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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft funktionelle
Protein-Tyrosin-Kinase-Chimäre, welche
fähig sind
Immunsystemfunktionen umzuleiten. Spezieller betrifft sie die Regulierung
von Lymphocyten, Makrophagen, natürlichen Killer-Zellen oder
Granulocyten durch die Expression von Chimären in den genannten Zellen,
welche Chimären verursachen,
daß die
Zellen auf durch die Chimären
erkannte Targets antworten. Die Erfindung betrifft auch funktionelle
Protein-Tyrosin-Kinase-Chimäre,
welche fähig
sind therapeutische Zellen zu steuern, um entweder Zellen, welche
mit einem spezifischen Infektionsmittel infiziert sind, das Infektionsmittel
selbst, eine Tumorzelle oder eine Autoimmungebildete Zelle zu erkennen
und zu zerstören.
Spezieller bezieht sich die Erfindung auf die Herstellung von Protein-Tyrosin-Kinase-Chimären, welche
fähig sind
cytotoxische T-Lymphocyten
zu steuern, damit diese HIV-Hüllproteine
exprimierende Zellen spezifisch erkennen und lysieren. Die Erfindung
liefert daher eine Therapie für
Erkrankungen wie AIDS (erworbenes Immunschwächesyndrom), welche durch den HIV-Virus
hervorgerufen werden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die T-Zellen-Erkennung eines Antigens
durch den T-Zell-Rezeptor
ist die Grundlage für
einen Bereich von immunologischen Phänomenen. Die T-Zellen steuern,
was als zellvermittelte Immunität
bezeichnet wird. Diese umfaßt
die Zerstörung
von Fremdgeweben oder von infizierten Zellen durch Zellen des Immunsystems. Es
existiert eine Vielzahl von T-Zellen,
einschließlich "Helfer-" und "Supressorzellen", welche die Immunantwort
modulieren, und cytotoxischer (oder "Killer-") Zellen, welche abnorme Zellen direkt
abtöten
können.
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Eine T-Zelle, welche ein einzigartiges
Antigen erkennt und bindet, welches auf der Oberfläche einer anderen
Zelle auftritt, wird aktiviert; sie kann sich anschließend vervielfältigen und,
wenn es eine cytotoxische Zelle ist, kann sie die gebundene Zelle
abtöten.
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Eine Autoimmunerkrankung ist durch
die Produktion von entweder Antikörpern, welche mit dem Wirtsgewebe
reagieren, oder von Immuneffektor-T-Zellen, welche autoreaktiv sind,
gekennzeichnet. In einigen Fällen
können
Autoantikörper
durch eine normale T- und B-Zellantwort hervorgerufen werden, welche
durch Fremdsubstanzen oder Organismen aktiviert wird, die Antigene
enthalten, welche mit ähnlichen
Verbindungen in Körpergeweben
kreuzreagieren. Beispiele von klinisch relevanten Autoantikörpern sind
Antikörper
gegen Acetylcholin-Rezeptoren bei Myasthenia gravis; und Anti-DNA-,
Anti-Erythrocyten- und Antiblättchen-Antikörper bei
systemischem Lupus Erythematosus.
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HIV und Immunopathogenese
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1984 wurde gezeigt, daß HIV das ätiologische
Mittel von AIDS ist. Seit damals wurde die Definition von AIDS mehrmals
im Hinblick darauf überarbeitet,
welche Kriterien in der Diagnose enthalten sein sollten. Trotz der
Fluktuation in den diagnostischen Parametern ist der einfache gemeinsame
Nenner von AIDS die Infektion mit HIV und die darauffolgende Entwicklung
von anhaltenden konstitutionellen Symptomen und AIDS-definierenden
Erkrankungen, wie sekundären
Infektionen, Neoplasmen und neurologische Erkrankung. Harrison's Principles of Internal
Medicine, 12. Ausgabe, McGraw Hill (1991).
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HIV ist ein Human-Retrovirus der
Lentivirus-Gruppe. Die vier anerkannten Human-Retroviren gehören zwei
verschiedenen Gruppen an: Den humanen T-lymphotrophen (oder Leukämie)-Retro viren,
HTLV-1 und HTLV-2, und den Human-Immunschwächeviren, HIV-1 und HIV-2.
Die vorstehenden sind transformierende Viren, wogegen die letztgenannten
cytopatische Viren sind.
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HIV-1 wurde weltweit als häufigste
Ursache von AIDS identifiziert. Die Sequenzhomologie zwischen HIV-2
und HIV-1 beträgt
etwa 40%, wobei HIV-2 mit einigen Mitgliedern einer Gruppe von Affen-Immunschwächeviren
(SIV) enger verwandt ist. Siehe Curran, J. et al., Science 329:
1357–1359
(1985); Weiss, R. et al., Nature 324: 572–575 (1986).
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HIV besitzt die üblichen retroviralen Gene (env,
gag, und pol) sowie sechs Extragene, welche in der Replikation und
in anderen biologischen Aktivitäten
des Virus involviert sind. Wie zuvor angeführt, ist der gemeinsame Nenner
von AIDS eine profunde Immunosuppression, überwiegend der zellvermittelten
Immunität. Diese
Immunsuppression führt
zu einer Vielzahl von opportunistischen Erkrankungen, insbesondere
bestimmten Infektionen und Neoplasmen.
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Die Hauptursache für den Immundefekt
bei AIDS wurde als quantitative und qualitative Schwäche in der
Untergruppe von aus Thymus-stammenden (T) Lymphocyten, der T4-Population,
identifiziert. Diese Untergruppe von Zellen wird phenotypisch durch
das Vorhandensein des CD4-Oberflächenmoleküls definiert,
von welchem gezeigt wurde, daß es
der Zellrezeptor für
HIV ist. Dalgleish et al., Nature 312: 763 (1984). Obwohl die T4-Zelle
der Hauptzelltyp ist, welcher mit HIV infiziert wird, ist im wesentlichen
jede beliebige Humanzelle, welche das CD4-Molekül an ihrer Oberfläche exprimiert,
fähig,
an HIV zu binden oder damit infiziert zu werden.
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Traditionell wurde CD4+ T-Zellen
die Rolle von Helfer/Induktionszellen zugeordnet, was auf ihre Funktion
zur Bereitstellung eines aktivierenden Signals für B-Zellen, oder das Indu zieren
von T-Lymphocyten hinweist, welche den reziproken CD8-Marker tragen, um
zu cytotoxischen/Suppressorzellen zu werden. Reinherz und Schlossman,
Cell 19: 821–827
(1980); Goldstein et al., Immunol. Rev. 68: 5–42 (1982).
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HIV bindet sich spezifisch und mit
hoher Affinität über eine
Anzahl von Aminosäuren
in der viralen Hülle
(gp120) an einen Abschnitt der V1-Region des CD4-Moleküls, welcher
nahe dessen N-Terminus angeordnet ist. Auf die Bindung folgend verschmilzt
der Virus mit der Targetzellmembran und wird internalisiert. Einmal
internalisiert, verwendet er das Enzym reverse Transkriptase um
seine genomische RNA in DNA zu transkribieren, welche in die Zell-DNA
integriert wird, wo sie für
die Lebensdauer der Zelle als ein "Provirus" existiert.
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Der Provirus kann latent bleiben
oder er kann aktiviert werden, um mRNA und genomische RNA zu transkribieren,
was zu einer Proteinsynthese, einer Zusammenstellung, zur Ausbildung
eines neuen Virions und zur Entwicklung des Viruses von der Zelloberfläche führt. Obwohl
der genaue Mechanismus, durch welchen der Virus einen Zelltot hervorruft,
nicht aufgeklärt
wurde, wird angenommen, daß der
Hauptmechanismus das massive virale Entwickeln von der Zelloberfläche ist,
was zum Aufbrechen der Plasmamembran und zu einem osmotischen Ungleichgewicht
führt.
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Während
des Infektionsverlaufs entwickelt der Wirtsorganismus Antikörper gegen
virale Proteine, einschließlich
der Haupt-Hüllglycoproteine
gp120 und gp41. Trotz dieser humoralen Immunität schreitet die Erkrankung
fort, was zu einer lethalen Immunosuppression führt, die durch mehrere opportunistische
Infektionen, Parasitämie,
Demenz und Tod gekennzeichnet ist. Das Versagen der anti-viralen
Wirts-Antikörper,
das Fortschreiten der Erkrankung zu beenden, stellt einen der irritierensten
und alarmierensten Aspekte der Infektion dar und ist ein schlech tes
Zeichen für
auf herkömmlichen
Ansätzen
basierende Impfanstrengungen.
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Zwei Faktoren können eine Rolle bei der Wirksamkeit
der humoralen Antwort auf Immunschwächeviren spielen. Erstens zeigen
die Immunschwächeviren,
wie andere RNA-Viren (und wie Retroviren im besonderen), eine hohe
Mutationsrate als Antwort der Immunüberwachung seitens des Wirtes.
Zweitens sind die Hüllglycoproteine
ihrerseits stark glycosylierte Moleküle, welche wenige Epitope anbieten,
die für
eine hochaffine Antikörperbindung
geeignet sind. Das schlechte Antigentarget, welches die virale Hülle darstellt,
bietet dem Wirt nur eine geringe Möglichkeit, die virale Infektion
durch spezifische Antikör-
perproduktion zu beschränken.
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Zellen, welche vom HIV-Virus infiziert
sind, exprimieren das gp120-Glycoprotein auf ihrer Oberfläche. Gp120 überträgt Fusionsevents
unter CD4+-Zellen durch eine Reaktion, die
jener ähnlich
ist, durch welche der Virus in die uninfizierten Zellen eindringt,
was zur Ausbildung von kurzlebigen Mehrkern-Riesenzellen führt. Diese Syncytiumbildung
hängt von
einer direkten Wechselwirkung des gp120-Hüllglycoproteins mit dem CD4-Protein ab. Dalgleish
et al., oben; Klatzman, D. et al., Nature 312: 763 (1984); McDougal,
J. S. et al., Science 231: 382 (1986); Sodroski, J. et al., Nature
322: 470 (1986); Lifson, J. D. et al., Nature 323: 725 (1986); Sodroski,
J. et al., Nature 321: 412 (1986).
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Ein Nachweis, daß die CD4-gp120-Bindung für die virale
Infektion von das CD4-Antigen tragenden Zellen verantwortlich ist,
umfaßt
die Feststellung, daß ein
spezifischer Komplex zwischen gp120 und CD4 ausgebildet wird. McDougal
et al., oben. Andere Untersuchungen haben gezeigt, daß die Zellinien,
welche durch HIV nicht infizierbar waren, im Anschluß an eine
Transfektion und Expression von Human-CD4-cDNA-Gen in infizierbare
Zellinien übergeführt wurden.
Maddon et al., Cell 46: 333–348
(1986).
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Therapeutische Programme, welche
auf löslichem
CD4 als passivem Mittel zur Störung
der viralen Adsorption und zur Syncytium-übertragenen Zelltransmission
basieren, wurden von einer Anzahl von Gruppen vorgeschlagen und
erfolgreich in vitro de- monstriert (Deen et al., Nature 331: 82–84 (1988);
Fisher et al., Nature 331: 76–78
(1988); Hussey et al., Nature 331: 78–81 (1988); Smith et al., Science
238: 1704–1707
(1987); Traunecker et al., Nature 331: 84–86 (1988)); und CD4-Immunoglobulinfusionsproteine
mit ausgedehnten Halbwertszeiten und einer mäßigen biologischen Aktivität wurden
daraufhinfolgend entwickelt. (Capon et al., Nature 337: 525–531 (1989);
Traunecker et al. Nature 339, 68–70 (1989); Byrn et al., Nature
344: 667–670 (1990);
Zettlmeissl et al., DNA Cell Biol. 9: 347–353 (1990)). Obwohl CD4-Immunotoxinkonjugate
oder Fusionsproteine eine potente Cytotoxizität für infizierte Zellen in vitro
zeigen (Chaudhary et al., Nature 335: 369–372 (1988); Till et al., Science
242: 1166–1168
(1988)), macht es die Latenz des Immunschwächesyndroms unwahrscheinlich,
daß irgendeine
Einzelbehandlungstherapie zur Eliminierung der viralen Belastung wirksam
sein wird, und es ist wahrscheinlich, daß die Antigenizität fremder
Fusionsproteine deren Annehmbarkeit in Behandlungen, welche eine
wiederholte Dosierung erfordern, einschränkt. Versuche mit Affen, welche mit
SIV befallen waren, haben gezeigt, daß lösliches CD4, wenn es an Tiere
ohne markante CD4-Cytopönie verabreicht
wird, den SIV-Titer verringern und die in vitro Anteile des Myeloidpotentials
verbessern kann. (Watanabe et al., Nature 337: 267–270 (1989)).
Es wurde jedoch ein sofortiges virales Wiederauftreten beobachtet, nachdem
die Behandlung unterbrochen wurde, was nahelegt, daß eine lebenslange
Verabreichung erforderlich sein könnte, um eine fortschreitende
Schwächung
des Immunsystems zu verhindern.
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Zelloberflächenrezeptor-assoziierte
Protein-Tyrosin-Kinasen
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Der erste Anstoß für die Beteiligung von zellulären Effektorprogrammen
im Immunsystem ist oft die Zellerkennung von im Cluster vorliegenden
Liganden. Unter den Rezeptoren, von welchen bekannt ist, daß sie bei
einer Aggregierung aktivierende Signale übermitteln, sind die B- und
T-Zell-Antigen-Rezeptoren (DeFranco, 1992, Eur. J. Biochem. 210:
381–388;
Weiss, 1991, Annu. Rev. Genet. 25: 487–510), Mitglieder der IgG- und
IgE-Fc-Rezeptorfamilien
(Fanger et al., 1989, Immunol. Today 10: 92-99; Ravetch und Kinet, 1991, Annu. Rev.
Immunol. 9: 457–492)
und eine Anzahl von accessorischen Rezeptoren, einschließlich CD2,
CD4, CD8 und CD28 in T-Zellen (Yokoyama und Shevach, 1989, Year
Immunol. 4: 110–146),
CD19, CD20, CD21 und CD40 in B-Zellen (Clark und Ledbetter, 1989,
Adv. Cancer Res. 52: 81-149),
und CD44, CD45 und CD58 in Monocyten (Webb et al., 1990, Science
249: 1295–1297).
Zusätzlich
fördert
eine große
Anzahl von Phospholipid-verbundenen Proteinen die Zellaktivierung
in einer Antigen-Rezeptor-abhängigen
Weise, wenn diese auf der Oberfläche
von T-Zellen vernetzt sind (Balk und Terhorst, 1989, Immunol. Ser.
45: 411–416;
Kroczek et al., 1986, Nature 322: 181–184; Yeh et al., 1987, J.
Immunol. 138: 91–97;
Yokoyama und Shevach, 1989, Year Immunol. 4: 110–146).
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Gegenwärtig ist nicht klar, wie ein
einfaches physikalisches Ereignis, die Aggregierung, zu einem sich deutlich
unterscheidenden physiologischen Signal führt. Die Beteiligung von Zelleffektorprogrammen,
die durch die T-Zell- und B-Zell-Antigen-Rezeptoren vermittelt werden, und verschiedene
Formen von Fc-Rezeptor
können
durch Vernetzen von chimären
Proteinen, welche die intrazellulären Domänen der einzelnen Ketten der
Rezeptorkomplexe tragen, nachgeahmt werden (Irving und Weiss, 1991,
Cell 64: 891–901;
Kolanus et al., 1992, EMBO J. 11: 4861–4868; Letourneur und Klausner,
1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 8905-8909; Letourneur und Klausner,
1992, Science 255: 79- 82;
Romeo und Seed, 1991, Cell 64: 1037–1046; Wegener et al., 1992,
Cell 68: 83–95,
WO 92/15322). In WO 92/15322 ist ein Verfahren zur Steuerung einer
Zellantwort in einem Säugetier
durch Exprimieren eines chimären
Rezeptors in einer Zelle des Säugetiers,
welcher chimäre
Rezeptor verursacht, daß die
Zellen ein Infektionsmittel, eine mit einem Infektionsmittel infizierte
Zelle, eine Tumor- oder krebsartige Zelle oder eine Autoimmun-gebildete
Zelle spezifisch erkennen und zerstören, beschrieben. Ebenfalls
beschrieben sind Zellen, welche die chimären Rezeptoren exprimieren
und DNA, welche für
die chimären
Rezeptoren codiert. Das minimale, wirksame Triggerelement scheint
eine phyologenetisch konservierte (Reth, 1989, Nature 338: 383-384)
Peptidsequenz zu erfordern, welche zwei Tyrosinreste enthält, die
durch 10 oder 11 Reste voneinander getrennt und in einen hydrophilen,
typischerweise sauren Kontext eingebettet sind (Romeo et al., 1992,
Cell 68: 889–897;
Irving et al., 1993, J. Exp. Med. 177, 1093–1103). Die Clusterbildung
von Rezeptoren, welche dieses Element tragen, initiiert eine Aktivierungskaskade,
für welche die
Aktivität
von Protein-Tyrosin-Kinase
(PTK) wesentlich zu sein scheint; PTK-Inhibitoren blockieren sowohl frühe Ereignisse
in der B- und T-Zellaktivierung, wie, die Calciummobilisierung und
die späte
ren Folgeerscheinungen von Cytokinfreisetzung und Zellwachstum (June
et al., 1990, J. Immunol. 144: 1591–1599; Lane et al., 1991, J.
Immunol. 146: 715–722;
Mustelin et al., 1990, Science 247: 1584–1587; Stanley et al., 1990,
J. Immunol. 145: 2189-2198).
Obwohl die distaleren Konsequenzen der Rezeptoraktivierung nach
dem Zelltyp differieren, sind die frühen Ereignisse unter Zellen
aus verschiedenen hämatopoetischen
Linien überraschend ähnlich.
Beispielsweise haben die schnellen Anstiege in der PTK-Aktivität, welche
auf eine Vernetzung des B-Zell-Antigen-Rezeptors
(Gold et al., 1990, Nature 345: 810–813; Campbell und Sefton,
1990, EMBO J. 9: 2125–2131),
des T-Zell-Antigen-Rezeptors
(June, C. H., et al., 1990, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 7722–7726; June,
C. H., et al., 1990, J. Immunol.
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144: 1591–1599) und des hochaffinen
IgE-Rezeptors (Eiseman und Bolen, 1992, Nature 355: 78–80; Li
et al., 1992, Mol. Cell. Biol. 12: 3176–3182) folgend beobachtet werden,
die alle unter ihren frühen
Phosphorylierungstargets die γ-Isoform
von Phosphatidylinosit-spezifischer Phospholipase C (Carter et al.,
1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 2745–2749; Li et al., 1992, Mol.
Cell Biol. 12: 3176–3182;
Park et al., 1991, J. Biol. Chem. 266: 24237–24240; Park et al., 1991,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 5453-5456; Secrist et al., 1991,
J. Biol. Chem. 266: 12135–12139;
Weiss et al., 1991, Annu. Rev. Genet. 25: 487–510), welche durch Tyrosinphosphorylierung
direkt aktiviert wird (Nishibe et al., 1990, Science 250: 1253–1256).
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Die PTK-Aktivitäten, von welchen soweit bekannt
ist, daß sie
mit Zelloberflächenrezeptoren
assoziieren, fallen in zwei Klassen: jene, welche zur Familie der
Src-Proto-oncogen-verwandten Kinasen zählen, und jene, welche mit
der kürzlich
gekennzeichneten Syk-Kinase verwandt sind. Von den Vorstehenden
wurde für die
Fyn-Kinase gezeigt, daß sie
mit dem T-Zellrezeptor
assoziiert (Gassmann et al., 1992, Eur. J. Immunol. 22: 283–286; Samelson
et al., 1990, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 4358–4362),
von den Lyn-, Fyn-, Blk- und Lck-Kinasen wurde berichtet, daß sie mit
dem B-Zell-IgM-Rezeptor assoziieren (Burkhardt et al., 1991, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 88: 7410–7414;
Campbell und Sefton, 1992, Mol. Cell. Biol. 12: 2315–2321; Yamanashi et
al., 1991, Science 251: 192–194)
und von den Lyn- und Yes-Kinasen wurde gezeigt, daß sie mit
dem hochaffinen IgE-Rezeptor assoziieren (Eiseman und Bolen, 1992,
Nature 355: 78–80;
Hutchcroft et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 9107–9111; Hutchcroft,
J. E., et al., 1992, J. Biol. Chem. 267: 613–8619). Der Mechanismus der
beobachteten Assoziierung ist im Detail noch nicht aufgeklärt worden,
aber vorläufige
Daten legen nahe, daß die
intrazellulären
Domänen
der Rezeptorkomplexketten physikalisch mit den Src-Familie- Kinasen assoziieren
können.
(Clark et al., 1992, Science 258: 123–126; Timson Gauen et al.,
1992, Mol. Cell. Biol. 12: 5438–5446).
Gegenwärtig
ist nicht klar, ob diese Assoziierungen direkt oder indirekt sind.
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Gegenwärtig ist der zwingendste Nachweis
für die
Wichtigkeit von Kinasen der Src-Familie in der Zellaktivierung aus
der Studie der Fyn- und Lck-Kinasen in T-Zellen erhalten worden.
Die Überexpression
von Fyn in transgenen Mäusen
führt zu
einem auf Antigen überansprechenden
Phenotyp in den resultierenden T-Zellen, während die Überexpression einer katalytisch
inaktiven Form das durch den T-Zell-Rezeptor-vermittelte Wachstum
blockiert (Cooke et al., 1991, Cell 65: 281–291). Thymus-T-Zellen, welche
von mutanten Mäusen isoliert
werden, welchen die Fyn-Kinase-Aktivität fehlt, zeigen einen schweren
Defekt in der Fähigkeit,
eine proliferative Antwort als Antwort auf eine Behandlung mit einer
Kombination aus Phorbolester plus entweder Anti-CD3-Antikörper oder
Concanavalin A zu zeigen (Appleby et al., 1992, Cell 70: 751–763; Stein
et al., 1992, Cell 70: 741–-750).
Milz-T-Zellen, welche aus solchen Mäusen isoliert werden, zeigen
eine weniger schwerwiegende, aber substantielle, Verstärkung der
Zellaktivierungsantwort (Appleby et al., 1992, Cell 70: 751–763; Stein
et al., 1992, Cell 70: 741–750).
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In T-Zellen assoziiert die Lck-Kinase
indirekt mit den TCR durch die CD4- und CD8-Corezeptoren (Rudd et
al., 1988, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 5190–5194; Shaw et al., 1989, Cell
59: 627–636;
Turner et al., 1990, Cell 60: 755-765; Veillette et al., 1988, Cell
55: 301–308).
Die Überexpression
von Lck in einer auf Antigen ansprechenden Zelllinie potenziert
die Rezeptorempfindlichkeit in ähnlicher
Weise zu jener, welche mit Fyn beobachtet wird (Abraham und Veillette,
1990, Mol. Cell. Biol. 10: 5197–5206;
Davidson et al., 1992, J. Exp. Med. 175: 1483-1492; Luo und Sefton, 1992, Mol. Cell.
Biol. 12: 4724–4732).
In einem CD4-abhängigen Mäuse-T-Zellen-Hybridomamodell
konnte die Rekonstituierung der Antigen-spezifischen Helferfunktion
nur mit CD4-Molekülen
erzielt werden, welche zur Wechselwirkung mit Lck fähig waren
(Glaichenhaus et al., 1991, Cell 64: 511-520).
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Der stärkste Nachweis für die direkte
Teilnahme der Lck-Kinase in der Antigen-Rezeptor-vermittelten Signalisierung
stammt jedoch aus Studien von mutanten Zelllinien, welchen Lck fehlt.
Zwei derartige Linien wurden untersucht, eine von der Jurkat-Human-T-Zellen-Leukämielinie
abgeleitete (Goldsmith und Weiss, 1987, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
84: 6879–6883;
Straus und Weiss, 1992, Cell 70: 585–593) und eine andere aus dem
Mäusecytotoxischen
T-Zellen-Klon CTLL-2 abgeleitete (Karnitz et al., 1992, Mol. Cell.
Biol. 12: 4521–4530).
Beide Lck-negative Mutantenlinien sind in der TCR-vermittelten Signalisierung
fehlerhaft und die Ergänzung
jeder Mutantenlinie durch Transfektion mit einem Lck-Expressionsplasmid
stellt das Ansprechen auf TCR-Vernetzungsstimuli wieder her (Karnitz
et al., 1992, Mol. Cell. Biol. 12: 4521–4530; Straus und Weiss, 1992,
Cell. 70: 585–593).
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Jüngste
Mitglieder einer neuen Familie von Tyrosin-Kinasen, die ursprünglich durch
die eng verwandten oder identen Kinasen Syk (Taniguchi et al., 1991,
J. Biol. Chem. 266: 15790–15796)
und PTK 72 (Zioncheck et al., 1986, J. Biol. Chem. 261: 15637-15643; Zioncheck
et al., 1988, J. Biol. Chem. 263: 19195–19202) repräsentiert
wurde, haben gezeigt, daß sie
mit Zelloberflächenrezeptoren
assoziieren. Obwohl von PTK 72 und Syk nicht definitiv gezeigt wurde,
daß sie
identisch sind, teilen sie eine übliche
Gewebeverteilung (in der Thymusdrüse und in der Milz), die Molekularmasse
und die Anfälligkeit
gegenüber
einer Proteolyse. Von PTK 72 wurde gezeigt, daß sie mit dem B-Zell-IgM-Rezeptor assoziiert
(Hutchcroft et al., 1992, Proc. Natl., Acad. Sci. USA 89: 9107–9111; Hutchcroft,
J. E., et al., 1992, J. Biol. Chem. 267: 8613–8619) und nach Vernetzung
des Rezeptors mit Anti-IgM phosphoryliert wird (Hutchcroft et al., 1991,
J. Biol. Chem. 266: 14846–14849).
Eine gleichzeitig erfolgende Aktivierung des Enzyms, gemessen sowohl
durch Autophosphorylierung als auch durch Phosphorylierung eines
exogenen Proteinfragments, wurde auf die Oberflächen-IgM-Vernetzung folgend
gezeigt (Hutchcroft et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:
9107–9111; Hutchcroft,
J. E. et al., 1992, J. Biol. Chem. 267: 8613–8619). Von PTK 72 wurde auch
festgestellt, daß sie
mit dem hochaffinen IgE-Rezeptor in einer Ratten-basophilen Leukämiezelllinie
assoziiert (Hutchcroft et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
89: 9107–9111;
Hutchcroft, J. E., et al., 1992, J. Biol. Chem. 267: 8613–8619).
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Von einem zweiten Mitglied der Syk-Familie,
ZAP-70, wurde gezeigt, daß es
eine PTK ist, welche auf eine Rezeptorvernetzung folgend mit der
Zeta-Kette eines T-Zell-Rezeptors assoziiert (Chan et al., 1991,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 9166–9170). Obwohl die Expression
in COS-Zellen von ZAP-70, Fyn oder Lck zu mäßigen Anstiegen im Gesamtzelltyrosinphosphat
führt,
führt die
Coexpression von ZAP-70 und entweder Lck oder Fyn zu einem dramatischen
Anstieg in der Nettotyrosinphosphorylierung (Chan et al., 1992,
Cell 71: 649–662).
Wenn auch ein CD8-Zeta-Kette-Chimär vorhanden
ist, wird das Chimär
phosphoryliert und es wird festgestellt, daß ZAP-70 damit assoziiert (Chan
et al., 1992, Cell 71: 649–662).
Gegenwärtig
ist nicht klar, ob ZAP-70 die Kinasen der Src-Familie aktiviert
und/oder vice versa, noch warum die Coexpression von Kinasen in
COS-Zellen zu einer sichtbaren wesentlichen Aktivierung führen sollte.
Nichtsdestotrotz legt die aktive Assoziierung von ZAP-70 mit vernetztem
TCR eine Rolle für
diese PTK in der Verbreitung der Rezeptorantwort nahe.
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Im Gegensatz zu den Kinasen der Src-Familie
besitzen Syk und ZAP-70 zwei SH2-Domänen und keine N-terminale Myristoylierungsstelle
(Taniguchi et al., 1991, J. Biol. Chem. 266: 15790-15796; Chan et al., 1992,
Cell 71: 649–662).
Eine natürliche Erwartung
für den
Mechanismus der Kinase-Rezeptor-Assoziierung ist jene, das die beiden
SH2-Domänen
die beiden Tyrosine des Antigen-Rezeptor-Triggermotivs binden, nachdem
sie. phosphoryliert sind. Gegenwärtig
ist dies jedoch lediglich eine Hypothese.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung zeigt die
Möglichkeit
der Ausbildung von Chimären
zwischen der intrazellulären
Domäne
eines Protein-Tyrosin-Kinasemoleküls und einer extrazellulären Domäne, welche
fähig ist,
die Aufgabe der Targeterkennung zu erfüllen. Insbesondere löst die Clusterbildung
von Chimären,
welche Sykoder ZAP-70-Kinase-Sequenzen tragen, die Calciummobilisierung
aus. Die Aggregierung von Syk-Chimär alleine oder die Coaggregierung
von Chimären,
welche Fyn- oder Lck- und ZAP-70-Kinasen tragen, reicht aus, um die
cytolytische Effektorfunktion zu initiieren. Eine derartige Effektorfunktion
ermöglicht
die spezifische Erkennung und Zerstörung von unerwünschten
Targetzellen, beispielsweise von Pathogenen, von mit Pathogen infizierten
Zellen, von Tumorzellen oder Autoimmunzellen.
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Es kann jede beliebige Anzahl von
nützlichen
erfindungsgemäßen chimären Molekülen hergestellt werden.
Beispielsweise erlaubt die Ausbildung von Chimären, welche aus dem intrazellulären Anteil
einer Protein-Tyrosin-Kinase, gebunden an. den extrazellulären Anteil
eines geeigneten manipulierten Antikörpermoleküls besteht, daß das Targeterkennungspotential
einer Immunzelle spezifisch auf das Antigen umgeleitet wird, welches
durch den extrazellulären
Antikörperanteil
erkannt wird. Somit würden
mit einem Antikörperanteil,
welcher zur Erkennung einiger Determinanten auf der Oberfläche eines
Pathogens fähig
ist, Immunsystemzellen, welche mit dem Chimär ausgerüstet sind, auf das Vorhandensein
des Pathogens mit dem Effektorprogramm reagieren, welches für ihre Linie
geeignet ist, z. B. Helfer-T-Lymphocyten würden mit einer cytotoxischen
Aktivität
gegenüber
dem Target antworten und B-Lymphocyten würden aktiviert werden, um Antikörper zu
synthetisieren. Die Makrophagen und Granulocyten würden ihre
Effektorprogramme, einschließlich
der Cytokinfreisetzung, der Phagocytose und der reaktiven Sauerstoffbildung
ausüben.
In ähnlicher
Weise würde
mit einem Antikörperanteil,
der zur Erkennung von Tumorzellen fähig ist, die Immunsystemantwort
auf den Tumor in günstiger
Weise erhöht
werden. Mit einem Antikörper,
welcher zur Erkennung von Immunzellen fähig ist, welche Zellen eine
ungeeignete Reaktivität
mit eigenen Determinanten besitzen, könnten die autoreaktiven Zellen
selektiv für
eine Zerstörung
ausgesucht werden.
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Obwohl diese Beispiele auf die Verwendung
von Antikörperchimären als
zweckmäßiges erklärendes Tool
hinzielen, ist die Erfindung ihrem Umfang nicht auf Antikörperchimäre beschränkt und
tatsächlich
kann die Verwendung von spezifischen Nicht-Antikörper-extrazellulären Domänen wichtige
Vorteile besitzen. Beispielsweise würden bei einem extrazellulären Anteil,
welcher der Rezeptor für
einen Virus, ein Bakterium oder einen Parasiten ist, Zellen, die
mit den Chimären
ausgerüstet
sind, spezifisch Zellen ansteuern, welche die viralen, bakteriellen
oder Parasitendeterminanten exprimieren. Der Vorteil dieses Ansatzes
gegenüber
der Verwendung von Antikörpern
besteht darin, daß der
native Rezeptor für
das Pathogen eine einzigartig hohe Selektivität oder Affinität für das Pathogen
besitzen kann, was ein größeres Ausmaß an Genauigkeit
in der resultierenden Immunantwort ermöglicht. In ähnlicher Weise kann es, um
Immunsystemzellen zu zerstören,
welche in ungeeigneter Weise mit einem eigenen Antigen reagieren,
ausreichend sein, das Antigen (entweder als ein intaktes Protein,
im Fall von B-Zell-Verdünnungstherapien,
oder als MHC-Komplex, im Fall von T-Zell-Verdünnungstherapien) an intrazelluläre Protein-Tyrosin-Kinaseketten zu binden,
und dadurch die spezifische Targeter kennung der Zellen, die in ungeeigneter
Weise auf eigene Determinanten ansprechen, zu beeinträchtigen.
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Eine weitere Verwendung von Chimären ist
die auf andere Formen der Genmanipulation folgende Regulierung von
Zellpopulationen in vivo. Beispielsweise wurde die Verwendung von
Tumorinfiltrierenden Lymphocyten oder natürlichen Killer-Zellen vorgeschlagen,
um cytotoxische Prinzipien an die Stelle der Tumore zu tragen. Die
vorliegende Erfindung liefert ein zweckmäßiges Mittel, um die Anzahl
und die Aktivität
derartiger Lymphocyten und Zellen zu steuern, ohne diese aus dem
Körper
des Patienten zur Amplifikation in vitro entfernen zu müssen. Da
die intrazellulären
Domänen
der chimären
Rezeptoren das proliferative Ansprechen der Zellen vermitteln, wird
die Koordination der extrazellulären
Domänen
durch eine Vielzahl von aggregierenden Stimuli, welche für die extrazellulären Domänen spezifisch
sind (z. B. ein Antikörper,
welcher für
die extrazelluläre
Domäne
spezifisch ist), somit zu einem Wachstum der die Chimären tragenden
Zellen führen.
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Obwohl die spezifischen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung Chimäre
zwischen der Syk- oder den Syk- und den Src-Familien von Protein-Tyrosin-Kinasen
umfassen, könnte
jede beliebige Tyrosin-Kinase, welche eine ähnliche Funktion wie diese
Moleküle
besitzt, für
die hierin beschriebenen Zwecke verwendet werden. Die unterscheidenden
Merkmale von wünschenswerten
Immunzelle-Trigger-Molekülen
umfassen die Fähigkeit,
autonom exprimiert zu werden, die Fähigkeit, an eine extrazelluläre Domäne (direkt
oder indirekt durch eine Transmembrandomäne) gebunden zu werden, sodaß das entstehende
Chimär
auf der Oberfläche einer
therapeutischen Zelle vorhanden ist, und die Fähigkeit Zelleffektorprogramme
nach einer Aggregation zu initiieren, welche auf ein Zusammentreffen
mit einem Targetliganden folgt.
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Gegenwärtig ist das zweckmäßigste Verfahren
zur Abgabe der Chimären
an Immunsystemzellen durch eine Form der Gentherapie. Das Rekonstituieren
von Immunsystemzellen mit chimären
Rezeptoren durch Mischen der Zellen mit geeignet solubilisiertem,
gereinigtem, chimärem
Protein würde
jedoch auch zur Ausbildung einer manipulierten Zellpopulation führen, die
fähig ist,
auf die Targets zu antworten, welche durch die extrazelluläre Domäne der Chimären erkannt
werden. Ähnliche
Ansätze
wurden beispielsweise verwendet, um den intakten HIV-Rezeptor, CD4,
für therapeutische
Zwecke in Erythrocyten einzubringen. In diesem Fall würde die
manipulierte Zellpopulation nicht zur Selbsterneuerung fähig sein.
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf funktionell vereinfachte Protein-Tyrosin-Kinase-Chimäre, welche
fähig sind
Immunsystemfunktionen umzuleiten. Spezieller bezieht sie sich auf
die Regulierung von Lymphocyten, Makrophagen, natürlichen
Killer-Zellen oder Granulocyten durch die Expression von Chimären in den
genannten Zellen, welche Chimären
verursachen, daß die
Zellen auf durch die Chimäre
erkannte Targets anworten. Die Erfindung bezieht sich auch auf ein
Verfahren zur Steuerung der Zellantwort auf ein Infektionsmittel,
einen Tumor oder eine Krebszelle, oder eine Autoimmun-hervorgerufene
Zelle. Das Verfahren der Steuerung der Zellantwort in einem Säugetier
umfaßt
das Verabreichen einer wirksamen Menge an therapeutischen Zellen
an das genannte Säugetier,
welche Zellen fähig
sind, das genannte Infektionsmittel, den Tumor, die Krebszelle oder
die Autoimmun-gebildete Zelle zu erkennen und zu zerstören.
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In einer weiteren Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren der Steuerung einer Zellantwort auf ein Infektionsmittel
das Verabreichen von therapeutischen Zellen, welche fähig sind,
das genannte Mittel zu erkennen und zu zerstören, wobei das Mittel ein spezifischer
Virus, ein spezifisches Bakterium, eine spe zifische Protozoe oder
ein spezifischer Pilz ist. Spezieller richtet sich das Verfahren
gegen Mittel, wie HIV und Pneumocystis carinii.
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Um eine HIV-Infektion zu behandeln,
wird eine wirksame Menge von chimären Rezeptor exprimierenden,
cytotoxischen T-Lymphocyten an einen Patienten verabreicht; die
Lymphocyten sind fähig,
Zellen, die mit HIV infiziert sind, sowie zirkulierende Viren spezifisch
zu erkennen und zu lysieren.
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In einer Ausführungsform wird daher erfindungsgemäß ein Verfahren
zur Steuerung der Zellantwort auf HIV-infizierte Zellen bereitgestellt,
umfassend das Verabreichen einer wirksamen Menge an cytotoxischen T-Lymphocyten
an einen Patienten, wel- che fähig
sind, mit HIV-infizierte Zellen spezifisch zu erkennen und zu lysieren.
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In noch einer weiteren Ausführungsform
wird gewährleistet,
daß chimäre Rezeptorproteine,
welche die cytotoxischen T-Lymphocyten steuern, die mit HIV-infizierten
Zellen erkennen und lysieren. Noch eine weitere Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
Wirtszellen, die mit einem Vektor transformiert sind, der die chimären Rezeptoren
umfaßt.
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Diese und andere nicht-einschränkende Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden den Fachleuten aus der folgenden
detaillierten Beschreibung der Erfindung klar werden.
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In der folgenden detaillierten Beschreibung
werden Bezugnahmen auf verschiedene Verfahrensweisen gemacht werden,
die den Fachleuten auf dem Gebiet der Molekularbiologie und der
Immunologie bekannt sind.
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Standardreferenzarbeiten, welche
die allgemeinen Prinzipien der rekombinanten DNA-Technologie ausführen, umfassen
Watson, J. O. et al., Molecular Biology of the Gene, Band I und
II, The Benjamin/Cummings Publishing Company, Inc., Herausgeber,
Menlo Park, CA (1987); Darnell, J. E. et al., Molecular Cell Biology,
Scientific American Books, Inc., Herausgeber, New York, N. Y. (1986);
Lewin, B. M., Genes II , John Wiley & Sons, Herausgeber, New York, N.
Y. (1985); Old, R. W. et al., Principles of Gene Manipulation: An
Introduction to Genetic Engineering, 2. Ausgabe, University of California
Press, Herausgeber, Berkeley, CA (1981); Maniatis, T. et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe, Cold Spring Harbor Laboratory,
Herausgeber, Cold Spring Harbor, NY (198); und Current Protocols
in Molecular Biology, Ausubel et al., Wiley Press, New York, NY
(1989).
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DEFINITIONEN
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Unter "Klonieren" wird die Verwendung von In-Vitro-Rekombinationsverfahren
zur Insertierung eines speziellen Gens oder einer anderen DNA-Sequenz
in ein Vektormolekül
verstanden. Um ein gewünschtes
Gen erfolgreich zu klonieren, ist es erforderlich, Verfahren zur
Ausbildung von DNA-Fragmenten, zur Bindung der Fragmente an Vektormoleküle, zur
Einführung
des Composite-DNA-Moleküls in eine
Wirtszelle, worin sie sich replizieren kann, und zur Auswahl des
Klons, welcher unter den Empfängerwirtszellen
das Targetgen besitzt, anzuwenden.
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Unter "cDNA" wird
eine komplementäre
DNA oder DNA-Kopie verstanden, welche aus einem RNA-Template durch
die Wirkung von RNA-abhängiger
DNA-Polymerase (reversive Transkriptase) hergestellt wird. Ein "cDNA-Klon" bedeutet somit eine
Duplex-DNA-Sequenz,
die zu einem RNA-Molekül
von Interesse komplementär
ist, welche in einem Klonierungsvektnr enthalten ist.
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Unter "cDNA-Bank" wird eine Sammlung von rekombinanten
DNA-Molekülen verstanden,
welche cDNA-Inserts enthalten, die DNA- Kopien von mRNA umfassen, welche durch
die Zelle zum Zeitpunkt, an welchem die cDNA-Bank hergestellt wurde,
exprimiert wurden. Eine derartige cDNA-Bank kann durch Verfahren hergestellt
werden, welche den Fachleuten bekannt sind, und ist beispielsweise
in Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, oben,
beschrieben. Im allgemeinen wird RNA zuerst aus den Zellen eines
Organismus isoliert, aus dessen Genom ein bestimmtes Gen kloniert
werden soll. Bevorzugt für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung sind Säugetier- und insbesondere Human-Lymphocyten-Zellinien.
Ein gegenwärtig
bevorzugter Vektor für
diesen Zweck ist der Vaccinavirus WR-Stamm.
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Unter "Vektor" wird ein DNA-Molekül verstanden, welches z. B.
aus einem Plasmid, einem Bacteriophagen oder einem Säugetier- oder Insektenvirus
erhalten wird, in welches Fragmente von DNA insertiert oder kloniert
werden können.
Ein Vektor wird eine oder mehrere einzigartige Restriktionsstellen
enthalten und er kann zur autonomen Replikation in einem definierten
Wirts- oder Trägerorganismus
fähig sein,
so daß die
klonierte Sequenz reproduzierbar ist. Somit wird unter "DNA-Expressionsvektor" jedes beliebige
autonome Element verstanden, welches fähig ist, die Synthese eines
rekombinanten Peptids zu steuern. Derartige DNA-Expressionsvektoren
umfassen bakterielle Plasmide und Phagen und Säugetier- und Insektenplasmide
und -viren.
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Unter "im wesentlichen rein" wird eine Verbindung, z. B. ein Protein,
ein Polypeptid oder ein Antikörper verstanden,
welches/welcher von den Komponenten, die ihn natürlich begleiten, im wesentlichen
frei ist. Im allgeminen ist eine Verbindung im wesentlichen rein,
wenn mindestens 60%, stärker
bevorzugt mindestens 75% und am stärksten bevorzugt mindestens
90% des gesamten Materials in einer Probe von der interessierenden
Verbindung gebildet werden. Die Reinheit kann durch jedes beliebige
geeignete Verfahren, z. B. Säulenchromatographie,
Po- lyacrylamidgelelektrophorese oder HPLC-Analyse gemessen wer den.
Im Zusammenhang mit einer Nukleinsäure bedeutet "im wesentlichen rein" eine Nukleinsäuresequenz,
ein Segment oder ein Fragment, welches nicht unmittelbar benachbart
zu (d. i. kovalent gebunden an) beide der codierenden Sequenzen
ist (d. i. eine am 5'-Ende
und eine am 3'-Ende),
zu welchen diese/dieses im natürlich
auftretenden Genom des Organismus, aus welchem die DNA der Erfindung
erhalten wird, unmittelbar benachbart ist.
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Unter einem "funktionellen Derivat" werden "Fragmente", "Varianten", "Analoga" oder "chemische Derivate" eines Moleküls verstanden.
Ein "Fragment" eines Moleküls, wie
jedes beliebige der cDNA-Sequenzen der vorliegenden Erfindung, soll
sich auf jede beliebige Nukleotiduntergruppe des Moleküls beziehen.
Eine "Variante" eines solchen Moleküls soll
ein natürlich
auftretendes Molekül
bezeichnen, welches entweder zu dem gesamten Molekül oder einem
Fragment hievon. im wesentlichen ähnlich ist. Ein "Analogon" eines Moleküls soll
ein nicht-natürliches
Molekül
bezeichnen, welches entweder zu dem gesamten Molekül oder einem Fragement
hievon im wesentlichen ähnlich
ist. Ein Molekül
ist "im wesentlichen ähnlich" zu einem weiteren
Molekül,
wenn die Sequenz der Aminosäuren
in beiden Molekülen
im wesentlichen die gleiche ist. Im wesentlichen ähnliche
Aminosäuremoleküle werden
eine ähnliche
biologische Aktivität
besitzen. Unter der Voraussetzung, daß zwei Moleküle eine ähnliche
Aktivität
besitzen, werden sie somit als Varianten in der Form, wie diese Bezeichnung
hierin verwendet wird, angesehen, sogar wenn eines der Moleküle zusätzliche
oder weniger Aminosäurereste
enthält,
die im anderen nicht aufgefunden werden, oder wenn die Sequenz der
Aminosäurereste nicht
identisch ist. Wie hierin verwendet, ist ein Molekül "ein chemisches Derivat" eines weiteren Moleküls, wenn
es zusätzliche
chemische Reste enthält,
die normalerweise nicht Teil des Moleküls sind. Derartige Reste können die
Löslichkeit
des Moleküls,
die Absorption, die biologische Halbwertszeit, etc. verbessern.
Die Re ste können
in alternativer Weise die Toxizität des Moleküls verringern, jedwede unerwünschte Nebenwirkung
der Moleküls
eliminieren oder abschwächen,
etc. Reste, die fähig
sind, derartige Wirkungen zu vermitteln, sind beispielsweise in
Remington's Pharmaceutical
Sciences, 16. Auflage, Mack Publishing Co., Easton, PA (1980), beschrieben.
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Ein "funktionelles Derivat" eines Rezeptorchimär-Gens der
vorliegenden Erfindung soll in ähnlicher Weise "Fragmente", "Varianten" oder "Analoga" des Gens umfassen,
welche in der Nukleotidsequenz "im
wesentlichen ähnlich" sind, und welche
für ein
Molekül
codieren, das eine ähnliche
Aktivität
zu einem Protein-Tyrosin-Kinase-Chimär besitzt.
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Wie hierin verwendet, wird somit
unter einem Protein-Tyrosin-Kinase-Chimärprotein
verstanden, daß es
jedes beliebige funktionelle Derivat, jedwede Fragmente, Varianten,
Analoga oder chemische Derivate umfaßt, welche zum "Wildtyp"-Chimären im wesentlichen ähnlich sind
und welche eine ähnliche
Aktivität
besitzen (das heißt
am stärksten
bevorzugt 90%, stärker
bevorzugt 70%, bevorzugt 40% oder mindestens 10% der Aktivität des Wildtyp-Rezeptorchimären). Die
Aktivität
eines funktionellen chimären
Rezeptorderivats umfaßt
die spezifische Bindung (mit seinen extrazellulären Anteil) an ein Target-Mittel
oder eine Zelle und die darausfolgende Zerstörung (welche durch seinen intrazellulären Anteil
gesteuert wird) jenes Mittels oder jener Zelle; eine derartige Aktivität kann z.
B. unter Verwendung jedes beliebigen der hierin beschriebenen Assays überprüft werden.
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Eine DNA-Sequenz, welche für das Chimär der vorliegenden
Erfindung oder dessen funktionelle Derivate codiert, kann mit Vektor-DNA
nach herkömmlichen
Verfahren rekombiniert werden, einschließlich stumpfer Enden oder versetzter
Enden zur Ligierung, der Restriktionsenzymverdauung, um geeignete
Enden be reitzustellen, des Einbringens kohäsiver Enden nach Bedarf, der
alkalischen Phosphatasebehandlung, um ein unerwünschtes Binden zu vermeiden,
und der Ligierung mit geeigneten Ligasen. Techniken für derartige
Manipulationen sind von Maniatis, T. et al., oben, beschrieben worden
und sind in der Technik gut bekannt.
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Ein Nukleinsäuremolekül, wie DNA, ist "zur Expression" eines Polypeptids "fähig", wenn es Nukleotidsequenzen enthält, welche
regulatorische Information für
die Transkription und die Translation enthalten, und derartige Sequenzen
sind "operabel" mit Nukleotidsequenzen "verbunden", welche für das Polypeptid
codieren. Eine operable Bindung ist eine Bindung, worin die regulatorischen
DNA-Sequenzen und die zu exprimierende DNA-Sequenz in einer derartigen Weise verbunden
sind, daß eine
Genexpression möglich
ist. Die genaue Natur der regulatorischen Regionen, die für eine Genexpression
erforderlich sind, kann von Organismus zu Organismus variieren,
aber sie soll im allgemeinen eine Promotorregion umfassen, welche
bei Prokaryoten sowohl den Promotor (welcher die Initiierung der
RNA-Transkription
steuert) als auch DNA-Sequenzen enthält, die, wenn sie in RNA überschrieben
werden, den Beginn der Proteinsynthese signalisieren werden. Derartige Regionen
werden im allgemeinen jene 5'-nicht-codierenden-Sequenzen
enthalten, die mit der Initiierung der Transkription und der Translation
verbunden sind, wie die TATA-Box, die verkappende Sequenz, die CAAT-Sequenz,
und dergleichen.
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Gewünschtenfalls kann die nicht-codierende
Region 3' zur Gensequenz,
welche für
das Protein codiert, durch die vorstehend beschriebenen Verfahren
erhalten werden. Diese Region kann wegen ihrer Transkriptions-Terminations-regulatorischen
Sequenzen, wie zur Beendigung und Polyadenylierung, beibehalten werden.
Durch Beibehaltung der 3'-Region,
welche natürlich
zu der für
das Protein codierenden DNA-Sequenz benachbart ist, können die
Transkriptions-Terminations-Signale bereitgestellt werden. Wenn
die Transkriptions-Terminations-Signale in der Expressionswirtszelle
nicht zufriedenstellend funktionell sind, dann kann eine 3'-Region funktionell
in der Wirtszelle substituiert werden.
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Zwei DNA-Sequenzen (wie eine Promtorregionsequenz
und eine für
das Protein-Tyrosin-Kinase-Chimär
codierende Sequenz) sollen operabel verbunden sein, wenn die Natur
der Verbindung zwischen den beiden DNA-Sequenzen (1) nicht zur Einführung einer
Frame-Shift-Mutation führt,
(2) die Fähigkeit
der Promotorregionsequenz zur Steuerung der Transkription der Rezeptorchimär-Gensequenz
nicht beeinträchtigt,
oder (3) die Fähigkeit
der Rezeptorchimär-Gensequenz
zur Überschreibung
in die Promotorregionsequenz nicht beeinträchtigt. Eine Promotorregion
wäre operabel
mit einer DNA-Sequenz verbunden, wenn der Promotor fähig wäre, eine
Transkription dieser DNA-Sequenz zu bewirken. Um das Protein zu
exprimieren, sind somit Transkriptions- und Translationssignale
erforderlich, die von einem geeigneten Wirt erkannt werden.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt die Expression
eines Protein-Tyrosin-Kinase-Chimär-Proteins
(oder eines funktionellen Derivats hievon) in entweder prokaryotischen
oder eukaryotischen Zellen, obwohl die eukaryotische Expression
(und insbesondere die Expression in Humanlymphocyten) bevorzugt
wird.
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Erfindungsgemäße Antikörper können durch jedes einer Vielzahl
von Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise können Zellen,
welche das Rezeptorchimär-Protein
oder ein funktionelles Derivat hievon exprimieren, an ein Tier verabreicht
werden, um die Produktion von Seren hervorzurufen, welche polyklonale
Antikörper
enthalten, die fähig
sind, das Chimär
zu binden.
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In einem bevorzugten Verfahren sind
die erfindungsgemäßen Antikörper monoklonale
Antikörper.
Derartige monoklonale Antikörper
können
unter Verwendung von Hybridomatechnologie hergestellt werden (Kohler
et al., Nature 256: 495 (1975); Kohler et al., Eur. J. Immunol.
6: 511 (1976); Kohler et al., Eur. J. Immunol. 6: 292 (1976); Hammerling
et al., In: Monoclonal Antibodies and T-Cells Hybridomas, Elsevier,
N. Y., Seiten 563–684
(1981)). Im allgemeinen umfassen derartige Verfahren das Immunisieren
eines Tieres mit dem Cimär-Antigen.
Die Splenocyten derartiger Tiere werden extrahiert und mit einer
geeigneten Myelomazellinie verschmolzen. Jede beliebige geeignete
Myelomazellinie kann in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung angewandt werden. Nach dem Verschmelzen
werden die entstehenden Hybridomazellen selektiv in HAT-Medium gehalten
und anschließend
durch beschränkende
Verdünnung,
wie von Wands et al. (Gastroenterology 80: 225–232 (1981)) beschrieben, kloniert.
Die Hybridomazellen, welche durch eine derartige Auswahl erhalten
werden, werden anschließend
einem Assay unterworfen, um Klone zu identifizieren, die zur Bindung des
Chimären
fähige
Antikörper
ausscheiden.
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Die erfindungsgemäßen Antikörper können auch polyklonale Antikörper oder
vorzugsweise für
die Region spezifische polyklonale Antikörper sein.
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Erfindungsgemäße Antikörper gegen das Chimär können verwendet
werden, um die Menge an Rezeptorchimär (oder den Rezeptorchimär-tragenden
Zellen) bei einem Patienten zu überwachen.
Derartige Antikörper
sind für
die Verwendung in Standardimmunodiagnoseassays, die in der Technik
bekannt sind, einschließlich
derartiger immunometrischer oder "Sandwich"-Assays wie der Vorwärts-Sandwich-, der Revers-Sandwich-
und der simultanen Sandwich-Assays gut geeignet. Die Antikörper können in
jeder beliebigen Anzahl von Kombinationen verwendet werden, wie
es von den Fachleuten ohne unmäßige exprimentelle
Anstrengung ermittelt werden kann, um Immunoassays mit annehmbarer
Spezifität,
Empfindlichkeit und Genauigkeit zu erhalten.
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Standardreferenzarbeiten, worin allgemeine
Prinzipien der Immunologie angeführt
sind, umfassen Roitt, I., Essential Immunology, 6. Auflage, Blackwell
Scientific Publications, Herausgeber, Oxford (1988); Kimball, J.
W., Introduction to Immunology, 2. Auflage, Macmillan Publishing
Co., Herausgeber, New York (1986); Roitt, I. et al., Immunology,
Gower Medical Publishing Ltd., Herausgeber, London, (1985); Campbell,
A., "Monoclonal Antibody
Technology", in
Burdon, R. L. et al., Herausgeber, Laboratory Techniques in Biochemistry
and Molecular Biology, Bd. 13, Elsevier, Herausgeber, Amsterdam
(1984); Klein, J., Immunology: The Science of Self-Nonself Discrimination,
John Wiley & Sons,
Herausgeber, New York (1982); und Kennett, R. L. et al., Herausgeber,
Monoclonal Antibodies, Hybridoma: A New Dimension In Biological
Analyses, Plenum Press, Herausgeber, New York (1980).
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"Ermitteln" soll das Feststellen
des Vorhandenseins oder des Fehlens einer Substanz oder das Quantifizieren
der Menge einer Substanz umfassen. Der Ausdruck bezieht sich somit
auf die Verwendung der Materialien, Zusammensetzungen und Verfahren
der vorliegenden Erfindung für
qualitative und quantitative Bestimmungen.
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Die Isolierung von anderen Hybrodomazellen,
welche monoklonale Antikörper
der gleichen Spezifität wie
die hierin beschriebene ausscheiden, kann durch das Verfahren des
anti-idiotypischen Screenings durchgeführt werden (Petocmjak, et al.,
Science 215: 1637 (1982)). Kurz zusammengefaßt ist ein anti-idiotypischer Antikörper ein
Antikörper,
welcher einzigartige Determinanten erkennt, die am Antikörper vorhanden
sind, der vom interessierenden Klon produziert wird. Der anti-idiotypische
Antikörper
wird durch Immunisieren eines Tiers des gleichen Stammes, wie der,
welcher als Quelle des monoklonalen Antikörpers verwendet wird, mit dem
interessierenden monoklonalen Antikörper hergestellt. Das immunisierte
Tier wird die idiotypischen Determinanten des immunisierenden Antikörpers erkennen
und darauf antworten, indem es Antikörper auf diese idiotypischen
Determinanten produziert (anti-idiotypischer Antikörper).
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Zur Replikation können die Hybridzellen sowohl
in vitro als auch in vivo kultiviert werden. Eine hohe in vivo-Produktion
macht diese zum gegenwärtig
bevorzugten Kultivierungsverfahren. Kurz zusammengefaßt, werden
Zellen aus den einzelnen Hybridstämmen intraperitoneal in Pristan-geprimte
BALB/c-Mäuse
injiziert, um Aszitesflüssigkeit
zu produzieren, die hohe Konzentrationen der gewünschten monoklonalen Antikörper enthält. Monoklonale
Antikörper
vom Isotyp IgM oder IgG können
aus kultivierten Überständen unter
Verwendung von Säulenchromatographieverfahren
gereinigt werden, die den Fachleuten gut bekannt sind.
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Antikörper nach der vorliegenden
Erfindung sind für
die Verwendung in Immunoassays besonders geeignet, worin sie in
flüssiger
Phase oder gebunden an einen Festphasenträger angewandt werden können. Zusätzlich können die
Antikörper
in diesen Immunoassays auf verschiedene Weise detektierbar markiert
werden.
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Es gibt viele verschiedene in der
Technik bekannte Markierungen und Markierungsverfahren. Beispiele
von Markierungstypen, welche in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können,
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, Enzyme, Radioisotope, fluoreszierende Verbindungen, chemilumineszierende
Verbindungen, biolumineszierende Verbindungen und Metallchelate.
Die Fachleute werden andere geeignete Markierungen zur Bindung an
Antikörper
kennen oder sie werden fähig
sein, diese durch die Verwendung von Routineexperimenten zu ermitteln.
Darüber
hinaus kann das Binden dieser Markierungen an Antikörper unter Verwendung
von Standardverfahren durchgeführt
werden, welche den Fachleuten üblicherweise
bekannt sind.
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Einer der Wege, auf welchen Antikörper nach
der vorliegenden Erfindung detektierbar markiert werden können, besteht
im Binden des Antikörpers
an ein Enzym. Dieses Enzym wird seinerseits, wenn es später einem
Substrat ausgesetzt ist, mit dem Substrat in solch einer Weise reagieren,
daß ein
chemischer Rest produziert wird, welcher beispielsweise durch spektrophotometrische
oder fluorometrische Mittel festgestellt werden kann. Beispiele
von Enzymen, welche verwendet werden können, um Antikörper detektierbar
zu markieren, umfassen Malat-Dehydrogenase, Staphylococcen-Nuklease,
delta-V-Steroid-Isomerase, Hefe-Alkohol-Dehydrogenase, alpha-Glycerophosphat-Dehydrogenase,
Triose-Phosphat-Isomerase, Biotinavidin-Peroxidase, Meerrettich-Peroxidase,
alkalische Phosphatase, Asparaginase, Glucoseoxidase, β-Gallactosidase, Ribonuclease,
Urease, Katalase, Glycose-VI-Phosphat-Dehydrogenase, Glucoamylase
und Acetylcholin-Esterase.
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Das Vorhandensein von detektierbar
markierten Antikörpern
kann auch durch Markieren der Antikörper mit einem radioaktiven
Isotop festgestellt werden, welches anschließend durch solche Mittel wie
die Verwendung eines Gammazählers
oder eines Scintillationszählers
bestimmt werden kann. Isotope, die für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung besonders nützlich
sind, sind 3H, 125I, 32P, 35S, 14C, 51Cr, 36Cl, 57Co, 58Co, 59Fe und 75Se.
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Es ist auch möglich, die Bindung von detektierbar
markierten Antikörpern
durch Markieren der Antikörper
mit einer fluoreszierenden Verbindung festzustellen. Wenn ein fluoreszierend
markierter Antikörper
Licht der geeigneten Wellenlänge
ausgesetzt ist, kann dessen Vorhandensein anschließend in
Folge der Fluoreszenz des Farbstoffes festgestellt werden. Unter
den am häufigsten
verwendeten fluoreszierend markierenden Verbindungen sind Fluorescein,
Isothiocyanat, Rhodamin, Phycoerythrin, Phycocyanin, Allophycocyanin, o-Phthaldehyd
und Fluorescamin.
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Die Antikörper der Erfindung können auch
unter Verwendung von Fluoreszenz-emitierenden Metallen, wie 152Eu oder anderen der Lanthaniden-Reihe,
detektierbar markiert werden. Diese Metalle können an das Antikörpermolekül unter
Verwendung von solchen Metallchelatgruppen wie Diethyl-Enteriaminpentaessigsäure (DTPA)
oder Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA) gebunden werden.
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Antikörper können auch detektierbar markiert
werden, indem sie an eine chemilumineszente Verbindung gekuppelt
werden. Das Vorhandensein des chemilumineszent-markierten Antikörpers wird
anschließend durch
Feststellen des Vorhandenseins von Luminszenz ermittelt, welche
während
des Verlaufs der chemischen Reaktion auftritt. Beispiele von besonders
nützlichen
chemilumineszenten markierenden Verbindungen sind Luminal, Isoluminol,
theromatische Acridiniumester, Imidazol, Acridiniumsalze, Oxalatester
und Dioxetan.
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In gleicher Weise kann eine biolumineszente
Verbindung verwendet werden, um die Antikörper gemäß der vorliegenden Erfindung
zu markieren. Biolumineszenz ist ein Typ von Chemilumineszenz, welcher
in biologischen Systemen gefunden wird, worin ein katalytisches
Protein die Effizienz der chemilumineszenten Reaktion erhöht. Das
Vorhandensein eines biolumineszenten Antikörpers wird durch Ermitteln
des Vorhandenseins von Lumineszenz bestimmt. Wichtige biolumineszente
Verbindungen für
die Zwecke der Markierung umfassen Luciferin, Luciferaseäquorin.
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Die Antikörper und das im wesentlichen
gereinigte Antigen sind ideal für
die Herstellung eines Kits geeignet. Ein derartiger Kit kann einen
Trägermittel
umfassen, welches in Kammern aufgeteilt ist, um damit in enger Nachbarschaft
einen oder mehrere Behältermittel
zu erhalten, wie Phiolen, Röhrchen
und dergleichen, wobei jedes der genannten Behältermittel die getrennten Elemente
des zu verwendenden Assays umfaßt.
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Die Typen der Assays, welche in Kitform
einverleibt sein können,
sind viele und umfassen beispielsweise kompetitive und nicht-kompetitive
Assays. Typische Beispiele von Assays, welche die Antikörper der
Erfindung verwenden können,
sind Radio- immunassays (RIA), Enzymimmunoassays (EIA), mit Enzymen
verbundene Immunosorbensassays (ELISA) und immunometrische oder
Sandwich-Immunoassays.
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Unter dem Ausdruck "immunometrischer
Assay" oder "Sandwich-Immunoassay" wird verstanden,
daß dieser
einen simultanen Sandwich-, einen Vorwärts-Sandwich- und einen Revers-Sandwich-Immunassay umfaßt. Diese
Ausdrücke
sind den Fachleuten gut bekannt. Die Fachleute werden auch anerkennen,
daß die
Antikörper
gemäß der vorliegenden
Erfindung in anderen Variationen und Formen von Assays nützlich sein
werden, welche gegenwärtig
bekannt sind oder welche in der Zukunft entwickelt werden können. Diese
sollen vom Rahmen der vorliegenden Erfindung umfaßt sein.
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In der bevorzugten Durchführungsart
der Assays ist es wichtig, daß bestimmte "Blocker" im Inkubationsmedium
vorhanden sind (üblicherweise
zugesetzt mit dem makierten löslichen
Antikörper).
Die "Blocker" werden zugesetzt,
um sicherzustellen, daß unspezifische
Proteine, Protease oder Human-Antikörper auf Maus-Immunoglobuline,
die in den Experimentproben vorhanden sind, die Antikörper auf
dem Festphasenträger
oder den radioaktiv makierten Indikatorantikörper nicht vernetzen oder zerstören, um
so falsche positive oder falsche negative Ergebnisse zu liefern.
Die Auswahl von "Blockern" trägt daher
wesent lich zur Spezifität der
in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Assays bei.
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Es wurde festgestellt, daß eine Anzahl
von nicht-relevanten (das heißt
nicht-spezifischen) Antikörpern der
gleichen Klasse oder der gleichen Unterklasse (Isotyp) wie jener,
die in den Assays verwendet werden (z. B. IgG1,
IgG2a, IgM, etc.) als "Blocker" verwendet werden können. Die Konzentration der "Blocker" (üblicherweise
1–100 μg/μl) ist wichtig,
um die geeignete Empfindlichkeit aufrechtzuerhalten, aber dennoch
jede unerwünschte
Störung
durch gleichzeitig auftretende kreuzreaktive Proteine in Humanserum
zu inhibieren. Zusätzlich
muß das
Puffersystem, welches die "Blocker" enthält, optimiert
werden. Bevorzugte Puffer sind jene, welche auf schwachen organischen
Säuren
beruhen, wie Imidazol, HEPPS, MOPS, TES, ADA, ACES, HEPES, PIPES,
TRIS, und dergleichen, bei physiologischen pH-Werten. Etwas weniger bevorzugte Puffer
sind anorganische Puffer wie Phosphat, Borat oder Carbanat. Abschließend sollten
bekannte Proteaseinhibitoren zum Puffer, welcher die "Blocker" enthält, zugesetzt
werden (üblicherweise
0,01–10 μg/ml).
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Es gibt viele Festphasenimmunoadsorbierende
Mittel, welche angewandt wurden und welche in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können.
Gut bekannte Immunoadsorbentien umfassen Glas, Polystyrol, Polypropylen,
Dextran, Nylon und andere Materialien, in der Form von Rohren, Perlen
und Mikrotiterplatten, die daraus gebildet oder mit derartigen Materialien
beschichtet sind, und dergleichen. Die immobilisierten Antikörper können entweder
kovalent oder physikalisch an das Festphasenimmunoadsorbens gebunden werden,
durch Verfahren wie eine kovalente Bindung über eine Amid- oder Esterbindung,
oder durch Absorption. Den Fachleuten werden viele andere geeignete
Festphasenimmunoabsorbentien und Verfahren zur Immobilisierung von
Antikörpern
darauf bekannt sein oder sie werden fähig sein, diese unter Verwendung
von nicht mehr als Routineexperimenten, zu ermitteln.
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Für
die in vivo-, in vitro- oder in situ-Diagnose können Markierungen, wie Radionukleide,
an Antikörper gemäß der vorlie-
genden Erfindung entweder direkt oder durch Verwenden einer intermediären funktionellen Gruppe
gebunden werden. Eine intermediäre
Gruppe, welche oft verwendet wird, um Radioisotope an Antikörper zu
binden, die als metallische Kationen existieren, ist Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA).
Typische Beispiele von metallischen Kationen, welche auf diese Weise
gebunden werden sind: 99mTC, 123I, 111In, 131I, 97Ru, 67Cu, 67Ga und 68Ga. Die
Antikörper
der Erfindung können
auch mit nichtradioaktiven Isotopen für die Zwecke der Diagnose markiert
werden. Elemente, welche dafür
besonders nützlich
sind, sind 157Gd, 55Mn, 162Dy, 52Cr und 56Fe.
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Das Antigen der Erfindung kann in
im wesentlichen reiner Form isoliert werden, indem Antikörper gemäß der vorliegenden
Erfindung angewandt werden. Eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung stellt somit ein im wesentlichen reines Protein-Tyrosin-Kinase-Chimär bereit,
welches Antigen dadurch gekennzeichnet ist, daß es durch Antikörper gemäß der vorliegenden
Erfindung erkannt wird und sich daran bindet. In einer weiteren
Ausführungsform
liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Isolierung oder
Reinigung des Chimären
Rezeptorantigens, indem ein Komplex des genannten Antigens mit einem
oder mehreren Antikörpern
ausgebildet wird, welche gegen das Rezeptorchimär gerichtet sind.
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Die im wesentlichen reinen Chimär-Antigene
der vorliegenden Erfindung können
ihrerseits verwendet werden, um Antikörper auf das Chimär in einer
Probe, wie Serum oder Urin, festzustellen oder zu messen. Eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
daher ein Verfahren zur Feststellung des Vor handenseins oder der
Menge an Antikörper
auf Protein-Tyrosin-Kinase-Antigen
in einer Probe, umfassend das Inkontaktbringen einer Probe, welche
einen Antikörper-
auf das Chimäre
Antigen enthält,
mit detektierbar markiertem Rezeptorchimär und Feststellen der genannten
Markierung. Es wird anerkannt werden, daß immunoreaktive Fraktionen
und immunoreaktive Analoga der Chimären ebenfalls verwendet werden
können.
Unter dem Ausdruck "immunoreaktive
Fraktion" soll jeder
Anteil des Chimären
Antigens verstanden werden, welcher eine äquivalente Immunantwort auf
einen gegen das Rezeptorchimär
gerichteten Antikörper
zeigt. Unter dem Ausdruck "immunoreaktives
Analogon" soll ein
Protein verstanden werden, welches sich vom Rezeptorchimärprotein
durch ein oder mehrere Aminosäuren
unterscheidet, welches aber eine äquivalente Immunantwort auf einen
Antikörper
der Erfindung zeigt.
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Unter "spezifisch erkennen und binden" wird verstanden,
daß der
Antikörper
das Rezeptorchimär-Palypeptid
erkennt und sich daran bindet, aber andere damit nicht in Verbindung
stehende Moleküle
in einer Probe, z. B. einer biologischen Probe, im wesentlichen
nicht erkennt und sich daran im wesentlichen nicht bindet.
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Unter "autoimmun-gebildete Zelle" werden Zellen verstanden,
welche Antikörper
produzieren, die mit Wirtsgewebe reagieren, oder Immuneffektor-T-Zellen,
welche autoreaktiv sind; derartige Zellen umfassen Antikörper gegen
Acetylcholin-Rezeptoren (was z. B. zu Myasthenia gravis führt) oder
Anti-DNA-, Anti-Erythrocyten-
und Anti-Blättchen-Autoantikörper (welche
z. B. zu Lupus-Erythematosus führen).
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Unter "therapeutische Zelle" wird eine Zelle verstanden, welche
durch ein Chimär
der Erfindung transformiert wurde, sodaß sie fähig ist, ein spezifisches Infektionsmittel,
eine mit einem spezifischen Mittel infizierte Zelle, eine Tumor-
oder Krebszelle, oder eine autoimmun-gebildete Zelle zu erkennen
und zu zerstören;
vorzugsweise sind derartige therapeutische Zellen Zellen des hämatopoetischen
Systems.
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Unter einem "Target-Infektionsmittel" wird jedes beliebige
Infektionsmittel (z. B. ein Virus, Bakterium, eine Protozoe oder
ein Pilz) verstanden, welches durch eine ein Rezeptorchimär tragende
therapeutische Zelle erkannt werden kann. Unter einer "Targetzelle" wird jede beliebige
Wirtszelle verstanden, welche durch eine ein Rezeptorchimär tragende
therapeutische Zelle erkannt werden kann; Targetzellen umfassen
ohne Einschränkung
Wirtszellen, welche mit einem Virus, Bakterium, einer Protozoe oder
einem Pilz infiziert sind, sowie Tumor- oder krebsartige Zellen
und autoimmun-gebildete Zellen.
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Unter "extrazellulär" wird verstanden, daß mindestens ein Teil des Moleküls an der
Zelloberfläche
freiliegt. Unter "intrazellulär" wird verstanden,
daß mindestens
ein Teil des Moleküls
im Cytoplasma der therapeutischen Zelle enthalten ist. Unter "Transmembran" wird verstanden,
daß mindestens
ein Teil des Moleküls
die Plasmamembran durchspannt. Ein "extrazellulärer Anteil", ein "intrazellulärer Anteil" und ein "Transmembrananteil", wie hierin verwendet, können flakierende
Aminosäuresequenzen
enthalten, welche sich in benachbarte zelluläre Abschnitte erstrecken.
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Unter "Oligomerisieren" wird ein Komplexieren mit anderen Proteinen
zur Ausbildung von Dimeren, Trimeren, Tetrameren oder anderen Oligomeren
höherer
Ordnung verstanden. Derartige Oligomere können Homooligomere oder Heterooligomere
sein. Ein "oligomerisierender
Anteil" ist jene
Region eines Moleküls, welche
die Komplexbildung (d. i. die Oligomerbildung) steuert.
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Unter "cytolytisch" wird verstanden, daß etwas fähig ist, eine Zelle (z. B.
eine mit einem Pathogen infizierte Zelle, eine Tu mor- oder Krebszelle,
oder eine autoimmun-gebildete Zelle) zu zerstören, oder fähig ist, ein infizierendes
Mittel (z. B. ei- nen Virus) zu zerstören.
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Unter "Immunschwächevirus" wird ein Retrovirus verstanden, welcher
in Wildtypform fähig
ist, T4-Zellen eines Primatenwirts zu infizieren und eine virale
Morphogenese und die morphologische Eigenschaft der Lentivirus-Unterfamilie
besitzt. Der Ausdruck umfaßt
ohne Einschränkung
alle Varianten von HIV und SIV, einschließlich HIV-1, HIV-2, SIVmac,
SIVagm, SIVmnd, SIVsmm, SIVman, SIVmand und SIVcpz.
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Unter "MHC-unabhängig" wird verstanden, daß die cytolytische Zellantwort
kein Vorhandensein eines MHC-Klasse II-Antigens auf der Oberfläche der
Zielzelle erfordert.
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Unter einem "funktionellen, ein Cytolysesignal-übertragenden
Derivat" wird ein
funktionelles Derivat (wie es vorstehend definiert ist) verstanden,
welches fähig
ist, mindestens 10%, bevorzugt 40%, stärker bevorzugt 70% oder am
stärksten
bevorzugt mindestens 90% der biologischen Aktivität des Wildtypmoleküls zu steuern.
Wie hierin verwendet, kann ein "funktionelles,
ein Cytolysesignal-übertragendes
Derivat" durch direktes
Signalisieren der therapeutischen Zelle ein rezeptorgebundenes Mittel
oder eine Zelle (z. B. im Fall eines intrazellulären Rezeptorchimäranteils)
zu zerstören,
wirken, oder es kann indirekt durch Fördern der Oligomerisierung
mit ein Cytolysesignal-übertragenden
Proteinen der therapeutischen Zelle (z. B. im Fall einer Transmembrandomäne) wirken.
Derartige Derivate können
hinsichtlich ihrer Wirksamkeit untersucht werden, z. B. durch Verwenden
der hierin beschriebenen in vitro-Assays.
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Unter einem "funktionellen HIV-Hüllbindungsderivat" wird ein funktionelles
Derivat (wie vorstehend definiert) verstanden, welches fähig ist,
jedes beliebige HIV-Hüllprotein
zu binden.
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Funktionelle Derivate können unter
Verwendung von z. B. der hierin beschriebenen in vitro-Assays identifiziert
werden.
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THERAPEUTISCHE
VERABREICHUNG
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Die transformierten Zellen der vorliegenden
Erfindung können
für die
Therapie einer Anzahl von Krankheiten verwendet werden. Gegenwärtige Verfahren
der Verabreichung derartiger transformierter Zellen umfassen die
adoptive Immuntherapie oder die Zelltransfertherapie. Diese Verfahren
erlauben das Zurückkehren
der transformierten Immunsystemzellen in den Blutstrom. Rosenberg,
S. A., Scientific American 62 (Mai 1990); Rosenberg et al., The
New England Journal of Medicine, 323: 570 (1990).
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Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
der Erfindung können
an jedes beliebige Tier verabreicht werden, welches die vorteilhaften
Wirkungen der Verbindungen der Erfindung erfahren kann. Unter derartigen Tieren
sind zu aalererst Menschen, obwohl nicht beabsichtigt ist, die Erfindung
so einzuschränken.
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Detaillierte
Beschreibung
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Es werden zuerst die Zeichnungen
beschrieben werden.
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Beschreibung
der Zeichnungen
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1A ist
ein schematisches Diagramm, welches die Organisation von Rezeptor-Kinase-Fusionsproteinen
der Erfindung zeigt. 1B zeigt
Durchflußcytometrieergebnisse
für CD16/7/Zeta,
CD16/7/Lck, CD16/7/Fyn(T), CD16/7/Syk und CD16/7/ZAP-70, exprimiert
durch Vacciniarekombinanten in Jurkat-Zellen. 1C zeigt ein in vitro-Kinaseaktivitätsassay
von immunogefälltem
CD16/7/Zeta (negative Kontrolle), CD16/7/Lck, CD16/7/Fyn(T), CD16/7/Syk
und CD16/7/ZAP-70; die ein niedrigeres Molekularge wicht aufweisende
Spezies, welche im Fyn-Chimär-Immunopräzipitat
aufscheint, ist noch zu identifizieren.
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2 zeigt
die cytosolische Calciumantwort, getriggert durch das Vernetzen
von Kinasechimären
in TCR-negativen Jurkat-Zellen.
Die relative intrazelluläre
Calciumkonzentration der positiven Population (gemessen durch das
Verhältnis
von Indo-1-Violett-zu-Blau-Fluoreszenz)
ist gezeigt. Jurkat-Zellen, welche mit Vacciniarekombinanten infiziert
sind, die die verschiedenen Fusionsproteine exprimieren, wurden
Anti-CD16 mAb 3G8 ausgesetzt, gefolgt von Phycoerythrin-konjugierten
Ziegen-F(ab')2-Antikörpern auf
Maus-IgG zum Zeitpunkt 0. Chimäre,
welche auf TCR-Zeta-Ketten und FcRIIB2 basieren, dienen als positive
bzw. negative Kontrollen.
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3 zeigt
das vorzeitige Eintreten einer Calciumantwort in TCR-positiven Zellen,
welche Syk-Kinase-Chimär
exprimieren. Die Infektion und die Analyse wurden wie vorstehend
für 2 beschrieben, durchgeführt. Ein
wesentlicher Anteil der Zellen, die Syk-Chimär exprimieren, zeigte ein hohes
Verhältnis
von Violett-zu-Blau-Fluoreszenz vor der Zugabe von primärem Antikörper.
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4A und 4B zeigen ein Anti-Hybridoma-Abtötungsassay.
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4A zeigt
den Prozentsatz an 51-Cr-Chromat, welches
aus Hybridoma-Targetzellen freigesetzt wird, gezeigt als Funktion
des Verhältnisses
von Effektorzellen (CTL-exprimierendes Kinase-Chimär) zu Targetzellen;
Zellen, welche Rezeptorchimäre
exprimieren, die die intrazellulären
Domänen
von TCR-Zeta-Kette und FcRIIB2 tragen, dienen als positive bzw.
negative Kontrollen. 4B zeigt
die Spezifität
der Abtötung
(fehlende Abtötung
von Nebenstehenden). BW5147-Zellen (welchen der Oberflächen-Anti-CD16-Antikörper fehlt) wurden
mit 51Cr-Chromat beladen und CTL-exprimierenden
Kinase-Chimären
unter den gleichen Bedingungen wie eine parallele Probe von mit
Chromat beladenen 3G8-Zellen (welche Anti-CD16-Antikörper exprimieren) ausgesetzt.
Es wurde keine bemerkbare Freisetzung von Chromat aus den BW5147-Zellen
festgestellt.
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5A, 5B und 5C zeigen, daß die Coexpression von ZAP-70
und Fyn oder Lck die Induktion der Cytolyse erlaubt und die Latenz
für die
Calciumantwort verringert. CTL wurden mit Vacciniarekombinanten
koinfiziert, die die angegebenen Chimären exprimieren, und hinsichtlich
des cytolytischen Potentials oder der Calciummobilisierung analysiert.
Die Effizienz der Chimären
wird durch diese Analyse unterbewertet, da der Anteil an Zellen,
die beide Chimäre
exprimieren, nicht unabhängig
gemessen wurde (der Anteil an Zellen, die mindestens ein Chimär exprimieren,
wurde verwendet, um die Aktivität
zu normalisieren). 5A zeigt
ein Cytolyseassay unter Verwendung von CTL, welche Paare von CD16/7/Kinase-Chimären exprimieren. 5B zeigt die Calciumantwort
von TCR-negativen Zellen, die Paare von CD16/7/Kinase-Chimären exprimieren. 5C zeigt ein Cytolyseassay
von CTL, welche ein CD4/CD7/Fyn-Chimär und ein CD16/CD7/ZAP-70-Chimär coexprimieren.
Ein CD16/7/Zeta-Chimär
dient als positive Kontrolle, wogegen ein CD16/7/FcRIIB2-Chimär als negative
Kontrolle dient.
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6A und 6B zeigen, daß Chimäre, die
Kinasedeletionen oder Punktmutationen tragen, bei der Calciummobilisierung
und der Umleitung der Cytolyse ineffektiv sind. Kinase-negative
Fusionsproteinvarianten wurden durch Deletion (im Fall von Syk)
oder Punktmutation (im Fall von ZAP-70) hergestellt und hinsichtlich der
Calciumantwort und der Cytolyse überprüft. 6A zeigt die Calciumantwort
in TCR-negativen Zellen. 6B zeigt
ein Assay der umgeleiteten Cytolyse.
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7A, 7B und 7C zeigen, daß Chimäre, die auf Human-Syk basieren,
mit Chimären
im wesentlichen äquipotent
sind, welche auf Schweine-Syk basieren. 7A ist die Sequenz von Human-Syk und zeigt einen Vergleich
mit Schweine-Syk; die ersten 11 und letzten 7 Reste werden durch
die Primersequenzen ermittelt. 7B zeigt
die Calciummobilisierungsanalyse von TCRnegativen Zellen, welche
Human-Syk-Chimär
exprimieren. 7C zeigt
ein Assay der umgeleiteten Cytolyse von CTL, welche Human-Syk-Chimär exprimieren.
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8 zeigt
Veränderungen
in Tyrosinphosphorylierungsmuster, welche auf eine Vernetzung mit
Chimären
Kinasen folgen. T-Zellen-Antigen-Rezeptor-negative
Jurkat-Zellen, welche die angegebenen Chimären oder Chimärenpaare
exprimieren, wurden mit Anti-CD16- und Ziegen-Anti-Maus-IgG sekundären Antikörpern behandelt
und anschließend
lysiert, auf einem Polyacrylamidgel fraktioniert, auf Nitrocellulose übergeführt und mit
Anti-Phosphortyrosin-Antikörper geprobt.
Bahnen, gekennzeichnet mit '+' stellen Extrakte
von Zellen dar, welche einem Vernetzen unterworfen wurden, wogegen
jene, die mit '–' bezeichnet sind,
direkt ohne vorheriges Aussetzen unter einen sekundären Antikörper lysiert
wurden. Kontrollbahnen wurden durch eine ähnliche Behandlung von TCR-negativen
Zellen gebildet, welche ein CD16/7-Fusionsprotein exprimieren, das
keine intrazelluläre
Domäne
enthielt. Zum Vergleich sind die Wirkungen der Anti-CD3-Behandlung von
TCR-positiven Jurkat-Zellen (mit oder ohne Wildtyp-Vacciniavirusinfektion)
rechts gezeigt. Die prominenten Banden in der Nähe von 100 kD am linken Teil
dieser Testgruppe entsprechen den erwarteten Molekularmassen der
Kinasechimären.
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9 zeigt
die Tyrosinphosphorylierung von Phospholipase-C-γl,
gefolgt von der Aggregation von Chimären. PLC-γ1 wurde aus Zellen immunogefällt, welche
einer Antikörpervernetzung
unterworfen wurden, und die Immunopräzipitate wurden auf Gelen fraktioniert,
auf Nitrozellulose übergeführt und
mit Anti-Phosphortyrosin-Antikörper beprobt.
Ein wesentlicher Anstieg in phosphoryliertem PLC-γ1 wurde auf
die Aggregation von Syk-Chimären folgend
beobachtet, wogegen ein eingeschränkterer, aber leicht feststellbarer
Anstieg auf die Coaggregation von Fyn- und ZAP-70-Chimären beobachtet
wird.
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10A und 10B zeigen in vitro-Kinase-Assays.
Zellen, welche Chimäre
Kinasen exprimieren, wurden einer Antikörper vermittelten Vernetzung
von Chimären
unterworfen, wonach die Kinasen immunogefällt wurden und die Immunopräzipitate
hinsichtlich der Phosphorylierung von endogenem Substrat bewertet
wurden. 10A zeigt einen
Vergleich der Aktivität
von immunogefällten
Kinasechimären über einer
Inkubationsdauer von 10 Minuten unter Verwendung von Immunopräzipitaten,
welche aus vernetzten (+) oder unvernetzten (–) Zellen isoliert wurden. 10B zeigt einen Zeitverlauf
der Assimilierung vom Phosphatmarker in endogene Substrate durch
Syk-Kinasechimär,
mit (+) oder ohne (–)
Vernetzung.
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T-Zellen-Aktivierung durch
Cluster-Tyrosin-Kinasen
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Es folgt nun eine Beschreibung von
speziellen Ausführungsformen
der Erfindung. In dieser Beschreibung wird gezeigt, daß Nicht-Rezeptor-Kinasen
durch einfache Cluster-Ereignisse aktiviert werden. Künstliche Rezeptor-Kinasen
wurden hergestellt, deren intrazelluläre Domänen aus den vollständigen Src-
oder Syk-Kinasesefamilie-Sequenzen bestanden und hinsichtlich der
Konsequenzen der Aggregation durch externe Vernetzungsstimuli untersucht.
Es zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Aktivitäten der
Syk- und Src-Kinasefamilien: Die Vernetzung der letztgenannten führte zu
keiner signifikanten Zellaktivierung, wogegen die Vernetzung der
zuvor genannten zum Auftreten von freiem intrazellulärem Calciumion
führte
und, im Fall von Syk, von cytolytischem Potential. Das Versagen
von ZAP-70-Chimären,
Distalrezeptor vermittelte Programme hervorzurufen, konnte durch
gemeinsame Clusterbildung von ZAP-70- Chimär
mit entweder Fyn- oder Lck-Kinasechimären überwunden werden. Die nun beschriebenen
Beispiele werden zum Zweck. der Veranschaulichung der Erfindung
und nicht zu deren Einschränkgung
bereitgestellt.
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Herstellung von Protein-Tyrosin-Kinase-Chimären und
Nachweis der Effizienz
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Genfusionen, welche für Proteine
codieren, die Zelloberflächen-Rezeptor-Kinasen ähneln, wurden durch
Anfügen
eines DNA-Fragments,
das für
die extrazelluläre
Domäne
des CD16-Moleküls
codiert, an ein kurzes Spacer-Segment hergestellt, welches für die Nebenmembran-
und Transmembrandomänen
von CD7 codiert, ihrerseits an die vollständige codierende Sequenz von
Human-Lck(Koga et al., 1986, Eur. J. Immunol. 16: 1643–1646),
Mäuse-Fyn
(T)- (Cooke und Perlmutter, 1989, New. Biol. 1: 66–74), Schweine-Syk-
(Taniguchi et al., 1991, J. Biol. Chem. 266: 15790-15796) und Human-ZAP-70-
(Chan et al., 1992, Cell 71: 649–662) Tyrosin-Kinasen gebunden
(1A). Die entstehenden
Tripartit-Genfusionen wurden in rekombinante Vacciniaviren eingebracht
durch homologe Rekombination und Selektion hinsichtlich der Coexpression
des E. coli-gpt-Genprodukts. Die Infektion von Zellen mit den Rekombinanten
führte
zur effizienten Oberflächenexpression
aller vier Kinasechimären
(1B). Die Immunofällung der
resultierenden Proteinchimären
mit Anti-CD16-Antikörpern zeigte
das Vorhandensein von Molekülspezies
der erwarteten Massen, welche in einem in vitro-Phosphorylierungsassay
aktiv waren (1C).
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Wir untersuchten anschließend, ob
die Vernetzung der Fusionsproteine die Akkumulierung von freiem intrazellulärem Calcium
auf eine Art erlauben würde,
die jener ähnlich
ist, die mit Fusionsproteinen festgestellt wird, welche auf T-Zellen-Antigen-Rezeptor-intrazellulären Domänen basieren.
Dazu infizierten wir verschiedene Zellen mit Vacciniarekombinanten
und er mittelten auf ein Vernetzen der extrazellulären Domänen mit
Antikörpern
folgend die relative Cytoplasmacalciumkonzentration. Sowohl die
spektrofluorimetrische (Bulkpopulation) als auch die durchflußcytometrische
Messung (Einzelzellen) wurden mit Zellen durchgeführt, welche
mit dem Farbstoff Indo-1 beladen waren (Grynkiewicz et al., 1985,
J. Biol. Chem. 260: 3440-3450;
Rabinovitch et al., 1986, J. Immunol. 137: 952–961). Die Durchflußcytometrieanalysen
wurden mit den Daten durchgeführt, die
aus den Zellen erhalten wurden, deren Zelloberflächenexpression von CD16, ermittelt
durch Phycoerythrinfluoreszenzintensität, in einen verhältnismäßig engen,
zuvor definierten Bereich fielen. Obwohl weiterhin geringfügige Variationen
in der mittleren Fluoreszenzintensität innerhalb dieses Bereiches
beobachtet wurden (infolge der Unterschiede in der zugrunde- liegenden
Verteilung von Chimären,
die durch die Zellen exprimiert werden), ermöglichte uns dieser Ansatz eine
Gegenüberstellung
der Antworten von Zellen, welche ungefähr die gleiche Anzahl von Rezeptoren
tragen. 2. zeigt eine
Analyse von Daten, die aus Zellen mit einer Mutationsvariante der
Jurkat-Human-T-Zell-Leukämielinie
gesammelt wurden, welcher der T-Zellen-Antigen-Rezeptor
fehlt (Weiss und Stobo, 1984, J. Exp. Med. 160: 1284–1299).
In diesen Zellen besaßen
weder die Lcknoch die Fyn-Chimären
die Kapazität,
Calcium auf eine Vernetzung folgend zu mobilisieren. In mehreren
Experimenten führt
die Clusterbildung des Lck-Fusionsproteins zu einer geringfügigen Verringerung
der Ruhecalciumkonzentration, relativ zur negativen Kontrolle, ein
Infusionsprotein, welches auf der niedrigaffinen IgG-Rezeptor-FcRIIB2-intrazellulären Domäne basiert
(Kolanus et al., 1992, EMBO J. 11: 4861–4868). Die Aggregation von
Fusionsproteinen, welche sowohl auf ZAP-70 als auch auf Syk basieren,
war zur Förderung
des Auftretens von freiem Cytoplasmacalciumion hochwirksam, annähernd ebenso
wirksam wie die Aggregation eines ähnlichen Chimärs, welches
die intrazelluläre
Domäne
der T-Zellen-Rezeptor-Zeta-Ketten trägt. Eine geringfügige Verzögerung im
Beginn der Calciumantwort wude so wohl mit ZAP-70- als auch mit Syk-Kinase-Chimären festgestellt,
relativ zu der Beginnzeit der Calciummobilisierung durch das Zeta-Chimär. In T-Zellen-Rezeptor-positiven
Zellen (3) wurde die
Durchflußbewertung
von Syk-Chimären
teilweise durch eine hohe Ruhekonzentration an freiem Calciumion
vereitelt, was eine konstitutive Involvierung des regulatorischen
Calciumapparats nahelegt.
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Die Einbringung der Chimären in eine
cytolytische T-Zelllinie erlaubte es uns anschließend, das
Potential der Fusionsproteine zur Übernahme der Effektorfunktion
zu bewerten. In diesem Assay wurden Anti-CD16-Hybridomazellen, welche
Zelloberflächen-IgG-Antikörper gegen
CD16 exprimieren (Fleit et al., 1982, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
79: 3275–3279;
Shen et al., 1989, Mol. Immunol. 26: 959–969) als Targetzellen verwendet.
Die Hybridomazellen wurden durch Einverleiben von 51Cr-Chromat
markiert und mit Effektorzellen cosedimentiert, welche durch Infektion
einer Human-allospezifischen, cytotoxischen T-Lymphocyten (CTL)-Linie mit Vacciniarekombinanten,
welche die CD16/CD7/Kinase-Fusionsproteine exprimieren, hergestellt
wurden. Die Expression der Chimären
Rezeptorkinasen erlaubt es den infizierten CTL-Zellen sich an die
Targetzellen zu binden und, wenn sie kompetent sind, diese zu lysieren,
ein Prozeß,
welcher durch die Freisetzung des einverleibten 51Cr-Chromats
gemessen wird. Die relative Potenz der ausgerüsteten CTL wird durch Vergleich
des Verhältnisses
von Effektorzellen zu Targetzellen bestimmt, welche zur Erzielung
eines angegebenen Verhältnisses
an 51Cr-Freisetzung erforderlich sind. 4A zeigt, daß CTL, welche
Chimäre
Rezeptoren exprimieren, die Src-Kinasefamilien Lck oder Fyn (T)
oder die Syk-Kinasefamilie ZAP-70 umfassen, keine Cytolyse gegen Anti-CD16-Hybridoma
Targets vermitteln können.
CTL, welche ein Kinasechimär
basierend auf dem Syk-Proteinprodukt exprimieren, waren jedoch im
wesentlichen ebenso wirksam wie CTL, welche ein Chimär exprimieren,
das sich aus CD16 zusammensetzt, das in der gleichen Weise mit der
intrazellulären
Domäne
der Zetakette des T-Zell-Rezeptors
fusioniert ist. Die durch die CD16/CD7/Kinase-Chimären
gesteuerte cytolytische Aktivität
konnte keiner nicht-spezifischen Freisetzung von cytotoxischen Körnchen zugeschrieben
werden, da die Cosedimentation eines irrelevanten mit Chrom beladenen
Targets mit den mit Kinase-ausgerüsteten CTL nicht zu einer feststellbaren
Freisetzung des markierten Chroms führte (4B).
-
Die Verschiedenheit zwischen Syk-
und ZAP-70-Aktivitäten
im Cytolyseassay war im Licht der ähnlichen Aktivitäten der
beiden Chimären
im Calciumantwortassay unerwartet. Im Hinblick auf den Nachweis,
daß die
Coexpression von nicht-chimären
ZAP-70- und Src-Kinasefamilien
zu einer Aktivierung in COS-Zellen führte (Chan et al., 1992, Cell
71: 649–662),
unternahmen wir eine Bewertung des relativen Potentials von Kinasechimärpaaren,
eine Cytolyse zu bewirken. CTL-Effektoren wurden mit rekombinanten
Vacciniaviren coinfiziert, welche für ZAP-70 und Lck-Chimäre, ZAP-70-
und Fyn (T)-Chimäre
oder Lck- und Fyn (T)-Chimäre
codieren. 5A zeigt,
daß die
Coexpression von ZAP-70- und Fyn (T)-Chimären, oder ZAP-70- und Lck-Chimären, die
CTL mit einer Aktivität
ausstatteten, welche im wesentlichen jener von CTL gleichwertig
war, die CD16/CD7/Syk-Kinasechimäre alleine
exprimieren, eine Aktivität
die ihrer- seits so potent wie jene ist, welche durch CD16/CD7/Zeta-Chimäre gezeigt
wird. Die Coexpression von Lck- und Fyn(T)-Chimären
erlaubte keine Umleitung eines signifikanten cytolytischen Potentials
gegen Anti-CD16-Targetzellen (5A).
Die Bewertung des Calciummobilisierungspotentials von Zellen, welche
mit Paaren von Kinasefusionsproteinen coinfiziert wurden, zeigte,
daß die
Coexpression von ZAP-70- und Src-Kinasefamilien-Chimären die
Schnelligkeit erhöhte,
mit welcher Calcium in Antwort auf die Rezeptorvernetzung mobilisiert
wurde, und daß die
Coexpression von Lck- und Fyn(T)-Chimären nicht zu einer signifikanten
Akkumulierung von freiem intra zellulärem Calcium führte (5B). Um die Rolle des Fyn-Chimärs in der
durch eine Coaggregation hervorgerufenen Aktivierungsantwort weiter
zu untersuchen, stellten wir ein Fyn-Chimär
her, welches aus den extrazellulären
und den Transmembrandomänen
von CD4 besteht, fusioniert mit Fyn auf eine Weise, die ähnlich jener
der CD16-Chimären
ist. 5C zeigt, daß die Wirksamkeit
dieses Chimärs
im gerichteten Cytolyseassay 10 bis 20-fach niedriger als jene des
vergleichbaren CD16-Chimärs ist,
was nahelegt, daß die
physikalische Assoziierung der Chimären Kinasen für die Aktivierung
wichtig ist. Die cytolytische Aktivität von Zellen, welche die beiden
Chimären
exprimieren, ist jedoch signifikant größer, als sie für Zellen
beobachtet würde,
welche das ZAP-70-Chimär
allein exprimieren. Aufgrund des verhältnismäßig hohen Niveaus der Kinaseexpression
in diesem System kann nicht ausgeschlossen werden, daß die verbleibende
Aktivität
die spontane zufällige
Assoziierung des CD4/Fyn-Chimärs
mit CD16/ZAP-70 reflektiert.
-
Um nachzuweisen, daß die Aktivierung,
die sowohl im Calciumantwort-Assay als auch in Cytolyseassay festgestellt
wurde, direkt der relevanten Kinaseaktivität und nicht einer passiven
Assoziierung der Kinasen mit existierenden signalübertragenden
Elementen zurechenbar ist, welche indirekte Aggregation dann die
Aktivierungsantwort initiierte, bildeten wir Kinase- negative Varianten
sowohl des Schweine-Syk- als auch des Human-ZAP-70-Rezeptorchimärs aus. 6 zeigt, daß Rezeptorchimären, welchen
entweder im wesentlichen die gesamte Kinasedomäne fehlt (im Fall von Syk)
oder welche eine Punktmutation tragen, welche die Phosphotransferaseaktivität aufhebt
(im Fall von ZAP-70), die in vitro-Kinaseaktivität fehlt und daß diese
unfähig waren,
auf eine Vernetzung folgend die Calciummobilisierung zu vermitteln
oder die Rezeptor-umgeleitete Cytolyse zu vermitteln.
-
Da die Wechselwirkung von Schweine-Syk
mit dem Human-Zellapparat nicht identisch mit der Wechselwirkung
von Human-Syk sein könnte,
konstruierten wir auch ähnliche
Proteinchimäre,
basierend auf Human-Syk, nach dem Isolieren von Human-Syk-Sequenzen durch PCR
mit Primern, welche den Amino- und Carboxyl-Termini der Schweine-Proteinsequenz
entsprechen. 7A zeigt,
daß Schweine-
und Human-Syk überraschend ähnliche
Proteine sind, wie es durch die Analyse von PCR-Produkten nahegelegt
wird, welche Teilen der Kinase- und zweiten SH2-Domänen entsprechen
(Chan et al., 1992, Cell 71: 649–662). In Übereinstimmung damit. verhielten
sich Human-Syk-chimäre
Rezeptorproteine hinsichtlich der Calciumfreisetzung und der Cytolyseassays
im wesentlichen identisch zu den Schweinekonstrukten (7B und 7C).
-
Um festzustellen, ob die Aggregation
der chimären
Tyrosin-Kinasen
zu einer signifikanten Änderung in
der Häufigkeit
von Phosphotyrosinproteinen führt,
wurden T-Zell-Rezeptor-negative Zellen mit Vacciniarekombinanten
infiziert, welche für
die chimären
Kinasen codieren. Die extrazellulären Domänen der Chimären wurden
mit Antikörpern
vernetzt und die gesamten Zelllysate der aktivierten Zellen wurden
durch Elektrophorese fraktioniert, auf Membranen übergeführt und
mit einem Phosphotyrosin erkennenden Antikörper analysiert. Es wurden
Lysate hergestellt durch Aufbrechen von Zellen in nichtionischen
Detergentien in Gegenwart von Vanadat mit oder ohne EDTA, oder durch
Lysis in Gegenwart von Natriumdodecylsulaft, gefolgt von einem Beschallen,
um die freigesetzte DNA zu scheren. Das Muster der Phosphotyrosinproteine
war in jedem Fall verschieden und Lysate, die mit Vanadat, aber
ahne EDTA hergestellt wurden, zeigten zusätzliche Spezies, welche in
Lysaten, die in SDS alleine hergestellt wurden, nicht vorhanden
sind, was nahelegt, daß EDTA
die Postlysiswirkung von Tyrosin-Kinasen sowie von Phosphatasen
inhibieren kann. Es wurde festgestellt, daß die Verwendung einer direkten
Lysis in SDS zu reproduzier baren Mustern der Proteintyrosinphusphorylierung führt, als
die Lysis mit nichtionischen Detergentien in Gegenwart von EDTA
und Vanadat. 8 zeigt,
daß die Aggregation
von Chimären,
welche Syk, ZAP-70, oder Fyn plus ZAP-70 tragen, zum Auftreten oder
einer erhöhten
Phosphorylierung von mehreren Proteinspezies führt, die mit Proteinen comigrieren,
die eine auf eine Antigen-Rezeptor-Vernetzung folgende erhöhte Phosphorylierung
zeigen. Insbesondere ist das Muster von Banden, welche durch Syk-Chimär-Clusterbildung
hervorgerufen wird, dem Muster sehr ähnlich, welches durch den Anti-CD3-Antikörper in
T-Zell-Rezeptor-positiven
Zellen hervorgerufen wird (8).
Darunter ist ein ungefähr
150 kD-Protein, welches durch die Aggregation von Syk-Chimär, aber
auch durch die Coaggregation von Fyn- und ZAP-70-Chimären induziert
wird. In vorläufigen
Experimenten wurde festgestellt, daß dieses Phosphoprotein mit
Phospholipase c-γ comigriert
(Daten nicht gezeigt).
-
Um die Wirkungen der Clusterbildung
von Kinasechimär
auf PLC-γ direkt
nachzuweisen, vernetzten wir Chimäre, fällten PLC-γ mit einem Gemisch von monoklonalen
Antikörpern
und analysierten die entstehenden Immunopräzipitate auf das Vorhandensein
von Phosphotyrosylproteinen hin. 9 zeigte,
daß die
Clusterbildung von Syk zu einem wesentlichen Anstieg im Tyrosinphosphatgehalt
von PLC-γ führte, wogegen
das Covernetzen von Fyn plus ZAP-70-Chimären zu einem weniger dramatischen,
aber leicht feststellbaren Anstieg im Tyrosinphosphat führte. Zellen,
welche Fyn-Chimär
allein exprimieren, zeigten eine mäßige basale Phosphorylierung
von PLC-γ,
welche auf eine Rezep- toraggregation folgend nicht anstieg (9). Ob die gleichen Tyrosinreste
durch Syk, Fyn oder ZAP-70 plus Fyn phosphoryliert werden, ist gegenwärtig unbekannt. Da
Zellen, welche Fyn-Chimär
exprimieren, weder eine Ruhecalciummobilisierung zeigten, noch eine
Calciummobilisierung hervorriefen, kann das Phosphotyrosinsignal,
welches in diesen Zellen beobachtet wird, die Verwendung von anderen
Steilen auf PLC-γ zeigen,
als jenen, welche die Phospholipaseaktivierung vermitteln.
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In einem vorläufigen Versuch die Änderungen
im Phosphotyrosin- muster zu begründen, bewerteten wir die auf
die Clusterbildung folgenden Aktivitäten der verschiedanen Kinasen
in einem in vitro-Autophosphorylierungsassay. Die Chimären wurden
aggregiert, immunogefällt
und hinsichtlich ihrer Fähigkeit,
einen Phosphatmarker in die in der Immunofällung vorhandenen Proteinspezies
einzuverleiben, untersucht. 10A zeigt,
daß unter
diesen Bedingungen kein auf die Vernetzung folgender Anstieg in
der Kinaseaktivität
beobachtet wurde, wenn das Kinaseassay während 10 Minuten ausgeführt wurde.
Obwohl die Einverleibung von markiertem Phosphat fortgesetzt während bis
zu 30 Minuten in diesem Assay ansteigt, ist es unklar, welche Faktoren
die Aktivität
beschränken;
insbesondere die beobachtete Kinetik kann durch die Dissoziierungsrate der
Immunkomplexe dominiert werden, was eine Kinasediffusion zu nicht
verwendetem Substrat ermöglicht. In
einem Versuch, diese Wirkung zu steuern sowie die Empfindlichkeit
des Assays zu maximieren, bewerteten wir auch die Syk-Kinaseaktivität mit oder
ohne vorhergehendes Vernetzen über
eine sehr kurze Zeitdauer von 5 bis 30 Sekunden; jedoch wurde auch
hier kein signifikanter Anstieg in der Kinaseaktivität beobachtet (10B). Obwohl wir gegenwärtig die
Möglichkeit
nicht ausschließen
können,
daß ein
Anstieg in der Aktivität mit
einem geeigneten Substrat nachweisbar wäre, wurde ein durch Aggregation
hervorgerufener Anstieg in der Aktivität von Syk-Chimär ebenfalls
nicht beobachtet, wenn ein exogenes Peptidsubstrat (eine Y 19 K-Substitution
von cdc-2-Resten 6–20)
zur Messung der Kinaseaktivität
verwendet wurde.
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Mögliche Mechanismen
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Der Mechanismus, durch welchen ein
einfacher physikalischer Stimulus, eine Rezeptoraggregation, zur
Transmission eines distinktiven chemischen Signals an die Immunsystemzellen
führt,
bleibt unbekannt. Frühere
Studien haben gezeigt, daß die
Src-Familie-Kinasen
mit vielen der wichtigen durch Aggregation aktivierten Rezeptoren
des Immunsystems assoziiert gefunden werden können, und daß die Vernetzung
derartiger Rezeptoren häufig
zu einer erhöhten
Kinaseaktivität
führt.
Kürzlicher
wurde von den verwandten Syk- und ZAP-70-Kinasen gezeigt, daß sie entweder
stabil (im Fall von Syk) oder vorübergehend (im Fall von ZAP-70) mit
den B- bzw. T-Zell-Antigen-Rezeptoren assoziieren, und mindestens
im Fall von Syk wurde über
eine Rezeptorvernetzung berichtet, welche in einer erhöhten Kinaseaktivität resultiert.
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In dieser Arbeit haben wir gezeigt,
daß die
Aggregation der Syk-Familie-Kinasen, aber nicht der Src-Familie-Kinasen
Lck oder Fyn, zu einer Calciumantwort in Zellen führt, welchen
der T-Zell-Rezeptor fehlt. Die Antwort scheint nicht auf einer indirekten
Assoziierung mit einem anderen T-Zell-Rezeptor oder signalübertragenden
Komponenten zu beruhen, da Kinase-negative Mutanten die Calciumantwort
nicht hervorrufen können.
Die Aggregation von Chimären,
welche die Syk-Kinase enthalten, ist ausreichend, um die Induktion einer
spezifischen Cytolyse zu ermöglichen,
während
die Induktion einer ähnlichen
Cytolyse durch ZAP-70-Chimär
die zusätzliche
Teilnahme einer Src-Familie-Kinase
erfordert. Gegenwärtig
ist es unklar, welche der Syk-Familie-Kinasen wahrscheinlich eine
wichtigere Rolle in der T-Zell-Aktivierung spielt: sowohl ZAP-70
als auch Syk werden in T-Zellen exprimiert, einschließlich der
in dieser Studie verwendeten Zelllinien, und mindestens eine responsive
Human-T-Zelllinie enthält
Syk, aber nicht ZAP-70, bewertet mittels spezifischer PCR-Amplifikationsprodukte.
Das Muster der erhöhten
Proteintyrosinphosphorylierung, welches auf eine Clusterbildung
von Syk-Chimär
folgend beobachtet wird, ist sehr ähnlich dem Muster, welches
nach einer Vernetzung des T-Zellen-Antigen-Rezeptors
festgestellt wird.
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Ein einfaches Modell zur Aktivierung
von Immunsystemzellen durch Nicht-Rezeptor-Tyrosin-Kinasen, zieht
eine mit Rezeptorassoziierte Kinase heran, deren Aggregation zu
einer Aktivierung entweder durch physikalische Assoziierung (z.
B. durch Ausbildung von aktiven Kinase-Dimeren) oder durch gegenseitige
enzymatische Wirkung (z. B. Kreuzphosphorylierung) führt; das
aktivierte Enzym wirkt dann auf intrazelluläre Schlüsselsubstrate, welche für die Calciummobilisierung
und die Inositphosphatsynthese benötigt werden. Unterstützung für diese
Sequenz von Ereignissen kann in Studien gefunden werden, die von
auf eine Rezeptorvernetzung folgenden Anstiegen in der Rezeptor-assoziierten
Kinaseaktivität
berichten (z. B. Bolen et al., 1991, Adv. Cancer Res. 57: 103–149; Burkhardt
et al., 1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 7410–7414; Eiseman
und Bolen, 1992, Nature 355: 78–80;
Hutchcroft et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 9107–91111/J. Biol.
Chem. 267: 8613-8619;
Tsygankov et al., 1992, J. Biol. Chem. 267: 18259–18262;
Wong et al., 1992, Oncogene 7: 2407–2415). Die berichteten Veränderungen
in der Kinaseaktivität
sind jedoch in den meisten Fällen mäßig und
kontrastieren mit den dramatischen Veränderungen im Phosphotyrosylproteinmuster,
welches in vivo beobachtet wird. Da es schwierig ist, einwandfrei
die Aktivierung durch schwache allosterische Wechselwirkungen bei
Verwendung von in vitro-Kinase-Assays als Tool auszuschließen, können wir
an diesem Punkt keine definitive Aussage über die relative Wichtigkeit
der Kinaseaktivierung in der Initiierung der Signalübertragung
treffen. Aber die hier vorgestellten Daten legen nahe, daß die durch
Aggregation induzierte Wiederaufteilung von Enzym und Substrat ein
wichtiger Faktor in der Steue rung einer existierenden Aktivität hin zum geeigneten
physiologischen Target sein kann.
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Die Aggregation von Chimären; welche
auf Syk-Familie-Kinasen beruhen, führt zu einer Calciumantwort,
welche geringfügig
verzögert,
aber in der Amplitude der Antwort ähnlich war, die auf die Aggregation
von Zeta-Rezeptorchimären
in Zellen folgte, welchen endogener T-Zell-Rezeptor fehlt. Eine
profundere Verzögerung
im Auftreten von freiem Calciumion wurde auf die Vernetzung mit
ZAP-70-Chimär
folgend beobachtet, und diese Verzögerung konnte im wesentlichen
durch Covernetzen von ZAP-70-
und Fyn-Chimären
vermieden werden. Gegenwärtig
ist die Erklärung
für die
beobachtete Latenz unklar. Da die Covernetzung die Calciummobilisierung
beschleunigte, ist man versucht, die Verzögerung der relativen Ineffizienz
von ZAP-70 zur Aggregation-vermittelten Autoaktivierung zuzuschreiben.
Aber andere Faktoren können
gleich wichtig sein, und die Anbindung von ZAP- und Syk-Kinasen
auf der Zelloberfläche
kann tatsächlich
ein Hindernis für
die Aktivierung sein, im Vergleich zum normalen Prozess; beispielsweise,
wenn im normalen Ablauf der Ereignisse Syk-Familie-Kinasen vorübergehend
zu Rezeptorclustern rekrutiert, aktiviert und anschließend freigesetzt werden,
um zu ihren Substraten zu diffundieren, könnte die permanente Verbindung
der Kinasedomäne
an die Plasmamembran restriktiv sein, indem sie den Zutritt zum
Substrat behindert und/oder die Signalamplifikation in Folge der
Unfähigkeit
der chimären
Rezeptoren als katalytisches Zentrum für die Kinaseaktivität zu dienen, einschränkt.
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Eine zweite Besonderheit der Calciumantwort
war die Feststellung, daß T-Zell-Rezeptor-positive
Zellen, welche Chimäre
exprimieren, die auf Human- oder Schweine-Syk basieren, eine hohe
Grundlinienkonzentration an freiem Calciumion zeigten, was nahelegt,
daß die
Calciumfreisetzung spontan veranlaßt wurde. Eine ähnliche
Feststellung wurde nicht in Rezeptor-negativen Zellen beobachtet.
Dieses Ergebnis läuft
entgegen einem allgemeinen Trend, den wir beobachtet. haben, wonach
T-Zell-Rezeptor-negative
Mutanten von Human-T-Zell-Tumorlinien typischerweise auf exogen
eingebrachte Triggermoleküle
hyperansprechend sind. Um das augenscheinliche Erfordernis eines
T-Zell-Rezeptors
im spontanen Aktivierungsprozeß zu
berücksichtigen,
haben wir zwei mögliche
und verwandte Erklärungen
vorgeschlagen. Eine besteht darin, daß die Chimäre Syk-Kinase konstitutiv auf
T-Zell-Rezeptor-intrazelluläre
Domänen
wirken kann, um Phosphotyrosintargets für die SH2-Domänen des
Rezeptorchimärs
zu kreieren, was zu einer intrazellulären Aggregation durch eine mehrwertige
T-Zell-Rezeptor-Brücke
führt,
die ihrerseits die Kinaseaktivierung fördert. Eine weitere Möglichkeit besteht
darin, daß die
T-Zell-Rezeptor-negative Zelllinie niedrigere Mengen einer membranassoziierten
Kinase besitzen kann, welche für
die Aktivierung von Syk erforderlich ist, da entweder ein globaler
regulatorischer Kreislauf zu einer verringerten De Novo-Synthese
der hypothetischen Kinase führt,
oder das Fehlen von Antigen-Rezeptor zu einem unregulierten intrazellulären Austausch
führt.
-
In B-Zellen wurde von der Syk-Kinase
berichtet, daß sie
mit den intrazellulären
Elementen des IgM-Antigen-Rezeptors konstitutiv assoziiert ist.
(Hutchcroft et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 9107–91111; Hutchcroft
et al., 1992, J. Bi- ol. Chem. 267: 8613–8619). Der exakte Mechanismus
dieser Assoziierung ist unklar, aber eine Möglichkeit ist, daß Phosphotyrosin
für die
Wechselwirkung von Syk-SH2-Domänen
mit dem Tyrosin-Triggermotiv, welches in der cytoplasmischen Domäne der mb-l-
und der B 29-Rezeptorketten vorliegt, nicht erforderlich ist. Ein
Teilpräjudiz
für diesen
Vorschlag ist der Bericht, daß sich
das Philadelphia-Chromosom-Bruchstelle-Clusterregion-Genprodukt BCR an
eine Vielzahl von SH2-Domänen
in einer Phosphotyrosin-unabhängigen
Weise bindet (Pendergast et al., 1991, Cell 66: 161–171; Muller
et al., 1992, Mol. Cell. Biol.
-
12: 5087–5093). In diesem Fall scheint
es jedoch wahrscheinlich, daß Phosphoserin-
und/oder Phosphotreoninreste eine kritische Rolle in der Wechselwirkung
spielen. Alternativ kann Syk mit IgM-Rezeptor-intrazellulären Motiven
durch die einzigartige Region assoziieren, welche zwischen den Syk-SH2-Elementen und der
katalytischen Domäne
lokalisiert ist. Eine dritte Möglichkeit
besteht darin, daß nur
eine sehr geringe Menge an Tyrosin-phosphoryliertem Peptid erforderlich
ist, um funktional wichtige Mengen von Syk an der inneren Seite
der Plasmamembran zu rekrutieren, und daß diese geringe Menge an Tyrosinphosphat
bislang einer Feststellung entgangen ist.
-
Obwohl in B-Zellen das Erfordernis
für eine
Src-Familie-Kinase in der Aktivierung nicht definitiv nachgewiesen
wurde, wurde in T-Zellen durch somatische oder Organismengenetik
gezeigt, daß zwei
Kinasen, Lck und Fyn (T), wichtige Rollen spielen (Appleby et al.,
1992, Cell 70: 751–763;
Karnitz et al., 1992, Mol. Cell. Biol. 12: 4521–4530; Stein et al., 1992,
Cell 70: 741–750;
Straus und Weiss, 1992, Cell 70: 585–593). Gegenwärtig können wir
nicht zwingend nachweisen, ob die Wirkung dieser Kinasen der Wirkung
der Syk-Familie-Kinasen üblicherweise
vorauseilt oder dieser folgt. Eine Hypothese, welche für die Wirkung
von ZAP-70 in der T-Zell-Aktivierung spricht, bezieht eine Rezeptor-assoziierte
Src-Familie-Kinase ein, deren Aggregation eine vorübergehende
Phosphorylierung von Rezeptorketten erlaubt, welche ihrerseits zur
Assoziierung von ZAP-70 führt
und darauffolgend zur Zellaktivierung. Die Anfangsphosphorylierung
der Rezeptorketten, welche in diesem Modell vorgeschlagen wird,
muß von
der stabilen Phosphorylierung von Zeta, welche für längere Zeitspannen auf die Rezeptorvernetzung
folgend beobachtet wird, unterschieden werden.
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In Mäuse-T-Zellen kann ein geringer
Anteil von T-Zell-Rezeptor-Komplexen
ein Zeta-verwandtes Molekül,
genannt Eta, enthalten (Baniyash et al., 1988, J. Biol. Chem. 263:
9874- 9878), welches
eine alternativ gespleißte
Form darstellt (Clayton et al., 1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
88: 5202-5206).
Eta unterscheidet sich von Zeta am Carboxylterminus und es fehlt
ihm das distalste der sechs Tyrosine, die in Mäuse-Zeta gefunden werden (Jin et al., 1990,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 3319–3323). Obwohl die Phosphorylierung
der Zeta-Kette von Mäuse-TCR-Zeta-Zeta-Isoformen
auf die. Antikörpervermittelte
Rezeptorvernetzung folgend leicht festgestellt werden kann, ist
unter ähnlichen
Umständen
die TCR-Eta-Kette nicht feststellbar phosphoryliert (Bauer et al.,
1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 3842–3846). Die stabile Phosphorylierung
der Zeta-Kette scheint zwei eng angeordnete Zeta-Ketten zu erfordern,
da TCR-Isoformen, welche Zeta-Eta-Heterodimere tragen, auf eine
Rezeptorvernetzung folgend nicht phosphoryliert werden (Bauer et
al., 1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 3842-3846). Trotz der Unterschiede in der
Phosphorylierung sind Zelllinien, welche TCR-Isoformen umfassen,
die ausschließlich
aus Eta-Homodimeren bestehen, funktional von Zelllinien nicht unterscheidbar,
die nur Zeta-Homodimere tragen (Bauer et al., 1991, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 88: 3842–3846).
Die Phosphorylierung von Zeta, wie sie 30 Minuten nach der Antikörpervermittelten
Rezeptoraggregation beobachtet wird, korrelliert daher nicht mit
der Aktivierung. In einer getrennten Studie hat die Untersuchung
des Zeitverlaufes der auf die TCR-Aggregation folgenden Akkumulierung
von Phosphotyrosinphosphoproteinen gezeigt, daß die frühesten beobachtbaren Spezies
2 Proteine der Masse 135 und 100 kD sind, deren Phosphorylierung
erstmals 5 bzw. 15 Sekunden nach der Vernetzung feststellbar ist,
und deren halbe maximale Phosphorylierung, in beiden Fäl-len bei ungefähr 30 Sekunden,
den Zeiten der halben maximalen Calciummobilisierung und der Inositphosphatbildung
vorausgeht (June et al., 1990, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87-7722-7726;
June et al., 1990, J. Immunol. 144: 1591–1599). Im Gegensatz dazu ist
die Phosphorylierungsgeschiwindigkeit von Zeta wesentlich langsamer,
was zu einer halben maximalen Substitution bei ungefähr 3 bis
5 Minuten nach der Stimmulierung führt, gut nachdem eine Calciumakkumulierung
und Freisetzung von Inositphosphaten beobachtet wird (June et al.,
1990, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 7722–7726; June et al., 1990, J.
Immunol. 144: 1591–1599).
-
Wenn das Zweistufenmodell korrekt
ist, muß die
Tyrosinphosphorylierung, die notwendig ist, um ZAP-70 an die Innenseite
der Plasmamembran zu rekrutieren, somit ein schnelleres, vermutlich
vorübergehendes
Ereignis sein, als es in den vorstehenden Studien beobachtet wurde.
Vor kurzem wurde vorgeschlagen, daß die Tyrosinphosphorylierung
mit einem geeignet raschen (ca. 15 Sekunden) Beginn sowohl auf Zeta-
als auch auf CD3-Epsilon-Ketten
auf eine Rezeptorvernetzung folgend festgestellt werden kann (Wange
et al., 1992, J. Biol. Chem. 267: 11685–11688), und daß ein 70
kD-Protein, welches Tyrosinphosphat trägt, sowohl mit Zeta- als auch
mit Epsilon-Ketten assoziiert gefunden werden kann. Es ist gegenwärtig nicht
klar, ob eine stabile Assoziierung mit phosphorylierten Rezeptorketten
ein Erfordernis für
eine erfolgreiche T-Zell-Aktivierung ist.
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Als allgemeine Erklärung legen
die hier berichteten Ergebnisse jedoch nahe, daß Syk-Familie-Kinasen direkter
auf den Effektorapparat von T-Zellen wirken, als Src-Familie-Kinasen.
Eine steigende Anzahl von Beweisen legt nahe, daß Src-Familie-Kinasen mit einer
Anzahl von Zelloberflächenmolekülen assoziieren
können,
welche keine Mitglieder der Antigen/FC-Rezeptorfamilie sind, einschließlich CD2
(Bell et al., 1992, Mol. Cell. Biol. 12: 5548–5554), CD23 (Sugie et al.,
1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 9132–9135), CD36 (Huang et al.,
1992, J. Biol. Chem. 267: 5467–5473),
IL-2-Rezeptor-Beta-Kette (Hatakeyama et al., 1991, Science 252: 1523–1528) und
verschiedener Phosphatidylinosit-verankerter Proteine (Stefanova
et al., 1991, Science 254: 1016–1019;
Thomas und Samelson, 1992, J. Bi ol. Chem. 267: 12317–12322),
wovon einige bekanntermaßen das
zusätzliche
Vorhandensein des Antigen-Rezeptors erfordern, um eine Aktivierung
in T-Zellen zu fördern. Eine
einfache Erklärung
für das
letztgenannte Erfordernis kann sein, daß die Triggermotive auf dem
Antigen-Rezeptor als Substrate für
Src-Familie-Kinasen
dienen, was das darauffolgende Andocken von Syk-Familie-Kinasen
erlaubt, möglicherweise
gefolgt von einem modifizierenden Ereignis, welches deren Aktivierung fördert. Aufgrund
der Schwierigkeit, eine kausale Kette der Phosphorylierung und Aktivierung
zu etablieren, kann es auch sein, daß die Triggermotive nur eine
vorrübergehende
Rolle besitzen, um als Art eines katalytischen Zentrums für die Rekrutierung,
Aktivierung und Freisetzung von Effektorkinasen zu dienen.
-
Src-Familie-Kinasen sind überall in
den nicht-hämatopoetischen
Linien weit verbreitet und kürzliche Studien
unter Verwendung von Fyn-negativen Mäusen haben gezeigt, daß für Fyn in
der Aufrechterhaltung einer Langzeitpotenzierung eine Rolle existiert,
dem Phänomen
der erleichterten synaptischen Übertragung,
von welchem angenommen wird, daß es
der ursprünglichen
Konsolidierung von assoziiertem Gedächtnis zugrunde liegt (Grant
et al., 1992, Science 258: 1903–1910).
Wenn ähnliche
Aktivierungspfade durch Src-Familie-Kinasen in anderen Zelltypen
vermittelt werden, können
sich die Syk-Familie-Kinasen auch als in den extrahämatopoetischen
Abteilungen weitgehender verbreitet erweisen.
-
Experimentelle
Verfahren
-
Konstruktion von Chimären. Die
gesamten codierenden Regionen von Human-Lck- (Koga et al., 1986, Eur.
J. Immunol. 16: 1643-1646),
Mäuse-Fyn
(T)- (Cooke und Perlmutter, 1989, New. Biol. 1: 66–74), Schweine-Syk-
(Taniguchi et al., 1991, J. Biol. Chem. 266: 15790–15796)
und Human-ZAP-70- (Chan et al., 1992, Cell 71: 649–662) Kinasen
wurden an die intrazelluläre
Domäne eines
chimären
Transmembranproteins gebunden, welches aus der CD16 extrazellulären Domäne besteht,
die an ein kurzes "Stangen"-Segment und die
Transmembrandomäne
von CD7 gebunden ist. Die CD7-intrazelluläre Domäne war an der Stop-Transfersequenz durch
Addition einer Mlu-Stelle trunkiert. Die verschiedenen Kinasen wurden
mit einer Mlu-Stelle im geeigneten Leserahmen adaptiert, um die
Expression eines Tripartitfusionsproteins zu erlauben. Die Schweine-Syk-Sequenz
wurde durch reverse Transkription und PCR von Gesamt-Schweine-Lymphocyten-RNA
unter Verwendung von Primern, welche die geeigneten Restriktionsstellen
besitzen, erhalten. Die ZAP-70-Sequenzen wurden in ähnlicher
Weise durch PCR aus einer Human-T-Zell-cDNA-Bank erhalten. Mehrere
Isolate wurden parallel sequenziert und eine mutationsfreie codierende
Sequenz wurde für
jede Kinase durch Restriktionsfragmentaustausch erhalten. Die entstehenden
codierenden Sequenzen wurden in einen Vacciniavirus-Expressionsvektor
stromabwärts
von den CD16/CD7-Sequenzen insertiert. Human-Syk wurde aus einer
natürlichen
Killer-Zell-cDNA-Bank und aus einer Daudi-Zell-Bank unter Verwendung
von Primern isoliert, welche den Enden der Schweinesequenz entsprechen.
Der Vorwärts-Primer
trug die Sequenz atg gca gac agt gcc aac cac ttg ccc ttc ttc t und
der Revers-Primer trug die Sequenz cgc ggg gcg gcc gct tta att cac
cac gtc gta gta gta. Nachdem die Anfangsamplifikation das Vorhandensein
von Banden der erwarteten Größe zeigte,
wurde eine Reamplifikation (10 Zyklen) unter Verwendung eines Extensionsprimers
am 5'-Ende mit der
Sequenz cgc ggg acg cgt acc atg gca gac agt gcc aac durchgeführt, was
ermöglichte,
daß das
Fragment an einen Mlu I-geschnittenen Vektor ligiert wird.
-
Calciummobilisierungsanalyse. Die
Durchflußcytometrie-
und Bulkspektrophotometrieanalysen wurden mit Zellen durchgeführt, welche
rekombinante Kinasen exprimieren, unter Verwendung des calciumempfindlichen
Fluorophors Indo-1, wie zuvor beschrieben (Romeo und Seed, 1991,
Cell 64: 1037–1046;
Romeo et al., 1992, Cell 68: 889–897). Kurz zusammengefaßt, wurden
die Zellen der Jurkat-mutanten Unterlinie JRT 3.T 3.5 (Weiss und
Stobo, 1984, J. Exp. Med. 160: 1284–1299) mit rekombinanten Vacciniaviren
während
einer Stunde in serumfreiem IMDM bei einer moi von 10 infiziert
und drei bis neuen Stunden in IMDM, 10% FBS inkubiert. Die Zellen
wurden durch Zentrifugieren gesammelt und mit 3 × 106/ml
in vollständigem
Medium resuspendiert, welches 1 mM Indo-1-Acetomethoxyester enthielt
(Grynkiewicz et al., 1985, J. Biol. Chem. 260: 3440–3450) (Molecular
Probes, Eugene, OR), und bei 37°C
während
45 Minuten inkubiert. Die mit Indo-1 beladenen Zellen wurden pelletiert
und mit 1 × 106/ml in serumfreiem IMDM resuspendiert und
bei Raumtemperatur im dunklen gelagert. Die Zellen wurden auf freies
Calciumion durch simultane Messung der violetten und der blauen
Fluoreszenzemission durch Durchflußcytometrie analysiert (Rabinovitch
et al., 1986, J. Immunol. 137: 952–961). Um den Calciumdurchfluß zu injizieren,
wurde entweder unkonjugierter 3G8 (Anti-CD16) monoklonaler Antikörper (mit
1 μg/ml)
der Zellsuspension zugesetzt, gefolgt von 10 μg/ml Phycoerythrin (PE)-konjugiertem
Fab 02-Ziegen-Anti-Maus-IgG zum Zeitpunkt 0, oder es wurde ein PE-konjugierter
Anti-CD4-Antikörper
(Leu-3a, Becton Dickinson) zugesetzt, gefolgt von einem nichtkonjugierten
zweiten Antikörper.
Histogramme des Violett/Blau-Emissionsverhältnisses wurden aus der PE-positiven
(infizierten) Zellpopulation gesammelt, welche typischerweise 40
bis 80% der Zellen darstellte. Das Violett/Blau-Emissionsverhältnis vor
der Zugabe von Antikörper
wurde verwendet, um das normalisierte, Anfangsverhältnis einzustellen,
welches der Einheit gleichgesetzt wurde.
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Lymphocytencytolyseassay. Eine CD8+-CD4–-HLA-B44-restriktierte
cytolytische Linie (WH3) wurde in IMDM, 10% Humanserum mit 100 U/ml
IL-2 gehalten und periodisch mit bestrahlten (3000 rad) mononuklearen Zellen
mit dem HLA-B44-Haplotyp stimuliert. Die Zellen wurden mindestens
10 Tage auf die Stimulierung folgend wachsen gelassen, bevor sie
in Cytotoxizitätsassays
verwendet wurden. Die Zellen wurden mit rekombinantem Vaccinia mit
einer Multiplizität
der Infektion von mindestens 10 während einer Stunde in serumfreiem Medium
infiziert, gefolgt von der Inkubation in vollständigem Medium während drei
Stunden. Die Zellen wurden durch Zentrifugieren geerntet und mit
einer Dichte von 1 × 107/ml resuspendiert. 100 μl wurden zu jeder Vertiefung
einer einen U-Boden aufweisenden Mikrotiterplatte zugesetzt, welche
100 μl/Vertiefung
an vollständigem
Medium enthielt. Die Zellen wurden in zweifachen seriellen Schritten
verdünnt.
Zwei Vertiefungen für
jede Probe enthielten keine Lymphocyten, um eine spontane Chromfreisetzung
und die Messung der Gesamtchromaufnahme zu ermöglichen. Ein Aliquot von 106 3G8-10-2 Targetzellen (Shen et al., 1989,
Mol. Immunol. 26: 959–969)
wurde zentrifugiert und in 50 μl
sterilem 51Cr-Natriumchromat (1 m Ci/ml,
DuPont) während
einer Stunde bei 37°C
mit unterbrochenem Mischen resuspendiert, anschließend dreimal
mit PBS gewaschen. 100 μl
markierte Zellen, resuspendiert in Medium mit 105/ml
wurden zu jeder Vertiefung zugesetzt. Die Mikrotiterplatte wurde
bei 750 × g
während
1 Minute zentrifugiert und während
4 Stunden bei 37°C
inkubiert. Am Ende der Inkubationsdauer wurden die Zellen in jeder
Vertiefung durch sorgsames Pipetieren resuspendiert, es wurde eine
Probe entfernt, um die einverleibten Gesamtcounts zu bestimmen,
und die Mikrotiterplatte wurde bei 750 × g während 1 Minute zentrifugiert.
100 μl Aliquote
des Überstandes
wurden entfernt und in einem Gammastrahlenscintillationszähler gezählt. Das
Verhältnis
von Effektor zu Target wurde hinsichtlich des Prozentsatzes an infizierten
Effektorzellen (üblicherweise >70%) korrigiert.
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Ausbildung von mutanten Kinase-Chimären. Eine
Schweine-Syk-Kinase-negative
Fusionsproteinvariante wurde durch Spaltung des Chimärs mit Stu
I und Not I (das letztgenannte liegt unmittelbar 3' zum Carboxylterminus),
Einsetzen in die Not I-Stelle
und Zusammenligieren der Enden hergestellt. Die entstehende Sequenz
verband die ersten 298 Reste von Schweine-Syk an 4 fremde Reste
(GPRL) vor der Terminierung. Eine Punktmutation (K369G) in der ATP-Bindungsstelle
von ZAP-70 wurde durch Insertion eines Duplex-Oligonukleotid-Fragments
zwischen die Ba-lI-
und EarI-Stellen, welche zwischen den Nukleotidresten 1319 und 1345 des
Topstranges der Sequenz angeordnet sind, welche von Chan et al.
(1992, Cell 71: 649–662)
beschrieben wird, ausgebildet. Die entstehende Sequenz codierte
für Glycin
am Rest 369 anstelle von Lysin.
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Immunofällung und Kinaseassay. Ungefähr 2 × 106 Hela-S3-Zellen wurden eine Stunde in serumfreiem
DME-Medium mit rekombinantem Vaccinia mit einer Multiplizität der Infektion
von mindestens 10 infiziert. 5 Stunden nach der Infektion wurden
die Zellen geerntet, zweimal mit phosphatgepufferter Salzlösung gewaschen
und in 1% Triton X-100, 0,15 M NaCl, 0,02 M HEPES pH 7,3, 5 mM EDTA,
5 mM NaF, 0,2 m MNaVO3, 10 μg/ml-Peptin,
10 μg/ml
Protinin und 1 mM PMSF lysiert. Nach 10 Minuten Inkubation auf Eis
wurden die Kerne durch Zentrifugieren entfernt und die CD16-Fusionsproteine mit
Antikörper
BMA209/2 und Protein-A-Sepharose immunogefällt. Das mit Fusionsprotein
beladene Harz wurde 3 mal mit Lysispuffer gewaschen, gefolgt von
einer finalen Wäsche
mit 20 mM Hepes pH 7.3. Zu jeder Probe wurden 10 μl Kinase-Buffer
(20 mM Hepes pH 7.3, 10 mM MgCl2, 10 mM
MnCl2) , welcher 10 μCi [γ-32P]ATP
(>3000 Ci/mMol.) enthielt,
zugesetzt. Die Reaktionen wurden bei Raumtemperatur während 10
Minuten inkubieren gelassen und durch die Zugabe von 20 ml von 2X
Probenbeladungspuffer (4% SDS, 100 mM Tris pH 6.8, 20% Glycerin
und 10% β-Mercaptoethanol)
beendet. Nachdem die Proben während
3 Minuten gekocht wurden, wurden Aliquote auf einem 4-15% Gratienten-Gel
laufen gelassen. Die Kinaseassays mit einem löslichen Peptidsubstrat, entsprechend
den Positionen 6 bis 20 von cdc 2, worin tyr 20 durch lys ersetzt
wurde, wurden entsprechend den Empfehlungen des Herstellers (UBI)
durchgeführt.
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Immunoblotanalyse der
Proteintyrosinphosphorylierung.
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TCR-negative 3.5 Zellen wurden mit
rekombinanten Virusausgangsmaterialien (moi von mindestens 10) während einer
Stunde infiziert. Die Zellen wurden darauffolgend bei 37°C während 8-12 Stunden inkubiert, zentrifugiert,
gewaschen und in Iscove's
Medium ohne Serum mit 107 Zellen pro ml
resuspendiert. Aliquote von Zellen wurden mit Anti-CD16-mAb (3G8,
Medarex oder BMA209/2, Behringwerke) mit 1 μg Antikörper pro 2–3 × 106 Zellen
inkubiert. Stimulierte Proben wurden ferner mit einem 3-5fachen Überschuß eines
affinitätsgereinigten
Anti-Maus-IgG 1-Antikörpers (Southern
Biotechnology) während
5 Minuten inkubiert. Die Zellen wurden darauffolgend nach Secrist,
J. P.
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Burns, L. A., Karnitz, L., Koretzky,
G. A., und Abraham, R. T. (J. Biol. Chem. 268, 5886–5893, 1993) mit
geringfügigen
Modifikationen verarbeitet. Die Inkubationen wurden durch Zusetzen
von SDS auf eine Endkonzentration von 1% beendet und die Proben
wurden während
3 Minuten gekocht. Die DNA wurde durch Beschallen während 1
Minute unter Verwendung von Heat Systems Ultrasonics, Inc., geschert,
zweifach Probenbuffer wurde zugesetzt und Aliquote, welche 105 bis 2,5 × 105-Zellen
entsprechen, wurden auf Polyacrylamidgelen getrennt und die Proteine
wurden durch halbtrockenes Elektroblotten (Hoefer) auf Nitrozellulose
(Schleicher und Schuell BA45) übergeführt. Die
Filter wurden während
einer Stunde in Tris gepufferter Salzlösung mit 0,05% Tween-20 (TBST),
enthaltend 1,5% Hühnerovalbumin
(Sigma), geblockt, in TBST gewaschen und in eine Lösung übergeführt, welche
Anti-Phosphotyrosin-Antikörper
4G10 (UBI) in einer 1 : 10000-Verdünnung enthielt, und bei 22° während 1–2h inkubiert.
Nach dem Waschen mit TBST wurden die Filter in TBST und einer 1
: 5000-Verdünnung
von Anti-Maus-Meerrettichperoxidase-Konjugat während 1 Stunde inkubiert. Die
phosphorylierten Proteinbanden wurden durch Chemielumineszenz (ECL,
Amersham) festgestellt. Die Aussetzungsdauer variierte von 2 Sekunden
bis 5 Minuten.
-
Herstellung von Human-IgG1:
Protein-Tyrosin-Kinase-Chimären
-
Es können Chimäre Moleküle hergestellt werden, welche
die extrazelluläre
Domäne
eines Antikörpermoleküls enthalten,
die für
eine Targetzelle spezifisch ist, und die intrazelluläre Domäne einer
Protein-Tyrosin-Kinase (z. B. jener der hierin beschriebenen Kinasen).
Um ein derartiges Molekül
herzustellen, werden Human-IgG1-schwere Kette-Sequenzen durch Verbinden
der Sequenzen in der C
H3-Domäne an ein
cDNA-Fragment, welches aus dem 3'-Ende
der Transmembranform der Antikörper-mRNA
abgeleitet ist, hergestellt. Das 3'-Ende Fragment wird durch Polymerasekettenreaktion
unter Verwendung einer Mandel-cDNA-Bank als Substrat, und von Oligonukleotiden
mit den Sequenzen:
entsprechend den 5'- bzw. den 3'-Enden der gewünschten
DNA-Fragmente, hergestellt.
Das 5'-Oligo ist
zu einer Stelle in der C
H1-Domäne von Human-IgG1
komplenentär
und das 3'-Oligo
ist zu einer Stelle unmittelbar 5' von den Sequenzen komplementär, welche
für die
Membran-durchspannende Domäne
codieren. Das PCR-Produkt wird mit BstXI und BamHI verdaut und zwischen
BstXI- und BamHI-Stellen eines semisynthetischen IgG1-Antikörper-Gens
ligiert, welches variable und konstante Regionen trägt. Auf
die Insertion des BstXI bis BamHI-Fragments folgend, werden die
amplifizierten Anteile des Konstruktes bis zur SmaI-Stelle in C
H3 durch Restriktionsfragmentaustausch ersetzt,
sodaß nur
der Anteil zwischen der SmaI-Stelle und dem 3'-Oligo aus der PCR-Reaktion abgeleitet
ist.
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Um einen Human-IgG1-chimären Rezepror
auszubilden, wird das schwere-Kette-Gen, welches in einer BamHI-Stelle
endet, durch Standardverfahren an die interessierende Kinase-intrazelluläre Domäne gebunden.
Das Niveau der Expression an chimärem Rezeptor kann durch Durchflußcytometrie
ermittelt werden. Die An stiege in der Expression können durch
eine Coexpression eines Plasmids, welches für eine Antikörper-leichte
Kette-cDNA codiert, durchgeführt
werden.
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Um eine einzelne Transkriptionseinheit
auszubilden, welche es erlauben würde, daß sowohl die schwere als auch
die leichte Kette aus einem einzelnen Promotor exprimiert wird,
wird ein Plasmid ausgebildet, das für eine biscistronische mRNA
codiert, welches Plasmid aus für
die schwere- und die leichte-Kette
codierenden Sequenzen ausgebildet wird, und dem 5'untranslatierten
Anteil der mRNA, welche für
das 78 kD Glucoseregulierte Protein codiert, anderwertig als grp78
bekannt, oder BiP. grp78-Sequenzen werden durch PCR von genomischer
Human-DNA unter Verwendung von Primern mit den Sequenzen:
![Figure 00620001](https://patentimages.storage.googleapis.com/7a/ae/da/10dbab152f2636/00620001.png)
am 5'- bzw. 3'-Ende erhalten. Die Polymerasekettenreaktionen
mit diesen Oligos werden in Gegenwart von 10% Dimethylsulfoxid durchgeführt. Das
durch PCR erhaltene Fragment wird mit NotI und HincII verdaut und zwischen
NotI- und HpaI-Stellen stromabwärts
von den für
Human-IgG1 codierenden Sequenzen insertiert. Sequenzen, welche für eine Human-IgG-kappa-leichte
Kette-cDNA codieren, werden stromabwärts vom grp78-Leader insertiert,
unter Verwendung der HincII-Stelle und einer weiteren Stelle im
Vektor. Das Expressionsplasmid, welches aus diesen Manipulationen
resultiert, besteht aus dem semisynthetischen schwere-Kette-Gen,
gefolgt von den grp78-Leader-Sequenzen, gefolgt von den kappa-leichte-Kette-cDNA-Sequenzen,
gefolgt von den Polyadenylierungssignalen, die aus einem SV40-DNA-Fragment
abgeleitet sind. Wir haben früher
gezeigt, daß die
Transfektion von COS-Zellen mit diesem Expressionsplasmid eine merklich
verbesserte Expression von schwere-Kette-Determinanten ergab, im
Vergleich zur Transfektion von Plasmid, welches alleine für schwere-Kette-Determinanten
codiert.
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Um ein bicistronisches Gen auszubilden,
welches ein schwere-Kette/Rezeptor-Chimär und eine
leichte Kette umfaßt,
können
die stromaufwärts
schwere-Kette-Sequenzen durch jedes beliebige chimäre schwere-Kette/Rezeptor-Gen,
welches hierin beschrieben ist, ersetzt werden.
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Nach der Herstellung können die
IgG-Tyrosin-Kinase-Chimären
in einen Expressionsvektor geklont, in eine Wirtszelle eingebracht
und durch jedes beliebige der hierin beschriebenen Assays getestet
werden (z. B. durch Calciummobilisierungs- oder Cytolyseassays).
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Herstellung von CD4-Tyrosin-Kinase-Chimären
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Es können chimäre Moleküle hergestellt werden, welche
die extrazelluläre
Domäne
des CD4-Moleküls und
die intrazelluläre
Domäne
einer Protein-Tyrosin-Kinase (z. B. jener hierin beschriebenen Kinasen)
enthalten können.
Um ein derartiges Molekül
herzustellen, wird die für
die Tyrosin-Kinase codierende Sequenz (beispielsweise cDNA) isoliert
(wie beispielsweise vorstehend beschrieben). Diese Sequenz wird
anschließend durch
Standardverfahren an die extrazelluläre Domäne einer manipulierten Form
von CD4 gebunden, welche eine BamHI-Stelle gerade stromaufwärts von
der Membran-durchspannenden Domäne
besitzt. (Aruffo et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84: 8573–8577 (1987b);
Zettlmeissl et al., DNA Cell Biol., 9347–353 (1990)) Um dieses Fusionsprotein
auszubilden, kann eine BamHI-Stelle in die Sequenz an der geeigneten
Stelle (wieder durch Standardverfahren) eingesetzt werden. Die Genfusionen
werden in ein Vacciniavirusexpressionsplasmid eingebracht (wie hierin
beschrieben) und in das Genom des Vaccinia-WR-Stammes durch homologe
Rekombination und Selektion durch Wachstum in Mycophenolsäure insertiert
(Falkner et al., J. Virol., 62: 1849-1854 (1988); Boyle et al., Gene, 65:
123–128
(1988)). Die Durchflußcytometrieanalyse
wird verwendet, um die Expression durch die Vacciniarekombinanten
der CD4-Tyrosin-Kinase-Fusionsproteine an der Zelloberfläche zu untersuchen.
Die Immunofällung
von Zellen, welche mit den Vacciniarekombinanten infiziert sind, wird
verwendet, um die Ergebnisse zu bestätigen (wie vorstehend beschrieben).
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Die Wirksamkeit von CD4-Chimären kann
durch jedes beliebige der hierin beschriebenen Calciummobilisierungs-
oder Cytolyseassays überprüft werden.
In einem speziellen Beispiel wird ein Modell-Target: Effektor-System,
basierend auf der CD4-Erkennung
des HIV-Hüll-gp120/gp41-Komplexes
ausgebildet. HeLa-Zellen werden
mit rekombinanten Vacciniaviren infiziert, welche 9p120/gp41 exprimieren
(Chakrabarti et al., Nature, 320: 535–537 (1986); Earl et al., J.
Virol., 64: 2448–2451
(1990)) und mit 51Cr markiert. Die markierten
Zellen werden mit Zellen einer Human-allospezifischen (CD8+, CD4–) cytotoxischen-T-Lymphocyten-Linie
inkubiert, welche mit Vacciniarekombinanten infiziert wurde, die
das CD4-Tyrosin-Kinase-Chimär
exprimieren und hinsichtlich der spezifischen Lysis untersucht.
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Um die Möglichkeit zu steuern, daß die Vacciniainfektion
eine künstliche
Erkennung durch CTL fördern könnte, wurden ähnliche
Cytolysexperimente mit Targetzellen durchgeführt, die mit Vacciniarekombinanten
infiziert waren, welche die Phosphatidylinnosit-gebundene Form von
CD16 (CD16PI) exprimieren und mit 51Cr markiert, und mit CTL, infiziert mit
Kontrollrekombinanten, welche CD16-Chimäre exprimieren.
-
In einem weiteren Beispiel sind neutrophile
Granulocyten, welche eine sehr kurze Lebensdauer (≈ 4h) im Kreislauf
aufweisen und intensiv cytolytisch sind, attraktive Zellen zur Expression
von CD4-Tyrosin-Kinase-Chimären.
Die Infektion von Neutrophilen mit HIV führt wahrscheinlich nicht zu
einer Virusfreisetzung und die Häufigkeit
dieser Zellen (die häufigsten
der Leukocyten) sollte die Wirtsabwehr ermöglichen. Eine wei tere attraktive
Möglichkeit
für Wirtszellen
sind reife T-Zellen,
eine Population, welche gegenwärtig
durch retrovirale Manipulation zugänglich ist (Rosenberg, S. A.
Sci. Am., 262: 62-69
(1990)). Mit Hilfe von rekombinantem IL-2 können T-Zell-Populationen in Kultur mit verhältnismäßiger Leichtigkeit
vergrößert werden
und die vergrößerten Populationen
besitzen typischerweise eine begrenzte Lebensdauer, wenn sie reinfundiert
werden (Rosenberg et al., N. Engl. J. Med., 323: 570–578 (1990))
.
-
Unter den geeigneten Bedingungen
sollte die HIV-Erkennung durch Zellen, welche CD4-Chimäre exprimieren,
auch mitogene Stimuli hervorrufen, was die Möglichkeit zuläßt, daß die aus-
gerüstete
Zellpopulation dynamisch auf eine virale Belastung antworten könnte. Obwohl
wir uns hier auf das Verhalten der Fusionsproteine in cytolytischen
T-Lymphocyten konzentriert haben, könnte die Expression der Chimären in Helfer-Lymphocyten
eine HIV-mobilisierte Quelle von Cytokinen gewährleisten, welche dem Zusammenbruch
des Helferzellen-Subsets bei AIDS entgegenwirken könnte. Eine
kürzliche
Beschreibung von mehreren Schemata zur Manipulierung der Widerstandsfähigkeit
gegenüber
einer Infektion bei Stufen, welche keine Viruspenetration sind (Friedman
et al., Nature, 335: 452454 (1988); Green et al., Cell, 58: 215–223 (1589);
Malim et al., Cell, 58: 205–214
(1989); Trono et al., Cell, 59: 113–120 (1989); Buonocore et al.,
Nature, 345: 625–628 (1990))
legt nahe, daß CD4-Chimäre tragende
Zellen entworfen werden könnten,
um die Virusproduktion durch Expression von geeigneten Mitteln mit
einer intrazellulären
Wirkungsstelle zu vereiteln.
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Die Fähigkeit zur Übertragung
von Signalen an T-Lymphocyten durch autonome Chimäre gewährleistet
auch die Fähigkeit
zur Regulierung von retroviral manipulierten Lymphocyten in vivo.
Vernetzungsstimuli, beispielsweise vermittelt durch spezifische
IgM-Antikörper,
die manipuliert wurden, um komplementbin dende Domänen zu entfernen,
können
es derartigen Lymphocyten erlauben, in situ in der Zahl anzusteigen,
während die
Behandlung mit ähnlichen
spezifischen IgG-Antikörpern
(welche beispielsweise eine Aminosäurevariation erkennen, die
in die Chimärkette
eingefügt
wurde) selektiv die manipulierte Population vermindern könnte. Wir haben
zuvor festgestellt, daß Anti-CD4-IgM-Antikörper kein
zusätzliches
Vernetzen erfordern, um Calcium in Jurkat-Zellen zu mobilisieren,
welche CD4:ζ-Chimäre exprimieren.
Die Fähigkeit
zur Regulierung von Zellpopulationen ohne Rückgriff auf wiederholte extrakorporale
Amplifikation kann den Bereich und die Wirksamkeit von gegenwärtigen Anwendungen,
die für
genetisch manipulierte T-Zellen vorgeschlagenwerden, beträchtlich erweitern.
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Andere Ausführungsformen
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Um andere Chimäre herzustellen, welche aus
Protein-Kinaseintrazellulären
Sequenzen bestehen, können
cDNA oder genomische Sequenzen, welche für eine extrazelluläre Domäne des Rezeptors
codieren, mit einer Restriktionsstelle versehen werden, welche an
einer Stelle unmittelbar vor der extrazellulären Domäne der Wahl eingebracht wird.
Das extrazelluläre
Domänenfragment,
welches in der Restriktionsstelle endet, kann anschließend an
die Protein-Kinase-Sequenzen gebunden werden. Typische extrazelluläre Domänen können aus
Rezeptoren erhalten werden, welche Komplemente, Kohlenhydrate, virale
Proteine, Bakterien, Protozoen oder Metazoen-Parasiten oder durch
diese hervorgerufene Proteine erkennen. In ähnlicher weise können Liganden
oder Rezeptoren, welche von Pathogenen oder Tumorzellen exprimiert
werden, an Protein-Kinase-Sequenzen gebunden werden, um die Immunantworten
gegen Zellen zu steuern, welche diese Liganden erkennende Rezeptoren
tragen.
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Um die minimalen Protein-Kinase-Sequenzen
zu identifizieren, welche für
eine Cytolyse notwendig sind, kann eine Reihe von Deletionsmutanten
durch Standardverfahren hergestellt werden, worin nacheinander mehr
der Kinase-intrazellulären
Domäne
entfernt wird. Derartige Deletionsmutanten werden hinsichtlich der
Wirksamkeit in jedem beliebigen der hierin beschriebenen Assays
untersucht. Nützliche
intrazelluläre
Domänen
für die
Syk-Protein-Kinase umfassen beispielsweise die Aminosäuren 336–628 der
Schweine-Syk-Sequenz und die Aminosäuren 338–630 der humanen Syk-Sequenz.
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