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Diese Erfindung betrifft Pulverbeschichtungssysteme, und insbesondere Systeme
zum Spritzen von Pulverbeschichtungsmaterial auf Gegenstände, wie z.B.
Autooder andere Fahrzeugkarosserien.
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Das Spritzen von feststoffteilchenhaltigen Materialien zum Beschichten von
Auto- und anderen Fahrzeugkarosserien wird seit einer Reihe von Jahren angewandt,
siehe z.B. US-A-5 095 811. Das Spritzen kann unter Verwendung elektrostatischer
Spritzverfahren in einer Spritzkabine ausgeführt werden, die einen länglichen,
tunnelartigen Aufbau umfaßt, der einen Einlaß für den Zugang der
Fahrzeugkarosserie, einen Beschichtungsauftragsbereich, einen Farbaushärtungs- oder
Trocknungsbereich bei einigen Ausführungen, und einen Auslaß für die Ausfahrt der
Fahrzeugkarosserie besitzt. Durch ein Luftzufuhrgebläse wird klimatisierte Luft in
die Spritzkabine in eine Luftkammer am Oberteil der Spritzkabine eingeführt und
nach unten auf die sich durch die Kabine bewegende Fahrzeugkarosserie gerichtet.
Dieser Strom der klimatisierten Luft nimmt zuviel gespritztes Beschichtungsmaterial
auf, d.h., Material, das nicht an der Fahrzeugkarosserie haftet, und wird dann
durch einen von mehreren Entlüftern durch die Seiten und/oder den Boden der
Kabine nach unten gesaugt. Um das teilchenhaltige Pulvermaterial aus der Luft zu
entfernen, sind Filter vorgesehen, und die sich ergebende gefilterte oder Reinluft
wird zum Ausstoß in die Atmosphäre oder zum Rezirkulieren zu der Zuführung für
die klimatisierte Luft aus der Kabine abgezogen, während das zurückgewonnene
Pulvermaterial zu einem Rückgewinnungssystem zur Klassierung und
Wiederverwendung geführt wird.
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Dieses Luftströmungsystem ist im allgemeinen wirksam beim Entfernen von zuviel
gespritztem Pulver aus der Kabine. Beim Spritzen von Fahrzeug karosserien kann die
Innenseite oder Kabine der Fahrzeugkarosserie jedoch teilweise von dieser
Luftströmung isoliert sein und vieles von dem zuviel gespritzten Pulver in der
Fahrzeugkabine kann durch dieses Luftströmungsystem nicht signifikant beeinflußt werden.
Infolgedessen kann zuviel gespritztes Pulver hoch oben in der Fahrzeugkabine für
einen längeren Zeitraum verbleiben. Wenn das Pulver hoch oben in der
Fahrzeugkabine bleibt, nachdem die Fahrzeugkarosserie die Spritzzone verlassen hat, kann
das schwebende, zuviel Gespritzte in die nachfolgenden Zonen in der Spritzkabine
überführt werden. Dieses kann wiederum zu kontaminierten Prozessen oder
Verfahrensgerätschaften weiter unterhalb der Fertigungsstraße führen.
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Erfindungsgemäß umfaßt ein Verfahren zum Pulverspritzen eines Werkstückes mit
Öffnungen auf seinen gegenüberliegenden Seiten und einem hohlen, mit den
Öffnungen verbundenen Innenraum, die Schritte des Spritzens von Pulver auf die
Außenseite des Werkstückes, Positionierens eines Paares
Ansaughaubenanordnungen an den Öffnungen auf jeder Seite des Werkstückes, Verbindens des Paares
der Ansaughaubenanordnungen mit einer Vakuumquelle und Betreibens der
Vakuumquelle, um den Hohlraum von überschüssigem Pulver durch Absaugen des
Pulvers aus dem Hohlraum durch die Ansaughaubenanordnungen auszuspülen,
während das Eintreten von Auffülluft in den Innenhohlraum durch die zusätzliche
Öffnung/zusätzlichen Öffnungen zugelassen wird.
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Das Werkstück kann eine Fahrzeugkarosserie sein. Erfindungsgemäß umfaßt ein
Verfahren zum Pulverspritzen einer Fahrzeugkarosserie mit zwei
gegenüberliegenden Seitenfensteröffnungen, einer Frontwindschutzscheibenöffnung, einer
Heckfensteröffnung und einer Innenkabine die Schritte des Spritzens von Pulver auf die
Außenseite der Fahrzeugkarosserie, Positionierens von Ansaughaubenanordnungen
an beiden Seitenfensteröffnungen, Verbindens der beiden
Ansaughaubenanordnungen mit einer Vakuumquelle und Betreibens des Vakuums, um die Kabine von
überschüssigem Pulver durch Absaugen des Pulvers aus der Kabine durch die
Ansaughaubenanordnungen auszuspülen, während das Eintreten von Zusatzluft durch
die Windschutzscheibenöffnung und die Heckfensteröffnung zugelassen wird.
Solch eine Anordnung entfernt wirksam in der Kabine des Fahrzeuges
schwebendes, zuviel gespritztes Pulver.
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Die effektive und wirksame Entfernung von schwebendem, zuviel gespritzten
Pulver aus dem Innenraum der Fahrzeugkabine wird durch die Erzeugung einer
einzigen symmetrischen Luftströmung durch die Fahrzeug kabine ausgeführt, in der
Luft durch die beiden Seitenfensteröffnungen abgesaugt wird, während das Innere
der Fahrzeugkabine mit Luft durch die Frontwindschutzscheibenöffnung und die
Heckfensteröffnung aufgefüllt wird. Auf diese Weise wird die Erzeugung von
Kammern verhindert, die schwebendes Pulver festhalten können, das von der durch
das Kabineninnere strömenden Luft unbeeinflußt bleibt. Es kann ein Paar profilierter
Ansaughaubenanordnungen verwendet werden, die jeweils speziell angepaßt und
ausgebildet sind, um an die Fahrzeug karosserie von der Oberseite der
Verglasungslinie bis zur Fensterunterseite zu passen. Die Ansaughaubenanordnungen verbinden
die Fahrzeug kabine mit einer Vakuumquelle, so daß die Kabine durch die
Seitenfensteröffnungen effektiv und schnell entlüftet wird, während die
Windschutzscheiben- und die Heckfensteröffnungen eine Frischluftauffüllung vorsehen.
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Auf diese Weise wird die Kontamination durch zuviel gespritztes Pulver weiter
unterhalb der Fertigungsstraße bedeutend reduziert, da das schwebende Pulver in der
Fahrzeugkabine, das nicht auf andere Weise durch die Luftströmung beseitigt
wurde, fast vollständig entfernt wird. Das entfernte Pulver aus der Kabine wird zu
einer Vakuumquelle gesaugt, die ein Filter umfaßt, so daß zurückgewonnenes
Pulver wiederaufbereitet werden kann. Die aus der Kabine abgesaugte Luft kann
auch zu der Kabine zurückgeführt werden, nachdem das Material abgetrennt ist.
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Das Spritzen von feststoffteilchenhaltigem Pulver bereitet spezielle Probleme, die
es beim Spritzen von Flüssigkeiten nicht gibt. Während zuviel gespritztes Pulver die
Fähigkeit hat, fast unbegrenzt in Luft schwebend zu verbleiben, neigen
Flüssigkeiten dazu, sich viel schneller abzusetzen. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Pulverspritzen eines Körpers mit zwei gegenüberliegenden Seitenöffnungen,
mindestens einer zusätzlichen Öffnung und einem Innenhohlraum umfaßt Mittel zum
Spritzen von Pulver auf die Außenseite des Körpers, Ansaughaubenanordnungen
zum Ineinandergreifen mit beiden Öffnungen, eine an beide
Ansaughaubenanordnungen angeschlossene Vakuumquelle zum Ausspülen des Hohlraumes von
überschüssigem Pulver durch Absaugen des Pulvers aus dem Hohlraum durch die
Ansaughaubenanordnungen, während das Eintreten von Zusatzluft in den Hohlraum
durch die zusätzliche Öffnung/zusätzlichen Öffnungen zugelassen wird. Solch eine
Vorrichtung ist so konstruiert, daß sie die speziellen Probleme des Pulvers durch
Entfernen der Luft aus der Kabine in einer effektiven und wirksamen Art und Weise
löst. Durch schnelles und wirksames Entfernen der Luft wird die Notwendigkeit für
eine längere Ausstoßzone verringert und die Spritzfertigungsstraße kann mit
schnellerer Geschwindigkeit arbeiten, was zu erhöhter Produktivität führt.
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Ein wichtiges Merkmal ist die Erzeugung eines symmetrischen
Luftströmungsmusters innerhalb der Kabine. Die erfindungsgemäße Vorrichtung halbiert die
Fahrzeugkabine tatsächlich, wobei die Längsachse der Fahrzeugkarosserie die
Symmetrieachse darstellt. Durch Verwendung eines Paares Ansaughaubenanordnungen
zum Absaugen der Luft aus der Kabine und durch das Vertrauen auf die
symmetrische Einstellung der Frontwindschutzscheiben- und Heckfensteröffnungen als
die einzigen Mittel zum Auffüllen von Luft in der Kabine, wird das schwebende
Pulver aus der Fahrzeugkabine in einer symmetrischen Art und Weise entfernt.
Zusatzluft tritt aus der Windschutzscheibenöffnung im vorderen Teil des
Fahrzeuges und durch die Heckfensteröffnung im hinteren Teil in die Kabine ein, die
beide in Bezug auf die Längssymmetrieachse symmetrisch sind. Die Luft innerhalb
der Kabine wird aus der Kabine auf jeder Seite abgezogen, wenn die Zusatzluft in
die Kabine eintritt. Diese symmetrische Luftströmung entfernt die Luft aus der
Kabine schnell und wirksam und minimiert Turbulenzen, die ansonsten die
wirksame Luftströmung behindern können.
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Solch eine Anordnung sorgt für ein effektives und wirksames Kabinenspülsystem.
Die symmetrische Luftströmung stellt nicht nur eine sehr effektive
Ableitungsanordnung zur Verfügung, die Ansaughaubenanordnungen können auch automatisch und
genau positioniert werden, wenn sich die Karosserie durch eine separate
Kabinenspülzone in der Kabine bewegt. Diese Kabinenspülzone kann auch als eine
Endübergangs- oder Ausstoßzone dienen, so daß der Beschichtungsarbeitsgang nicht
übermäßig verlängert wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend als Beispiel unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, in denen:
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- Fig. 1 eine zum Teil schematische Seitenansicht einer
erfindungsgemäßen
Fahrzeugpulverbeschichtungsspritzkabine ist, und
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- Fig. 2 eine ebenfalls zum Teil schematische
Vorderansicht der Kabinenspülzone der Spritzkabine
der Fig. 1 ist.
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Bezugnehmend auf Fig. 1 ist dort ein Pulverbeschichtungssystem 10 gezeigt. Das
Pulverbeschichtungssystem ist jenem in dem US-Patent 5,095,811 beschriebenen
ziemlich ähnlich, dessen Offenbarung durch Bezugnahme in seiner Gesamtheit
hierin aufgenommen ist. Das Pulverbeschichtungssystem umfaßt eine Spritzkabine
11 mit einer Decke 12, einem Boden 13, gegenüberliegenden Außenseitenwänden
14 (Fig. 2) und Stirnwänden 15 (Fig. 1), die mit einem Kabineneinlaß 16 und einem
Kabinenauslaß 17 ausgebildet sind. Die Decke 12, der Boden 13 und die Wände 14
und 15 bilden einen Innenraum 18, der einen im wesentlichen kontrollierten Bereich
definiert, um in diesem Pulverbeschichtungsmaterial auf Gegenstände
aufzubringen, wie z.B. einer Fahrzeugkarosserie 19, die durch einen Zubringer 20 durch die
Spritzkabine 11 bewegt werden. Zuviel gespritztes Pulvermaterial, das nicht an der
Fahrzeug karosserie 19 haftet, wandert durch entlang des Bodens 13 der
Spritzkabine auf jeder Seite des Zubringers 20 angeordnete Gitterroste 21 (Fig. 2) und in ein
Pulversammel- und Rückgewinnungssystem 22.
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Ein erfindungsgemäß ausgeführter Spritzbeschichtungsvorgang umfaßt eine
mehrstufige Pulverbeschichtungsarbeitsfolge.
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Zuerst wird die Fahrzeugkarosserie 19 durch den Zubringer 20 durch den
Kabineneinlaß 16 in eine spritzfreie oder Übergangszone 26 transportiert. Die spritzfreie
Zone 26 ist an dem Kabineneinlaß 16 vorgesehen, um die Einführung von
Wärmeströmen oder -schichten in die Beschichtungszonen zu verhindern. Es wurde
gefunden, daß, wenn die Differenz zwischen der Temperatur der klimatisierten Luft in der
Spritzkabine und der Umgebungstemperatur der Fabrikluft am Kabineneinlaß groß
genug ist, Wärmeströme in die Beschichtungszonen eingeführt werden können, die
einen Teil des Luftströmungsmusters stören, was wiederum den
Übertragungswirkungsgrad des Pulverbeschichtungsmaterials beeinflußt.
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Als nächstes kann die Fahrzeugkarosserie 19 in eine Aussparungszone (nicht
dargestellt) vorwärts bewegt werden, die einen ausreichenden Querschnittsbereich
hat, um das Öffnen ihrer Türen zu erlauben. In dieser Aussparungszone können
manuell gehaltene oder roboterbetätigte Pulververteiler, wie z.B. Spritzpistolen,
Pulverbeschichtungsmaterial auf die Innenseitenflächen der Fahrzeugtüren, der
Motorhaube, der Motorzelle, des Kofferraumes und anderer schwer zugänglicher
Bereiche aufbringen. Sobald dieser Spritzvorgang beendet ist, wird die
Fahrzeugkarosserie 19 in eine Seitenbeschichtungszone 29 weitertransportiert. Die
Aussparungszone muß nicht in allen Spritzkabinen vorhanden sein, und diese Zone ist
in Fig. 1 weggelassen. Es ist jedoch verständlich, daß, wenn eine
Aussparungszone enthalten ist, sie zwischen der in Fig. 1 dargestellten spritzfreien Zone 26 und
der Seitenbeschichtungszone 29 rechts von der Seitenbeschichtungszone 29
angeordnet wäre.
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In der Seitenbeschichtungszone 29 werden Pulververteiler 30 durch automatisch
betätigte Verteilerbewegungseinrichtungen (nicht dargestellt) betätigt, um
Pulverbeschichtungsmaterial durch Spritzpistolen auf die vertikal ausgerichteten
Oberflächen der Fahrzeugkarosserie 19 aufzubringen, wie z.B. die Außenseite der
Türen, die Kotflügel und andere vertikale Oberflächen. Eine typische
Seitenbeschichtungszone 29 kann sechs Spritzpistolen umfassen, drei Spritzpistolen auf
jeder Seite der Fahrzeugkarosserie.
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Die Fahrzeug karosserie 19 wird dann von der Seitenbeschichtungszone 29 in eine
Deckenbeschichtungszone 33 weitertransportiert, in der an einem Deckenträger 35
über dem Weg der Fahrzeug karosserie 19 angeordnete Pulververteiler 34
Pulverbeschichtungsmaterial
durch Spritzpistolen auf die horizontalen Oberflächen der
Fahrzeugkarosserie 19 aufbringen, wie z.B. die Motorhaube, das Dach und den
Kofferraum. Eine typische Deckenbeschichtungszone 33 kann fünf Spritzpistolen
umfassen.
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Um zuviel gespritztes, nicht an der Fahrzeug karosserie 19 haftendes Pulver jeweils
in der Aussparungszone, der Seitenbeschichtungszone 29 und der
Deckenbeschichtungszone 33 zu sammeln, muß "Zusatz"-Luft in den Kabineninnenraum 18
eingeführt werden, um das Pulvermaterial zum Befördern zum Pulversammel- und
Rückgewinnungssystem 22 aufzunehmen oder mitzureißen. Die Pulversammlung wird
in jeder der Beschichtungszonen ausgeführt.
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Gemäß der konventionellen Konstruktion von Pulverspritzsystemen kann die
Pulversammlung auch in einer oder mehreren "Ausstoß"- oder Übergangszonen
ausgeführt werden, die zwischen den verschiedenen Zonen in der
Pulverspritzkabine angeordnet sind. Wenn eine Aussparungszone in der Pulverspritzkabine
vorgesehen ist, kann eine erste Übergangszone zwischen der Aussparungszone und
der Seitenbeschichtungszone 29 angeordnet sein. Eine zweite Übergangszone kann
zwischen der Seitenbeschichtungszone 29 und der Deckenbeschichtungszone 33
angeordnet sein. Der Zweck der Übergangszonen besteht darin, zuviel gespritztes
Pulver zu sammeln, das durch den durch die Bewegung der Fahrzeug karosserie 19
durch den Kabineninnenraum 18 erzeugten geringen Luftzug oder Nachstrom
angesaugt wird. Dieser Luftzug oder Nachstrom kann das zuviel gespritzte
Pulverbeschichtungsmaterial von der Aussparungszone in die Seitenbeschichtungszone
29 und/oder von der Seitenbeschichtungszone 29 in die Deckenbeschichtungszone
33 saugen, was die Spritzbedingungen in der Kabine 11 ohne Sammeln in den
Übergangszonen nachteilig beeinflussen könnte.
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In einigen Fällen wurde es als wünschenswert gefunden, eine "Ausstoß"- oder
Übergangszone am Kabinenauslaß vorzusehen. Die Übergangszone an dem
Kabinenauslaß hilft, das Hinausziehen von zuviel gespritztem
Pulverbeschichtungsmaterial aus der Kabine durch den Luftzug oder Nachstrom des Fahrzeuges zu
verhindern, das Fahrzeugbearbeitungsbereiche stromabwärts von der Kabine oder
die Anlage insgesamt verunreinigen könnte. Wie zuvor beschrieben wurde, kann
eine Übergangszone auch am Einlaß in Form der spritzfreien Zone 26 vorgesehen
sein, um die Einführung von Thermalströmen oder -schichten in die
Beschichtungszonen zu verhindern.
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Jede Beschichtungszone ist mit einem System zum Einführen von Zusatzluft in die
Beschichtungszone und zum Absaugen von gefilterter Luft vom Boden der Kabine
11 in das Pulverrückgewinnungssystem 22 versehen. Gleichermaßen können die
Übergangszonen mit vergleichbaren Systemen zum Einführen von Zusatzluft in die
Übergangszone und zum Absaugen von gefilterter Luft aus dem Kabineninnenraum
18 versehen sein.
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Temperierte Zusatzluft wird durch ein Zuführungsrohr (nicht dargestellt) in eine
Luftkammer 38 geführt, die über der Decke 12 der Spritzkabine angeordnet ist. Die
Luftkammer 38 erstreckt sich über die Länge der Seitenbeschichtungszone 29 und
der Deckenbeschichtungszone 33. Die Luftkammer würde auch für eine
Aussparungszone und für alle Ausstoßzonen vorgesehen sein. Geeignete
Luftzuführungsmittel führen Zusatz- oder UV klimatisierte UV Luft, d.h., gefilterte und temperierte Luft,
durch ein Zuführungsrohr in die Luftkammer 38, die die klimatisierte Luft über die
Länge jeder der Zonen verteilt.
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Der Entlüftungsteil des Luftzuführungs- und Entlüftungssystems für den
Kabineninnenraum 18 umfaßt das Pulversammel- und Rückgewinnungssystem 22, das am
Boden der Spritzkabine 11 angeordnet ist. Zuviel gespritztes Pulver aus jeder der
Zonen fällt durch den im Boden 13 angeordneten Gitterrost 21 hindurch und tritt
in ein Sammlereinlaßrohr 39 ein. Von dem Sammlereinlaßrohr 39 fällt das Pulver in
eine oder mehrere Sammler 40. Jeder der Sammler 40 enthält Filter- und
Trenneinrichtungen zum Entfernen des aus dem Luftstrom zurückgewonnenen Pulvers.
Ein Beispiel eines geeigneten Sammlers 40 ist der VCM-2-2-Collector, der von der
Nordson Corporation in West Lake, Ohio, erhältlich ist. Jeder der Sammler 40 hat
außerdem eine Pumpe zum Pumpen der Luft, aus der das Pulver entfernt wurde, zu
einer Reinluftkammer 41, die auf der Oberseite des Sammlers 40 angeordnet ist.
Von der Luftkammer 41 wird die Reinluft durch ein Rohr 42 zu der
Reinluftabgassammelleitung transportiert.
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Die Zusatzluftkammer 38 und das Pulversammel- und Rückgewinnungssystem 22
müssen so konstruiert sein, daß sie um das Fahrzeug herum eine laminare
Luftströmung zur Verfügung stellen. Die Luft sollte von der Luftkammer 38 zum Boden
13 der Spritzkabine gezogen werden, und die Querschnittsfläche der Luftkammer
sollte ungefähr gleich der Querschnittsfläche des Bodens 13 unterhalb der Kabine
sein. Dieses führt dazu, daß seitliche oder horizontale Querströmungen eliminiert
werden und erzeugt eine Luftströmung, die im wesentlichen eine Saugzugströmung
ist. Eine laminare Luftströmung erhöht den Übertragungswirkungsgrad des Pulvers
auf das Fahrzeug.
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Diese laminare Saugzugströmung unterstützt jedoch nicht die Luftströmung durch
die Innenkabine der Fahrzeugkarosserie 19. Infolgedessen neigt das zuviel
gespritzte Pulver in der Fahrzeugkabine dazu, für einen längeren Zeitraum hoch oben zu
verbleiben. Wenn dieses schwebende Pulver nicht entfernt wird, könnte es weiter
unterhalb der Fertigungsstraße liegende Prozesse oder Verfahrensgerätschaften
verunreinigen.
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Erfindungsgemäß ist weiter unterhalb der Fertigungsstraße von der
Deckenbeschichtungszone 33 eine zusätzliche Zone vorgesehen. Die zusätzliche Zone ist
eine Kabinenspülzone 45. Wie in den Figuren 1 und 2 gezeigt ist, umfaßt die
Kabinenspülzone 45 auf jeder Seite des Weges der Fahrzeug karosserie 19 ein oder
mehrere Paare Ansaughaubenanordnungen 46 und 47. In der in den Figuren
gezeigten Ausführungsform sind drei Paar Ansaughaubenanordnungen 46 und 47
gezeigt. Jede der Ansaughaubenanordnungen 46 und 47 umfaßt eine Haube 48,
die speziell gestaltet ist, so daß sie um die Seitenfensteröffnungen in der
Fahrzeugkarosserie 19 von der Oberseite der Verglasung bis zur Fensterunterseite herum
paßt. Jede der Hauben 48 ist an ein Unterdruck-Rückgewinnungssammelrohr 49
angeschlossen, das wiederum an eine geeignete Vakuumquelle 50 angeschlossen
ist.
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Fig. 2 zeigt ein Paar der Ansaughaubenanordnungen 46 und 47 an einer
Fahrzeugkarosserie 19 angeordnet. Die Hauben 48 passen über die Seitenfensteröffnungen
der Fahrzeugkarosserie 19 und ziehen die Luft innerhalb der Fahrzeugkabine durch
die Wirkung der Vakuumquelle 50 in die Haube. Zur gleichen Zeit tritt Zusatzluft
aus der Windschutzscheibenöffnung und der Heckfensteröffnung in die
Fahrzeugkabine ein.
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Es wird bemerkt, daß die Kabinenspülzone 45 nicht nur eine Zone zur
Pulverentfernung aus der Kabine unter Verwendung der Ansaughaubenanordnungen 46 und 47
zur Verfügung stellt; es stellt auch eine Ausstoß- oder Übergangszone zur
Verfügung, in der anderes zuviel gespritztes Pulver aus der Kabine 11 entfernt wird,
bevor die Fahrzeug karosserie die Kabine durch den Auslaß 17 verläßt. Demzufolge
kann die Kabinenspülzone 45 die letzte Zone in der Kabine 11 sein und kann als die
letzte Übergangszone dienen.
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Das Spritzen von feststoffteilchenhaltigem Pulver bereitet spezielle Probleme, die
es beim Spritzen von Flüssigkeiten nicht gibt. Es ist bekannt, daß zuviel gespritztes
Pulver die Fähigkeit besitzt, fast unbegrenzt in Luft schwebend zu verbleiben.
Flüssigkeiten tendieren auf der anderen Seite dazu, sich viel schneller als Pulver
abzusetzen. Das erfindungsgemäße Kabinenspülsystem ist so konstruiert, daß es
die speziellen Probleme des Pulvers durch Entfernen der Luft aus der Kabine in
einer wirksamen Art und Weise löst. Durch schnelles und wirksames Entfernen der
Luft wird die Notwendigkeit für eine längere Ausstoßzone reduziert, und die
Spritzfertigungsstraße kann mit höherer Geschwindigkeit arbeiten, was zu erhöhter
Produktivität führt.
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Ein wichtiges Merkmal in dem erfindungsgemäßen Spülsystem ist die Erzeugung
eines symmetrischen Luftströmungsmusters durch die Kabine. Durch Verwendung
eines Paares von Ansaughaubenanordnungen 46 und 47 entfernt das
Kabinenspülsystem das schwebende Pulver aus der Fahrzeugkabine in einer symmetrischen Art
und Weise. Zusatzluft tritt von der Windschutzscheibenöffnung im Vorderteil des
Fahrzeuges und durch die Heckfensteröffnung in dem hinteren Teil in die Kabine
ein. Die Luft in der Kabine wird von jeder Seite aus der Kabine abgezogen, wenn
die Zusatzluft in die Kabine eintritt. Diese symmetrische Luftströmung entfernt die
Luft aus der Kabine schnell und wirksam und minimiert Turbulenzen, die ansonsten
die wirksame Luftströmung behindern könnten. Sie verhindert außerdem die
Erzeugung von Kammern in der Kabine, aus denen das schwebende Pulver schwer
herauszuspülen ist.
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Im wesentlichen halbiert das erfindungsgemäße System die Kabine für den Zweck
der Entfernung des in der Kabine schwebenden Pulvers. Dieses verdoppelt nicht
nur den Wirkungsgrad des Spülverfahrens, sondern verbessert die Luftströmung,
da Zusatzluft von der vorderen Windschutzscheibenöffnung und der
Heckfensteröffnung in einer symmetrischen Art und Weise eintritt und da die symmetrische
Luftströmung die Erzeugung von Kammern verhindert, die Pulver für einen längeren
Zeitraum einfangen und festhalten und den Spülvorgang behindern könnten.