige Glycole, die etwa 2 bis etwa 6 Kohlenstoffatome umfassen.
Beispiele für
geeignete Kettenverlängerer
umfassen z.B. Diethylenglycol, Propylenglycol, Dipropylenglycol,
1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol,
1,3-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,4-Cyclohexandimethanol, Hydrochinondi(hydroxyethyl)ether
und ähnliche,
sowie Kombinationen davon, wobei 1,4-Butandiol bevorzugt ist.
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70
bis etwa 89,9 Gewichtsprozent des bevorzugten Polyesterurethans
umfassen ein hydroxyl-terminiertes Polyester. Eine bevorzugte Klasse
der Zwischenprodukte des hydroxyl-terminierten Polyesters ist im allgemeinen
ein lineares Polyester, das ein Molekulargewicht von etwa 500 bis
etwa 5000 Daltons und bevorzugt von etwa 1000 bis etwa 3000 Daltons
und eine Säurezahl
im allgemeinen unter 0,8 bevorzugt unter 0,5 aufweist. Das Molekulargewicht
wird durch einen Test der Hydroxylgruppen bestimmt. Die Polyesterzwischenprodukte
werden durch (1) eine Veresterungsreaktion einer oder mehrerer Glycole
mit einer oder mehrerer Dicarboxylsäuren oder Anhydriden oder (2)
durch eine Umesterungsreaktion, d.h. die Reaktion eines oder mehrerer
Glycole mit Estern der Dicarbonsäuren
hergestellt. Molverhältnisse
mit im allgemeinen mehr als einem Mol Glycol zu Säure sind
bevorzugt, so daß lineare
Ketten erhalten werden, die einen Überschuß an Endhydroxylgruppen aufweisen.
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Die
Dicarbonsäuren
können
aliphatisch, cycloaliphatisch oder aromatisch oder Kombinationen
davon sein. Geeignete Dicarbonsäuren,
die alleine oder in Mischungen verwendet werden können, haben üblicherweise
eine Gesamtanzahl von 4 bis 15 Kohlstoffatomen und umfassen: Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Dodecansäure, Isophtalsäure, Terephtalcyclohexandicarbonsäure und ähnliche.
Anhydride der oben genannten Dicarbonsäuren, wie z.B., Phtalsäureanhydrid
oder ähnliche,
können
ebenso verwendet werden, wobei Adipinsäure bevorzugt ist.
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Die
esterbildenden Glycole können
aliphatisch oder aromatisch oder Kombinationen davon sein; sie haben
eine Gesamtzahl von 2 bis 14 Kohlstoffatomen; und umfassen Etylenglycol,
1,2-Propylenglycol, 1,3-Propandiol, 1,3-Butylenglycol, 1,4-Butandiol,
1,5-Pentandiol,
1,6-Hexandiol, 2,2-Dimethylpropan-1,3-diol, 1,4-Cyclohexandimethanol,
Decamethylenglycol, Dodecamethylenglycol und Kombinationen davon.
Die Kombination von 1,4-Butandiol mit 1,6-Hexandiol ist das bevorzugte
Glycol.
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Die
bevorzugten Polyester des bevorzugten Polyesterurethans sind gemischte
Ester, wie z.B. Polybutylen/Hexylenadipat, Polybutylenadipat/Azelat.
Das am meisten bevorzugte Polyester ist ein Polybutylenhexylenadipat.
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Zusätzlich zu
den oben beschriebenen Polyesterzwischenprodukten können eine
Vielzahl anderer Arten von Polyesterzwischenprodukten, die im Stand
der Technik und in der Literatur bekannt sind, verwendet werden,
einschließlich
derer, die unterschiedliche Molekulargewichte aufweisen und/oder
die darin verzweigtes Polyester beinhalten. Es können z.B. Polycaprolactondiole
verwendet werden. Diese sind bekannte Polyesterreaktionsprodukte
von Lactonen und bifunktionalen Verbindungen, die zwei reaktive
Stellen aufweisen, die in der Lage sind, den Lactonring zu öffnen. Diese
bifunktionalen Materialien können
durch die Formel HX-R-XH dargestellt werden, wobei R ein organisches
Radikal ist, das aliphatisch, zykloaliphatisch, aromatisch oder
heterozyklisch sein kann und wobei X O, NH oder NR ist, wobei R
ein Kohlenwasserstoffradikal ist, das ein Alkyl, ein Aryl, ein Aralkyl
und ein Cycloalkyl sein kann. Solche Materialien umfassen Diole,
Diamine und bevorzugt Aminoalkohole. Sinnvolle Diole umfassen Alkylenglycole,
wobei die Alkengruppen z.B. 2 bis 10 Kohlenstoffatome, Ethylenglycol,
1,2-Propandiol, 1,4-Butandiol,
1,6-Hexamethylendiol und ähnliche
umfassen.
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Das
Zwischenprodukt, wie z.B. Hydroxyl-terminiertes Polyester, wird
ferner mit einem oder mehreren Polyisocyanaten und bevorzugt mit
einem Diisocyanat zusammen mit einem Kettenverlängerer reagiert, bevorzugt
in einem "Einstufenverfahren
(One-Shot-Process)", d.h. eine simultane
Coreaktion des Zwischenprodukts, des Diisocyanats und des Kettenverlängerers,
um ein lineares Polyurethan mit einem mittleren Molekulargewicht
zu erzeugen, das bei einer Prüfbelastung
von 2.160 Gramm einen Schmelzindex von etwa 1 bis etwa 150 und bevorzugt
von etwa 1 bis etwa 75 aufweist. Die äquivalente Menge des Diisocyanats
zu der Gesamtmenge der Hydroxyl umfassenden Komponenten, d.h. des
Hydroxyl-terminierten Polyesters, und des Kettenextenders, liegt
etwa bei 0,95 bis etwa 1,13 und bevorzugt bei etwa 0,98 bis etwa
1,06.
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Alternativ
kann das Urethan in einem konventionellen Zweistufenverfahren hergestellt
werden, wobei anfänglich
aus dem Polyisocyanat ein Vorpolymerisat hergestellt wird und das
Zwischenprodukt mit dem Vorpolymerisat nachfolgend mit dem Kettenverlängerer reagiert.
Das äquivalente
Verhältnis
des einen oder der mehreren Polyisocyanate zu dem Zwischenprodukt
aus Hydroxyl-terminiertem Polyester weist im allgemeinen eine ausreichende
Menge auf, so daß bei
nachfolgender Kettenstreckung mit einem geeigneten Kettenverlängerer das
gesamte äquivalente
Verhältnis
der Hydroxyl-terminierten Verbindung zu einem oder mehreren Polyisocyanaten
ungefähr
0,95 bis etwa 1,065 oder etwas ähnliches
beträgt.
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Beispiele
für die
oben genannten Verbindungen sowie für andere geeignete thermoplastische
Polyurethane, die verwendet werden können, sind in Band 13 der "Encyclopedia of Polymer
Science and Engineering",
John Wiley & Sons,
Inc. New York, NY, 1988, Sei ten 243 bis 303, beschrieben, die hierbei
durch Bezugnahme vollständig
aufgenommen sind.
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Zusätzlich können die
Polyurethane mit verschiedenen Additiven vermischt werden, wie z.B.
Antioxidationsmitteln, Stabilisatoren, Gleitmitteln, Verfahrenshilfen.
Am meisten bevorzugt ist das Polyurethan mit 0 bis etwa 5 Gewichtsprozent
einer Gleitmittelverbindung vermischt. Es kann jegliche kompatible
oder geeignete Gleitmittelzusammensetzung verwendet werden, die
die gewünschten
Eigenschaften aufweist. Geeignete Beispiele umfassen Fettsäurebisamide
oder Fettsäureester.
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Die
bevorzugten thermoplastischen Polyesterurethanelastomere können in
einem zweistufigen Verfahren hergestellt werden. Bei einer ersten
Polymerisation werden Polyesterblöcke durch die Reaktion des
Diols und des Diacids hergestellt, um Diolpolyesterblöcke zu erzeugen.
Bei einer zweiten Polymerisation reagieren die Diolpolyesterblöcke mit
einer Mischung aus Diisocyanat und wenigstens einem Diolmonomer,
wobei die letzteren zwei in einem geeigneten Verhältnis sowohl
zu dem Polyesterblock als auch zueinander vorhanden sind, um das
gewünschte
Molekulargewicht für
das Polymer und die harten Blöcke
zu erzeugen. Dennoch ist das am meisten bevorzugte Verfahren zum
Herstellen des thermoplastischen Polyesterurethans ein "einstufiges" Polymerisationsverfahren.
Die Diole, die Isocyanate und Kettenverlängerer reagieren bei einer
Temperatur oberhalb von 100°C
und bevorzugt oberhalb von 120°C.
Die Reaktion ist exotherm und führt
zu dem bevorzugten Polyesterurethan.
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Als
Beispiel wird ein thermoplastisches Polyesterurethanelastomer aufgezeigt,
das ein Molekulargewicht in einem Bereich 145.000 zu 190.000 Daltons
aufweist, was einem bei 210°C
unter einer Testbelastung von 3800 g gemessenem Schmelzindex in
dem Bereich 24 bis 36 g/10 min; 10 bis 25 Gewichtsprozent MDI, 0,1
bis 5 Gewichtsprozent 1,4-Butandiol,
70 bis 89,9 Gewichtsprozent Polybutylen/Hexylenadipat, das ein durchschnittliches
Molekulargewicht von 1000 bis 3000 Daltons hat, und 0 bis 5% Gewichtsprozent Gleitmittel entspricht.
Dieses spezieller Polyesterurethan hat die in Tabelle I gezeigten
Eigenschaften.
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Die
Artikel werden aus einem thermoplastischen Elastomer gebildet, zuerst
in einem Vorformverfahren und danach in einem zapfenunterstützten Ziehverfahren.
In dem Vorformverfahren wird aus dem thermoplastischen Elastomer
eine geeignete Vorform gebildet und bis zu einer geeigneten Temperatur
für das
zapfenunterstützte
Ziehen aufgeheizt. Bei dem zapfenunterstützten Ziehverfahren wird die
Vorform mit Hilfe eines Zapfens zu den hierin beschriebenen dünnwandingen,
röhrenförmigen Artikeln
gezogen. Abschließend
werden die Artikel erhitzt, um die Restspannung zu lösen.
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Es
ist wenigstens für
das Vorformverfahren erforderlich, daß ein thermoplastisches Elastomer
erhitzt wird, um die kristalline Phase und dadurch im wesentlichen
die Elastizität
zu eliminieren; daß aus
dem thermoplastischen Elastomer eine Vorform gebildet wird, die
im wesentlich zwei sich gegenüberliegende,
im wesentlichen koplanare Flächen
aufweist, daß die
Vorform gekühlt
wird, wodurch die Viskosität
und die Elastizität
innerhalb eines solchen Bereichs zurückgewonnen wird, daß die Vorform
gezogen werden kann; und daß die Vorform über dem
Hohlraum des Formwerkzeugs für
ein Ziehen mit Zapfenunterstützung
positioniert wird. Jeder dieser Schritte liegt ohne weiteres innerhalb
der Fähigkeiten
des Fachmanns. Jedoch werden nachfolgend bevorzugte und erwogene
Verfahren zum Durchführen
jeder dieser Schritte offenbart.
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Physisch
kann die Vorform eine Vielzahl von Formen unter der funktionalen
Bedingung annehmen, daß die
Vorform in einer zapfenunterstützten
Ziehform der Art, wie sie hierin offenbart ist, einsetzbar ist.
Als notwendige Eigenschaft sollte die Vorform zwei sich gegenüberliegende,
im wesentlichen koplanare Flächen aufweisen,
was, wenn anders formuliert, bedeuten soll, daß die Vorform ein dünnes, flaches
Stück eines
thermoplastischen Elastomers ist. Bei seinen speziellen Ausführungsformen
kann die Vorform eine quadratische Platte oder eine runde Scheibe
sein, die aus einer größeren, extrudierten
Platte herausgeschnitten und/oder geprägt ist, oder die Vorform kann
ein Band oder eine Platte sein, aus der der Artikel zum Zeitpunkt
des zapfenunterstützten
Ziehens heraus- bzw. abgeschnitten wird. Selbstverständlich kann
in beiden Fällen
das Extrudieren, das Formen oder das Prägen der Vorform an der Stelle
des zapfenunterstützten
Ziehvorgangs durchgeführt
werden, und es kann sogar vorteilhaft sein, die beiden Verfahren
zu integrieren. Die Vorform kann einfach zwei planare Flächen aufweisen,
oder die Fläche
der Vorform kann profiliert sein, um einige Vorteile bei der Verteilung
der Schmelze des thermoplastischen Elastomers in die Form während des
bolzenunterstützten
Ziehvorgangs zu erzielen. Bezugnehmend auf die 1a und 1b und
die 2a und 2b sind mögliche scheibenförmige Vorformlinge
gezeigt, die eine profilierte Oberfläche aufweisen, die beim Einsatz hierin
vorteilhaft sein können.
Obwohl es ohne Probleme innerhalb der Fähigkeit eines Fachmanns liegt,
eine geeignete Form und Größe für eine Vorform
auszuwählen,
wenn ein bestimmtes Produkt vorgegeben ist, wird empfohlen, daß die hierin
erwähnten
Vorform eine Dicke aufweisen, die nicht größer ist als etwa 5 mm und nicht
kleiner ist als etwa 0,5 mm, und bevorzugt zwischen 1 mm und 2,5
mm liegt.
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Die
Vorform sollte auf eine Formtemperatur aufgeheizt werden, bei der
die Rate bzw. Geschwindigkeit der stehenden Deformation (standing
deformation) unzureichend ist, um die Vorform während der Zeitdauer des Vorformvorgangs
wesentlich zu deformieren und bei der die Elastizität und die
Viskosität
der Schmelze innerhalb eines solchen Bereiches liegt, daß die Vorform
in einen dünnwandigen,
einseitig geschlossenen, röhrenförmigen Gegenstand
gezogen werden kann. Dieser Bereich der Elastizität und der
Viskosität,
in dem die Schmelze gezogen werden kann, kann auf zwei Arten charakterisiert
werden. Die erste Eigenschaft dieses Bereichs ist es, daß der Flüssigkeitswiderstand
in der thermoelastischen elastomeren Schmelze in einem möglichst
großen
Umfang viskos bzw. zähflüssig ist,
aber nicht elastisch. Die zweite Eigenschaft dieses Bereichs ist,
daß das
thermoplastische Material unter der kombinierten Auswirkung der
Viskosität
und der Elastizität nicht
haftet, reißt
oder sich verwindet, wenn es zu der gewünschten Dicke gezogen wird.
Im Fall des oben beschriebenen Polyesterurethans wurde das Aufheizen
bis zu einer Temperatur zwischen 190°C und 210°C durchgeführt und die Schmelze wurde
zum Ziehen auf eine Temperatur zwischen 145°C und 185°C und bevorzugt zwischen 150°C und 170°C abgekühlt. Dieser
Temperaturbereich zum Ziehen entspricht im Groben einer Schmelzviskosität (d.h.
einer Komplexviskosität)
in dem Bereich von 75.000 bis 150.000 Poise, wobei diese mit einem
mechanischen Strömungs-Meßspektrometer
bei der Formtemperatur gemessen wird, und einem elastischen Modul
in einem Bereich von 600.000 bis 1.200.000 Dyn/cm2 bei
der Formtemperatur.
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Wie
oben bereits angemerkt, ist es für
das hierin beschriebene Verfahren notwendig, daß die elastomere Eigenschaft
des thermoplastischen Elastomers für das zapfenunterstützte Ziehverfahren
minimiert wird. D.h., der hauptsächliche
Widerstand bei der einleitenden Deformation der Vorform beim zapfenunterstützten Ziehverfahren
sollte ein Flüssig keitswiderstand
sein. Das kann durch eine nahezu vollständige Eliminierung der kristallinen
Bereiche durch eine kontrollierte Hitzeentwicklung des thermoplastischen
Elastomers erreicht werden. Das thermoplastische Elastomer soll
einfach zuerst auf eine ausreichende Temperatur erhitzt werden, um
die kristallinen Bereiche im wesentlichen zu eliminieren, und nachfolgend
auf eine Temperatur zum Ziehen abgekühlt werden. Da sich kristalline
Bereiche nicht sofort wieder bilden, verbleibt ein Zeitraum, in
dem das thermoplastische Elastomer ohne einen deutlichen elastischen
Deformationswiderstand verformt werden kann. Es ist bevorzugt, daß das thermoplastische
Elastomer sofort abgekühlt
und mit der Unterstützung
des Bolzens gezogen wird, weil die Neubildung der kristallinen Bereiche
mit dem Abkühlen
beginnt und sich fortsetzt, bis ein Anteil kristalliner Bereiche
erreicht wird, der bei der Temperatur angemessen ist. Für jedes
gegebene thermoplastische Elastomer und bei der Verwendung der Technik
des anfänglichen
Aufheizens, um kristalline Bereiche zu eliminieren, ist es eine
einfache Angelegenheit, die Temperatur zu optimieren, auf die das thermoplastische
Elastomer vor dem Ziehen abgekühlt
werden sollte. Bei einem bevorzugten Verfahren wird eine Vorform
von Raumtemperatur auf eine Temperatur aufgeheizt, die ausreichend
ist, die kristallinen Bereiche im wesentlichen vollständig zu
eliminieren. Während
der kurzen Zeitdauer, während
der die Vorform auf dieser Temperatur gehalten wird, ist die stehende
Deformation der Vorform unbedeutend. Unverzüglich läßt man die Vorform auf die
Temperatur des zapfenunterstützten
Ziehens abkühlen,
und die Vorform wird gezogen. Bei einem anderen bevorzugten Verfahren
wird das thermoplastische Elastomer auf eine Temperatur aufgeheizt,
die ausreichend ist, um die kristallinen Bereiche im wesentlichen
zu eliminieren, und zu einer Band-Vorform extrudiert. Die Vorform
wird auf die Temperatur des zapfenunterstützten Ziehens abgekühlt, und nachfolgende
Elemente werden gezogen.
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Der
Heizschritt des Vorformverfahrens kann in einem Ofen und/oder in
einer Extruderschnecke durchgeführt
werden. Bezugnehmend auf 3 wird für den Fall, in dem ein Ofen
eingesetzt wird, vorgeschlagen, daß die Vorform 1 horizontal
in dem Ofen 2 positioniert wird und mittels eines Kontakts
mit heißer
Luft oder durch ein Aussetzen gegenüber einer IR-Quelle aufgeheizt
wird. Eine vorgeschlagene IR-Quelle braucht nicht höher entwickelt
sein als die Abstrahlelemente eines elektrischen Widerstandsheizers 3,
oder die IR-Quelle kann eine Lampe sein, die so hergestellt ist,
daß sie
IR-Strahlung emittiert. Bei den relativ dünnen, in diesem Verfahren eingesetzten
Vorformen und bei einem primären
Nutzen einer IR-Hitzequelle kann die Temperatur der Vorform schnell
geändert
werden, um die ruhende Deformation (standing deformation) zu minimieren
und den Durchsatz zu erhöhen.
Wo versucht wird, die Vorform geneigt oder vertikal angeordnet aufzuheizen,
wird das Gewicht der Vorform die ruhende Deformation verstärken.
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Es
werden zusätzliche
und möglicherweise
vorteilhaftere Verfahren zum Erhitzen der Vorform erwogen. Ein mögliches
Verfahren zum Erhitzen der Vorform kann Mikrowellenstrahlung verwenden.
In diesem Fall sind ein entsprechend konstruierter Ofen sowie Dotiermittel
in dem thermoplastischen Elastomer erforderlich, um die Strahlungsenergie
in Hitze umzuwandeln. Bei einem zweiten Heizverfahren kann das zapfenunterstützte Ziehen
an einer Vorform außerhalb
eines Extruders durchgeführt
werden, wo die Vorform auf eine geeignete Temperatur zum Ziehen
abgekühlt
ist. In diesem Falle wäre
außer
dem Extruder keine Hitzequelle erforderlich.
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Das
Aufheizen der Vorform sowie die gesteuerte Hitzeentwicklung liegen
innerhalb des Fachwissens. Die Anmelder haben diese Techniken für ein zapfenunterstütztes Ziehen
von röhrenförmigen Artikeln
aus einem thermoplastischem Elastomer kritisch eingesetzt.
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Wie
oben erläutert,
ist es der Zweck des zapfenunterstützten Ziehverfahrens, eine
Vorform in dünnwandige,
röhrenförmige Artikel
umzuformen. Ein erstes Merkmal des zapfenunterstützten Ziehverfahrens ist die
Verwendung einer Zapfenunterstützung
oder einer Dorns, der die Anwendung einer Luftdruckdifferenz über den
Flächen
der Vorform ergänzt,
um die erhitzte Vorform in die Form zu zwingen und zu ziehen. Ein
zweites Merkmal des zapfenunterstützten Ziehvorgangs ist das
dynamische Verhältnis
der Luftdruckdifferenz über
den Flächen
der Vorform zu der Zapfenausdehnung in der Form.
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Bei
dem Ausüben
und dem Steuern einer Luftdruckdifferenz über den Flächen der Vorform können zwei
Techniken eingesetzt werden. Bei einer Technik ist die Druckdifferenz
das Ergebnis eines positiven und eines negativen Manometerdrucks,
der auf die äußere Fläche der
Vorform ausgeübt
wird, wobei der Formhohlraum auf einem konstanten Druck gehalten
wird, bevorzugt auf atmosphärischem
Druck. Bei einer zweiten Technik ist die Druckdifferenz das Ergebnis
eines positiven und eines negativen Manometerdrucks, der innerhalb
des Formhohlraums aufgebaut wird, wobei die Vorform dichtend auf
dem Rand der Form befestigt ist. Unabhängig davon, ob die Vorform
mittels einer Luftdruckdifferenz, die durch einen äußeren positiven
Druck oder einen inneren negativen Druck erzeugt worden ist, in
die Form gezogen wird, wird dies als "Ziehen" bezeichnet. Die beiden Techniken werden
als äquivalent
eingestuft. Die bevorzugte Technik für die vorliegende Beschreibung
ist die zweite Technik, bei der das Luftdruckdifferential durch
das Aufbauen eines Vakuums in der Form gesteuert wird. Dies liegt
jedoch hauptsächlich
an der Tatsache, daß die
Prototypmaschine, bei der die Luftdruckdifferenz auf diese Weise
gesteuert wird, einfacher herzustellen und zu bedienen ist.
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Hier
wird die Druckdifferenz über
den Flächen
des Vorformlings als solches mit einem positiven Wert bezeichnet,
wenn ein in die Form gerichteter Druck vorhanden ist, und als solches
mit einem negativen Wert, wenn ein von der Form nach außen gerichteter
Druck anliegt. Deshalb kann, wenn ein positiver Differentialdruck
auf die Vorform ausgeübt
wird, dieser sowohl durch ein Vakuum in der Form als auch durch
einen externen Druck erzeugt werden. Auf ähnliche Weise kann, wenn ein
negativer Differentialdruck ausgeübt wird, dieser das Ergebnis
einer unter Druck gesetzten Form oder eines externen Vakuums sein.
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3 zeigt
eine Ausführungsform,
bei der die Luftdruckdifferenz von innerhalb der Form gesteuert wird.
Bezugnehmend auf 3 ist die erhitzte Vorform auf
dem Rand 4 der Form 5 positioniert, wobei die
Zapfenanordnung 6 vollständig zurückgezogen ist und wobei die
Form versiegelt ist. Bei versiegelter Form wird Luft von einer Vakuumquelle
durch eine Vakuumöffnung 8 aus
der Form evakuiert. Gleichzeitig oder nachfolgend auf den Zeitpunkt,
zu dem die Luft aus der Form 5 gezogen wird, wird die Zapfenanordnung 6 in
die Form verlagert, so daß sie
die Vorform berührt
und sie in die Form zwingt. Durch die kombinierte Wirkung der Luftevakuierung
und der Zapfenverlagerung bzw. -verlängerung wird die Deformation
der Vorform 1 in die Form wesentlich beschleunigt. Die
Zapfenverlagerungs- bzw. die Zapfenverlängerungsgeschwindigkeit und
die Geschwindigkeit der Luftevakuierung erzeugen kombiniert einen
dynamischen Formdruck, der, wie nachfolgend beschrieben, alternativ
die Wirkung des Zapfens auf das Deformieren des thermoplastischen
Elastomers unterstützen
kann oder dieser entgegenwirken kann. Wenn die Bolzenanordnung vollständig verlängert bzw.
verlagert ist, wird die in der Form verbleibende Luft von der Vakuumquelle 7 evakuiert
und der geformte Gegenstand wird entfernt. 3 kann dahingehend
geändert
werden, daß die
Luftdruckdifferenz durch eine Vorrichtung auf der äußeren Fläche der
Vorform ausgeübt
wird. Bei dieser Technik kann der Hohlraum, der unter Druck gesetzt
werden kann, in einen abdichtenden Kontakt mit der äußeren Fläche der
Vorform 1 gebracht werden, wobei der Kontakt dem Rand 4 gegenüberliegend
angeordnet erzeugt wird. Dieser unter Druck setzbare Hohlraum hätte eine
abgedichtete Öffnung,
durch die sich die Zapfenanordnung 6 erstrecken würde, und eine
Drucköffnung,
an der das Äquivalent
der Vakuumquelle 7 befestigt werden würde. Die Vakuumöffnung 8 könnte zum
atmosphärischen
Druck geöffnet
sein.
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Wie
oben beschrieben, wird das hierin offenbarte Verfahren am vorteilhaftesten
auf röhrenförmige Artikel
aus einem thermoplastischem Elastomer angewendet, die dünne Wände aufweisen
und ein Verhältnis zwischen
Länge und
Durchmesser innerhalb der genannten Grenzen aufweisen. Das Bereitstellen
einer in der Größe geeignet
bemessenen Form, in der solche Gegenstände hergestellt werden, liegt
ohne weiteres innerhalb des Fachwissens. Weil die Form nicht erhitzt
werden muß oder
sehr stark unter Druck gesetzt werden muß, stehen eine Vielzahl von
Materialien zur Verfügung.
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Mit
Bezug auf das erste Merkmal des zapfenunterstützten Ziehverfahrens ist es
Zweck der Zapfenanordnung, die sich verformende Vorform in den Formhohlraum
zu zwingen, um dabei den Fluß der
sich verformenden Vorform aus thermoplastischem Elastomer längs des
Formhohlraums auszurichten, wobei ein Kontakt mit den Wänden der
Form bis zu dem Punkt vermieden wird, an dem er nahezu vollständig gezogen
ist. Die Zapfenanordnung umfaßt
den Zapfen selbst, der an seiner Basis an einer Stange befestigt
ist. Der Zweck des Zapfens ist es, eine Oberfläche für einen Kontakt der sich verformenden
Vorform bereitzustellen. Die Stange liefert ein Hilfselement, an
dem der Zapfen befestigt ist und durch den der Bolzen in den Formhohlraum
verschoben werden kann.
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Die
Herstellmaterialien und die Form des Zapfens können in einem großen Umfang
variieren. Selbstverständlich
sollte jedes gewählte
Material und jedes Zapfendesign als Ziel aufweisen, daß das Material
nicht an der heißen
Vorform haftet, daß die
Oberflächenkontaktbereiche
minimiert werden und gleichzeitig eine ausreichende Fläche zur
Verfügung
gestellt wird, so daß eine übermäßige Beanspruchung
oder ein Durchstoßen bzw.
Lochen des Materials verhindert wird, daß der Kontakt mit dem Bolzen
den Wärmeverlust
an den Zapfen minimiert etc. Es ist nicht die Aufgabe des Zapfendesigns,
eine geeignete Oberfläche
bereitzustellen, gegen die die Vorform mittels Druck geformt wird.
Der Zapfen kann aus nicht haftenden Polyolefinen, wie z.B. Poly(perfluorolefinen),
z. B. Teflon oder aus Aluminium hergestellt sein, wobei er optional
eine texturierte Oberfläche
aufweist. Die Form des Bolzens kann ellipsoid, ringförmig, parabolisch,
segmentiert parabolisch mit einer senkrechten Basis, tonnenförmig, sphärisch Sektor
geformt, kegelsegmentförmig
(Kegelstumpf eines geraden kreisförmigen Kegels), zylindrisch,
etc. sein. Bezugnehmend auf die 4a und 4b ist
ein bevorzugter Zapfen ein kegelstumpfförmiger Zapfen, der einen axial
zentrierten Kontaktvorsprung aufweist, der sich von seiner Deckfläche erstreckt.
Bezugnehmend auf die 4c und 4d ist
ein anderer bevorzugter Zapfen ein abgeschnittener Zylinder oder
eine Scheibe, die einen axial zentrierten Kontaktvorsprung aufweist,
der sich von einer Radialfläche
erstreckt. Es ist ferner bevorzugt, daß der Bolzen aus einem texturierten
Aluminium hergestellt ist.
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Bei
dem bevorzugten Verfahren zum Verwenden der Zapfenanordnung und
der Form ist die Form längs
einer vertikalen Achse ausgerichtet, wobei der Rand an einem Ende
eine um die Achse zentrierte Öffnung
definiert und wobei die Vakuumöffnung
an dem gegenüberliegenden
Abschlußende
an einem Punkt angeordnet ist, an dem das Abschlußende die
vertikale Achse schneidet. Die Zapfenanordnung ist längs der
vertikalen Achse befestigt und der Zapfen ist längs der vertikalen Achse über im wesentlichen
die Länge
der Form in den Formhohlraum verlängerbar bzw. verlagerbar. Es
soll deutlich gemacht werden, daß der Zapfen kein Kompressionselement
ist und daß er
deshalb einen Zwischenraum zu dem Rand, den Wänden der Form und dem Abschlußende der
Form mit Abmessungen aufweisen soll, der die Dicke jedes thermoplastischen
Materials, mit dem es an diesem Punkt in Kontakt ist, übertrifft.
In Übereinstimmung
damit sollte der Zapfen nur in der Lage sein, im wesentlichen über die
Länge der
Form verschoben bzw. verlängert
zu werden, wobei ein Zwischenraum zu dem Abschlußende verbleibt, nicht nur
in dem gerade erläuterten
Abstand, sondern wenigstens in einem so ausreichenden Abstand, daß das Zugende
der Vorform nicht vorzeitig von der strömenden Luft mitgerissen wird,
wenn diese aus der Formöffnung
bei dem abschließenden,
nachfolgend beschriebenen Ziehschritt, austritt.
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Die
Druck- oder die Vakuumquelle ist hier nicht kritisch. Fachleute
sind ohne weiteres dazu in der Lage, Vorrichtungen zum Verdichten
von Luft oder zum Erzeugen eines Vakuums zu wählen, z.B. ein Vakuumreservoir,
das von einer Ejektorpumpe oder einem Rotationskompressor aufrechterhalten
wird; ein Rotationskompressor, oder ein einstufiger, einfach wirkender
Kolben. Die bevorzugte Druck- oder Vakuumquelle ist der einstufige,
einfach wirkende Kolben, der mit der Druck- oder der Vakuumöffnung ohne
ein Reservoir verbunden ist. Wenn solch ein Kolben größenmäßig so bemessen
ist, daß er
ein Volumen aufweist, das größer ist
als das der Form selbst, dann kann die Form in einem einzigen Zug
des Kolbens gefüllt
oder evakuiert werden, und ein Zurückführen bzw. Entladen des Zapfens
zurück
in die Form am Ende des Ziehverfahrens wird das Entleeren der Form
für nachfolgende
zapfenunterstützte
Ziehprozesse unterstützen.
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Es
soll nochmal wie oben erwähnt
werden, daß das
zweite Merkmal des zapfenunterstützten
Ziehverfahrens das dynamische Verhältnis der Luftdruckdifferenz über den
Flächen der
Vorform in der Form zu der Verlängerung
des Zapfens in die Form ist. Dieses Verhältnis der Druckdifferenz als
Funktion der Zapfenverlängerung
kann in drei voneinander trennbare Stufen über die Länge der Zapfenverlängerung
eingeteilt werden.
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Die
erste Stufe ist das Verhältnis
der Luftdruckdifferenz zu der Zapfenverlängerung bis zu dem Zeitpunkt
oder ungefähr
um den Zeitpunkt des Kontakts zwischen der Vorform und dem sich
verlängernden
Zapfen. In der ersten Stufe gibt es entweder eine positive Differenz,
die auf die Vorform ausgeübt
wird und diese in die Form zieht, oder es wird eine neutrale oder
Nulldruckdifferenz beibehalten, und die Verlängerung oder das Verschieben
des Zapfens in die Form wird begonnen. Spätestens an dem Punkt, an dem
der sich erstreckende Zapfen die Vorform berührt und die Vorform dadurch
in die Form gedrückt
wird, ist es notwendig, eine positive Druckdifferenz einzustellen,
oder aktiv die neutrale Druckdifferenz aufrechtzuerhalten. Falls
die Einstellung der Druckdifferenz bis deutlich nach dem Kontakt
des sich erstreckenden Zapfens mit der Vorform verzögert wird,
wird sich ein zerstörender
Druck aufbauen, wenn die Vorform gegen eine abgeschlossene Form oder
einen abgeschlossenen externen Hohlraum in die Form gedrückt wird.
Es ist in der ersten Stufe bevorzugt, daß vor dem Kontakt zwischen
dem sich verlängernden
Zapfen und der Vorform eine positive Druckdifferenz aufgebaut wird.
Insbesondere wird solch eine ausreichende Druckdifferenz aufgebaut
und die Geschwindigkeit der Verlängerung
des Zapfens wird so gesetzt, daß die
Vorform durch die Auswirkung der Druckdifferenz in dem Zeitraum
zwischen der Ausübung
der Druckdifferenz und dem Kontakt der Vorform mit dem Bolzen in
eine im wesentlichen Halbkugel-förmige
Form verformt wird. In dieser ersten Stufe ist es bevorzugt, daß die Vorform
durch die Druckdifferenz in eine solche Form gezogen wird und ihr
ein Deformationsimpuls gegeben wird, der besser für einen
Kontakt mit dem Zapfen geeignet ist. Vor dem Kontakt des Zapfens
mit der Vorform sollte die Druckdifferenz wenigstens ausreichend
sein, um die Kontaktflächen
der Vorform in eine konkave Form und bevorzugt in eine Halbkugelförmige Form
zu bringen. Nach dem Punkt jedoch, an dem die sich verformende Vorform
eine Halbkugel-förmige
Form aufweist, wird eine weitere nur auf der Druckdifferenz basierende
Deformation alleine den Körper
der sich verformenden Vorform in die röhren förmige Form ziehen, in der ein
andauernder Kontakt mit den Wänden
der Form verwirklicht wird, während
er gezogen wird. Dieser Kontakt mit den Wänden der Form erzeugt über die
Länge solch
eines Kontakts dicke ungleichmäßige Wänden in
dem geschmolzenen Gegenstand. Der Zapfenkontakt mit der Vorform
sollte daher vor einem Punkt stattfinden, an dem die Form der sich
verformenden Vorform im wesentlichen röhrenförmig ist. Insbesondere muß die Geschwindigkeit
der Zapfenverlängerung
in der ersten Stufe axial größer sein
als die axiale Ziehgeschwindigkeit der sich verformenden Vorform,
die aus der Druckdifferenz resultiert, oder sie muß dieser
entsprechen. Die Geschwindigkeit der Zapfenausdehnung sollte aber
nicht so groß sein,
daß die
Vorform bei einem Kontakt von Zapfen und Vorform durchstoßen wird.
Geeigneterweise sollte die Druckdifferenz in der ersten Stufe in
einem Bereich von 5 bis 500 mm-Hg und bevorzugt zwischen 5 bis 200
mm-Hg liegen. Diese Drücke
sind keine absoluten, sondern relative Drücke, wobei 0 mm-Hg kein Druck über der
Vorform ist.
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Die
zweite Stufe weist das Verhältnis
der Luftdruckdifferenz über
den Flächen
des Vorform zu der Verlängerung
des Zapfens von oder um den Zeitpunkt des Kontakts zwischen dem
sich verlängernden
Zapfen und der sich verformenden Vorform bis zu dem Zeitpunkt auf,
zu dem der Zapfen vollständig
verlängert
oder vorgeschoben ist. In dieser zweiten Stufe ist die Flußrate des
Luftstroms von der Druck- oder der Vakuumkammer so, daß, wenn
sie mit dem Vorschub bzw. der Verlängerung des Bolzens in die
Form kombiniert wird, eine Druckdifferenz von oder etwa von 0 mm-Hg
erzeugt wird. Es ist in dieser zweiten Stufe erwünscht, daß sich die verformende Vorform
vollständig
in den Formhohlraum erstreckt, wobei ein Kontakt mit den Wänden der Form
nur in dem Bereich der Formrandanordnung vorliegt. Dies kann verwirklicht
werden, wenn der Zapfen der sich verformenden Vorform in den Formhohlraum
drückt,
wobei der Fluß der
sich verformenden Vorform aus thermoplastischem Elastomer axial
in den Formhohlraum gerichtet wird und die Druckdifferenz dazu verwendet
wird, einen Kontakt zwischen dem gezogenen thermoplastischen Elastomer
und den Wänden
der Form bis zu dem Punkt zu verhindern, an dem der Zapfen vollständig hineingeschoben
ist. Durch ein Reduzieren der Druckdifferenz auf etwa 0 mm-Hg wird
der Druck, der ansonsten die Vorform in die Form und dementsprechend
an die Wände
der Form drücken
würde,
ausgeglichen, mit dem Ergebnis, daß die dünnen Wände des gezogenen Gegenstandes
nicht gegen die Wand gedrückt
werden. Durch das Ziehen des Zapfens werden die dünnen Wände des
gezogenen Artikels nahezu bis zu einer Linie gezogen, die sich von
dem hinteren Punkt (trailing point) des Kontakts mit dem Zapfen
bis zu der Randanordnung erstreckt. Ferner werden durch die Wirkung
der Umfangsspannung, die der Deformation des gezogenen thermoplastischen
Elastomers entgegenwirkt, die dünnen
Wände des
gezogenen Artikels radial nach innen in Richtung auf die Achse der
Zapfenverlängerung
gedrückt.
Deshalb kann eine Druckdifferenz von bis zu 25 mm-Hg und bevorzugt
bis zu 5 mm-Hg in der zweiten Stufe zugelassen werden, abhängig von
den Ziehgeschwindigkeiten, dem thermoplastischen Elastomer, der
Temperatur der Vorform usw. Abhängig
von den selben Faktoren kann auch eine negative Druckdifferenz in
der zweiten Stufe vorteilhaft sein, wobei die Druckdifferenz zwischen
einem Bereich von 0 bis –25
mm-Hg und bevorzugt in einem Bereich zwischen 0 und –5 mm-Hg
liegt. Eine negative Druckdifferenz würde dazu neigen, die dünnen Wände des
gezogenen Gegenstandes radial nach innen und von den Wänden der
Form entfernt gerichtet zu halten. Selbstverständlich sollte die negative
Druckdifferenz nicht so groß sein, daß die dünnen Wände der
gezogenen Vorform die Stange der Zapfenanordnung berühren. Um
die Druckdifferenz innerhalb der gewünschten Bereiche der zweiten
Stufe zu halten, muß die
durch die axiale Verlängerung
bzw. Verschiebung des Zapfens und der gezogenen Vorform hervorgerufene
volumetrische Verschiebung innerhalb der Form im groben durch die
Flußrate
von der Vakuum- oder der Druckquelle ausgeglichen werden.
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Die
dritte Stufe definiert das Verhältnis
der Luftdruckdifferenz über
die Flächen
der Vorform zu der Zapfenverschiebung bzw. -verlängerung von dem Punkt an, oder
etwa an dem Punkt, an dem der Zapfen vollständig verlängert ist, bis zu dem Punkt,
an dem die Form vollständig
evakuiert ist und die Vorform in einen vollen Kontakt mit den Wänden der
Form gezogen worden ist. Zweck dieser Aktion in der dritten Stufe
ist es, abschließend
den dünnwandigen
röhrenförmigen Artikel
zu formen. Der Zapfen ist in der dritten Stufe vollständig verlängert bzw.
ausgefahren. Die Luftdruckdifferenz wird, soweit not wendig, erhöht, um die
Form zu evakuieren und die Wände
des röhrenförmigen Artikels
in einen verformenden Kontakt mit den Wänden der Form zu bringen. Bevorzugt
hebt die Wirkung der Erhöhung
der Luftdruckdifferenz der verformten Vorform von einem Kontakt
mit dem Zapfen ab, was ein losgelöstes Zurückziehen des Zapfens ermöglicht.
Der Kontakt der expandierten Vorform mit den Wänden der Wand kühlt den
entstandenen dünnwandigen,
röhrenförmigen Artikel
so ausreichend ab, daß er
der Form entnommen werden kann.
-
Es
gibt mehrere Möglichkeiten,
die drei Stufen des Ausfahrens des Zapfens und des Aufbaus einer Druckdifferenz
zu einem einzelnen, kontinuierlichen Ziehverfahren zu kombinieren.
Es gibt für
ein gegebenes Formvolumen, eine gegebene Formlänge, ein gegebenes thermoplastisches
Elastomer etc. voraussichtlich eine konstante Ausfahr- oder Verlängerungsgeschwindigkeit
für den
Zapfen, die, wenn sie mit einer konstanten Geschwindigkeit des Luftstroms
von der Druck- oder der Vakuumquelle kombiniert wird, zu einer Druckdifferenz
und einem Verlängerungsprofil
führen
wird, das in die gerade beschriebenen Grenzen fällt. Gleichwohl selbstverständlich das
resultierende Profil für
die Ausstattung und die Bedienung das Bequemste sein kann, ist es
möglich,
daß ein überlegenes
Produkt hergestellt wird, wenn unterschiedliche Auszugsgeschwindigkeiten
des Zapfens und unterschiedliche Geschwindigkeiten für den Luftstrom
ausgewählt
werden, um die genannten Ziele der drei Stufen zu erreichen.
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Deshalb
kann die vorliegende Vorform in einem Verfahren zum Herstellen eines
dünnwandigen,
röhrenförmigen Gegenstandes
aus einem thermoplastischen Elastomer eingesetzt werden, wobei das
Verfahren umfaßt:
- a) das Anordnen eines länglichen Formhohlraums längs einer
im wesentlichen vertikalen Achse, wobei der längliche Formhohlraum von einer
Form definiert wird, die umfaßt:
ein Abschlußende,
das Oberflächen
aufweist, die die vertikale Achse schneiden, radial definierte Seiten,
die im wesentlichen parallel zu der vertikalen Achse verlaufen,
ein Arbeitsende, das eine Randanordnung, die eine um die vertikale
Achse zentrierte Öffnung
umfaßt,
und Mittel zum Evakuieren des Formhohl raums umfaßt, wobei die Mittel zum Evakuieren
eine Öffnung
umfassen, die mit dem Abschlußende
an einem Punkt verbunden sind, an dem sich das Abschlußende und
die vertikale Achse scheiden;
- b) das Ausrichten eines Zapfens längs der vertikalen Achse, wobei
der Zapfen längs
der vertikalen Achse durch die Öffnung
in den Formhohlraum bis zu einem Punkt ausziehbar bzw. verlängerbar
ist, der im wesentlichen der Länge
des Formhohlraums entspricht, wobei der Zapfen mit einem Zwischenraum
zu der Randanordnung, den Seiten und dem Abschlußende mit Abständen angeordnet
sind, die im wesentlichen größer sind
als die Dicke jeglichen in Kontakt stehenden thermoplastischen Elastomers
an diesem Punkt;
- c) das Positionieren einer im wesentlichen planaren Vorform
aus einem thermoplastischen Elastomer über der Öffnung, wobei der Zapfen zurückgezogen
ist und wobei die Vorform jeweils eine gegenüberliegende obere und eine
untere Fläche
aufweist; wobei die Vorform auf eine Temperatur erhitzt wird, bei
der die Geschwindigkeit der ruhenden Deformation (standing deformation)
unzureichend ist, um die Vorform während der Zeitdauer des Positionierschrittes
zu verformen und bei der die Viskosität und die Elastizität innerhalb eines
Bereichs liegt, in dem die Vorform gezogen werden kann; und wobei
die Vorform sich radial von der vertikalen Achse in einem 360°-Bogen bis
zu einem Punkt erstreckt, der jenseits der Öffnung liegt, die durch die
Ringanordnung definiert wird, wobei wenigstens eine Fläche der
Vorform in Kontakt mit der Ringanordnung steht, wobei der Hohlraum
versiegelt ist, und wobei der anfängliche Fluß mit der Gravitationskraft längs der
vertikalen Achse verläuft;
- d) das Anlegen einer Luftdruckdifferenz über der oberen und der unteren
Fläche
der Vorform und Führen des
Zapfens längs
der vertikalen Achse, so daß dieser
eine Fläche
der Vorform berührt,
wobei die Vorform durch die Druckdifferenz gezogen wird und von
dem Zapfen dazu gezwungen wird, längs der vertikalen Achse und
in den Hohlraum zu fließen,
wobei die Luft des Formhohlraums durch die Öffnung evakuiert wird;
- e) das Ziehen und das Zwingen der Vorform in die Form über im wesentlichen
die Länge
des Formhohlraums, wobei die Geschwindigkeit des Ausfahrens bzw.
Verlängerns
des Zapfens in Kombination mit der Rate der Luftabsaugung bzw. -evakuierung
eine Druckdifferenz erzeugt, bei dem die gezogene und gepreßte Vorform
von den Wänden
der Form entfernt gehalten wird, und wobei der Zapfen bis zu solch
einem Punkt ausgefahren wird, daß die Vorform nicht in Kontakt
mit dem Abschlußende
der Form steht und
- g) das Evakuieren der Form, wobei die Vorform in vollen Kontakt
mit den kühlenden
Wänden
der Form gezogen wird, wodurch ein geformter Gegenstand gebildet
wird.
-
Nach
dem zapfenunterstützten
Ziehen kann es wünschenswert
sein, die elastomeren Eigenschaften des gezogenen Artikels durch
thermische Heizverfahren weiter zu modifizieren. Diese Verfahrensart
wurde für ein
thermoplastisches Material von Nallicheri, R. A. und Rubner, M.
F., Macromolecules, 190, 23, 1005–1016 beschrieben. Im wesentlichen
wird der Gegenstand erhitzt bzw. vergütet, indem er für einen
verlängerten
Zeitraum auf eine mittlere Temperatur erhitzt wird und, optional,
indem er während
des Heizens durch ein Ziehen über
einen Dorn geformt wird, um Restspannungen in dem Vakuum gezogenen
Artikel zu entfernen und dadurch das Modul zu verringern. Im Falle
eines Artikels aus Polyesterurethan kann der Temperierungsprozeß durch
einfaches Aufheizen in einem Konvektionsofen bei 130°C für 4 Stunden
durchgeführt
werden. Im allgemeinen kann ein Aufheizprozeß bei einer Temperatur von
ungefähr
100°C bis
140°C für einen
Zeitraum in einem Bereich von 1–24
Stunden durchgeführt
werden.
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Das
hierin beschriebene Verfahren wird am besten verwendet, um Vorformen
für das
Herstellen von Kondomen oder Fingerlingen herzustellen. Im Fall
von Kondomen wird der geformte Gegenstand eine Länge von etwa 125 bis etwa 225
mm und einen Durchmesser von etwa 30 bis etwa 50 mm aufweisen. Unter
Berücksichtigung
der Form der heutzutage vermarkteten Kondome ermöglicht das relativ niedrige
Elastizitätsmodul von
natürlichem
Gummi bei 30% Ausdehnung in einem Bereich von 30 bis 50 psi es einem
großen
Teil der Bevölkerung,
auf komfortable Weise ein einzelnes Produkt einer einheitlichen
Form zu verwenden. Jedoch wissen Fachleute für die Herstellung von Kondomen,
daß heutzutage
verfügbare
thermoplastische Elastomere ein höheres Elastizitätsmodul
haben als natürlicher
Gummi bei 30% Ausdehnung, d.h. in dem Bereich von 80 bis 150 psi.
Um es somit einem größeren Teil
der Bevölkerung
zu ermöglichen,
das auf diese Weise hergestellte Kondom komfortabel einzusetzen,
ist es erkannt worden, daß es
vorteilhaft ist, das Kondom zu verjüngen, um die Stelle auszuwählen, an
der Druck, der bei Verwendung durch die Spannung des Kondoms verursacht
wird, wirksam wird. In 6 ist eine Ausführungsform
eines hierin erwogenen, verjüngten
Kondoms dargestellt. Speziell hat das verjüngte Kondom einen axial zentrierten,
röhrenförmigen Körper, ein
geöffnetes Ende
und ein gegenüberliegendes
geschlossenes Ende, wobei der röhrenförmige Körper einen
maximalen Durchmesser an einem Punkt längs der Achse, angrenzend an
dem geschlossenen Ende aufweist und wobei der röhrenförmige Körper einen minimalen Durchmesser
an einem Punkt längs
der Achse zwischen dem Punkt des maximalen Durchmessers bis und
einschließlich
dem geöffneten
Ende aufweist. Das Verhältnis
des maximalen Durchmessers zum minimalen Durchmesser soll innerhalb
eines Bereiches von 1,05/1 bis 1,4/1 und bevorzugt zwischen 1,1/1
und 1,25/1 liegen. Der Ort des Punktes mit maximalem Durchmesser
ist bevorzugt unmittelbar angrenzend an dem geschlossenen Ende des
Kondoms. Die Positionierung des Punkts mit minimalem Durchmesser
kann irgendwo längs
des röhrenförmigen Körpers liegen,
liegt aber bevorzugt näher
an dem geöffneten
Ende als an dem geschlossenen Ende des Kondoms. Es kann mehrere
Punkte mit einem minimalen Durchmesser geben, wenn sich z.B. das
Kondom zu einem gerippten, röhrenförmigen Körper verjüngt, oder
der Punkt mit minimalem Durchmesser kann ein Segment des röhrenförmigen Körpers mit
einem konstanten Durchmesser umfassen. Für ein Kondom mit einem elastischen
Modulus innerhalb des unmittelbar oberhalb genannten Bereiches hat
sich herausgestellt, daß die
vorteilhaftesten Abmessungen für
ein Kondom, das von dem größten Teil
der Bevölkerung
verwendet werden kann, bei einem Durchmesser von 37 bis 40 mm an
dem verjüngten
Minimum und bei einem Durchmesser von 40 bis 45 mm an dem Maximum
liegen. Das verjüngte
Kondom kann hergestellt werden, indem eine verjüngte Form während des Ziehens des Kondoms verwendet
wird und/oder indem das Kondom auf einem verjüngten Dorn temperiert wird.
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An
dem offenen Ende des Kondoms kann ein Wulstrand angebracht werden,
um bei der Verwendung seine Beständigkeit
zu sichern und die Handhabung und das Aufrollen des Kondoms zu erleichtern.
Der Wulstrand kann mittels zweier Verfahren angebracht werden. Bei
dem ersten Verfahren wird das Kondom auf einem Dornformelement angeordnet,
das überschüssige Material
wird geschnitten, der Film wird abgerollt, um einen Wulstring zu
bilden, und der Wulstring wird zu einem soliden Ring verschmolzen.
Beim zweiten Verfahren wird ein ringförmiger Wulstrand in einem getrennten
Verfahren hergestellt und an dem Rand des Kondoms durch eine thermische
Fusion oder ein Haftverfahren befestigt. Dieses zweite Verfahren
wird als "Einführen des Wulstrandes" (importing the bead)
bezeichnet.
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Das
nachfolgende Beispiel für
die Herstellung eines Kondoms wird zur Erläuterung und nicht zur Einschränkung offenbart.
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Vorrichtung
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Die
hierin genannte Ausstattung ist in zwei Hauptkomponenten unterteilt,
einen vorheizenden Ofen und eine Einheit für ein zapfenunterstütztes Vakuumformen.
Der Ofen ist eine isolierte Metallbox mit temperaturgesteuerten
Heizelementen und einem Absauggebläse, um die gewünschten
Umgebungstemperaturbedingungen innerhalb des Ofens zu erreichen.
In dem Ofen sind auch zwei (2) temperaturgesteuerte Heizstrahler für mittleres
Infrarot (Mid-IR) mit verschmolzenen Quarz-Emitterplatten und einer
Strahlungsenergie von 40 W/cm2 angeordnet,
von denen jede eine Abstrahlfläche
von 100 cm2 aufweist. Eine Spur mit einem
servo/computergesteuerten Shuttlesystem ist in dem unteren Teil
des Ofens angeordnet, in dem die Vorformen, die in Haltern befestigt
sind, für
ein Aufheizen horizontal in den Ofen transportiert werden und nachfolgend
durch den Ofen befördert
und auf der Vakuumformeinheit befestigt werden. Die Vakuumformeinheit
ist eine hohle (female) Glasform in der Form eines Kondoms, die
um eine vertikale Achse herum befestigt ist, wobei das Abschlußende der
Form nach unten gerichtet ist. Die Form hat eine verjüngte Geometrie,
wobei der Durchmesser von dem geöffneten
Ende in Richtung auf das Abschlußende zunimmt. Die Form hat
eine Gesamtlänge
von 260 mm, einen Durchmesser von 38,5 mm an dem geöffneten
Ende und sie erreicht einen maximalen Durchmesser von 42 mm. Das
ungefähre
Volumen der Form liegt bei 311 cm3. Eine
einstufige, einfachwirkende Vakuumpumpe ist über eine Vakuumöffnung,
die an dem Punkt, an dem die Form die vertikale Achse schneidet,
an dem Abschlußende
befestigt ist, mit der Form verbunden. Die Vakuumpumpe hat ein Einfachvolumen
von 590 ml und kann deshalb die Form durch ein einziges Ziehen des
Kolbens evakuieren. Die Position des Kolbens wird durch einen computergesteuerten
Servomotor kontrolliert, um ein genaues Vakuumprofil über den
gesamten Formvorgang bereitzustellen. Die Form ist von einer Verkleidung
eingekapselt, in der eine Flüssigkeit
zirkuliert, um die Temperatur der Form auf etwa 15°C einzustellen.
An dem geöffneten
Ende der Form gibt es zwei Metallklappen und zusätzliche Elemente, die dazu
in der Lage sind, mit dem Halter der Vorform zusammenzuwirken und
die Vorform abdichtend zu befestigen. Eine Zapfenanordnung, die
eine Metallstange und ein kegelstumpfförmiges Kontaktelement umfaßt, ist
axial über
dem geöffneten
Ende der Form auf solch eine Weise befestigt, daß sie in die Form verschoben
bzw. ausgezogen werden kann. Die Position des Kontaktelements wird
durch einen computergesteuerten Servomotor überwacht, um eine genaue Vorschubgeschwindigkeit
in die Form und eine kontrollierte Tiefe in der Form zu ermöglichen.
Das Kontaktelement ist aus Teflon mit einer aufgerauhten Oberfläche (50
grit) hergstellt und ist mit der Basis nach oben und mit der Abschlußfläche nach unten
axial ausgerichtet. Die Höhe
des Kegelstumpfes beträgt
10 mm, der Durchmesser der Basis 31,33 mm und der Durchmesser der
Deckfläche
35 mm. Ein Kontaktvorsprung mit einer Länge von 6 mm erstreckt sich axial
von der Abschlußfläche.
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Vorbereitung der Vorform
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Eine
fortlaufende Bahn aus Polyesterurethan, Estan® 58238-032P
Polyesterurethan (eingeragene Marke der The B. F. Goodrich Company),
die die in Tabelle I gezeigten Eigenschaften aufweist, wird zu einer Dicke
von etwa 1,0 mm bis etwa 1,9 mm extrudiert. Von dieser kontinuierlichen
Bahn werden kreisförmige Scheiben
mit einem Durchmesser von etwa 25 mm bis etwa 30 mm ausgestanzt.
Die Scheiben werden für
wenigstens 24 Stunden bei Raumtemperatur und bei einer relativen
Feuchtigkeit in einem Bereich von etwa 20% bis etwa 30% aufbereitet.
Eine kreisförmige
Vorform wird auf einem Metallhalter angeordnet, der horizontal auf einer
Führungsbahn
befestigt ist, und automatisch horizontal in einen auf 110°C aufgeheizten
Ofen transportiert. Der Metallhalter ist so ausgelegt, daß die Vorformscheibe
auf einer 6,3 mm Leiste mit einer Öffnung mit einem Durchmesser
von 45 mm so sitzt, daß die
Masse der Vorform sowohl an der Oberseite als auch an der Unterseite
offengelegt ist, um ein schnelles und gleichmäßiges Aufheizen zu ermöglichen.
Die Vorform wird dann sofort den zwei (2) Heizelementen für mittleres
Infrarot (Mid-IR) mit einer Spitzenwellenlänge von 28 μm bei einer Temperatur von 750°C ausgesetzt.
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Ein
Heizelement ist 35 mm oberhalb der Vorform angeordnet und das andere
Heizelement ist 35 mm unter der Vorform angeordnet. Die Heizelemente
sind fortlaufend in Betrieb, die Dauer der IR-Behandlung wird daher
durch das Transportsystem gesteuert. Die Vorform wird auf diese
Weise bis zu einem Punkt erhitzt, an dem sie beginnt sich zu erweichen
und unter ihrem eigenen Gewicht "absinkt". Dies tritt bei
einer Behandlungszeit durch den Strahlungsheizer von ungefähr 19 Sekunden
auf. An diesem Punkt beträgt
die Temperatur der Vorform ungefähr
230°C, wie
mittels eines Schmalband- (7,92 μm)-Infrarot-Thermometers
gemessen wurde. Nachdem die Vorform den Strahlungsheizelementen
ausgesetzt worden ist, wird die Vorform längs der Spur horizontal innerhalb
einer Zeit von ungefähr
8 Sekunden durch den auf 110°C
vorgeheizten Ofen und in die Vorrichtung zum Vakuumziehen transportiert,
die etwa Raumtemperatur aufweist, und die Vorform wird abdichtend
an einer Position auf der Öffnung
der Form befestigt.
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Vakuumziehen
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Das
zapfenunterstützte
Verfahren zum Vakuumziehen wird durch ein Ausfahren des Zapfens
eingeleitet. Die Zeit, die von dem Moment, in dem die Vorform den
Ofen verlassen hat, bis zu dem Moment, in dem das Formen beginnt,
verstrichen ist, beträgt
etwa 2 Sekunden. Das Zapfenverschiebprofil wird durch einen Computer
gesteuert und liegt in einem Bereich von etwa 30 bis etwa 50 mm/Sek. 5 zeigt
einen typischen Graphen des Formdrucks und des Zapfenvorschubs als
eine Funktion der Zeit während
des Vakuumformens. In dem Moment, in dem der Zapfen die heiße Vorform
berührt
oder kurz davor, wird das Vakuum erzeugt, so daß es gleichzeitig mit der Schubwirkung
des Zapfens wirkt. Das vakuumgezogene Kondom wird nachfolgend aus
der Form entfernt und für
4 Stunden auf 130°C
erhitzt. 7 zeigt einen typischen Graphen
der Dicke als Funktion des Abstands der Fläche von dem oberen Ende für ein Kondom,
das wie oben beschrieben hergestellt worden ist. 8 ist
ein ähnlicher
Graph für
ein Kondom aus natürlichem
Gummi, das mittels eines Tauchverfahrens aus Latex hergestellt worden
ist.