DE69405638T2 - Herstellungsverfahren einer festen kosmetischen Zusammensetzung mit Hilfe von Gips und so hergestellte kosmetische Zusammenstellung - Google Patents

Herstellungsverfahren einer festen kosmetischen Zusammensetzung mit Hilfe von Gips und so hergestellte kosmetische Zusammenstellung

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer festen kosmetischen Zusammensetzung mit Hilfe von Gips und eine nach diesem Verfahren erhaltene kosmetische Zusammensetzung.
  • Es ist bekannt, kosmetische Zusammensetzungen, die in fester Form vorliegen, mit Hilfe von Gips herzustellen. Es kann sich bei diesen kosmetischen zusammensetzungen insbesondere um Lidschatten, wangen-Rouge, Gesichts- oder Körperpuder handeln; sie können in Pflegestift-, Zeichenstift- oder Riegelform vorliegen. Der Gebrauch von Gips zur Herstellung dieser festen Zusammensetzungen ist beispielsweise in der EP-A 0 036 698 beschrieben. Bei den bekannten Verfahren wird eine gipshaltige Phase mit einer wäßrigen Phase vermischt, um eine formbare Paste zu erhalten, wobei die Hydratationsreaktion des Gipses (Calciumsulfat-Hemihydrat) zu Calciumsulfat-Dihydrat die Verfestigung der Zusammensetzung bewirkt. Der Gebrauch von Gips als Verfestigungsmittel ist von Vorteil, da sich so der Kompaktierungsvorgang, der in der Regel benötigt wird, um ausgehend von pulverförmigen Produkten eine Zusammensetzung in fester Form zu erhalten, durch einen Formgußvorgang ersetzen läßt, dessen Durchführung einfacher ist, weniger kostet und mit dem sich mannigfaltigere Formen erzielen lassen. Die US-A-5 049 376 und die US-A 4 724 138 beschreiben beispielsweise die Herstellung einer festen kosmetischen Zusammensetzung mit Hilfe von Gips aus einem pulverförmigen Gemisch, das keine Fettkörper enthält.
  • Der Gebrauch von Gips zur Herstellung einer festen kosmetischen Zusammensetzung ist jedoch problematisch: Es ist schwierig, in eine derartige Zusammensetzung schwer benetzbare hydrophobe Grundstoffe einzubringen, die ftir die kosmetische Qualität fertiger Produkte jedoch unbedingt vorhanden sein müssen. Beispielsweise ist es nämlich erforderlich, Fettkörper oder Substanzen mit den Eigenschaften von Fettkörpern, wie mit Fettkörper überzogene Pulver, einzubringen, um der kosmetischen Zusammensetzung Auftragekomfort und Haftung auf der Haut zu verleihen; häufig ist es wünschenswert, auch hydrophobe Pulver wie Talk einzubringen, um der Zusammensetzung Gleitfähigkeit zu verleihen. Sind diese hydrophoben Substanzen vorhanden, läßt sich das Pulver schlecht benetzen, was eine gewisse Heterogenität der verfestigten Zusammensetzung nach sich zieht. Nach dem Trocknen enthält das Produkt Körner oder Agglomerate, die beim Auftragen stören, oder es enthält aufgrund von Lufteinschlüssen beim Vermischen der Zusammensetzung mit Wasser sogar Zwischenräume, wodurch das geformte Produkt brüchig und in seinem Aussehen beeinträchtigt werden kann.
  • Um diesen Nachteil zu vermeiden, hat man in der WO-86 00 798 vorgeschlagen, Fettkörper als Emulsion in Wasser einzubringen. Dieses Verfahren benötigt also einen zusätzlichen Schritt zur Emulgierung der Fettkörper. Außerdem erhöht sich die Menge notwendiger oberflächenaktiver Mittel sehr stark, sobald man hydrophobe pulverförmige Füllstoffe verwendet, da man oberflächenaktive Mittel sowohl zum Emulgieren der Fettkörper als auch zum Benetzen der hydrophoben Pulver einbringen muß. Darüber hinaus ist das erhaltene feste Produkt nicht zufriedenstellend, da es weich und brüchig ist. Man hat ebenfalls vorgeschlagen, die Fettkörper in einem Lösungsmittel (siehe EP-A-0 095 889) zu dispergieren: Die Anwesenheit eines Lösungsmittels stört jedoch das Abbinden des Gipses; zudem ist das Problem des Benetzens beim Mischen mit der wäßrigen Phase nicht gelöst.
  • Erfindungsgemäß hat man festgestellt, daß beim Mischen einer wäßrigen Phase mit einem nahezu pulverförmigen Gemisch, welches Gips, hydrophobe Substanzen und einen ausreichenden Anteil an hydrophilen pulverförmigen Substanzen enthält, das Benetzen des pulverförmigen Gemisches zufriedenstellend ist, ohne daß es erforderlich ist, erhebliche Mengen an oberflächenaktivem Mittel zuzugeben; außerdem weist die erhaltene feste Zusammensetzung weder Zwischenräume noch Agglomerate auf. Darüber hinaus ist es ein Vorteil dieses Verfahrens, daß sich erhöhte Anteile an "verteilenden" Füllstoffen in die Zusammensetzungen einbringen lassen, wie Kieselerde- und Silikonkügelchen oder expandierte Mikrosphären aus thermoplastischem Material mit einer spezifischen Masse von 15 bis 200 kg/m³, wie diejenigen, die aus Acrylnitril/Vinylidenchlorid/Methylmethacrylat-Terpolymer hergestellt sind und durch die Firma "CASCO- NOBEL" unter der Bezeichnung "EXPANCEL 551 DE" vertrieben werden.
  • Um zu bestimmen, ob ein pulverförmiger Stoff erfindungsgemäß "hydrophob" oder "hydrophil" ist, führt man den nachfolgend beschriebenen Test aus. Man füllt ein Reagenzglas von 20 mm Durchmesser mit 20 ml Wasser. Man gibt 2 g Pulver in das Reagenzglas ohne zu schütteln und beobachtet das Verhalten des Pulvers bis zu 5 Minuten. Falls das Pulver vollständig an der Oberfläche bleibt, gilt es als "hydrophob". Andernfalls gilt es als "hydrophil".
  • Erfindungsgemäß kann man entweder die Gesamtheit der verschiedenen, das pulverförmige Gemisch ausmachenden Substanzen vermischen oder eine Vormischung aus den verschiedenen hydrophoben Substanzen und eine Vormischung aus den verschiedenen hydrophilen Substanzen herstellen. Welche Herstellungsart auch immer verwendet wird, in der nachfolgenden Beschreibung wird die Gesamtheit der hydrophoben Substanzen mit dem Ausdruck "hydrophobe Fraktion" und die Gesamtheit der hydrophilen Substanzen mit dem Ausdruck "hydrophile Fraktion" bezeichnet.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung einer festen kosmetischen Zusammensetzung mit Hilfe von Gips, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man:
  • - ein pulverförmiges Gemisch (P) mit folgenden Bestandteilen herstellt:
  • 1) Calciumsulfat-Hemihydrat (CaSO&sub4;, 1/2 H&sub2;O) in Pulverform,
  • 2) einer hydrophoben Fraktion (FO), die wenigstens einen aus Mineralölen, Tierölen, Pflanzenölen, Estern einer Carbonsäure mit einem C&sub1;&sub0;-C&sub2;&sub2;-Fettalkohol oder einem niederen Alkohol, Fettalkoholen, Silikonölen, Silikongummis, Silikonwachsen sowie fluorierten Ölen und deren Derivaten ausgewählten Fettkörper und/oder wenigstens einen pulverförmigen Stoff umfaßt, der durch chemisches Aufpfropfen oder Umhüllen so behandelt worden ist, daß ihm hydrophobe Eigenschaften verliehen werden,
  • 3) einer hydrophilen Fraktion (FI) in Pulverform, wobei das Gewichtsverhältnis FI/FO 0,08 bis 7,5 und vorzugsweise 0,40 bis 3,25 beträgt;
  • - eine wäßrige Phase (PA) in flüssiger Form herstellt;
  • - das pulverförmige Gemisch (P) mit der wäßrigen Phase (PA) in einem Gewichtsverhältnis P/PA von 0,2 bis 2 und vorzugsweise von 0,5 bis 1,5 so miteinander verknetet, daß man ein giesfähiges Gemisch erhält;
  • - das giesfähige Gemisch in eine Form gibt;
  • - dieses durch Hydratation des Calciumsulfat-Hemihydrates zum Calciumsulfat-Dihydrat (CaSO&sub4;, 2H&sub2;O) fest werden läßt und aus der Form nimmt.
  • Das erfindungsgemäß verwendete Calciumsulfat-Hemihydrat kann in α-Form und/oder in β-Form vorliegen. Es kann mit wenigstens einem Mittel zur Modifizierung der Abbindezeit vermischt werden, wie Verzögerungsmitteln, beispielsweise Natriumcitrat, oder Beschleunigungsmitteln, beispielsweise Gips und Natriumsulfate. Die vorhandene Menge an Calciumsulfat- Hemihydrat beträgt zweckmäßigerweise 15 bis 35 Gew.-% und vorzugsweise 20 bis 30 Gew.-% des pulverförmigen Gemisches (P).
  • Die hydrophobe Fraktion (FO) enthält zwingend wenigstens einen Fettkörper und/oder wenigstens ein Pulver, das durch chemisches Aufpfropfen oder Umhüllen so behandelt worden ist, daß ihm die kosmetischen Eigenschaften eines Fettkörpers verliehen werden.
  • Als Fettkörper verwendet man all diejenigen, die im allgemeinen in kosmetischen Zusammensetzungen eingesetzt werden. Von diesen Fettkörpern können Öle mineralischen Ursprungs, wie Vaselinöl; Öle tierischen Ursprungs, wie Lanolin; Öle pflanzlichen Ursprungs, wie Jojobaöl; Ester einer Carbonsäure mit einem C&sub1;&sub0;-C&sub2;&sub2;-Fettalkohol oder einem niederen Alkohol, wie Triisocetylcitrat, Isopropylmyristat, Tridecylneopentanoat; Fettalkohole, wie Oleylalkohol, Isostearylalkohol, Octyldodecanol; Silikonöle, -gummis oder -wachse, wie Alkyldimethicone; fluorierte Öle und deren Derivate, insbesondere silikonierte, genannt werden.
  • Erfindungsgemäß können die Fettkörper wenigstens ein Additiv und/oder wenigstens einen fettlöslichen kosmetischen Wirkstoff enthalten. Von diesen Additiven oder Wirkstoffen können Polymere, wie Hexadecen/Vinylpyrrolidon-Copolymer, Sonnenfilter, Parfums, Konservierungsmittel, Antioxidantien und fettlösliche Vitamine genannt werden.
  • Pulver, die durch chemisches Aufpfropfen oder Umhüllen behandelt worden sind, um ihnen die kosmetischen Eigenschaften von Fettkörpern zu verleihen, stellen pulverförmige Produkte hydrophober oder hydrophiler Natur dar, die mit hydrophoben Produkten behandelt worden sind, von denen beispielsweise Silikone, Lipoaminosäuren, Metallseifen, fluorierte Derivate, Mineralöle, Lecithin, Isopropyltriisostearoyltitanat, Polyethylen und Collagen und die Derivate davon genannt werden können.
  • Die hydrophobe Fraktion (FO) kann gegebenenfalls Pulver enthalten, die von Natur aus hydrophob sind, d.h. ohne daß es erforderlich wäre, sie zu behandeln, wie:
  • - Talk, das ist ein hydratisiertes Magnesiumsilikat,
  • - Pulver hydrophober Polymere, wie Pulver aus Polyamiden vom Nylontyp, beispielsweise dasjenige, das unter der Bezeichnung "ORGASOL 2002 ED NAT COS" durch die Firma "ATOCHEM" vertrieben wird, Polyethylenpulver, beispielsweise dasjenige, das unter der Bezeichnung "COATHYLENE HA 1681" durch die Firma "PLAST LABOR" vertrieben wird; expandierte Mikrosphären aus thermoplastischem Material, beispielsweise diejenigen, die unter der Bezeichnung "EXPANCEL 551 DE" durch die Firma "CASCO-NOBEL" vertrieben werden, polyfluorierte Pulver insbesondere aus Polytetrafluorethylen, beispielsweise diejenigen, die unter der Bezeichnung "MP 1400" durch die Firma "DU PONT DE NEMOURS" vertrieben werden, Silikonpulver, beispielsweise diejenigen, die unter der Bezeichnung "TOSPEARL" durch die Firma "TOSHIBA" vertrieben werden, Pulver aus Acrylcopolymer, wie diejenigen, die unter der Bezeichnung "POLYTRAP Q5 6603" durch die Firma "DOW CHEMICAL" vertrieben werden, oder auch Polystyrolpulver, wie diejenigen, die unter der Bezeichnung "POLYSPHERE 3 000 SP" durch die Firma "PRESPERSE" vertrieben werden,
  • - Lipoaminosäuren, beispielsweise Lauroyllysin,
  • - Bornitrit, und
  • - Metallseifen von C&sub8;-C&sub2;&sub2;-Carbonsäuren, insbesondere C&sub1;&sub2;-C&sub1;&sub8;- Carbonsäuren, beispielsweise Zink- und Magnesiumstearate, Zinklaurat oder Magnesiummyristat.
  • In der hydrophoben Fraktion (FO) beträgt der Anteil an Fettkörper(n) und/oder behandeltem(n) pulverförmigem(n) Stoff(en) wenigstens 1 Gew.-%. Der Anteil an hydrophober Fraktion (FO) beträgt 10 bis 60 Gew.-% und vorzugsweise 20 bis 45 Gew.-% des pulverförmigen Gemisches (P).
  • Die hydrophile Fraktion (FI) enthält vorteilhafterweise wenigstens einen unbehandelten, hydrophilen, ungefärbten Füllstoff und/oder wenigstens einen hydrophilen, behandelten, ungefärbten Füllstoff und/oder wenigstens ein Pigment.
  • Von den hydrophilen, ungefärbten Füllstoffen können genannt werden:
  • - Glimmer, das sind Aluminium- und Kaliumsilikate unterschiedlicher Zusammensetzungen natürlichen Ursprungs, wie Muscovit, Phlogopit, Lepidolit, Biotit und Sericit, oder synthetischen Ursprungs,
  • - Bismutoxichlorid,
  • - Kieselerden, die als Plättchen oder Kugeln vorliegen können, wie Kieselerde, die unter der Bezeichnung "SILICA BEADS SB 700" durch die Firma "MIYOSHI" vertrieben wird,
  • - Pulver hydrophiler Polymere synthetischen Ursprungs, wie Polyacrylate, beispielsweise dasjenige, das unter der Bezeichnung "MICROPEARL M 100" durch die Firma "MATSUMOTO" vertrieben wird, Acrylpolyamide, wie diejenigen, die durch die Firma "ORIS" vertrieben werden, Polyurethane, wie diejenigen, die unter der Bezeichnung "PLASTIC POWDER D 800" durch die Firma "TOSHIKI" vertrieben werden, oder solche, die natürlichen Ursprungs sind, wie Celluloseoder Stärkederivate, beispielsweise porose Mikrosphären aus Cellulose,
  • - Kaolin, das ist ein hydratisiertes Aluminiumsilikat,
  • - Hydroxylapatit,
  • - Zink- oder Titanoxide wegen ihrer Deckfähigkeit, wobei diese Produkte insbesondere aufgrund ihrer filtrierenden Wirkung im Nanopigment-Zustand verwendet werden können,
  • - Calciumcarbonat und
  • - Magnesiumcarbonat und -hydrogencarbonat, welche das Fixieren von Parfums erleichtern.
  • Die hydrophilen, behandelten Füllstoffe stellen pulverförmige Stoffe dar, die, um deren Oberfläche hydrophil zu machen, durch chemisches Aufpfropfen oder Umhüllen mit Hilfe von Stoffen behandelt worden sind, wie Chitosan, Titandioxid, Kieselerde oder hydrophilen Polymeren, insbesondere Polysulfon säureestern oder quaternärem Polyammonium.
  • Jedes in der Kosmetik brauchbare, hydrophile, farbige Pigment kann verwendet werden. Dies können mineralische, organische oder umhüllte oder nicht-umhüllte, perlmuttartige Pigmente sein. Von den mineralischen Pigmenten können beispielsweise genannt werden:
  • - schwarze, gelbe, rote und braune Eisenoxide, die in dem Farbindex unter den Referenzen CI 77499, CI 77492 und CI 77491 kodifiziert sind;
  • - Manganviolett (CI 77742);
  • - Ultramarinblau (CI 77007);
  • - Ultramarinviolett (CI 77007);
  • - Chromoxid (CI 77288);
  • - hydratisiertes Chromoxid (CI 77289); und
  • - Ferritblau (CI 77510).
  • Von den organischen Pigmenten können insbesondere die folgenden genannt werden:
  • - D & C Rot-Nr. 3 (CI 45430 : 1)
  • - D & C Rot-Nr. 6 (CI 15850 : 2)
  • - D & C Rot-Nr. 7 (CI 15850 : 1)
  • - D & C Rot-Nr. 9 (CI 15585 : 1)
  • - D & C Rot-Nr.13 (CI 15630 : 3)
  • - D & C Rot-Nr.19 (CI 45170)
  • - D & C Rot-Nr.21 (CI 45380 : 2)
  • - D & C Rot-Nr.27 (CI 45410 : 1)
  • - D & C Rot-Nr.30 (CI 73360)
  • - D & C Rot-Nr.36 (CI 12085)
  • - Ruß (CI 77266) und Lacke auf Chochenillenkarmin-Basis (CI 75470).
  • Die perlmuttartigen Pigmente können insbesondere unter den weißen perlmuttartigen Pigmenten ausgewählt werden, wie mit Titanoxid oder Bismutoxichlorid überzogener Glimmer. Man kann auch farbige perlmuttartige Pigmente verwenden, wie mit Eisenoxiden gefärbter Titanglimmer, mit Ferritblau oder Chromoxid gefärbter Titanglimmer, mit einem organischen Pigment vom vorbezeichneten Typ gefärbter Titanglimmer, sowie perlmuttartige Pigmente auf Bismutoxichlorid-Basis.
  • Der Anteil an hydrophiler Fraktion (FI) beträgt in der Regel 5 bis 75 Gew.-% und vorzugsweise 25 bis 60 Gew.-% des pulverförmigen Gemisches (P).
  • Das pulverförmige Gemisch (P) kann gegebenenfalls wenigstens ein oberflächenaktives Mittel enthalten, das beim Benetzen und beim Dispergieren des pulverförmigen Gemisches behilflich sein kann. Das oberflächenaktive Mittel kann nichtionisch, wie ethoxylierte Sorbitanester, kationisch, wie quaternäre Ammoniumsalze, oder amphoter, wie Betainderivate, sein. Die eingebrachte Menge an oberf lächenaktivem Mittel beträgt nicht mehr als 5 Gew.-% des pulverförmigen Gemisches (P).
  • Die wäßrige Phase (PA) enthält zwingend soviel Wasser, daß der Gips zu Calciumsulfat-Dihydrat hydratisiert wird. Sie enthält gegebenenfalls wenigstens ein in Wasser lösliches oder dispergierbares Additiv. Es kann sich um folgende Additive handeln:
  • - wasserlösliche kosmetische Wirkstoffe, wie Glycerin, Polyethylenglycol, Sonnenfilter oder wasserlösliche Hilfsstoffe, wie Konservierungsmittel und Antioxidantien;
  • - wasserlösliche oder wasserdispergierbare Polymere, wie quaternäre Polyammonium-Verbindungen, Polyacrylate, Vinylpyrrolidon-Derivate, Chitosan oder Polyholoside, wobei diese Polymere als Latex eingebracht werden können;
  • - wasserlösliche oder wasserdispergierbare Wachse, wie Silikonpolyether oder dispergierbares Polyethylen;
  • - in Wasser lösliche oder dispergierbare oberflächenaktive Mittel, die nicht-ionisch, kationisch oder amphoter sein können, beispielsweise Dimethiconcopolyole und Ether ethoxylierter Fettalkohole.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch die feste kosmetische Zusammensetzung, die Gips enthält, welche nach dem oben beschriebenen Verfahren erhalten worden ist.
  • Diese Zusammensetzung enthält 15 bis 35 Gew.-% und vorzugsweise 20 bis 30 Gew.-% Calciumsulfat-Dihydrat (CaSO&sub4;,2H&sub2;O); 10 bis 60 Gew.-% und vorzugsweise 20 bis 45 Gew.-% der oben beschriebenen hydrophoben Fraktion (FO); 5 bis 75 Gew.-% und vorzugsweise 20 bis 65 Gew.-% der oben beschriebenen hydrophilen Fraktion (FI), den (oder die) Fettkörper und/oder den (oder die) pulverförmigen Stoff(e), der (die) durch chemisches Aufpfropfen oder Umhüllen behandelt worden ist (sind), um hydrophob zu werden, dessen (deren) Anteil wenigstens 0,1 Gew.-% der Zusammensetzung beträgt.
  • Diese Zusammensetzung enthält gegebenenfalls höchstens 10 Gew.-% Tensid und/oder höchstens 10 Gew.-% kosmetische Additive, die zuvor in Wasser dispergiert oder solubilisiert worden sind, und/oder höchstens 10 Gew.-% eines Mittels zur Modifizierung der Abbindezeit.
  • Die nachfolgend beschriebenen Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu beschränken.
  • BEISPIEL 1: Wangen-Rouge
  • Man stellt ein pulverförmiges Gemisch (P) mit der folgenden Formulierung (in g) her:
  • 1) Gips (CaSO&sub4;, 1/2 H&sub2;O) ... 25
  • 2) Hydrophobefraktion(FO) ... 40 davon:
  • - Talk ... 25
  • - mit Lauroyllysin umhüllter Talk, der unter der Bezeichnung "EP 90025 TALC TREATED" durch die Firma "MEARL" vertrieben wird ... 10
  • - expandierte Mikrosphären, die unter der Bezeichnung "EXPANCEL 551 DE" durch die Firma "CASCO-NOBEL" vertrieben werden ... 5
  • 3) Hydrophile Fraktion (FI) ... 35 davon:
  • - Glimmer ... 24
  • - Calciumcarbonat ... 5
  • - Titandioxid ... 2
  • - rotes Eisenoxid ... 3,5
  • - schwarzes Eisenoxid ... 0,5
  • Das Gewichtsverhältnis FI/FO beträgt 0,87.
  • Gleichzeitig stellt man eine wäßrige Phase (PA) mit der folgenden Formulierung (in g) her:
  • - Wasser ... 165
  • - Tensid, das unter der Bezeichnung "GLUCQUAT 100" durch die Firma "AMERCHOL" vertrieben wird ... 4,5
  • - Konservierungsmittel ... 0,1
  • Man mischt das pulverförmige Gemisch (P) und die wäßrige Phase (PA) 5 Minuten in einem Mischer unter langsamer Bewegung; man erhält eine fluide Paste, die man in eine Form gießt. Nach 12 Stunden nimmt man den erhaltenen Stift aus der Form und läßt ihn trocknen. Man erhält ein Wangen-Rouge mit der folgenden Zusammensetzung (in Gew.-%):
  • - Calciumsulfat-Dihydrat ... 23,9
  • - Talk ... 23,9
  • - mit Lauroyllysin umhüllter Talk, der unter der Bezeichnung "EP 90025 TALC TREATED" durch die Firma "MEARL" vertrieben wird ... 9,6
  • - expandierte Mikrosphären, die unter der Bezeichnung "EXPANCEL 551 DE" durch die Firma "CASCO-NOBEL" vertrieben werden ... 4,8
  • - Glimmer ... 22,9
  • - Calciumcarbonat ... 4,8
  • - Titandioxid ... 1,9
  • - rotes Eisenoxid ... 3,5
  • - schwarzes Eisenoxid ... 0,5
  • - Tensid, das unter der Bezeichnung "GLUCQUAT 100" durch die Firma "AMERCHOL" vertrieben wird ... 4,3
  • - Konservierungsmittel ... 0,1
  • Das erhaltene Wangen-Rouge enthält weder Aggregate noch Zwischenräume; es ist hart aber streichfähig und kann leicht aufgetragen werden.
  • BEISPIEL 2: Gesichtspuder
  • Wie in Beispiel 1 stellt man eine Paste mit der nachfolgend angegebenen Formulierung (in Gramm) her, die nach Formung und Trocknung ein trockenes Endprodukt mit der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung (in Gew.-%) liefert:
  • * in Form von (CaSO&sub4;, 2H&sub2;O)
  • Das erhaltene Produkt liegt nach Formung und Trocknung als bauchiger Riegel vor, der mit einer Puderquaste benutzt werden kann; es enthät weder Agglomerate noch Zwischenräume. Die Paste kann auch zu einem Zeichenstift geformt werden, der gegen Augenringe verwendet werden kann.
  • BEISPIEL 3: Gesichtspuder
  • Wie in Beispiel 1 stellt man eine Paste mit der nachfolgend angegebenen Formulierung (in Gramm) her, die nach Formung und Trocknung ein trockenes Endprodukt mit der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung (in Gew.-%) liefert:
  • * in Form von (CASO&sub4;, 2H&sub2;O)
  • Das erhaltene Puder liegt als rechteckiger Riegel vor, der mit einer Puderquaste oder einem Pinsel benutzt werden kann, und weist weder Agglomerate noch Zwischenräume auf.
  • BEISPIEL 4: Lidschatten
  • Wie in Beispiel 1 stellt man eine Paste mit der nachfolgend angegebenen Formulierung (in Gramm) her, die nach Formung und Trocknung ein trockenes Endprodukt mit der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung (in Gew.-%) liefert:
  • * in Form von (CaSO&sub4;, 2H&sub2;O)
  • Die erhaltene Schminke liegt als bauchige Pastille vor, die mit dem Finger oder mit einem Applikator benutzt werden kann, und weist weder Agglomerate noch Zwischenräume auf.

Claims (24)

1. Verfahren zur Herstellung einer festen kosmetischen Zusammensetzung mit Hilfe von Gips, dadurch gekennzeichnet, daß man:
- ein pulverförmiges Gemisch (P) aus folgenden Bestandteilen herstellt:
1) Calciumsulfat-Hemihydrat (CaSO&sub4;, 1/2 H&sub2;O) in Pulverform,
2) einer hydrophoben Fraktion (FO), die wenigstens einen unter Mineralölen, Tierölen, Pflanzenölen, Estern einer Carbonsäure mit einem C&sub1;&sub0;-C&sub2;&sub2;-Fettalkohol oder mit einem niederen Alkohol, Fettalkoholen, Silikonölen, Silikongummis, Silikonwachsen sowie fluorierten Ölen und deren Derivaten ausgewählten Fettkörper und/oder wenigstens einen pulverförmigen Stoff umfaßt, der durch chemisches Aufpfropfen oder Umhüllen so behandelt worden ist, daß ihm hydrophobe Eigenschaften verliehen werden,
3) einer hydrophilen Fraktion (FI) in Pulverform, wobei das Gewichtsverhältnis FI/FO 0,08 bis 7,5 beträgt;
- eine wäßrige Phase (PA) in flüssiger Form herstellt;
- das pulverförmige Gemisch (P) und die wäßrige Phase (PA) in einem Gewichtsverhältnis P/PA von 0,2 bis 2 so miteinander verknetet, daß man ein gießfähiges Gemisch erhält;
- das gießfähige Gemisch in eine Form gibt;
- dieses durch Hydratation des Calciumsulfat-Hemihydrates zum Calciumsulfat-Dihydrat (CaSO&sub4;, 2H&sub2;O) fest werden läßt und aus der Form nimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das pulverförmige Gemisch (P) und die wäßrige Phase (PA) in einem Gewichtsverhältnis von 0,5 bis 1,5 miteinander verknetet.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mit der wäßrigen Phase (PA) soviel Wasser in das Gemisch (P) miteinbringt, daß das gesamte Calciumsulfat-Hemihydrat zum Calciumsulfat-Dihydrat hydratisiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gewichtsverhältnis von hydrophiler Fraktion (FI) zu hydrophober Fraktion (FO) von 0,40 bis 3,25 wählt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Calciumsulfat-Hemihydrat mit wenigstens einem Mittel zur Modifizierung der Abbindezeit vermischt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumsulfat-Hemihydrat 15 bis 35 Gew.-% des pulverförmigen Gemisches (P) ausmacht.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fettkörper wenigstens einen fettlöslichen Wirkstoff und/oder wenigstens ein Additiv enthält.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die pulverförmigen, durch chemisches Aufpfropfen oder Umhüllen behandelten Stoffe unter Pulvern auswählt, die mit Silikonen, Lipoaminosäuren, Metallseifen, fluorierten Derivaten, Mineralölen, Lecithin, Isopropyltriisostearoyltitanat, Polyethylen und Collagen und dessen Derivaten behandelt worden sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophobe Fraktion (FO) des pulverförmigen Gemisches (P) wenigstens einen hydrophoben pulverförmigen Stoff enthält, der nicht durch Aufpfropfen oder Umhüllen behandelt worden ist und unter Talk, Pulvern aus hydrophoben Polymeren, Lipoaminosäuren, Bornitrid und Metallseifen von C&sub8;-C&sub2;&sub2;-Carbonsäuren ausgewählt ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulver aus hydrophoben Polymeren unter Polyamidpulvern, Polyethylenpulvern, expandierten Mikrosphären aus thermoplastischem Material, polyfluorierten Pulvern, Silikonpulvern, Pulvern aus Acrylcopolymeren und Polystyrolpulvern ausgewählt sind.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das hydrophobe Polymer ein Acrylnitril/Vinylidenchlorid/Methylmethacrylat-Terpolymer ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der (die) Fettkörper und/oder der (die) behandelte(n) pulverförmige(n) Stof f(e) wenigstens 1 Gew.-% der hydrophoben Fraktion (FO) ausmacht (ausmachen).
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophobe Fraktion (FO) 10 bis 60 Gew.-% des pulverförmigen Gemisches (P) ausmacht.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bestandteile der hydrophilen Fraktion (FI) unter unbehandelten hydrophilen ungefärbten Füllstoffen, hydrophilen behandelten ungefärbten Füllstoffen und umhüllten oder nicht-umhüllten Pigmenten auswählt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß man die hydrophilen ungefärbten Füllstoffe unter Glimmern, Bismutoxichlorid, Kieselerden, Pulvern aus hydrophilen Polymeren, Kaolin, Hydroxyapatit, Zinkoxid, Titanoxid, Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat und Magnesiumhydrogencarbonat auswählt.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß man die hydrophilen behandelten ungefärbten Füllstoffe unter Pulvern auswählt, die mit Chitosan, Titandioxid, Kieselerde und hydrophilen Polymeren behandelt sind.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pigmente unter mineralischen, organischen und perlmuttartigen Pigmenten auswählt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophile Fraktion (FI) 5 bis 75 Gew.-% und vorzugsweise 25 bis 60 Gew.-% des pulverförmigen Gemisches (P) ausmacht.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das pulverförmige Gemisch (P) wenigstens ein oberflächenaktives Mittel enthält, das unter nichtionischen, kationischen und amphoteren oberflächenaktiven Mitteln ausgewählt ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Phase (PA) wenigstens ein in Wasser lösliches oder dispergierbares Additiv enthält.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß man das Additiv unter in Wasser löslichen kosmetischen Wirkstoffen, Polymeren, Wachsen und wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren oberflächenaktiven Mitteln auswählt.
22. Feste kosmetische Zusammensetzung, erhältlich nach einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß sie 15 bis 35 Gew.-% Calciumsulfat-Dihydrat (CaSO&sub4;, 2H&sub2;O), 10 bis 60 Gew.-% an Bestandteilen der hydrophoben Fraktion (FO) und 5 bis 75 Gew.-% an Bestandteilen der hydrophilen Fraktion (FI) enthält, wobei der (die) Fettkörper und/oder der (oder die) pulverförmige(n) Stoff(n), der (die) durch chemisches Aufpfropfen oder Umhüllen behandelt worden ist (sind), um hydrophob zu werden, wenigstens 0,1 Gew.-% der Zusammensetzung ausmachen.
23. Zusammensetzung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens 20 bis 30 Gew.-% Calciumsulfat-Dihydrat (CASO&sub4;, 2H&sub2;O), 20 bis 45 Gew.-% an Bestandteilen der hydrophoben Fraktion (FO) und 20 bis 65 Gew.-% an Bestandteilen der hydrophilen Fraktion (FI) enthält.
24. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens 10 Gew.-% an oberflächenaktiven Mitteln und/oder wenigstens 10 Gew.-% an zuvor in Wasser dispergierten oder solubilisierten kosmetischen Additiven und/oder wenigstens 10 Gew.-% eines Mittel zur Modifizierung der Abbindezeit enthält.
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