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Verwandte Anmeldungen
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Diese Anmeldung ist eine Teilfortsetzung
von U.S. Patent 5.679.347 (U.S. Nr. 08/080.072, eingereicht am 21.
Juni 1993), das eine Teilfortsetzung von U.S. Nr. 07/989.790 ist,
eingereicht am 10. Dezember 1992, und nun zurückgezogen ist.
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Erfindungsgebiet
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Die hier offengelegte Erfindung betrifft
Verfahren zum Nachweis der Anwesenheit eines CD1-präsentierten
Antigens in einer Probe, Verfahren zur Isolierung CD1-präsentierter
Antigene aus einer Probe, Impfstoffe, die CD1-präsentierte
Antigene, und Zelllinien, die für
die Isolierung, Identifizierung und Charakterisierung von CD1-präsentierten
Antigenen zweckdienlich sind. Die CD1-präsentierten Antigene
der Erfindung stimulieren wie MHC-präsentierte Antigene α:β TCR T-Zellen,
eine proliferative Antwort zu entwickeln. Allerdings sind anders
als MHC-präsentierte
Antigene CD1-präsentierte
Antigene nichtpolypeptidartige hydrophobe Antigene. Insbesondere
umfasst ein von Mycobakterien-Species isoliertes CD1b-präsentiertes
Antigen eine Mycolsäure.
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Beschreibung der Grundlagen
der Technik
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Das Immunsystem und die
T-Zellen
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Tiere besitzen eine komplexe Phalanx
molekularer und zellulärer
Abwehrsysteme, die insgesamt als Immunsystem bezeichnet sind und
potentiell gesundheitsschädliche
fremde oder endogene aber abnormale Zellen (dies können jeweils
z. B. Pathogene wie beispielsweise Bakterien oder Viren, und kanzeröse oder
Pathogen-infizierte Zellen sein) erkennen und attackieren, aber
endogene normale Zellen tolerieren. Wenn das Immunsystem von fremden
oder abnormalen Biomolekülen
stimuliert worden ist, unternimmt es verschiedene Aktivitäten, um
die Pathogene oder kanzeröse
oder Pathogen-infizierte Zellen zu neutralisieren und zu zerstören, mit
denen die fremden oder abnormalen Biomoleküle assoziiert sind. Diese Aktivitäten, zusammen
als Immunantwort bekannt, können
aus einer Zellvermittelten Immunantwort, einer humoralen (Antikörper-vermittelten) Immunantwort
oder aus einer Immunantwort bestehen, die Elemente der Zell-vermittelten
und humoralen Antwort beinhaltet.
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Humorale Immunantworten sind durch
Antikörper
vermittelt, das sind Glycoproteine, die fremde oder abnormale Biomoleküle spezifisch
binden. Antikörper
sind Immunglobulin (Ig) Moleküle,
die von B-Zellen gebildet werden, das sind Lymphocyten, deren Ursprung
in der Bursa des Vogels oder im Knochenmark des Säugers liegt,
aber in andere Organe, insbesondere die Milz, migrieren und dort
reifen. Robertson, M., Nature 301 : 114 (1983). Zell-vermittelte Immunantworten
sind die Folge der Aktivität
von T-Zellen, das sind Lymphocyten, deren Reifung im Thymus des
Tieres erfolgt. Tizard, I. R., Immunology: An Introduction, 2. Ausgabe,
Saunders, Philadelphia (künftig
kurz als "Tizard" bezeichnet), Seite 16.3, 1988. Sowohl T- als auch
B-Zellen migrieren zwischen verschiedenen Organen und/oder Geweben im
Tierkörper.
Lydyard, P., und Grossi, C., Kapitel 3 in Immunology, 2. Ausgabe,
Roitt, I., et al., eds., Gower Medical Publishing, London, New York,
1989.
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T-Zellen vermitteln mindestens zwei
allgemeine Arten von Immunfunktionen; Effektor- und Regulationsfunktion,
was die Tatsache widerspiegelt, dass die T-Zellaktivitäten unter den verschiedenen T-Zell-Subpopulationen
in einem Tier beträchtlich
variieren. Rook, G., Kapitel 9 in Immunology, 2. Ausgabe, Roitt,
I., et al., eds., Gower Medical Publishing, London, New York, 1989.
Effektorfunktionen beinhalten eine verzögerte Hypersensitivität, Allotransplantat-Abstoßung, Tumorimmunität sowie
Transplantat-versus-Wirt Reaktivität. Effektorfunktionen spiegeln
die Fähigkeit
mancher T-Zellen, als Lymphokine bezeichnete Proteine zu sezernieren,
und die Fähigkeit
anderer T-Zellen („cytotoxische"
oder T-„Killer"-Zellen) wider, andere
Zellen abzutöten.
Die Regulationsfunktionen von T-Zellen sind durch die Fähigkeit
von T-„Helfer"-Zellen
repräsentiert.
Helfer T-Zellen treten in Wechselwirkung mit Biomolekülen und
produzieren Biomoleküle,
die das Verhalten sowohl von B-Zellen als auch von cytotoxischen
T-Zellen beeinflussen, um die Antikörperproduktion beziehungsweise
cytotoxische Aktivitäten
zu fördern
und zu steuern. Mosier, D. E., Science 158: 1573–1575 (1967). Es gibt ebenfalls
weitere T-Zellklassen,
einschließlich
Suppressor T-Zellen und T- Gedächtnis-Zellen.
Miedema, F., und Melief C. J. M., Immunol. Today 6: 258–259 (1983);
Tizard, Seiten 225–228.
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Die T-Zellklassen sind auf Grund
der Tatsache, dass unterschiedliche T-Zellen CD-Proteine auf ihrer
unterschiedliche Oberfläche
zeigen, zu einem gewissen Grad unterscheidbar. Unreife T-Zellen
zeigen sowohl CD4 als auch CD8 Proteine (d. h. unreife T-Zellen
sind CD4+8+), reife
T- Helferzellen sind CD4+8+ (d.
h. zeigen CD4 Protein aber kein CD8 Protein) und reife cytotoxische
T-Zellen sind CD4+8+ (d. h. zeigen
CD8 Protein aber kein CD4 Protein). Smith, L., Nature 326: 798–800 (1987);
Weisman, I. L., und Cooper, M. D., Sci. American 269: 65–71 (1993).
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Antigen-Erkennung
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Um gut zu funktionieren, müssen die
B- und T-Zellen des Immunsystems eines Tieres eine riesige Zahl
von Molekülzusammensetzungen
genau und zuverlässig
identifizieren, die von fremden („nicht-selbst") oder endogenen
(„selbst"),
aber abnormal exprimierten Zusammensetzungen abstammen, die angetroffen
werden. Die Erkennung und Identifizierung durch das Immunsystem
erfolgt auf molekularer Ebene. Ein Antigen, eine Molekül-Zusammensetzung
mit dem Potenzial der Generierung einer Immunantwort ist aus einem
oder mehreren Molekül-großen identifizierenden
Merkmalen, auch Epitop genannt, zusammengesetzt. Ein Polypeptid-Antigen,
das eine Aminosäure-Sequenz
besitzt, die z. B. einhundert Aminosäuren umfasst, kann Dutzende
Epitope umfassen, worin jedes Epitop durch einen Teil des Polypeptids
definiert ist, der etwa 3 bis etwa 25 Aminosäuren umfasst. Die Anzahl an
Epitopen, die ausschließlich
von Polypeptiden abstammen können,
wird auf rund 10 Millionen geschätzt.
Tizard, Seite 25.
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Ein Antigen, das von einer T- oder
B-Zelle eines Tiers angetroffen wird, muss entweder als eines identifiziert
werden, das mit normalen endogenen (d. h. selbst) Antigenen, auf
die eine Immunantwort für das
Tier schädlich
wäre, oder
mit fremden oder abnormalen (d. h. nicht-selbst), gegen die eine
Immunantwort gerichtet sein sollte, assoziiert ist. Als Teil der
Mittel des Immunsystems zur Identifizierung von Antigenen bilden
einzelne T- und B-Zellen Antigenrezeptoren, die auf der T- oder
B-Zelloberfläche gezeigt sind
und die Antigene spezifisch binden. Turner, M., Kapitel 5 3 in Immunology,
2. Ausgabe, Roitt, I., et al., eds., Gower Medical Publishing, London,
New York, 1989. B-Zellen bilden und zeigen Antigenrezeptoren, die
Ig-Moleküle mit einzigartigen
Antigen-bindenden Bereichen auf Grund einzigartigen Aminosäuren-Sequenzen
in den variablen Regionen beider Antikörper-Untereinheiten umfassen,
die auch als Ig schwere und Ig leichte Kette bekannt sind. Jede
B-Zellmembran umfasst
20.000 bis 200.000 identische Ig-Moleküle. Tizard, Seiten 78-80 und 202.
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Die T-Zellantigenrezeptoren (TCRs),
die von einzelnen T-Zellen gebildet und gezeigt sind, umfassen schwere
(TCRβ) und
leichte (TCRα)
Ketten (Polypeptid-Untereinheiten),
die über
eine Disulfidbindung auf der T-Zelloberfläche gebunden sind. Jede TCRα- und β-Untereinheit
besitzt Carboxy-terminal eine konstante Region, deren Aminosäure-Sequenz sich
nicht von T-Zelle zu T-Zelle ändert,
und Amino-terminal eine variable Region, deren Aminosäure-Sequenz
sich von T-Zelle zu T-Zelle ändert.
Wenn TCRα-
und TCRβ-Untereinheiten
sich miteinander verknüpfen,
kombinieren die variablen Regionen der TCRα- und TCRβ-Polypeptid-Untereinheiten und bilden den einzigartigen
Antigen-bindenden Teil eines α:β TCR. Es
ist ein zweiter Typ eines TCR-Heterodimers, γ:δ, beschrieben worden, aber seine
Funktion, wenn es überhaupt
eine besitzt, ist unbekannt. Davis, M. M., und Bjorkman, P. J.,
Nature 334: 395–404 (1988).
Obwohl mindestens ein gemischtes TCR-Heterodimer unbekannter Funktion, β:δ TCR, beschrieben
worden ist, überwiegen
zahlenmäßig α:β TCR-Moleküle in ausgewachsenen
Tieren. Hochstenbach, F., und Brenner, M. B., Nature 340: 562–565 (1989).
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Obwohl jede einzelne T- oder B-Zelle
identische Antigenrezeptoren zeigt, variiert der gezeigte Rezeptor
von Zelle zu Zelle; folglich ist die Kollektion verschiedener Antigenrezeptoren
eines Tieres sehr divers. Die. genetische Basis dieser Diversität begründet sich
folgendermaßen.
Die variable Region einer Ig schweren Kette oder die einer TCRβ Kette ist von
drei Gensegmenten, den variablen (V), Diversitäts- (D) und verknüpfenden
(J) Segmenten, codiert. Die. variable Region einer Ig leichten Kette
oder die einer TCRα-Kette
ist von V- und J-Gensegmenten codiert. Multiple DNA-Sequenzen, die
viele verschiedene V-, D- und J-Gensegmente codieren, sind als nichtexprimierte
Kopien in der Keimbahn-DNA vorhanden; eine analoge aber unterschiedliche
Kollektion variabler Gensegmente für TCR-Untereinheiten ist ebenfalls
vorhanden. Während
der Tierentwicklung werden Gene, die diverse variable Regionen codieren,
in den einzelnen Zellen des Immunsystem durch zufälliges Verknüpfen von
V-, D- und J- oder V- und J-Gensegmenten erzeugt. Der Vorgang von DNA-Rearrangements,
der eine zufällig
zusammengefügte
variable Region einer Ig schweren oder TCRβ-Untereinheit erzeugt, ist als
V-D-J-Verknüpfung
bezeichnet; der analoge Vorgang, der eine rearrangierte variable
Region einer Ig leichten oder TCRα-Untereinheit
erzeugt, ist als V-J-Verknüpfung bezeichnet.
Sakano, H., et al., Nature 280: 288–294 (1979); Early, P., et
al., Cell 19: 981–992
(1980); Alt, F. W., et al., Science 238: 1079–1087 (1987); Harlow, E., und
Lane, D., Antibodies: A Laboratory Manual; Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, Seiten 10–18, 1988; Davies, M. M., und Bjorkman,
P. J., Nature 334: 395–404
(1988).
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Ein funktional rearrangiertes Gen
von Ig oder der TCR-Untereinheit ist ein Gen, in dem die DNA-Rearrangements
der V-D-J- oder V-J-Verknüpfung
nicht zu einem Leserahmen geführt
hat, der auf Grund der Einführung
von Stop-Codons oder Leserasterverschiebungsmutationen vorzeitig
beendet ist. Weil jede T- oder B-Zelle des Immunsystems Gene exprimiert,
die ihre jeweiligen Antigenrezeptoren codieren, wo eine einzigartige
funktional rearrangierte variable Region vorliegt, werden viele verschiedene T-
oder B-Zellen erzeugt, wobei jede einen Rezeptor bildet, der eine
einzigartige Antigenerkennungsregion besitzt. Hay, F., Kapitel 6
in Immunology, 2. Ausgabe, Roitt, I., et al., eds., Gower Medical
Publishing, London, New York, 1989. Der gesamte Katalog verschiedener
Antigenrezeptoren, die auf T-Zellen eines Tiers gezeigt werden,
wird als das TCR-Repertoire des Tieres bezeichnet. Bevan, M. J.,
et al., Science 264: 796–797
(1994).
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Bei reifen T- oder B-Zellen aktiviert
das Binden eines Antigens an den Antigenrezeptor die Zelle, d. h.
stimuliert die Zelle zu Aktivitäten,
die mit einer Generierung einer Zell-vermittelten oder humoralen Immunantwort
verbunden sind. Typischerweise proliferieren aktivierte T- oder
B-Zellen als Antwort auf ein Antigen. Im Gegensatz dazu führt bei
unreifen T- oder B-Zellen ein Binden eines Antigens an einen gezeigten
TCR oder beziehungsweise B-Zellantigenrezeptor zur Elimination der
Zelle durch einen als negative Selektion oder klonale Deletion bezeichneten Vorgang.
Eine klonale Deletion erfolgt während
der normalen Entwicklung eines gesunden Wildtyp-Tieres und ist ein
Mechanismus, durch den das Immunsystem lernt, die normalen endogenen
(selbst) Antigene des Tieres zu tolerieren, d. h. Selbst-Antigene des Tieres
als nicht immunogene Antigene zu behandeln. Ein Versagen des Immunsystems,
eine Toleranz für
Selbst-Antigene zu erreichen oder aufrecht zu erhalten, kann zu
Autoimmunantworten führen
(d. h. Autoimmunantworten auf Selbst-Antigene), die in Autoimmunkrankheiten
bei Tier und Mensch gipfeln können.
Eine Autoimmunkrankheit kann vorkommen, wenn eine geeignete Immunantwort
auf ein nicht Selbst-Antigen zur Produktion von Immuneffektor-Biomolekülen (z.
B. Autoantikörpern)
oder Zellen führt, die
mit Selbst-Antigenen kreuzreagieren. Humane Autoimmunkrankheiten
umfassen solche Lähmungszustände wie
Multiple Sklerose (MS) und Systemischen Lupus Erythematodes (SLE).
Roitt, I., Kapitel 23 in Immunology, 2. Ausgabe, Roitt, I., et al.,
eds., Gower Medical Publishing, London, New York, 1989; Steinman,
L., Sci. American 269: 107–114
(1993).
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Antigenpräsentation
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Obwohl die Antigenrezeptoren von
B-Zellen lösliches
Antigen direkt binden können,
antworten typischerweise T-Zellen auf ein Antigen nur, wenn dieses
auf bestimmten Klassen anderer Zellen, die allgemein als Antigen-präsentierende
Zellen (APCs) bekannt sind, gezeigt ist. Feldman, M., und Male,
D., Kapitel 8 in Immunology, 2. Ausgabe, Roitt, I., et al., eds.,
Gower Medical Publishing, London, New York, 1989. APCs, z. B. Makrophagen
und dendritische Zellen, präsentieren
Antigene, die von Polypeptiden abstammen, über Glycoproteine, die als
MHC (Haupthistokompatibilitätskomplex)
Proteine bekannt sind und auf der Oberfläche der APCs gezeigt sind. Bevan,
M. J., et al., Science 264: 796–797
(1994). Die Nomenklatur der MHC-Genprodukte variiert von Species
zu Species. Zum Beispiel sind humane MHC-Proteine auch als humane
Lymphocyten-Antigene (HLA) bezeichnet, marine MHC-Proteine auch als
H-2 Antigene bezeichnet und MHC-Proteine
der Ratte sind auch als RT1-Antigene bezeichnet. Tizard, Seite 181.
Insbesondere binden MHC-Proteine eine ausgewählte Klasse Antigene, die die
Spezifität
begrenzen. Im Wesentlichen sind die Spezifitätsdeterminanten in einem TCR
: Ag : MHC Komplex (1) die einzigartigen Polypeptid-Sequenzen des
variablen Teils des TCR und (2) die einzigartigen Polypeptid-Sequenzen
vom Antigen. Allerdings sind bis zu einem gewissen Grad MHC-präsentierte
Oligopeptid-Antigene in einem MHC-Molekül eingebettet und eine TCR-Erkennung
des Antigens erfolgt nur innerhalb des Kontexts einer geeigneten
Klasse vom MHC-Molekül.
Janaway, C. A., Sci. American 269: 73–79 (1993). Dieses als MHC-Restriktion
bezeichnete Phänomen
ist von fundamentaler Bedeutung für die T-Zell-Antigenerkennung
und Physiologie. Zinkernagel, R. M., Doherty, P. C., Nature 248:
701–702 (1974).
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Bei einer MHC-vermittelten Präsentation
von Antigenen erkennt der α:β T-Zellantigenrezeptor Peptid-Antigene
zusammen mit Produkten von MHC-Genen. Im Falle löslicher Antigene erfolgt die Erkennung
zusammen mit Klasse II Molekülen.
Bei viralen Antigenen erfolgt die Erkennung zusammen mit Klasse
I Molekülen.
Außerdem
werden große
lösliche
Antigene von Polypeptiden von einer geeigneten akzessorischen Zelle
wie beispielsweise einem Makrophagen oder einer dendritische Zelle
prozessiert.
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Die allgemeine Reihenfolge der bei
T-Zellerkennung von Polypeptid-Antigenen beteiligten Ereignisse
ist bei MHC-Restriktion ist folgendermaßen. Ein Polypeptid wird von
einer Antigen-präsentierenden Zelle
phagocytiert, internalisiert, prozessiert und dann wird ein von
dem Polypeptid abstammendes Peptid auf der Zelloberfläche zusammen
mit Klasse I oder Klasse II MHC-Molekülen gezeigt. Um ein Antigen
zu präsentieren,
benötigen
MHC Klasse I Moleküle
ein zusätzliches
Protein, β2-Mikroglobulin.
Tizard, Seiten 181–183.
Ein T-Zellantigenrezeptor α:β Heterodimer
erkennt dann das Peptid-Antigen plus das MHC-Genprodukt. Eine Erkennung
nur des Peptid-Antigens oder nur des MHC-Genprodukts ist für die T-Zellaktivierung
kein hinreichendes Signal. Nur der MHC : Ag Komplex kann von einem
TCR-Molekül angemessen
erkannt werden. Steward, M., Kapitel l in Immunology, 2. Ausgabe,
Roitt, I., et al., eds., Gower Medical Publishing, London, New York,
1989.
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Die MHC-Proteine codierenden Gene
sind verschiedenartig; allerdings anders als Ig und TCR-Moleküle, die
von Zelle zu Zelle innerhalb eines einzelnen Tieres variieren, variieren
MHC-Antigene von Einzeltier zu Einzeltier oder von einer Gruppe verwandter
Einzeltiere zu einer anderen Gruppe. Mitglieder von Familiengruppen,
die bei Mäusen
von Mäuse-Inzuchtstämmen repräsentiert
sind, besitzen untereinander ähnliche
MHC-Antigene, aber nicht mit Individuen anderer Mäusestämme. Snell,
G. D., Science 213: 172–178
(1981); Owen, M., Kapitel 4 in Immunology, 2. Ausgabe, Roitt, I.,
et al., eds., Gower Medical Publishing, London, New York, 1989.
Weil verschiedene MHC-Moleküle
in der Lage sind, unterschiedliche Antigene zu binden, die Antigene,
die die T-Zellen erkennen können
(d. h. im MHC-Kontext spezifisch binden) und darauf antworten, variieren unter
verschiedenen Mäusestämmen. Cooke,
A., Kapitel 11 in Immunology, 2. Ausgabe, Roitt, I., et al., eds.,
Gower Medical Publishing, London, New York, 1989. Beim Menschen
sind besonders MHC (HLA) Moleküle
codierende Gen-Allele vermehrt mit Autoimmunkrankheiten assoziiert,
vermutlich weil diese MHC-Moleküle
beim Binden (und folglich beim Präsentieren für T-Zellen) von Selbstantigenen
kompetenter sind. Vaughan, in Immunological Diseases, 3. Ausgabe,
Vol. II, Samter, M. ed., Seiten 1029–1037 (1978); Steinman, L.,
Sci. American 269: 107–114 (1993).
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Doppelt negative T-Zellen Im Allgemeinen erkennen
CD8+ T-Lymphocyten MHC Klasse I Komplexe,
während
CD4+ Zellen MHC Klasse Π Komplexe auf Antigen-präsentierenden
Zellen erkennen. Die Beteiligung von CD8 und CD4 bei der Antigenerkennung
durch α:β TCRs ist
signifikant. CD4 und CD8 Moleküle
steigern die Affinität
der TCR Wechselwirkung mit Ag : MHC Komplexen und sind manchmal als
Co-Rezeptoren bezeichnet (Bierer, B. E. et al., Ann. Rev. Immunol.
7: 579–599
(1989); Steward, M., Kapitel l in Immunology, 2. Ausgabe, Roitt,
I., et al., eds., Gower Medical Publishing, London, New York, 1989).
Auf Grund der Bedeutung von CD4 und CD8 bei der Antigenerkennung
im MHC-Kontext, sind CD4–8– (doppelt
negativ; DN) T- Zellen
früher
als unreife Thymuszellen-Vorläufer
betrachtet worden. Lydyard, L., und Grossi, C., Kapitel l und 14
in Immunology, 2. Ausgabe, Roitt, I., et al., eds., Gower Medical Publishing,
London, New York, 1989; Smith, L., Nature 326: 798-800 (1987); Strominger,
J. L., et al., Int. J. Cancer Suppl. 4: 43–47 1989); Shirai, T., et al.,
J. Immunology 144: 3756–3761
(1990); Weisman, I. L., und Cooper, M. D., Sci. American 269: 65–71 (1993).
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Die DN Subpopulation von T-Zellen
unterscheidet sich bezüglich
den TCRs, die sie zeigen. Der Großteil der aus peripherem Blut
isolierten humanen DN T-Zellen expriemiert δ:γ TCRs. Porcelli, S., et al.,
Immunological Reviews 120: 137–183 (1991).
Ein großer
Teil (ungefähr
60%) muriner DN α:β TCR T-Zellen
exprimiert Vβ8
Genprodukte (Fowlkes, B. J., et al., Nature 329: 251–254 (1987);
Bix, M., et al., J. Exp. Med. 178: 901–908 (1993)). Mehrere Analysen
in Mäusen
weisen auf einen beeindruckenden Mangel an (V-J oder V-D-J) Verknüpfungsdiversität und eingeschränkte Verwendung
von Keimbahn V- und J-Genelementen, besonders für TCRα-Untereinheiten. Koseki, H.,
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 5248–5252 (1990); Kubota, H., et
al., J. Immunol. 149: 1143–1150
(1992). Eine Überprüfung frischer
DN α:β TCR T-Zellen
in Menschen zeigte ein beeindruckendes Vorherrschen eines Invarianten (kanonischen)
Vα24-JαQ Rearrangements,
dem N-Region-Additionen
fehlten. Porcelli, S., et al., J. Exp. Med. 178: 1–16 (1993).
Insgesamt lassen diese Beobachtungen vermuten, dass DN α:β TCR T-Zellen
eine entwicklungsmäßig unterschiedliche
Subpopulation an T-Lymphocyten darstellen können, deren begrenztes Rezeptor-Repertoire
das Erkennen eines eingeschränkten
Sets von Antigenen und/oder Antigen-präsentierenden Molekülen widerspiegelt.
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CD1-Proteine
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Polypeptid-Moleküle, die von den Genen des CD1-Locus
codiert sind, werden von selektierten CD4–8– T-Zellklonen
erkannt, die entweder α:β oder γ:δ TCRs exprimieren
(Porcelli, S., et al., Nature 341: 447–450 (1989); Faure, F., et
al., Eur. J. Immun. 20: 703–706
(1990)). Auf Grund der Strukturähnlichkeit von
CD1-Molekülen,
die von Genen auf dem humanen Chromosom 1 codiert sind, mit MHC-Molekülen, die
von Genen auf dem humanen Chromosom 6 codiert sind (Calabi, F. und
Milstein, C., Nature 323: 540–543
(1986); Balk, S. P., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 252-256 (1989)) ist vermutet
worden, dass CD1 eine andere Familie Antigen-präsentierender Moleküle darstellen
könnte,
als diejenige, die von den MHC-Genen codiert ist. Porcelli, S.,
et al., Nature 341: 447–450
(1989); Strominger, J. L., Cell 57: 895–898 (1989); Porcelli, S.,
et al., Immun. Rev. 120: 137–183
(1991).
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Die fünf CD1-Gene zeigen Exon- und
Domänenstruktur
(α1, α2, α3), die denjenigen
der MHC Klasse I Gene ähnlich
ist, dennoch sind die Proteine bezüglich der Sequenz nur entfernt
verwandt. Alle CD1-Familienmitglieder haben eine α3 Domäne gemeinsam;
allerdings zeigt sogar diese Domäne
nur 32% Homologie in der Aminosäure-Sequenz
mit Konsensus-Resten von Klasse I MHC α3 Domänen und es gibt keine nachweisbare
Homologie mit al Domänen.
Ein Hauptunterschied zwischen MHC und CD1-Molekülen ist der Polymorphismus.
Humane MHC-Gene sind extrem polymorph: multiple Allele sind von
jedem bekannten MHC-Locus beschrieben worden. Im Gegensatz dazu
sind CD1-Gene offensichtlich nicht polymorph. Trotz dieser Unterschiede sind
die CD1-Gene wie MHC Klasse I Moleküle als große Untereinheiten (schwere
Ketten) exprimiert und nicht kovalent mit β2-Mikroglobulin
verbunden. Van Agthoven, A., und Terhorst, C., J. Immunol. 128: 426–432 (1982);
Terhorst, C., et al., Cell 23: 771–780 (1981)).
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Fünf
CD1-Gene sind im Menschen bislang identifiziert worden: CD1a, CD1b,
CD1c, CD1d und CD1e. Vier der fünf
CD1-Genprodukte sind serologisch definiert und als CD1a, CD1b, CD1c
und CD1d bezeichnet worden und sind durch einzigartige schwere Ketten
mit ungefähren
Molekulargewichten von 49 kDa, 45 kDa, 43 kDa beziehungsweise 48 kDa
zu unterscheiden (Amiot, M., et al., J. Immunol. 136: 1752–1758 (1986);.
Porcelli, S., et al., Immun. Rev. 120: 137–183 (1991); Bleicher, P. A.,
et al., Science 250: 679–682
(1990)). CD1-Proteine sind auf zahlreichen APCs gezeigt, einschließlich Langerhans
Zellen (die den Großteil
der dendritischen Antigen-präsentierenden
Zellen in der Haut ausmachen), aktivierter B-Zellen, dendritischer Zellen in Lymphknoten
und auf aktivierten Blut-Monocyten (Porcelli, S., et al., Nature
360: 593–597
(1992); Leukocyte Typing N, Knapp, W., ed., Oxford University Press
Oxford, U. K., Seiten 251–269,
1989; Tissue Antigens, Kissmeyer-Nielsen, F., ed., Munksgard, Kopenhagen,
Dänemark,
Seiten 65–72,
1989.
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Eine frühere Arbeit hat gezeigt, dass CD1-Proteine
von CD4–8– T-Zelllinien,
die von Patienten mit SLE stammen, erkannt werden. Porcelli, S., et
al., Nature 341: 447-450
(1989). CD1-Proteine exprimierende Leukämiezellen wurden durch die
T-Zellunabhängige
MHC-Restriktion lysiert, sogar wenn keine fremdes (nicht-selbst)
Antigen vorhanden war. DN T-Zellen lysierten Leukämiezellen
in CD1-abhängiger
Weise bei Fehlen des Antigens. Folglich besteht die Möglichkeit,
dass CD1-Proteine eine Rolle bei Autoimmunkrankheiten spielen.
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Das zentrale Dogma der Immunologie
ist gewesen, dass das Immunsystem normalerweise nicht mit sich selbst
reagiert. Autoimmunität
definiert einen Status, bei dem die natürliche Nichtreaktivität oder Toleranz
auf sich selbst endet. Folglich reagieren Antikörper oder Zellen mit Selbst-Bestandteilen,
und lösen
dadurch Krankheiten aus. Es gibt bis heute kein etabliertes einheitliches
Konzept, was den Ursprung und die Pathogenese der verschiedenen
Autoimmunerkrankungen erklärt.
Der Krankheitsprozess kann unter anderem von sensibilisierten T-Lymphocyten ausgelöst sein.
Diese Lymphocyten verursachen mit kaum verstandenen Mechanismen
Gewebeläsionen, die
die Freisetzung von zerstörenden
Lymphokinen umfassen können
oder die andere Entzündungszellen
zu den Läsionen
führen.
Für einen Überblick über die
Autoimmunität,
siehe Theofilopoulos, A. N., Kapitel 11 in Basic and Clinical Immunology,
6. Ausgabe, Stites, D. P., et al., eds., Appleton und Lang, 1987.
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Mycobakterien und Mycolsäuren
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Die Mycobakterien sind eine Gattung
aerober intrazellulärer
Bakterien, die nach Invasion ihres Wirts, innerhalb endosomaler
Kompartimente von Monocyten und Makrophagen überleben. Humane mycobakterielle
Krankheiten umfassen Tuberkulose (von M. tuberculosis ausgelöst), Lepra
(von M. leprae ausgelöst),
Bairnsdale Ulzera (von M. ulcerans ausgelöst) und verschiedene Infektionen,
die von M. marinum, M. kansasii, M. scrofulaceum, M. szulgai, M. xenopi,
M. fortuitum, M. chelonei, M. haemophilum, und M. intracellulare
ausgelöst
sind. Wolinsky, E., Kapitel 37 in Microbiology: Including Immunology
and Molecular Genetics, 3. Ausgabe, Harper & Row, Philadelphia, 1980; Daniel,
T. M., Miller, R. A. und Freedman, S. D., Kapitel 119, 120 beziehungsweise
121, in Harrison's Principles of Internal Medicin, 11. Ausgabe,
Braunwald, E., et al., eds., McGraw-Hill, New York, 1987. Ein Drittel
der Weltbevölkerung
beherbergt M. tuberculosis (M. tb.) und ist in der Gefahr, Tuberkulose
(TB) zu bekommen, die für
18,5% der Todesfälle
bei Erwachsenen im Alter zwischen 15 und 59 verantwortlich ist.
Bloom, B. R., und Murray, C. J. L., Science 257: 1055–1064 (1992).
Weil eine verbesserte öffentliche
Gesundheitsversorgung und antibiotische Therapie das Vorkommen und/oder
die Schwere von TB in den Vereinigten Staaten merklich reduziert
haben, kommen diese alarmierenden Zahlen zum großen Teil aus Ländern der
Dritten Welt. Unglücklicherweise
breitet sich mit dem Auftauchen von AIDS die Tuberkulose mit nahezu
logarithmischer Rate aus und mehrfach resistente Stämme erscheinen
auf der Bildfläche
und sind heute für
ein Drittel aller Fälle
in New York City verantwortlich. Bloom, B. R., und Murray, C. J.
L., Science 257: 1055–1064
(1992); U.S. Congress, Office of Technology Assessment, The Continuing
Challenge of Tuberculosis; OTA-H-574,
U.S. Government Printing Office, Washington, D. C., 1993. Mycobakterien-Stämme, die
zuvor als nicht pathogen betrachtet wurden (z. B. M. avium), sind
zu den wichtigsten Tod bringenden Pathogenen von immunsupprimierten AIDS-Patienten
geworden. Außerdem
sind die heutigen Mycobakterienimpfstoffe entweder unzureichend,
im Falle des BGC-Impfstoffs gegen M. tb. oder bezüglich M.
leprae nicht verfügbar.
Kaufmann, S., Microbiol. Sci. 4: 324–328 (1987); U.S. Congress, Office
of Technology Assessment, The Continuing Challenge of Tuberculosis,
Seiten 62–67, OTA-H-574,
U.S. Government Printing Office, Washington, D. C., 1993.
-
Die Hauptantwort auf Mycobakterien
umfasst Zell-vermittelte verzögerte
Hypersensitivitäts-(DTH)-Reaktionen,
wobei T-Zellen und Makrophagen die Hauptrollen beim intrazellulären Abtöten und
Eindämmen
oder Einschließen
(Granulom-Bildung) des Organismus spielen. Eine wichtige T-Zellantwort
umfasst CD4+ Lymphocyten, die mycobakterielle
Hitzeschock-Proteine (wie beispielsweise hsp65) als immundominante
Antigene erkennen. Kaufmann, S. H., et al., Eur. J. Immunol. 17:
351–357 (1987).
Außerdem
enthalten Mycobakterien einen außer gewöhnlichen Anteil an Lipiden,
der etwa bis zu 40% des Trockengewichts von Bacillus und 60% von der
Zellwand beträgt.
Goren, M. B., und Brennan, P. J., Mycobacterial Lipids: Chemistry
and Biologic Activities in Tuberculosis, 1979. Vielleicht sind die
Mycolsäuren
die zahlreichsten und verschiedenartigsten Vertreter von mycobakteriellen
Lipiden. Diese α-verzweigten,
(β-Hydroxyfettsäuren besitzen
einzigartige Strukturen, die in Mycobakterien und verwandten Bakterien-Species
gefunden werden. Wolinsky, E., „Mycobacteria", Kapitel 37
in Microbiology: Including Immunology and Molecular Genetics, 3.
Ausgabe, Davis, B. H., Herausgeber, Harper & Row, Philadelphia, 1980.
-
Mycolsäuren sind hauptsächlich in
der Zellwand gefunden, zu Arabinogalactan-Polymeren verestert und mit dem Kern-Peptidoglycan
verknüpft (McNeal,
M. R., Res. Microbiol. 142: 451–563
(1991); Besra, G. S., Biochemistry 30: 7772–7777 (1991); McNeil, M., et
al., Journal of Biological Chemistry 266: 13217–13223 (1991)) und können entweder durch
alkalische oder saure Hydrolyse (Verseifung) freigesetzt werden.
Minnikin, D. E., „Mycolic
acids" in CRC Handbook of Chromatography: Analysis of Lipids, Murhergee,
K. D., und Weber, N., eds., CRC Press, 1993. Mycolsäuren sind
die Hauptkomponente der den Organismus umgebenden Lipidhülle und verleihen
dem Organismus seine hydrophobe Oberfläche und seine charakteristische
Säureschnellfärbung. Goren,
M. B., und Brennan, P. J., Mycobacterial Lipids: Chemistry and Bilogic
Activities in Tuberculosis, 1979.
-
Anders als eukaryotische und bakterielle Fettsäuren, deren
Größe im Bereich
von C12-C24 liegt, liegen
die Mycolsäuren
im Bereich von C60-C90.
Minnikin, D. E., „Lipids:
Complex Lipids, their Chemistry, Biosynthesis and Roles" in The
Biology of Mycobacteria, Vol, 1, Ratledge, C. und Sanford, J., eds.,
Academic Press, London, 1982. Im Gegensatz zu den geradkettigen
Fettsäuren
besitzen Mycolsäuren
eine verzweigte Alkyl-Gruppe am α-Kohlenstoff
und eine Hydroxyl-Gruppe am β-Kohlenstoff. Goren,
M. B. und Brennan, P. J., Mycobacterial Lipids: Chemistry and Biologic
Activities in Tuberculosis, 1979; Minnikin, D. E., „Lipids:
Complex Lipids, their Chemistry, Biosynthesis and Roles" in The
Biology of Mycobacteria, Vol, 1, Ratledge, C. und Sauford, J., eds.,
Academic Press, London, 1982; Takayama, K. und Qureshi, N., "Structure
and Synthesis of Lipids" in The Mycobacteria: A Sourcebook, Teil
A, Kubica, G. P. und Wayne, L. G., eds., Marcel Dekker, New York & Basel, 1984. Die
lange Alkylhauptkette der Mycolsäure
(die sogenannte Mero-Gruppe) ist sowohl hinsichtlich der Länge als
auch der gebundenen funktionellen Gruppen sehr verschiedenartig.
Zusätzlich
zu Alkengruppen (Doppelbindungen) umfassen die funktionellen Gruppen
der Mycolsäuren
Methoxyl, Keto, einzelne Methylverzweigungen, Ethylen- und Cyclopropangruppen.
Minnikin, D. E., „Lipids:
Complex Lipids, their Chemistry, Biosynthesis and Roles" in The
Biology of Mycobacteria, Vol, 1, Ratledge, C. und Sauford, J., eds.,
Academic Press, London, 1982. Die große Vielfalt der für Mycolsäuren verfügbaren funktionellen Grupppen,
ihre variable Kettenlänge
und die Verschiedenartigkeit unter den Stämmen erlaubt Mycolsäuren, einen
potentiell hohen antigenen Variationsgrad einzunehmen, der dem von
Peptiden mit einer großen
Heterogenität
in den Aminosäure-Seitenketten ähnlich ist.
Folglich haben diese Lipid-Moleküle eine
nicht zuvor richtig eingeschätzte
immunologische Bedeutung. Für
jede Mycobakterien-Species gibt es einen unterscheidbaren Fingerabdruck,
der auf Mustern vorhandener Mycolsäure-Molekülen beruht. Derartige Muster
sind für
einzelne Species mittels Dünnschicht-Chromatographie (DC)
bestimmt worden. Minnikin, D. E., „Lipids: Complex Lipids, their Chemistry,
Biosynthesis and Roles" in The Biology of Mycobacteria, Vol, 1,
Ratledge, C. und Sauford, J., eds., Academic Press, London, 1982;
Dobson, G., et al., Chemical Methods in Bacterial Systematics, Academic
Press, 1985; Valero-Guillen, P. L., et al., Journal of Applied Bacteriology
59: 113–126
(1985)), Gas-Chromatographie (GC) (Valero-Guillen, P. L., et al.,
Journal of Applied Bacteriology 59: 113-126 (1985); Athaly, M., et al., Journal
of Applied Bacteriology 58: 507–512
(1985); Luquin, M., et al., Journal of Clinical Microbiology 29:
120–130
(1991)) und mittels Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC); Qureshi, N., et al., Journal of Biological Chemistry 253:
5411–5417
(1978); Qureshi, N., et al., Journal of Biological Chemistry 255:
182–189
(1980); Butler, W. R., et al., Journal of Clinical Microbiology
29: 2468–2472
(1991); Butler, W. R. und Kilburn, J. O., Journal of Clinical Microbiology
28: 2094–2098 (1990).
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Verschiedene Aspekte der Erfindung
stellen bereit
-
- – ein
Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffes, der ein CD1-präsentiertes
Antigen enthält,
- – einen
Impfstoff, der eine spezifische T-Zellantwort in einem Tier auslöst,
- – Verwendung
eines CD1-präsentierten
Antigens (oder seines funktionalen Äquivalents) zur Herstellung
eines Medikaments, das eine spezifische T-Zellantwort für eine Impfung
induziert,
- – ein
CD1-blockierendes Mittel, das eine auf CD1-beschränkte Antigenpräsentation
hemmt,
- – ein
Verfahren zur Hemmung einer auf CD1-beschränkten Antigenpräsentation
von CD1+ Zellen,
- – ein
Verfahren zum Nachweis eines CD1-präsentierten Antigens in einer
Probe,
- – ein
Verfahren zum Isolieren eines CD1-präsentierten Antigens aus einer
Probe, und
- – ein
isoliertes CD1-präsentiertes
Antigen, wie es in den anhängigen
Ansprüchen
dargelegt ist.
-
Ein Aspekt der Erfindung stellt ein
Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffes bereit, der ein CD1-präsentiertes
Antigen enthält,
umfassend die Schritte
-
- (a) Inkubieren einer Probe, die ein CD1-präsentiertes Antigen
enthält,
mit CD1-positiven
Zellen;
- (b) Trennen besagter CD1-positiver Zellen, die CD1-gebundenes
Antigen zeigen, von besagter Probe;
- (c) Trennen des CD1-präsentierten
Antigens von besagten CD1-positiven Zellen, die besagtes Antigen zeigen;
und
- (d) Formulieren besagten getrennten CD1-präsentierten Antigens, um einen
Impfstoff zu bilden.
-
Ein anderer Aspekt der Erfindung
stellt ein Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffes bereit, der
ein CD1-präsentiertes
Antigen enthält,
umfassend die Schritte
-
- (a) Fraktionieren einer Probe, die ein CD1-präsentiertes
Antigen enthält,
in zwei oder mehrere Fraktionen;
- (b) Testen besagter Fraktionen auf die Anwesenheit eines CD1-präsentierten
Antigens; und
- (c) Formulieren einer oder mehrerer Fraktionen, die besagtes
CD1-präsentiertes
Antigen enthält,
um einen Impfstoff zu bilden.
-
Ein anderer Aspekt der Erfindung
stellt außerdem ein Verfahren bereit, worin:
-
- (a) besagtes CD1-präsentiertes
Antigen von einem CD1-Molekül
präsentiert
ist, das aus der Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus CD1a, CD1b, CD1c, CD1d und CD1e; oder
- (b) besagtes CD1-präsentiertes
Antigen aus einer Mycobakterien-Species isoliert ist, die aus der
Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus M. tuberculosis, M. bovis, M. leprae, M. fortuitum
und M. avium.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung
stellt einen Impfstoff bereit, der eine spezifische T-Zellantwort
in einem Tier nach Verabreichung an besagtes Tier induziert, wobei
der Impfstoff eine wirksame spezifische T-Zell-induzierende Menge
eines CD1-präsentierten
Antigens oder eines funktionalen Äquivalents davon und einen
pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst.
-
Ein anderer Aspekt der Erfindung
stellt außerdem
einen Impfstoff bereit, umfassend:
-
- (a) ein oder mehrere Zytokine oder andere Moleküle, die
eine CD1-Expression auf Antigen-präsentierenden Zellen induzieren;
oder
- (b) ein oder mehrere verschiedene Antigene.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung
stellt die Verwendung eines CD1-präsentierten
Antigens (oder seines funktionalen Äquivalents) zur Herstellung
eines Medikaments bereit, das eine spezifische T-Zellantwort für eine Impfung
induziert.
-
Ein anderer Aspekt der Erfindung
stellt außerdem
einen Impfstoff oder die Verwendung eines Impfstoffes bereit, worin
ein CD1-präsentiertes
Antigen ist:
-
- (a) aus verseiftem 6,6-Trehalosedimycolat isoliert; oder
- (b) ein Lipid ist; oder
- (c) eine Mycolsäure
ist.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung
stellt ein CD1-blockierendes Mittel bereit, das eine auf CD1-beschränkte Antigenpräsentation
hemmt und aus der Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus einem Antikörper,
einem synthetischen Peptid, einem Inhibitor einer auf CD1-beschränkten Antigenpräsentation und
einem Antigen-Antagonisten,
der von einem CD1-präsentierten
Antigen abgeleitet ist.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung
stellt ein Verfahren zur Hemmung einer auf CD1-beschränkten Antigenpräsentation
durch CD1-positive Zellen bereit, umfassend den Schritt des Inkontaktbringens von
Zellen, die ein CD1-Molekül
zeigen, mit einem CD1-blockierenden Mittel, ausgenommen Verfahren zur
therapeutischen Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers.
-
. Ein weiterer Aspekt der Erfindung
stellt ein isoliertes CD1-präsentiertes
Antigen, das mit einem Verfahren herstellbar ist, und ein Verfahren
zum Nachweis eines CD1-präsentierten
Antigens in einer Probe bereit, umfassend die Schritte:
-
- (a) Inkontaktbringen besagter Probe mit CD1-positiven Zellen;
- (b) Inkontaktbringen besagter CD1-positiver Zellen mit T-Zellen;
und
- (c) Messen der proliferativen oder cytolytischen Antwort von
besagten T-Zellen.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung
stellt ein isoliertes CD1-präsentiertes
Antigen, das mit einem Verfahren herstellbar ist, und ein Verfahren
zum Nachweis eines CD1-präsentierten
Antigens in einer Probe bereit, umfassend die Schritte:
-
- (a) Inkubieren besagter Probe mit CD1-positiven Zellen,
die besagtes CD1-präsentiertes
Antigen binden, um CD1-positive Zellen zu erzeugen, die CD1-gebundenes Antigen
zeigen;
- (b) Trennen besagter CD1-positiver Zellen, die CD1-gebundenes
Antigen zeigen, von besagter Probe; und
- (c) Trennen des CD1-präsentierten
Antigens von besagten CD1-positiven Zellen, die besagtes Antigen zeigen.
-
Folglich beruht die Erfindung auf
der neuen und unerwarteten Beobachtung, dass CD1-Moleküle dazu
dienen, T-Zellen fremde Antigene wie auch autoimmune Antigene zu
präsentieren.
Die Erfindung beruht außerdem
auf der Beobachtung, dass isolierte Blutmonocyten zur Expression
von CD1 induziert werden können
und deshalb kompetent werden können,
T-Zellen Antigene zu präsentieren,
durch Inkontaktbringen der Monocyten mit Granulocyten/Makrophagen
Koloniestimulierendem Faktor (GM-CSF) und Interleukin-4 (IL-4).
Auf diesen beiden Beobachtungen beruhend, legt die Erfindung Verfahren
zur Isolierung von CD1+ Antigen-präsentierenden
Zellen (CD1+ APCs), die zur Identifizierung,
Isolierung und Reinigung von CD1-präsentierten Antigenen verwendet
werden, verschiedene Verfahren zur Bestimmung, ob eine Probe ein
oder mehrere CD1-präsentierte
Antigene enthält,
Verfahren zur Isolierung und Reinigung von CD1-präsentierten
Antigenen, gereinigte CD1-präsentierte
Antigene, die mit den hier offengelegten Verfahren isoliert sind,
und Verfahren zur Verwendung von isolierten CD1-präsentierten
Antigenen in Impfstoffen offen. Es sind Verfahren zur Bestimmung
beschrieben, ob eine Probe ein CD1-präsentiertes Antigen enthält. In einem
derartigen Verfahren kann das Vorhandensein eines CD1-präsentierten
Antigens bestimmt werden durch (1) Inkontaktbringen der Probe mit
Zellen, die zur Expression eines CD1-Proteins induziert worden sind,
(2) Inkontaktbringen der Zellen von dem ersten Schritt mit CD4–8– (doppelt
negativen; DN) T-Zellen, die ein CD1-präsentiertes Antigen spezifisch
erkennen, und (3) Messen der proliferativen oder cytolytischen Antwort
von den DN T-Zellen, worin eine erhöhte T-Zellproliferation oder
beziehungsweise T-Zell-vermittelte Cytolyse von CD1+ Zielzellen
mit dem Vorhandensein eines CD1-präsentierten Antigens korreliert.
-
Verfahren zur Bestimmung, ob eine
Probe ein CD1-blockierendes Mittel enthält, d. h. eine Zusammensetzung,
die eine auf CD1-beschränkte
Antigenpräsentation
hemmt, sind ebenfalls beschrieben. Der oben beschriebene Test auf
CD1-präsentiertes Antigen
wird zweifach durchgeführt,
wobei ein erster (Kontroll)-Test
wie oben durchgeführt
wird, und ein zweiter Test, der zusätzlich eine Probe enthält, die vermutlich
ein CD1-blockierendes Mitte enthält.
Das Vorhandensein von CD1-blockierenden Mitteln in der Probe korreliert
mit einer proliferativen oder cytolytischen Antwort von T-Zellen
in dem zweiten Test, die kleiner als die im ersten Test gemessene
Antwort ist.
-
Eine Induktion der CD1-Expression
in Zellen wie beispielsweise Monocyten, um CD1 Antigen-präsentierende
Zellen (APCs) zu erzeugen, ist ebenfalls beschrieben. In einem Verfahren
wird die CD1-Expression in isolierten Blutmonocyten durch Inkontaktbringen
der Zellen mit einem oder mehreren Zytokinen induziert. Die bevorzugten
Zytokine für
eine CD1-Induktion sind Granulocyten/Makrophagen Kolonie-stimulierender
Faktor (GM-CSF), GM-CSF in Kombination mit Interleukin-4 (IL-4), oder Interleukin-3
(IL-3). CD1+ APCs sind Zellen, die CD1-Proteine
exprimieren und zeigen und sind folglich kompetent, auf CD1-beschränkte Antigene
den DN α:β TCR T-Zellen
zu präsentieren.
CD1+ APCs sind hier in mehreren offengelegten
Verfahren verwendet.
-
CD4–8– (DN) α:β TCR T-Zellen
zur Verwendung in den hier offengelegten Verfahren sind ebenfalls
beschrieben. DN α:β TCR T-Zellen
erkennen (d. h. binden spezifisch) CD1-gebundene Antigene und proliferieren
als Folge dieser Erkennung. Drei derartige isolierte Zelllinien,
als DN1, DN2 und DN3 bezeichnet, sind hier beschrieben.
-
Verfahren zum Isolieren eines CD1-präsentierten
Antigens aus einer Probe sind ebenfalls beschrieben. In einem derartigen
Verfahren wird eine Probe, die ein CD1-präsentiertes
Antigen enthält,
zuerst unter Anwendung konventioneller Techniken fraktioniert. Die
resultierenden Fraktionen werden dann unter Anwendung der hier offengelegten
Verfahren auf das Vorhandensein eines CD1-präsentierten Antigens getestet.
Die Fraktionen, die das CD1-präsentierte
Antigen enthalten, werden dann entweder bei der Entwicklung von
Impfstoffen verwendet oder weiter fraktioniert, um höhere Reinheitsstufen
des CD1-präsentierten
Antigens zu erhalten.
-
Alternative Verfahren zur Isolierung CD1-präsentierter
Antigene aus einer Probe, die auf der Fähigkeit eines CD1-präsentierten
Antigens beruhen, entweder isoliertes CD 1 oder auf einer Zelloberfläche exprimiertes
CD 1 zu binden, sind ebenfalls beschrieben. In einem derartigen
Verfahren wird eine Probe, die ein CD1-präsentiertes
Antigen enthält, entweder
mit CD1+ APCs oder gereinigten CD1-Molekülen inkubiert.
Die resultierenden Komplexe aus Antigen: CD1+ APC
oder Antigen: CD1-Molekül
werden dann aus der Probe entfernt und Bedingungen unterworfen,
in denen das CD1-Molekül
das gebundene CD1-präsentierte
Antigen freisetzt. Das freigesetzte CD1-präsentierte Antigen wird dann
entweder von der CD1+ APC oder dem gereinigten
CD1-Molekül
gereinigt und kann unter Anwendung herkömmlicher immunologischer, biologischer
und/oder genetischer Verfahren weiter charakterisiert werden. Gereinigte
CD1-präsentierte
Antigene oder synthetische oder gentechnisch hergestellte Derivate
davon werden dann auf Aktivität
des CD1-präsentierten
Antigens in den hier offengelegten Verfahren getestet und können bei
der Formulierung von Impfstoffen verwendet sein.
-
Durch Anwendung der obigen Verfahren
zur Isolierung eines CD1-präsentierten
Antigens stellt die vorliegende Erfindung außerdem isolierte Antigene bereit,
die mit den hier offengelegten Verfahren dargestellt worden sind.
Die mit den offengelegten Verfahren dargestellten isolierten CD1-präsentierten
Antigene können
entweder bei der Charakterisierung der natürlichen CD1-präsentierten
Antigene, bei der Entwicklung oder Formulierung von Impfstoffen
oder bei der Entwicklung von Autoimmuntherapien verwendet werden.
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Die vorliegende Erfindung beruht
außerdem auf
der Beobachtung, dass eine CD1-vermittelte Antigenpräsentation
als Basis für
die Entstehung einer Autoimmunerkrankung dienen kann. Auf Grundlage dieser
Beobachtung stellt die vorliegende Erfindung Mittel zur Hemmung
einer CD1-vermittelten Antigenpräsentation
von einer APC bereit. Eine CD1-vermittelte Antigenpräsentation
kann mit verschiedenen Zusammensetzungen gehemmt werden, die hier
beschrieben sind oder mit den hier beschriebenen Verfahren isoliert
werden.
-
Kurze Beschreibung
der Figuren
-
1 (Bild
a und b). Expression von CD1a, CD1b und CD1c von Monocyten, die
mit GM-CSF und IL-4 kultiviert waren, und Oberflächen-Phänotyp von CD1b-beschränkten T-Zellen,
die für
Mycobacterium tuberculosis spezifisch sind.
-
Bild a. Durchflusscytometrische Analyse
von peripheren Blutmonocyten, die 60 Stunden in GM-CSF und IL-4
haltigem Medium kultiviert waren und eine Expression von CD1a, CD1b
und CD1c zeigen. Zellen wurden mit monoklonalem Kontrollantikörper (mAk)
(gepunktete Linie) oder mAk mit der in jedem Histogramm-Kästchen angegebenen Spezifität (durchgezogene
Linie) gefärbt.
-
Bild b. Durchflusscytometrische Analyse
der T-Zelllinie DN1, die die Expression von α:β TCRs, keine Expression von
CD4 und minimale oder keine Expression von CD8 (gepunktete und durchgezogene
Linien stellen wie in Bild a Kontroll-Ak und spezifische Ak dar).
-
2 (Bilder
a–d).
Antigenspezifität
und Selbstrestriktion von proliferativen Antworten von CD4–8– T-Zelllinie
DN1 und ihrem Subklon DN1.C7.
-
Bild a. Proliferative Antworten (Counts
pro Minute (CPM) von eingebautem 3H-Thymidin
von DN1 auf M. tuberculosis (schwarze Quadrate), M. leprae (schwarze
Kreise), Escherichia coli (weiße
Kreise) und Tetanustoxoid (weiße
Quadrate). Antigen-präsentierende
Zellen waren unterschiedlich GM-CSF- und IL-4-behandelte CD1+ Monocyten.
Antigen-Konzentration (bezogen auf Proteingehalt) ist auf der x-Achse
angegeben.
-
Bild b. Proliferative Antwort der
T-Zellinie DN1 auf M. tuberculosis (1 μg Protein/ml) erfordert CD1+ Antigen-präsentierende Zellen (CD1+ APCs). APCs sind mit folgenden Symbolen
angegeben: keine APCs, weiße
Quadrate; GM-CSF und IL-4
behandelte Monocyten (CD 1+ APCs), schwarze Kreise; IFNγ behandelte
Monocyten (CD1+), weiße Kreise; frisch isolierte
Monocyten (CD1+), weiße Dreiecke). Die Anzahl zu
jeder Kultur gegebener APCs ist auf der x-Achse angegeben.
-
Bild c. APCs von allen getesten Spendern unterstützten die
proliferative Antwort der T-Zelllinie DN1 auf M. tuberculosis. Weiße Balken
T-Zellen plus APCs ohne M. tuberculosis, schwarze Balken T-Zellen
plus APCs mit M. tuberculosis (1 μg
Protein/ml). APCs waren GM-CSF und IL-4 behandelte mononukleäre Zellen
des peripheren Bluts von fünf
nicht verwandten Spendern. HLA-Typisierung bestätigte, dass kein Allel des
HLA-A, -B, -C, -DR, -DP oder DQ Locus von den fünf Spendern gleich war (Daten
nicht gezeigt):
-
Bild d. Anti-CD1b mAk hemmte spezifisch die
proliferative Antwort von DN1 und DN1.C7 auf M. tuberculosis (1 μg Protein/ml).
APCs waren GM-CSF und IL-4 behandelte Monocyten. Schwarze Balken, proliferative
Antwort von T-Zellen auf APCs mit M. tuberculosis (1 μg Protein/ml);
gestrichelte Linien, Antwort auf APCs ohne M. tuberculosis; „nd", nicht
bestimmt. Verwendete monoklonale Antikörper waren P3 (Kontroll IgG),
OKT6 (anti-CD1a), WM-25 (anti-CD1b; Favaloro, E. J., et al., Disease
Markers 4: 261–270
(1986)), 10C3 (anti-CD1c), W6/32 (anti-MHC Klasse I) und IVA12 (anti-MHC
Klasse II; Shaw, S., Hum. Immun. 12: 191–211 (1985)).
-
3.
Ein Vergleich der Fähigkeit
von Antigen-präsentierenden
Zelllinien CR1 und Zytokin-stimulierten Monocyten, Wachstum von
T-Zelllinien 2.13.DN1 und G7, von der T-Zelllinie DN1 abstammende
Klone, zu stimulieren. Weiße
Balken, T-Zellen plus
APCs ohne M. tuberculosis; schwarze Balken, T-Zellen plus APCs mit
M. tuberculosis (1 μg
Protein/ml).
-
4.
(Bilder a-d). Präsentation
von M. tuberculosis von CD1-Transfektanten der Lymphoblastenzelllinie
C1R. C1R-Zellen, die stabil mit DNA von Vektor pSRα-NEO (scheintransfiziert)
oder mit Konstrukten von pSRα-NEO,
die das angegebene CD1-Molekül
(CD1a, CD1b und CD1c) codierende cDNAs enthalten, transfiziert waren,
wurden 12 Stunden in ausschließlich
Medium (weiße
Balken) oder in Medium kultiviert, das M. tuberculosis (25 μg Protein/ml,
schwarze Balken) enthielt, markiert mit 51Cr und
als Zielzellen für
Cytolyse-Test mit verschiedenen Effektor-T-Zellen verwendet. Das
Verhältnis
Effektor-T-Zelle zu Zielzelle war 50 : 1.
-
Bild a. M. tb. CD1b-präsentiertes
Ag-spetifische T-Zelllinie DN1.
-
Bild b. DN1 Subklon DN1.C/.
-
Bild c. CD1a autoreaktiver Klon BK6.
-
Bild d. CD1c autoreaktiver Klon 3C8.
-
5 (Bilder
a–c).
Auf CD1b beschränkte Präsentation
von M. tuberculosis Antigen erfordert keine MHC Klasse II Region
codierten Moleküle,
sondern umfasst eine Antigen-Prozessierung mit Hilfe eines Chloroquin-sensitiven
Pfades.
-
Bild a. Lyse von CD1-T2 Transfektanen durch
T-Zelllinie DN1. T2-Zellen, die ausschließlich mit Vektor-DNA (scheintransfiziert)
transfiziert sind, sind mit Kreisen gekennzeichnet, und T2-Zellen,
die mit CD1b transfiziert sind, sind mit Dreiecken gekennzeichnet.
Weiße
Symbole repräsentieren Ziel-Zellen,
die nicht mit M. tuberculosis vorinkubiert waren, schwarze Symbole
repräsentieren
Zielzellen, die 12 Stunden mit M. tuberculosis (10 μg Protein/ml) vorinkubiert
waren. Durchflusscytometrische Analyse zeigte, dass eine Inkubation
mit CD1b transfizierten T2-Zellen mit M. tuberculosis keinen Effekt
auf eine CD1b-Expression besaß (Daten
nicht gezeigt).
-
Bild b. Glutaraldehyd-Fixierung von
CD1b+ APCs verhindert eine Präsentation
von M. tuberculosis der DN1-Linie. CD1b+ APCs
(GM-CSF- und IL-4-behandelte mononukleäre Zellen des peripheren Bluts
PBMCs) waren 12 Stunden in Anwesenheit von M. tuberculosis (1 μg Protein/ml; „gepulste APCs")
oder ausschließlich
in Medium („nicht
gepulste APCs") kultiviert, geerntet und ein Aliquot jeder Zellsuspension
wurde mit 0,0125% Glutaraldehyd 30 Sekunden fixiert. Die resultierenden
APC-Präparate wurden
auf ihre Fähigkeit
getestet, die Proliferation der Linie DN1 in Abwesenheit (weiße Balken)
oder Anwesenheit (schwarze Balken) von löslichem M. tuberculosis Antigen
(1 μg Protein/ml)
zu stimulieren.
-
Bild c. Hemmung der CD1b-beschränkten Präsentation
von M. tuberculosis durch Chloroquin. CD1b+ APCs
von HLA-DR7+ Individuum wurden mit M. tuberculosis
Antigen 60 Minuten bei Vorliegen der angegebenen Chloroquin-Konzentration gepulst,
mit Glutaraldehyd fixiert und als APCs in Proliferationstests mit
Linie DN1 (schwarze Kreise) oder mit der M. tuberculosis spezifischen,
HLA-DR7+ beschränkten CD4+
T-Zelllinie DG.1 (weiße
Dreiecke) verwendet. Die Ergebnisse sind in der prozentualen Hemmung der
Antworten im Vergleich zu fixierten APCs, die mit M. tuberculosis
ohne Chloroquin gepulst waren, ausgedrückt und sind für drei ähnliche
Versuche repräsentativ.
-
6.
Wirkung des Verdaus von Antigen mit den angegebenen Proteasen auf
die proliferative Antwort der T-Zelllinie DG.1 auf M. tuberculosis
Antigen.
-
7.
Wirkung des Verdaus von Antigen mit den angegebenen Proteasen auf
die proliferative Antwort der T-Zelllinie DN 1 auf M. tuberculosis
Antigen.
-
B.
Wirkung des Verdaus von Antigen mit den angegebenen Proteasen auf
die proliferative Antwort der T-Zelllinie DG,1 auf M. fortuitum
Antigen.
-
9.
(Bilder a–c).
Das mykobakterielle Antigen, das von einer DN α:β TCR+ T-Zelllinie
erkannt wird, verteilt sich quantitativ in seiner organischen Phase
nach Extraktion mit organischen Lösemitteln und ist auf CD1b
beschränkt.
Extraktion mit organischen Lösemitteln
unterscheidet zwischen dem CD1b-beschränkten mykobakteriellen Antigen
und mykobakteriellen Antigenen, die von herkömmlichen MHC Klasse II beschränkten CD4+ α:β TCR+ T-Zelllinie
erkannt werden, und dem kleinen mycobakteriellen Nichtprotein-Liganden,
der von DN α:β (Vγ2Vδ2) TCR+ T-Zellen erkannt wird. Pfeffer, K., et
al., J. Immunology 148: 575–583
(1992). Mykobakterielle Gesamtbeschallungen wurden mit Chloroform/Methanol/H2O extrahiert und die resultierenden drei
Phasen wurden durch Kultivieren von T-Zellen mit CD1+ Monocyten
und den angegebenen Verdünnungen der
verschiedenen Antigenpräparaten
getestet.
-
Bild a. Proliferative Antwort von
der auf CD1-beschränkten
DN T-Zelllinie DN1 auf mycobakterielle Gesamtbeschallungen
gestrichelte Linie), organische Phase
(⎕, durchgezogene Linie), wässrige Phase (O, durchgezogene
Linie) oder Interpase
durchgezogene Linie).
Antigen-Konzentration auf der x-Achse als 1/Verdünnung, normalisiert auf den Standard
der Gesamtbeschallungspräparate.
-
Bild b. Proliferative Antwort der
HLA-DR7 (MHC) beschränkten
Mycobakterien spezifischen CD4+ T-Zelllinie
DG.1 auf Mycobakterien-Fraktionen nach Extraktion mit organischen
Lösemitteln.
-
Bild c. Proliferative Antwort auf
den Vγγ2Vδ2 T-Zellklon
DG.SF68 Mycobakterien-Fraktionen nach Extraktion mit organischen
Lösemitteln.
-
10.
Cytolytische Antwort der DN1-Zellinie auf CD1-Transfektanten von
C1R-Zellen, die mit mycobakteriellen Antigenpräparaten gepulst waren. CD1b
oder CD1c Transfektanten (Porcelli, S., et al., Nature 341: 447–450 (1989))
von C1R-Lymphoblastenzellen,
die entweder mit M. tuberculosis Antigenpräparaten nach Extraktion mit
organischen Lösemitteln
(+) oder ausschließlich
Medium (-) gepulst waren, wurden als Ziele in cytolytischen Standardtests verwendet.
Eine Erkennung durch die T-Zelllinie DN1 von C1R-Zellen, die mit
CD1b transfiziert waren, erfolgte nur, wenn sie mit Antigen gepulst
waren. Es erfolgte keine spezifische Antigen-Erkennung der CD1c+ Ziele.
-
11.
Die chemische Struktur von 6,6 Trehalosedimycolat (Cordfaktor).
-
12.
(Bilder a–c).
Das von der auf CD1b-beschränkten
T-Zelllinie DN1 erkannte Mycobakterien-Antigen ist Mycolsäure.
-
Bild a. Die proliferative Antwort
von der auf CD1b-beschränkten
T-Zelllinie DN1 korreliert mit Mycolsäure-Peaks der C18 Umkehrphasen-HPLC.
Die gereinigten mycobakteriellen Acylketten-Fraktion, die gesamte
auf CD1b-beschränkte
Antigen enthält,
wurde unter Verwendung der Umkehrphasen-HPLC chromatographiert und
die resultierenden Fraktionen wurden auf ihre Fähigkeit getestet, eine proliferative Antwort
von der T-Zelllinie DN1 zu stimulieren. Der obere Teil des Bilds
zeigt das Absorptionsspektrum bei 254 Ångström (ausgedrückt als optische Dichte, OD,
x 10–4)
(durchgezogenen Linie) des eluierten Materials und die entsprechende
Methylenchlorid-Konzentration (gestrichelte Linie) des Elutionsgradienten.
Der große
Absorptionspeak, der zwischen 2 und 6 Minuten eluiert, ist frei
vom Derivatisierungsmittel Bromphenacylbromid. Der untere Teil des
Bildes zeigt die proliferative Antwort der T-Zelllinie DN1 auf jede
Eine-Minute-Fraktion. Die auf CD1b-beschränkte Antigen-Antwort ist als
ein breiter Peak, der mit Mycolsäure
korreliert, zu erkennen.
-
Bild b. Verseiftes 6,6 Trehalosedimycolat (Cordfaktor),
nicht aber verseiftes Trehalosedibehenat stimuliert eine proliferative
Antwort von der auf CD1b-beschränkten T-Zelllinie
DN1. Mycolsäuren wurden
durch Verseifen von gereinigtem Trehalosedimycolat entweder von
M. tuberculosis (H37Ra) oder M. kansasii gebildet. Trehalosedibehenat
(synthetischer Cordfaktor) wurde auf die selbe Weise behandelt.
Antigen-Konzentration ist in μg/ml
vom Cordfaktor auf der x-Achse angegeben.
-
Bild c. Umkehrphasen-HPLC Analyse
von gereinigtem Trehalosedimycolat von M. tuberculosis (H37Ra) führt zur
Stimulierung der auf CD1b-beschränkten
T-Zelllinie DN1
durch Fraktionen, die Mycolsäure-Peaks
entsprechen. Das verseifte Trehalosedimycolat von M. tuberculosis
wurde wie in dem in Bild a gezeigten Versuch chromatographiert und Fraktionen
wurden auf die Fähigkeit
getestet, eine proliferative Antwort von der Linie DN 1 zu induzieren.
Wie es aus Bild a ersichtlich ist, korreliert die Bioaktivität mit frühen Mycolsäure-Peaks.
-
13.
Cytolytische Antwort der DN1 T-Zelllinie auf CD-Transfektanten von
C1R-Zellen, die mit Mycolsäure,
die durch Verseifung von M. tb. Cordfaktor (Sigma) dargestellt war,
gepulst waren. CD1a, CD1b, CD1c oder Scheintransfektanten von C1R-Lymphoblastenzellen
wurden mit aus Trehalosedimycolat hergestellten Mycolsäuren (+)
oder nur mit Medium (-) gepulst, und als Ziele in cytolytischen Tests
verwendet, deren Ergebnisse als % spezifische Lyse angegeben sind.
-
14.
Mycolsäure
ist nicht mitogen, sondern ist ein spezifisches auf CD1b-beschränktes Antigen
und wird von der T-Zelllinie DN1 erkannt. Vier für Mycobakterien spezifische
T-Zelllinien und zwei zusätzliche
T-Zelllinien wurden auf die Fähigkeit
getestet, entweder auf Gesamteschallungen von M. tuberculosis, Mycolsäure-Präparaten
von gereinigtem Cordfaktor oder HPLC-gereinigte Mycolsäuren entweder
von Beschallungen von M. tb. oder Cordfaktor zu antworten. Die Antworten
dreier repräsentativer Mycobakterien
spezifischer T-Zelllinien sind gezeigt, DN1
(DN, CD1b-beschränkt, α:β TCR
+), DG.1 (⎕) (CD4
+,
HLA-DR7 beschränkt, α:β TCR
+) und DN6 (O) (DN, CD1c-beschränkt, α:β TCR
+). Für
alle sechs T-Zelllinien getesteten APCs waren identisch GM-CSF-
und IL-4-behandelte (CD1
+) PBMCs von einem
HLA-DR7 positiven Individuum.
-
Oberer Teil. Proliferative Antworten
von drei für
Mycobakterien spezifischen T-Zelllinien auf Gesamtbeschallungen
von M. tb. (H37Ra, Sigma). Antigen-Konzentration ist auf der x-Achse als
cpm × 10–3 angegeben.
Die drei gezeigten T-Zelllinien
antworten alle auf Gesamtbeschallungen von Mycobakterien.
-
Mittlerer Teil. Proliferative Antwort
auf HPLC-gereinigte Mycolsäuren,
die aus M. tb. Beschallungen isoliert sind. Nur die auf CD1b.beschränkte T-Zelllinie
DN1 antwortet auf gereinigte Mycolsäure.
-
Unterer Teil. Proliferative Antworten
auf HPLC-gereinigte Mycolsäuren,
die aus gereinigtem M. tb. Cordfaktor (Sigma) dargestellt sind.
Nur die auf CD1b-beschränkte T-Zelllinie
proliferiert als Antwort auf Cordfaktor Mycolsäuren. Nicht gezeigt sind drei weitere,
im gleichen Versuch getestete T-Zelllinien SP-F3 (Roncarlo, M. G.,
et al., J. Exp. Medicine 168: 2139–2152 (1988)) (CD4+ α:β TCR+, DR-beschränkt, spezifisch für Tetanustoxoid),
CP.1.15 (Morita, C. T., et al., Eur. J. Immunol. 21: 2999–3007 (1991))
(DN, Vγ2Vδ2 TCR+, spezifisch für Mycobakterien), BK6 (Porcelli,
S., Nature 341: 447–450
(1989) (DN, α:β TCR+, autoreaktiv gegen CD1a). Alle drei antworteten
nicht auf gereinigte Mycolsäuren,
aber zwei proliferierten als Antwort auf ihr spezifisches Antigen
(Tetanustoxoid – SP-F3, < 1 kDa M. tuberculosis
Präparat – CP.1.15).
BK6 zeigt cytolytische Aktivität
gegen CD1a, aber ist nicht in der Lage, als Antwort auf CD1a+ APCs eines beliebigen getesteten Typs zu proliferieren.
Porcelli, S., Nature 341: 447–450 (1989).
-
15.
Wirkung der angegebenen monoklonalen Antikörper auf die proliferative
Antwort von T-Zelllinie 2.13.DN1 (DN1, oberes Bild) und 8.23.DN1
(DN2, unteres Bild).
-
16.
Auf CD1c beschränkte
Präsentation von
M. tuberculosis Antigen der T-Zelllinie
DN2. Die Ergebnisse von cytolytischen Tests von CR1-Zellen, die
mit Vektor (scheintransfiziert, Bild a) und mit DNA-Molekülen transfiziert
sind, die das angegebene CD1-Protein (CD1a, CD1b und CD1c) codieren, worin
die transfizierten Zellen entweder mit (schwarze Kreise) oder ohne
(weiße
Kreise) M. tuberculosis vorinkubiert waren.
-
17.
Auf CD1c beschränkte
Präsentation von
M. tuberculosis Antigen der T-Zelllinie DN6. Die Ergebnisse von
cytolytischen Tests von CR1-Zellen, die mit Vektor (scheintransfiziert,
Bild a) und mit DNA-Molekülen
transfiziert sind, die das angegebene CD1-Protein (CD1a, CD1b und
CD1c) codieren, worin die transfizierten Zellen entweder mit (schwarze
Kreise) oder ohne (weiße
Kreise) M. tuberculosis vorinkubiert waren.
-
18.
Proliferative Antwort der auf CD1c-beschränkten Zelllinie DN6 auf M.
tb. Antigene in Beschallungen nach Extraktion der Antigene mit organischen
Lösemitteln.
Proliferation ist in cpm (3H-Thymidin-Einbau)
auf der y-Achse angegeben. APCs waren CD1 exprimierende Monocyten.
Antigene wurden über
6 logs titriert und die Ergebnisse eines repräsentativen Werts (1 : 3.750
Verdünnung
des Antigens) sind gezeigt. cpm des Hintergrunds (ausschließlich Medium
als Kontrolle) wurden von allen Werten abgezogen.
-
19.
Proliferative Antwort der auf CD1c-beschränkten Zelllinie DN6 auf M.
tb. Antigene in Beschallungen vor und nach Verseifung der Antigene.
Proliferative Antwort in cpm ist auf der y-Achse angegeben und die
Antigen-Konzentration (als 1/Verdünnung angegeben) ist auf der
x-Achse gezeigt. Das Äquivalent
von 10 mg M. tb. (Stamm H37Ra; Difco) wurde in PBS beschallt und
war entweder direkt verwendet oder zuerst verseift. Alle Antigen-Verdünnungen
wurden auf die anfängliche
Standardkonzentrationen von 200 mg lyophilisierten Bakterien in
5 ml normiert.
-
Beschreibung der bevorzugten
Anwendungsformen
-
Glossar
-
Antigen: Ein Molekül oder eine
Zusammensetzung einer Sache, die (1) eine Immunantwort in einem
Tier induziert und (2) mit einer oder mehreren Antigenerkennenden
Komponenten des Immunsystems des Tiers spezifisch wechselwirkt.
-
Fremdartigen: Ein Antigen, das für ein normales,
gesundes Tier nicht endogen ist.
-
Autoimmunes Antigen: Ein normales
endogenes Molekül
oder Zusammensetzung einer Sache in einem Tier, das/die ein Antigen
in einer Autoimmunerkrankung ist. Gleichbedeutend mit „Selbstantigen"
und „Autoantigen".
-
CD1-präsentiertes Antigen: Ein Antigen,
das von einem Mitglied der CD1-Proteinfamilie
gebunden und auf der Oberfläche
einer CD1+ APC gezeigt wird. CD1-präsentierte
Antigene variieren in ihrer Größe und Zusammensetzung
in Abhängigkeit
ihres Ursprungs und dem Mitglied der CD1-Familie, von dem sie erkannt
sind. Wie hier verwendet, umfasst der Ausdruck „CD1-präsentiertes Antigen" diejenigen hier
identifizierten Antigene und/oder diejenigen Antigene, die unter
Verwendung der hier offengelegten Verfahren isoliert sind. Gleichbedeutend
mit „auf CD1-beschränktes Antigen". „CD1-gebundenes
Antigen" bezeichnet ein CD1-präsentiertes
Antigen, das an sein passendes CD1-Molekül gebunden ist.
-
CD1-Proteinfamilie: Eine Sammlung
Proteine, die durch ihre Struktur, immunologische Kreuzreaktivität und/oder
Einteilung, mit bekannten CD1-Molekülen verwandt
zu sein, identifiziert worden ist. Ein spezifisches CD1-Protein
kann als ein Mitglied der CD1-Proteinfamilie bezeichnet werden.
Mitglieder der CD1-Proteinfamilie umfassen, sind aber hierauf nicht
beschränkt,
CD1a, CD1b, CD1c, CD1d und CD1e (siehe Porcelli, S., et al., Immun.
Rev. 120: 137–183
(1991)).
-
CD1-positive Zelle: Eine Zelle, die
ein oder mehrere Mitglieder der CD1-Proteinfamilie exprimiert und zeigt.
Gleichbedeutend mit „CD1+ Zelle". Der Fachmann kann die hier beschriebenen
oder in der Technik bekannten Verfahren anwenden, um zu bestimmen,
ob eine Zelle ein oder mehrere Mitglieder der CD1-Proteinfamilie exprimiert
(siehe Beispiel 1 und Porcelli, S., et al., Immun. Rev. 120: 137–183 (1991)).
-
Antigen präsentierende Zelle (APC): Eine Zelle,
die Antigen-Moleküle
auf ihrer Oberfläche über Protein-Carrier
zeigt, und die T-Zellen Antigen präsentiert. Antigenbindende Protein-Carrier
umfassen MHC Klasse I Moleküle,
MHC Klasse II Moleküle
und CD1-Moleküle;
die entsprechenden APCs werden als MHC I+ APCs,
MHC II+ APCs und CD1+ APCs
bezeichnet.
-
CD1-beschränkte T-Zelle: Ein reifer TCR
positiver (TCR+) Lymphocyt des peripheren
Bluts, der ein CD1-gebundenes CD1-präsentiertes Antigen erkennen
kann. Die Definition von CD1-beschränkten T-Zellen ist enger als
die anerkannte Definition in der Technik für T-Zellen, da sie auf eine
Untergruppe T-Zellen begrenzt ist, die mit einem CD1-gebundenen
CD1-präsentierten
Antigen wechselwirken. Die bevorzugten CD1-beschränkten T-Zellen
der vorliegenden Erfindung sind als CD4–8– charakterisiert.
-
CD4–8– T-Zelle:
Ein reifer TCR positiver (TCR+) Lymphocyt
des peripheren Bluts, der weder CD4 noch CD8 exprimiert. Gleichbedeutend
mit „doppelt
negative T-Zelle" und „DN
T-Zelle". Techniken zur Identifizierung von CD4–8– T-Zellen
sind in der Technik bekannt und können ohne weiteres in der vorliegenden
Erfindung angewandt werden, zum Beispiel unter Verwendung der Durchflusscytometrie, wie
in Beispiel 1 und in Panchomoorthy, G., et al., J. Immuno. 147:
3360–3369
(1991) beschrieben. Unter Verwendung derartiger Verfahren sind drei
CD4–8– T-Zelllinien,
als DN1, DN2 und DN6 bezeichnet, isoliert worden und hier beschrieben.
DN2 und DN6 scheinen gleichartig zu sein, mit Ausnahme dass DN6
eine bessere Wachstumsrate zeigt.
-
Adjuvans: Ein Molekül oder Zusammensetzung
einer Sache, die, wenn sie in ein Tier mit einem Antigen gegeben
ist, die Immunantwort auf dieses Antigen verstärkt.
-
Gentechnisch verändert: Unterziehen einer menschlichen
Manipulation, mit der Absicht, eine genetische Änderung einzuführen.
-
Probe: Eine beliebige Lösung, Emulsion, Suspension
oder Extrakt, der/die unter Anwendung der hier offengelegten Verfahren
getestet werden kann. Eine Probe kann, ist aber hierauf nicht beschränkt, ein
löslicher
Extrakt oder ein organischer Extrakt sein. Beispiel 1 und 2 stellen
verschiedene von Mycobacterium tuberculosis abstammende Probenarten
bereit.
-
Inkontaktbringen: Der Vorgang der
Inkubation eines Gegenstands bei Anwesenheit eines anderen. Deshalb
ist eine Zelle mit einer Probe in Kontakt gebracht, wenn die Zelle
mit einer Probe inkubiert wird.
-
Fraktionierung: Eine Probe wird Bedingungen
oder Verfahren unterzogen, die die Komponenten, beruhend auf physikalischen
oder chemischen Eigenschaften, beispielsweise aber hierauf nicht
beschränkt,
Größe, Ladung,
Löslichkeit
oder Zusammensetzung, trennen. Beispiele für Fraktionierungsverfahren
umfassen, sind aber hierauf nicht beschränkt, selektive Fällung, organische
Extraktion, Größenausschluss-Dialyse
oder -Chromatographie und Ionenaustausch-Chromatographie.
-
Expression: Der Herstellungsvorgang
eines Genprodukts durch Transkription eines DNA-Moleküls, um ein
entsprechendes mRNA-Molekül
zu erzeugen, das von Ribosomen und assoziierten Zellfaktoren in
ein Polypeptid translatiert wird.
-
Zeigen: Der Vorgang der Lokalisierung
eines Proteins oder Protein : Antigen Komplexes auf der äußersten
Oberfläche
einer Zelle, wo das Protein oder der Protein : Antigen Komplex für eine zweite Zelle
oder für
Moleküle,
die von einer zweiten Zelle gezeigt sind, zugänglich ist. Von einem Protein
oder Protein : Antigen Komplex wird angenommen, dass er von einer
Zelle gezeigt ist, wenn er auf der äußersten Oberfläche der
Zelle vorliegt und somit für
eine zweite Zelle und/oder für
Moleküle,
die von einer zweiten Zelle gezeigt sind, zugänglich ist.
-
Antigen-Prozessierung: Der Vorgang,
mit dem ein Antigen von Zellfaktoren behandelt wird, um für das Zeigen
kompetent gemacht zu werden.
-
CD1-blockierendes Mittel: Eine Zusammensetzung
oder Komponente, die in der Lage ist, die Wechselwirkung eines CD1-präsentierten
Antigens mit CD1 zu blockieren, oder die Wechselwirkung zwischen
CD1: Antigen Komplexen und ihren verwandten T-Zellrezeptoren zu
blockieren. Blockierungsmittel umfassen (1) Mittel, die an CD1 binden,
(2) Mittel, die an ein CD1-präsentiertes
Antigen binden, (3) Mittel, die an einen CD1: Antigen Komplex binden,
(4) Mittel, die an einen T-Zell-rezeptor
binden, der einen CD1: Antigen Komplex erkennt, und (5) Mittel,
die das Prozessieren eines CD1-präsentierten Antigens verhindern.
-
Die vorliegende Erfindung beruht
auf der neuen und unerwarteten Beobachtung, dass CD1-Moleküle dazu
dienen, T-Zellen Antigene zu präsentieren.
Die Erfindung beruht außerdem
auf der Beobachtung, dass Zellen zur Expression von CD1 induziert
werden können
und deshalb kompetent werden können,
T-Zellen Antigene zu präsentieren, durch
Inkontaktbringen der Zellen mit Zytokinen wie beispielsweise Granulocyten/Makrophagen
Kolonie-stimulierendem Faktor (GM-CSF) und Interleukin-4 (IL-4).
Auf Grundlage dieser beiden Beobachtungen legt die Erfindung verschiedene
Verfahren zur Bestimmung, ob eine Probe ein CD1-präsentiertes Antigen
enthält,
Verfahren zur Isolierung und Reinigung von CD1-präsentierten
Antigenen, gereinigte CD1-präsentierte
Antigene, die mit den hier offengelegten Verfahren isoliert sind,
wie auch Verfahren zur Isolierung von CD1-positiven Zellen, die
in der Lage sind, bei Identifizierung, Isolierung und Reinigung von
CD1-präsentierten
Antigenen Verwendung zu finden.
-
In einer Anwendungsform stellt die
vorliegende Erfindung Verfahren zur Bestimmung bereit, ob eine Probe
ein CD1-präsentiertes
Antigen enthält. In
einem derartigen Verfahren kann das Vorhandensein eines CD1-präsentiertes
Antigens durch ein erstes Inkontaktbringen der Probe mit einer CD1-positiven
Zelle, zweitens Inkontaktbringen der Zelle des ersten Schrittes
mit einer T-Zelle und dann Messen der T-Zellproliferation bestimmt
werden.
-
Es sind Verfahren zur Charakterisierung
von T-Zellklassen und zur Isolierung von T-Zellsubpopulationen beschrieben
worden. Wysocki, L. J. und Sato, V. L., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA)
75: 2844–2848 (1978);
Wasik, M. A. und Morimoto, C., J. Immunol. 144: 3334–3340 (1990);
Harriman, G. R., et al., J. Immunol. 145: 4206–4214 (1990); Koulova, L.,
et al., J. Immunol. 145: 2035–2043
(1990); Steward, M. und Male, D., Kapitel 25 in Immunology, 2. Ausgabe,
Roitt, I., et al., eds., Gower Medical Publishing, London, New York,
1989. Verfahren zur Kultivierung von T-Zellen in vitro und zur Immortalisierung
von T-Zellen durch Fusion mit nicht wachsenden, beschränkten Zellen,
wie beispielsweise Myeloma, sind beschrieben worden. Paul, W. E.,
et al., Nature 294: 697–699
(1981); Williams, N., Nature 296: 605–606 (1982). Verfahren zur
Identifizierung von CD4–8– T-Zellen
sind in der Technik bekannt und können ohne weiteres in der vorliegenden
Erfindung angewandt werden, zum Beispiel Verwendung der Durchflusscytometrie,
wie es in Beispiel 1 und von Panchomoorthy, G., et al., J. Immuno.
147: 3360–3369 (1991)
beschrieben ist. Die vorliegende Erfindung entwickelt diese Techniken
weiter, indem sie Verfahren zur Anreicherung von T-Zellpopulationen
zur Gewinnung isolierter T-Zellklone, die gegen CD1-präsentierte
Antigene reaktiv sind, bereitstellt. Eine Population T-Zellen darf
sich teilen und eine Subpopulation gemischter T-Zellen wird isoliert,
beruhend auf der Proliferation bei Anwesenheit von CD1+ APCs und
CD1-präsentiertem Antigen
oder auf der cytolytischen Aktivität gegen transfizierte Zellen,
die CD1-Moleküle in Anwesenheit
eines CD1-präsentierten
Antigens exprimieren. Unter Anwendung derartiger Verfahren sind
drei CD4–8– T-Zelllinien,
als DN1, DN2 und DN6 bezeichnet, isoliert worden und hier beschrieben.
DN2 und DN6 scheinen gleichwertig zu sein, mit der Ausnahme, dass
DN6 eine bessere Wachstumsrate zeigt.
-
Ebenfalls beschrieben ist die Induktion
der CD1-Expression auf einer Zelle. In einem derartigen Verfahren
kann eine Zelle zur Expression von CD1durch Inkontaktbringen der
Zelle mit einem oder mehreren Zytokinen induziert werden. Die bevorzugten
Zytokine für
eine CD1-Induktion sind Granulocyten/Makrophagen Kolonie-stimulierender
Faktor (GM-CSF), GM-CSF in Kombination mit Interleukin-4 (IL-4) oder Interleukin-3
(IL-3). In Beispiel 1 ist offengelegt, dass Monocyten zur Expression
verschiedener Mitglieder der CD1-Familie induziert werden können durch
Inkontaktbringen der Monocyten mit jeweils 100 Einheiten GM-CSF
und IL-4 60 Stunden in mit 10% fötalem
Kälberserum
supplementiertem RPMI-1640. Unter Verwendung der hier offengelegten Methoden
und Materialien kann der Fachmann ohne weiteres die Kontaktzeit,
den Zytokin-Typ und Konzentration sowie die Kontaktbedingungen variieren, um ähnliche
Ergebnisse zu erhalten, solange der Kontaktschritt für Induktion
einer CD1-Expression hinreichend ist.
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Mehrere Verfahren zur Bestimmung
der Proliferation von T-Zellen sind in der Technik bekannt und können in
den obigen Methoden angewandt werden. Der Fachmann kann ohne weiteres
derartige Verfahren für
die Anwendung in der vorliegenden Erfindung anpassen. Ein derartiges
in Beispiel 1 beschriebenes Verfahren, misst die Einbaurate von 3H-Thymidin mittels Flüssigszintillation und mit in
Morin, C. T., et al., Eur. J. Immunology, 21: 2999–3007 (1991)
beschriebenen Verfahren.
-
Es sind ebenfalls Methoden zur Isolierung
eines CD1-präsentierten
Antigens beschrieben. In einer derartigen Methode wird eine Probe
zuerst unter Anwendung herkömmlicher
Verfahren fraktioniert. Die Probenfraktionen werden nun auf das
Vorhandensein eines CD1-präsentierten
Antigens, wie oben knapp dargelegt, getestet. Beispiele 2 und 3
beschreiben Fraktionierungsverfahren unter Anwendung einer organischen
Extraktion mit Chloroform : Methanol und Kieselsäure-Chromatographie, um eine
Probe, die einen Extrakt von M. tuberculosis enthält, zu fraktionieren,
um ein CD1-präsentierten
Antigen zu reinigen.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ebenfalls Methoden zur Isolierung eines CD1-präsentierten Antigens
bereit, die auf der Bindungsspezifität von CD1 mit einem CD1-präsentierten
Antigen beruhen. In einem derartigen Verfahren wird eine Probe,
die ein CD1-präsentiertes
Antigen enthält,
zuerst entweder mit gereinigtem CD1 oder mit einer Zelle, die CD1 exprimiert
und zeigt (eine „CD1+
Zelle"), in Kontakt gebracht. Der resultierende Antigen: CD1 Komplex oder
Antigen: CD1+ Zellkomplex wird dann von
der Probe getrennt. Unter Verwendung eines derartigen Verfahrens
wird ein gereinigter Antigen: CD1 Komplex oder Antigen: CD1+ Zellkomplex erhalten. Um das CD1-präsentierte
Antigen noch weiter zu reinigen, wird jeder Komplex-Typ unter geeigneten
Bedingungen behandelt, so dass das CD1-gebundene Antigen von dem
CD1-Molekül
abgegeben wird.
-
Die obigen zwei Isolierungsmethoden
können
vom Fachmann kombiniert sein, um weitere Methoden zur Isolierung
von CD1-präsentierten
Antigenen abzuleiten. Bei einer derartigen Kombination wird eine
Probe, wie oben beschrieben, fraktioniert bevor ein Reinigungsverfahren
durchgeführt
wird, das auf der Bindung eines CD1-präsentierten
Antigens an CD1beruht.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
außerdem CD1-präsentierte
Antigene bereit, die unter Anwendung der hier offengelegten Verfahren
identifiziert und isoliert sind. Anders als MHC-präsentierte
Antigene sind CD1-präsentierte
Antigene keine Polypeptide. Ein CD1-präsentiertes Nichtpeptid-Antigen,
das in Beispielen 2–4
genauer beschrieben ist, ist ein von M. tuberculosis isoliertes
Lipid-Antigen, das Mycolsäuren
umfasst. Ein anderes CD1-präsentiertes
Antigen, das in Beispiel s und 6 beschrieben ist, ist ein komplexeres
Lipid. Derartige Antigene werden für Impfstoffformulierung und
entwicklung verwendet.
-
Die CD1-präsentierten Antigene der vorliegenden
Erfindung (die unter Anwendung der hier offengelegten Verfahren
identifiziert und isoliert sind) sind ohne weiteres als Impfstoffe
zu verwenden. Ein Fachmann kann Routineverfahren zur Formulierung eines
isolierten CD1-präsentierten
Antigens zur Verwendung als einen Impfstoff anwenden. Siehe Remington's
Pharmaceutical Sciences, 18. Ausgabe, Gennaro, A. R., Herausgeber,
Mack, Easton, 1990; The Pharmacologist Basis of Therapeutics, 7.
Ausgabe, Gilman, A. G., et al., eds., MacMillian, New York, 1985.
-
Die CD1-präsentierten Antigene der vorliegenden
Erfindung können,
wie es hier offengelegt ist, über
einen großen
Reinheitsbereich gereinigt sein. Ein Fachmann weiß die verschiedenen
Reinigungsstrategien anzuwenden, um ein CD1-präsentiertes Antigen zu erhalten,
das in erforderlichem Ausmaß für die beabsichtigten
Zwecke gereinigt worden ist.
-
Die Impfstoffe der vorliegenden Erfindung können unter
Verwendung eines gereinigten CD1-Antigens formuliert sein oder unter
Verwendung eines CD1-gebundenen
Antigens formuliert sein. Weil CD1-beschränkte Antigene T-Zellen als
ein Komplex aus Antigen und CD1 präsentiert sind, kann die Verwendung
eines Antigen: CD1 Komplexes in manchen Fällen bessere Immunisierungseigenschaften
bereitstellen.
-
Es sind ebenfalls Tests auf Inhibitoren
von CD1-beschränkter
Antigenpräsentation
für T-Zellen, d.
h. CD1-blockierende Mittel, beschrieben. In einem derartigen Test
ist die CD1-Antigenpräsentation durch
Verwendung eines CD1-blockierenden
Mittels gehemmt, das die Fähigkeit
eines CD1-beschränkten Antigens,
an CD1 zu binden, blockiert. Wie hier verwendet, wird von einem
CD1-blockierenden Mittel angenommen, dass es die „CD1-beschränkte Antigenpräsentation
hemmt", wenn das CD1-blockierende Mittel (1) das Binden eines CD1-präsentierten
Antigens an ein CD1-Molekül
verringert oder (2) das Binden eines CD1 : CD1-präsentiertes
Antigen Komplexes an seine verwandten T-Zellrezeptoren verringert.
Einige CD1-blockierende
Mittel sind in der Lage, dieses Binden auf nicht mehr nachweisbare
Levels zu verringern, während
andere CD1-blockierende Mittel nur zu einer geringfügigen Verringerung
führen.
CD1-blockierende Mittel umfassen (1) Mittel, die an CD1 binden,
(2) Mittel, die an CD1-präsentiertes Antigen
binden, (3) Mittel, die an den CD1: Antigen Komplex binden und (4)
Mittel, die an T-Zellrezeptoren binden, die den CD1: Antigen Komplex
erkennen. Diesbezügliche
Beispiele für
blockierende Mittel umfassen, sind aber hierauf nicht beschränkt, (1)
polyklonale oder monoklonale Antikörper, die an den Teil eines
CD1-Moleküls
binden und diesen blockieren, der ein CD1-präsentiertes Antigen bindet,
(2) polyklonale oder monoklonale Antikörper, die an den Teil eines
CD1-präsentierten
Antigens binden und diesen blockieren, der CD1 bindet, (3) synthetische
Oligopeptide, die von dem CD1: Antigen-bindenden Teil eines T-Zellrezeptors
abstammen und die an den Teil des CD1: Antigen Komplexes binden
und diesen blockieren, der von intakten T-Zellrezeptoren gebunden wird und (4)
synthetische Verbindungen, umfassend ein CD1-präsentiertes Antigen, das an
ein gereinigtes CD1-Molekül
oder an ein synthetisches Derivat davon chemisch gebunden ist.
-
In einer Alternative zur Hemmung
der Antigenpräsentation
von CD1-beschränkten Antigenen kann
ein CD1-blockierendes Mittel eingesetzt sein, das die Wechselwirkung
des Antigen: CD1 Komplexes mit den TCR-Molekülen auf der T-Zelle blockiert. Durch
Hemmung des Präsentationsschrittes
kann die Aktivierung einer spezifischen Untergruppe T-Zellen inhibiert
werden. Pilotversuche zur Behandlung von Menschen, die an einer
Autoimmunerkrankung (MS) leiden, mit Peptiden, die von TCR-Molekülen abstammen,
werden gegenwärtig
gemacht. Oksenberg, J. R., et al., J. Neurol. Sci. 115 (Suppl.): S29–S37 (1993).
DNA-Moleküle,
die TCR-Polypeptide codieren, die von den die CD1-präsentierten
Antigene erkennenden T-Zellen gezeigt sind, sind gemäß den in
der Technik bekannten Methoden isoliert worden. Oksenberg, J. R.,
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 86: 988–992 (1989); Oksenberg, J.
R., et al., Nature 345: 344–346
(1990) und erratum, Nature 353: 94 (1991); Uematsu, Y., et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 88: 534–538 (1991); Panzara, M. A.,
et al., Biotechniques 12: 728–735
(1992); Uematsu, Y., Immunogenet. 34: 174–178 (1991). Die DNA-Sequenz wird
in eine Peptid-Sequenz umgewandelt und der Teil der Polypeptid-Sequenz,
der der Antigen-bindenden variablen Region eines TCR-Polypeptids
entspricht, wird verwendet, um synthetische Oligopeptide zu entwickeln,
die CD1: Antigen Komplexe auf ACPs binden und dadurch eine Antigenpräsentation hemmen.
Oligopeptide sind gemäß Standardverfahren
(Steward und Young, Solid Phase Peptide Synthesis, Pierce Chemicals
Co., Rockland, Illinois, 1985) chemisch synthetisiert und aus Reaktionsmischungen
mittels Umkehrphasen-Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC) gereinigt. Zusätzlich oder
alternativ sind Methoden zum Erzeugen von anti-TCR Antikörpern und
anti-TCR bindenden Peptiden in der Technik bezüglich MHC-Präsentation
bekannt und können
ohne weiteres dem hier offengelegten CD1-Präsentationssystem angepasst
werden. Strominger, J. L., Cell 57: 895–898 (1989); Davis, M. M. und
Bjorkman, P. J., Nature 334: 395–404 (1989).
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Ein Fachmann kann ohne weiteres bekannte Methoden
der Antikörper-Bildung
ebenso wie die zweckmäßige Entwicklung
von Blockierungsmitteln einsetzen, um die blockierenden Mittel der
vorliegenden Erfindung zu gewinnen. Harlow, E. und Lane, D., Antibodies:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor,
1988; Synthetic Peptides: Answers Guide, Freeman, W. H., New York,
1991; Kasprzak, A. A., Biochemistry 28: 9230–9238 (1989). Zusätzlich oder
alternativ können
Bibliotheken molekular verschiedenartiger Moleküle auf einzelne Mitgliedsmoleküle durchmustert
werden, die CD1-blockierende Mittel sind. Wirksame CD1-blockierende Mittel
werden durch ihre Fähigkeit
identifiziert, CD1-vermittelte
proliferative und/oder cytolytische T-Zellantworten unter Verwendung
der hier beschriebenen Materialien und Methoden zu hemmen.
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Die Anwendungsformen der oben beschriebenen
Erfindung können
für die
angegebenen Zwecke allein oder in Kombination miteinander oder anderen
komplementären
Methoden und/oder Zusammensetzungen angewandt sein.
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Die Art und Methode zur Durchführung der vorliegenden
Erfindung kann noch besser vom Fachmann mit Bezug auf die folgenden
Beispiele verstanden werden, wobei die Beispiele in keinster Weise den
Rahmen der vorliegenden Erfindung oder der hierauf gerichteten Ansprüche einschränken.
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Beispiel 1: Antigenpräsentation
von CD1b
-
Methoden
-
Durchflusscytometrie wurde wie zuvor
beschrieben (Panchamoorthy, G., et al., J. Immunology 147: 3360–3369 (1991))
unter Verwendung folgender monoklonaler Antikörper (mAk) durchgeführt: P3 (IgG1
Kontrolle; Panchamoorthy, G., et al., J. Immunology 147: 3360–3369 (1991)),
OKT6 (anti-CD1a; Reinherz, E., et al., Proc. Natl. Acad. Sci, (USA)
77: 1588–1592
(1980)), 4A7.6 (anti-CD1b; Olive, D., et al., Immunogenetics 20:
253–264
(1984)), 10C3 (anti.CD1c; Martin, L. H., et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. (USA) 84: 9189–9193
(1987)), W6/32 (anti-HLA-A, B, C; Brodsky, F. M. und Parham, P.
P., J. Immunology 128: 129–135
(1982)), BMA031 (anti-α:β TCR; Lanier,
L. L., et al., in Leukocyte Typing III McMichael, A. J., Herausgeber,
Seiten 175–178,
Oxford University Press 1987), OKT4 (anti-CD4; Reinherz, E., et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 77: 1588–1592 (1980)), OKT8 (anti-CD8α; Reinherz,
E., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 77: 1588–1592 (1980))
und 2ST8-5H7 (anti-CD8β; Shiue,
L., et al., J. Exp. Med. 168: 1993–2005 (1988)).
-
Monocyten waren aus Leukocyten-Konzentraten
normaler Spender mittels Kunststoff-Adhärenz (Anegon, I., et al., Immunology
147: 3973–3980 (1991))
und mittels Inkubation bei 37°C
in Phosphat-gepufferter Saline (PBS) mit 0,53 mM EDTA (PBS/EDTA)
abgelöst.
Adhärente
Zellen waren typischerweise >90%
CD14+ und MHC Klasse II+ und
negativ für
CD1a, CD1b und CD1c wie es mittels Oberflächenfärbung bestimmt wurde (Daten
nicht gezeigt). Um eine CD1-Expression zu induzieren, waren die
Monocyten in RPMI-1640 (Gibco), das 10% fötales Kälberserum (FCS, Hyclone) mit
jeweils 100 Einheiten GM-CSF und IL-4 (Genetics Research Institute)
enthielt, 60 Stunden kultiviert. Zellen wurden unter Verwendung
von PBS/EDTA wie oben geerntet.
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T-Zelllinie DN1 wurde vom peripheren
Blut eines Zufallsspenders etabliert. Nichtadhärente mononukleäre Zellen
wurden mit mAk OKT4 und OKT8 und Kaninchen-Komplement behandelt
und die verbleibenden lebenden Zellen wurden in einer Mischung aus
OKT4 (anti-CD4), OKT8 (anti-CD8α)
und anti-TCRδ1
(Porcelli, S., et al., Immun. Rev. 120: 137–183 (1991)) mAk 1 Stunde suspendiert,
gewaschen und 30 Minuten bei 4°C
mit Ziege anti-Maus Immunglobulin-gekoppelten Magnetkügelchen
(Dynal) inkubiert. Nach magnetischer Trennung und Entfernen von
CD4+ und/oder CD8+ und/oder δ-TCR-Zellen
wurden die verbleibenden CD4–8– α:β TCR+ Zellen mit der gleichen Anzahl autologer
Monocyten in Komplettmedium (RPM-1640 mit 10% FCS und weiteren Supplementen,
wie zuvor von Morita, C. T., et al., (Eur. J. Immun. 21: 2999–3007 (1991))
beschrieben, mit jeweils 100 Einheiten/ml GM-CSF und IL-4 kultiviert.
Löslicher
M. tuberculosis Extrakt, der mittels Beschallung von getrockneten
Bacilli (Stamm H37Ra (Difco)) in PBS mit anschließender Zentrifugation
bei 100.000 g zwecks Klären
(d. h. Entfernen nichtlöslichen
Materials) der Beschallungen hergestellt war, wurde bis zu einer
Bakterienprotein-Konzentration von 10 μg/ml zugegeben. Mehr lösliche Antigenaktivität (d. h.
T-Zellproliferation) wird von löslichen
wässrigen
Beschallungen von M. tb. durch Zugabe eines Detergens wie beispielsweise
CHAPS oder Octylglucosid während
des Beschallungsschrittes erhalten; ohne Zugabe eines Detergens
geht 90 bis 95% der Antigenaktivität während der Klärung nach
der Beschallung verloren. Kulturen wurden alle 10 bis 14 Tage mit
M. tuberculosis und hetreologen CD1+ Monocyten
(zur CD1-Expression induziert, wie zuvor beschrieben) in Komplettmedium
restimuliert und wurden alle 3 bis 5 Tage mit frischem, 1 nM rekombinantes
Interleukin-2 (IL-2) haltigem Medium versorgt.
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Tests der T-Zellproliferationsantworten
wurden dreifach mit jeweils 5 × 104 T-Zellen
und bestrahlten (5.000 Rad) APCs in 200 μl Komplettmedium in Mikrotiterplatten
mit 96 flachbödigen
Vertiefungen durchgeführt.
Lösliche
Extrakte von M. leprae und Escherichia coli wurden wie für M. tuberculosis
beschrieben hergestellt. Monoklonale Antikörper wurden als gereinigtes
Immunglobulin bis zu einer Endkonzentration von 25 μg/ml zugegeben.
Kulturen wurden an Tag 5 (Tag drei für mAk-Blockierung) nach einem
sechs Stunden Puls mit 1 μCi 3H-Thymidin (6,7 Ci/mmol, New England Nuclear)
geerntet und 3H-Einbau wurde mittels Flüssigszintillationszählung bestimmt.
Die Ergebnisse sind als durchschnittliche Counts pro Minute (CPM)
des 3H-Thymidin-Einbaus von drei Kulturen
angegeben. Isolierte Monocyten oder mononukleäre Zellen des peripheren Gesamtbluts
(PBMCs) wurden wie oben mit rekombinanten GM-CSF und IL-4 oder mit
IFNγ, 100
Einheiten/ml, 60 Stunden vor ihrem Zusammenmischen mit T-Zellen
für Proliferationstests
behandelt. T-Zellklon DN1.C7 ist für vier ausgiebig charakterisierte
Subklone, die von DN1 durch Phythämagglutinin (PHA) Stimulation
in limitierender Verdünnungskultur
abstammten und unter Verwendung von PHA-Stimulation und IL-2 wie zuvor beschrieben
vermehrt sind. Morita, C. T., et al., Eur. J. Immun. 21: 2999–3007 (1991).
Sämtliche
Klone, die von der DN1-Linie abstammen, besaßen einen Oberflächen-Phänotyp, der
von der in 1b gezeigten nicht zu unterscheiden
ist, d. h. α:β TCR-Expression,
keine Expression von CD4 und minimale oder keine Expression von CD8.
-
Tests der cytolytischen T-Zellantwort
wurden folgendermaßen
durchgeführt.
Methoden zum Transfizieren von C1R-Zellen und zum Testen der spezifischen
cytolytischen Aktivität
mittels 51Cr-Freisetzung sind beschrieben
worden. Balk, S. P., et al., Science 253: 1411–1415 (1991) beziehungsweise
Morita, C. T., et al., Eur. J.
-
Immun. 21: 2999–3007 (1991). BK6, ein α:β TCR cytotoxischer
T-Zellklon, der CD1a zeigende Zellen lysiert, wurde aus dem Blut
eines Patienten mit SLE wie zuvor beschrieben (Porcelli, S., et
al., Nature 341: 447–450
(1989) isoliert, und Klon 3C8, ein α:β TCR cytotoxischer Zellklon,
der Cd1c zeigende Zellen lysiert, wurde aus Blut eines normalen
Spenders unter Anwendung des selben Verfahrens isoliert. Transfizierte
Zellen wurden mit 51Cr markiert und als Zielzellen
in cytolytischen Tests mit einem Verhältnis von Effektor (T-Zelle)
zu Ziel (Transfektant) von etwa 50 : 1 verwendet. Testmethoden für 51Cr-Freisetzung und Berechnung der % spezifischen
Lyse sind beschrieben worden. Brenner, M. B., et al., Nature 325: 689-694 (1987).
-
Stabile Transfektanten von T2-Zellen
wurden unter Anwendung des für
C1R-Zellen beschriebenen Verfahrens
hergestellt. Balk, S. P., et al., Science 253: 1411-1415 (1991). APCs
für Glutaraldehyd-Fixierung
und Chloroquin-Versuche waren GM-CSF- und IL4-behandelte PBMCs wie
oben beschrieben, und Glutaraldehyd-Fixierung und Chloroquin-Behandlung
der APCs wurden gemäß veröffentlichter Verfahren
durchgeführt.
Chesnut, R. W., et al., J. Immun. 129: 2382–2388 (1982); Roncarolo, M.
G., et al., J. Immunol. 147: 781–787 (1991). CD4+ T-Zelllinie
DG.1 war abgeleitet von einem HLA-DR7+ Patienten
mit rheumatoider Arthritis durch wiederholte Stimulation von Lymphocyten
aus der Gelenkflüssigkeit mit
autologen EBV-transformierten B-Zellen und gereinigtem M. tuberculosis
Proteinderivat (PPD, Statens Serum Institute; Daten nicht gezeigt).
Tests der proliferativen Antwort wurden wie oben durchgeführt, außer dass
2 × 105 APCs pro Vertiefung zugegeben wurden und 3H-Thymidin-Einbau nach drei Tagen bestimmt
wurde.
-
Ergebnisse
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Um ein System zum Nachweis der Antigenpräsentation
von CD1-Molekülen
zu entwickeln, wurde die Fähigkeit
von verschiedenen rekombinanten Zytokinen bewertet, die Expression
von CD1a, CD1b und CD1c auf peripheren Blutmonocyten zu induzieren,
die normalerweise keine signifikante Mengen dieser Moleküle exprimieren.
Leukocyte Typing IV, Knapp, W., ed., Oxford University Press Oxford,
U. K., Seiten 251–269,
1989. Hohe Mengen an CD1a, CD1b und CD1c wurden übereinstimmend auf Monocyten
beobachtet, die mit einer Kombination aus Granulocyten/Monocyten
Kolonie-stimulierendem Faktor (GM-CSF) und Interleukin-4 (IL-4)
kultiviert waren (1a).
Alternativ kann GM-CSF auch allein verwendet sein, obwohl die resultierende
Menge an CD1-Expression etwas geringer ist als die bei einer kombinierten
GM-CSF- und IL-4-Behandlung resultierende Menge. Interleukin-3 (IL-3)
kann ebenfalls allein oder in Kombination mit anderen Zytokinen
verwendet werden. Monocyten, die ohne Zytokine kultiviert waren,
oder diejenigen, die mit Interferon-γ kultiviert waren, exprimierten
keine signifikanten Mengen an CD1a, CD1b oder CD1c (Daten nicht
gezeigt).
-
Weil Monocyten effiziente Antigen-präsentierende
Zellen (APCs) sind, folgerten wir, dass CD1+ Monocyten
eine CD1-beschränkte
T-Zellantwort auf ein exogenes Antigen stimulieren könnten. Weil
die meisten bis heute identifizierten CD1-spezifischen T-Zellen
einen doppelt negativen (DN; CD4–8–)
Phänotyp
besitzen (Porcelli, S., et al., Nature 341: 447–450 (1989); Faure, F., et
al., Eur. J. Immun. 20: 703–706
(1990)), konzentrierten wir uns auf diese Untergruppe Zellen und
erzeugten eine T-Zelllinie durch wiederholte Stimulation von α:β TCR+ CD4–8– T-Zellen von peripherem
Blut mit einem löslichen
Extrakt aus M. tuberculosis und heterologen CD1+ Monocyten (1b).
-
Untersuchungen zur Funktion der resultierenden
T-Zelllinie (als DN1 bezeichnet) zeigten, dass diese T-Zellen proliferative
Antworten auf Antigene gaben, die von M. tuberculosis und nah verwandten M.
leprae Bakterien abstammten, aber nicht auf nichtverwandte bakterielle
Antigene wie beispielsweise solche von E. coli oder Tetanustoxoid
antworteten (2a). Diese
Antworten waren von der Vorbehandlang der Monocyten mit GM-CSF und
IL-4 abhängig
(2b), und waren nicht auf polymorphe MHC-Determinanten
beschränkt
(2c). Diese fehlende
MHC-Beschränkung stimmte
mit der Antigenpräsentation
von nicht-MHC-Molekülen überein.
Um zu bestimmen, ob CD1-Moleküle
für eine
M. tuberculosis Antigenpräsentation
erforderlich sind, wurden die Wirkungen von monoklonalen Antikörpern (mAk), die
für CD1
oder MHC-Moleküle
spezifisch sind, auf die M. tuberculosis induzierte Proliferation
der T-Zelllinie DN1 und eines repräsentativen Subklons, DN1.C7,
bestimmt. Nur anti-CD1b mAk zeigte eine signifikante Blockierung
der M. tuberculosis induzierten proliferativen Antwort, und es waren
keine übereinstimmenden
Wirkungen mit anti-CD1a oder CD1c mAk oder mit mAk gegen monomorphe
Determinanten der MHC Klasse I oder Klasse II Moleküle zu beobachten
(2d).
-
B-Zelltransfektanten sind effektive
Ziele für α:β TCR CD4–8– cytolytische
T-Zellaktivität. Unter Verwendung
der B-Lymphoblastenzelllinie C1R (Zenmour, J., et al., J. Immun.
148: 1941–1948
(1992)) wurden stabile Transfektanten erzeugt, die CD1a, CD1b und
CD1c in vergleichbaren Mengen exprimieren und zeigen, und auf ihre
Fähigkeit
getestet, M. tuberculosis in einem cytolytischen Test zu präsentieren.
Nur C1R-Zellen, die mit CD1b codierenden DNA-Sequenzen transfiziert
und mit M. tuberculosis vor dem Test inkubiert waren, wurden von
der α:β TCR CD4–8– T-Zelllinie DN1 und
ihrem Subklon DN1.C7 lysiert (4a und 4b). Die Spezifität dieser auf
CD1-beschränkten
Antwort wurde unter Verwendung zweier α:β TCR+ CD4–8– T-Zellklone
als Kontrolle, BK6 und 3C8, bestätigt,
die von einer Mitogenstimulierung ohne M. tuberculosis Antigenen
exponiert zu sein abstammten. Frühere
Untersuchungen zeigen, dass BK6 und 3C8 Zielzelllinien, die CD1a
beziehungsweise CD1c exprimieren, lysieren (Daten nicht gezeigt).
Wie es für
alle anderen reaktiven T-Zellklone vor dieser Offenlegung beschrieben
wurde (Porcelli, S., et al., Nature 341: 447–450 (1989); Faure, F., et
al., Eur. J. Immun. 20: 703–706
(1990); Balk, S. P., et al., Science 253: 1411–1415 (1991)), scheinen diese
Klone autoreaktiv zu sein und erkennen ihre nichtpolymorphen CD1-Liganden
in Abwesenheit exogener Antigene. Wie erwartet, lysierten Klone
BK6 und 3C8 nur CD1a beziehungsweise CD1c exprimierende C1R-Transfektanten
und Lyse war von einer Vorinkubation der Zielzellen mit M. tuberculosis
nicht signifikant beeinflusst (4c und 4d).
-
Das Fehlen einer MHC-Beschränkung, wie es
mit den vorausgehenden Versuchen gezeigt wurde, spricht dafür, dass
MHC-codierte Antigen-präsentierende
Moleküle
nicht an der auf CD1b-beschränkten
Präsentation
von M. tuberculosis Antigenen der Zelllinie DN1 beteiligt sind.
Als einen etwas stringenteren Test dieser Hypothese wurden CD1b-Transfektanten
der T2-Zelllinie hergestellt, in denen ausgiebige chromosomale Deletionen
in beiden MHC-Loci zu einem vollständigen Ausbleiben der MHC Klasse
II Expression führen.
Satter, R. D., et al., Immunogenetics 21: 235–246 (1985); Erlich, H., et
al., Hum. Immun. 16: 205–219
(1986). Die MHC gebundenen Transportergene TAP-1 und TAP-2 (zum Überblick
siehe Parham, P., Nature 357: 193–194 (1992)) sind ebenfalls
von T2 deletiert, was zu einer mangelhaften Expression und Funktion
von MHC Klasse I Molekülen
führt.
Hosken, N. A. und Bevan, M., Science 248: 367–370 (1990); Wei, M. und Cresswell,
P., Nature 356: 443–446
(1992). Nichtsdestotrotz führte
eine Transfektion von CD1b in T2 zu einer Expression von CD1b auf
der Zelloberfläche auf
einem ähnlichen
Level wie auf anderen transfizierten B-Zelllinien (Daten nicht gezeigt)
und bildeten eine Zielzelle, die M. tuberculosis der DN1-Zelllinie präsentierte
(5).
-
Die Präsentation von exogenen Antigenen für T-Zellen
erfordert im Allgemeinen Aufnahme und Prozessierung von komplexen
Proteinantigen-Molekülen
durch Antigen-präsentierende
Zellen, ein Prozess der durch Aldehydfixierung der APC-Oberfläche und
durch lysosomotrope Amine wie beispielsweise Chloroquin blockiert
wird. Ziegler, H. K. und Unanue, E. R., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
79: 175-179 (1982); Chesnut,
R. W., et al., J. Immun. 129: 2382–2388 (1982). Nach diesen Kriterien
zeigte die CD1b-beschränkte
Präsentation
von M. tuberculosis ebenfalls eine erforderliche Antigenaufnahme
und -prozessierung. Eine leichte Fixierung von CD1b+ APCs
mit Glutaraldehyd hob ihre Fähigkeit
auf, Zelllinie DN 1 in Anwesenheit von löslichem M. tuberculosis Antigen zu
stimulieren, obwohl die selben APCs, gepulst mit M. tuberculosis
vor Fixierung, ihre Fähigkeit
behielten, eine proliferative Antwort zu stimulieren (5b). Außerdem war die Präsentation
von M. tuberculosis Antigenen der Zelllinie DN1 durch Chloroquin
mit einer Dosisabhängigkeit,
die tatsächlich
mit derjenigen für
die Hemmung der MHC Klasse II vermittelten Präsentation mycobakterieller
Antigen identisch ist, stark gehemmt ( 5c),
was darauf hinweist, dass das Prozessieren von Antigenen für CD1b und
MHC Klasse II beschränkte
Antworten ähnliche
Pfade oder Organellen umfassen könnte oder
dass die Pfade einen oder mehrere Chloroquin-sensitive Zellfaktoren
teilen. Interessanterweise ist von T2-Zellen kürzlich gezeigt worden, dass
sie beim Prozessieren von Antigenen, die von MHC Klasse II Molekülen präsentiert
sind, defekt sind (Riberdy, J. M. und Cresswell, P., J. Immun. 148: 2586–2590 (1990),
weil T2-Zellen die DMA- und DMB-Gene fehlen. Morris, P., et al.,
Nature 368: 551–554 (1994);
Fling, S. P., et al., Nature 368: 554–558 (1994). Folglich lässt unsere
Feststellung, dass CD1b transfizierte Zellen den DN1-Zellen M. tuberculosis
präsentieren
können,
vermuten, dass die erforderliche Antigen-Prozessierung für CD1b und MHC
Klasse 1 Moleküle,
obwohl bezogen auf die Chloroquin-Sensitivität ähnlich, nicht identisch sind.
-
Mehrere Forscher haben gemutmaßt, dass Zellen,
denen sowohl die Expression von CD4 als auch CD8-Molekülen fehlt,
die von den Zelloberflächen-Molekülen präsentierten
Antigenen mit anderen als von den klassischen MHC Klasse I und II
Loci codierten Molekülen
erkennen können.
Porcelli, S., et al., Immun. Rev. 120: 137-183 (1991); Janeway, C. A. Jr., et al.,
Immun. Today 6: 73–76
(1988); Bluestone, J. A. und Matis, L. A., J. Immun. 142: 1785–1788 (1989).
Die obigen Resultate zeigen, dass ein Mitglied der CD1-Familie,
CD1b, die spezifische Antwort von MHC nicht beschränkten CD4–8– T-Zellen
auf ein exogenes Fremdantigen beschränken kann. Wie andere CD1-Proteine
verbinden sich CD1b schwere Ketten nicht kovalent mit (β2-Mikroglobulin (Olive,
D., et al., Immunogenetics 20: 253–264 (1984)) und zeigen eine
begrenzte aber signifikante Sequenzhomologie sowohl mit Klasse I
als auch Klasse II Molekülen.
(Calabi, F. und Milstein, C., Nature 323: 540–543 (1986); Balk, S. P., et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 252–256 (1989). Diese Strukturmerkmale
von CD1b, zusammen mit seiner entscheidenden Rollen in der Antigenerkennung
(oben beschrieben), stützt die
Schlussfolgerung, dass CD1b ein nichtpolymorphes Antigenpräsentierendes
Molekül
ist, das von einem nicht mit MHC verknüpften Gen-Locus codiert ist.
-
Diese Resultate zeigen eine mögliche Rolle für CD1-beschränkte T-Zellen
in der gewöhnlichen Wirtsabwehr
gegen mikrobielle Erkrankungen auf. Die obigen Resultate lassen
eine funktionelle Parallele zwischen CD1 und MHC Klasse II Molekülen vermuten,
da beide eine Präsentation
exogener Antigene vermitteln, die über einen Chloroquin-sensitiven Pfad
prozessiert sind, und beide ebenfalls als Liganden für die TCRs
von autoreaktiven Zellen dienen können. (Porcelli, S., et al.,
Nature 341: 447–450 (1989);
Glimcher, L. H. and Shevach, E. M., J. Exp. Med. 156: 640–645 (1982).
Die begrenzte Verteilung von CD1-Molekülen im Gewebe in vivo liefert
eine weitere Ähnlichkeit
mit der MHC Klasse II Familie, da Mitglieder beider Familien auf
Zelltypen auffallend exprimiert sind, die an der Antigenpräsentation
für T-Zellen
beteiligt sind, einschließlich
Langerhans Zellen, dendritische Zellen in Lymphgeweben und vielen anderen
Geweben, Zellen und möglicherweise
Zytokinaktivierten Monocyten. Porcelli, S., et al., Immun. Rev.
120: 137–183
(1991). Im Gegensatz dazu sind das Fehlen von Strukturpolymorphismen
der CD1-Moleküle,
ihre einzigartige Zytokin-Regulation auf Monocyten und der CD4–8– Phänotyp der
hier beschriebenen CD1-beschränkten
T-Zellen wichtige Unterschiede, die die CD1 und MHC Antigen-präsentierenden
Systeme voneinander unterscheiden. Diese Unterschiede weisen auf
eine unterschiedliche Rolle für
CD1-beschränkte
T-Zellen in der Zell-vermittelten Immunität.
-
Beispiel 2: Ein CD1b-präsentiertes
Nichtpeptid-Antigen
-
Methoden
-
Das CD1b-präsentierte Antigen ist ein nicht zu
dialysierendes Makromolekül
(Daten nicht gezeigt). Eine höhere
Antigenaktivität
(d. h. proliferativere T-Zellaktivität) konnte
von löslichen
wässrigen Beschallungen
von M. tb. durch Zugabe von Detergenzien wie beispielsweise CHAPS
oder Octylglucosid während
der Beschallung erhalten werden (siehe oben). Dieses Ergebnis lässt vermuten,
dass das Antigen hydrophob ist.
-
Um die chemische Beschaffenheit der
von CD1 präsentierten
Antigene zu charakterisieren, wurden mycobakterielle Antigene von
dem nichtpathogenen Stamm M. tb. H37a (Difco) und M. fortuitum (ein schnell
wachsender Stamm, der ebenfalls Antigenaktivität zeigt) gereinigt. Bakterien
waren entweder im Handel erhältlich
(M. tb. H37a, Difco) oder wurden angezogen und geerntet (M. fortuitum),
beschallt und einer sequentiellen Fraktionierung unterzogen und auf
biologische Aktivität
untersucht. Alle gebildeten Fraktionen wurden auf ihre Fähigkeit
getestet, die DN T-Zelllinie
DN1 in einem 5 Tage Proliferationstest unter Verwendung bestrahlter,
GM-CSF- und IL-4-behandelter
Monocyten als APCs zu stimulieren und Messen des 3H-Thymidin-Einbaus
in einem 6 Stunden Puls (Porcelli, S., et al., Nature 360: 593–597 (1992)).
Zellwand-, Zellmembran- und Cytoplasma-Fraktionen wurden entweder
von M. tb. oder M. fortuitum unter Anwendung eines aus publizierten Protokollen
angepassten Verfahrens präpariert.
Hunter, S. W., et al., Journal of Biological Chemistry 265: 14065–14068 (1990).
Zusammengefasst: Zellen wurden lyophilisiert, in PBS/Octylglucosid
resuspendiert, 20 Minuten beschallt und zur Herstellung von Cytosol-,
Membran- und Zellwandfraktionen einer differentiellen Ultrazentrifugation
unterzogen. Die Zellwand-Pellets wurden mit Hilfe eines differentiellen Sucrose-Gradienten weiter
gereinigt. Charakteristische Strukturmerkmale der drei Fraktionen
wurden durch negative Färbung
mit Elektronenmikroskopie bestätigt.
Der Großteil
der Bioaktivität
der DN1-Zelllinie lag in der Zellwandfraktion vor (Daten nicht gezeigt).
-
Um direkt zu prüfen, ob das CD1-beschränkte Antigen
ein Protein ist, wurde eine Reihe von Protease-Verdauen des Antigens
durchgeführt.
Unter Verwendung mehrerer Endopeptidasen entweder mit begrenzter
Aminosäure-Spezifität (Chymotrypsin, hydrophobe
Reste), Trypsin (lys, arg) und V-8 (sauer) oder breite Aminosäure-Erkennung
(Subtilisin, Proteinase K, Pronase), wurden Beschallungen entweder von
M. tb. oder M. fortuitum verdaut und dann auf ihre Fähigkeit
getestet, proliferative T-Zellantworten zu induzieren. Als eine
Kontrolle wurde ein DR7-beschränkter, CD4+ T-Zellklon DG.1, der aus diesem Labor stammt
und eine Determinante in mycobakteriellem PPD (gereinigtes Proteinderivat)
erkennt, ebenfalls getestet. Eine SDS-PAGE Analyse und anschließende Silber-Färbung zeigte,
dass ein Verdau mit V8 Protease, Proteinase K, Pronase E oder Subtilisin
das in mycobakteriellen Antigen-Präparaten enthaltene Protein
abbaut (Daten nicht gezeigt).
-
Ergebnisse
-
Das M. tuberculosis Antigen, das
von DG.1, eine repräsentative
CD4+ MHC Klasse II beschränkte T-Zelllinie,
erkannt wird, wird durch eine Behandlung mit V8 Protease, Proteinase
K oder Trypsin unwirksam gemacht (6).
Wie in 6 gezeigt, proliferierten
DG.1 Zellen stark als Antwort auf den Scheinverdau der mycobakteriellen
Beschallung, aber mit Ausnahme von Chymotrypsin verhinderten alle
anderen Protease-Behandlungen die proliferative Antwort vollständig.
-
Im Gegensatz dazu sind die der DN1-Zellinie von
CD1b präsentierten
M. tuberculosis und M. fortuitum Antigene von diesen breit reaktiven
Proteasen nicht beeinträchtigt
(7 beziehungsweise 8).
Das von CD1b präsentierte
mycobakterielle Antigen unterscheidet sich tiefgreifend von denjenigen,
die von MHC Klasse I und II Antigen-präsentierenden Molekülen präsentiert
sind. Es ist erwiesen, dass MHC-Moleküle Peptid-Antigene aus etwa
8–9 Aminosäuren für Klasse
I und 13- 25 Aminosäuren für Klasse
II binden und präsentieren.
Weil dieses CD1b-präsentierte
Antigen ein Makromolekül
ist, das einem Protease-Verdau widersteht, ist es unwahrscheinlich,
dass es ein Peptid ist. Folglich ist das CD1-System das erste bekannte
Antigenpräsentationssystem,
das andere Fremdsubstanzen als Peptide den α:β TCR+ T-Zellen
präsentiert.
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Beispiel 3: Reinigung
eines CD1b-präsentierten
Antigens
-
Methoden
-
M. fortuitum Bakterien wurden in
Flüssigkultur
bis zur stationären
Phase angezogen und mittels Zentrifugation gesammelt, mittels Dampfautoklavierung
sterilisiert (250°C,
18 p.s.i.) und lyophilisiert. Getrockneter M. tb. (Stamm H37a, Difco)
oder M. fortuitum Bakterien wurden in Phosphat-gepufferter Saline (200
mg Bakterien pro 5 ml PBS) suspendiert und die Bakteriensuspension
wurde mit einer Beschallungssonde zwecks Ausbrechen der Zellen beschallt.
Die resultierende Beschallung wurde mit organischen Lösemitteln
unter Verwendung eines Folch basierenden Zweiphasenextraktionssystems
(Chloroform/Methanol/Wasser) extrahiert, das mycobakterielle Lipide
in eine organische Phase quantitativ extrahiert. Goren, M. B., und
Brennan, P. J., Mycobacterial Lipids: Chemistry and Biologic Activities
in Tuberculosis, 1979. Die Beschallung wurde mit drei Volumenteilen
einer Chloroform : Methanol (2 : 1 v/v) Lösung in einem Glasgefäß vereint
und die Mischung wurde bei Raumtemperatur 24 Stunden kräftig geschüttelt. Die Mischungsphasen
wurden mittels Zentrifugation bei 800 g getrennt und in einen Glassiedekolben
umgefüllt.
Jede Fraktion wurde dann mittels Rotationsverdampfer (organische
Phase) oder lyophilisiert (wässrige
Phase und Interphase) getrocknet. Nach Verdampfen ließ die organische
Phase einen dünnen Film
aus einem wachsartigen Material auf der Kolbenoberfläche zurück. Um das
in T-Zellproliferationstests zu testende Material zu präparieren,
wurden Aliquote von Fraktionen als Liposomen durch Zugabe von Wasser
(20 ml pro 200 mg Bakterien in ursprünglicher Beschallung) und anschließende Beschallung im
Ultraschall-Wasserbad wieder gebildet. Die resultierende Rohsuspension
wurde dann wiederholt durch eine 0,1 nm Filtermembran gezwungen,
um eine Liposomen-Suspension gleicher Größe zu schaffen. T-Zellmedien
mit 10% fötalem
Kälberserum wurde
zu den getrockneten Fraktionen gegeben und ohne weitere Präparation
beschallt.
-
Zur weiteren Reinigung wurde das
aus M. tuberculosis wie oben beschrieben extrahierte Material in
Hexan gelöst
und auf eine Kieselsäure-Säule aufgetragen.
Eluieren mit organischen Lösemitteln
mit anwachsender Polarität über die
Kieselsäure-Säule trennt
die Lipide auf Grund ihrer Polarität. Die polarsten Lipide wie
beispielsweise Phospholipide binden am stärksten an die Silicagel-Säule und
eluieren zuletzt, während
Glycolipide im Allgemeinen weniger fest binden und früher eluieren.
Neutrale Lipide wie beispielsweise Triglyceride oder Sterole binden
an schwächsten
und eluieren deshalb als erste.
-
Kleine offene Festphasenextraktionssäulen (SPE)
(BakerBond, JT Baker) waren bevorzugt, da sie eine gleichzeitige
Verarbeitung vieler Proben ermöglichten.
Eine Silica basierende „gebundene" Säule mit
Cyano (CN) funktionellen Gruppen (kovalent gebunden) wurde zur Fraktionierung
der organischen Extrakte von M. tb. verwendet. Die organische Phase
des Chloroform/Methanol Bakterienextrakts wurde getrocknet und in
Hexan resuspendiert. Das Äquivalent
von 5,3 mg getrockneter Bakterien in 200 μl Hexan wurde auf eine CN SPE
Säule geladen.
Die Säule
wurde mit Hexan und dann mit 25% (v/v) Chloroform in Hexan gewaschen.
Als nächstes wurde
die bioaktive Fraktion mit 85% (v/v) Chloroform in Hexan mit einer
100% Wiedergewinnung der Bioaktivität eluiert. Durch Analyse der
aktiven Fraktion auf Silica DC-Platten gemäß dem Verfahren von Kupke und Zeugner
(Christie, W. W., Lipid Analysis, Seite 117, Pergamon Press, Oxford,
U. K., 1982) wurden nur zwei Lipid-Haupttypen mit Kupferacetat sichtbar
gemacht, die freien Fettsäuren
und Mycolsäuren
entsprechen (Daten nicht gezeigt). Dieses Ergebnis spiegelt eine
bemerkenswerte Reinigung des organischen Ausgangsmaterials wider.
-
Proliferationstests wurden an Tag
2 (DG.SF68), Tag 3 (DG.1) oder an Tag 5 (DN1) geerntet. DG.SF68
ist ein Vγ2Vδ2 T-Zellklon,
der aus diesem Labor stammt (PNAS in Druck, CM). APCs waren GM-CSF-
und IL-4-behandelte Monocyten (DN.1) oder PBMC (DR7+)
(DG.1) oder unbehandelte PBMC (DG.SF68). Cytolytische Tests sind
als % spezifische Lyse angegeben und wurden wie beschrieben durchgeführt. Porcelli,
S., et al., Nature 341: 447–450
(1989). Gezeigte Daten (9) sind mit
einem Verhältnis
von Effektor zu Ziel von 50 : 1 und mit M. tuberculosis Antigen
mit einer Verdünnung
von 1 : 20 erhalten.
-
Ergebnisse
-
Das relevante Antigen von M. tuberculosis
ist aus einem im Handel erhältlichen
Präparat
von Stamm H37a (Difco) mittels Extraktion in einer Mischung aus
Chloroform und Methanol isoliert, wie es oben beschrieben ist. Obwohl
die Interphase mehr als 95% des Proteins enthält, werden 100% der auf CD1b-beschränkten Antigenaktivität (d. h.
die Fähigkeit,
eine α:β TCR DN proliferative
T-Zellantwort zu induzieren)
der Mycobakterien in die organische Phase extrahiert (9a). Dies stützt sehr
stark die ursprüngliche
Schlussfolgerung, dass das relevante bakterielle Antigen kein Peptid
ist. Im Gegensatz dazu wurde ein herkömmliches MHC Klasse II beschränktes Antigen,
das von DN γ:δ TCR+ T-Zellen erkannt wird, in der Interphase
von wässriger
und organischer Phase lokalisiert ( 9b).
Im Gegensatz dazu verteilte sich in vier unabhängigen Antigenpräparationen
das CD1b-beschränkte
Antigen quantitativ in der organischen. Phase. Ergebnisse von cytolytischen
Tests der Phasen mit Transfektanten bestätigten, dass das CD1b-präsentierte
Antigen in der organischen Phase vorliegt (10).
-
Unter diesen Bedingungen wurde 100%
der mycobakteriellen CD1-beschränkten
Antigenaktivität nach
CN-SPE-Chromatographie quantitativ wiedergewonnen. Zusätzlich diente
die organische Phase als ein exzellentes Reinigungsmittel und die
organische Phase wurde als Ausgangsmaterial für die nachfolgende Chromatographie
verwendet. Ein alternatives und etwas allgemeineres Verfahren zur
Reinigung des Antigens für
eine nachfolgende Chromatographie ist die Verseifung der ganzen
oder der beschallten Bakterien und Extraktion mit einer angesäuerten Hexanlösung. Weitere
Reinigung des Antigens erfolgt durch Anwendung der Kieselsäure-Chromatographie,
wie es oben beschrieben ist.
-
Beispiel 4: Mycolsäure ist
ein CD1-präsentiertes
Antigen
-
Methoden
-
Mit den oben erhaltenen Ergebnissen
und anderen vorläufigen
Daten, die vermuten lassen, dass die Aktivität mit Präparaten von freien Fettsäure-Acylketten
auf CN-modifizierten Silicagel HPLC-Säulen mitchromatographierte
(Daten nicht gezeigt), erschien es plausibel, dass das CD1b-präsentierte
Antigen ein einzigartiges mycobakterielles Lipid, möglicherweise
eine Mycolsäure,
ist. Um diesen Punkt zu klären,
wurde ein HPLC-Verfahren angewandt, mit dem Mycolsäuren auf
einer C18 Umkehrphasen-Säule
getrennt werden können,
um Mycolsäuren
darzustellen. Butler, W. R., et al., Journal of Clinical Microbiology
23: 182–185
(1986); Butler, W. R., et al., Journal of Clinical Microbiology
26: 50–53 (1988);
Floyd, M. M., et al., Journal of Clinical Microbiology 30: 1327–1330 (1992).
Umkehrphasen-Chromatographie trennt Acylketten primär auf Basis
der Länge
der Acylkette oder „Kohlenstoff-Anzahl",
folglich ist es relativ einfach, eine gute Trennung der freien Fettsäuren von
den viel größeren Mycolsäuren zu erreichen.
-
Dieses HPLC-Verfahren erfordert zunächst eine
Verseifung der Probe, anschließend
eine Derivatisierung der freien Fettsäuren oder Mycolsäuren mit
der im Ultravioletten (OD254) absorbierenden
Verbindung p-Bromphenacylbromid, die an den Carboxyl-Terminus einer
Acylkette bindet. In vorausgehenden Versuchen stellten wir fest,
dass die Derivatisierung der bakteriellen Fraktion mit p-Bromphenacylbromid
die Bioaktivität
zerstörte.
Allerdings konnte die CD1b-beschränkte Antigenaktivität dann durch Verseifung
mit Methanol/KOH, ein Vorgang, der das Carboxyl-Ende der Acylkette durch Abspalten der Phenacylbromid-Gruppe
freigibt (wie es mittels OD254 auf HPLC
getestet war), wiederhergestellt werden. Dieses Ergebnis zeigt,
dass die Acylkette abgespalten werden muss, um eine Form zu erhalten,
die von CD1-positiven APCs präsentierbar
ist und/oder dass eine freie Carboxyl-Gruppe für eine Präsentation des CD1-beschränkten Antigens
entscheidend ist. Dies ist ein zusätzlicher Beweis, dass das Antigen
eine Acylkette umfasst.
-
Das mit der SPE-CN-Säule gereinigte
Präparat
(Beispiel 3) wurde als Ausgangsmaterial für die C 18 Chromatographie
verwendet. Proben wurden mit Methanol/KOH verseift und mit der UV-Absorptionsgruppe
Bromphenacylbromid derivatisiert. Die aktive Fraktion wurde auf
einer C18 Säule
(Alltech Nucleosil C18 5 μm,
25 cm × 4,6
mm) unter Verwendung eines linearen Gradienten von 30 auf 90% Methylenchlorid
in Methanol über
50 Minuten mit 1 ml/min laufen gelassen. Als Referenz wurde ein
interner C90-Standard (Ribi) eingesetzt
und das resultierende Chromatogramm (12,
Bild a, oberer Teil) besitzt ein mit publizierten Ergebnissen vergleichbares
Muster. Floyd, M. M., et al., Journal of Clinical Microbiology 30:
1327–1330
(1992). Fraktionen wurden in Komplettmedium mit 10% FCS resuspendiert
und bei einer 1 : 17 Verdünnung
bezogen auf das ursprüngliche
Beschallungsvolumen getestet.
-
Ergebnisse
-
Es wurde herausgefunden, dass die
mit dem T-Zellproliferationstest getestete Bioaktivität mit den frühen Peaks
im Bereich der Mycolsäuren
(12a) mitwanderten.
Um zu bestätigen,
dass Mycolsäure von
CD1b präsentiert
ist, wurde eine Alternativquelle von Mycolsäuren, gereinigter Cordfaktor
(Trehalosedimycolat; 11)
getestet. Nach Verseifung stimulierte gereinigtes Trehalosedimycolat
entweder von M. tuberculosis (von Sigma) oder M. kansasii (von Patrick
Brennan) die Proliferation der T-Zelllinie DN1 (12b). Allerdings wurde keine Stimulierung
mit Material erhalten, das aus verseiftem Trehalosedibehenat hergestellt
ist, ein synthetisches Derivat des Cordfaktors, das eher zwei C22-Fettsäureketten
als Mycolsäuren
enthält,
die durch Verseifung freigesetzt werden. Dies spricht dafür, dass
Mycolsäure,
nicht Trehalose (die in jeder Probe vorliegt) oder Fettsäuren das
der doppelt negativen α:β TCR T-Zelllinie DN1
von CD1b präsentierte
Antigen ist. Es wurde dann eine HPLC-Analyse des verseiften Sigma
Cordfaktors durchgeführt,
und wiederum war die Bioaktivität
in den Fraktionen lokalisiert, die mit den frühen Mycolsäure-Peaks übereinstimmen (12c). Zusammen zeigen die obigen Daten, dass
das CD1-beschränkte
mycobakterielle Antigen, das von der T-Zelllinie DN1 erkannt wird,
eine Mycolsäure-Species
ist.
-
Von Mycobakterien ist bekannt, dass
sie hoch wirksame Adjuvanzien darstellen. Aldovini, A. und Young,
R. A., Nature 351: 479–482
(1991). Eine Quelle des hier verwendeten CD1b-präsentierten Antigens, Mycolsäure, ist
Trehalosedimycolat (d. h. mycobakterieller Cordfaktor), von dem
gezeigt wurde, dass es die Antikörper-Bildung
verstärkt
(Bekierkunst, A., et al., J. Bacteriol. 100: 95–102 (1969); Bekierkunst, A.,
et al., Infection and Immunity 4: 245–255 (1971); Bekierkunst, A.,
et al., Infection and Immunity 4: 256–263 (1971)) und eine nichtspezifische
Immunität
gegen bakterielle Infektionen (Parant, M., et al., Infect. Immun.
20: 12–19
(1978) und Tumore stimuliert (Bekierkunst, A., et al., Infection and
Immunity 10: 1044–1050
(1974).
-
Um sicherzustellen, dass die gereinigte
Antigenaktivität
ein echtes Antigen und kein nichtspezifisches Mitogen enthält, untersuchten
wir die Spezifität der
T-Zellproliferationsantwort
auf M. tb. Rohpräparate
und HPLC-gereinigte Mycolsäure
von M. tb. und verseiftem Cordfaktor. Geamtbeschallungen von M. tb.
(14, oberer Teil) enthalten
Antigen, das von der MHC Klasse II beschränkten CD4+ α: β TCR+ T-Zelllinie DG.1 erkannt wird, wie auch
ein Antigen, das von der CD1 b-beschränkten T-Zelllinie
DN1 und der CD1c-beschränkten
T-Zelllinie DN6 (siehe Beispiel 5, unten) erkannt wird. Allerdings
enthält HPLC-gereinigte
Mycolsäure
entweder von M. tb. (14,
mittlerer Teil) oder von verseiftem Cordfaktor (14, unterer Teil) Antigene, die nur
von CD1b-beschränkten
DN1-Zellen erkannt werden. Diese Spezifität ist ebenfalls in cytolytischen
Tests von Transfektanten gezeigt ( 13).
Die CD1b-beschränkte
Antwort von DN1 war von anti-CD1b Antikörpern blockiert, war aber nicht
von Antikörpern
gegen MHC Klasse I oder II beeinträchtigt (15,
oberer Teil).
-
Beispiel 5: Antigenpräsentation
von CD1c
-
Zusätzlich zu der in Beispiel 1
offengelegten Präsentation
von Antigenen von CD1b präsentieren CD1c-Moleküle ebenfalls
Antigene. Eine separate CD4–8– α:β TCR+ T-Zelllinie, die von einer wiederholten
Stimulierung mit Monocyten, die mit GM-CSF und IL-4 (um die CD1-Expression
zu induzieren) und M. tb. Antigenen behandelt waren, abstammte,
wurde isoliert und DN2 genannt (auch als 8.23.DN1 bezeichnet). Die
Proliferation von DN2 wird vollständig durch Zugabe von mAk gegen
CD1c gehemmt, wird aber von mAk gegen CD1b nicht beeinflusst (15, unterer Teil). Ein cytolytischer Test
bestätigt
dieses Ergebnis: C1R-Zellen, die ausschließlich mit Vektor oder mit CD1a,
CD1b oder CD1c codierendem Vektor transfiziert sind, wurden mit
oder ohne M. tuberculosis Beschallung vorinkubiert und als Ziele
in cytotytischen Tests verwendet. Nur CD1c+ C1R-Zellen
werden erkannt (16); eine Erkennung
wird durch Vorinkubation mit der Beschallung verstärkt. Deshalb präsentieren
den DN2 T-Zellen CD1c-Moleküle
M. tuberculosis.
-
Eine zweite CD1c-beschränkte CD4–8– α:β TCR+ T-Zelllinie, die von einer wiederholten
Stimulierung mit Monocyten, die mit GM-CSF und IL-4 (um die CD1-Expression zu induzieren)
und M. tuberculosis Antigenen behandelt waren, abstammte, wurde isoliert
und DN6 genannt. Cytolytische Tests (17)
weisen darauf hin, dass DN6 in Anwesenheit von M. tb. Antigen CD1c+ Zellen lysiert.
-
Beispiel 6: Charakterisierung
eines CD1C-prisentierten Antigens
-
Das DN6 T-Zellen von CD1c präsentierte
Antigen ist keine Mycolsäure
( 14, mittlerer Teil).
Allerdings zeigt die chemische Charakterisierung des von DN6 erkannten
Antigens, dass das Antigen ein komplexes Lipid ist. Wenn M. tb.
Beschallungen mit Chloroform : Methanol extrahiert sind (wie in
Beispiel 3 beschrieben), wird die Antigenaktivität hauptsächlich sowohl in der Interphase
als auch in der organischen Phase gefunden (18). Aus der organischen Phase wiedergewonnenes
Antigen kann an CN-SPE-Säulen
gebunden und eluiert werden (wie in Beispiel 3 beschrieben). Diese
Untersuchungen zeigen, dass das Antigen hydrophob ist und die chromatographischen
Eigenschaften eines Lipids besitzt.
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Anders als beim CD1b-beschränkten mycobakteriellen
Antigen zeigen allerdings die Ergebnisse zusätzlicher Versuche, dass das
DN6-erkannte CD1c-präsentierte
Antigen ein komplexes Lipid und keine freie Acylkette ist. Verseifung
von M. tb. Beschallungen eliminiert die proliferative Antwort von DN6
(20). Weil eine Verseifung Ester-Bindungen spaltet,
die Acylketten mit dem Kohlenhydrat-Rückgrat
verbinden, lässt
dieses Ergebnis vermuten, dass das von DN6 T-Zellen erkannte Antigen
ein anderer Teil als eine freie Acylkette ist, oder diesen zusätzlich umfasst.
Eine Verseifung zerstört
oder entfernt vermutlich den zusätzlichen
Teil, der z. B. ein Polysaccharid-Rückgrat oder eine Verzweigungsstelle
sein kann. Im Gegensatz zu der Erkennung einer freien Mycolsäure durch
die DN1 T-Zelllinie erkennt folglich die DN6 T-Zelllinie eine komplexere
Lipidstruktur.
-
Es ist bemerkenswert, dass die CD1-präsentierten
Antigene, die von den T-Zelllinien
DN1 und DN6 erkannt werden, für
M. tuberculosis nicht eindeutig sind. Die DN1- und DN6-erkannten
CD1-präsentierten
Antigene sind eher kreuzreaktiv mit Antigenen, die in vielen bis
heute getesteten Mycobakterien-Species (M. fortuitum, M. avium,
M. bovis (BCG) und M. leprae) gefunden werden. Im Falle einer CD1c-beschränkten Erkennung
von DN6 T-Zellen ist ein Antigen in Corynebakterien erkannt (Daten
nicht gezeigt), eine separate aber verwandte Bakteriengattung, die
Mycolsäuren
produzieren. Takayama, K. und Qureshi, N., „Structure and Synthesis of
Lipids" in The Mycobacteria: A Sourcebook, Teil A, Kubica, G. P.
und Wayne, L. G. eds., Marcel Dekker, New York & Basel, 1984. Folglich umfassen CD1-präsentierte
Antigene mindestens mehrere bakterielle Lipid-Antigene; im Falle
einer Autoimmunität
umfassen CD1-präsentierte
Antigene endogene Lipid-Antigene.
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Beispiel 7: CD1-präsentierte
Antigene umfassende Impfstoffe
-
Vor der vorliegenden Offenlegung
war von Lipiden nicht bekannt, dass sie eine potenziell potente
spezifische T-Zell-vermittelte Immunogenität besitzen. Die hier beschriebenen
CD1-präsentierten
Lipid-Antigene können
als essentielle Bestandteile von Zusammensetzungen verwendet sein,
die zur Entwicklung für
Impfstoffe gegen mycobakterielle Pathogene dienen. Impfstoffe, die
CD1-präsentierte
Antigene umfassen, können
direkt durch Injektion verabreicht sein. Alternativ kann auf Grund
des Vorhandenseins von CD1 auf Zellen, die im Gastrointestinal-Epithel
gefunden werden (Bleicher, P. A., et al., Science 250: 679–682 (1990))
eine orale Verabreichung von CD1-präsentierte Antigene umfassenden Impfstoffen
angewandt sein, um derartige Impfstoffe in ein Tier einzubringen,
das einen Impfstoff, umfassend ein CD1-präsentiertes Antigen, benötigt.
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Impfstoffe, die die CD1-präsentierten
Antigene der vorliegenden Erfindung umfassen, werden gemäß bekannter
Verfahren formuliert. Remington's Pharmaceutical Sciences, 18. Ausgabe,
Gennaro, A. R., Herausgeber, Mack, Easton, 1990; The Pharmacologist
Basis of Therapeutics, 7. Ausgabe, Gilman, A. G., et al., MacMillian,
New York, 1985. Pharmazeutisch verträgliche Lipid stabilisierende
und lösende
Mittel, die dem Fachmann bekannt sind, können zu den CD1-präsentierte
Antigene umfassenden Impfstoffen gegeben sein, um ihre Wirkung zu
steigern. Teng, N., et al., PCT veröffentlichte Patentanmeldung
WO 91/01750 (21. Feb. 1991). Nunberg, J. H., U.S. Patent 4.789.702
(6. Dez. 1988).
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Beispiel 8: Mittel und
Methoden zur Hemmung CD1-beschränkter
Antigenpräsentation
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Die Offenlegung des CD1-Antigenpräsentationssystems
ermöglicht
mit verschiedenen Mitteln und Methoden eine Hemmung der CD1-beschränkten Antigenpräsentation.
Jede beliebige Zusammensetzung, die die Prozessierung von CD1-präsentiertem
Antigen hemmt, die mit dem Binden eines Antigens an ein CD1-Molekül interferiert
oder die mit dem Binden des CD1: Antigen Komplexes an ein TCR-Molekül interferiert,
hemmt die CD1-beschränkte
Antigenpräsentation.
Derartige Zusammensetzungen, auch CD1-blockierende Mittel genannt,
sind für die
Kontrolle unerwünschter
T-Zell-vermittelter Immunität
zweckdienlich, die z. B. bei Autoimmunerkrankungen vorkommt. Oksenberg,
J. R., et al., J. Neurol. Sci. 115 (Suppl.): S29–S37 (1993).
-
CD1-blockierende Mittel umfassen,
sind aber hierauf nicht beschränkt,
(1) ein gereinigtes CD1-Molekül
oder ein synthetisches Derivat davon, das in der Lage ist, ein CD1-präsentiertes
Antigen zu binden und die Wechselwirkung des Antigens mit auf APCs
gezeigtem CD1 zu verhindern; (2) ein gereinigtes TCR-Polypeptid
oder ein synthetisches Derivat davon, das in der Lage ist, an ein
CD1-Antigen Komplex auf einer CD1+ APC zu
binden und die Wechselwirkung des Komplexes mit T-Zellrezeptoren zu
verhindern; (3) einen Antigen-Antagonisten, umfassend ein chemisch
modifiziertes CD1-präsentiertes
Antigen oder ein synthetisches Derivat eines CD1-präsentierten
Antigens; (4) einen gereinigten CD1-Antigen Komplex oder ein synthetisches
Derivat davon, das in der Lage ist, an einen T-Zellrezeptor zu binden,
der einen CD1-Antigen Komplex auf einer CD1+ APC
erkennt und die Wechselwirkung des T-Zellrezeptors mit CD1-Antigen
Komplexen verhindert; (5) einen Antikörper, der ein CD1-Molekül bindet
und folglich die Wechselwirkung des CD1-Moleküls und eines CD1-präsentierten
Antigens verhindert; (6) einen polyklonalen oder monoklonaten Antikörper, der einen
CD1: Antigen Komplex bindet und folglich die Wechselwirkung des
CD1: Antigen Komplexes und seines verwandten TCR verhindert; (7)
einen polyklonalen oder monoklonalen Antikörper, der einen TCR bindet,
der ein CD1-präsentiertes
Antigen erkennt, und folglich die Wechselwirkung des TCR mit seinem verwandten
CD1: Antigen Komplex verhindert; und (8) eine Zusammensetzung, die
einen wesentlichen Schritt in dem Pfad blockiert, durch den CD1-präsentierte
Antigene prozessiert werden, bevor sie gezeigt werden.
-
Die vorausgehenden Beispiele enthalten
folgende typische CD1-blockierende Mittel.
-
CD1-blockierende Mittel vom Typ (5)
sind monoklonaler Antikörper
WM25 gegen CD1b, welcher CD1b-beschränkte Antigenpräsentation
spezifisch hemmt ( 15, oberer Teil),
und monoklonaler Antikörper
10C3 gegen CD1c, welcher CD1 c-beschränkte Antigenpräsentation
spezifisch hemmt (15, unterer Teil).
Ein Fachmann kann die hier beschriebenen Verfahren anwenden, um
Antikörper zu
isolieren, die als CD1-blockierende Mittel vom Typ (6) oder (7)
wirken, A Critical Analysis of Antibody in Transplantation, Burlington,
W. J., ed. CRC Press, Boca Raton, 1992, CD1-blockierende Mittel
vom Typ (8) sind Chloroquin (5c),
das einen Prozessierungsschritt von CD1b-beschränkten Antigenen hemmt. Verfahren
zur Formulierung und Verabreichung von Chloroquin sind dem Fachmann
bekannt. Webster, L. T., „Drugs
Used in the Chemotherapy of Protozoal Infections", Kapitel 41 und
42 in Goodman and Gilman's The Pharmacological Basis of Therapeutics,
B. Ausgabe, Gilman, A. G., et al., eds., Pergamon Press, New York,
1990. Obwohl Chloroquin ebenfalls die MHC-beschränkte Antigenpräsentation hemmt,
kann der Fachmann unter Verwendung der hier offengelegten Verfahren
Zusammensetzungen identifizieren und/oder isolieren, die ein Prozessieren von
CD1-präsentierten
Antigenen spezifisch hemmen.
-
Blockierende Mittel vom Typ (3),
d. h. Antigen-Antagonisten, können
von CD1-beschränkten Antigenen
abstammen, die mit den Methoden der Erfindung isoliert sind. Varianten
von MHC-beschränkter
Peptid-Antigenen, die mit geringer Affinität als das ursprüngliche
Peptid-Antigen binden, wirken als Antagonisten für reife T-Zellen bei einer MHC-beschränkten Antigenpräsentation.
Wraith, D. C., et al., Cell 59: 247–255 (1989); Smilek, D. E.,
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 88: 9633–9637 (1991). Auf ähnliche
Weise werden CD1-präsentierte
Antigene mit den Methoden der Erfindung isoliert und gemäß den Standardtechniken
chemisch modifiziert, um nichtantigene oder schwach antigene CD1-präsentierte
Antigenderivate zu erzeugen. Zum Beispiel ist mit p-Bromphenacylbromid
derivatisierte Mycolsäure nicht
antigen (Beispiel 4). Antigen-Antagonisten sind als CD1-präsentierte
Antigenderivate identifiziert, die die T-Zellproliferationsantworten
oder cytolytische Antworten von CD1-Transfektanten hemmen oder verhindern,
die nur erfolgen, wenn das ursprüngliche nichtmodifizierte
CD1-präsentierte
Antigen vorliegt (Beispiel 1).
-
Blockierende Mittel vom Typ (2),
d. h. TCR-Derivate, die die Wechselwirkung des Antigen: CD1 Komplexes
mit dem TCR-Molekül
auf T-Zellen blockieren, können
mit Hilfe der Offenlegung vom Fachmann dargestellt werden. DNA-Moleküle, die von
einer T-Zelllinie gezeigte TCR-Polypeptide codieren, die ein CD1-präsentiertes
Antigen der Erfindung erkennt, werden gemäß in der Technik bekannter
Methoden isoliert. Oksenberg, J. R., et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
(USA) 86: 988–992
(1989); Oksenberg, J. R., et al., Nature 345: 344–346 (1990)
und erratum, Nature 353: 94 (1991); Uematsu, Y., et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. (USA) 88: 534–538
(1991); Panzara, M. A., et al., Biotechniques 12: 728–735 (1992);
Uematsu, Y., Immunogenet. 34: 174-178 (1991). Die DNA-Sequenz wird in
eine Peptid-Sequenz umgewandelt und der Teil der Polypeptid-Sequenz,
der der Antigen-bindenden variablen Region eines TCR-Polypeptids
entspricht, wird verwendet, um synthetische Oligopeptide zu entwickeln,
die CD1: Antigen Komplexe auf ACPs binden und dadurch eine Antigenpräsentation
hemmen. Oligopeptide sind gemäß Standardverfahren
(Steward und Young, Solid Phase Peptide Synthesis, Pierce Chemicals
Co., Rockland, Illinois, 1985) chemisch synthetisiert und aus Reaktionsmischungen
mittels Umkehrphasen-Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC)
gereinigt. Pilotversuche zur Behandlung von Menschen, die an einer
Autoimmunerkrankung, MS, leiden, mit Peptiden, die von MHC-beschränkten α:β TCR-Molekülen abstammen,
werden gegenwärtig unternommen.
Oksenberg, J. R., et al., J. Neurol. Sci. 115 (Suppl.): S29-S37 (1993). Von TCR
abstammende Peptide, die als CD1-blockierende Mittel fungieren,
sind als von TCR abstammende Peptide identifiziert, die die T-Zellproliferationsantworten
oder cytolytische Antworten von CD1-Transfektanten hemmen oder verhindern,
die in Anwesenheit eines CD1-präsentierten
Antigens erfolgen (Beispiel 1).
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Die hier beschriebenen Tests auf
CD1-präsentierte
Antigene können
zur Durchmusterung von Molekül-Bibliotheken
auf CD1-blockierende Mittel angewandt werden. Bibliotheken von molekular
verschiedenartigen Zusammensetzungen werden mit chemischen, biochemischen
und/oder biotechnologischen Mitteln hergestellt. Derartige Bibliotheken
umfassen kombinatorische Bibliotheken synthetischer Peptide (Houghten,
R. A., et al., BioTechniques 13: 412–421 (1992)) und Bibliotheken
mit Fusionsproteinen, die mittels rekombinanter DNA-Technologie
hergestellt sind, z. B. „Phagen-Display-Bibliotheken". Koivunen,
E., et al., J. Biol. Chem. 268: 20205-20210 (1993). Die Bibliotheken werden
auf das Vorhandensein von Mitgliedern durchmustert, die die hier beschriebenen
DN T-Zellproliferationsantworten und/oder CD1 cytolytischen Antworten
hemmen oder verhindern. CD1-blockierende Mitglieder werden aus der
Bibliothek gemäß in der
Technik bekannter Verfahren, die für den eingesetzten Bibliothekstyp
geeignet sind, isoliert. Lowman, H. B., et al., Biochemistry 30:
10832–10838
(1991); Felicia, F., et al., J. Mol. Biol. 22: 301–310 (1991);
Dandekar, T., et al., Neurochem. Int. 7: 247–253 (1985); Owens, R. A.,
et al., Biophys. Res. Commun. 181: 402–408 (1991).
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Um ein CD1-blockierendes Mittel in
einer Probe nachzuweisen, werden Tests auf CD1-präsentiertes
Antigen zweifach durchgeführt.
Der erste (Kontroll)-Test ist ein proliferativer T-Zelltest oder
cytolytischer Test, der im Wesentlichen, wie in Beispiel 1 beschrieben,
durchgeführt
wird. Der zweite Test ist mit dem ersten Test in jeder Hinsicht
identisch, bis auf eine Ausnahme: der zweite Test enthält zusätzlich eine
Probe, von der angenommen wird, sie enthalte ein CD1-blockierendes
Mittel. Das Vorhandensein eines CD1-blockierenden Mittels in der
Probe korreliert mit einer proliferativen T-Zellantwort oder cytolytischen
Antwort im zweiten Test, die signifikant kleiner die als im ersten
Test gemessene Antwort ist.