DE69421913T2 - Gruppenanrufverfahren, steuersystem und teilnehmerstation in einem funksystem - Google Patents
Gruppenanrufverfahren, steuersystem und teilnehmerstation in einem funksystemInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Gruppenanrufverfahren, eine Teilnehmerstation und eine Systemsteuereinheit in einem Funksystem, welches eine Vielzahl von Basisstationen und Teilnehmerstationen aufweist.
- Das Verfahren gemäß der Erfindung ist insbesondere zur Verwendung in sogenannten Fern-Netzwerken bzw. Bereichs- Netzwerken entworfen, bei denen es sich typischerweise um Funknetzwerke für Firmen oder staatliche Organisationen handelt, wobei alle Kanäle von mehreren Firmen oder staatlichen Organisationen gemeinsam genutzt werden und bei denen die Teilnehmer, zusätzlich zu Teilnehmernummern, Gruppennummern haben, die angeben, zu welcher Gruppenanrufgruppe oder Teilnehmergruppe der Teilnehmer gehört; somit ist es möglich, an die Mitglieder einer gewissen Gruppe gerichtete Anrufe zu den Teilnehmern dieser Gruppe zu vermitteln.
- Ein Gruppenanruf ist eine der Schlüsselfunktionen in einem gewidmeten Funknetzwerk. Ein Gruppenanruf wird bei verschiedenen Aktivitäten verwendet, an denen mehrere Leute teilnehmen, insbesondere, wenn eine gesamte Gruppe kontinuierlich über den Fortschritt von Ereignissen informiert sein muß. Ein Gruppenruf ist ein Konferenzanruf, bei dem alle Teilnehmer aufeinanderfolgend bzw. wechselweise miteinander sprechen und einander zuhören können. In Gruppenanrufen wird die gesamte Gruppe durch einen Funkidentitätscode angerufen. Eine einzelne Funkeinheit (z. B. ein Mobiltelefon), das heißt, eine Teilnehmerstation, kann zu mehreren Gruppen gehören, die für die Funkeinheit programmiert sind. Das System speichert eine Datei bezüglich der der Nummer jeder Gruppe zugeordneten Basisstationen. Ein Gruppenanruf kann eine, mehrere oder alle Basisstationen in dem Bereich einer Mobilvermittlung, oder mehrerer Mobilvermittlungen abdecken. Wenn ein Gruppenanruf eingerichtet wird, weisen alle dem Gruppenanruf zugeordneten Basisstationen einen Verkehrskanal für den Gruppenanruf zu, und jede dieser Basisstationen sendet eine Gruppenanrufanforderung, die die Gruppennummer und Informationen hinsichtlich des zugewiesenen Verkehrskanal enthält. Wenn das Mobiltelefon die in der Gruppenanrufanforderung enthaltene Gruppennummer identifiziert, schaltet sie zu dem durch die Gruppenanrufanforderung angegebenen Verkehrskanal um. Im Prinzip kann ein Mobiltelefon folglich stets an einem Gruppenanruf teilnehmen, wenn es in einem vorbestimmten Betriebsbereich der Gruppe ist und wenn es nicht bereits an einem anderen Gruppenanruf teilnimmt, so beschreibt zum Beispiel das Dokument WO 93-05622 einen Gruppenanruf in einem zellularen Funksystem.
- In Bereichsnetzwerken gemäß dem Stand der Technik sind Teilnehmer nicht in Kenntnis anderer Anrufe, die in dem Ortsbereich des Teilnehmers aktiv sind und an denen die Teilnehmerstation teilnehmen könnte. Deshalb nimmt die Teilnehmerstation lediglich an einem Gruppenanruf teil, typischerweise an dem, für den ihre Teilnahme zuerst angefordert wurde, da der Teilnehmer nicht weiß, daß es ebenfalls andere aktive bzw. laufende Gruppenanrufe in dem Ortsbe reich der Teilnehmerstation gibt, an denen er teilnehmen könnte.
- Bei Systemen gemäß dem Stand der Technik war es möglich, den Anruf freizugeben, an dem der Teilnehmer zuerst teilgenommen hat, wenn das System beobachtete, daß die Teilnehmerstation an einem Anruf mit einer hohen Priorität teilnehmen soll. Ein Anruf hoher Priorität ist ein sogenannter preemptiver Anruf, typischerweise ein Notruf. Bei derartigen Anrufen wurde ein übergeordnete Priorität bzw. Vorrangpriorität verwendet, wobei dem Benutzer keine Möglichkeit gegeben wurde, um den Anruf direkt auszuwählen, sondern der Anruf wurde auf der Grundlage der Systemparametrisierung ausgewählt. Wenn preemtive Anrufe verwendet werden, kann eine Teilnehmerstation nicht den für sie wichtigsten Anruf unter den Gruppenanrufen auswählen, an denen sie im Prinzip teilnehmen könnte.
- Eine einfache Lösung gemäß dem Stand der Technik für dieses Problem des Auswählens von Gruppenanrufen bestand darin, daß alle Benutzer eines Systems den gleichen Kanal benutzten. Diese Lösung stellt selbstverständlich Benutzer moderner Bereichsnetzwerke oder PMR-Netzwerke (privater Mobilfunknetzwerke) nicht zufrieden, da es viele Probleme gibt, die der Verwendung eines Kanals zuzuordnen sind, der für alle Benutzer offen ist, was durch die Vertraulichkeits- und Geheimhaltungsanforderungen bedingt ist, die an ein privates Mobilfunksystem gestellt werden. Da der Verkehr innerhalb von Organisationen auf unterschiedliche Kanäle aufgeteilt wurde, bleibt das aufgrund der Tatsache, daß der Benutzer einer Teilnehmerstation während eines Anrufs keine Informationen bezüglich anderer laufender Anrufe empfängt, an denen der Teilnehmer/die Teilnehmerstation teilnehmen könnte, bedingte Problem somit weiterhin ungelöst. Der Teilnehmer/die Teilnehmerstation nimmt daher annähernd zu fällig an einem zugelassenen Gruppenanruf teil, ohne eine Möglichkeit zu haben, die Auswahl des Anrufs zu beeinflussen oder zu priorisieren.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einem Mobiltelefonteilnehmer und der durch diesen gesteuerten Teilnehmerstation eine Möglichkeit zu verschaffen, den Gruppenanruf, an dem der Teilnehmer teilnehmen will, unter all den laufenden Gruppenanrufen in dem Ortsbereich des Teilnehmers auszuwählen, während die Teilnehmerstation gleichzeitig an einem der Gruppenanrufe teilnimmt.
- Diese neue Art eines Gruppenanrufverfahrens wird mit einem erfindungsgemäßen Verfahren erzielt, welches durch die folgenden Schritte gekennzeichnet ist: eine Teilnehmerstation nimmt an einem ersten Gruppenanruf teil; Gruppenanrufdaten werden während des ersten Gruppenanrufs an die Teilnehmerstation übertragen, um es der Teilnehmerstation zu ermöglichen, sich in einen anderen laufenden Gruppenanruf einzuschalten; die Teilnehmerstation fährt damit fort, an dem ersten Gruppenanruf teilzunehmen oder, falls sie es wünscht, wählt einen anderen Gruppenanruf aus den Gruppenanrufen aus, deren Gruppenanrufdaten zu der Teilnehmerstation übertragen wurden.
- Die Erfindung betrifft zudem eine Teilnehmerstation eines Funksystems, wobei die Teilnehmerstation umfaßt: einen Empfänger-Sender zum Errichten einer Funkverbindung mit dem Funksystem, eine Sprachverarbeitungs- und -Codiereinheit zur Verarbeitung und Codierung von Sprachinformationen, eine Speichereinheit zur Speicherung von Stations- und Kanalkennungen von Basisstationen, eine Steuereinheit zur Steuerung der Teilnehmerstation und ihrer unterschiedlichen Ein heiten, eine aus einer Anzeige und einer Tastatur bestehende Benutzerschnittstelle, um eine Interaktion zwischen dem Benutzer und der Teilnehmerstation zu ermöglichen. Die vorliegende Teilnehmerstation des Funksystems ist dadurch gekennzeichnet, daß sie Einrichtungen zum Empfangen von Gruppenanrufdaten oder Anrufinformationsnachrichten und zum Anzeigen der darin enthaltenen Gruppenanrufkennungen mittels der Anzeige der Benutzerschnittstelle aufweist, und daß die Benutzerschnittstelle der Teilnehmerstation Auswahleinrichtungen umfaßt, mittels derer der Benutzer den Gruppenanruf, in den der Teilnehmer sich einschaltet, aus einer Vielzahl von an der Anzeige der Benutzerschnittstelle angezeigten Gruppenanrufkennungen auswählen kann.
- Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Systemsteuereinheit eines Funksystems, wobei die Systemsteuereinheit aufweist: eine Schnittstelleneinheit zur Übertragung von Anrufen und Signalisierungsnachrichten zu Basisstationen des Funksystems, eine Schaltmatrix zum Umschalten von Anrufen zwischen Teilnehmerstationen oder zwischen Teilnehmerstationen und Teilnehmern eines dem Funksystem zugeordneten Telekommunikationsnetzwerks, eine Speichereinrichtung zum Beibehalten von Daten bezüglich der Teilnehmerstationen und Funkresorcen; eine Steuereinheit zur Steuerung der Schaltmatrix und der Basisstationen des Funksystems. Die vorliegende Systemsteuereinheit des Funksystems ist dadurch gekennzeichnet, daß sie zudem eine Gruppenanrufsteuereinheit zur Übertragung von Gruppenanrufdaten oder Anrufinformationsnachrichten an Teilnehmerstationen während eines ersten Gruppenanrufs umfaßt, um es der Teilnehmerstation zu ermöglichen, sich in einen anderen laufenden Gruppenanruf einzuschalten.
- Die Erfindung beruht auf der Idee, daß Informationen bezüglich anderer laufender Gruppenanrufe zu einer Teilnehmer station übertragen werden, während die Teilnehmerstation an einem ersten Gruppenanruf teilnimmt. Die Information wird mittels der Verwendung einer kanalspezifischen Signalisierung (eingebettete Signalisierung) übertragen, die dem für den ersten Gruppenanruf zugewiesenen Kanal zugeordnet ist, das heißt, dem Gruppenanruf, an dem die Teilnehmerstation teilnimmt. Die Information kann unter Verwendung einer kanalspezifischen Signalisierung übertragen werden, die einem Verkehrskanal in einem Zeitmultiplexsystem, zum Beispiel einem TDMA (Time Divison Multiple Access) System oder einem Frequenzmultiplexsystem, zum Beispiel einem FDMA (Frequency Division Multiple Access) System zugeordnet ist. Die Information wird mittels einer Anrufinformationsnachricht oder einer Anrufinitiierungsnachricht übertragen, die die Daten enthält, die die Teilnehmerstation benötigt, um sich in einen neuen Gruppenanruf einzuschalten. Diese Daten werden in dem Speicher der Teilnehmerstation gespeichert und die Anzeige der Benutzerschnittstelle der Teilnehmerstation zeigt die Kennung des Gruppenanrufs, auf den sich die Anrufinformationsnachricht bezieht. Anhand der Gruppenanrufkennung kann der Benutzer unter Verwendung der Tastatur der Benutzerschnittstelle den Gruppenanruf auswählen, wodurch die Teilnehmerstation automatisch zu diesem Gruppenanruf umschaltet und der Teilnehmer an diesem Anruf teilnehmen kann.
- Der Vorteil des Gruppenanrufverfahrens, der Systemsteuereinheit sowie der Teilnehmerstation gemäß der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß der Benutzer der Teilnehmerstation selbst die Gruppenanrufe, an denen er teilnehmen möchte, priorisieren kann. Anhand der Anzeige seiner Teilnehmerstation, das heißt seines Mobiltelefons, kann der Benutzer ersehen, an welchen Gruppenanrufen die Teilnehmerstation teilnehmen kann. Der Benutzer wählt den Gruppenanruf, an dem er teilnehmen möchte, mittels der Tastatur sei ner Benutzerschnittstelle aus. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Benutzer kontinuierlich in Kenntnis der Gruppenanrufe ist, an denen er teilnehmen könnte, und zusätzlich kann der Benutzer die Häufigkeit des Auftretens jedes dieser Gruppenanrufe überwachen.
- Nachfolgend ist die Erfindung ausführlich mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1 eine Systemsteuereinheit gemäß der Erfindung, typischerweise eine Mobilvermittlung;
- Fig. 2 eine Teilnehmerstation gemäß der Erfindung;
- Fig. 3 die Benutzerschnittstelle einer Teilnehmerstation gemäß der Erfindung;
- Fig. 4 eine Multirahmenstruktur eines bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung verwendeten TDMA-Systems;
- Fig. 5 ein Beispiel der logischen Kanäle, die in einem Zeitschlitz enthalten sind, der zu einem Verkehrskanal in einem TDMA-System gewandelt ist;
- Fig. 6 ein Beispiel von Gruppenanrufdaten gemäß der Erfindung, die als eine Anrufinformationsnachricht übertragen werden;
- Fig. 7 ein Signalisierungs- und Ereignisdiagramm, das die Funktion und das Verfahren gemäß der Erfindung darstellt;
- Fig. 8 ein Flußdiagramm, das die Funktion der Gruppenanrufsteuereinrichtung der in Fig. 1 gezeigten Systemsteuereinheit gemäß der Erfindung darstellt;
- Fig. 9 ein Flußdiagramm, das die Funktion der Steuereinheit der in Fig. 2 gezeigten Teilnehmerstation auf den Empfang einer Anrufinformationsnachricht hin gemäß der Erfindung darstellt;
- Fig. 10 ein Flußdiagramm, das die Funktion der Steuereinheit der in Fig. 2 gezeigten Teilnehmerstation darstellt, wenn die Teilnehmerstation gemäß der vorliegenden Erfindung einen Gruppenanruf auswählt;
- Fig. 11 ein Flußdiagramm, das die Funktion der Steuereinheit der in Fig. 2 gezeigten Teilnehmerstation auf den Empfang einer Gruppenanruffreigabenachricht hin gemäß der vorliegenden Erfindung darstellt;
- Fig. 12 eine Art der Übertragung einer Anrufinformationsnachricht gemäß der vorliegenden Erfindung anhand der Verwendung eines Inband-Signalisierungskanals, der einem Verkehrskanal in einem FDMA-System zugeordnet ist.
- Fig. 1 zeigt die Systemsteuereinheit 100 eines Funksystems, typischerweise eine Mobilvermittlung. Die Systemsteuereinheit 100 ist mit Basisstation BS1-BSN des Funksystems über Schnittstellen 111 verbunden. Die Schnittstellen 111 sind an eine Schnittstelleneinheit 110 angeschlossen, welche wiederum an eine Schaltmatrix 108 über einen Informationsbus bzw. eine Informations-Sammelleitung 103c angeschlossen ist, welcher bzw. welche Sprache überträgt, und einen Bus 109, der Signalisierungsnachrichten trägt. Die Schaltmatrix verbindet die gewünschten logischen Kanäle, typischerweise Teilnehmer, miteinander. Die Teilnehmer können Teilnehmer von entweder lediglich diesem Mobilfunknetzwerk oder ebenso gewissen anderen Telekommunikationsnetzwerken sein. Die Schaltmatrix ist weiterhin an die Steuereinheit 101 der Systemsteuereinheit 100 über einen Bus 103a angeschlossen. Die Steuereinheit 101 ist weiterhin an einen Speicher 107 über einen Bus 103b angeschlossen. Der Speicher 107 speichert Daten betreffend die Teilnehmer und Funkresourcen des Funksystems und bezüglich von Anrufen und Gruppenanrufen.
- Die Steuereinheit 101 der Systemsteuereinheit 100 gemäß der vorliegenden Erfindung weist eine Gruppenanrufsteuereinheit 102 zur Übertragung von Gruppenanrufdaten oder Anrufen von Informationsnachrichten (D late setup) gemäß der Erfindung an Basisstationen BS1 - BSN auf, die weiter zu Teilnehmerstationen zu übertragen sind. Die Steuereinheit 101 umfaßt ferner eine Zeitsteuereinrichtung 112 wie beispielsweise einen Periodenzähler, die bzw. der die Gruppenanrufsteuereinheit anweist, Gruppenanrufdaten oder Anrufinformtionsnachrichten in gewünschten Intervallen, beispielsweise nach vorbestimmten Intervallen, zu Basisstationen BS1 - BSN zu übertragen, um weiter an die in den Gruppenanrufen eingeschalteten Teilnehmerstationen übertragen zu werden.
- Fig. 2 zeigt eine Teilnehmerstation 200 gemäß der Erfindung. Die Teilnehmerstation kann ein Mobiltelefon oder ein anderes Funkendgerät sein, zum Beispiel ein tragbares Telefon. Die Teilnehmerstation 200 ist an das Funksystem oder Mobiltelefonsystem über eine Funkstrecke und eine mit ihr verbundene Antenne 201 angeschlossen. Die Antenne 201 ist an eine Empfänger-Sendereinheit RXTX 202 angeschlossen, welche die Kommunikation zwischen der Teilnehmerstation und dem Funksystem ermöglicht, indem sie in Funkverbindung mit den Basisstationen BS1 - BSN steht. Die Empfänger- Sendereinheit RXTX 202 ist über einen Bus 203a an eine Sprachverarbeitungs- und -Codierungseinheit SPC 204 angeschlossen, die Sprach- und Signalisierungsinformationen verarbeitet und codiert. Die Empfänger-Sendereinheit RXTX 202 ist ebenfalls über den Bus 203a an eine Steuereinheit 205 der Teilnehmerstation 200 angeschlossen, die die Teilnehmerstation und ihre unterschiedlichen Einheiten steuert. Die Steuereinheit 205 ist ferner an einen Speicher 209 angeschlossen, der Stations- und Kanalkennungen der Basisstationen BS1 - BSN, und im Fall der Teilnehmerstation 200 gemäß der Erfindung, auch die Kennungen und Teilnahmeinformationen bezüglich der Gruppenanrufe speichert, an denen die Teilnehmerstation 200 teilnehmen kann. Über einen Bus 203c ist die Steuereinheit 205 zudem an eine Eingabe/Ausgabeeinheit I/O 206 angeschlossen, welche wiederum an die Benutzerschnittstelle der Teilnehmerstation 200 angeschlossen ist, wobei die Benutzerschnittstelle einer Tastatur 208 und einer Anzeige 207 umfaßt. Die Benutzerschnittstelle gemäß der Erfindung ist genauer in Fig. 3 beschrieben. Die Benutzerschnittstelle ermöglicht eine Interaktion zwischen der Teilnehmerstation und ihren Benutzer.
- Die Steuereinheit 205 der Teilnehmerstation 200 weist ferner Einrichtungen 210 zum Empfangen von Gruppenanrufdaten oder Anrufinformationsnachrichten auf, welche von der Systemsteuereinheit gesendet wurden, und zum Übertragen der darin enthaltenen Gruppenanrufkennungen zu der Anzeige der Benutzerschnittstelle und zur Speicherung dieser Gruppenanrufdaten in dem Speicher 209 der Teilnehmerstation.
- Die Steuereinheit ist ferner mit Einrichtungen 211 ausgestattet, die im Ansprechen auf die seitens der Teilnehmerstation empfangenen Prioritätsdaten die Teilnehmerstation anweisen, sich in den Gruppenanruf einzuschalten, dessen Anrufinformationsnachricht die höchste Priorität hat. Die höchste Priorität kann eine übergeordnete Priorität sein, die die Teilnehmerstation dazu zwingt, an einem gewissen Gruppenanruf teilzunehmen, wann immer die übergeordnete Priorität bzw. Vorrangpriorität empfangen wird, oder sie kann lediglich die höchste all der in den Anrufinformationsnachrichten, die von der Teilnehmerstation empfangen wurden, enthaltene Priorität sein.
- Zusätzlich umfaßt die Steuereinheit Einrichtungen 212 zur Übertragung einer Bestätigung zu dem Funksystem, typischerweise zu dessen Systemsteuereinheit (Fig. 1). Die Bestätigung informiert darüber, daß die Teilnehmerstation 200 damit begonnen hat, an einem gewissen Gruppenanruf teilzunehmen, das heißt, sie informiert bezüglich der seitens des Benutzers getroffenen Auswahl eines Gruppenanrufs. Die Bestätigung kann die Systemsteuereinheit dahingehend informieren, daß die Teilnehmerstation 200 nicht länger an einen gewissen Gruppenanruf teilnimmt, oder daß sie in einen neuen Gruppenanruf eingeschaltet wurde, wobei dies unter gleichzeitiger Anzeige der Kennung des neuen Gruppenanrufs erfolgt.
- Die Steuereinheit 205 der Teilnehmerstation 200 gemäß der Erfindung ist ebenfalls mit Einrichtungen 213 zum Entfernen der Kennungen der Gruppenanrufe, die freigegeben bzw. beendet wurden, von der Anzeige 207 der Teilnehmerstation ausgestattet. Wenn Gruppenanrufe freigegeben bzw. beendet werden, empfängt die Teilnehmerstation eine Gruppenanruffreigabenachricht, und im Ansprechen auf diese Nachricht wird die entsprechende Gruppenanrufkennung von der Anzeige 207 der Teilnehmerstation 200 entfernt.
- Fig. 3 stellt die Benutzerschnittstelle 300 an der Teilnehmerstation 200 gemäß der Erfindung dar. Fig. 3 zeigt die sichtbaren Teile der Benutzerschnittstelle, das heißt, ein Frontfeld 301 der Teilnehmerstation oder des Mobiltelefons, bei dem die wesentliche Merkmale der Erfindung ersichtlichr sind. Die Benutzerschnittstelle umfaßt eine Anzeige 302, die die Kennungen der Gruppenanrufe anzeigt, an denen die Teilnehmerstation 200 teilnehmen kann. Von den angezeigten Gruppenanrufen kann der Benutzer der Teilnehmerstation denjenigen auswählen, bei dem er zuzuhören und teilzunehmen wünscht, indem er eine der Tasten 304 betätigt, von denen jede für einen gewissen Gruppenanruf steht. Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel wird der gewünschte Gruppenanruf mittels einer Cursorsteuereinrichtung 305 ausgewählt, mittels der der Benutzer den Cursor rollt, um die Kennung des Gruppenanrufs anzugeben, an dem er teilzunehmen möchte.
- Fig. 4 zeigt eine Multirahmenstruktur eines TDMA-Systems. Eine Trägerfrequenz f1 kann beispielsweise 4 Kanäle haben, von denen einer, in diesem Falle der erste, ein Signalisierungskanal CC1 und die anderen Verkehrskanäle TCH1, TCH2, TCH3 sind, wobei jeder der Kanäle in seinem eigenen Zeitschlitz angesiedelt ist (Zeitschlitze 1-4). Diese vier aufeinanderfolgenden Zeitschlitze bilden einen Rahmen 401. Achtzehn aufeinanderfolgende Rahmen bilden einen Multirahmen. Ein beliebiger der Zeitschlitze kann ein Signalisierungszeitschlitz sein, jedoch ist in diesem Fall Zeitschlitz 1 als ein Signalisierungszeitschlitz angenommen, das heißt, als Steuerkanal bzw. Kontrollkanal. Die ersten siebzehn Rahmen (Rahmen 1-17) der anderen Zeitschlitze 2 - 4 sind Verkehrskanälen zugewiesen, und der folgende Rahmen (Rahmen 18) ist ein Steuerrahmen bzw. Kontrollrahmen, der die Inband-Signalisierungskanäle 403 enthält, die diesen Verkehrskanälen zugeordnet sind. In Fig. 5 ist Zeitschlitz 2, 404 (Fig. 4), des Kontrollrahmens ausführlicher anhand eines Beispiels dargestellt. Gemäß dem erfindungsge mäßen Verfahren wird dieser Zeitschlitz zur Übertragung von Daten bezüglich der Existenz eines gewissen Gruppenanrufs innerhalb des Sendebereichs von gewissen Basisstationen verwendet. Diese Gruppenanrufdaten enthalten mehrere Informationsteile, die in Verbindung mit Fig. 6 genauer beschrieben sind.
- Fig. 5 zeigt ein Beispiel der logischen Kanäle, die in einem Zeitschlitz enthalten sind, der in einen Verkehrskanal eines TDMA-Systems gewandelt ist. Die Figur stellt Rahmen 1 bis 17 dar, die als Verkehrskanäle verwendet werden, sowie Rahmen 18, das heißt, den Kontrollrahmen, der zur Übertragung von Steuerungs- bzw. Kontrollinformationen verwendet wird. Die Figur stellt ebenfalls Zeitschlitz 2, 404, des Kontrollrahmens dar, der in Fig. 4 gezeigt ist. In dem Fall von Fig. 5 wird ein Downlink-Zeitschlitz, das heißt, Informationen von einer Basisstation zu einer Teilnehmerstation, bei einer Frequenz f1 übertragen, und ein Uplink- Zeitschlitz, das heißt, Informationen von einer Teilnehmerstation 200 zu einer Basisstation BS1 - BSN, wird bei einer Frequenz f2 übertragen. Es ist aus Fig. 4 ersichtlich, daß jeder Zeitschlitz zuerst Rahmen 1 bis 17 hat, in denen Zeitschlitze 2 bis 4 als Verkehrskanäle dienen und Zeitschlitz 1 ein Signalisierungskanal CC1 ist. In Rahmen 18 oder dem Kontrollrahmen, ist jeder Zeitschlitz in Unterschlitze oder Blöcke unterteilt. Block 2 beispielsweise enthält einen zugeordneten Signalisierungskanal ASCH [Associated signalling channel]; in diesem Unterschlitz kann beispielsweise eine verkehrskanalspezifische Signalisierung übertragen werden. Bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung wird dieser Unterschlitz zur Übertragung von Informationen bezüglich der Existenz eines gewissen Gruppenanrufs innerhalb des Sendebereichs von gewissen Basisstationen verwendet. Diese Gruppenanrufdaten enthalten mehrere Informationsteile, die genauer in Verbindung mit Fig. 6 beschrieben sind. Dieser verkehrskanalsspezifische Signalisierungskanal kann ferner zur Übertragung von Bestätigungen und Gruppenanruftrennungsnachrichten verwendet werden, die von Teilnehmerstationen gesendet werden; beide dieser Nachrichten sind ausführlicher in Verbindung mit Fig. 7 beschrieben. Anstatt auf einem ASCH können all diese Nachrichten und andere Signalisierung auf einem sogenannten zugeordneten preemptiven Kontrollkanal APCH [associated pre-emptiv control channel] übertragen werden; praktisch heißt die, daß diese Daten in einem Sprachrahmen eines Zeitschlitzes eines Sprachkanals übertragen werden, zum Beispiel in dem Rahmen 17 gemäß Fig. 4. Die gewünschten Signalisierungsnachrichten können daher schnell übertragen werden.
- Fig. 6 zeigt ein Beispiel der Gruppenanrufdaten gemäß der Erfindung, die als eine Anrufinformationsnachricht 600 übertragen werden. Die Gruppenanrufdaten werden typischerweise als eine Anrufinformationsnachricht (D late setup) gesendet, die in Felder unterteilt ist, wobei jedes der Felder einem der Informationsteile entspricht, die zusammen die Gruppenanrufdaten bilden. Die Reihenfolge der Felder in der Nachricht kann frei gewählt werden; die Figur stellt eine geeignete Reihenfolge dar.
- Das erste Feld 601 enthält die Kennung der Nachricht, typischerweise eine Nummer. Das Nachrichtenkennungsfeld ist als Nachricht ID bezeichnet. Das zweite Feld 602 enthält die Kennung jedes Anrufs oder Gruppenanrufs, Anruf ID, beispielsweise eine Nummer. Die Gruppenanrufkennung ermöglicht die Anrufsteuerung in einem Funksystem. Zwei Anrufe können nicht gleichzeitig mit der gleichen Kennung in einem Mobiltelefonnetzwerk bereitgestellt werden.
- Das dritte Feld 603, Basis Dienst, definiert die Art von Basisdiensten. Einzelanruf, Gruppenanruf, bestätigter Gruppenanruf und Rundfunkanruf beziehungsweise Allgemeinanruf sind Beispiele für Basisdienste.
- Das vierte Feld 604, Anrufender, enthält die Kennung des Anrufenden bzw. der anrufenden Stelle oder A-Teilnehmers; diese Kennung wird herkömmlicherweise aus der Telefonnummer erstellt. Das fünfte Feld, 605, Angerufener, definiert den angerufenen Teilnehmer, bei dem es sich entweder um einen einzelnen Teilnehmer oder eine Gruppe von Teilnehmern handeln kann.
- Das sechste Feld, 606, physikalischer Kanal, enthält die Nummer des physikalischen Kanals, der den laufenden Gruppenanruf trägt, auf den sich die Anrufinformationsnachricht bezieht. Die physikalische Kanalnummer entspricht der physikalischen Frequenz, auf der der Gruppenanruf übertragen wird.
- Das siebte Feld, 607, Schlitznummer, definiert den Zeitschlitz, in dem der logische Kanal des Anrufs angesiedelt ist.
- Das achte Feld, 608, Verschlüsselungs Info, zeigt das Verschlüsselungsverfahren an, welches verwendet wird und/oder das Verfahren zum Erhalten des Verschlüsselungsschlüssels.
- Das neunte Feld, 609, Priorität, zeigt die Priorität des Gruppenanrufs an. Die Priorität kann auf den Anruftyp, auf der Priorität der Gruppe oder des Anrufenden oder auf anderen Daten beruhen. Eine Teilnehmerstation kann zur Teilnahme an einem Anruf gezwungen werden, der die höchste Priorität von allen Gruppenanrufen hat, deren Daten die Teilnehmerstation empfangen hat, das heißt, den Gruppenanrufen, an denen es der Teilnehmerstation erlaubt ist, teilzunehmen, oder an einem Anruf mit einer übergeordneten Priorität bzw. Vorrangpriorität. Das letzte Feld 610 der Nachricht ist frei bzw. unbenutzt.
- Fig. 7 ist ein die Funktion des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellendes Signalisierungs- und Ereignisdiagramm 700. Am oberen Rand der Figur sind Teilnehmerstationen MS(A1), MS(A2) und MS(B) sowie eine an die Schalt- und Verwaltungsinfrastruktur SwMI angeschlossene Basisstation BS dargestellt. Im folgenden wird die Errichtung bzw. das Einrichten eines normalen, unbestätigten Gruppenanrufs auf einer Funkstrecke beschrieben. Die Teilnehmerstation MS(A1) wählt die Nummer der Gruppenanrufgruppe aus, zu der Teilnehmer MS(B) gehört. Die ausgewählte Nummer wird in einer Anruf-Aufbau-Nachricht 701 zu dem SwMI übertragen, die den Anruf durch Übertragen einer Anruf-Aufbau-Nachricht 702 zu dem B-Teilnehmer, das heißt, der Teilnehmerstation MS(B) aufbaut. Dieser Austausch von Nachrichten findet auf dem Hauptkontrollkanal der Basisstation BS statt. Ein Gruppenanruf ist folglich zwischen den Teilnehmerstationen MS(A1) und MS(B) errichtet. Nachdem das System den Gruppenanruf eingerichtet hat, sendet es eine Bestätigung 703 zu dem A- Teilnehmer.
- Die Funktion des Gruppenanrufverfahrens der vorliegenden Erfindung in der Praxis wird nachstehend beschrieben. Wenn der A-Teilnehmer wünscht, einen Gruppenanruf unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens aufzunehmen sendet er, in diesem Fall die Teilnehmerstation MS(A2), eine Gruppenanruf-Aufbau-Anforderung 705 zu der SwMi. Die Funksystemvermittlung sendet dann durch Basisstationen BS eine (ausführlicher in Verbindung mit Fig. 6 beschriebene) Anrufinformationsnachricht 706 gemäß der Erfindung zu dem B- Teilnehmer MS(B), der darauffolgend den von dem A- Teilnehmer eingerichteten Gruppenanruf als den Gruppenanruf auswählen kann, an dem er teilnehmen möchte. Wenn der B- Teilnehmer den durch den A-Teilnehmer eingerichteten Gruppenanruf auswählt und der durch die Anrufinformationsnachricht angegebene Gruppenanruf ein bestätigter Gruppenanruf in seiner grundlegenden Art ist, sendet der B-Teilnehmer eine Bestätigung, zum Beispiel eine u Präsenz Nachricht ["u present message"] gemäß dem Stand der Technik, wenn er diesen Gruppenanruf auswählt, um den A-Teilnehmer und das System von seinem Einschalten in den Gruppenanruf zu informieren. Entsprechend sendet der B-Teilnehmer, wenn er sich aus einem bestätigten Gruppenanruf ausschaltet eine u Trenn-Nachricht ["u disconnect message"] zu dem System, um das System dahingehend zu informieren, daß er von dem Gruppenanruf getrennt ist. Beide Nachrichten werden von dem B-Teilnehmer über einen verkehrskanalspezifischen Signalisierungskanal zu dem System übertragen.
- Ferner sendet der A-Teilnehmer erfindungsgemäß, wenn er einen Gruppenanruf freigeben möchte, eine Anruf-Trenn- Nachricht u Trennung ["u disconnect"] 708 zu dem System. Im Ansprechen auf die Anruf-Trenn-Nachricht sendet das System, typischweise dessen Vermittlung oder Systemsteuereinheit, eine Anruf-Freigabe-Nachricht, d Freigabe ["d release"] 709 zu allen Gruppenanrufkanälen, auf denen es zuvor Anrufinformationsnachrichten gesendet hat, das heißt, zu jenen B- Teilnehmern, die an dem Gruppenanruf teilgenommen haben könnten. Beide dieser Nachrichten werden auf einem verkehrskanalspezifischen Signalisierungskanal übertragen, der bei einem TDMA-System ein zugeordneter Kontrollkanal ACCA ist ["associated control channel"]. Ein FDMA-System verwendet eine sogenannte eingebettete Signalisierung.
- Erfindungsgemäß sendet der B-Teilnehmer, wenn ein bestätigter Gruppenanruf betroffen ist und der B-Teilnehmer einen anderen Gruppenanruf auswählt, während er an diesem Gruppenanruf teilnimmt, eine Benachrichtigungsnachricht 711 zu dem System, die die Änderung der Kanäle betrifft, wodurch das System und, falls notwendig, jede Teilnehmerstation, die einen Gruppenanruf begonnen hat, das heißt, A- Teilnehmer, darüber Bescheid weiß, welcher B-Teilnehmer an dem betroffenen Gruppenanruf teilnimmt.
- Fig. 8 ist ein Flußdiagramm, das die Funktion der Gruppenanrufsteuereinheit der in Fig. 1 gezeigten Systemsteuereinheit gemäß der Erfindung darstellt. Die Einrichtung eines Gruppenanrufs beginnt, wenn eine Teilnehmerstation eine Gruppenanruf-Aufbau-Nachricht zu der Systemsteuereinheit, das heißt, der Vermittlung, sendet, 801, wo sie zu der Gruppenanrufsteuereinheit der Vermittlung (Fig. 1, 102) geschaltet wird. Danach sucht die Gruppenanrufsteuereinheit den Speicher nach den zum Errichten des Gruppenanrufs notwendigen Daten ab und sendet auf der Grundlage der in dem Speicher gefundenen Daten Gruppenanruf-Aufbau-Nachrichten zu den korrekten Basisstationen, und über diese, zu den korrekten Teilnehmerstationen. Danach weist die Gruppenanrufsteuereinheit die Schaltmatrix (Fig. 1, 108) an, die gewünschten Kanäle miteinander zu verbinden. Schließlich bestätigt das System die Einrichtung des Gruppenanrufs an den A-Teilnehmer durch Senden einer Bestätigung. Gleichzeitig wird ein Periodenzähler, das heißt, die Zeitsteuereinrichtung 112 der Steuereinheit in Fig. 1 bei 803 angestoßen, um die Zeit von der letzten Übertragung der Anrufinformationsnachricht zu messen. Danach wird bei 805 überprüft, ob es andere laufende Gruppenanrufe gibt; falls nicht, wird der zu diesem Gruppenanruf gehörende Betrieb der Gruppenanrufsteuereinheit beendet. Falls es beobachtet wird, daß es ebenfalls andere laufende Gruppenanrufe gibt, wird der Speicher (Fig. 1, 107) nach Daten für diese Gruppenanrufe abgesucht; auf der Grundlage dieser Daten werden auf den einzurichtenden Gruppenanruf bezogene Anrufinformationsnachrichten zu den Teilnehmern gesendet, die berechtigt sind, an dem einzurichtenden Gruppenanruf teilzunehmen. Die Kanaldaten der Gruppenanrufe, die innerhalb des Sendebereichs des einzurichtenden Gruppenanrufs existieren, werden bei 810 aus diesen Daten ausgewählt. Anhand dieser Kanaldaten wird eine Anrufinformationsnachricht bei 811 auf den ausgewählten Verkehrskanälen zugeordneten Signalisierungskanälen gesendet. Die Anrufinformationsnachricht wird von der Gruppenanrufsteuereinheit über die Schaltmatrix (Fig. 1, 108) und die Schnittstelleneinheit (Fig. 1, 110) der Systemsteuereinheit zu den Basisstationen (Fig. 1, BS1 - BSN) gesendet, welche die Nachrichten über eine Funkstrecke zu den Teilnehmerstationen (Fig. 2, 200) übertragen. Danach endet der Ablauf bei 812. Es sollte beachtet werden, daß Anrufinformationsnachrichten automatisch übertragen werden können, beispielsweise auf eine derartige Weise, daß immer dann, wenn der Periodenzähler oder die Zeitsteuereinrichtung 112 eines Gruppenanrufs abgelaufen ist, eine neue Anrufinformationsnachricht gesendet wird, und die Zeitsteuerung erneut ausgelöst wird. Auf diese Weise können Anrufinformationsnachrichten auch an Teilnehmerstationen gesendet werden, die in den Sendebereich des betreffenden Gruppenanrufs "ge-roamt" sind bzw. sich in diesen hinein bewegt haben, nur nach dem der Gruppenanruf eingerichtet wurde und die auf ihn bezogene Anrufinformationsnachricht gesendet wurde. In diesem Fall wird der Ablauf den vorstehend beschriebenen Schritten folgend fortgesetzt, wenn der Periodenzähler oder die Zeitsteuereinrichtung 112 des Gruppenanrufs abläuft, 804.
- Fig. 9 zeigt ein Flußdiagramm 900, das die Funktion der Steuereinheit 205 der in Fig. 2 dargestellten Teilnehmerstation 200 darstellt, wenn sie eine Anrufinformationsnachricht empfängt. Auf den Empfang einer Anrufinformations nachricht (D_late_setup) bei 901, 902 - deren Inhalt in Verbindung mit Fig. 6 beschrieben und deren Übertragung in Verbindung mit Fig. 8 beschrieben ist - decodiert die Teilnehmerstation bei 902 die Nachricht. Danach wird bei 903 untersucht, ob die Anrufinformationsnachricht zu der korrekten Teilnehmerstation gesendet wurde; falls nicht, 905, endet die Verarbeitung der Nachricht an der Teilnehmerstation 906. Wenn die Anrufinformationsnachricht (D late setup) bei 904 durch die korrekte Teilnehmerstation empfangen wurde, wird bei 907 untersucht, ob die in der Anrufinformationsnachricht enthaltenen Daten neu sind; falls nicht, 908, wird die Verarbeitung der Nachricht bei der Teilnehmerstation bei 909 beendet. Wenn die Anrufinformationsnachricht neu ist, 910, werden die in ihr enthaltenen Daten bei 911 in dem Speicher (Fig. 2, 209) gespeichert. Danach wird bei 911a untersucht, ob sich die Nachricht auf einen Gruppenanrufdienst bezieht, der zu bestätigen ist oder nicht. Wenn sie sich auf einen zu bestätigenden Gruppenanruf bezieht, 912, wird eine Bestätigung bei 913 an das Mobiltelefonsystem, oder SwMI gesendet. Wenn sie sich nicht auf einen zu bestätigenden Gruppenanruf bezieht, wird der Ablauf ohne eine Bestätigung fortgesetzt, 914. Danach wird bei 915 untersucht, ob der Gruppenanruf, auf den sich die Anrufinformationsnachricht bezieht, eine sogenannte übergeordnete Priorität beziehungsweise Vorrangpriorität hat; anders ausgedrückt, sollte sich die Teilnehmerstation selbst auf einen gewissen Gruppenanrufkanal einstellen, ohne daß der Benutzer die Auswahl trifft. Im Fall einer Vorrangpriorität stellt die Teilnehmerstation bei 918 ihre Funkeinheit ein, um diesen Kanal abzuhören. Wenn keine Vorrangpriorität betroffen ist, 917, wird die Anzeige auf die gleiche Weise aktualisiert, 920, wie wenn die Funkeinheit bei 918 aufgrund einer Vorrangpriorität auf einen neuen Kanal eingestellt wurde. Wenn die Anzeige aktualisiert ist, 920, wird die Kennung des Gruppenanrufs, auf den sich die empfangene Anrufinformationsnachricht (D late setup) bezieht, auf der Anzeige (Fig. 3, 303) der Benutzerschnittstelle der Teilnehmerstation angezeigt. Im Fall eines normalen Gruppenanrufs kann der Benutzer der Teilnehmerstation den Gruppenanruf, an dem er teilnimmt, unter Verwendung eins Cursors (Fig. 3, 305) oder möglichen Auswahltasten (Fig. 3, 304) auswählen. Im Fall eins Vorranggruppenanrufs, das heißt, eines mit einer Vorrangpriorität versehenen Gruppenanrufs, wird auf der Anzeige lediglich dargestellt, daß der Gruppenanruf, der abgehört wird, geändert wurde, und die den neuen Gruppenanruf betreffenden Daten werden gleichfalls gezeigt. Selbstverständlich können verschiedene Arten von Prioritäten auftreten, und gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung stellt sich der Empfänger-Sender der Teilnehmerstation selbst ein, um den Gruppenanruf abzuhören, der die höchste Priorität hat.
- Fig. 10 ist ein die Funktion der Steuereinheit der in Fig. 2 dargestellten Teilnehmerstation darstellendes Flußdiagramm, wenn die Teilnehmerstation gemäß der Erfindung einen Gruppenanruf auswählt. Die Steuereinheit 205 beobachtet, 1001, daß eine Gruppenanrufauswahltaste (Fig. 3, 304) der Tastatur 208 der Benutzerschnittstelle bei der Teilnehmerstation 200 betätigt wurde. Die Steuereinheit untersucht bei 1002, ob die Taste betätigt wurde, um einen Gruppenanruf auszuwählen; falls nicht, 1003, endet der Ablauf, 1004. Wenn die Taste zur Auswahl eines Gruppenanrufs betätigt wurde, 1005, wird der Speicher 209 bei 1006 hinsichtlich der Gruppenanrufdaten durchsucht, und die Funkeinheit, das heißt, die Empfänger-Sendeeinheit RXTX 202 wird bei 1007 auf den korrekten Kanal eingestellt. Danach wird bei 1008 untersucht, ob eine die Änderung von Kanälen betreffende Bestätigung erforderlich ist, das heißt, ob die Gruppenanrufe, auf die sich die Änderung von Kanälen bezieht, Gruppenanrufe sind, die zu bestätigen sind. Falls eine Bestäti gung erforderlich ist, 1009, wird eine geeignete Bestätigung bei 1010 zu dem System oder SwMI gesendet. Die Bestätigung kann die Kennung des Gruppenanrufs enthalten, von dem sich die Teilnehmerstation getrennt hat, oder die des Gruppenanrufs, in den sie sich eingeschaltet hat. Danach wird die Anzeige 207 bei 1012 aktualisiert. Entsprechend schreitet das Verfahren direkt zur Aktualisierung der Anzeige 207 in einem Fall fort, bei dem ein Gruppenanruf nicht zu bestätigen ist, 1011, wonach der Ablauf bei 1013 beendet wird.
- Fig. 11 ist ein Flußdiagramm, welches die Funktion der Steuereinheit der in Fig. 2 gezeigten Teilnehmerstation darstellt, wenn die Teilnehmerstation 200 bei 1101 eine Gruppenanruffreigabenachricht gemäß der Erfindung erhält. In diesem Fall wird bei 1102 untersucht, ob die empfangene Freigabenachricht sich auf einen Gruppenanruf bezieht, in den die betreffende Teilnehmerstation eingeschaltet ist oder eingeschaltet worden sein könnte. Falls nicht, 1103, endet die Verarbeitung der Freigabenachricht seitens der Teilnehmerstation bei 1104. Wenn die Freigabenachricht für die Teilnehmerstation relevant ist, 1105, wird darauffolgend bei 1106 untersucht, ob die Funkeinheit oder der Empfänger-Sender 202 auf diesen Anruf eingestellt ist. Wenn der Empfänger-Sender nicht auf diesen Anruf eingestellt ist, 1108, wird die Kennung des durch die Freigabenachricht angezeigten Gruppenanrufs bei 1109 aus der Anzeige entfernt und die entsprechenden Daten werden bei 1110 aus dem Speicher entfernt. Danach wird die Verarbeitung der Freigabenachricht beendet. Wenn die Funkeinheit oder der Empfänger- Sender 202 auf diesen Gruppenanruf eingestellt ist, 1107, wird eine normale Anruffreigabefunktion bei 1111 ausgeführt, woraufhin bei 1112 überprüft wird, ob die betreffende Teilnehmerstation sich in einen anderen Gruppenanruf einschalten kann. Falls nicht, 1113, wird die Verarbeitung der empfangenen Gruppenanrufnachricht beendet. Wenn dieselbe Teilnehmerstation an einem anderen Gruppenanruf als dem, auf den sich die empfangene Freigabenachricht bezieht, teilnehmen kann, 1114, werden diese anderen Gruppenanrufe bei 1115 nach dem Gruppenanruf mit der höchsten Priorität durchsucht und der Empfänger-Sender der Teilnehmerstation wird bei 1116 auf einen diesem Gruppenanruf zugeordneten Kanal eingestellt. Danach wird bei 1117 untersucht, ob der betreffende Gruppenanruf eine Bestätigung erfordert; falls dies der Fall ist, 1118, wird bei 1120 eine Bestätigung an das System gesendet, das heißt, daß die SwMI darüber informiert wird, daß die Teilnehmerstation sich in einen neuen Gruppenanruf eingeschaltet hat. Dementsprechend schreitet das Verfahren, wenn keine Bestätigung erforderlich ist, 1119, direkt zur Aktualisierung der Anzeige fort, was auf die gleiche Weise wie nach Schritt 1118 erfolgt. Die Anzeige der Teilnehmerstation wird auf eine derartige Weise aktualisiert, daß die Kennung des alten Gruppenanrufs entfernt wird und diejenige des Gruppenanrufs, an dem die Teilnehmerstation begonnen hat teilzunehmen, auf irgendeine Weise angezeigt wird, so daß der Benutzer der Teilnehmerstation weiß, in welchen Gruppenanruf die Teilnehmerstation derzeit eingeschaltet ist. Danach endet der Ablauf bei 1122.
- Fig. 12 veranschaulicht eine Art und Weise zur Übertragung einer Anrufinformationsnachricht gemäß der Erfindung anhand der Verwendung eines Inband-Signalisierungskanals, der einem Verkehrskanal in einem Frequenzmultiplexsystem zugeordnet ist, das heißt, einem FDMA-System; kanalspezifische Signalisierung ist in jedem Zeitschlitz der Frequenzmultiplex-Verkehrskanäle implementiert. Die bei einer gewissen Frequenz zu übertragende Information wird auf eine derartige Weise zeitlich gemultiplext, daß Sprache 1102 (SPRACHE) in einer Zeitperiode und Signalisierung 1201 (SIGNALISIERUNG) in einer anderen übertragen wird. Die Signalisierung kann beispielsweise eine Anrufinformationsnachricht sein, die in Verbindung mit Fig. 6 beschrieben ist.
- Die Zeichnung und die sich darauf beziehende Beschreibung sind lediglich zur Darstellung des erfinderischen Konzepts erstellt. In Einzelheiten können das Gruppenanrufverfahren die Systemsteuereinheit und Teilnehmerstation gemäß der vorliegenden Erfindung innerhalb des Umfangs der beigefügten Patentansprüche verändert werden. Obwohl die Erfindung vorstehend im wesentlichen in Verbindung mit PMR-Systemen beschrieben wurde, kann sie gleichfalls in anderen Telekommunikationssystemen eingesetzt werden.
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