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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Struktur von
Zuckerketten, einen Kit zur Verwendung in diesem Verfahren sowie
neue Oligosaccharide. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Bestimmung der Struktur einer Zuckerkette vom N-Acetyllactosamintyp,
einen Kit zur Verwendung in diesem Verfahren sowie neue Zuckerketten
vom N-Acetyllactosamintyp.
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In
der letzten Zeit wurden viele Hinweise darauf gefunden, daß Zuckerketten
per se eine Funktion bei der Erkennung von Zellen, der Adhäsion von
Zellen und der Metastasierung von Krebs haben, weswegen die Strukturanalyse
von Zuckerketten in Glycokonjugaten wie Glycoproteinen und Glycolipiden
immer mehr an Bedeutung gewinnt. Aus dem Stand der Technik ist bekannt,
daß die
Kettenstruktur über
verschiedene analytische Methoden wie Analyse über Methylierung, Oxidation
mit Periodat, enzymatischen Verdau, magnetische Kernresonanzspektroskopie
und Massenspektrometrie analysiert wird. Zusätzlich können Zuckerketten über High
Performance Flüssigkeitschromatographie
(HPLC), die in den letzten Jahren zügig weiterentwickelt worden
ist, analysiert werden. Ein Verfahren zur Fluoreszenzmarkierung
von Zuckern mit 2-Aminopyridin ist durch Hase et al. entwickelt
worden (Journal of Biochemistry, 95, 197–203 (1984) – nachfolgend
wird dieses Verfahren als PA-Verfahren sowie Aminopyridylzucker
als PA-Zucker bezeichnet – wobei
die Kombination aus der Markierung mit 2-Aminopyridin und HPLC unter
Verwendung von zwei verschiedenen Säulen, das sogenannte zweidi mensionale
Kartierungsverfahren (two-dimensional mapping method) es ermöglicht,
viele Oligosaccharide hochempfindlich zu analysieren (Analytical
Biochemistry, 171, 73–90
(1988)).
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Allerdings
ist es mit diesem Verfahren nicht möglich, Zuckerketten voneinander
zu unterscheiden, die in den zwei verschiedenen Säulen gleiche
oder nahe beieinanderliegende Elutionszeiten aufweisen. Außerdem ist
dieses Verfahren für
unkartierte Zuckerketten ineffizient, insbesondere für solche
mit Sialinsäureresten und
somit auch ungeeignet zur Bestimmung der Struktur einer Zuckerkette
mit einer unbekannten Struktur.
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Wenn
die Struktur einer Zuckerkette durch ein Verfahren bestimmt wird,
welches Markierungsmethoden mit Trennmethoden kombiniert, wie beispielsweise
die Kombination von Markierung mit 2-Aminopyridin und HPLC, so sollten
alle möglichen
Zuckerketten für
die Standardzuckerketten mit den durch eine beliebige Methode bestimmten
Strukturen verfügbar
sein, und sie sollten weiterhin durch die Trennmethoden aufgetrennt
und identifiziert sein, aber das ist wegen der Vielfalt der Zuckerkettenstrukturen
unmöglich.
Folglich erfolgt die Bestimmung von Zuckerkettenstrukturen gewöhnlich durch
Verdau mit Exoglycosidasen mit begrenzter Substratspezifität. Nach
diesem Verfahren werden die Produkte des Verdaus mit Exoglycosidase
aufgetrennt und durch Chromatographie identifiziert (siehe beispielsweise
E. Tsuda et al., Biochemistry, 27, 5646–5654 (1988)). Der Verdau mit
Exoglycosidase mit begrenzter Substratspezifität wird nachstehend als „enzymatischer
Verdau (Verdauung)" bezeichnet.
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Exoglycosidasen
können
eine Art von Zuckerrest am nichtreduzierenden Ende der Zuckerkette
erkennen, und die Anomeren des Zuckerrests (α und β), und die Exoglycosidasen mit
begrenzter Substratspezifität können auch
die Position der Bindungen erkennen. Die Kombination aus den Anomeren
und die Position der Bindung, z. B. α-2,3-Bindung oder β-1,4-Bindung
wird hier nachfolgend als „Bindungsart" bezeichnet.
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Beispielsweise
erkennt β-Galactosidase
aus Diplococcus pneumoniae nur Gal-β-1,4-Bindung am nicht reduzierenden
Ende und hydrolysiert sie, und β-Galactosidase
aus Jackbohnen erkennt das β-Anomere von
Galactose am nicht reduzierenden Ende und setzt es frei. Die Art
von Zuckerrest und die Art seiner Bindung am nicht reduzierenden
Ende einer Zuckerkette kann unter Berücksichtigung der Substratspezifität von Exoglycosidasen
abgeschätzt
werden. Wenn z. B. eine Zuckerkettenprobe mit β-Galactosidase aus D. pneumoniae
verdaut wird, so kann abgeschätzt
werden, daß die
Zuckerkette eine Gal-β-1,4-Bindung
am nicht reduzierenden Ende hat.
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Allgemein
wird der enzymatische Verdau schrittweise durchgeführt. Wenn
z. B. eine Zuckerkettenprobe 1 mit einem Enzym A verdaut wird, so
wird als Produkt des Verdaus eine Zuckerkette 2 erhalten. Die Zuckerkette
2 wird zurückgewonnen
und dann mit einem Enzym B verdaut, um Zuckerkette 3 zu ergeben,
die weiter verdaut wird mit einem Enzym C. Dieser Vorgang wird wiederholt.
Mithin hat die Technik der Strukturanalyse durch enzymatischen Verdau
den schwerwiegenden Mangel, daß die
Rückgewinnung
des Verdauproduktes einen sehr zeitaufwendigen Schritt darstellt,
obwohl durch die Technik ein Unterschied in einer Feinstruktur bestimmt
werden kann.
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Zur Überwindung
dieses Mangels wurde eine Technik entwickelt, bei der der enzymatische
Verdau der Zuckerkette zur Abschätzung
ihrer Struktur systematisch durchgeführt wird (US-Patent Nr. 5,100,778
und C. J. Edge et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 89, 6338–6342 (1992)).
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Diese
Technik umfaßt
die folgenden Schritte:
- 1. Aufteilung einer
Zuckerkettenprobe, deren Struktur zu bestimmen ist, in gleiche Teile,
- 2. Vollständiger
Verdau der jeweiligen Teile mit einer Serie von verschiedenen Enzymmischungen,
- 3. Chromatographische Analyse einer Mischung umfassend jede
der Reaktionsmischungen,
- 4. Vergleich des Analysespektrums, insbesondere der Elutionsposition
und der Intensität
jedes Peaks, der durch die chromatographische Analyse mit dem Spektrum
erhalten wurde, mit dem Spektrum, das aus der Zuckerkettenstruktur
in Datenbanken theoretisch berechnet wird, und
- 5. Abschätzung
der Struktur einer Zuckerkettenprobe, indem eine Struktur gewählt wird,
die ein Analysespektrum ergibt, das statistisch gesehen der Struktur
der Zuckerkettenprobe aus der Datenbank am ähnlichsten ist.
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Diese
Technik erfordert nur eine chromatographische Analyse, sie erfordert
nicht die Rückgewinnung der
Zuckerketten, so ist die Strukturanalyse der Zuckerketten durch
enzymatischen Verdau vereinfacht und beschleunigt worden.
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Da
diese Technik jedoch auf der Annäherung
des experimentellen Spektrums an das theoretische Spektrum basiert,
besteht die Möglichkeit,
daß die
abgeschätzte
Struktur fehlerhaft ist, wenn sich das experimentelle Spektrum sehr
stark vom theoretischen unterscheidet oder daß die Abschätzung zu zwei oder mehr Strukturen
führt,
wenn zwei oder mehr Zuckerketten in der Datenbank gefunden werden,
die identische oder außerordentlich ähnliche
theoretische Spektren aufweisen. Wird beispielsweise gemäß C. J.
Edge et al. (Proa. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 89, 6338–6342 (1992))
eine Zuckerkette mit der einfachen Struktur gemäß Formel 5 [Chemische
Formel 5]
![Figure 00050001](https://patentimages.storage.googleapis.com/13/8f/98/b7c5166efe649c/00050001.png)
durch diese Technik analysiert, so führt ausgehend
von den analytischen Ergebnissen die theoretische Abschätzung mit
gleicher Wahrscheinlichkeit zu zwei Strukturen, und es ist unmöglich, die
richtige aus den beiden zu bestimmen. Edge und seine Mitarbeiter
geben an, daß dieses
Problem eventuell zumindest teilweise durch Zugabe eines Enzyms
lösbar
ist, das in Bezug auf die Enzymmischung eine höhere Bindungsspezifität aufweist.
Wenn allerdings die Anzahl der zu verwendenden Enzyme ansteigt,
so steigt die Anzahl der benötigten Enzymmischungen
ebenso an, weswegen diese Technik unpraktikabel ist. Darüber hinaus
ist die Anzahl solcher spezifischer Enzyme begrenzt, und es ist
praktisch unmöglich,
eine Enzymmischung herzustellen, die in der Lage ist, zwischen allen
möglichen
Strukturen von Zuckerketten zu unterscheiden.
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Diese
Technik weist einen weiteren schwerwiegenden Mangel auf. Viele Zuckerketten,
insbesondere asparagin-gebundene Zuckerketten, sind nämlich nicht
linear, sondern komplex verzweigt. Folglich hat eine Zuckerkette
zwei oder mehr nicht reduzierende Enden, insbesondere Ver zweigungen.
Selbst wenn Art und Anzahl der Zuckerreste und die Art ihrer Bindung
durch diese Technik bestimmt sind, ist es unmöglich zu bestimmen, welche
Verzweigungen die Zuckerreste aufweisen, wenn alle der Verzweigungen
den Rest nicht aufweisen. Demzufolge kann in manchen Fällen die
Struktur nicht bestimmt werden. Zusätzlich ist diese Technik sehr empfindlich
gegenüber
Faktoren, die das experimentelle Spektrum stören, wie z. B. Abnahme der
Aktivität
der verwendeten Enzyme, Kontaminierung mit einem kleinen Betrag
unerwarteter Enzymaktivität
und Kontaminierung mit anderen Zuckerketten. Es gibt jedoch keine
Mittel, um zu bestätigen,
ob das erhaltene Spektrum richtig oder falsch ist. Obwohl das Analyseverfahren
leicht und schnell durchführbar
ist, mangelt es ihm an Fehlerfreiheit des erhaltenen Spektrums,
und es reicht deswegen zum Zweck der Strukturanalyse einer Zuckerkette nicht
aus.
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Biomedical
Chromatography, Vol. 6, 77–83
(1992) beschreibt die Analyse von Oligosacchariden, die mit p-Aminobenzoesäureethylester
markiert sind (ABEE-Derivate). Mittels HPLC werden die markierten
Derivate und die resultierenden zweidimensionalen Karten zur Strukturanalyse
verwendet.
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Carbohydrate
Research, Vol. 130, 1984, 85–101
hat die Synthese des zentralen Pentasaccharidkerns von Zuckerketten
des N-Acetylglucosamintyps zum Inhalt, nachfolgend bezeichnet als
M3 Kern (M3 core).
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Die
WO 92/19768 offenbart Oligosaccharidsequenzen, eingeschlossen ein
Oligosaccharid, welches einen M3 Kern enthält und einen Acetylglucosaminrest,
der an einen Mannoserest gebunden ist. Es werden verschiedene Sequenzierungsmittel
eingesetzt, unter anderem Exoglycosidasereste.
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Der
Grund für
die oben beschriebenen Einschränkungen
dieses Verfahrens liegt im Mangel an Identifizierung jedes einzelnen
Reaktionspro dukts. Mit dem Begriff „Identifizierung" ist gemeint, daß eine Substanz mit
einer unbekannten Struktur durch chromatographische Analyse oder Ähnliches
als identisch mit einer Substanz mit einer bekannten Struktur bestimmt
wird. Für
die Identifizierung ist es unabdingbar, alle möglichen Zuckerketten als Standard
für die
Analyse zu sammeln, und sie sollten voneinander durch ein analytisches
Verfahren getrennt werden. Es ist allerdings unmöglich, eine vollständige Sammlung
aller möglichen
Zuckerketten als Standard zu haben und sie voneinander zu trennen
und zwischen ihnen zu unterscheiden, da die Anzahl solcher Zuckerketten
außerordentlich
groß ist.
Aus diesen Gründen
wird in diesem Verfahren die Annäherung des
experimentellen Spektrums an das theoretische Spektrum anstelle
der Identifikation angewandt.
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Grundsätzlich sollte
jedoch ein unbestimmtes Näherungsverfahren
nicht zur Bestimmung der Struktur einer Substanz angewandt werden.
Solange das Näherungsverfahren
eingesetzt wird, besteht die Gefahr, daß die Struktur nicht bestimmt
werden kann oder eine falsche Struktur erhalten wird. Deswegen ist
es wünschenswert,
ein genaueres, verläßlicheres
und einfacheres Verfahren zur Bestimmung einer Zuckerkettenstruktur
zu entwickeln.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein genaueres,
verläßlicheres
und einfacheres Verfahren zur Bestimmung einer Zuckerkettenstruktur,
einen Kit zur Verwendung in diesem Verfahren sowie neue Oligosaccharide,
die sich als Standards für
dieses Verfahren eignen, bereitzustellen.
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Zusammenfassend
hat die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung der Struktur
einer Zuckerkette vom N-Acetyllactosamintyp zum Inhalt, das sich
dadurch auszeichnet, daß der
Bindungsort und die Art der Bindung von Zuckerresten am nicht reduzierenden
Ende eines β-N-Acetylglucosaminrestes,
welcher an einen α-Mannoserest
im M3 Kern gebunden ist, bestimmt werden, indem das Vorhandensein
des β-N- Acetylglucosaminrestes
nach enzymatischer oder chemischer Behandlung dieser Zuckerkette
detektiert wird. Weiterhin umfaßt
eine Ausführungsform
des Verfahrens die folgenden Schritte:
- (1)
Selektives Entfernen bestimmter β-N-Acetylglucosaminreste,
die an einen α-Mannoserest
im Pentasaccharid-Kern einer Zuckerkette vom N-Acetyllactosamintyp
gebunden ist (Formel 7 unten) (M3 Kern),
- (2) Im Fall, daß das
Produkt aus Schritt 1 einen verbleibenden Zuckerrest aufweist, der
an das nicht reduzierende Ende eines β-N-Acetylglucosaminrestes gebunden ist,
welcher an einen α-Mannoserest
im M3 Kern gebunden ist, Entfernen dieses verbleibenden Zuckerrestes,
und
- (3) Identifizierung der resultierenden Produkte aus Schritt
(1) oder (2) durch Vergleich mit Standardzuckerketten.
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Die
vorliegende Erfindung hat zudem einen Kit zur Bestimmung der Struktur
einer Zuckerkette vom N-Acetyllactosamintyp zum Inhalt, der die
in den Ansprüchen
16 und 17 beschriebenen Komponenten umfaßt.
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Weiterhin
befaßt
sich die vorliegende Erfindung mit den Oligosacchariden gemäß den Ansprüchen 18 bis
21.
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Die
Erfinder dieser Erfindung erzielten den Zweck dieser Erfindung während Forschungen
an ein Verfahren zur Strukturanalyse von Zuckerketten, in dem sie
einem Verfahren zur Behandlung von Zuckerketten entwickelten, wobei
die Anzahl der möglichen
Produkte aus der Behandlung begrenzt sein sollte, um der Anwendbarkeit
eines Identifizierungsprozesses willen, einen Kit zur Verwendung
in diesem Verfahren und neue Oligosaccharide, die sich als Standards
in einem Identifizierungsprozess eignen.
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Es
folgt eine ausführliche
Beschreibung der vorliegenden Erfindung. Zuckerketten vom N-Acetyllactosamintyp
schließen
beispielsweise solche ein, die durch die folgende allgemeine Formel
(6) dargestellt werden. [Chemische
Formel 6]
worin SA für
einen Sialinsäurerest
steht, Gal einen Galactoserest darstellt, GN einen N-Acetylglucosaminrest darstellt,
Fuc einen Fucoserest darstellt, Man einen Mannoserest darstellt,
das Symbol in den auf jeden Rest folgenden Klammern auf die Bindungsart
hinweist und die Symbole I
x, m
x,
m'
x,
n
x, n'
x und p
x (x kann
1, 2, 3 oder 4 sein) und q jeweils eine Variable darstellen, mit
der Maßgabe,
daß m
xm'
x = n
xn'
x =
m'
xp
x = 0 und I
x ≥ m
x,m'
x ≥ n
x,n'
x und I
x ≥ p
x.
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Wenngleich
die Feinstrukturen der Zuckerketten vom N-Acetyllactosamintyp eine
große
Vielfalt aufweisen, hat die Grundstruktur dieser Zuckerketten eine
gemeinsame Struktureinheit (nachfolgend bezeichnet als M3 Kern),
dargestellt durch folgende Formel (7).
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Alle üblichen
Strukturen werden durch oben dargestellte Formel (6) repräsentiert.
Der N-Acetyllactosamintyp von Zuckerketten hat eine dendritische
Struktur, die den M3 Kern umfaßt,
welcher Verzweigungen über
vier GN's aufweist.
Die Verzweigungen (nachfolgend ist mit „Verzweigung„ die Gruppe
umfassend ein verzweigtes GN und Zuckerreste an der nicht reduzierenden
terminalen Seite des GN gemeint) enthalten GN-, Gal-, SA- und Fuc-Zuckerreste.
Gal und SA können
jeweils auf zwei Arten gebunden sein, nämlich als Galβ-1,3 oder
Galβ-1,4
und SAα-2,3 oder SAα-2,6. Diese
Bindungsarten müssen
voneinander unterschieden werden. Die Anzahl jedes Zuckerrestes,
der eine Verzweigung bildet ist höchstens 1 und deren Sequenz
ist festgelegt. Die Inhalte jeder Verzweigung werden durch die folgende
Formel 8 dargestellt.
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Da
die Anzahl jedes einzelnen Zuckerrests in einer Verzweigung auf
0 oder 1 begrenzt ist und deren Sequenz als chemische Formel 8 angegeben
wurde, kann die Struktur einer Zuckerkette vom N-Acetyllactosamintyp
nur bestimmt werden, indem die Anwesenheit oder Abwesenheit jedes
einzelnen Zuckerrests in jeder einzelnen Verzweigung bestimmt wird,
und die Sequenz der Zuckerreste ist selbstverständlich bestimmt.
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Die
Bestimmung der Anwesenheit oder Abwesenheit jedes einzelnen Zuckerrests
in jeder einzelnen Verzweigung ist gleichbedeutend mit der Bestimmung
der Verzweigung, die einen bestimmten Zuckerrest aufweist. Deswegen
kann die Struktur einer Zuckerkette vom N-Acetyllactosamintyp bestimmt
werden, indem die Verzweigung bestimmt wird, die in jedem Fall einen
bestimmten Zuckerrest aufweist.
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Es
folgt eine Beschreibung des Verfahrens zur Bestimmung, welche Verzweigung
einen bestimmten Zuckerrest aufweist (Verzweigungsinformation).
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Nach
einer typischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens können die
Verzweigungen, die bestimmte Zuckerreste, deren Anwesenheit bestimmt
werden soll, aufweisen, von den Verzweigungen unterschieden werden,
die keine Reste aufweisen, indem die Verzweigun gen durch enzymatische
oder chemische Behandlung entfernt werden, die keine Reste einer
Zuckerkettenprobe aufweisen.
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Wenn
die Verzweigung kein GN aufweist, so weist eine Zuckerkettenprobe
keine Verzweigung auf, und demzufolge ist das Entfernen der Verzweigungen
ohne GN überflüssig. Die
Verzweigungen ohne Gal, SA oder Fuc können von der Zuckerkettenprobe
beispielsweise auf folgende Art entfernt werden.
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Wenn
die Verzweigungen kein Gal aufweisen, dann weisen sie vielleicht
GN und/oder Fuc auf, und folglich können die Verzweigungen dann
entfernt werden, beispielsweise durch Behandlung einer Zuckerkettenprobe
mit der Mischung zweier Enzyme, β-N-Acetylglucosaminidase
und α-Fucosidase.
In den Verzweigungen, die Gal aufweisen, wird GN durch Gal vor der
Behandlung geschützt,
und folglich werden die Verzweigungen mit Gal nicht entfernt. Wenn
die Verzweigungen kein SA aufweisen, dann weisen sie vielleicht
GN, Gal und/oder Fuc auf, und folglich können die Verzweigungen dann
entfernt werden, beispielsweise durch Behandlung einer Zuckerkettenprobe
mit der Mischung dreier Enzyme, β-N-Acetylglucosaminidase, β-Galactosidase und α-Fucosidase.
In den Verzweigungen, die SA aufweisen, sind GN und Gal durch SA
vor der Behandlung geschützt,
und folglich werden die Verzweigungen, die SA aufweisen, nicht entfernt.
Wenn die Verzweigungen kein Fuc aufweisen, dann weisen sie vielleicht
GN, Gal und/oder SA auf, und folglich können die Verzweigungen entfernt
werden, beispielsweise durch Behandlung der Zuckerkettenprobe mit
der Mischung dreier Enzyme, β-N-Acetylglucosaminidase, β-Galactosidase
und Sialidase. In den Verzweigungen, die Fuc aufweisen, ist GN durch
Fuc vor der Behandlung geschützt
und folglich werden die Verzweigungen, die Fuc aufweisen, nicht entfernt.
Nach dem Entfernen der Verzweigungen, die nicht jeden einzelnen
der drei Zuckerreste Gal, SA und Fuc gemäß dem oben beschriebenen Verfahren
aufweisen, sollen die verbliebenen Verzweigungen identifiziert werden.
Zum Zweck der Identifizierung werden die verbleibenden Verzweigungen
in Verzweigungen mit der einfachsten Struktur, nämlich Verzweigungen, die nur
GN aufweisen, durch enzymatische oder chemische Behandlung umgewandelt.
Nach dieser Behandlung ist die Anzahl der Endprodukte so begrenzt,
daß die
Endprodukte leicht identifizierbar sind.
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Die
Anzahl der Strukturen mit dem M3 Kern, der GN's aufweist, wird wie folgt berechnet:
2 × 2 × 2 × 2 = 16,
weil es für
jedes der vier GN's
zwei Möglichkeiten
gibt, nämlich
Anwesenheit oder Abwesenheit. Diese Strukturen sind in Tabelle 1
dargestellt. Die Anwesenheit oder Abwesenheit jeder Verzweigung
im Behandlungsprodukt kann bestimmt werden, indem das Produkt aus
der Behandlung der Zuckerkette mit irgendeiner der 16 Zuckerketten
identifiziert wird mit der Maßgabe,
daß die
16 Zuckerketten durch eine beliebige Methode getrennt werden können.
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Wie
oben beschrieben, kann die Verzweigungsinformation für alle die
Zuckerreste, die die Verzweigung bilden, erhalten werden, wenn die
Behandlung so durchgeführt
wird, daß nur
GN der Verzweigung verbleibt, die von den Verzweigungen einen bestimmten
Zuckerrest aufweist und die 16 Zuckerketten aus Tabelle 1 durch
chromatographische Analyse oder Ähnliches
getrennt und identifiziert werden können. Aus diesen Daten kann
die Struktur einer Zuckerkette vom N-Acetyllactosamintyp, dargestellt
durch die chemische Formel 6, bestimmt werden.
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Im
Folgenden wird ein erfindungsgemäßes Verfahren
erklärt,
in dem die Behandlung der Zuckerkette durch Verdau mit Glycosidasen
erfolgt.
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Die
Struktur einer typischen Zuckerkette vom N-Acetyllactosamintyp kann
grundsätzlich
bestimmt werden, indem (i) der Ort der Bindung von GN, und zwar
die Bindungsstelle von GN (nachfolgend bedeutet der Ausdruck „der Ort
der Bindung eines bestimmten Zuckerrestes" die Ver zweigung, die einen bestimmten
Zuckerrest und seine Bindung aufweist) bestimmt wird, (ii) der Ort
und die Art der Gal-Bindung, (iii) der Ort und die Art der SA-Bindung
und (iv) der Ort der Fuc-Bindung.
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In
typischen Zuckerketten ist eine Bindung von GN gewöhnlich an
den folgenden vier Stellen möglich: GN(β1-6)Man(α1-6), GN(β1-2)Man(α1-6), GN(β1-4)Man(α1-3) und
GN(β1-2)
Man(α1-3).
Die Bestimmung, an welche dieser vier Stellen GN bindet, ist gleichbedeutend
mit der Bestimmung der vier Variablen, d. h. I1,
I2, I3 und I4 in der Formel 6.
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Die
oben erwähnten
vier GN's sind die
Zuckerreste, an die Gal gebunden sein kann, wobei zwei Arten von
Gal-Bindung möglich
sind, nämlich β-1,3 und β-1,4. Deswegen
ist die Bestimmung der Stelle und der Art der Gal-Bindung gleichbedeutend
mit der Bestimmung der acht Variablen m1,
m'1,
m2, m'2, m3, m'3,
m4 und m'4. Da zwei oder mehr Gal's nicht an ein GN gebunden sind, gilt
mxm'x = 0 (x = 1, 2, 3 oder 4). Weiterhin, wenn
Ix = 0, dann gilt mxm'x =
0, insbesondere Ix ≥ mx,
m'x,
weil Gal nur an GN gebunden ist.
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SA
kann an Gal auf zwei Arten gebunden sein, nämlich α-2,3 und α-2,6. Deswegen ist die Bestimmung der
Stelle und der Art der SA-Bindung gleichbedeutend mit der Bestimmung
der acht Variablen n1, n'1, n2, n'2, n3, n'3,
n4 und n'4 in der obigen Formel (6). Da zwei oder
mehr SA's nicht
an ein Gal gebunden sind, gilt nxn'x = 0
(x = 1, 2, 3 oder 4). Weiterhin, wenn mx,
m'x =
0, dann gilt nxn'x = 0, insbesondere
mx, m'x ≥ nxn'x, weil SA nur an Gal gebunden ist.
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Fuc
kann am reduzierenden Ende einer Zuckerkette vom N-Acetyllactosamintyp α-1,6 und
auch an vier GN's
in Verzweigungen α-1,3
bindungsspezifisch gebunden sein. Demzufolge ist die Bestimmung
von Ort und Art der Fuc-Bindung gleichbedeutend mit der Bestimmung
der fünf
Variablen q, p1, p2,
p3 und p4 in der
obigen Formel (6). Wenn Gal aber β- 1,3 bindungsspezifisch
an GN gebunden ist, dann ist es unmöglich, daß Fuc an GN α-1 ,3 bindungsspezifisch
gebunden ist. Es gilt insbesondere pxm'x =
0 (x = 1, 2, 3 oder 4). Weiterhin gilt, wenn Ix =
0, dann ist px = 0, insbesondere px ≤ Ix, da Fuc nur an GN gebunden sein kann.
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Die
folgenden Informationen (i) bis (iv) über eine bestimmte Zuckerkette
können
durch Verdau der Zuckerkette mit mindestens einer Art von Glycosidase
und Analyse der Reaktionsprodukte bestimmt werden: (i) der Ort der
GN-Bindung, (ii) der Ort und die Art der Gal-Bindung, (iii) der
Ort und die Art der SA-Bindung und (iv) der Ort der Fuc-Bindung.
In anderen Worten, die vollständige
Struktur der Zuckerkettenprobe kann über enzymatischen Verdau bestimmt
werden, welcher so ausgestaltet ist, daß lediglich am M3 Kern gebundenes GN
zurückbleibt,
daß lediglich
GN's an den Verzweigungen
mit Gal zurückbleiben,
daß lediglich
GN's an den Verzweigungen
mit SA zurückbleiben
und daß lediglich
GN's, an welche
Fuc gebunden ist, zurückbleiben,
und durch Identifikation jedes einzelnen Reaktionsprodukts unter
Verwendung von Standardzuckerketten.
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Es
folgt eine Beschreibung der Standardzuckerketten, die in der vorliegenden
Erfindung genutzt werden.
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In
dieser Erfindung werden als Standardzuckerketten 16 Zuckerketten
verwendet, in denen ausschließlich
GN's an den M3 Kern
gebunden sind, dargestellt durch die folgende Formel (9), die auch
den M3 Kern enthält. [Chemische
Formel 9]
worin Y
1, Y
2,
Y
3 und Y
4 jeweils
ein Wasserstoffatom oder β-GN
darstellen.
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Indem
man die 16 Standardzuckerketten mit den Reaktionsendprodukten vergleicht,
soll der Ort der Bindung des GN an den M3 Kern im finalen Reaktionsprodukt
bestimmt werden. Der Zusammenhang zwischen den 16 Zuckerketten,
nämlich
den Oligosacchariden I bis XVI, mit dem Ort der GN-Bindung ist in
Tabelle 1 dargestellt.
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Die
Oligosaccharide I bis XVI können
durch Verdau einer Zuckerkette vom N-Acetyllacosamintyp mit verschiedenen
Glycosidasen hergestellt werden. Das Oligosaccharid XVI beispielsweise
kann durch vollständigen
Verdau einer Zuckerkette, die aus menschlicher α1-Glycoproteinsäure (Sigma)
durch Hydrazinolyse und N-Acetylierung erhalten werden kann, mit
Sialinidase, β-Galactosidase
und Fucosidase, hergestellt werden. Das Oligosaccharid XVI kann
teilweise mit β-N-Acetylglucosaminidase
aus Rinderniere verdaut werden, wobei eine Mischung der Oligosaccharide
I bis XVI resultiert, die durch HPLC oder Ähnliches aufgereinigt werden kann.
Ein weiteres Beispiel ist, daß das
Oligosaccharid VIII durch vollständigen
Verdau einer Zuckerkette mit Sialidase und β-Galactosidase hergestellt werden
kann, welche aus Fetuin vom Rind (Sigma) durch Hydrazinolyse und
N-Acetylierung erhältlich
ist. Das Oligosaccharid VIII kann teilweise mit β-N-Acetylglucosaminidase aus
Rinderniere zu einer Mischung der Oligosaccharide I bis VIII verdaut
werden, welche durch HPLC oder Ähnliches
gereinigt werden kann. Diese Oligosaccharide können mit hoher Empfindlichkeit
mit einem gepulsten amperometrischen Detektor (PAD) detektiert werden.
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Diese
Oligosaccharide können
in intakter Form oder in der Form gemäß der folgenden Formel (10) eingesetzt
werden. [Chemische
Formel 10]
worin Y
1, Y
2,
Y
3 und Y
4 jeweils
ein Wasserstoffatom oder β-GN
sein können
und R
2 eine Aldehydgruppe, eine markierte
Methylengruppe oder eine markierte Methingruppe ist.
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Die
Methylengruppe kann beispielsweise mit 2-Aminopyridin (Agricultural
and Biological Chemistry, 54, 2169–2170 (1990)), p-Aminobenzoesäureethylesther
(ABEE) (Analytical Biochemistry, 141, 366–381 (1984)) oder 8-Aminonaphtalin-1,3,6-trisulfonsäure (ANTS)
(Biochemical Journal, 270, 705–713
(1990)) markiert werden.
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Die
Methingruppe kann beispielsweise mit radioaktivem Material (Tritium)
markiert werden (Methods in Enzymology, 50, 50 (1978)) oder mit
1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon (PMP) (Analytical Biochemistry, 180, 351–357 (1998)).
Die Oligosaccharide I bis XVI aus Tabelle 1 können mit 2-Aminopyridin markiert
werden. Die PA-Oligosaccharide I bis XVI werden entsprechend als
I-PA bis XVI-PA bezeichnet. I-PA bis VII-PA können beispielsweise durch partiellen
Verdau von VIII-PA mit β-N-Acetylglucosaminidase
aus Rinderniere und durch Aufreinigung der Verdauprodukte mit HPLC
gewonnen werden, wobei VIII-PA aus Oligosaccharid VIII über das PA-Verfahren
erhältlich
ist. IX-PA bis XV-PA können
beispielsweise durch partiellen Verdau von XVI-PA mit β-N- Acetylglucosaminidase
aus Rinderniere und durch Aufreinigung der Verdauprodukte mit HPLC
gewonnen werden, wobei XVI-PA aus Oligosaccharid XVI über das
PA-Verfahren erhältlich
ist. Diese PA-Oligosaccharide können als
Standard benutzt werden, um die Struktur der Reaktionsendprodukte
dieser Erfindung zu bestimmen.
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Die
Mischung der acht Oligosaccharide I-PA bis VIII-PA kann beispielsweise
durch HPLC mit PALPAK® TYPE R (Takara Shuzo)
aufgetrennt werden (Eluens: 100 mM Essigsäure/Triethylamin (pH 4.0) mit
einem Anteil von 0,035 % 1-Butanol). 1 zeigt
ein Beispiel der Auftrennung einer äquimolaren Mischung aus I-PA
bis VIII-PA. In 1 repräsentiert
die Y-Achse die relative Intensität der Fluoreszenz und die X-Achse
stellt die Elutionszeit (min) dar (nachfolgend gilt das Gleiche).
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Die
Mischung der 16 Oligosaccharide I-PA bis XVI-PA kann über HPLC
aufgetrennt werden. Beispielsweise wird die Mischung durch HPLC
mit PALPAK® TYPE
N (Takara Shuzo) analysiert (Eluens: 50 mM Essigsäure/Triethylamin
(pH 7,3) mit Acetonitril; einem linearen Gradienten von 70 % Acetonitril
(0 Minuten) bis 50 % Acetonitril (300 Minuten). I-PA bis XVI-PA
können
auf der Basis der unterschiedlichen Anzahl an Zuckerresten der Komponenten
voneinander getrennt werden. Ein Beispiel dazu ist in 2 gegeben. In 2 wird ein Oligosaccharid,
in dem kein GN an den M3 Kern gebunden ist, z. B. IV-PA, über einen
Zeitraum von 13 bis 17 Minuten eluiert; diejenigen, in denen ein
GN an den M3 Kern gebunden ist (I-PA, V-PA, VI-PA und XII-PA), werden
in der Zeit von 18 bis 23 Minuten eluiert (Fraktion 2); diejenigen,
in denen zwei GN's
an den M3 Kern gebunden sind (II-PA, III-PA, VII-PA, IX-PA, XIII-PA
und XIV-PA), werden
in der Zeit von 24 bis 29 Minuten eluiert (Fraktion 3); diejenigen,
in denen drei GN's
an den M3 Kern gebunden sind (VIII-PA, X-PA, XI-PA und XV-PA), werden in der
Zeit von 32 bis 38 Minuten eluiert (Fraktion 4); und das, in dem
vier GN's an den
M3 Kern gebunden sind (XVI-PA), wird in der Zeit von 42 bis 46 Minuten
eluiert.
-
Wenn
Fraktion 2 weiter durch HPLC mit PALPAK® TYPE
R aufgereinigt wird (Eluens: 100 mM Essigsäure/Triethylamin (pH 4,0) mit
0,07 % 1-Butanol)
können
vier Oligosaccharide, in denen ein GN gebunden ist (nämlich I-PA,
V-PA, VI-PA und XII-PA), abgetrennt werden. 3 zeigt davon ein Beispiel. In gleicher
Weise können
vier Oligosaccharide, nämlich
VIII-PA, X-PA, XI-PA und XV-PA, aus Fraktion 4 aufgereinigt werden. 4 zeigt davon ein Beispiel.
Wenn Fraktion 3 weiter über
HPLC mit PALPAK® TYPE
R aufgereinigt wird (Eluens: 100 mM Essigsäure/Triethylamin mit 0,035
% 1-Butanol (pH 4,0)), können
sechs Oligosaccharide, nämlich
II-PA, III-PA, VII-PA, IX-PA, XIII-PA und XIV-PA, abgetrennt werden. 5 zeigt ein Beispiel davon. Demzufolge
können
16 Oligosaccharide I-PA bis XVI-PA aufgetrennt werden.
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Die
16 PA-Oligosaccharide können
isoliert werden, indem man die Fraktionen, die den jeweiligen Peak in 2 bis 5 enthalten, zusammenlegt. Obwohl XIV-PA
durch Zusammenlegen der den Peak enthaltenden Fraktion in 5 isoliert werden kann,
kann es durch die folgende Methode noch leichter erhalten werden.
Ein Teil von Fraktion 3 kann vollständig mit β-N-Acetylglucosaminidase aus
D. pneumoniae β-1,2
bindungsspezifisch verdaut werden. Dann können die Produkte unter den
selben Bedingungen wie denjenigen aus 5 durch
HPLC analysiert werden, dann verschwinden die Peaks von III-PA und
VII-PA (weil sie in I-PA bzw. in IV-PA umgewandelt werden), und
es bleibt lediglich XIV-PA zurück.
Folglich kann XIV-PA durch Zusammenlegen der Fraktion, die den verbleibenden
Peak enthält,
erhalten werden. Ein Beispiel davon ist in 6 gegeben.
-
IX-PA
bis XV-PA können
auch sehr gut aus XVI-PA gewonnen werden, z. B. die PA-Zuckerkette
004 (Takara Shuzo) durch Verwendung von Sialyltransferase und Galactose-Oxidase.
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Jedes
der 16 PA-Oligosaccharide, I-PA bis XVI-PA, kann über HPLC
mit zwei Arten von Säulen,
PALPAK® Typ
N Säule
(Eluens A, eine 25:75 Mischung von 0,2 M Essigsäure/Triethylamin-Puffer bei
pH 7,3 und Acetonitril; Eluens B, eine 50:50 Mischung von 0,1 M
Essigsäure/Triethyl amin-Puffer
bei pH 7,3 und Acetonitril; nach Probeninjektion in die Säule ins
Gleichgewicht gebracht mit einer 80:20 Mischung von Eluens A und
B, der prozentuale Anteil an Eluens B wird auf einem linearen Gradienten
erhöht,
bis 40 % über
einen Zeitraum von 75 min) und PALPAK® Typ
R Säule
(Eluens: 100 mM Essigsäure/Triethylamin
(pH 4,0) mit 0,02 1-Butanol) analysiert werden. Ein typisches Elutionsprofil
der Mischung der 16 PA-Oligosaccharide auf den zwei Säulen wird
in 7 gezeigt. Die Elutionsposition
jedes einzelnen PA-Oligosaccharids auf den zwei Säulen kann
aufgezeichnet werden und damit eine zweidimensionale Zuckerkarte
erstellt werden. 7 zeigt
auch ein Beispiel einer zweidimensionalen Zuckerkarte. Das Reaktionsendprodukt
der Erfindung kann leicht unter Verwendung dieser zweidimensionalen
Zuckerkarte identifiziert werden.
-
Die
Eigenschaften von I-PA, II-PA, III-PA, IX-PA, X-PA, XI-PA, XII-PA,
XIII-PA und XIV-PA werden im Folgenden beschrieben werden. Das magnetische
Protonen-Kernresonanzspektrum (1H-MMR) von
I-PA wird in 8 und 9 dargestellt, das von II-PA
in 10 und 11, das von III-PA in 12 und 13, das von IX-PA in 14, das von X-PA in 15 und 16,
das von XI-PA in 17,
das von XII-PA in 18,
das von XIII-PA in 19 und das von XVI-PA in 20. Die chemischen Verschiebungen
werden in Parts per Million (ppm) bezogen auf die Referenzverbindung
Natrium-4,4-Dimethyl-4-silapentan-1-sulfonat (DSS) angegeben, wurden
aber tatsächlich
mit Aceton als internem Standard gemessen (2,218 ppm in D2O bei 37 °C).
In den 9, 11, 13, 14, 15, 17, 18, 19 und 20 ist das Signal bei 2,218 ppm das der
Methylprotonen von Aceton, das als interner Standard verwendet wurde.
-
(Eigenschaften von I-PA)
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- Molgewicht. 1192.7 (durch Massenspektrometrie)
- 1H-NMR 4.556 (H-1, GN-7), 2.067 (NAc,
GN-7)
- Zucker Man: GN = 3.0 : 2.5, frei von Gal und Fuc.
-
(Eigenschaften von II-PA)
-
- Molgewicht 1395.4 (durch Massenspektrometrie)
- 1H-NMR 4.541 (H-1, GN-5'), 4.556 (H-1, GN-7),
2.040 (NAc, GN-5'),
2.066 (NAc, GN-7)
- Zucker Man: GN = 3.0 : 3.5, frei von Gal und Fuc.
-
(Eigenschaften von III-PA)
-
- Molgewicht 1395.5 (durch Massenspektrometrie)
- 1H-NMR 4.527 (H-1, GN-5), 4.515 (H-1,
GN-7), 2.045 (NAc, GN-5), 2.067 (NAc, GN-7)
- Zucker Man: GN = 3.0 : 3.5, frei von Gal und Fuc.
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(Eigenschaften von IX-PA)
-
- Molgewicht 1395.0 (durch Massenspektrometrie)
- 1H-NMR 4.552 (H-1, GN-7'), 4.535 (H-1, GN-5),
2.046 (NAc, GN-7'),
2.046 (NAc, GN-5)
- Zucker Man: GN = 3.0 : 3.5, frei von Gal und Fuc.
-
(Eigenschaften von X-PA)
-
- Molgewicht 1599.0 (durch Massenspektrometrie)
- 1H-NMR 4.528 (H-1, GN-7'), 4.549 (H-1, GN-5'), 4.557 (H-1, GN-7),
2.028 (NAc, GN-7'),
2.038 (NAc, GN-5'), 2.067
(NAc, GN-7)
- Zucker Man: GN = 3.0 : 4.5, frei von Gal und Fuc.
-
(Eigenschaften von XI-PA)
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- Molgewicht 1598.0 (durch Massenspektrometrie)
- 1H-NMR 4.546 (H-1, GN-7'), 4.515 (H-1, GN-7),
4.529 (H-1, GN-5), 2.045 (NAc, GN-7'), 2.065 (NAc, GN-7), 2.045 (NAc, GN-5)
- Zucker Man: GN = 3.0 4.5, frei von Gal und Fuc.
-
(Eigenschaften von XII-PA)
-
- Molgewicht 1191.5 (durch Massenspektrometrie)
- 1H-NMR 4.542 (H-1, GN-7'), 2.043 (NAc, GN-7')
- Zucker Man: GN = 3.0 : 2.5, frei von Gal und Fuc.
-
(Eigenschaften von XIII-PA)
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- Molgewicht 1395.0 (durch Massenspektrometrie)
- 1H-NMR 4.530 (H-1, GN-7'), 4.548 (H-1, GN-5'), 2.027 (NAc, GN-7'), 2.038 (NAc, GN-5')
- Zucker Man: GN = 3.0 : 3.5, frei von Gal und Fuc.
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(Eigenschaften von XIV-PA)
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- Molgewicht 1395.0 (durch Massenspektrometrie)
- 1H-NMR 4.530 (H-1, GN-T), 4.556 (H-1,
GN-7), 2.043 (NAc, GN-7'),
2.038 (NAc, GN-7)
- Zucker Man: GN 3.0 : 3.5, frei von Gal und Fuc.
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Die
Referenznummern der Zuckerreste im 1H-NMR-Spektrum
sind der folgenden chemischen Formel (11) zu entnehmen:
-
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Wenn
der enzymatische Verdau als Behandlung im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt wird, dann wird eine Zuckerkettenprobe mit Glycosidasen
in einem oder mehreren Schritten, die einen Reaktionsabbruchvorgang
im Reaktionsverlauf beinhalten, verdaut, und das Endprodukt wird
einer chromatographischen Analyse unterzogen, in der ein Vergleich
mit den oben genannten Standard-Zuckerketten stattfindet.
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Die
zu analysierende Zuckerkette kann eine sein, die durch die obige
chemische Formel (6) dargestellt wird. Sogar eine Zuckerkette, die
nicht durch Formel (6) dargestellt ist, kann durch das erfindungsgemäße Verfahren
analysiert werden, soweit sie durch enzymatische oder chemische
Behandlungen in eine Zuckerkette umgewandelt werden kann, die durch
die obige Formel (6) dargestellt wird.
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Eine
Zuckerkette mit einer Polylactosaminstruktur, in der das wiederholende
N-Acetyllactosamin [(–3)Gal(β1-4)GIcNAc(β1-)] an die
Gal-Reste aus der Formel (6) gebunden ist, wird nicht durch Formel
6 dargestellt. Die Zuckerkette mit Polylactosamin kann durch sequenziellen
Verdau mit β-Galactosidase
und β-N-Acetylglucosaminidase
[T. Ohkura et al., J. Biol. Chem. (1981) 256, 8485–8490] oder
durch Verdau mit endo-β-Galactosidase
aus Escherichia freundii in eine durch Formel (6) dargestellte Zuckerkette
umgewandelt werden.
-
Die
zu analysierende Zuckerkette kann markiert oder nicht markiert sein.
Obwohl die Zuckerkette eine Mischung aus mehreren Zuckerketten sein
kann, liegt ihre Reinheit vorzugsweise bei mehr als 80 %.
-
Die
in den einzelnen Schritten verwendete Glycosidase kann einzeln oder
als Mischung aus zwei oder mehr Glycosidasen vorliegen. Obwohl die
zu verwendende Glycosidase vorzugsweise eine Exoglycosidase ist,
können
auch Endoglycosidasen verwendet werden. Die Reaktionstemperatur,
die keinen außergewöhnlichen
Einschränkungen
unterliegt, beträgt üblicherweise
20 °C bis
50 °C, insbesondere
37 °C. Die
Reaktionszeit, die keinen außergewöhnlichen
Einschränkungen
unterliegt, beträgt üblicherweise
10 Minuten bis 20 Stunden, insbesondere 3 Stunden bis 5 Stunden.
Nach jedem Schritt wird die Reaktion durch Deaktivierung der Glycosidasen
durch Inkubieren der Reaktionsmischung bei 80 °C bis 120 °C für 3 bis 10 Minuten beendet. Solch
ein Deaktivierungsschritt ist nicht immer notwendig. Anders gesagt
ist der Deaktivierungsschritt nicht immer notwendig, wenn die im
vorhergehenden Schritt verwendeten Glycosidasen keine Aktivitäten zeigen,
weil die optimale Temperatur, Druck, pH, Konzentration des organischen
Lösungsmittels
etc. für
den nachfolgenden Schritts sehr stark von denen des vorhergehenden
Schritts differieren oder wenn die im vorhergehenden Schritt eingesetzte
Glycosidase mit Antikörper-Kügelchen
(antibody beads) oder einem Ionenaustausch-Harz entfernt werden
kann.
-
Das
Analyseverfahren zur Analyse des Reaktionsprodukts, wobei das Verfahren
nicht besonders beschränkt
ist, kann unter anderem Dünnschichtchromatographie,
Elektrophorese, Massenspektrometrie, Gaschromatographie etc. einschließen, die
Analyse über
HPLC ist besonders bevorzugt. Die Reaktionsabfolge schließt üblicherweise
1 bis 6 Reaktionen für
jede Probe ein. Die Produkte jeder Reaktion werden analysiert, und
die Zuckerkettenstruktur wird durch Kombination der verschiedenen
erhaltenen Teilinformationen bestimmt. Im folgenden wird jede Reaktion
detailliert beschrieben.
-
Bestimmung
des Ortes der GN-Bindung
-
Wenn
eine Zuckerkettenprobe mit einer Mischung aus β-Galactosidase, Sialidase und α-Fucosidase verdaut
wird, so können
Gal, SA und Fuc von der Kette entfernt werden, so daß nur GN
zurückbleibt.
Deshalb sollte das Reaktionsprodukt eine der Zuckerketten sein,
die durch die chemischen Formeln (9) oder (10) dargestellt werden.
Das Reaktionsprodukt kann identifiziert werden, indem die oben beschriebenen
Standardzuckerketten verwendet werden und dann der Ort der GN-Bindung
in der Ausgangsprobe der Zuckerkette, d. h. die Variablen I1, I2, I3 und
I4 in der Formel (6) bestimmt werden kann.
Die dabei verwendeten Glycosidasen können vorzugsweise solche mit
geringer Substratspezifität
wie β-Galactosidase
aus Jackbohnen (Seikagaku-Kogyo), β-Galactosidase aus Streptococcus
(Seikagaku-Kogyo), Sialidase aus Arthrobacter urea faciens (Nacalai Tesque), α-Fucosidase
aus Rinderniere (Boehringer Mannheim) etc. sein.
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Bestimmung
von Ort und Art der Gal-Bindung
-
Wenn
eine Zuckerkettenprobe mit einer Mischung aus β-N-Acetylglucosaminidase, Sialidase
und α-Fucosidase
verdaut wird, so können
Fuc und GN, das nicht mit Gal substituiert ist, von der Kette entfernt werden,
so daß Gal
und GN an der gleichen Verzweigung zurückbleiben. Nach Entfernen oder
Deaktivierung der Enzyme wird die Zuckerkette weiter mit β-Galactosidase
verdaut, um Gal zu entfernen. Das Reaktionsprodukt muß eine der
Zuckerketten sein, die durch die chemischen Formeln (9) oder (10)
dargestellt werden. Das Reaktionsprodukt kann identifiziert werden,
indem die oben beschriebenen Standardzuckerketten verwendet werden,
dann kann der Ort der Gal-Bindung in der Ausgangsprobe der Zuckerkette
bestimmt werden. Durch diese Reaktion kann die Art der Gal-Bindung
nicht bestimmt werden. Es kann nämlich
nur bestimmt werden, daß entweder
mx oder m'x (x = 1, 2,
3 oder 4) 1 ist oder, in anderen Worten, es kann bestimmt werden,
daß (mx + m'x) entweder 0 oder 1 ist. Die dabei verwendeten
Glycosidasen können
vorzugsweise solche mit geringer Substratspezifität wie β-N-Acetylglucosaminidase
aus Rinderniere (Boehringer Mannheim), β-Galactosidase aus Jackbohnen, β-Galactosidase
aus Streptococcus, Sialidase aus A. ureafaciens und α-Fucosidase
aus Rinderniere sein.
-
Um
die Art der Gal-Bindung zu bestimmen, wird eine Zuckerkettenprobe
mit der gleichen wie oben beschriebenen Mischung aus Glycosidasen,
außer
daß eine
bindungsspezifische β-Galactosidase
verwendet wird, verdaut. Die Zuckerkette wird mit einer Mischung
aus β-N-Acetylglucosaminidase,
Sialidase, α-Fucosidase
und β-1,4
bindungsspezifischer oder β-1,3
bindungsspezifischer β-Galactosidase
verdaut. Gal, das mit der bindungsspezifischen β-Galactosidase verdaut werden
kann und GN an der gleichen Verzweigung und Fuc und GN, die nicht
mit Gal substituiert sind, können
von der Kette entfernt werden, wobei Gal, welches nicht mit der
bindungsspezifischen β-Galactosidase
verdaut werden kann, und GN an der gleichen Verzweigung zurückbleiben.
Nach Entfernen oder Deaktivierung der Enzyme wird die Zuckerkette
weiter mit nicht spezifischer β-Galactosidase
verdaut, um Gal zu entfernen. Das Reaktionsprodukt muß eine der
Zuckerketten sein, die durch die chemischen Formeln (9) oder (10)
dargestellt werden. Das Reaktionsprodukt kann identifiziert werden,
indem die oben beschriebenen Standardzuckerketten verwendet werden,
dann kann der Ort der Gal-Bindung, die nicht mit der bindungsspezifischen β-Galactosidase
hydrolysiert werden kann, in der Ausgangsprobe der Zuckerkette bestimmt
werden. Wenn beispielsweise β-1,4
bindungsspezifische Galactosidase aus D. pneumoniae (Boehringer
Mannheim) verwendet wird, so kann der Ort der Galβ-1,3-Bindung, d. h. die
Variablen m'1, m'2, m'3 und m'4 in der Formel (6) bestimmt werden. Weil
m1+m'1, m2+m'2,
m3+m'3 und m4+m'4 durch
die oben beschriebene Reaktion bestimmt worden sind, so kann der
Ort der Galβ-1,4-Bindung,
d. h. die Variablen m1, m2,
m3 und m4 in der
Formel (6) durch Kombination dieser Daten bestimmt werden.
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Bestimmung
von Ort und Art der SA-Bindung
-
Wenn
eine Zuckerkettenprobe mit einer Mischung aus β-N-Acetylglucosaminidase, β-Galactosidase und α-Fucosidase
verdaut wird, so können
Gal und GN, das nicht mit SA substituiert ist, von der Kette entfernt werden,
so daß SA,
Gal und GN an der gleichen Verzweigung zurückbleiben. Nach Entfernen oder
Deaktivierung der Enzyme wird die Zuckerkette weiter mit einer Mischung
aus Sialidase und α-Galactosidase
verdaut. Das Reaktionsprodukt muß eine der Zuckerketten sein,
die durch die chemischen Formeln (9) oder (10) dargestellt werden.
Das Reaktions produkt kann identifiziert werden, indem die oben beschriebenen
Standardzuckerketten verwendet werden, dann kann der Ort der SA-Bindung
in der Ausgangsprobe der Zuckerkette bestimmt werden. Durch diese
Reaktion kann die Art der SA-Bindung nicht bestimmt werden. Es wird
nämlich nur
bestimmt, daß entweder
nx oder n'x (x = 1, 2,
3 oder 4) 1 ist oder, in anderen Worten, es kann bestimmt werden,
daß (nx + n'x) entweder 0 oder 1 ist. Die dabei verwendeten
Glycosidasen können
vorzugsweise solche mit geringer Substratspezifität wie β-N-Acetylglucosaminidase
aus Rinderniere, β-Galactosidase
aus Jackbohnen, β-Galactosidase
aus Streptococcus, Sialidase aus A. ureafaciens, α-Fucosidase
aus Rinderniere etc. sein.
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Um
die Art der SA-Bindung zu bestimmen, wird eine Zuckerkettenprobe
mit der gleichen, oben beschriebenen Mischung aus Glycosidasen,
außer
daß eine
bindungsspezifische Sialidase verwendet wird, verdaut. Die Zuckerkette
wird mit einer Mischung aus β-N-Acetylglucosaminidase, β-Galactosidase, α-Fucosidase
und α-2,3
bindungsspezifischer oder α-2,6
bindungsspezifischer Sialidase verdaut. SA, das mit der in der Reaktion
verwendeten spezifischen Sialidase nicht verdaut werden kann und
Gal und GN an der gleichen Verzweigung, bleiben nach der Reaktion
zurück.
Nach Entfernen oder Deaktivierung der Enzyme wird die Zuckerkette
weiter mit nicht spezifischer Sialidase und β-Galactosidase verdaut, um Gal
zu entfernen. Das Reaktionsprodukt muß eine der Zuckerketten sein,
die durch die chemischen Formeln (9) oder (10) dargestellt werden.
Das Reaktionsprodukt kann identifiziert werden, indem die oben beschriebenen
Standardzuckerketten verwendet werden, dann kann der Ort der Gal-Bindung,
die nicht mit der bindungsspezifischen Sialidase hydrolysiert werden
kann, in der Ausgangsprobe der Zuckerkette bestimmt werden. Wenn
beispielsweise α-2,3 bindungsspezifische
Sialidase aus Salmonella typhimurium (Takara Shuzo) verwendet wird,
so kann der Ort der SA- α2,6-Bindung,
d. h. die Variablen n1, n2,
n3 und n4 in der
Formel (6) durch diese Reaktion bestimmt werden. Weil n1+n'1,
n2+n'2, n3+n'3 und
n4+n'4 durch die oben beschriebene Reaktion be stimmt
worden sind, so kann der Ort der SAα-2,6-Bindung, d. h. die Variablen
n'1,
n'2,
n'3 und
n'4 in
der Formel (6) durch Kombination dieser Daten bestimmt werden.
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Wenn
nur der Ort und die Art der SA-Bindung in einer Zuckerkette bestimmt
werden soll, dann werden die Standard Oligosaccharide aus Formel
(9) oder (10) nicht notwendigerweise eingesetzt. Wenn beispielsweise
Ort und Art der SA-Bindung in der sogenannten „zweiantennigen" Zuckerkette („biantennary
sugar chain"), d.
h. die Variablen n2, n'2, n4 und n'4 aus Formel (6), bestimmt werden sollen,
dann wird die Zuckerkette zuerst mit β-Galactosidase verdaut, und
dann werden die Enzyme entfernt oder deaktiviert. Dann wird die
Reaktionsmischung mit Sialidase verdaut. Nach dem enzymatischen
Verdau muß Gal,
das durch SA gebunden ist, zurückbleiben,
und folglich muß das
Reaktionsprodukt eines der vier möglichen Produkte sein, also
eines der durch Formel (6) dargestellten Oligosaccharide mit den
Variablen (I2=I4=1,
m2=m4=0), (I2=I4=I, m2=0, m4=1), (I2=I4=1, m2=1, m4=0), (I2=I4=1, m2=m4=1). Deswegen
kann der Ort der SA-Bindung bestimmt werden, wenn das Reaktionsprodukt
mit diesen vier Standard Oligosacchariden identifiziert wird, und
auch die Art der SA-Bindung kann durch Verwendung einer α-2,3 bindungsspezifischen
Sialidase bestimmt werden.
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Bestimmung
des Ortes der Fuc-Bindung
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Wenn
eine Zuckerkettenprobe mit einer Mischung aus β-N-Acetylglucosaminidase, β-Galactosidase und
Sialidase verdaut wird, so bleiben mit Fuc substituierte Fuc und
GN zurück,
während
GN, Gal und SA von der Kette entfernt werden.
-
Nach
Entfernen oder Deaktivierung der Enzyme wird die Zuckerkette weiter
mit α-Fucosidase
verdaut, um Fuc zu entfernen. Wenn nötig, wird auch β-Galactosidase
zu der Mischung gegeben, weil Gal, das an das gleiche GN wie Fuc
gebunden ist, nach der oben beschriebenen Reakti on zurückbleiben
könnte.
Das Reaktionsprodukt muß eine
der Zuckerketten sein, die durch die chemischen Formeln (9) oder
(10) dargestellt werden. Das Reaktionsprodukt kann identifiziert
werden, indem die oben beschriebenen Standardzuckerketten verwendet
werden, dann kann der Ort der Fucα-1,3-Bindung
in der Ausgangsprobe der Zuckerkette bestimmt werden, d. h. die
Variablen p1, p2,
p3 und p4 in der
Formel (6) können
bestimmt werden. Die dabei verwendete Glycosidase ist vorzugsweise
eine mit geringer Substratspezifität wie β-N-Acetylglucosaminidase aus
Rinderniere, β-Galactosidase
aus Jackbohnen, β-Galactosidase
aus Streptococcus, Sialidase aus A. ureafaciens, α-Fucosidase
aus Rinderniere etc.
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Die
Anwesenheit oder Abwesenheit der Fucα-1,6-Bindung an GN am reduzierenden
Ende der Zuckerkettenprobe, nämlich
die Variable q in der Formel (6), kann durch Verwendung von α-1,3/4 bindungsspezifischer α-Fucosidase
bestimmt werden. Wenn die Zuckerkette mit einer Mischung aus β-N-Acetylglucosaminidase, β-Galactosidase,
Sialidase und beispielsweise α-1,3/4-Fucosidase
aus Streptomyces (Takara Shuzo) verdaut wird, werden GN, Gal, SA
und α-1,3
gebundenes Fuc entfernt, wobei α-1
,6 gebundenes Fuc zurückbleibt.
Somit muß das
Produkt, sofern die Zuckerkettenprobe frei von α-1,6 gebundenem Fuc ist oder,
anders gesagt, wenn q gleich 0 ist, der M3 Kern sein, der von dem
M3 Kern mit α-1
,6 gebundenem Fuc unterschieden werden kann. Aus diesen Ergebnissen
kann die Anwesenheit oder Abwesenheit der Fucα-1,6-Bindung bestimmt werden.
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Die
Zuckerkette vom N-Acetyllactosamintyp enthält manchmal zusätzlich zu
den in Formel (6) dargestellten Bindungsarten eine Fuc(α1-2)Gal Sequenz.
Der Ort der Fucα-1,2-Bindung
kann durch die selbe, oben beschriebene Reaktion bestimmt werden,
außer
wenn eine α-1,2
bindungsspezifische Fucosidase wie eine α-1,2-Fucosidase aus Arthrobacter
(Takara Shuzo) verwendet wird.
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Bestimmung
der Struktur von Zuckerketten
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Wenn
die Struktur einer zu analysierenden Zuckerkette durch Formel (6)
wiedergegeben ist, so kann die genaue Struktur aus den oben beschriebenen
Ergebnissen (i) bis (iv) bestimmt werden. Der Ort der GN-Bindung,
d. h. die Variablen I1, I2,
I3 und I4 in der
Formel (6), kann aus den Ergebnissen von (i) bestimmt werden. Ort
und Art der Gal-Bindung, d. h. die Variablen m1, m'1,
m2, m'2, m3, m'3,
m4 und m'4 in der Formel (6) können aus den Ergebnissen von
(ii) bestimmt werden. Ort und Art der SA-Bindung, d. h. die Variablen n1, n'1, n2, n'2,
n3, n'3, n4 und n'4 in
der Formel 6 können
aus den Ergebnissen von (iii) bestimmt werden. Der Ort der Fuc-Bindung,
d. h. die Variablen q, p1, p2,
p3 und p4 in der
Formel (6), kann aus den Ergebnissen von (iv) bestimmt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
die Verzweigungen mit einem bestimmten Zuckerrest, dessen Anwesenheit
bestimmt werden soll, von den Verzweigungen unterschieden werden,
die den Rest nicht aufweisen, indem die Verzweigungen mit dem Rest
von einer Zuckerkettenprobe durch enzymatische oder chemische Behandlung
entfernt werden. Beispielsweise können GN-Reste in den Verzweigungen mit einer
Galβ-1,3-Bindung
gezielt durch Verdau mit Lacto-N-Biosidase, welche das Disaccharid
Gal(β1-3)GN
freisetzt, vom nichtreduzierenden Ende einer Zuckerkette entfernt
werden [M. Sano et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 89, 8512–8516 (1992)].
Die Verzweigungen mit Gal(β1-3)GN
können
spezifisch durch Behandlung mit der Mischung aus Sialidase, α-Fucosidase
und Lacto-N-Biosidase entfernt werden. Dann können die Reaktionsprodukte
mit β-Galactosidase
verdaut werden, und die Reaktionsendprodukte müssen eine der Zuckerketten
sein, die durch die chemischen Formeln (9) oder (10) dargestellt
werden. Die von diesem Verfahren ausgelassenen Verzweigungen von
den Verzweigungen mit GN können
als die Verzweigungen bestimmt werden, die Gal(β1-3)GN aufweisen, d. h. die
Verzweigungen, die eine Galβ-1,3-Bindung aufweisen.
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Die
Nützlichkeit
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Bestimmung der Struktur einer Zuckerkette kann noch weiter verbessert
werden, indem die durch Formel 12 dargestellten Oligosaccharide
als Standard-Zuckerketten
verwendet werden. [Chemische
Formel 12]
worin Z
1, Z
2,
Z
3, Z
4, Z
5 und Z
6 jeweils
einen Wasserstoff oder β-GN
darstellen.
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Obwohl
die meisten der Zuckerketten vom N-Acetyllactosamintyp durch die
Formel (6) wiedergegeben werden, haben manche Zuckerketten die Kernstruktur
nach Formel (12), die mit Gal-, SA und Fuc-Resten modifiziert sein
kann. Die Standardzuckerketten nach Formel (12) können nützlich für die Analyse
dieser Zuckerketten sein. Fünf
Oligosaccharide, die für
die Analyse besonders nützlich
sind, sind in Tabelle 2 wiedergegeben.
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Diese
Oligosaccharide können
wie die Oligosaccharide I bis XVI ohne oder nach Markierung verwendet
werden.
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Die
typische Ausführungsart
des erfindungsgemäßen Verfahrens
schließt
einen Prozeß zur
Identifizierung durch Vergleich mit den Standardzuckerketten des
aus der Behandlung resultierenden Produkts ein, wenn allerdings
die Struktur des resultierenden Produkts durch andere analytische
Techniken wie NMR-Spektroskopie und Massenspektrometrie bestimmt
werden kann, dann können
auch diese für
die vorliegende Erfindung angewandt werden.
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Die
Struktur der Zuckerkette kann einfacher bestimmt werden, in dem
die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Reagenzien zu einem Kit kombiniert werden. Der Kette
enthält
mindestens eines der Ofigosaccharide aus Formel (4) und, falls notwendig,
ein Oligosaccharid aus den Formeln (9) oder (10). Beispielsweise
ist ein Kit, der I-PA bis VIII-PA enthält, besonders effektiv zur
Analyse eines zweiantennigen Zucker aus der Formel (6), in dem I1=I3=0 und I2=I4=1 ist, oder
eines dreiantennigen Zuckers der gleichen Formel (6), in dem I1 = 0 und I2=I3=I4=1 ist. Ein Kit
mit I-PA bis XVI-PA ist weitgehend zur Analyse von Zuckerketten
vom N-Acetyllactosamintyp einsetzbar.
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Der
Kit kann zusätzlich
zu den Oligosacchariden Glycosidasen, eine Säule für die Analyse, eine Pufferlösung etc.
enthalten. Die Reagenzien können
in dem Kit in Form einer Lösung
oder eines gefriergetrockneten Produktes enthalten sein.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt ein HPLC-Spektrum
einer Mischung aus 8 Oligosacchariden I-PA bis VIII-PA unter Kondition
1.
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2 zeigt ein HPLC-Spektrum
einer Mischung aus 16 Oligosacchariden I-PA bis XVI-PA unter Kondition
2.
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3 zeigt ein HPLC-Spektrum
von Fraktion 2 in 2 unter
Kondition 3.
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4 zeigt ein HPLC-Spektrum
von Fraktion 4 in 2 unter
Kondition 3.
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5 zeigt ein HPLC-Spektrum
von Fraktion 3 in 2 unter
Kondition 1.
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6 zeigt ein HPLC-Spektrum
der Fraktion in 2 unter
Kondition 1 nach vollständigem
Verdau mit β-N-Acetylglucosaminidase
aus D. pneumoniae.
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7 zeigt ein Elutionsprofil
einer Mischung aus 16 Oligosacchariden I-PA bis XVI-PA unter den
Bedingungen 2 und 4 und eine zweidimensionale Karte davon.
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8 zeigt das 1H-NMR-Spektrum
von I-PA im Bereich einer chemischen Verschiebung von 3,00 bis 5,50
ppm.
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9 zeigt das 1H-NMR-Spektrum
von I-PA im Bereich einer chemischen Verschiebung von 1,85 bis 2,50
ppm.
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10 zeigt das 1H-NMR-Spektrum
von II-PA im Bereich einer chemischen Verschiebung von 3,00 bis
5,50 ppm.
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11 zeigt das 1H-NMR-Spektrum
von II-PA im Bereich einer chemischen Verschiebung von 1,85 bis 2,50
ppm.
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12 zeigt das 1H-NMR-Spektrum
von III-PA im Bereich einer chemischen Verschiebung von 3,00 bis
5,50 ppm.
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13 zeigt das 1H-NMR-Spektrum
von III-PA im Bereich einer chemischen Verschiebung von 1,85 bis
2,50 ppm.
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14 zeigt das 1H-NMR-Spektrum
von IX-PA im Bereich einer chemischen Verschiebung von 1,60 bis
2,50 ppm.
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15 zeigt das 1H-NMR-Spektrum
von X-PA im Bereich einer chemischen Verschiebung von 1,85 bis 2,50
ppm.
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16 zeigt das 1H-NMR-Spektrum
von X-PA im Bereich einer chemischen Verschiebung von 3,00 bis 5.50
ppm.
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17 zeigt das 1H-NMR-Spektrum
von XI-PA im Bereich einer chemischen Verschiebung von 1,60 bis
5,50 ppm.
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18 zeigt das 1H-NMR-Spektrum
von XII-PA im Bereich einer chemischen Verschiebung von 1,60 bis
5,50 ppm.
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19 zeigt das 1H-NMR-Spektrum
von XIII-PA im Bereich einer chemischen Verschiebung von 1,60 bis
5,50 ppm.
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20 zeigt das 1H-NMR-Spektrum
von XIV-PA im Bereich einer chemischen Verschiebung von 1,60 bis
5,50 ppm.
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21 zeigt ein Elutionsprofil
der Produkte aus teilweisem Verdau einer Zuckerkette mit β-N-Acetylglucosaminidase
aus Rinderniere. Der GN-Rest in der Sequenz, GN(β1-6)Man(α) in der Zuckerkette ist geschützt.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen weiter die vorliegende Erfindung,
ohne sie in irgendeiner Weise einzuschränken.
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Beispiel 1
-
200
nmol kommerziell erhältliches
Oligosaccharid VIII-PA (PA Zuckerkette 013; Takara Shuzo) wurden mit
20 mU β-N-Acetylglucosaminidase
aus D. pneumoniae (Boehringer Mannheim) in 50 mM Phosphat/Citrat-Puffer (pH 5,0) bei
37 °C verdaut.
Ein Teil der Reaktionsmischung wurde mit HPLC analysiert, und sobald der
Anteil an nicht abgebauter Substanz bei etwa 25 % des Ganzen lag,
wurde die Reaktionsmischung für
5 Minuten auf 100 °C
erhitzt, um die Reaktion zu beenden. Dann wurden die Produkte durch
HPLC aufgetrennt so daß I-PA
(22,4 Minuten), II-PA (42,5 Minuten) und III-PA (25,2 Minuten) erhalten
wurden, welche dann aufgereinigt wurden. Die HPLC Konditionen waren
wie folgt:
-
-
Dann
wurde die Zusammensetzung von jedem der drei aufgereinigten Oligosaccharide
I-PA, II-PA und III-PA durch Massenspektrometrie mit einem API-III
Massenspektrometer (Perkin-Elmer Sciex), NMR-Spektroskopie (in D2O) mit einem 400 MHz Protonenkernresonanzspektrometer
(Bruker) und Monosaccharidanalyse nach saurer Hydrolyse analysiert.
-
Die
Eigenschaften der jeweiligen Oligosacchariden sind unten angegeben.
Weiterhin ist in den 8 und 9 das 1H-NMR-Spektrum
von I-PA angegeben, das von II-PA in den 10 und 11 und
das von III-PA in 12 und 13. Die chemischen Verschiebungen
in diesen 1H-NMR-Spektren werden relativ zum Wert der
chemischen Verschiebung der Methylprotonen von Aceton von 2,218
ppm in D2O bei 37 °C angegeben, wenn DSS als Standard
verwendet wird. In 9, 11 und 13 ist das Si gnal bei 2,218 ppm das der
Methylprotonen von Aceton, das als interner Standard eingesetzt
wurde.
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(Eigenschaften von I-PA)
-
- Molgewicht 1192,7
- 1H-NMR 4.556 (H-1, GN-7), 2.067 (NAc,
GN-7)
- Zucker Man: GN = 3.0 : 2.5, frei von Gal und Fuc.
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(Eigenschaften von II-PA)
-
- Molgewicht 1395,4
- 1H-NMR 4.541 (H-1, GN-5'), 4.556 (H-1, GN-7),
2.040 (NAc, GN-5'),
2.066 (NAc, GN-7)
- Zucker Man: GN = 3.0 : 3.5, frei von Gal und Fuc.
-
(Eigenschaften von III-PA)
-
- Molgewicht 1395,5
- 1H-NMR 4.527 (H-1, GN-5), 4.515 (H-1,
GN-7), 2,045-(NAc, GN-5), 2.067 (NAc, GN-7)
- Zucker Man:GN = 3.0 : 3.5, frei von Gal und Fuc.
-
Die
Referenznummern der Zuckerreste im
1H-NMR-Spektrum
sind der folgenden chemischen Formel (11) zu entnehmen: [Chemische
Formel 11]
-
Beispiel 2
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(1) Auftrennung von I-PA
bis VIII-PA:
-
Eine
Lösung
enthaltend 1 pmol I-PA, II-PA and III-PA aus Beispiel 1 und kommerziell
erhältliches
IV-PA (PA Zuckerkette 016; Takara Shuzo), V-PA (PA Standardzuckerkette 100.1; Nakano
Vinegar), VI-P (PA Standardzuckerkette 100.2; Nakano Vinegar), VII-PA
(PA Zuckerkette 012; Takara Shuzo) und VIII-PA (PA Zuckerkette 013;
Takara Shuzo) wurde durch HPLC unter Kondition 1 (1) aufgearbeitet. Acht verschiedene PA-Oligosaccharide
wurden aufgetrennt.
-
(2) Auftrennung von I-PA
to XVI-PA:
-
1
nmol XVI-PA (PA Zuckerkette 014; Takara Shuzo) wurde mit 1 mU β-N-Acetylglucosaminidase
aus Rinderniere, die eine verhältnismäßig geringe
Substratspezifität
aufweist, in 50 mM Phosphat/Citrat-Puffer (pH 5.0) bei 37 °C verdaut.
Ein Teil der Reaktionsmischung wurde durch HPLC analysiert mit PALPACK® TYPE
N [Eluens: 50 mM Säure
Essigsäure/Triethylamin
(pH 7,3); linearer Gradient von Acetonitril 70 % (0 min) to 50 %
(300 min); die anderen Konditionen gleich wie in Kondition 1 (nachfolgend
bezeichnet als „Kondition
2")]. Sobald der
Anteil an nicht abgebauter Substanz bei etwa 20 % des Ganzen lag,
wurde die Reaktionsmischung für
5 Minuten auf 100 °C
erhitzt, um die Reaktion zu beenden und dadurch eine Mischung aus
I-PA bis XVI-PA zu erhalten.
-
Die
Mischung wurde durch HPLC unter Kondition 2 aufgetrennt. Das erhaltene
Spektrum ist in 2 dargestellt.
Die Peaks wurden in fünf
Fraktionen aufgeteilt, Fraktion 1 eluierte im Zeitabschnitt zwischen
13 bis 17 Minuten, Fraktion 2 im Zeitabschnitt zwischen 18 bis 23
Minuten, Fraktion 3 im Zeitabschnitt zwischen 24 bis 29 Minuten,
Fraktion 4 im Zeitabschnitt zwischen 32 bis 38 Minuten und Fraktion
5 im Zeitabschnitt zwischen 42 bis 46 Minuten.
-
Unter
Kondition 2 konnte die Zuckerkette auf Basis der Anzahl der Zuckerreste,
die die Kette bilden, abgetrennt werden. Durch Vergleich mit der
Elutionsposition von kommerziell erhältlichem IV-PA, V-PA, VII-PA, VIII-PA
and XVI-PA in der HPLC unter Kondition 2, wurde gefunden, daß der Peak
der Fraktion 1 erhalten bei 15,4 Minuten min. von einem stammt,
in dem GN nicht an den M3 Kern gebunden war, er wurde nämlich mit IV-PA
identifiziert. Auf die gleiche Weise war die Fraktion 2 eine, in
der ein GN an den M3 Kern gebunden war, sie wurde nämlich mit
einer Mischung aus vier Oligosacchariden, d. h. I-PA, V-PA, VI-PA
und XII-PA, identifiziert;
die Fraktion 3 war eine, in der 2 GN's an den M3 Kern gebunden waren, sie
wurde nämlich
mit einer Mischung aus sechs Oligosacchariden und zwar II-PA, III-PA,
VII-PA, IX-PA, XIII-PA und XIV-PA identifiziert; die Fraktion 4
war eine, in der drei GN's
an den M3 Kern gebunden waren, sie wurde nämlich mit einer Mischung aus
vier Oligosacchariden identifiziert nämlich VIII-PA, X-PA, XI-PA
und XV-PA; der Peak aus Fraktion 5 bei 44,0 min. war einer, in dem
vier GN's an den
M3 Kern gebunden sind, er war nämlich
mit XVI-PA identifiziert worden.
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Der
Peak aus Fraktion 1 bei 15,4 min (IV-PA) und der aus Fraktion 5
bei 44,0 Minuten (XVI-PA) traten auch bei HPLC mit PALPACK® TYPE
R als einzelne Peaks bei 12,0 Minuten bzw. 15,7 Minuten auf [Eluens: Essigsäure/Triethylamin
(pH 4,0) mit 0,07 % 1-Butanol; die übrigen Bedingungen waren gleich
denen aus Kondition 1 (nachfolgend bezeichnet als „Kondition
3")].
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Bei
Auftrennung von Fraktion 2 durch HPLC unter Kondition 3 eluierte
VI-PA bei 11,2 Minuten, XII-PA bei 12,8 Minuten, I-PA bei 15,2 Minuten
und V-PA bei 20,7 Minuten. Das Muster ist in 3 dargestellt. Bei Analyse von Fraktion
3 unter Kondition 1 durch HPLC, eluierte XIII-PA bei 15,0 Minuten,
IX-PA bei 16,8 Minuten, III-PA bei 25,2 Minuten, XIV-PA bei 25,9
Minuten, bei VII-PA 26,7 Minuten, und II-PA bei 42,5 Minuten. Das Muster
ist in 5 dargestellt.
Bei Analyse von Fraktion 4 durch HPLC unter Kondition 3 eluierte
XV-PA bei 10,4 Minuten, X-PA bei 13,3 Minuten, XI-PA bei 17,6 Minuten
und VIII-PA bei 25,9 Minuten. Das Muster ist in 4 dargestellt. Folglich konnten 16 verschiedene
der PA-Oligosaccharide
I-PA bis XVI-PA getrennt werden.
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Die
jeweiligen Peaks wurden wie folgt identifiziert. I-PA, II-PA und
III-PA aus Beispiel 1 und kommerziell erhältliche IV-PA, V-PA, VI-PA,
VII-PA, VIII-PA and XVI-PA wurden als die Standardzuckerketten verwendet. Durch
Vergleich der Elutionspositionen der Peaks wurde der Peak bei 15,4
Minuten in 2 mit IV-PA
identifiziert, der bei 44,0 Minuten in 2 mit XVI-PA, der bei 11,2 Minuten in 3 mit VI-PA, der bei 15,2
Minuten in 3 mit I-PA,
der bei 20,7 Minuten in 3 mit
V-PA, der bei 25,9
Minuten in 4 mit VIII-PA,
der bei 25,2 Minuten in 5 mit
III-PA, der bei 26,7 Minuten in 5 mit
VII-PA und der bei 42,5 Minuten in 5 mit
II-PA.
-
Der
Peak bei 12,8 Minuten in 3 wurde
mit XII-PA identifiziert, basierend auf der Erkenntnis, daß bei Rückgewinnung
und darauf folgender Behandlung mit β-N-Acetylglucosaminidase aus
Rinderniere der M3 Kern gebildet wurde, das Ausgangsmaterial XVI-PA
war und daß drei
andere Oligosaccharide zu verschiedenen Zeiten eluiert wurden.
-
Betreffend
die Peaks der verbleibenden sechs Oligosaccharide wurde jeder von
ihnen fraktioniert und durch ein Verfahren identifiziert, welches
unten beschrieben wird. Der Peak bei 25,9 Minuten in 5 wurde wie folgt behandelt:
Bei vollständigem
Verdau von Fraktion 3 mit β-1,2-bindungsspezifischer β-N-Acetylglucosaminidase
aus D. pneumoniae und anschließender
Behandlung durch HPLC unter der Kondition 1 verschwanden die Peaks
bei 25,2 Minuten (III-PA) und bei 26,7 Minuten (VII-PA) (d. h. sie
wurden zu I-PA bzw. IV-PA hydroly siert), so daß nur der Peak bei 25,9 Minuten
(6) zurückblieb,
der zurückgewonnen
wurde.
-
Die
Oligosaccharide der jeweiligen auf diese Weise fraktionierten Peaks
wurden teilweise mit β-N-Acetylglucosaminidase
aus Rinderniere verdaut und dann durch HPLC unter Kondition 2 behandelt,
um eine Fraktion abzutrennen, in der ein GN an den M3 Kern gebunden
ist. Die auf diese Weise zurückgewonnene
Fraktion wurde dann mit HPLC unter der Kondition 3 analysiert. Da
V-PA, VI-PA und XII-PA im Verdauprodukt des Peaks bei 10,5 Minuten
in 4 entdeckt wurden,
wurde der Peak mit XV-PA identifiziert. Und da I-PA, V-PA und XII-PA
im Verdauprodukt des Peaks bei 13,3 Minuten in 4 entdeckt wurden, wurde der Peak mit
X-PA identifiziert. Weiter, da I-PA, VI-PA und XII-PA im Verdauprodukt
des Peaks bei 17,6 Minuten in 4 entdeckt wurden,
wurde der Peak mit XI-PA identifiziert: Da V-PA und XII-PA im Verdauprodukt
des Peaks bei 15,0 Minuten in 5 entdeckt
wurden, wurde der Peak mit XIII-PA identifiziert. Da VI-PA und XII-PA
im Verdauprodukt des Peaks bei 16,8 Minuten in 5 entdeckt wurden, wurde der Peak mit
IX-PA identifiziert. Da I-PA und XII-PA im Verdauprodukt des Peaks
bei 25,9 Minuten in 6 entdeckt
wurden, wurde der Peak mit XIV-PA identifiziert.
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Beispiel 3
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(1)
Eine Mischung aus 2,5 μmol
CMP-Sialinsäure
(Cytidine-5'-monophospho-N-acetylneuraminsäure, CMP-NANA;
Sigma) mit 850 nmol vierantenniger Asialozuckerkette (asialosugar
chain; PA-Sugar Chain 004; Takara Shuzo) wurde mit 0,1 U α-2,6-Sialyltransferase
aus Rattenleber (Boehringer Mannheim) in 12,5 mM Cacodylat-Puffer
(pH 6,8) mit 0,5 % Triton CF-54 bei 37 °C für 36 Stunden umgesetzt. Im
Reaktionsverlauf wurden 16 Stunden und 24 Studen nach Start der
Reaktion 2,5 μmol
of CMP-NANA zu der Reaktionsmischung gegeben.
-
Die
Reaktionsmischung wurde durch eine SephadexTM G-15-Säule entsalzt,
die Fraktion mit der Zuckerkette wurde in eine monoQTM-Säule (Pharmacia)
injiziert und eluiert mit einem Gradienten von 10 mM bis 100 mM
Ammoniumacetat (pH 8,5). Eine Fraktion mit 3 mol Sialinsäure pro
mol Zuckerkette wurde von den eluierten Fraktionen zurückgewonnen.
Die Menge an rückgewonnener
sialylierter Zuckerkette betrug 646 nmol.
-
500
nmol der rückgewonnenen
sialylierten Zuckerkette wurden mit 100 U of Galactose-Oxidase aus Dactylium
dendoroides (Takara Shuzo) in Anwesenheit von 4,7 mU of Catalase
(Sigma) in 50 mM Phosphatpuffer (pH 7,0) bei 37 °C für 2 Stunden umgesetzt.
-
Die
Reaktionsmischung wurde auf einem kochenden Wasserbad für 10 Minuten
behandelt, um die Reaktion zu beenden. Dann wurde 1 U Sialidase
aus A. ureafaciens (Kyokuto Pharmaceutical) zu der Reaktionsmischung
gegeben, um einen Verdau bei 37 °C
für 2 Stunden
durchzuführen.
Dann wurden 250 U β-Galactosidase
aus Aspergillus (Toyobo) zu der Reaktionsmischung gegeben, und die
Reaktion wurde für
5,5 Stunden bei 37 °C
fortgeführt.
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Der
pH-Wert der Reaktionsmischung wurde mit 5 N Natriumhydroxid auf
etwa 11 eingestellt. 20 mg Natriumborhydrid (NaBH4)
wurden zu der Reaktionsmischung gegeben, die resultierende Mischung
wurde bei Raumtemperatur für
30 Minuten stehengelassen. Weitere 30 mg Natriumborhydrid wurden
zu der Reaktionsmischung gegeben, die resultierende Mischung wurde
bei Raumtemperatur für
30 Minuten stehengelassen, um die Reduktion zu vervollständigen.
-
Die
Reduktions-Reaktionsmischung wurde durch eine SephadexTM G-15-Säule entsalzt und dann in eine
PALPAK® TYPE
R Säule
injiziert. Die Elu tion wurde mit 0,1 % 1-Butanol and 0,05 % Trifluoressigsäure durchgeführt, der
Hauptpeak bei 30 Minuten wurde zurückgewonnen. Die resultierende
Zuckerkette war XVI-PA, in dem β-1,6-gebundenes
GN mit Gal geschützt
ist. Die Menge an rückgewonnener
Zuckerkette betrug 300 nmol.
-
Ein
Teil (250 nmol) der geschützten,
auf diese Weise erhaltenen Zuckerkette wurde mit 2,5 U N-Acetylglucosaminidase
aus Rinderniere in 50 mM Citratpuffer (pH 5,0) in Anwesenheit von
50 mM D-(+)-Galactono-1,4-lacton (Nacalai Tesque) verdaut. Nach
der Reaktion für
3,5 Stunden wurde die Reaktionsmischung für 10 Minuten auf einem kochenden
Wasserbad behandelt, um die Reaktion zu beenden.
-
Die
Reaktionsmischung wurde durch eine SephadexTM G-15-Säule entsalzt,
und drei Fraktionen wurden über
HPLC nach den unten beschriebenen Konditionen zurückgewonnen,
abhängig
von der Anzahl der an den M3 Kern gebundenen GN-Einheiten (Fraktion
A mit einer gebundenen GN-Einheit,
Fraktion B mit zwei gebundenen GN-Einheiten und Fraktion C mit drei
gebundenen GN-Einheiten). Das HPLC-Spektrum wird in 21 gezeigt.
-
- HPLC Konditionen:
- Chromatograph: LC 6A (Shimadzu),
- Säule:
Asahi PAK® NH2 P-50 (6,0 mm Durchmesser × 150 mm)
(Asahi Chemical Industry),
- Eluens A: 50 mM Essigsäure/Triethylamin
mit 75 % Acetonitril (pH 7,3),
- Eluens B: 50 mM Essigsäure/Triethylamin
mit 50 % Acetonitril (pH 7,3),
- Elution: Gradientenelution, wobei der Anteil an Eluens B über 100
Minu ten von 10 % auf 25 % erhöht
wurde,
- Detektion: Fluoreszenz-Detector RF-535 (Shimadzu),
- Anregungswellenlänge:
315 nm,
- Fluoreszenzwellenlänge:
380 nm,
- Flußrate:
1 ml/min, und
- Säulentemperatur.:
40 °C.
-
Jede
Fraktion wurde mit 7,3 U β-Galactosidase
aus Aspergillus bei 37 °C
für 15
Stunden verdaut. Dann wurde die Verdaumischung für 10 Minuten auf einem kochenden
Wasserbad für
10 Minuten behandelt, um die Reaktion zu beenden, und die Reaktionsprodukte
wurden durch HPLC, deren Konditionen unten beschrieben sind, aufgetrennt.
XII-PA (23,6 Minuten) wurde aus dem Reaktionsprodukt von Fraktion
B zurückgewonnen, IX-PA
(21,4 Minuten) und XIV-PA (31,3 Minuten) aus dem von Fraktion B
und XV-PA (18,9 Minuten), X-PA (25,4 Minuten) und XI-PA (33,4 Minuten)
aus dem von Fraktion C.
-
- HPLC Konditionen:
- Chromatograph: LC 6A (Shimadzu),
- Säule:
YMC Pack AM (10 mm Durchmesser × 150
mm) (YMC)
- Eluens: 0,05 % Trifluoressigsäure mit 0,1 % 1-Butanol,
- Detektion: Fluoreszenzdetektor RF-535 (Shimadzu)
- Anregungswellenlänge:
320 nm,
- Fluoreszenzwellenlänge:
400 nm,
- Flußrate:
2 ml/min, und
- Säulentemperatur:
40 °C.
-
Dann
wurde jeder der sechs aufgereinigten Oligosaccharide IX-PA, X-PA,
XI-PA, XII-PA, XIII-PA und XIV-PA durch Massenspektrometrie mit
einem API-III Massenspektrometer, NMR-Spektroskopie (in D2O) mit einem 500 MHz Protonenkernresonanzspektrometer
(JEOL) oder dem oben beschriebenen von Bruker (nur X-PA) und Monosaccharidanalyse
nach saurer Hydrolyse analysiert.
-
Die
Eigenschaften der entsprechenden Oligosaccharide werden unten angegeben.
Weiterhin ist das 1H-NMR-Spektrum von IX-PA
in 14 dargestellt, das
von X-PA in 15 und 16, das von XI-PA in 17, das von XII-PA in 18, das von XIII-PA in 19 und das von XIV- PA in 20. Die chemischen Verschiebungen
in diesen 1H-NMR-Spektren sind angegeben relativ zu der
chemischen Verschiebung der Methylprotonen von Aceton, die bei 2,218
ppm liegt mit DSS als Standard. In den 14, 15, 17, 18, 19,
und 20 ist das Signal bei 2,218 ppm das der Methylprotonen von Aceton
in D2O bei 37 °C, das als interner Standard
verwendet wurde.
-
Die
Referenznummern der Zuckerreste im 1H-NMR-Spektrum
entsprechen denen der oben dargestellten chemischen Formel (11):
-
(Eigenschaften von IX-PA)
-
- Molgewicht 1395,0 (durch Massenspektrometrie)
- 1H-NMR 4.552 (H-1, GN-7'), 4.535 (H-1, GN-5),
2.046 (NAc, GN-7'),
2.046 (NAc, GN-5)
- Zucker Man: GN = 3.0 : 3.5, frei von Gal und Fuc.
-
(Eigenschaften von X-PA)
-
- Molgewicht 1599,0 (durch Massenspektrometrie)
- 1H-NMR 4.528 (H-1, GN-7'), 4.549 (H-1, GN-5'), 4.557 (H-1, GN-7),
2.028 (NAc, GN-7'),
2.038 (NAc, GN-5'), 2.067
(NAc, GN-7)
- Zucker Man: GN 3.0 : 4.5 frei von Gal und Fuc.
-
(Eigenschaften von XI-PA)
-
- Molgewicht 1598,0 (durch Massenspektrometrie)
- 1H-NMR 4.546 (H-1, GN-7'), 4.515 (H-1, GN-7),
4.529 (H-1, GN- 5),
2.045 (NAc, GN-7'),
2.065 (NAc, GN-7), 2.045 (NAc, GN-5)
- Zucker Man: GN = 3.0 : 4.5, frei von Gal und Fuc.
-
(Eigenschaften von XII-PA)
-
- Molgewicht 1191,5 (durch Massenspektrometrie)
- 1H-NMR 4.542 (H-1, GN-7'), 2.043 (NAc, GN-7'),
- Zucker Man: GN = 3.0 : 3.5, frei von Gal und Fuc.
-
(Eigenschaften von XIII-PA)
-
- Molgewicht 1395,0 (durch Massenspektrometrie)
- 1H-NMR 4.530 (H-1, GN-7'), 4.548 (H-1, GN-5),
2.027 (NAc, GN-7'),
2.038 (NAc, GN-5')
- Zucker Man: GN = 3.0 : 3.5, frei von Gal und Fuc.
-
(Eigenschaften von XIV-PA)
-
- Molgewicht 1395,0 (durch Massenspektrometrie)
- 1H-NMR 4.545 (H-1, GN-7'), 4.556 (H-1, GN-7),
2.043 (NAc, GN-7'),
2.065 (NAc, GN-7)
- Zucker Man: GN = 3.0 : 3.5, frei von Gal und Fuc.
-
(2) Zweidimensionale Kartierung
der Oligosaccharide I-PA to XVI-PA:
-
500
fmol von jedem der 16 PA-Oligosaccaride I-PA to XVI-PA wurden durch
HPLC mit zwei verschiedenen Säulen
analysiert, PALPAK® TYPE N Säule [Kondition
2] und PALPAK® TYPE
R Säule
[Eluens: 100 mM Essigsäure/Triethylamin
(pH 4,0) mit 0,02 % 1-Butanol; die anderen Konditionen waren gleich
denen unter Kondition 1 (nachfolgend bezeichnet als Kondition 4)].
Die Elutionsprofile der Mischung der 16 PA-Oligosaccharide auf den
zwei Säulen
wurden in 7 gezeigt.
Die Elutionsposition von jedem der PA-Oligosaccharide auf den zwei
Säulen
wurde geplottet, und auf diese Art wurde die zweidimensionale Karte
hergestellt. 7 zeigt
auch die zweidimensionale Zuckerkarte. Ein Reaktionsendprodukt dieser
Erfindung kann leicht durch Verwendung dieser zweidimensionalen
Zuckerkarte identifiziert werden. Die durch „reversed-phase"-HPLC (PAL-PAK® TYPE
R Säule)
erhaltenen Elutionszeiten wurden jeweils auf der Ordinate aufgetragen,
die durch „size
fractionation"-HPLC
[HPLC-Fraktio nierung nach der Größe] (PALPAK® TYPE
N Säule)
erhaltenen jeweils auf der Abszisse.
-
Beispiel 4
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Herstellung eines Kits
zur Bestimmung der Zuckerkettenstruktur:
-
Kits
1 and 2 zur Bestimmung der Struktur von Zuckerketten vom N-Acetyllactosamintyp
wurden hergestellt (Tabellen 3 und 4).
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Die
Oligosaccharide IV-PA, VII-PA, VIII-PA und XVI-PA, die in den Kits
enthalten sein sollen, waren die oben erwähnten hergestellt von Takara
Shuzo. Ebenso waren die Oligosaccharides V-PA and VI-PA die von Nakano
Vinegar hergestellten.
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Die
Oligosaccharide IX-PA bis XV-PA wurden durch das in Beispiel 3 beschriebene
Verfahren erhalten oder durch partielle Hydrolyse der Oligosaccharide
XVI-PA mit N-Acetylglucosaminidase aus Rinderniere, gefolgt von
Aufreinigung durch HPLC nach dem in Beispiel 2-(2) beschriebenen
Verfahren.
-
-
-
-
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Beispiel 5
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Fetuin
aus Rind ist ein Glycoprotein mit einem Molekulargewicht von ca.
48.000, etwa 22 Gew.-% davon enthalten Zuckerketten. Die Struktur
der Zuckerketten des Fetuin wurden genau analysiert, so daß es für die Verwendung
bei der Untersuchung der Zuckerketten von Glycoproteinen geeignet
ist. Die wichtigsten Asparagin bindenden Zuckerketten des Fetuin
haben eine derartige Struktur, daß 0 – 5 SA's an die Struktur von XXII oder XXIII
in Tabelle 5 gebunden sind. Die Struktur des Fetuin variiert abhängig von
der Anzahl, dem Ort und der Art der SA-Bindung. Da die meisten der
verschiedenen Strukturen des Fetuin durch die Formel (6) dargestellt
werden, konnten sie mit dem erfindungsgemäßen Kit analysiert werden.
-
(1) Herstellung einer Zuckerkette
aus Fetuin aus Rind
-
1
g Fetuin aus Rind (Takara Shuzo) wurde mit Hydrazin behandelt, das
Produkt wurde dann N-acetyliert, um eine freie Zuckerkettenfraktion
zu erhalten. Diese Fraktion wurde mit 2-Aminopyridin markiert. Überschüs sige Reagenzien
wurden mit einer SephadexTM G15 Säule (Pharmacia) entfernt, um
die PA-Zuckerkette zu erhalten, die einer Chromatographie mit DEAE
ToyopearlTM 650 M Säule (18 mm Durchmesser × 250 mm; Tosoh)
equilibriert mit 10 mM Tris-Hydrochlorid-Puffer (pH 9,0) zur Durchführung einer
Elution mit dem NaCl-Konzentrationsgradienten von 0 bis 100 mM unterworfen
wurde.
-
Folglich
wurde die PA-Zuckerkette in 5 Fraktionen aufgeteilt, in denen 0
bis 4 SA's an jedes
Molekül gebunden
waren. Von den 5 Fraktionen wurde eine Fraktion mit 1 SA und eine
andere Fraktion mit 2 SA's
verwendet. Ein Teil (1/100) jeder Fraktion wurde durch HPLC aufgetrennt
[Eluens: 50 mm Essigsäure/Triethylamin (pH
5,0) mit 0,15 % 1-Butanol] mit einer „reversed phase"-Säule CosmosilTM 5C18AR (4,6 mm
Durchmesser x 250 mm; Nacalai Tesque). Ein Peak bei 40 Minuten wurde
aus der Fraktion mit einem gebundenen SA aufbereitet, Peaks bei
38, 48 und 72 Minuten wurden aus der mit 2 gebundenen SA's aufbereitet, sie
wurden dann weiter aufgereinigt durch HPLC mit ASAHIPAK® NH2 P50. Die Zuckerkette mit 2 SA's in der Fraktion
bei 48 Minuten, die mit 2 SA's
bei 38 Minuten, die mit 1 SA bei 40 Minuten und die mit 2 SA's bei 72 Minuten
werden als A, B, C sowie D bezeichnet. Jede Zuckerkette wurde zur
Herstellung einer Probenlösung
jeweils in 100 μl destilliertem
Wasser gelöst.
-
(2) Bestimmung der Struktur
von Zuckerkette A
-
Der
folgende Arbeitsgang wurde mit Kit 1 aus Beispiel 4 durchgeführt:
- (Reaktion
1) 4 μl
von Reagenz 2, 4 μl
von Reagenz 3, 4 μl
von Reagenz 5 und 3 μl
destilliertes Wasser wurden zu 4 μl
der Probe gegeben, um eine Reaktion bei 37 °C für eine Dauer von 5 Stunden
durchzuführen.
Die Reaktionsmischung wurde bei 100 °C für 10 Minuten behandelt, 2 μl des resultierenden
Produkts wurden durch HPLC unter Kondition 1 analysiert.
- (Reaktion 2) 4 μl
von Reagenz 2, 4 μl
von Reagenz 5, 4 μl
von Reagenz 7 und 3 μl
destilliertes Wasser wurden zu 5 μl
der Probe gegeben, um eine Reaktion bei 37 °C für 5 Stunden durchzuführen. Die
Reaktionsmischung wurde für
10 Minuten bei 100 °C
behandelt, 2 μl
von Reagenz 3 und 2 μl
von Reagenz 5 wurden zu der Mischung gegeben zur Durchführung einer
Reaktion für
weitere 5 Stunden. Die Reaktionsmischung wurde bei 100 °C für 10 Minuten
behandelt, dann wurden 2 μl
des Produkts auf die gleiche Weise wie oben beschrieben durch HPLC
analysiert.
- (Reaktion 3) 4 μl
von Reagenz 2, 4 μl
von Reagenz 4, 4 μl
von Reagenz 5 und 4 μl
von Reagenz 7 wurden zu 5 μl
der Probe gegeben, um eine Reaktion bei 37 °C für eine Dauer von 5 Stunden
durchzuführen.
Die Reaktionsmischung wurde für
10 Minuten bei 100 °C
behandelt, 2 μl
von Reagenz 3 und 2 μl
von Reagenz 5 wurden zu der Mischung gegeben, um eine Reaktion für weitere
5 Stunden durchzuführen.
Die Reaktionsmischung wurde für
10 Minuten bei 100 °C
behandelt, dann wurden 2 μl
des Produkts auf die gleiche Weise wie oben beschrieben durch HPLC
analysiert.
-
Ergebnisse
-
Die
Reaktionsmischung aus Reaktion 1 wurde analysiert, wobei herausgefunden
wurde, daß das
Produkt VIII-PA war, wie aus seiner Elutionszeit geschlossen wurde.
Dies deutet darauf hin, daß Gal
der Zuckerkette A mit β-1,4-bindungsspezifischer β-Galactosidase,
also dem in der Reaktion 1 verwendeten Reagenz 5, vollständig entfernt
worden war. Alle die Gal-Bindungen der Zuckerkette A waren nämlich β-1,4-Bindungen. Folglich
wurde die Zuckerkette (A) als eine identifiziert, in der I1=m1=m'1=m'2=m'3=m'4=q=p1=p2=p3=p4=0 und I2=I3=I4=m2=m3=m4=1 in der Formel
(6) ist. Dann wurde die Reaktionsmischung aus Reaktion 2 analysiert,
wobei herausgefunden wurde, daß das
Produkt III-PA war, wie aus seiner Elutionszeit geschlossen worden
war. Folglich wies die Zuckerkette A SA an zwei Gal's auf, welche an
zwei GN's am α-1,3-gebundenen Man des PA-Oligosaccharids
XXII (XXII-PA) aus Tabelle 5 gebunden waren. Und zwar ist n1=n2=n'1=n'2=0
und n3+n'3=n4+n'4=1
in der Formel (6). Danach wurde die aus der Reaktion 3 erhaltene
Reaktionsmischung analysiert, wobei herausgefunden wurde, daß das Produkt
etwa 80 % VI-PA und etwa 20 % III-PA enthielt, wie aus deren Elutionszeiten
geschlossen worden war. Folglich wurde bestimmt, daß die Zuckerkette
A zu etwa 20 % aus Ketten besteht, in denen SA an beide der zwei
Gal's, an die SA
gebunden ist, wie durch die oben stehenden Ergebnisse bewiesen wurde, α-2,6-gebunden
vorliegt, in anderen Worten, worin n3=1
und n4=1, und zu etwa 80 % aus Ketten, in
denen SA an das einzige Gal, das an GN (β1-2)Man(α-3) gebunden ist, α-2,6-gebunden
ist, in anderen Worten, worin n3=0 und n4=1. Als ein Ergebnis wurde bestimmt, daß die Zuckerkette
A eine Mischung aus XXIV-PA und XXV-PA im Verhältnis von etwa 4:1 ist, wobei
die Strukturen jeweils in Tabelle 5 gegeben sind.
-
(3) Bestimmung der Struktur
von Zuckerkette B
-
Der
folgende Arbeitsgang wurde mit Kit 1 aus Beispiel 4 durchgeführt:
- (Reaktion
1) 4 μl
von Reagenz 2,4 μl
von Reagenz 3,4 μl
von Reagenz 5 und 3 μl
destilliertes Wasser wurden zu 5 μl
der Probe gegeben, um eine Reaktion bei 37 °C für eine Dauer von 5 Stunden
durchzuführen.
Die Reaktionsmischung wurde für
10 Minuten bei 100 °C
behandelt, 2 μl
des resultierenden Produkts wurden durch HPLC auf die gleiche Weise
wie unter Punkt (2) analysiert.
- (Reaktion 2) 4 μl
von Reagenz 2,4 μl
von Reagenz 5,4 μl
von Reagenz 7 und 3 μl
destilliertes Wasser wurden zu 5 μl
der Probe gegeben, um eine Reaktion bei 37 °C für die Dauer von 5 Stunden durchzuführen. Die
Reaktionsmischung wurde für
10 Minuten bei 100 °C
behandelt, dann 2 μl
von Reagenz 3 und 2 μl
von Reagenz 5 wurden zu der Mischung gegeben, um für weitere
5 Stunden eine Reaktion durchzuführen.
Die Reaktionsmischung wurde für
10 Minuten bei 100 °C
behandelt, dann wurden 2 μl
des Produkts auf die gleiche Weise wie oben beschrieben durch HPLC
analysiert.
- (Reaktion 3) 4 μl
von Reagenz 2,4 μl
von Reagenz 4,4 μl
von Reagenz 5 und 4 μl
von Reagenz 7 wurden zu 5 μl
der Probe gegeben, um eine Reaktion bei 37 °C für eine Dauer von 5 Stunden
durchzuführen.
Die Reaktionsmischung wurde für
10 Minuten bei 100 °C
behandelt, und 2 μl
von Reagenz 3 und 2 μl
von Reagenz 5 wurden zu der Mischung gegeben, um eine Reaktion für weitere
5 Stunden durchzuführen.
Die Reaktionsmischung wurde für
10 Minuten bei 100 °C
behandelt, dann wurden 2 μl
des Produkts auf die gleiche Weise wie oben beschrieben durch HPLC
analysiert.
-
Ergebnisse
-
Die
aus Reaktion 1 erhaltene Reaktionsmischung wurde analysiert, wobei
herausgefunden wurden, daß das
Produkt VII-PA war, wie aus seiner Elutionszeit geschlossen worden
war. Demzufolge wurde die Zuckerkette B als eine bestimmt, worin
I1=I3=m1=m3=m'2=m'3=q=p1=p2=p3=p4=0 und I2=I4=m2=m4=1 in der Formel (6). Dann wurde die aus
Reaktion 2 erhaltene Reaktionsmischung analysiert, wobei herausgefunden
wurde, daß das
Produkt VII-PA war, wie aus seiner Elutionszeit geschlossen worden
war. Folglich wurde die Zuckerkette B als eine bestimmt, die SA
in beiden Gal's
im PA-Oligosaccharid XXIII (XXIII-PA) in Tabelle 5 aufwies, mit
anderen Worten, worin n2+n'2=n4+n'4=1 in der Formel (6).
-
Danach
wurde die aus Reaktion 3 erhaltene Reaktionsmischung analysiert,
wobei herausgefunden wurde, daß das
Produkt VI-PA war, wie aus seiner Elutionszeit geschlossen worden
war. Folglich wurde die Zuckerkette B als eine bestimmt, die α-2,6-gebundenes
SA in der Verzweigung von Man aufwies, welche über eine α-1,3-Bindung in XXIII-PA gebunden
war, in anderen Worten, worin n2=0 und n4=1. Als Ergebnis wurde bestimmt, daß die Zuckerkette
B XXVI-PA in Tabelle 5 ist.
-
(4) Bestimmung der Struktur
von Zuckerkette C
-
Der
folgende Arbeitsgang wurde mit Kit 1 aus Beispiel 4 durchgeführt:
- (Reaktion
1) 4 μl
von Reagenz 2,4 μl
von Reagenz 3,4 μl
von Reagenz 5 und 3 μl
destilliertes Wasser wurden zu 5 μl
der Probe gegeben, um eine Reaktion bei 37 °C für die Dauer von 5 Stunden durchzuführen. Die
Reaktionsmischung wurde bei 100 °C
10 Minuten behandelt, 2 μl
des resultierenden Produkts wurden auf die gleiche Weise wie unter
Punkt (2) durch HPLC analysiert.
- (Reaktion 2) 4 μl
von Reagenz 2,4 μl
von Reagenz 5,4 μl
von Reagenz 7 und 3 μl
destilliertes Wasser wurden zu 50 μl der Probe gegeben, um eine
Reaktion bei 37 °C
für 5 Stunden
durchzuführen.
Die Reaktionsmischung wurde für
10 Minuten bei 100 °C
behandelt, und 2 μl
von Reagenz 3 und 2 μl
von Reagenz 5 wurden zu der Mischung gegeben, um eine Reaktion für weitere
5 Stunden durchzuführen.
Die Reaktionsmischung wurde für 10
Minuten bei 100 °C
behandelt, dann wurden 2 μl
des Produkts auf die gleiche Weise wie oben beschrieben durch HPLC
analysiert.
- (Reaktion 3) 4 μl
von Reagenz 2, 4 μl
von Reagenz 4, 4 μl
von Reagenz 5 und 4 μl
von Reagenz 7 wurden zu 5 μl
der Probe gegeben, um eine Reaktion bei 37 °C für 5 Stunden durchzuführen. Die
Reaktionsmi schung wurde bei 100 °C
für 10
Minuten behandelt, und 2 μl
von Reagenz 3 und 2 μl
von Reagenz 5 wurden zu der Mischung gegeben, um eine Reaktion für weitere
5 Stunden durchzuführen.
Die Reaktionsmischung wurde für 10
Minuten bei 100 °C
behandelt, dann wurden 2 μl
des Produkts auf die gleiche Weise wie oben beschrieben durch HPLC
analysiert.
-
Ergebnisse
-
Die
aus Reaktion 1 erhaltene Reaktionsmischung wurde analysiert, wobei
herausgefunden wurde, daß das
Produkt VIII-PA war, wie aus seiner Elutionszeit geschlossen worden
war. Demzufolge wurde die Zuckerkette C als eine bestimmt, in der
I1=m1=m'1=m'2=m'3=m'4=q=p1=p2=p3=p4=0 und I2=I3=I4=m2=m3=m4=1 in der Formel
(6). Dann wurde die aus Reaktion 2 erhaltene Reaktionsmischung analysiert,
wobei herausgefunden wurde, daß das
Produkt etwa 50 % I-PA und etwa 50 % V-PA enthielt, wie aus deren
Elutionszeiten geschlossen worden war. Folglich wurde bestimmt,
daß die
Zuckerkette C annähernd
eine 1:1 Mischung eines Oligosaccharids war, indem SA an das Gal
gebunden war, welches an GN(β1-4)Man(α1-3) von
XXII-PA gebunden war, in anderen Worten, worin n2=n4=n'2=n'4=0 und n3+n'3=1
in der Formel (6) und eines Oligosaccharids, in dem SA an das Gal
gebunden ist, das an GN(β1-2)Man(α1-6) gebunden
war, in anderen Worten, n3=n4=n'3=n'4=0
und n2+n'2=1 in der Formel (6). Danach wurde die aus
Reaktion 3 erhaltene Reaktionsmischung analysiert, wobei herausgefunden
wurde, daß das
Produkt IV-PA war, wie aus seiner Elutionszeit geschlossen worden
war. Folglich wurde die Zuckerkette C als eine bestimmt, in der
kein SA vorlag, das α-2,6 gebunden
war, sondern in der die SA's
alle α-2,3
gebunden vorlagen, in anderen Worten, worin n'2=1 oder n'3=1 in
der Formel (6). Im Ergebnis wurde bestimmt, daß die aufgereinigte Zuckerkette
C annähernd
als 1:1 Mischung von XXVII-PA und XXVIII-PA in Tabelle 5 vorlag.
-
(5) Bestimmung der Struktur
der Zuckerkette D
-
Der
folgende Arbeitsgang wurde mit Kit 1 aus Beispiel 4 durchgeführt:
- (Reaktion
1) 4 μl
von Reagenz 2, 4 μl
von Reagenz 3, 4 μl
von Reagenz 5 und 3 μl
destilliertes Wasser wurden zu 5 μl
der Probe gegeben, um eine Reaktion bei 37 °C für die Dauer von 5 Stunden durchzuführen. Die
Reaktionsmischung wurde für
10 Minuten bei 100 °C
behandelt, und 2 μl
des erhaltenen Produkts wurden durch HPLC auf dieselbe Weise wie
bei Punkt (2) analysiert.
- (Reaktion 2) 4 μl
Reagenz 2, 4 μl
Reagenz 5, 4 μl
Reagenz 7 und 3 μl
destilliertes Wasser wurden zu 5 μl
der Probe gegeben, um eine Reaktion bei 37 °C für die Dauer von 5 Stunden durchzuführen. Die
Reaktionsmischung wurde für
10 Minuten bei 100 °C
behandelt, und 2 μl
von Reagenz 3 und 2 μl
von Reagenz 5 wurden zu der Mischung gegeben, um eine Reaktion für weitere
5 Stunden durchzuführen.
Die Reaktionsmischung wurde für
10 Minuten bei 100 °C
behandelt, dann wurden 2 μl
des Produkts auf die gleiche Weise wie oben beschrieben durch HPLC
analysiert.
-
Ergebnisse:
Die aus Reaktion 1 erhaltene Reaktionsmischung wurde analysiert,
wobei herausgefunden wurde, daß das
Produkt VIII-PA war, wie aus seiner Elutionszeit geschlossen worden
war. Demzufolge wurde die Zuckerkette D als eine bestimmt, in der
I1=m1=m'1=m'2=m'3=m'4=q=p1=p2=p3=p4=0 und I2=I3=I4=m2=m3=m4=1 in der Formel
(6). Dann wurde die aus der Reaktion 2 erhaltene Reaktionsmischung
analysiert, wobei herausgefunden wurde, daß das Produkt II-PA war, wie
aus seiner Elutionszeit geschlossen worden war. Folglich wurde die
Zuckerkette D als eine bestimmt, in der SA an das Gal gebunden ist,
das an GN(β1-4)Man(α1-3) gebunden
ist, und auch SA an das Gal gebunden ist, das an GN(β1-4)Man(α1-6) von XXII-PA
gebunden ist, in anderen Worten, worin n2+n'2=n3+n'3=1 in der Formel (6). Demzufolge wurde bestimmt,
daß die
Zuckerkette D XXIX-PA in Tabelle 5 ist.
-
Die
Oligosaccharide XXII bis XXIX erfüllen die Bedingungen in Bezug
auf die Variablen I
x, m
x,
m'
x,
n
x, n'
x, q und p
x (x =
1, 2, 3 oder 4) in der Formel (6), die in der folgenden Tabelle
5 angegeben sind. Und XXII-PA bis XXIX-PA werden durch jeweilige
Markierung der Oligosaccharide XXII bis XXIX mit 2-Aminopyridin
erhalten.
in der
obigen Tabelle 5 bedeutet das Symbol (1), daß eine der zwei Variablen 1
ist und die andere ist 0.
-
Beispiel 6
-
Die
Zuckerkettenfraktion wurde aus 1 mg α1-Glycoproteinsäure (Sigma)
durch Hydrazinolyse und N-Acetylierung erhalten.
-
Zur
Entfernung von SA-Resten wurde die Fraktion mit 0.1 N HCl behandelt,
dann wurde die Mischung auf einer Bio-GelTM-Säule P-4
(Bio-Rad) (25 mm × 900
mm × 2)
chromatographiert. Zuckerketten wurden mit H2O
eluiert, die Fraktionen mit der Elutionsposition entsprechend der
von Isomaltooligosaccharid (DP=21), das einen Polymerisationsgrad
von 21 aufwies, wurden zusammengelegt und lyophilisiert. Die zusammengelegte Fraktion
wurde mit 2-Aminopyridin markiert. PA-Oligosaccharide wurden durch
HPLC mit einer Säule
PALPAK® TYPE
R aufgereinigt, dann erhielt man die Zuckerkette E.
-
50
pmol der Zuckerkette E wurden mit 5 mU endo-β-Galactosidase aus Escherichia
freundii für
eine Dauer von 2 Stunden bei 37 °C
verdaut, ein Teil wurde durch HPLC mit einer Amid-Silica-Säule [Anal.
Biochem. 171, 73–90,
(1988)] analysiert. Der Produktpeak wurde etwa 2.5 Glucoseeinheiten
vor der Zuckerkette E eluiert. Diese Produkt wurde Zuckerkette F
genannt.
-
Diesen
Ergebnissen zufolge könnte
Zuckerkette E eine N-Acetyllactosamin-Einheit in einer bestimmten
Verzweigung der Zuckerkette nach Formel (6) mit den Variablen (I1=I2=I3=I4=m2=m3=m4=1, der Rest war 0) haben, d. h. eine sogenannte
vierantennige Zuckerkette. Endo-β-Galactosidase könnte Gal(β1-4)GN(β1-3)Gal aus
der Zuckerkette E freisetzen und so Zuckerkette F erzeugen.
-
Die
Verzweigung mit einer N-Acetyllactosamin-Einheit wurde mit Kit 2
aus Beispiel 4 bestimmt.
- (Reaktion 1) Zuckerkette F, 10
pmol/5 μl,
wurde mit 4 μl
von Reagenz 2, 2 μl
von Reagenz 5 und 9 μl
destilliertem Wasser vermischt, die Mischung wurde für eine Dauer
von 2 Stunden bei 37 °C
inkubiert. Nachdem die Mischung zum Abbruch der Reaktion für 10 Minuten
bei 100 °C
gekocht wurde, wurden 2 μl
der Mischung durch HPLC unter den Konditionen von 2 und 4 analysiert.
- (Reaktion 2) Zuckerkette F, 1 O pmol/5 μl, wurde mit 4 μl von Reagenz
2, 4 μl
von Reagenz 7 und 7 μl
destilliertem Wasser vermischt, die Mischung wurde für eine Dauer
von 2 Stunden bei 37 °C
inkubiert. Nachdem die Mischung zum Abbruch der Reaktion für 10 Minuten
bei 100 °C
gekocht wurde, wurden 2 μl
von Reagenz 5 zu der Mischung gegeben und die Mischung wurde für eine Dauer
von 2 Stunden inkubiert. Nachdem die Mischung zum Abbruch der Reaktion
für 10
Minuten bei 100 °C
gekocht wurde, wurden 2 μl
der Mischung durch HPLC unter den Konditionen von 2 und 4 analysiert.
-
Ergebnisse
-
Das
Produkt aus Reaktion 1 wurde mit XVI-PA identifiziert als Folgerung
aus der Elutionsposition des Produkts und der Standardzuckerkette
in der HPLC unter den Konditionen von 2 und 4. Folglich sollte Zuckerkette
F durch die Formel (6) mit den Variablen (I1=I2=I3=I4)
dargestellt sein. Das Produkt aus Reaktion 2 wurde auf die gleiche
Weise mit XI-PA identifiziert und demnach wurde die Zuckerkette
F identifiziert mit einer Zuckerkette dargestellt durch Formel (6)
mit den Variablen (m1=m2=
m4=1, m2=0). Diesen
Ergebnissen zufolge wurde Zuckerkette F durch die Formel (6) mit
den Variablen (I1=I2=I3=I4=m2=m3=m4=1, der Rest
war 0) dargestellt. Die Ergebnisse zeigen auch, daß die N-Acetyllactosamin-Einheit an Gal gebunden
war, das an GN(β1-4)GN(α1-6) gebunden
war.
-
Wirkung der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine genaueres, verläßlicheres
und einfacheres Verfahren zur Bestimmung der Struktur von Zuckerketten
bereit, einen Kit zur Verwendung für das genannte Verfahren und
neue Oligosaccharide, die für
das genannte Verfahren als Standards von Nutzen sind.