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Kabelstreckenverbinder Die Erfindung betrifft einen Kabelstreckenverbinder,
der die elektrisch leitende und mechanisch zugfeste, handbetätigte Verbindung von
Fernmeldekabelleitungen bezweckt, welche zur Herstellung fliegender Verbindungen
von kürzeren Teilstrecken (z. B. 5oo oder i ooo m) in kürzester-, Zeit verlegt oder
bei Zerstörung wieder - verbunden werden sollen.
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.Unter Berücksichtigung der Anforderungen einer feldmäßigen Verwendung
soll der Kabelverbinder ohne Inanspruchnahme von Hilfswerkzeug (Kabelmesser, Drahtzange)
oder zusätzlichen Werkstoffen (Isolierband, Bindedraht) eine betriebssichere, schnelle
Herstellung wie auch Lösung der Verbindung ermöglichen, und zwar nicht nur zur Verbindung
von zwei freien Kabelenden, sondern auch in Verbindung einer abzweigenden Anschlußleitung
mit einer durchlaufenden Leitung ohne Durchschneidung der letzteren.
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Diese Eigenschaften des Kabelstreckenverbinders vereinfachen die Bauausrüstung
und erleichtern die Ersatzfrage. Der Arbeitsvorgang bei der Verbindung ist ohne
jegliches Hilfswerkzeug auch unter erschwerenden Umständen, z. B. bei Dunkelheit
oder Kälte, möglich, da der Verbinder in seiner Form handlich und in seiner Handhabung
einfach ist. Ebenso ist nach Lösung der Verbindung der Kabelverbinder sofort wieder
verwendbar, nachdem etwa zurückgebliebene Isolationsreste entfernt worden sind.
Gegen selbsttätige, unbeabsichtigte Lösung, z. B. beim Anstoßen an Hindernissen,
ist er durch seine Ausführung ebenfalls geschützt.
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Die elektrische Verbindung bleibt auch bei Zugbeanspruchung und bei
Stauchung der Kabelenden einwandfrei. Selbst für Unterwasseranlagen kann grundsätzlich
ohne Veränderung der Verbindungsart durch besondere Ausbildung der Verbindungskörper
eine entsprechende Isolierung erreicht werden.
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Der Kabelverbinder läßt sich sowohl für leichtes wie auch für schweres
Feldkabel herstellen.
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Erfindungsgemäß besteht der neue Kabelstreckenverbinder aus zwei zum
parallelen Einlegen der Kabelenden eingerichteten koaxialen Verbindungsteilen, die
eine Schneidvorrichtung zum Durchschneiden und Zurückziehen der Kabelisolierung
enthalten und zwecks Verdrillung der von der Isolierung befreiten Drahtenden gegeneinander
verdrehbar eingerichtet sind. Das Abschneiden der Isolierung erfolgt dabei beim
Schließen des Kabelverbinders, nachdem dieser zum Einlegen der miteinander zu verbindenden
Drahtenden um eine Längsachs2 geöffnet worden war. Um die einzelnen Teile
des
Kabelverbinders nach erfolgtem Zurückschieben der Isolierung hinter den Schnittstellen
und nach erfolgtem Verdrillen mecha nisch fest zusammenzuhalten, sind auß einer
äußeren, aus Isolierstoff bes£ehen` Hülse mehrere Mittel vorgesehen, dej@i. Konstruktion
und Wirkung am besten aus der . folgenden Erläuterung all Hand der Zeichnung Hervorgeht.
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Die Zeichnung zeigt in Abb. i bis .4. ein Ausführ=ungsbeispiel der
Erfindung, und zwar in Forin von Schnittzeichnungen, voll denen iln einzelnen Abb.
i und :2 im L 'rings- bzw. Querschnitt den Verbinder mit .Außenhülse, aber ohne
eingelegte Drähte zeigen, während Abb. 3 das Entfernen der Kabelisolation und Abb.
d. das Verdrillen darstellt. In Abb. 3 und 4 ist der Verbinder außerdem um go° gegenüber
der Lage der Abb. i um seine Achse gedreht. Der Kabelstreckenverbinder ist dreiteilig
und besteht aus den beiden eigentlichen Verbindungsstücken T'1 und T/'2 und der
Isolier- und Schutzhülse H. Der Verbinder enthält entsprechend seiner Aufgabe eine
Vorrichtung zum Entfernen der Kabelisolation, Verdrillung der freigelegten Kabeldrähte
und Isolierung der hergestellten Verbindung. Jeder Vorgang erfolgt selbsttätig durch
wenige Bewegungen der Verbinderteile gegeneinander.
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Zu diesem Zweck ist jedes der beiden Verbindungsstücke L'i, L'" mit
den Bohrungen Bi und 13. in der Längsrichtung zweigeteilt und, um die Achse x (s.
Abb. :2 und 3) drehbar, scharnierartig zusammengesetzt. Zum Einlegen der Kabelenden
wird jeder Teil auseinandergeklappt, beide Kabelenden werden eingedrückt und «las
Verbindungsstück wieder geschlossen. Zur Führung des zweiten Teiles L'. läuft das
erstere, T'1, nach der Mitte zu in eine den zweiten Körper bis etwa zur Hälfte seiner
Länge innschließende Hülse F aus. Hierdurch wird das zweite Verbinduligsstiick für
den weiteren Verbindungsvorgang vom ersteren gleichzeitig mit gehalten, die Handhabung
dadurch erleichtert.
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Die knapp auf dem Durchmesser des isolierten Kabels gehaltenen Längsbohrungen
Bi und B., der Verbindungsstücke endigen nach der Innenseite zu in eine messerartige
Verengung vorn Durchmesser des blankeil Kabels (s. insbesondere Abb.: ). Diese Verengung.lIi
und 111 dient der Abscherung der Kabelisolierung all den betreffenden Stellen beim
Zusammendrücken -der Verbindungsstücke. Um ein gelegentliches .Auswechseln oder
Nachschärfen zu ermöglichen, sind diese Messer am besten getrennt vom übrigen Körper
und aus Stahl hergestellt. Sie werden an den inneren Stirnflächen von 1"i und V.
angeschraubt. Der Bohrungsdurchmesser der Verbindungsstücke ist kurz vor dem Messer
auf etwa i cm Länge etwas größer- als der des %olierten Kabels gehalten, damit sich
hier das zurückgeschobene Isoliermaterial aufstäuchen kann und ein Durchrutschen
des Kabeldrahtes vermieden wird.
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Um fernerhin <las Zurückschieben der Isolierung auf diejenige Seite
des im Verbinder liegenden Kabelstückes zu beschränken, welche nach der L eitung
zu liegt, die nach dem Kabelende zu liegende Isolation möglichst unverändert zu
lassen, d. h. um .den Kabeldraht hier nicht durch die. Isolation durchzuziehen,
ist die Bohrungserweiterung nur auf der Leitungsseite vorgenommen (s. Abb. 3 und
d.). Entsprechend ist auch der Übergang der 1\ilessersclineide zur Bohrung ausgebildet.
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Zum Entfernen der Isolierung wird nun nach ihrem Durchschneiden durch
die b'lesser il,[" i111. der seitlich fest zusammengedriickte Verbinder auseinandergezogen
bis zu einem Anschlag lVi, der sich am E-ude der Führungshülse F an deren Innenrand
befindet und all den sich beim Zurückziehen ein entsprechender Vorsprung all der
Außenseite der inneren Stirnfläche des Verbindungsstückes h@ anlegt. Dieser Anschlag
Ni verhindert also ein Herausziehen des zweiten Verbindungsteiles h. aus der :Führungshülse
F, wie dies insbesondere aus Abb. 3 hervorgeht.
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Um das ausgezogene Strick ist nun die Isolation freigelegt, beide
Kabelstücke laufen nebeneinander her. Nun werden beide 'feile T'1 und L"=, gegeneinander
verdreht, so daß sich die beiden im Innern freiliegenden Kabelstücke miteinander
zu eitler festen, elektrisch leitenden Verbindung verdrillen. Gleichzeitig rücken
dadurch die Verbindetteile einander wieder näher, bis iiuter gleichzeitigem axialen
Gegeneinanderdriickeii beider Teile h1 und T'. eine am zweiten Verbinderteil L'.
hervorspringende Nase A'2 in eine entsprechende (auf der Seite der Schalnierachse
befindliche) Aussparung I. der Führungshülse F eingreift und somit ein durch den
Drall bedingtes Zurückdrehen des Teiles V. verhindert. Durch den Druck der Nase
N2 gegen die Seitenfläche der- Aussparung L1 tritt gleichzeitig eilte Selbstsperrung
des Scharniers ein, welche bei lirabedachter Lockerung des Seitendruckes der das
erste Verbindungsstrick haltenden Hand ein Öffnen verhindert.
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Über die nach Vorstehendem verbtindencn Verbindungsstücke V1 und V2
wird zuin Schutz gegen eine Lösung sowie als Isolations- und mechanischer Schutz
eine Hülse H geschoben, welche durch den Seitendruck der Verbinderhälften trotz
leichtern
Aufschieben gegen Abstreifen genügend geschützt ist. Damit
die Sicherung beider Verbinderteile gegen Zurückdrehen und damit ungewollter Lösung
der Verbindung nicht allein von der vorgenannten Nase N2 aufgenommen wird, besitzt
die Hülse H einen in der ganzen Länge innen vorspringenden Ansatz D, welcher sich
in eine entsprechende Nut .L, und E2 beider Verbinderteile einschiebt (s. Abb. 2
sowie Abb. q.).
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Um ferner die Isolierhülse H gegen Ab-
streifen infolge Anstoßens
der Stirnseiten des Verbinders an Hindernisse zu schützen, ist der Kopf des ersten
Verbinderteiles als fester Isolierkörper ausgebildet, an welchem sich die Hülse
nach überstreifen über den Verbinderteil h= und anschließend TV, -anlegt. Die den
Verbinderteil V2 abschließende Seite der Hülse steht so viel über und ist nur so
weit ausgebohrt, claß bei ungehinderter Einführungsmöglichkeit des betreffenden
Kabelendes zu Beginn der Kabelverbindung möglichst weitgehender-Schutz gegen Berührung
reit leitenden, zum Erdschluß führenden Körpern außerhalb des Verbinders gegeben
ist.
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Uili die Einführung des Kabels in die Hülse zu sparen, welche bei
sperrig auseinanderspreizenden Drahtenden etwas aufhält, und nur Abzweigleitungen
an durchgehende Leitungen auztischließen, über welche die Hülse ja nicht gezogen
werden kann, ohne das durchlaufende Kabel zerschneiden zu müssen, wird die Hülse
längsseitig (bei stärkerer Wandung als der einer allseitig geschlossenen Hülse)
aufgeschlitzt. Die Idülse braucht dann erst nach Herstellung der Verbindtuig über
das Kabel gezogen und dann über den Verbinder gestreift zu werden. In dieseln Falle
bildet der genannte Schlitz der Hülse und ein längsseits der' Verbinderteile lätifender
Allsatz den Verdrehungs-. schutz der letzteren.
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Wenn 7eituiailgel oder schlechte Sichtverhältnisse oder andere Umstände
es nicht . erlauben, die Kabelenden in die Verbinderteile so einzulegen, daß die
Kabelenden mit dein Verbinder abschneiden, also nicht seitlich herausragen, oder
wenn, wie häufig bei Wiederlierstelliing zerstörter Leitungen,. die beiden linden
mit Anspannung herangezogen werden müssen, li:ißt man die Enden so lang überstehen,
als es der Umstand erfordert, und nimmt die Verbindung wie vorher vor. Die überstehenden
Enden werden in diesem Fall nach Herstellung der Verbindunn abgekniffen.