DE69433063T2

DE69433063T2 - Chirurgisches skalpell

Info

Publication number: DE69433063T2
Application number: DE69433063T
Authority: DE
Inventors: Noel Gharibian
Original assignee: Becton Dickinson and Co
Current assignee: Becton Dickinson and Co
Priority date: 1993-12-08
Filing date: 1994-12-06
Publication date: 2004-06-03
Anticipated expiration: 2014-12-07
Also published as: DE69433063D1; CA2177494A1; ES2204940T3; ATE247421T1; EP0734231A1; US5527329A; EP0734231B1; WO1995015723A1; EP0734231A4; AU1301795A

Description

Bei dem Gebiet der Erfindung handelt es sich um chirurgische Schneidinstrumente. Herkömmliche chirurgische Instrumente bieten ein beträchtliches Verletzungspotential für Chirurgen, Krankenschwestern und anderes Hilfspersonal. Im Operationssaal werden verschiedene chirurgische Instrumente schnell von Hand weitergereicht. Das schnelle Weiterreichen solcher Instrumente mit freiliegenden scharfen Rändern kann zu versehentlich zugefügten Schnitten oder Stichwunden führen. Chirurgische Handschuhe können ebenfalls unbeabsichtigt durchstochen werden, was zu einer Beschädigung der Handschuhe und somit zu einem erhöhten Infektionsrisiko für einen Chirurgen, eine Krankenschwester oder anderes medizinisches Personal führt.
Frühere Bemühungen hinsichtlich des Schutzes gegen unbeabsichtigte Schnitte oder Stiche führten zu der Entwicklung zurückziehbarer Klingen-Schutzvorrichtungen. Einige der frühesten Versionen waren Messer mit einfach zurückziehbaren Klingen, die in verschiedenen Industriezweigen außerhalb des medizinischen Gebiets verwendet wurden. Diese Klingen-Schutzvorrichtungen mussten generell mit zwei Händen betätigt werden, d. h. man benötigte eine Hand zum Manipulieren der Klinge und die zweite Hand zum Sichern der Klingen-Schutzvorrichtung durch Drehen einer Gewindeschraube. Andere herkömmliche Vorrichtungen mit federbelasteten beweglichen Teilen oder Ansätzen, die in Kerben an einer hohlen rohrförmigen Umhüllung eingriffen, waren für den chirurgischen Einsatz nicht praktikabel, da sie keine gute Angreiffläche an der oder Griffigkeit der Klinge boten.
In US-A-2960769 ist ein chirurgisches Skalpell mit einem Klingenhalteteil aus Kunststoff und einem Griff aus Metall beschrieben. Der Klingenhalteteil weist einen Klingenhalter auf, der mittels eines Hakens an dem Griff anbringbar ist, wobei der Haken nachgiebig an dem Klingenhalter angebracht ist und in eine Ausnehmung in dem Griff eingreifen kann. Dieses Skalpell bietet die Griffigkeit eines herkömmlichen Metallgriffs und die Vorteile eines Klingenhalters aus Kunststoff. Es ist keine Schutzvorrichtung gegen unabsichtlich zugefügte Schnitte oder Stiche vorgesehen.
In WO 92/15254 ist ein Skalpell mit einem Griff und einer Schutzhülse beschrieben, welche an dem Griff zwischen einer ersten Position, in der die Hülse die Klinge abdeckt, und einer Zurückziehposition bewegbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Klinge von dem Griff abzunehmen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Skalpell mit einem Klingenhalter und einer Schutzhülse bereitzustellen, wobei der Klingenhalter und die Hülse als Einheit abnehmbar sind und die benutzte Klinge im von der Hülse abgedeckten Zustand leicht entsorgt werden kann.
Das erfindungsgemäße chirurgische Skalpell ist in Anspruch 1 definiert.
Vorzugsweise weist ein Griff an einem Ende ein Steck- und ein Buchsenende auf, an dem ein Klingenhalter angebracht ist. Es ist wünschenswert, dass eine Hülse oder Abdeckung sowohl auf den Griff als auch den Klingenhalter gleitet, vorzugsweise mittels Führungsflanschen, die in in beiden Teilen ausgebildete Kanäle eingreifen. Die chirurgische Klinge kann zu Benutzungszwecken durch Zurückziehen der Hülse freigelegt werden. Die Klinge kann abgedeckt werden, indem die Hülse manuell in eine ausgefahrene Position gebracht wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Griff aus Metall und der Klingenhalter aus Kunststoff gefertigt, so dass die beiden Teile durch die natürlichen Reibungskräfte zusammengehalten werden.
Der Klingenhalter und die Hülse sind in vorteilhafter Weise als Einheit abnehmbar, und die benutzte Klinge kann leicht in abgedecktem Zustand entsorgt werden. Das Skalpell bietet eine gute Griffigkeit oder Angrifffläche an der Klinge, da die Klinge an dem Griff befestigt ist. Weitere Aufgaben und Vorteile werden für Fachleute anhand der nachfolgenden Beschreibung und der beiliegenden Zeichnungen offensichtlich.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
In den Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen in sämtlichen Ansichten die gleichen Elemente. Es zeigen:
1 eine Explosions-Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform des Skalpells;
2a eine Draufsicht des Klingenhalters;
2b eine Seitenansicht des Klingenhalters mit Darstellung der Position des Halters bei der bevorzugten Ausführungsform und eine teilgeschnittene Ansicht des Anbringschlitzes;
2c eine Rückansicht des Klingenhalters mit Darstellung des Hakens und des Anbringschlitzes;
2d eine Vorderansicht des Klingenhalters;
3a eine Draufsicht des in 1 gezeigten Griffs;
3b eine Seitenansicht des Griffs mit Darstellung der Nut und eines Anbringflansches mit einem Steckende;
3c eine Schnittansicht entlang der Linie 3c-3c aus 3b;
3d eine Vorderansicht des Griffs;
4a eine Draufsicht der Hülse;
4b eine Seitenansicht der Hülse;
4c eine Schnittansicht der Hülse entlang der Linie 4c-4c aus 4b;
4d eine Vorderansicht der Hülse mit Darstellung des bogenförmigen Teils;
5a eine Seitenansicht des zusammengesetzten Skalpells mit der Hülse in der ausgefahrenen Position;
5b eine Seitenansicht des zusammengesetzten Skalpells mit der Hülse in der zurückgezogenen Position;
5c eine Seitenansicht mit abgenommener Hülse;
6 eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform des Klingenhalters mit angebrachter Klinge;
7 eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform des Griffs;
8 eine perspektivische Ansicht einer zweiten alternativen Ausführungsform des Griffs;
9 eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform des Klingenhalters mit einem Buchsenanschlussteil; und
10 eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform der Hülse.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungform
1 zeigt das chirurgische Skalpell 10, bei dem die Klinge 12 and dem Klingenhalter 20 angebracht ist. Das Skalpell 10 wird an dem Griff 50 gegriffen, der vorzugsweise einen langgestreckten Griffteil 52 aufweist. Gemäß 2a und 2b sind benachbart zu dem vorderen Ende des Klingenhalters 20 zwei Ansätze 22 und 24 zum Sichern der Klinge 12 an dem Klingenhalter 20 durch Verriegelung mit jeweiligen Öffnungen an der Klinge 12 vorgesehen. Benachbart zu dem hinteren Ende des Klingenhalters 20 ist der Anbringschlitz 26 als Buchsenanschluss dargestellt. Kanäle 28 sind in Längsrichtung auf entgegengesetzten Seiten des Klingenhalters 20 entlang einem Kanalabschnitt 30 des Klingenhalters 20 angeordnet.
Ein Haken 32 steht frei von dem hinteren Ende des Klingenhalters 20 ab. Der Haken 32 kann sich nachgiebig nach oben und unten biegen, um an dem Griff 50 anzugreifen. Das frei abstehende Ende des Hakens 32 weist eine abgeschrägte hintere Fläche 34 und einen Vorsprung 36 auf, der in eine komplementär ausgebildete Nut 60 auf dem Griff 50 eingreift, wenn der Klingenhalter 20 und der Griff 50 ineinander greifen.
Gemäß 3a und 3b sind zwei Führungskanäle 54 auf entgegengesetzten Seiten des Führungskanalabschnitts 48 des Griffs 50 vor dem Griffteil 52 vorgesehen. Die Führungskanäle 54 enden an Einbuchtungen 56, an denen der Führungskanalabschnitt 48 an den Griffteil 52 angrenzt.
Ein Anbringflansch 58 (als Steck-Anbringteil gezeigt) ist an dem vorderen Ende des Führungskanalabschnitts 48 vorgesehen. Gemäß 3b und 3d hat der Anbringflansch 58 generell einen rechteckigen Querschnitt, obwohl auch andere Konfigurationen möglich sind, und greift in den Anbringschlitz 26 des Klingenhalters 20 ein. Eine Nut 60 am vorderen Ende des Führungskanalabschnitts 48 ist derart ausgebildet, dass sie mit dem Haken 32 zusammengreift.
Gemäß 4a bis 4d hat die Hülse 70 generell einen U-förmigen Querschnitt und einen geschlossenen unteren Teil und einen offenen oberen Teil. Zwei Führungsflansche 72 sind in der Hülse 70 positioniert und greifen in die Führungskanäle 54 und 28 ein. Ein bogenförmiger Teil 74 am hinteren Ende der Hülse 70 überspannt die beiden Seiten der Hülse 70. Der bogenförmige Teil 74 hat vorzugsweise eine abgerundete Vorderfläche 76. Die Hülse 70 weist vorzugsweise einen Finger-Angreifteil 78 benachbart zu dem bogenförmigen Teil 74, auf dem sich eine Folge von Rippen befindet, die eine Auflage für den Daumen bilden. Der Finger-Angreifteil 78 verbessert für den Chirurgen die Griffigkeit der Hülse 70, wenn die Hülse 70 durch Hand- oder Daumendruck die Führungskanäle 28 und 54 entlang geschoben wird. 5a zeigt ein zusammengesetztes Skalpell 10, bei dem sich die Hülse 70 in einer vorderen Position befindet, um die Klinge 12 abzudecken oder zu umhüllen.
Die Vorwärtsbewegung der Hülse 70 wird von den Führungsflanschen 72 geführt, die entlang den Führungskanälen 28 und 54 verlaufen. Wenn die Hülse 70 vollständig nach vorn bewegt ist, berührt die abgerundete Fläche 76 den Haken 32, um eine weitere Vorwärtsbewegung zu stoppen.
Eine weitere Vorwärtsbewegung der Hülse 70 in Richtung der ausgefahrenen Position, wie sie von der Hand des Benutzers durchgeführt wird, bewirkt, dass der bogenförmige Teil 74 den Haken 32 zum Trennen des Klingenhalters 20 von dem Griff 50 aus der Nut 60 heraushebt. Dadurch können die Hülse 70 und der Klingenhalter 20 als Einheit von dem Griff 50 abgenommen werden, wobei die Klinge 12 von der Hülse 70 umhüllt wird, wodurch das Risiko unbeabsichtigt zugefügter Schnitte minimiert wird. Die Klinge 12, der Klingenhalter 20 und die Hülse 70 können dann entsorgt werden. Der Griff kann vorteilhafterweise weiterverwendet werden.
5b zeigt die Hülse 70 in der vollständig zurückgezogenen Position, wobei das hintere Ende der Hülse 70 an die Einbuchtungen 56 anstößt, um die Klin ge 12 vollständig freizulegen. Der Benutzer kann den Finger-Angreifteil 78 auf der Hülse 70 benutzen, um die Steuerung der in Längsrichtung erfolgenden Vor- und Rückbewegung der Hülse 70 mittels der Fingerspitzen zu verbessern. 5c zeigt die Hülse 70, die (zu Darstellungszwecken) von dem Griff 50 abgenommen ist.
6 zeigt eine Ausführungsform des Klingenhalters 20, der sowohl ein Steck-Anbringteil als auch einen Schlitz mit Buchsenende aufweist. 7 zeigt eine Ausführungsform des Griffs 50, der mit dem in 6 gezeigten Klingenhalter 20 zusammengreift. Eine alternative Ausführungsform des Griffs 50 mit Steckverbindungen ist auch in 8 gezeigt. Eine Ausführungsform des Klingenhalters 20, der mit dem in 8 gezeigten Griff 50 zusammengreift, ist in 9 gezeigt, wobei die Kontur der angebrachten Klinge 12 dargestellt ist. Eine alternative Ausführungsform der Hülse 70 ist in 10 gezeigt, in der ein Anschlagansatz 80 dargestellt ist, der zum Stoppen des in Längsrichtung erfolgenden Vorwärtsgleitens der Hülse 70 verwendet werden kann. Ein abgeschrägter Finger-Angreifteil 78 ist dargestellt und kann zum Vereinfachen der Benutzung als Daumenauflage für den operierenden Chirurgen verwendet werden.
Obwohl eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in den Zeichnungen und der Spezifikation gezeigt bzw. offenbart worden ist, sind alternative Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung für Fachleute offensichtlich, und die vorliegende Anmeldung muss als diese Ausführungsformen, soweit sie in den Umfang der Patentansprüche fallen, enthaltend angesehen werden.

Claims

Chirurgisches Skalpell mit: einer chirurgischen Schneidklinge (12); einem Griff (50) mit einer Nut (60) und Führungskanälen (54); einem an dem Griff (50) anbringbaren Klingenhalter (20); und einem Haken (32) zum Zusammenhalten des Klingenhalters (20) und des Griffs (50), wobei der Haken (32) nachgiebig an dem Klingenhalter (20) angebracht und zum Eingreifen in die Nut (60) vorgesehen ist; gekennzeichnet durch eine Hülse (70) mit einem bogenförmigen Teil (74) und Führungsflanschen (72) zum Eingreifen in die Führungskanäle (54) zum Ausführen einer kontrollierten in Längsrichtung verlaufenden Gleitbewegung der Hülse auf dem Klingenhalter und des Griffs zwischen einer Ausfahrposition und einer Rückzugsposition, wobei der bogenförmige Teil (74) derart ausgebildet ist, dass er bei einer Gleitbewegung der Hülse (70) in Richtung der Ausfahrposition den Haken (32) berührt und den Haken aus der Nut (60) heraushebt.
Skalpell nach Anspruch 1, bei dem der Klingenhalter (20) aus einem Kunststoffmaterial gefertigt ist und der Griff (50) aus einem metallischen Material gefertigt ist.
Skalpell nach Anspruch 1, bei dem der Griff (50) Einbuchtungen (56) zum Begrenzen der Rückzugsbewegung des Hülse (70) durch Angreifen der Hülse an den Einbuchtungen aufweist.
Skalpell nach Anspruch 1, bei dem der Griff (50) durch ein auf dem Griff (50) angeordnetes vorstehendes Element, das lösbar mit einem auf dem Klingenhalter (20) ausgebildeten Schlitz verbunden ist, lösbar an dem Klingenhalter (20) befestigt ist.
Skalpell nach Anspruch 1, bei dem der Griff (50) durch ein auf dem Klingenhalter (20) angeordnetes vorstehendes Element, das lösbar mit einem auf dem Griff ausgebildeten Schlitz verbunden ist, lösbar an dem Klingenhalter (20) befestigt ist.