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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Markierung eukaryotischer (Säuger-)Zellen
durch Verwendung eines Zelloberflächenrezeptors mit einer modifizierten
intrazellulären
Domäne
als selektierbarer Marker.
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Die Identifizierung von Zellen, in
die eine DNA-Sequenz erfolgreich eingebracht wurde, ist ein wesentlicher
Schritt in der rekombinanten DNA-Technologie. Da die DNA-Sequenz,
die eingeführt
wird, nicht notwendigerweise zu einem Phänotyp führt, der auf einfache Weise
selektiert werden könnte,
wird normalerweise eine zusätzliche
DNA-Sequenz eingeführt,
die für
einen selektierbaren Phänotyp
kodiert. Noch immer gibt es nur eine sehr beschränkte Zahl von solchen selektierbaren
Markergenen zur Verwendung in der rekombinanten DNA-Technologie
von eukaryotischen Zellen. Die meisten dieser zur Verfügung stehenden
Markergene wie z. B. die Herpes simplex-Virus Typ 1 Thymidinkinase
(Wigler et al., Cell 1 (1977) 223) oder Hypoxanthinphosphoribosyltransferase
(Jolly et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 80 (1983) 477) entsprechen
Genen oder sind stark verwandt mit Genen, die in der Mehrzahl von
normalen Zellen konstitutiv exprimiert werden oder mit solchen Genen
identisch sind.
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Daher können diese Markergene nur in
speziellen mutierten Zellen verwendet werden, die das entsprechende
Gen nicht exprimieren. Auf der anderen Seite sollte ein bevorzugtes
Markergen nicht in der Mehrzahl von Säugerzellen exprimiert werden
oder wenigstens nicht in bestimmten Geweben oder Zelltypen exprimiert
werden, so dass sie als selektierbare Markergene in der rekombinanten
DNA-Technologie
verwendet werden können,
die diese Zellen einbezieht.
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Pawlink et al. haben die Verwendung
des CD24-Zelloberflächenantigens
als einen dominanten selektierbaren Marker in retroviral vermitteltem
Gentransfer beschrieben (Journal of Cellular Biochemistry, Supplement
17 E, Seite 203, Zusammenfassung S210). Mit diesem Marker konnten
NIH-3T3-Fibroblasten, BAF-3-B-Zellvorläuferzellen
als auch Knochenmarkszellen der Maus durch retrovirale Infektion
markiert werden, und die markierten Zellen wurden durch Analyse
mit fluoreszenzaktivierter Zellsortierung detektiert. Da jedoch
das CD24-Zelloberflächenantigen
normalerweise auf einigen Säugerzellen
exprimiert wird, ist die Verwendung dieses Markers durch die Schwierigkeit
beschränkt,
zwischen Zellen, die normalerweise das CD24-Zelloberflächenantigen
exprimieren und Zellen, die mit diesem Marker markiert sind, zu
unterscheiden.
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Außerdem wurde gefunden, dass
das CD24-Zelloberflächenantigen
nach der heterologen Expression auf der Zelloberfläche nur
in einem geringen Ausmaß präsentiert
wird.
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Die Europäische Patentanmeldung
EP 0 455 460 beschreibt
das thyrosinkinasenegative trkB-Protein, das ein Zelloberflächenrezeptor
ist, dem eine katalytische Thyrosinkinasedomäne fehlt und die daher kein trkB-Signal
in den Zellen auslöst.
EP 0 455 460 beschreibt
die Isolierung und Identifizierung dieses Rezeptors.
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist ein Verfahren zur Markierung einer eukaryotischen (Säuger-)Zelle
durch Exprimieren einer Nukleinsäure
in dieser Zelle, wobei die Nukleinsäure für einen Zelloberflächenrezeptor
kodiert, und durch Präsentieren
des Rezeptors auf der Zelloberfläche,
gekennzeichnet durch die Verwendung einer Nukleinsäure, in
welcher die Region kodierend für
die intrazelluläre
Domäne
des Rezeptors derartig vollständig
oder teilweise deletiert oder modifiziert wird, dass der auf der
Oberfläche
präsentierte
Rezeptor nach Bindung an seinen Bindungspartner keine Signaltransduktion
bewirken kann.
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Vorzugsweise wird die intrazelluläre Domäne vollständig deletiert,
oder einzelne Nukleotide werden modifiziert.
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Vorzugsweise wird eine Nukleinsäure kodierend
den NGF-, CD24- oder den LDL- Rezeptor
verwendet.
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Die Sequenz des humanen NGF-Rezeptors,
der im Folgenden als "Rezeptor
für den
Wachstumsfaktor mit niedriger Affinität (low affinity nerve growth
factor receptor, LNGFR)" bezeichnet
wird, ist in D. Johnson, Cell 47 (1986) 545–554 beschrieben. Vorzugsweise
wird eine Nukleinsäure
verwendet, in der die DNA-Region kodierend die Aminosäuren 245
(beginnend mit Nukleotid 930) bis zum C-Terminus deletiert wurde
(vergleiche SEQ ID NO: 1).
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In SEQ ID NO: 1 wird die extrazelluläre Domäne durch
die Nukleotide 114(ATG)-863 kodiert, die Transmembrandomäne wird
durch die Nukleotide 864–929
kodiert und die intrazelluläre
Domäne
wird durch die Nukleotide 930–1394
kodiert (Reddy et al., Molecular Brain Research 8 (1990) 137–141).
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Es ist möglich, für die Deletion der intrazellulären Domäne die vollständige Domäne oder
nur einen funktionellen Teil zu deletieren, so dass der auf der
Oberfläche
präsentierte
Rezeptor nach Bindung an seinen Bindungspartner keine Signaltransduktion
bewirken kann. Es ist z. B. möglich,
die Nukleotide 943–1512
durch Restriktion mit PvuIII und SstI zu deletieren.
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Die Nukleinsäure kann in die Zielzelle z.
B. durch einen viralen Vektor (vorzugsweise einen Retrovirus) mittels
Lipofektion oder Elektroporation eingebracht werden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist eine DNA, die ein modifiziertes LNGFR kodiert und die in SEQ
ID NO: 1 dargestellt ist, als auch eine eukaryotische Zelle, die
eine derartige Nukleinsäure
enthält.
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Eine Nukleinsäure dieses Typs kann verwendet
werden, um einen derartig modifizierten Zelloberflächenrezeptor
zu exprimieren und den Rezeptor auf der Zelloberfläche zu präsentieren,
derartig, dass der Rezeptor als ein selektierbarer Marker für transfizierte
eukaryotische Zellen verwendet werden kann.
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Die DNA, die einen Rezeptor oder
ein Derivat davon kodiert, wird in einen eukaryotischen Expressionsvektor
durch im Stand der Technik bekannte Verfahren eingebracht. Geeignete
Expressionsvektoren sind dem Fachmann bekannt, vorzugsweise werden
retrovirale Vektoren verwendet. Ebenso können andere virale Vektoren
gemäß dem Stand
der Technik für
den Transfer der Rezeptor-DNA verwendet werden (z. B. Herpesviren,
Adenoviren, Vakziniaviren). Mit einem bestimmten Retrovirustyp,
den sogenannten Doppelkopienvektoren (Yu et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. 83 (1986) 3194–3198),
wurde eine große
Häufigkeit
des rearrangierten Provirus und ein signifikant niedrigerer Virustiter
beobachtet. XSN-Vektorviren
(Bio-Techniques 7 (1989) 980–990)
sind bevorzugt.
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Die rekombinanten eukaryotischen
Expressionsvektoren werden dann in eine eukaryotische Wirtszelle
eingebracht, entweder alleine für
ein Genmarkierungsprotokoll oder in Kombination mit einer weiteren
DNA, die transduziert werden soll, die aber keinen selektierbaren
Phänotyp
hat. Das Einbringen der DNA in die Wirtszelle wird durch Methoden
zur viralen Infektion ausgeführt,
die im Stand der Technik bekannt sind. Des Weiteren kann der Transfer
des Rezeptorgens ebenso durch Verwendung nichtviraler Transfermethoden
erzielt werden (z. B. Elektroporation, liposomaler Transfer, Kalziumpräzipitation).
Zellen, die die exogene DNA enthalten, können dann durch ihre Fähigkeit,
einen Rezeptor in großen
Mengen zu produzieren, erkannt werden. Rekombinante eukaryotische
Zellen, die eine erfindungsgemäße DNA kontrollieren,
können
noch leichter durch ihre Fähigkeit
detektiert werden, ein Derivat des Rezeptors zu produzieren.
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Die Rezeptormarkierung der eukaryotischen
Zellen, die wie oben beschrieben erhalten wurde, erlaubt eine leichte
Selektion und Trennung von solchen Zellen durch Verwendung von Antikörpern, die
an den verwendeten Rezeptor binden. Derartige Antikörper sind
im Stand der Technik bekannt und z. B. von A. Ross et al. (Proc.
Natl. Acad. Sci. 81 (1984) 6681–6685,
EP-A 0 202 055) beschrieben. Außerdem
können
Antikörper gegen
die Rezeptoren durch Verfahren, die aus dem Stand der Technik bekannt
sind, erhalten werden, indem ein Tier mit einem Protein, das durch
erfindungsgemäße DNA kodiert
wird, immunisiert wird, und Isolieren der Antikörper aus dem Serum des immunisierten
Tieres, oder indem Milzzellen des immunisierten Tieres mit immortalen
Zellen wie z. B. einer Myeloma-Zelllinie der Maus fusioniert werden,
um monoklonale Anitkörper
zu erhalten. Diese Antikörper
können
durch Verfahren, die aus dem Stand der Technik bekannt sind, markiert
werden (wie z. B. in J. H. Peters beschrieben, Monoklonale Antikörper, Springer-Verlag, 2. Auflage,
1988, Seiten 285–315).
Geeignete Marker sind Enzyme, Fluoreszenz- oder Chemilumineszenzfarbstoffe.
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Es ist möglich, die markierten Zellen
durch Immunoselektion zu isolieren, indem eine derartige Nukleinsäure in eine
eukaryotische Zelle eingebracht wird. Zu diesem Zweck werden transfizierte
Zellen identifiziert, mit einem markierten Antikörper selektiert, der spezifisch
an den verwendeten erfindungsgemäßen Rezeptor bindet,
und isoliert, indem der Antikörper/Zellkomplex
gespalten wird.
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Durch Verwendung eines immobilisierten
Antikörpers
anstatt eines markierten Antikörpers
können transfizierte
Zellen selektiert werden. Daher wird die feste Phase mit dem immobilisierten
Antikörper
gegen den Rezeptor als Matrix in der Affinitätschromatographie verwendet.
Nach der Trennung von nichttransfizierten Zellen, die den Rezeptor
nicht exprimieren, werden gebundene Zellen z. B. kultiviert und
dann auf Petrischalen über
Nacht vermehrt.
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Die oben beschriebenen Verfahren
sind als diagnostische Werkzeuge für die Identifizierung von Zellen besonders
wichtig, die in einen Säugerorganismus
durch Gentherapieprotokolle eingebracht wurden. Für einige
Anwendungen wie z. B. Knochenmarkstransplantationen ist es von diagnostischem
Wert, zwischen Zellen zu unterscheiden, die aus der Knochenmarkstransplantation
stammen und Zellen, die sich von verbleibenden Zellen des Wirts
ableiten. In diesem Falle werden Knochenmarkszellen transplantiert,
die DNA enthalten, die für
den Rezeptor kodiert, um diese Zellen mit einem Zelloberflächenmarker
auszustatten. Vorzugsweise werden Vorläufer- oder Stammzellen transplantiert,
die gemäß dem Stand
der Technik angereichert wurden (z. B. immobilisierte Anti-CD34-Antikörper) und
die das erfindungsgemäße Gen enthalten.
Nach der Transplantation können
Zellen, insbesondere möglicherweise
auftretende Tumorzellen unterschieden werden, ob sie sich von transplantierten
Zellen oder verbleibenden Zellen des Wirtsorganismus ableiten.
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Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
ist daher die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Immunoselektion
von transfizierten Zellen zur diagnostischen Identifizierung von
Zellen, die durch Einbringen einer DNA kodierend einen Rezeptor,
insbesondere einer erfindungsgemäßen DNA,
markiert wurden.
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Die Hauptanwendung der Markierung
von Blutzellen/Knochenmarkszellen mit den beschriebenen modifizierten
Rezeptoren ist die Beobachtung von Zellen von autologen und ebenso
von allogenen Transplantaten. Bei der Behandlung von Leukämien und
Lymphomen ist es oft notwendig, die Patienten mit einer sublethalen
Dosis von zytostatischen Pharmazeutika oder mit vergleichbaren Dosen
von Strahlung oder mit Kombinationen davon zu behandeln. Um die
Knochenmarksfunktion wiederherzustellen, wird den Patienten entweder
autologes Knochenmark reimplantiert, das vor der Behandlung explantiert
wurde, oder allogenes Mark von einem Spender mit übereinstimmendem
HLA wird implantiert.
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Im Falle einer autologen Knochenmarkstransplantation
könnte
die Kontamination mit Tumorzellen im reimplantierten Material zu
einem Tumorrückfall
führen.
Reinigungsmethoden, um das Mark von Tumorzellen zu reinigen (klonogene
Tumorzellen) werden eingesetzt, aber diese Techniken sind gegenwärtig nicht
zuverlässig.
Im Falle eines Rückfalls
ist es natürlich
nicht möglich,
zwischen diesen möglicherweise
kontaminierenden Tumorzellen und einem Rückfall aufgrund von verbleibenden
Zellen nach der Behandlung zu unterscheiden. Im Falle von allogenen
Knochenmarkstransplantationen ist die Abstoßung des allogenen Marks das Hauptproblem.
Reinigungstechniken sind in E. M. Areman et al. beschrieben: Bone
Marrow and Stem Cell Processing: A Manual of Current Techniques,
F. A. Davies Co., Philadelphia (1992), welches hier durch die Referenz
eingefügt
wird.
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Die Erfindung umfasst weiterhin ein
Verfahren zur Präparation
einer hematopoietischen Zellpräparation
(z. B. Knochenmark oder mobilisierte periphere Blutvorläuferzellen
und/oder Stammzellen), wobei die Zellen mit einem Zelloberflächenrezeptor
markiert sind und wobei die Zellpräparation im Wesentlichen frei
von klonogenen Tumorzellen ist, durch Reinigung unter Verwendung
zytotoxischer Mittel oder Strahlung, durch Transduzieren von den
Zellen mit einer Nukleinsäure,
welche für
einen Zelloberflächenrezeptor
kodiert und in welcher vorzugsweise die Region kodierend für die intrazelluläre Domäne derartig
vollständig
oder teilweise deletiert oder modifiziert wurde, dass die Domäne im Wesentlichen
nicht länger
eine Signaltransduktion bewirken kann, und durch Separieren der
transduzierten von nicht-transduzierten Zellen. Die Separation wird
vorzugsweise durch Inkubieren der Zellen mit einem Antikörper gegen
den Rezeptor ausgeführt,
der vor oder nach der Inkubation immobilisiert wird, durch Separieren
der durch den Antikörper
immobilisierten Zellen von ungebundenen Zellen und durch Isolieren
der hematopoietischen Zellpräparation
durch Spaltung der Antikörper-Rezeptorbindung.
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Wenn nach autologer Transplantation
die transplantierten Zellen mit einem Gen und folglich mit dem davon
abgeleiteten Genprodukt markiert sind, welches in diesen Zellen
nicht vorhanden ist, ist es möglich,
die Zellen direkt nach einer Transplantation zu verfolgen und im
Falle eines Rückfalls
zwischen Tumorzellen, die sich vom transplantierten Material und
verbleibenden Tumorzellen ableiten, zu unterscheiden. Diese Kenntnis führt zu einer
sehr frühen
Bestimmung der weiteren Behandlung auf Basis der Ursache des Rückfalls. Über diesen
diagnostischen Zweck hinaus erlaubt die Genmarkierung in autologen
Transplantationen ebenso die Beobachtung und den Vergleich der Effizienz
von verschiedenen Reinigungsmethoden in relativ kleinen Patientengruppen.
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Für
autologe und vorzugsweise allogene Transplantationen ist das Hauptanwendungsgebiet
die Beobachtung der Abstoßung
von transplantierten Zellen.
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Das klinische Protokoll enthält die folgenden
Schritte:
- a) Explantation von Patientenzellen.
- b) Reinigung von explantierten Zellen gemäß dem Stand der Technik
- c) Transduktion von Patientenzellen mit einem Vektor, der die
modifizierten erfindungsgemäßen Rezeptorgene
enthält.
- d) Fakultative Vermehrung der Patientenzellen unter Selektionsbedingungen,
z. B. mit G418 unter Verwendung der Expression des Neomycinresistenzgens,
das auf dem Vektor kodiert ist, der das modifizierte Rezeptorgen
enhält.
- e) Immunoselektion der markierten Zellen, die das modifizierte
Gen exprimieren und den Rezeptor auf der Oberfläche der Zellen präsentieren.
- f) Reimplantation der angereicherten und markierten Zellen in
den Patienten.
- g) Beobachtung von Knochen/Markproben des Patienten auf das
Markergen durch FACS-Analyse oder ELISA-Techniken.
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Schematisches
Flussdiagramm für
das Genmarkierungsprotokoll
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Die Erfindung umfasst weiterhin ein
Verfahren zur Immunoselektion von transfizierten Zellen durch Einbringen
einer Nukleinsäure
in die Zellen, welche für
einen Zelloberflächenrezeptor
kodiert, in welchem die Region kodierend für die intrazelluläre Domäne des Rezeptors
derartig vollständig
oder teilweise deletiert oder modifiziert wurde, dass der auf der
Oberfläche
präsentierte
Rezeptor nach Bindung an seinen Bindungspartner keine Signaltransduktion
bewirken kann, durch Identifizieren der transfizierten Zellen durch
Inkubation der Zellen mit einem markierten Antikörper, der spezifisch an den
Rezeptor bindet, und durch Zurückgewinnen
der Zellen durch Spaltung vom Antikörper/Zellkomplex.
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Die Erfindung umfasst weiterhin ein
Verfahren zur Immunotrennung von transfizierten Zellen durch Einbringen
einer DNA in die Zellen, welche für einen Zelloberflächenrezeptor
kodiert, in welchem die Region kodierend für die intrazelluläre Domäne des Rezeptors
derartig vollständig
oder teilweise deletiert oder modifiziert wurde, dass der auf der
Oberfläche
präsentierte
Rezeptor nach Bindung an seinen Bindungspartner keine Signaltransduktion
bewirken kann, durch Inkubieren der Zellen mit einem Antikörper gegen
den Rezeptor, der vor oder nach der Inkubation immobilisiert wird,
durch Separieren der durch den Antikörper immobilisierten Zellen
von ungebundenen Zellen, und durch Isolieren der Zellen durch Spalten
der Anitkörper-Rezeptorbindung.
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Eine große Zahl von Studien hat gezeigt,
dass retrovirale Vektoren ein effizientes Werkzeug zum Transfer
von exogener DNA in somatische Zellen sind1.
Im hematopoietischen System der Maus wurde ein effizienter Gentransfer
und eine Expression sowohl in Vorläufer- als auch pluripotenten
Stammzellen sowohl in vitro als auch in vivo erzielt. Niedrigere
Gentransferspiegel wurden in hematopoietischen Vorläufern des Hundes
und des Menschen in Kultur erhalten, in denen signifikante Expressionsspiegel
der transduzierten Gene demonstriert wurden (zusammengestellt in2). Retrovirus-vermittelter Gentransfer wird
zur Zeit in Gentherapieprotokollen zur Behandlung von angeborenen
oder erworbenen Krankheiten verwendet, wie z. B. adenosindeaminasedefizienter
(ADA–)
schwerer kombinierter Immundefizienz (SCID) und fortgeschrittenem
Krebs (zusammengestellt in3). Obwohl signifikante
Anstrengungen unternommen wurden, um die Verfahren zur Reinigung
von menschlichen hematopoietischen Stammzellen zu optimieren und
effiziente Bedingungen für
Gentransfer und -expression zu finden, werden periphere Blutlymphozyten
(PBLs) immer noch als sicherstes zelluläres Verabreichungsvehikel für die menschliche
Gentherapie betrachtet.
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Eine Anzahl unterschiedlicher retroviraler
Vektoren wurde konstruiert und für
den Gentransfer in menschliche hematopoietische Zellen verwendet,
die alle auf dem Gerüst
des Moloney-Leukämievirus
der Maus (Moloney murine leukemia virus, MoMLV) basieren. Die Verwendung
unterschiedlicher Promotoren, die die Expression des interessierenden
Gens antreiben und die Position dieser Sequenzen in Bezug auf die
virale Transkriptionseinheit waren einige der Parameter, die bei
der Generierung alternativer Vektorkonstrukte in Betracht gezogen
wurden4,5,6. Einige dieser Vektoren wurden
verwendet, um menschliche lymphoide Zellen unter verschiedenen Bedingungen
zu transduzieren. Menschliche tumorinfiltrierende Lymphozyten (tumor-infiltrating
lymphocytes, TILs) wurden mit dem retroviralen Vektor N2 transduziert,
der ein Neomycinphosphotransferase (Neo)-Gen trägt und in vitro normale phänotypische
und funktionelle Eigenschaften beibehält7,8.
Bis zu 64 Tage nach in vivo-Verabreichung von Zellen an Melanompatienten
wurden transduzierte Zellen von Tumororten zurückgewonnen9.
Sowohl in menschlichen CD4+ als auch CD8+ T-Zellteilmengen, die von TILs und PBLs
abgeleitet wurden, wurde Gentransfer erzielt10.
Ein retroviraler Vektor zur Expression eines funktionellen CD18-Gens,
das durch einen viralen LTR-Promotor angetrieben wurde, wurde erfolgreich
in Lymphozyten von Patienten transduziert, die durch Leukozytenadhäsionsdefizienz
(LAD) betroffen waren und führte
zur Korrektur von LAD in vitro. Die Expression von menschlichem
ADA, die durch einen ADA-Promotor in einem Doppelkopienvektor6 in PBLs angetrieben wurde, die von Patienten
erhalten wurden, die durch ADA– SCID betroffen sind,
führte
ebenso zur Korrektur der Enzymdefizienz und erlaubte eine Rekonstitution
von Immunfunktionen12,13. Schließlich wurden
retrovirale Konstrukte zur Überexpression
von strukturellen HIV-RNA-Sequenzen
(transaktives responsives Element (trans-acting responsive element
TAR) und Rev-responsives Element RRE), die durch einen RNA- Polymerase 3-Promotor
angetrieben wurden, erfolgreich in eine T-lymphoide Zelllinie eingebracht
und induzierten eine teilweise intrazelluläre Immunisierung gegen HIV14,15. Obwohl in all diesen Fällen gezeigt
wurde, dass retrovirale Vektoren menschliche lymphoide Zellen transduzieren
und die transferierten Gene exprimieren, wurde noch kein Versuch
unternommen, um die unterschiedlichen Vektorkonstrukte auf Stabilität, Effizienz
des Gentransfers und Expression des transduzierten Gens zu vergleichen.
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Der menschliche Rezeptor für den Wachstumsfaktor
mit niedriger Affinität
(LNGFR) wird in der Mehrzahl der menschlichen hematopoietischen
Zellen nicht exprimiert und erlaubt daher eine quantitative Analyse der
transduzierten Genexpression für
jeden Vektor und jedes Zellziel durch Immunfluoreszenzanalyse, sogar auf
der Einzelzellebene. Verschiedene menschliche hematopoietische Zelllinien
myeloiden oder lymphoiden Ursprungs als auch normale mononukleäre Zellen
des Blutes (PBMC) wurden mit vier Vektorkonstrukten transduziert
und auf Stabilität
und Zahl von viralen Integrationen und LNGFR-Expression sowohl auf
der RNA- als auch auf der Proteinebene analysiert. Eine FACS-Analyse
von transduzierten T-Zelllinien und Klonen auf Koexpression von
LNGFR und Zelloberflächenmarkern
wurde ausgeführt,
um Genexpression in einer spezifischen T-Zellsubpopulation zu studieren.
Unter geeigneten hocheffizienten Infektionsbedingungen konnten alle retroviralen
Vektoren eine T-Zellpopulation aus dem normalen Immunrepertoire
transduzieren. Erfindungsgemäß ist daher
LNGFR (in seiner verkürzten
Form ohne die intrazelluläre
Domäne
oder in seiner (im Wesentlichen) nicht modifizierten Form) ein bevorzugter
Marker zur Zellmarkierung, indem die Zellen mit einer Nukleinsäure transfiziert
werden, die für
LNGFR kodiert. Zur Transfektion werden z. B. Vektoren wie z. B.
retrovirale Vektoren oder auch nackte DNA verwendet, z. B. mit Liposomen
als Transfektionsmittel. LNGFR-Marker wird bevorzugt zur Markierung
von Zellen des hematopoietischen Systems verwendet, insbesondere
von hematopoietischen Stammzellen. Insbesondere ist die Verwendung
zur Markierung in der Gentherapie und bei Reinigungsverfahren bevorzugt.
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Effizienter Gentransfer mit einem
retroviralen Vektor in hematopoietische Stammzellen ist immer noch das
erste Ziel der Gentherapie für
viele angeborene und erworbene Erkrankungen. Als Vehikel sind gegenwärtig retrovirale
Vektoren das sicherste und effektivste Werkzeug zum Transfer und
zur Expression exogener DNA in menschlichen hemato-lymphopoietischen
Zellen. Gegenwärtig
basieren alle zugelassenen klinischen Protokolle zum Gentransfer
in Mark- oder Blutzellen auf retroviralen Vektoren1,3.
Obwohl die pluripotente Stammzelle die ideale Zielzelle repräsentiert,
gibt es keine schlüssige
Evidenz über
die Fähigkeit
von retroviralen Vektoren, derartige Zellen mit einer angemessenen
Effizienz zu transduzieren und in ihren Nachkommen eine stabile
Genexpression zu erhalten. Die Ergebnisse der Fortschritte klinischer
Protokolle, die auf Knochenmarksgentransfer basieren, können diese
Probleme klarstellen1,3,10. Zweifellos kann
Gentransfer leichter in peripheren Blutlymphozyten erzielt werden,
einer möglichen
Alternative zu Knochenmarkszellen wenigstens für angeborene und erworbene
Krankheiten des Immunsystems. Jedoch ist es für diesen Zweck notwendig zu
definieren, welcher Anteil von PBLs transduziert werden muss, um
das gesamte Immunrepertoire zu repräsentieren, und ob dies in vivo
stabil gehalten werden kann, was beides notwendige Voraussetzungen
für ein
Gentransferverfahren sind, das von therapeutischer Relevanz ist.
Für diesen
Zweck sind die Effizienz des Gentransfers und das Vektorkonstrukt,
die sowohl die Persistenz als auch die Genexpressionsspiegel beeinflussen,
kritische Faktoren.
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Die gesamte Effizienz des Gentransfers
in menschliche PBLs war strikt vom Infektionsprotokoll abhängig. Beschränkte Zellvermehrung
durch kurzzeitige in vitro-Aktivienang
von Lymphozyten, gefolgt von Gentransfer in PBLs durch Aussetzen
gegenüber Überständen von
Erzeugerzellen führte
zu einem begrenzten Anteil von G418-resistenten Zellen (annähernd 1%
pro Infektionszyklus), wobei eine zusätzliche Variabilität durch den
Titer von Vektorüberständen eingebracht
wurde. Die Effizienz des Gentransfers kann durch stärkere in
vitro-Vermehrung von Zielzellen erhöht werden.
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Die Analyse des Repertoires der Vβ-Verwendung
in der PBL-Population nach drei Infektionszyklen von PBLs mit vektorenthaltenden Überständen, gefolgt
von einer Selektion von transduzieren Zellen durch G418, ergab ein
intaktes Repertoire im Vergleich mit der originalen Kontrollpopulation
von untransduzierten/unselektierten Lymphozyten. Diese Daten zeigen,
dass eine begrenzte Vermehrung von Zielzellen und Verwendung von
vektorenthaltenden Überständen einen
adäquaten
Gentransfer ergab, unabhängig
von der relativ niedrigen Gentransferhäufigkeit, wenigstens wenn die
Vektorüberstände gute
Virustiter haben (> 5 × 105). Niedrige Virustiter in Vektorüberständen ergaben
jedoch begrenzte Vβ-Repertoires.
Dies wurde durch Southern-Blot-Analyse des TCR-β-Ketten-Rearrangements bestätigt, das
ein oligoklonales Muster in der transduzierten/selektierten Population
zeigte. Diese Beschränkung
wurde durch Kokultur von PBLs mit bestrahlten vektorproduzierenden
Zellen umgangen. Dieses Gentransferverfahren ist unabhängig vom
Virustiter signifikant um wenigstens eine Größenordnung effektiver. Durch
Ausnutzen der hohen Effizienz des Gentransfers durch Kokultivieren
und der LNGFR-Expression in transduzierten Lymphozyten wurde ein
einfaches Protokoll erstellt, das Kokultivieren und Immunoselektion
einbezieht und die Herstellung von homogen transduzierten Zellen
ermöglicht.
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Da Kokulturprotokolle immer noch
für eine
klinische Verwendung als unsicher betrachtet werden, wurden Kokulturbedingungen
geschaffen, in denen vektorproduzierende Zellen und PBLs durch eine
poröse Membran
getrennt gehalten wurden, die eine Viruspassage ermöglicht,
während
sie einen Zell-zu-Zell-Kontakt vermeidet. Diese Vorgehensweise hat
einige Vorteile im Vergleich zur Infektion mit Überstand.
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Eine Doppelfluoreszenzanalyse von
G418-selektierten T-Zellen zur Koexpression von LNGFR und verschiedenen
T-Zelloberflächenmarkern
zeigte eine ähnliche
Empfänglichkeit
von allen getesteten Subpopulationen mit offenbar gleicher Gentransfereffizienz.
Außerdem
erhielten wir wenige, aber eindeutige Hinweise auf Gentransfer in
unreifen CD4+/CD8+-Zellen.
Wir haben früher
einen retroviralen vektorvermittelten Gentransfer in T-Zell-Vorläuferzellen
gezeigt, der einem TCR-Rearrangement
vorausgeht13. Die erfindungsgemäßen Daten
zeigen, dass retrovirale Infektion von PBMCs Gentransfer in zirkulierende
Vorläufer
mit niedriger, aber detektierbarer Häufigkeit erlaubt. Dies könnte ein
weiterer Vorteil von Gentransferprotokollen sein, die kurzzeitige
in vitro-Kultur und beschränkte
Vermehrung von Ziellymphozyten einbeziehen.
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Weiterhin wird die Wirkung von Vektorkonstrukten
auf die Gentransfereffizienz und Expression analysiert. In den verwendeten
Vektorkonstrukten wurde das Reportergen alternativ in die retrovirale
Transkriptionseinheit unter die Kontrolle des internen SV40- oder
HSV-TK-Promotors (NSV-N bzw. NTK-N Vektoren) unter dem MoMLV-viralen
LTR (LNSN/SFCM) oder außerhalb
der retroviralen Transkriptionseinheit unter die Kontrolle des menschlichen
ADA-Promotors (der "Doppelkopie"-Vektor-DCN) gebracht.
Die Verwendung eines erfindungsgemäßen Rezeptors als ein Reportergen
ermöglicht
das Studium von Genexpressionsspiegeln in unterschiedlichen PBL-Subpopulationen
mit Einzelzellauflösung.
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Die viralen Titer, die für unterschiedliche
Vektoren in den selektierten Produktionsklonen erhalten wurden,
waren vergleichbar mit Ausnahme der DCN-Produktionszellen, die durchgängig bis
zu fünffach
niedrigere Titer ergaben als diejenigen der anderen drei Vektoren,
was nahelegt, dass die Extrasequenz in der viralen LTR die Transduktionseffizienz
reduzieren könnte,
wahrscheinlich durch Wechselwirken mit dem reversen Transkriptions-/Integrationsprozess.
Dies wird ebenso durch die relativ hohe Tendenz von DCN zur Integration als
ein rearrangierter Provirus wiedergespiegelt, der weiterhin die
gesamte Gentransfereffizienz reduziert, die mit diesem Vektortyp
erhalten werden kann. Ein Rearrangement von integrierten Proviren
wurde in den drei anderen Vektoren mit vernachlässigbarer Häufigkeit beobachtet.
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Die Genexpressionspiegel zeigten,
dass Vektoren basierend auf internen Transkriptionseinheiten bei sowohl
der mRNA-Akkumulation als auch der Proteinexpression wenigstens
ebenso effizienz waren. Die einzige Ausnahme war der sehr hohe Spiegel
von Transkripten, die durch den SV-40-Promotor in zwei unterschiedlichen
Vektoren (NSV-N und LNSN/SFCM) in der EBV-infizierten B- Zelllinie RIM erzeugt
wurden. Die Ursache könnte
eine Wechselwirkung von transaktivierenden EBV-Proteinen mit dem
SV-40-Enhancer sein. Auf der anderen Seite arbeiteten die Vektoren
basierend auf dem MoMLV-LTR- und dem menschlichen ADA-Promotor zur
Expression des Reportergens in allen hematopoietischen Linien sehr
effizient. Die Analyse von T-Zelllinien und -klonen führte im
Wesentlichen zu denselben Ergebnissen. Sowohl LNSN- als auch DCN-Vektoren waren bei
der Schaffung hoher Genexpressionsspiegel in allen T-Zellsubpopulationen
einschließlich
unreifer Vorläufer
sehr effizient und hielten diese Spiegel unverändert durch eine hohe Passagenzahl.
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Es wird geschlussfolgert, dass der
LTR-basierte retrovirale Vektor wahrscheinlich der zuverlässigste und
effizienteste Vektor zum Gentransfer in menschliche PBLs und zur
Expression in menschlichen PBLs ist, während das DC-Konstrukt generell
zu niedriger Gentransfereffizienz aufgrund von sowohl dem niedrigen
Titer als auch der Tendenz zum genomischen Rearrangement führt, obwohl
er sehr gut ist, wenn allein die Genexpression betrachtet wird.
Dieser Konstrukttyp könnte
jedoch der Vektor der Wahl sein, wenn gewebespezifische, induzierbare
oder anderweitig LTR-unabhängige Genexpression
eine vorgeschriebene Notwendigkeit ist, oder auch in Geweben, in
denen LTR-Inaktivierung auftreten könnte. Auch wenn wir diesen
Punkt in der vorliegenden Studie nicht betrachtet haben, könnten menschliche
hematopoietische Stammzellen analog zu dem, was in dem hematopoietischen
System der Maus beobachtet wurde, unter diesen Geweben sein.
-
Die Verwendung eines Gens, das für das Zelloberflächenmolekül LNGFR
kodiert oder für
ein Zelloberflächenmolekül kodiert,
indem die intrazelluläre
Domäne
des Rezeptors derartig vollständig
oder teilweise deletiert oder modifiziert wurde, dass der auf der
Oberfläche
präsentierte
Rezeptor nach Bindung an seinen Bindungspartner keine Signaltransduktion
zur retroviralen vektorvermittelten Zellmarkierung bewirken kann,
stellt klar einen wichtigen Vorteil gegenüber Vektoren dar, die in früheren Genmarkierungsexperimenten
verwendet wurden, die ein Markergen verwendeten, normalerweise das
NeoR-Gen, das nicht auf der Zellmembran exprimiert wird. Dieser
Vektortyp würde
einen möglichen
Vorteil für präklinische
und klinische in vivo-Studien zur Zellmarkierung darstellen.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1:
Retrovirale Vektoren zur LNGFR-Expression (A, C, E, G). Gezeigt
sind schematische Karten von integrierten proviralen Genomen NSV-N
(A), NTK-N (C), LNSN (E) und DCN (G), die die internen Promotoren
SV40 (SV), HSV-TK (TK) und ADA (ADAp) des Menschen anzeigen. Schwarze
Kästen
bezeichnen LTR-Sequenzen. Restriktionsstellen von XbaI und HindIII
(H) sind angezeigt.
-
Die RNA-Spezies, die von jedem Vektor
abstammen, sind durch nummerierte Pfeile auf den Karten dargestellt.
-
2:
Southern-Blot-Analyse der Integration der vier retroviralen Vektoren
(A-D) in einem XbaI-Verdau von DNA der Zelllinien K562 (1), KG1
(2), Raji (3), Daudi (4), RIM (5), MOLT-4 (6) und J.M. (7), die
mit der Neo-Sonde hybridisiert sind. Es sind die Banden zusammen
mit ihrem Molekulargewicht (in kb) angezeigt, die intakten integrierten
Proviren entsprechen. Rearrangement-Banden sind durch Pfeile angezeigt.
-
3 und 4: Unterschiedliche Vektorkonstrukte.
(L: Leadersequenz; EXTR: extrazelluläre Domäne; T: Transmembrandomäne; INTR:
intrazelluläre
Domäne;
schwarze Kästen:
LTR, ψ:
Verpackungssignal)
-
Beispiele
-
Beispiel 1
-
Retrovirale
Vektoren
-
Verschiedene retrovirale Vektoren
zur Expression von LNGFR als Reportergen wurden unter Verwendung
des vollständig
kodierenden 1,5 kb-SstI-Fragmentes der menschlichen LNGFR-cDNA16 oder einer abgeschnittenen LNGFR-cDNA
ohne eine intrazelluläre
Domäne
(z. B. durch Restriktion mit PvuII und SstI) erzeugt. Die NSV-N- und NTK-N-Vektoren
wurden durch Klonieren der LNGFR-cDNA in die alleinigen HindIII
und BglII-Stellen des NSV- bzw. NTK-Vektors erhalten. Der NSV-Vektor
wurde aus dem originalen N2-Vektor17 durch
Insertion des 0,4 kb KpnI/HindIII-Fragmentes, das den frühen SV40-Promotorenhancer
und -Replikationsursprung enthält,
in die einzige XhoI-Klonierungsstelle abgeleitet. Der NTK-Vektor
wurde ebenso von N2 durch Insertion des 852 by Thymidinkinase (TK)-Promotors
vom Herpes-Simplex-Virus (HSV) abgeleitet.
-
Der LNSN-Vektor wurde durch Insertion
der LNGFR-cDNA in die HpaI-Stelle des LXSN-Vektors5 konstruiert.
-
Die LNGFR-cDNA wurde in den DCN-Vektor
(2 Kopien LNGFR) unter der Kontrolle des 0,8 kb SspI/NcoI-Fragmentes
des menschlichen Adenosindeaminase (ADA)-Promotors18 in
die BglII/SnaBI-Stellen des retroviralen N2A Vektors/Polylinkers6 kloniert.
-
Es ist möglich, auf ähnliche Weise eine abgeschnittene
LNGFR-cDNA (ΔLNGFR)
in NSV-N-, NTK-N-, LNSN- und DCN-Vektoren anstatt der LNGFR-cDNA
zu verwenden.
-
Verschiedene erfindungsgemäße Vektorkonstrukte
sind in den 3 und 4 gezeigt.
-
Vektor-DNAs wurden in entsprechende
Viren durch das Transinfektionsprotokoll umgewandelt. Kurz zusammengefaßt wurde
Vektor-DNA in die ektopische ψ2- Verpackszelllinie19 durch standardmäßige Kalziumphosphat-Kopräzipitation20 transfiziert. 48 Stunden nach der Transfektion
wurden ψ2-Überstände geerntet
und zur Infektion der amphotropischen Verpackungszelllinien PA31721 für
16 Stunden in der Anwesenheit von 8 μg/ml Polybren verwendet. Infizierte
PA317-Zellen wurden in DMEM (GIBCO, Grand Island, NY), das mit 10% FCS
(Hyclone, Logan, UT) supplementiert war und 0,8 mg/ml G418 (GIBCO)
enthielt, selektiert und dann zum Erzeugen von helferfreien virusenthaltenden Überständen mit
Titern von 104 bis 5 × 105 cfu/ml
verwendet. Alle Vektoren enthalten das NeoR-Gen, das für Neomycin-Phosphotransferase
kodiert, das eine in vitro-Resistenz gegen das Neomycin analog G418
verleiht.
-
Infektion
von hematopoietischen Zelllinien
-
Alle in dieser Studie beschriebenen
Zelllinien mit der Ausnahme von RIM und J.M. wurden von ATCC erhalten
und in RPMI 1640 (GIBCO) gehalten, das mit 10% FCS supplementiert
war. K562 und KG1 sind myeloide Zelllinien, die aus chronischen
bzw. akuten myelogenen Leukämien
stammen; Raji und Daudi entstammen aus zwei Burkitt-Lymphomen; MOLT-4
wird als eine stabile T-Zellleukämie
(CD8+) betrachtet; RIM ist eine EBV-transformierte
lymphoblastoide Zelllinie; J.M. ist eine CD4+/CD8+-T-lymphoblastoide Zelllinie; A875 ist eine
Zelllinie eines menschlichen Melanoms, die ungefähr 106 LNGFRs/Zelle
exprimiert.
-
5 × 105 Zielzellen
wurden für
16 Stunden mit unverdünnten
viralen Überständen infiziert,
die 8 μg/ml Polybren
enthielten, wuchsen für
weitere 24 Stunden in komplettem Medium und wurden dann in der Anwesenheit
der vorher bestimmten G418-Dosis (0,5–1,5 mg/ml) selektiert. Weitere
Analysen wurden mit Großkulturen
von G418-selektierten Zellen durchgeführt.
-
Infektion
von menschlichen PBMCs
-
Periphere mononukleäre Blutzellen
(peripheral blood mononuclear cells, PBMC) wurden von gesunden Spendern
durch Ficoll-Hypaque-Grandientenseparation (Pharmacia, Uppsala,
Schweden) erhalten und für
72 Stunden unter Stimulation mit Phytohämagglutinin (PHA) und mit menschlichem
rekombinantem Interleukin2 (hu-rIL2)
gehalten (2 μg/ml
gereinigtes PHA, Wellcome, Labs., Dartford, UK; 100 U/ml hu-rIL2,
Roche, Nutley, NJ). Die virale Infektion wurde durch Aussetzen von
stimulierten PBLs gegenüber
einem zellfreien viralen Stamm für
6 Stunden in der Anwesenheit von Polybren (8 μg/ml) ausgeführt. 48 Stunden nach der Infektion
wurden PBLs in RPMI 1640 selektiert, das mit 2 mM L-Glutamin, 1
nichtessentiellen Aminosäuren,
1% Natriumpyruvat, 5% humanem Serum (HS) und 100 U/ml hu-rIL2 (komplettes
Medium) supplementiert war, das 0,4 mg/ml G418 enthielt. Die Zelldichte
wurde während
der zweiwöchigen
G418-Selektion konstant gehalten (5 × 105 Zellen/ml).
Retrovirus-transduzierte menschliche T-Lymphozyten wurden ebenso
in Terasaki-Platten mit verschiedenen Zellkonzentrationen (1 – 103 Zellen/Loch) in komplettem Medium enthaltend
0,4 mg/ml G418 in der Anwesenheit von bestrahlten menschlichen PBLs
als Feederzellen kloniert.
-
Um die retrovirale Infektionseffizienz
zu verbessern, wurden menschliche PBLs mit virusproduzierenden Zellen
für 48–72 Stunden
in komplettem Medium kokultiviert. Die Kokultivierung wurde ebenso
in Transwell-Platten (Costar, Cambridge, MA) ausgeführt, um
Zell-zu-Zell-Kontakte zu vermeiden. 3 × 105 Produktionszellen
wurden in den Clusterplattenlöchern
von 6-Loch-Schalen ausgesäht
und bei 37°C
O/N inkubiert. 5 × 105 stimulierte PBLs wurden in die Transwells
hinzugegeben und für
48– 72
Stunden in der Anwesenheit von 8 μg/ml
Polybren wachsen gelassen.
-
Retrovirus-transduzierte Zellen wurden
durch Durchflusszytometrie auf Rezeptorexpression untersucht und
für weitere
Analysen vermehrt.
-
DNA-Analyse
-
DNA mit hohem Molekulargewicht wurde
aus Zellen durch standardmäßige Phenol/Chloroformextraktion20 erhalten, vollständig in 5-μg-Aliquots mit passenden Restriktionsenzymen
(GIBCO-BRL) verdaut, in 0,8%igen Agarosegelen bei 1,5 V/cm in Tris-Acetat-EDTA-Puffer
elektrophorisiert, unter Verwendung von Southern- Kapillarblotting20 auf
eine Nylonmembran (Hybond-N, Amersham, Buckinghamshire, UK) übertragen
und mit einer Sonde hybridisiert, die mit 107 dpm
[32P] markiert war.
-
Southern-Blot
zur DNA-Analyse
-
Sonden:
-
- 1) pSV-neo-Fragment und
- 2) Fragment, dass die konstante TCR-β-Region enthält
-
DNA-Sonden waren das 1,2 kb-HindIII/SmaI-Fragment
von pSV2-neo22 und das HincII-3'-Fragment des YTJ-2-cDNA-Klons,
das die konstante Region des menschlichen TCR-β enthielt23.
Die Filter wurden unter hochstringenten Bedingungen gewaschen und
mit Kodak X-AR 5-Filmen bei –70°C exponiert.
-
Northern-Blot zur RNA-Analyse
-
Sonden:
-
- 1) pSV2-neo-Fragment und
- 2) Fragment der LNGFR-cDNA
-
Die zelluläre Gesamt-RNA wurde mit der
Guanidin-Isothiocyanattechnik24 extrahiert
und nach poly(A)+ durch Oligo-(dT)-Cellulosechromatographie20 selektiert. 5 μg poly(A)+-RNA
wurde auf einem 1%igem Agarose-Formaldehydgel nach Größe fraktioniert,
durch Northern-Kapillarblotting25 auf eine
Nylonmembran übertragen
und hybridisiert, gewaschen und wie für Southern-Blots beschrieben
exponiert. DNA-Sonden
waren ein 1,2 kb-HindIII-SmaI-Fragment von pSV2-neo und das 1,5
kb Sst I-Fragment der LNGFR-cDNA16.
-
Zelloberflächenphänotyp
-
Die LNGFR-Expression wurde durch
Durchflusszytometrie beobachtet unter Verwendung von
- 1) antihumanem LNGFR mit einer Fluoresceinmarkierung und
- 2) PE-konjugiertem antihumanem MoAbs.
-
Die LNGFR-Expression auf der Zelloberfläche wurde
mittels Durchflusszytometrie unter Verwendung des antihumanen monoklonalen
LNGFR-Antikörpers
20.4 (ATCC) der Maus mit einem indirekten Fluoreszenzmarkierungsverfahren
beobachtet. Der Zelloberflächenphänotyp von
T-lymphozytären
Linien und Klonen wurde mittels Durchflusszytometrie unter Verwendung
von PE-konjugierten antihumanen CD4 (T4)-, CD8 (T8)-, CD5-, B4-,
CD25R-, Leu7-, CD34-monoklonalen Antikörpern (MoAb) (Coulter Immunology,
Hialeah, FL) bestimmt. Kurz zusammengefasst wurden 5 × 105 Zellen mit 100 μl verdünnten Antikörpern für 30 min bei 4°C gefärbt, 2 × in Medium
ohne FCS gewaschen und in 0,5 ml PBS zur FACS-Analyse oder in 100 μl verdünntem FITC-konjugiertem
sekundärem
Antikörper
resuspendiert. Eine Doppelfärbungsanalyse
wurde durch aufeinanderfolgende Inkubation mit FITC- und PE-konjugierten
Antikörpern
durchgeführt.
-
Analyse der
Verwendung der TCR-Vβ-Kette
mittels PCR
-
Aus PBLs und T-Zelllinien wurde die
Gesamt-RNA unter Verwendung von GTC extrahiert,26 unter
Verwendung von Oligo-dt- und dG-Schwänzen in cDNA revers transkribiert,27 ein Zwanzigstel der erhaltenen DNA wurde
unter Verwendung von Vβ-Cβ-spezifischen
Oligonukleotiden einer PCR unterworfen,28 und
einer Anker-PCR unter Verwendung eines Cβ-spezifischen Oligonukleotids
(5'-TGCTGACCCCACTGTCGACCTCCTTCCCATT-3') (SEQ ID NO: 2)
wie in Referenz 27 beschrieben unterworfen. Die PCR-Amplifikationszyklen
wurden bei 94°C
für 45'', 57°C
für 45'' und 72°C für 1' durchgeführt. Das amplifizierte Produkt
wurde gelgereinigt und in einen Bluescript-Plasmidvektor kloniert.
Cβ-positive
Kolonien wurden auf verschiedene Platten repliziert und auf Nitrocellulosefilter übertragen
und mit Vβ-spezifischen
Oligonukleotiden28,29 unter den folgenden
Bedingungen hybridisiert: 6 × SSC,
1% Blotto, 0,1% SDS und 5 mM EDTA bei 42°C für 3–6 Stunden, für 1 Stunde
bei derselben Temperatur in 6 × SSC
gewaschen und gegenüber
einem Röntgenfilm
bei Raumtemperatur für
6–12 Stunden
exponiert.
-
Ergebnisse
-
Erzeugung
von rekombinanten Retroviren zur Expression von LNGFR
-
Verschiedene retrovirale Vektorkonstrukte
zur LNGFR-Expression wurden entwickelt und zur Erzeugung von virusproduzierenden
Zelllinien verwendet. Das NSV-N-Konstrukt
(1A) und das NTK-N-Konstrukt
(1C) basieren auf internen
Promotoren, die die LNGFR-cDNA treiben, z. B. der frühe SV40-Promotor
bzw. der HSV-TK-Promotor. Im LNSN-Vektor (1E) wird das LNGFR-Gen vom viralen LTR
exprimiert. Im DCN-Konstrukt (1G)
ist die LNGFR-cDNA unter der Kontrolle des menschlichen ADA-Promotors
innerhalb der U3-Region des 3'-LTR.
Die SFCN-Konstrukte enthalten ein abgeschnittenes LNGFR-Gen, worin
die intrazelluläre
Domäne
deletiert ist (ΔLNGFR).
Nach Infektion von Zielzellen wird das transduzierte Gen dupliziert
und zum 5'-LTR übertragen6, wobei ein Provirus erzeugt wird, der zwei
Kopien des ADA-LNGFR-Minigens enthält. Alle Vektoren trugen das
NeoR-Gen unter der Kontrolle von entweder dem vitalen LTR (NSV-N,
NTK-N und DCN) oder dem frühen
SV40-Promotor (LNSN und SFCM).
-
Die Vektoren wurden zur Transduktion
des LNGFR-Gens (bzw. des abgeschnittenen LNGFR-Gens) in menschliche
hematopoietische Zelllinien unterschiedlicher Herkunft und zur Transduktion
in menschliche PBLs verwendet, und sie sind alle in der Lage,
- 1) menschliche Zielzellen zu transduzieren,
- 2) zu integrieren und intakte Proviren zu bilden, und
- 3) das Reportergen zu exprimieren.
-
Die vitalen Titer der amphotropischen
Produktionszelllinien betrug von 1 × 104 bis
5 × 105 cfu/ml für NSV-N-, NTK-N-, LNSN- und
SFCM-Vektoren und von 5 × 103 bis 1 × 104 cfu/ml für DCN.
-
Molekulare
Analyse der viralen Integration in menschliche hematopoietische
Zelllinien
-
Zur initialen Musterung der unterschiedlichen
Vektoren wurde eine Anzahl von Tumorzelllinien hemato-lymphopoietischen
Ursprungs als Zielzellen zum Gentransfer verwendet. Zwei myeloide
Zelllinien (K562 und KG1), zwei Burkitt-Lymphome (Raji und Daudi),
eine EBV-transformierte lymphoblastoide Zelllinie (RIM) und zwei
T-lymphoblastoide
Zelllinien (MOLT-4 und J.M.) wurden mit den vier retroviralen Vektoren
transduziert und in der Anwesenheit von G418 selektiert. Eine molekulare
Analyse von retroviralen Integrationen wurde durch Southern-Blotting
ausgeführt,
um die Größe des integrierten
Virus und die Kopienzahl (ungefähr
1–5 Kopien/Zelle)
zu detektieren. Genomische DNAs wurden mit XbaI verdaut, das sowohl
5'- als auch 3'-LTRs aller Vektoren
schneidet (1) und die
Detektion der Größe der integrierten
Proviren ermöglicht,
und wurden mit BglII verdaut, das nur in genomischen DNAs schneidet
und die Abschätzung
der Zahl der Integrationsstellen erlaubt. XbaI- und BglII-verdaute
DNAs wurden nacheinander mit Sonden hybridisiert, die für die NeoR- und
LNGFR-Gene spezifisch waren.
-
Die Integration des NSV-N-Vektors
erzeugte in allen G418-selektierten Zelllinien eine einzige XbaI-Bande
der erwarteten Größe von 5,1
kb, die einem intakten Provirus entspricht (2A). In den Raji-Zellen wurde eine zusätzliche
Bande mit geringerer Größe beobachtet,
was die Integration eines rearrangierten Provirus anzeigt (2A, Spur 3).
-
Auf ähnliche Weise erzeugte XbaI-Verdau
in den DNAs aller NTK-N-infizierten Zelllinien eine einzelne Bande
der erwarteten Größe von 5,4
kb (2B). Eine zusätzliche
Bande wurde nur in der RIM-Probe detektiert (2B, Spur 5), wahrscheinlich aufgrund
der Anwesenheit eines rearrangierten Provirus. Eine einzige Bande
von 4,3 kb wurde in allen Proben gesehen, die mit dem LNSN- und
SFCM-Vektor transduziert wurden, wobei kein Hinweis auf virale Rearrangements
gefunden wurden (2C).
Im Gegensatz dazu waren die Muster viraler Integrationen in DNAs
von Zellen, die mit DCN infiziert wurden, durch häufige Rearrangements
gekennzeichnet (2D).
Alle DCN-transduzierten Zelllinien zeigten die Anwesenheit einer
5,4 kb-Bande, die dem intakten Provirus entspricht, aber in allen
Zelllinien bis auf eine (KG1) wurde eine zusätzliche Bande von 3,2 kb detektiert.
Der relative Anteil der beiden Banden war in den analysierten Proben
verschieden und bewegte sich vom Vorherrschen des intakten Provirus
(MOLT 4, 2D, Spur 6)
bis zum Überwiegen
des rearrangierten Provirus (Raji, 2D,
Spur 3). Wiederholte Infektionen mit demselben retroviralen Stamm
zeigte an, dass das Verhältnis
zwischen intaktem und rearrangiertem Provirus ein zufälliges nichtzellspezifisches
Ereignis ist.
-
Wie in den Zelllinien beobachtet
wurde, die mit allen anderen Vektoren transduziert wurden, zeigte
das BglII-Muster, dass eine DCN-Infektion polyklonale Integration
in allen Zelllinien bewirkte.
-
Um die Natur und den Mechanismus
zu untersuchen, der für
die Erzeugung des rearrangierten Provirus verantwortlich ist, führten wir
zusätzliche
Verdaue von genomischen DNAs mit HindIII durch, das zweimal im ADA-LNGFR-Minigen
schneidet, gefolgt von Hybridisieren mit der LNGFR-Sonde. Die vergleichende
Analyse der Restriktionsmuster von XbaI und XbaI/HindIII mit beiden
Sonden zeigte an, dass die 3,2 kb-Bande einem rearrangierten Provirus
entsprach, dem das ADA-LNGFR-Minigen von beiden LTRs fehlte. Ebenso
wurden während
der Selektion der DCN-Produktionszelllinien defekte Proviren mit
großer
Häufigkeit
detektiert. Die Klone, die in allen unseren Experimenten verwendet
wurden, enthielten nur das intakte Provirus, was anzeigt, dass die
Erzeugung von defekten Proviren während der Integration in der
Zielzelle auftritt und nicht aufgrund von Defekten in der Produktionszelllinie.
-
Zusammenfassend führte die Infektion aller Zelllinien
mit NSV-N, NTK-N, LNSN und SFCM zu G418-resistenten Populationen,
die eine niedrige Kopienzahl von meistens nichtrearrangierten Proviren
trugen, während
Infektion mit dem DCN-Vektor mit großer Häufigkeit einen gängigen rearrangierten
Provirus erzeugte, der höchstwahrscheinlich
vom Verlust des ADA-LNGFR-Minigens vom 3'-LTR des retroviralen Vektors während des
Integrationsprozesses herrührte.
Dieses Problem könnte
durch die Größe und Natur
des inserierten Gens im viralen LTR verursacht sein, ähnliche
Beschränkungen
mit anderen "Doppelkopie"-Vektorkonstrukten
wurden nicht beobachtet12–14.
-
Vektorvermittelte
LNGFR-Expression in menschlichen hematopoietischen Zelllinien
-
Die Expression von LNGFR, das von
unterschiedlichen retroviralen Vektoren transduziert wurde, wurde
sowohl auf der Protein- als auch auf der mRNA-Ebene untersucht.
Die LNGFR-Expression auf der Zelloberfläche in den G418-selektierten
Zelllinien wurde quantitativ durch Durchflusszytometrie mit einem
Anti-LNGFR-MoAb analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefasst.
Die meisten der NSV-N-
und NTK-N-transduzierten Zelllinien zeigten einen niedrigen bis
mittleren Spiegel des Oberflächen-LNGFR,
der als relative mittlere Fluoreszenz ausgedrückt ist (< 100 willkürliche Einheiten). Hohe LNGFR-Expression
(202 willkürliche
Einheiten) wurde nur in der EBV-infizierten RIM-Zelllinie beobachtet,
die mit NSV-N transduziert war. LNGFR-Expression wurde nicht in
der NTK-N-transduzierten MOLT-4-Zelllinie detektiert, obwohl kein
Rearrangement des proviralen Genoms in XbaI-verdauter genomischer
DNA detektiert wurde (2B,
Spur 6). Wiederholter Gentransfer mit diesem Vektor in derselben
Zelllinie ergab übereinstimmend
negative Ergebnisse.
-
Alle Zelllinien, die mit LNSN- und
SFCM-retroviralen Vektoren transduziert waren, exprimierten LNGFR
bei mittleren bis hohen Spiegeln (50–200 willkürliche Einheiten) (Tabelle
I).
-
Tabelle
I
FACS-Analyse der LNGFR-Expression in menschlichen hematopoietischen
Zelllinien transduziert durch die vier retroviralen Vektoren
-
Die meisten der DCN-transduzierten
Zelllinien exprimierten mittlere oder hohe LNGFR-Spiegel (50–200 w.
E.). Die FACS-Profile von DCN-transduzierten Zelllinien korrelierten
mit Ergebnissen, die aus einer Southern-Analyse erhalten wurden,
die besagen, dass Zelllinien, die zusätzlich zu einem intakten ein
rearrangiertes Provirus enthielten, biphasische Kurven mit einem
negativen und einem positiven Peak proportional zu der relativen
Intensität
der Banden zeigten, die intakten bzw. rearrangierten Proviren entsprachen.
-
Die Expression von vektorspezifischen
RNAs in transduzierten Zellen (K562) wurde durch Northern-Blotting
von poly(A)+-RNA bestimmt, die aus G418-selektierten
Zelllinien isoliert wurde und mit LNGFR- und Neo-Sonden hybridisiert
wurde. Die erhaltenen Muster stimmten mit den erwarteten Transkriptionsprofilen aller
retroviralen Vektoren überein.
In den NSV-N- und NTK-N-transduzierten Zellen hybridisierte eine
ungespleißte
und eine gespleißte
RNA-Spezies sowohl mit der LNGFR- als auch der Neo-Sonde. Die SV-40-
und TK-abgeleiteten subgenomischen Transkripte, die die LNGFR-spezifische
mRNA enthielten, wurde nur nach Hybridisierung mit der LNGFR-Sonde
beobachtet. LNSN- oder SFCM-transduzierte Zellen exprimierten nur die
ungespleißte
RNA-Form, die sowohl mit der NeoR- als auch der LNGFR-Sonde hybridisierte.
Dies stimmt mit der beschriebenen Inaktivierung der Spleißungsdonorstelle
im LXSN-Vektor überein,
von dem LNSN und SFCM abgeleitet wurden5.
Ein kürzeres
Transkript, das der SV40-abgeleiteten NeoR-mRNA entsprach, hybridisierte
nur mit der NeoR-Sonde.
-
Der DCN-Vektor erzeugte zwei LTR-abgeleitete
genomische Transkripte, eine ungespleißte bzw. eine gespleißte Form.
Eine dritte RNA-Spezies wurde vom ADA-Promotor transkribiert und höchstwahrscheinlich als
das hauptsächliche
mRNA-Template zur
LNGFR-Synthese verwendet. Der relative Beitrag des ADA-Promotors
im 5'- oder im 3'-LTR zum LNGFR-Transkript
kann durch diese Technik nicht beurteilt werden. Eine langsam wandernde
RNA-Form könnte
ein Durchlesetranskript darstellen, das vom ADA-Promotor im 5'-LTR iniziiert wurde
und an der poly(A)-Bindungsstelle im 3'-LTR terminierte. Ebenso wurden zwei
zusätzliche
unerklärliche
RNA-Spezies detektiert, die nur mit der NeoR-Sonde hybridisierten.
Diese Transkripte, die in allen DCN-transduzierten Zelllinien vorhanden
waren, waren die einzige RNA-Spezies, die in Raji-Zellen detektiert wurden,
die LNGFR nicht exprimierten und nur rearrangierte Proviren trugen,
wie durch Southern-Blot-Analyse gezeigt wurde. Es ist daher wahrscheinlich,
dass diese Transkripte für
den rearrangierten Provirus spezifisch sind, dem das ADAp-LNGFR-Minigen fehlt.
-
Das RNA-Expressionsmuster, das in
den anderen Zelllinien beobachtet wurde, war mit demjenigen vergleichbar,
das mit K562 erhalten wurde, mit der einzigen Ausnahme der EBV-infizierten
RIM-Zelllinie, die übereinstimmend
hohe Spiegel SV40-abgeleiteter Transkripte von NSV-N, LNSN und SFCM
zeigte.
-
Effektivität von vektorvermitteltem
Gentransfer in menschliche PBLs
-
Menschliche PBLs wurden mit retroviralen
Vektoren unter PHA- und IL-2-Stimulation infiziert. Um die Infektionshäufigkeiten
abzuschätzen,
wurden menschliche T-Zellen 48 Stunden nach der Infektion unter
beschränkenden
Verdünnungsbedingungen
(1– 103
Zellen/Loch) kultiviert. Infizierte und nichtinfizierte Kontrollzellen
wurden in der Anwesenheit oder Abwesenheit von 0,4 mg/ml G418 kultiviert.
Das Zellwachstum wurde 14 Tage nach Platieren ausgewertet, als keine überlebenden
Zellen in Löchern
detektiert werden konnten, die uninfizierte Zellen in Anwesenheit
von G418 enthielten. Die gesamte Infektionshäufigkeit bewegte sich von weniger
als 1% bis 5,1% abhängig
vom viralen Titer der Vektorüberstände. Jedoch
wurde eine signifikante Variabilität zwischen unterschiedlichen
Donoren beobachtet. Die Effizienz des Gentransfers kann durch mehrfache Infektionszyklen
oder durch Kokultivieren erhöht
werden. Kokultivieren von PBLs mit bestrahlten virusproduzierenden
Zelllinien für
48 Stunden ermöglicht übereinstimmend
eine gute Gentransfereffektivität
(10–15%). Eine
Doppelfluoreszenzanalyse von LNGFR und T-Zellmarkern schloss die
Möglichkeit
einer Kontamination durch vektorproduzierende Zellen in der LNGFR-positiven
Population aus. In dem Experiment wurde die Häufigkeit der LNGFR-Expression
vollständig
durch die Expression der transduzierten Gene von infizierten PBLs verursacht,
da alle in der FACS-Analyse positiven Zellen das menschliche CD3
koexprimierten. Unabhängig von
der anfänglichen
Effizienz des Gentransfers können
transduzierte PBLs bis zur Homogenität entweder durch negative Selektion
mit G418 oder durch positive Immunoselektion mit magnetischen Kügelchen
selektiert werden, die an einen monoklonalen Antikörper gekoppelt
sind, der gegen das LNGFR gerichtet ist. In dem repräsentativen
Experiment war eine einzige Immunoselektionsrunde ausreichend, um
die Population transduzierter Zellen von uninfizierten PBLs zu trennen.
Nachdem die magnetischen Kügelchen
entfernt waren, wurde eine homogene Population von transduzierten
Lymphozyten ohne signifikanten Verlust an transduzierten Zellen
erhalten.
-
Um die Effizienz von viralen Vektoren
zur Infektion humaner PBLs zu untersuchen, wurde eine Anzahl von
PBL-Großkulturen
unabhängig
voneinander transduziert, indem sie Überständen ausgesetzt wurden, die die
unterschiedlichen retroviralen Vektoren enthielten und indem sie
mit G418 auf die Anwesenheit des Vektors und die Expression selektiert
wurden. 10 der vektortransduzierten Kulturen (2 durch NSV-N, 3 durch
NTK-N, 2 durch LNSN/SFCM und 3 durch DCN) wurden auf die proviralen
Integrationen durch Southern-Blotting analysiert. Eine Hybridisierung
mit der NeoR-Sonde des repräsentativen
XbaI, das sowohl 5'-
als auch 3'-LTRs
aller Vektoren schneidet (1),
ermöglicht
die Detektion der Größe von integrierten
Proviren, und eine Hybridisierung mit BglII, das nur in genomischen
DNAs schneidet, erlaubt die Bestimmung der Zahl der Integrationsstellen.
In allen Lymphozytenkulturen, die mit NSV-N, NTK-N und LNSN/SFCM
transduziert wurden, wurden nur Banden detektiert, die dem intakten
integrierten Provirus entsprachen, während eine zusätzliche
Bande in allen DCN-transduzierten Kulturen beobachtet wurde, die
einem rearrangierten Provirus entsprach.
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Schließlich ergab die Analyse der
proviralen Integrationen, dass NSV-N-, NTK-N- und LNSN-/SFCM-transduzierte T-Zellkulturen
weitgehend polyklonal waren, während
DCN-transduzierte Kulturen im Wesentlichen oligoklonal waren, wie
es durch die Anwesenheit einer vorherrschenden und nur wenigen kleinen
Banden angezeigt wird. Wie weiter oben vorgeschlagen ist dies wahrscheinlich
durch einen niedrigeren viralen Titer verursacht und könnte durch
unterschiedliche Gentransferprotokolle umgangen werden, die eine Kokultivierung
von Zielzellen mit vektorproduzierenden Zelllinien einschließen.
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Vektorvermittelte Expression
des LNGFR in menschlichen T-Lymphozyten
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Die LNGFR-Expression auf der Zelloberfläche wurde
durch FACS-Analyse in insgesamt 23 retroviralen vektortransduzierten
T-Lymphozytenkulturen analysiert (5 NSV-N-, 8 NTK-N-, 5 LNSN- und
5 DCN-transduzierte Zelllinien) detektiert. LNGFR-Expression war in
allen NSV-N-transduzierten Zellen und in sechs von acht NTK-N-transduzierten Zellkulturen
niedrig. Die verbleibenden zwei NTK-N-transduzierten T-Zelllinien zeigten
mittlere LNGFR-Expressionsspiegel. Heterogene Expressionsspiegel
wurden in LNSN-SFCM-Zellkulturen beobachtet, wobei zwei Linien niedrige
Spiegel exprimierten, zwei mittlere Spiegel und eine hohe Spiegel von
LNGFR. In DCN-transduzierten Zellen exprimierten vier von fünf Linien
niedrige Spiegel und eine einen mittleren Spiegel von LNGFR.
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Um die infizierten Zellen zu charakterisieren,
testeten wir 13 transduzierte Zelllinien auf Expression von lymphozytären Differenzierungsantigenen
der Zelloberfläche
unter Verwendung von monoklonalen Antikörpern Anti-CD4, -CD8, -CDS,
-B4, -Leu7, -CD25R und -CD34. Alle getesteten Zelllinien waren positiv
für CD5-
und CD25R-Expression
und negativ für
Leu7-, B4- und CD34-Expression (Daten nicht gezeigt). Acht von dreizehn
analysierten Kulturen waren LNGFR+/CD8+, eine war LNGFR+/CD4+ und vier waren positiv für LNGFR
und enthielten unterschiedliche Prozentwerte von Zellen, die CD8
und CD4 koexprimierten. Ein Vorherrschen des CD8+-Phänotyps in
den mit PHA und IL-2 stimulierten Kulturen wurde ebenso in den uninfizierten Kontrollzelllinien
beobachtet und stellt wahrscheinlich eine konstante Tendenz des
T-Zellkulturverfahrens dar. Im Allgemeinen beobachteten wir keine
bevorzugte Transduktion bestimmter zellulärer Teilmengen durch irgendeinen
der vier retroviralen Vektoren.
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T-Zellklone wurden aus vektortransduzierten
T-Zellkulturen durch Platieren von Zellen in begrenzender Verdünnung erhalten
(1000, 100 und 10 Zellen/Loch), wobei eine mittlere Infektionshäufigkeit
von ungefähr 1%
berücksichtigt
wurde. 72% aller untersuchten Klone waren LNGFR+/CD4+ und 28% LNGFR+/CD8+. Ein Vorherrschen des CD4+-Phänotyps wurde
ebenso in nichtinfizierten Kontroll-T-Zellen beobachtet, die von
denselben Donoren kloniert wurden, und dies wird als Standardbefund
unter unseren Klonierungsbedingungen betrachtet. Außerdem wurde
eine retrovirale Transduktion und eine LNGFR-Expression in doppelpositiven CD4+/CD8+-Klonen erzielt.
Diese Ergebnisse zeigen, dass eine retrovirale Infektion nicht nur
in reifen CD4+- und CD8+-Zellen
auftreten könnte,
sondern ebenso in unreifen CD4+/CD8+-doppelpositiven
peripheren Blutlymphozyten.
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Analyse des
T-Zell-Repertoirs in vektortransduzierten T-Lymphozyten
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Wie oben gezeigt, zeigte eine Southern-Blot-Analyse
von viralen Integrationen die polyklonale Natur der vektorinfizierten
T-Zellkulturen. Dies wurde weiterhin durch eine molekulare Analyse
von T-Zellrezeptor-(TCR)β-Kettenrearrangements
mit Xba I-verdauten DNA-Proben bestätigt, die mit einer Sonde hybridisierten,
die spezifisch für
die konstante Region der TCR β-Kette
waren. Ein polyklonales Muster ohne vorherrschende Banden zusätzlich zum
Keimbahnmuster wurde in T-Zellkulturen detektiert, die mit NSV,
NTK-N und LNSN/SFCM transduziert waren. Die Anwesenheit begrenzter
Anzahlen vorherrschender Rearrangementsbanden wurde wie für oligonale
Zellpopulationen in DCN-infizierten Kulturen beobachtet.
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Eine weitere Bestätigung dieser Beobachtungen
wurde durch eine systematische Analyse der Verwendung der TCR Vβ-Kette in
transduzierten Lymphozyten erhalten. Nach einem einzigen Infektionszyklus von
PBLs durch vektorenthaltende Überstände, gefolgt
von Selektion von transduzierten Zellen durch G418 wurde die Gesamt-RNA
der selektierten Lymphozytenpopulation revers transkribiert, und
die erhaltene DNA wurde einer PCR unter Verwendung von Vβ-Cβ-spezifischen
Oligonukleotiden und einer Anker-PCR unterworfen, die ein Cβ-spezifisches
Oligonukleotid wie im Methodenabschnitt beschrieben verwendete.
Die Analyse der durch Vβ-spezifische
Oligonukleotide amplifizierten Produkte zeigte ein identisches Repertoir
im Vergleich zu der originalen Kontrollpopulation von untransduzierten/unselektierten
Lymphozyten. Ähnlich
zu den Ergebnissen der Southern-Blot-Analyse von Rearrangements
der TCR-β-Kette
produzieren niedrige virale Titer in Vektorüberständen ein beschränktes Vβ-Repertoir
(Daten nicht gezeigt). Diese Beschränkung von Vektoren mit niedrigen
Titern könnte
durch mehrfache Infektionszyklen oder durch Kokultivieren von PBLs
mit der Produktionszellllinie umgangen werden.
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