Hintergrund der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft eine augenoptische Linse, die so gestaltet ist, daß die Menge an
sichtbarem Licht, das von den Linsenrändern auf die Retina reflektiert wird, minimiert wird.
Genauer betrifft sie eine augenoptische Linse, insbesondere eine intraokuläre Linse, die einen
Linsenkörper mit einer Randoberfläche aufweist, die so gestaltet ist, daß von der
Randoberfläche einfallendes Licht weg von der Retina reflektiert wird.
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Herkömmliche intraokuläre Linsen haben typischerweise flache Ränder, die unter bestimmten
Bedingungen einfallendes Licht auf die Retina reflektieren können, so daß ungewollte
optische Bilder erzeugt werden, wie z. B. Halos, Ringe oder Bögen (die allgemein als
"Blendlicht" bezeichnet werden). Typischerweise entstehen die Bilder, wenn die Pupille sich weit
genug aufweitet, um die Randoberfläche der Linse zu exponieren oder beinahe zu exponieren.
Diese Bedingungen treten bei Nacht oder bei gedämpftem Licht auf. Z. B. können die
unerwünschten Bilder während des Fahrens bei Nacht durch Lichtstrahlen von Scheinwerfern von
entgegenkommenden Fahrzeugen entstehen, da die Strahlen von den exponierten Rändern der
Linse reflektiert oder gestreut werden.
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Das Problem des Blendlichts hat sich für intraokuläre Linsen verschlimmert, die speziell für
die Operation mit kleinem Einschnitt (small incision surgery) entwickelt worden sind.
Intraokuläre Linsen für Operationen mit kleinem Einschnitt können einen Linsenkörper aufweisen,
der rund oder oval ist, aber der Durchmesser des Linsenkörpers ist kleiner als der einer Linse,
die für die herkömmliche Chirurgie konstruiert wurde. Daher werden die Ränder dieser
Linsen mit kleinem Durchmesser häufiger einfallendem Licht ausgesetzt.
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Im allgemeinen haben intraokuläre Linsen für Operationen mit kleinem Einschnitt eine ovale
Form. Diese oval geformten Linsen werden als "eiförmige" Linsen bezeichnet, und solche
Linsen werden in dem Patent von Clayman, US-Patent 4,298,994 beschrieben. Wegen des
Herstellungsverfahrens dieser eiförmigen Linsen hat die eiförmige Linse dickere Ränder an
den Seiten des Linsenkörpers mit kleinerem Durchmesser. Sie ist daher besonders anfällig für
Reflexionen und Blendlicht, weil die dickeren Ränder eine größere Oberfläche für
Reflexionen aufweisen, und daher diese Probleme vergrößern.
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Die Popularität der Operationen mit kleinem Einschnitt wächst, und die eiförmigen Linsen
wurden für viele Mediziner, die derartige Eingriffe vornehmen, zu den Linsen der Wahl.
Randblendlicht ist eines der hauptsächlichen Beeinträchtigungen von eiförmigen Linsen. Die
Popularität dieser Linsen wird weiter wachsen, wenn das Problem des Blendlichts kontrolliert
werden kann.
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Unglücklicherweise sind Linsenkonstruktionen, bei denen versucht wurde, das
Blendlichtproblem zu lösen, weit von einer praktischen oder effizienten Lösung dieses Problems entfernt.
Z. B. offenbart US-Patent 4,596,578 eine intraokuläre Linse, die einen Linsenkörper und ein
verformbares Positionierelement aufweist, um die Position des Linsenkörpers in der vorderen
Augenkammer festzulegen. Der Linsenkörper und das Positionierelement werden getrennt in
das Auge eingesetzt und dann im Auge miteinander verbunden, um die Linse zu bilden. Ein
Teil des Positionierelements überdeckt den Rand des Linsenkörpers und dieser Teil kann so
geformt sein, so daß Lichtstrahlen, die mit dem Rand des Linsenkörpers in Kontakt kommen,
weg von der Retina gelenkt werden. Während diese Linsenkonstruktion theoretisch bewirken
kann, bei der Minimierung von Blendlicht zu helfen, stellt es einen schwerfälligen Versuch
dar, mit diesem Problem umzugehen. Aus der Sicht des Chirurgen ist es sicherlich nicht
wünschenswert, zuerst den Linsenkörper der intraokulären Linse und anschließend ein
Positionselement einsetzen zu müssen, das dann mit dem Linsenkörper verbunden werden muß.
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Andere Versuche sind vorgenommen wurden, um den Effekt des Blendlichts in intraokulären
Linsen zu minimieren. US-Patent 4,781,717 offenbart eine intraokuläre Linse, die einen
Linsenkörper und einen integriert angebrachte Fassung aufweist, der den Linsenkörper umgibt
und den Rand des Linsenkörpers abdeckt. Die Verminderung des "Randeffekts" und des
Blendlichts kann gemäß diesem Patent dadurch erreicht werden, daß eine andere Farbe
hinzugefügt wird oder ein unterschiedliches Material für die Fassung verwendet wird. US-Patent
4,743,254 beschreibt eine intraokuläre Linse, die einen Linsenkörper und einen verformbaren
Blendlichtzusatz aufweist. Der Blendlichtzusatz und der Linsenkörper bilden einen Kreis, und
den Blendlichtzusatz kann man sich als "Klappen" vorstellen, die sich zusammenfalten, so
daß die intraokuläre Linse durch einen schmalen Einschnitt in dem Auge eingefügt werden
kann. Der Blendlichtzusatz ist vorzugsweise lichtundurchlässig, um den Lichtdurchlaß durch
diesen Bereich im Vergleich zu dem optischen Linsenkörper zu reduzieren. Obwohl diese
beiden Lösungsversuche den Anschein haben können, in der Theorie zu funktionieren und
Blendlicht reduzieren, sind die Linsenkonstruktionen auch hier schwierig herzustellen und
rufen unnötige Komplikationen für den Chirurgen hervor, wenn die Linse in das Auge
implantiert werden soll. Zusätzlich verlangen diese Linsenkonstruktionen, daß ein Färbemittel
oder eine andere Komponente in den Linsenaufbau einbezogen werden, was den
Herstellungsprozeß weiter verkompliziert.
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Eine weitere interessante Konstruktion, um Blendlicht in einer intraokulären Linse zu
minimieren, kann man in dem US-Patent 4,755,182 finden. Dieses Patent offenbart eine
intraokuläre Linse, die Positionslöcher aufweist, die an der Umrandung des Linsenkörpers aufgebracht
sind, um dem Chirurgen bei der Handhabung und dem Einsetzen der intraokulären Linse in
das Auge zu helfen. Die Positionslöcher sind nur teilweise durch den Linsenkörper gebohrt
und die innere Oberfläche der Löcher ist nicht poliert. Diese Konstruktionsmerkmale der
Positionslöcher reduzieren das Blendlicht erheblich. Jedoch gibt es keine Diskussion von
Vorrichtungen, um Blendlicht zu reduzieren, das durch einfallendes Licht hervorgerufen wird, das
mit der Randoberfläche des Linsenkörpers der intraokulären Linse in Kontakt tritt.
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EP-A-0 329 981 offenbart eine augenoptische Linse, die einen inneren und einen äußeren
Körper aufweist, die aus Materialien hergestellt werden, die eine unterschiedliche
chromatische Dispersion und unterschiedliche Brechungseigenschaften aufweisen. Die Blendung wird
durch einen einzigen lichtundurchlässigen ringförmigen Körper reduziert, der um den inneren
Körper der Linse angeordnet ist.
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Die Veröffentlichung von Derwent AN90-244638 offenbart eine künstliche Augenlinse, in
der ein unterstützendes Element an einem Quadranten der Linse angebracht wird und sich in
einer Nut der Stirnfläche der Linse ruht.
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In US-A-4 449 257 werden eine Mehrzahl von parallelen Nuten auf der Randoberfläche eines
Linsenkörpers vorgesehen, um die Linse in Position zu halten. Jedoch ist der äußere Anteil
der Randoberfläche, die den Umfang beinhaltet, nicht flach, sondern abgerundet und enthält
keine Vertiefungen.
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Während diese Diskussion in erster Linie auf intraokuläre Linsen beschränkt worden ist,
besteht das Problem des Randblendlichts auch bei anderen augenoptischen Linsen. Obwohl es
große Anstrengungen gibt, kleinere intraokuläre Linsen für Operationen mit kleinem
Einschnitt zu konstruieren, die zum Entstehen der Randblendlichtprobleme geführt haben, sollte
der Leser nicht die Tatsache übersehen, daß diese Probleme auch bei anderen augenoptischen
Linsenkonstruktionen auftreten, insbesondere bei Linsenkonstruktionen für Kontaktlinsen und
Brillen.
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Im Hinblick auf die alle Arten von augenoptischen Linsen durchsetzende Natur dieses
Randblendlichtproblems, wäre es sehr wünschenswert, eine augenoptische Linse herzustellen, die
einfach im Aufbau ist und zudem das Problem des Randblendlichts vermindert. Insbesondere
benötigt die Augenoptik eine Linse mit einer einfachen, einstückigen Konstruktion für den
Linsenkörper der Linse, die eine Randoberfläche aufweist, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß sie das Entstehen von ungewolltem Blendlicht wesentlich reduziert oder erheblich
vermeidet.
Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß dieser Erfindung wird eine augenoptische Linse, wie in den Ansprüchen beschrieben,
vorgesehen. Die Linse umfaßt einen einstückigen Linsenkörper zum Fokussieren von
sichtbarem Licht auf die Retina eines Patienten. Der Linsenkörper weist eine einstückig ausgebildete,
flache Randoberfläche auf, welche den Umfang des Linsenkörpers enthält. Die einstückig
ausgebildete Randoberfläche weist eine Einrichtung auf, die an der Oberfläche aufgebracht
ist, um sichtbares Licht, welches in Kontakt mit der Oberfläche kommt, weg von der Retina
des Patienten zu reflektieren.
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Die augenoptische Linse dieser Erfindung ist einfach im Aufbau. Sie reduziert oder vermeidet
Blendung des Patienten stark, die dadurch verursacht wird, daß einfallendes Licht auf die
Randoberfläche der Linse trifft und dann dieses einfallende Licht auf die Retina reflektiert
wird. Die Linse erfordert nicht die Herstellung aus zwei oder mehreren getrennten Teilen, um
den Linsenkörper zu bilden, und von dem Chirurgen wird nicht verlangt, verbindbare
Komponenten getrennt in dem Auge des Patienten zu implantieren. Es wird nichts benötigt, um die
Randoberfläche des Linsenkörpers abzudecken, um das Blendlicht zu minimieren oder zu
vermeiden, das durch das auf die Randoberfläche treffende Licht hervorgerufen wird.
Zusätzlich muß der Randbereich des Linsenkörpers, einschließlich der Randoberfläche, nicht aus
einem von dem der hauptsächlichen Linsenoptik verschiedenen Material zusammengesetzt
sein. Zum Beispiel ist es nicht notwendig, eine Komponente oder eine Kombination von
Komponenten, die den Durchlaß von Licht durch diese Randregionen reduzieren sollen, zu
dem Material, das die Umrandung des Linsenkörpers definiert, hinzuzufügen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Fig. 1 ist eine schematische Querschnittsansicht eines menschlichen Auges, das den Weg
eines einfallenden Lichtstrahls zeigt, der von dem Rand des Linsenkörpers einer
herkömmlichen intraokulären Linse, die in das menschliche Auge eingesetzt wurde, reflektiert wird,
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Fig. 2a ist eine mikrophotographische Aufnahme, die mit einer 15-fachen Vergrößerung
aufgenommen wurde, die eine perspektivische Gesamtansicht einer intraokulären Linse gemäß
der Erfindung zeigt,
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Fig. 2b ist eine mikrophotographische Aufnahme, die mit einer 85-fachen Vergrößerung
aufgenommen wurde, die den Rand der intraokulären Linse von Fig. 2a zeigt,
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Fig. 3 ist eine vergrößerte Querschnittsansicht der Randoberfläche des Linsenkörpers einer
augenoptischen Linse der Erfindung, welche die Reflexion eines einfallenden Lichtstrahls von
der Randoberfläche zeigt,
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Fig. 4 ist eine vergrößerte Querschnittsansicht der Randoberfläche des Linsenkörpers einer
herkömmlichen augenoptischen Linse, die die Reflexion eines einfallenden Lichtstrahls von
der Randoberfläche zeigt,
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Fig. 5a ist eine Aufnahme, welche die Abbildung auf der Retina zeigt, die von einer
herkömmlichen intraokulären Linse erzeugt wird, die in einem Augenmodell zur Simulation der
optischen Leistungs eingesetzt ist, und
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Fig. 5b ist eine Aufnahme, welche die Abbildung auf der Retina zeigt, die von einer
intraokulären Linse gemäß dieser Erfindung erzeugt wird, die in demselben Augenmodell zur
Simulation der optischen Leistung eingesetzt ist, wie es für die Aufnahme von Fig. 5a
verwendet wurde.
Ausführliche Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Zum Zwecke der Beschreibung dieser Erfindung ist eine augenoptische Linse jede Linse für
das Auge, die das Sehen verbessert, eine Therapie zur Verfügung stellt oder das Aussehen
verbessert oder verändert. Solche Linsen umfassen intraokuläre Linsen, Kontaktlinsen,
corneale Einlagelinsen, corneale Bandagenlinsen (bandage lenses) und Brillen, sind aber hierauf
nicht beschränkt. Vorzugsweise werden augenoptische Linsen hergestellt um sie auf der
Cornea oder in dem Auge einzusetzen. Die bevorzugten Linsen sind intraokuläre Linsen und
Kontaktlinsen. Die am meisten bevorzugte Linse ist eine intraokuläre Linse. Eine intraokuläre
Linse ist eine künstliche Linse, die in dem Auge nach einer Operation des Grauen Stars
implantiert wird, wenn die natürliche Linse des Auges entfernt wird.
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Der Linsenkörper der augenoptischen Linse, wie in dieser Beschreibung definiert, bezieht
sich lediglich auf den optischen Linsenanteil der Linse. Daher würde die augenoptische Linse
dieser Erfindung z. B. eine intraokuläre Linse nicht ausschließen, die herkömmlicherweise als
eine "dreistückige Linse" bekannt ist und die einen Linsenkörper aufweist, an dem zwei
filamentartige Haptiken (haptics) angebracht sind, solange diese dreistückige Linse einen
einstückigen Linsenkörper aufweist.
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Um die Schwierigkeiten darzustellen, welche diese Erfindung auf einfache Weise löst, wird
der Weg eines einfallenden Lichtstrahls über den Rand einer herkömmlichen implantierten
intraokulären Linse in Fig. 1 dargestellt. In Fig. 1 ist ein menschliches Auge 10 gezeigt, das
eine Cornea 11 auf der Außenseite des Auges und die Iris 12 aufweist. Eine intraokuläre
Linse 13, wie eine Linse für die hintere Kammer, wird nach einer Operation des Grauen Stars in
die hintere Kapsel 14 des Auges implantiert, um ein korrektes Fokussieren von Licht, das in
das Auge durch die Pupille 15 eintritt, zu bewirken. Ein einfallender Lichtstrahl 16, der in das
Auge durch die Pupille eintritt, kann auf den Rand 17 des Linsenkörpers der intraokulären
Linse treffen. Wenn die Randoberfläche in herkömmlicher Weise flach oder abgerundet ist,
was allgemein im Stand der Technik benutzt wird, wird der Lichtstrahl 18 weg von der
Randoberfläche zum Hinteren des Auges reflektiert, bis es auf den aktiven retinalen Bereich
19 des Auges trifft. Diese Reflexion verursacht eine Blendung, die aus allen ungewollten
optischen Bildern besteht, die auf der Retina des Auges gebildet werden. In ähnlicher Weise
kann eine ungewollte Blendung durch Randreflexionen von anderen augenoptischen Linsen
enstehen, wobei Kontaktlinsen und Brillen am wichtigsten sind.
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Die weitgehende Vermeidung von Blendlicht kann durch das Hinzufügen von Vertiefungen
auf der Randoberfläche der Linse erreicht werden, um den einfallenden Lichtstrahl, der mit
dieser Oberfläche in Kontakt kommt, weg von der Retina des Patienten zu reflektieren. Die
bevorzugte Ausführungsform für diese Einrichtung ist in der mikrophotographischen
Aufnahme der intraokulären Linse in Fig. 2 gezeigt. In Fig. 2a kann man eine intraokuläre Linse
mit einem einfachen einstückigen Linsenkörper zum Fokussieren von sichtbarem Licht auf
die Retina des Patienten sehen. Der Linsenkörper besitzt eine einstückig ausgebildete
Randoberfläche, welche den Umfang des Linsenkörpers definiert. An dem Linsenkörper
angebracht und von diesem nach außen abstehend befinden sich beidseitig gegenüberliegende
filamentartige Haptiken. Die Haptiken tragen die Linse in dem Auge und verhindern, daß sich
die Linse nach der Implantation dezentriert. Wie in Fig. 2b klar dargestellt ist, weist die
Randoberfläche eine Mehrzahl von Vertiefungen auf. Jede der Vertiefungen ist im
wesentlichen parallel zu den anderen Vertiefungen, und jede Vertiefung erstreckt sich um den Umfang
des Linsenkörpers in einer Richtung, die im wesentlichen parallel zu der Ebene des
Linsenkörpers ist.
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Mit Bezug auf Fig. 3 wird schematisch der Weg dargestellt, den ein außerhalb der Achse
einfallender Lichtstrahl nimmt, wenn er auf die Randoberfläche der intraokulären Linse triff, die
in den Fig. 2a und 2b fotografiert worden ist. Ein einfallender Lichtstrahl 20 trifft auf die mit
Vertiefungen versehene Oberfläche 21 des Randes des Linsenkörpers und wird weg von der
Retina reflektiert, wodurch der Blendeffekt vermieden oder wesentlich reduziert wird.
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Wie in Fig. 3 dargestellt, ist jede der Vertiefungen vorzugsweise eine V-förmige Vertiefung,
obwohl jede Form verwendet werden kann. In der tatsächlichen Praxis kann, wenn eine V-
förmige Vertiefung in die Randoberfläche der Linse gearbeitet wird, während der Herstellung,
z. B. während des Polierens der Linse in der Trommel, jede scharfe äußere Kante
abgeschliffen werden, so daß die V-förmigen Vertiefung tatsächlich etwas abgerundete Ränder
aufweisen kann. Diese V-förmige Konfiguration wird jedoch bevorzugt, weil andere
Konfigurationen, insbesondere jene, in denen die Vertiefungen im wesentlichen rund geformt sind, die
Effektivität reduzieren, indem mehr ungewollte Blendlichtabbildungen zugelassen werden.
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Die tatsächliche Anzahl von Vertiefungen auf der Randoberfläche kann in einem weiten
Bereich variieren. Die Anzahl der Vertiefungen ist nicht kritisch für die Anwendung dieser
Er
findung, und sie hängt ebenso von der Dicke der Randoberfläche ab, wie von der Breite einer
Vertiefung. Die Linse hat mehrere Vertiefungen, weil mit dem Anwachsen der Anzahl von
Vertiefungen die erforderliche Tiefe jeder Vertiefung entsprechend abnimmt. Dies ist
vorteilhaft, weil, wenn die Tiefe jeder Vertiefung zu groß wird, es die Möglichkeit gibt, daß die
Vertiefung in die optische Zone hineinreicht und folglich die visuelle Leistung des
Linsenkörpers beeinträchtigt. Andererseits würde ein Punkt erreicht werden, wo jede einzelne
Vertiefung zu klein werden würde, was die Möglichkeit einer ungewollten Lichtstreuung oder
Brechung an der Randoberfläche vergrößert. Vorteilhafterweise ist die Anzahl der
Vertiefungen so, daß die Tiefe jeder Vertiefung innerhalb eines Bereiches, der sich von der
Wellenlänge des Lichtes bis zu ungefähr dem 400-fachen der Wellenlänge des Lichtes erstreckt (die
Wellenlänge von Licht in dem sichtbaren Spektrum liegt im Bereich von ungefähr 450 bis
ungefähr 750 nm), variiert. Normalerweise sind die exakten Abmessungen jeder Vertiefung
so, daß ein geeigneter Ausgleich zwischen der optischen Leistung der Linse und den
Vorgaben der Herstellung getroffen wird.
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Der Unterschied der Leistung einer Linse mit Vertiefungen am Rand nach Fig. 3 zu einer
herkömmlichen flachen Linse mit abgerundetem Rand aus dem Stand der Technik ist in Fig. 4
dargestellt. In Fig. 4 trifft ein einfallender Lichtstrahl 22 auf die flache Randoberfläche 23 des
Linsenkörpers und reflektiert dieses Licht auf die retinale Oberfläche des Auges. Diese
Reflexion erhöht entsprechend das Risiko, ungewolltes Blendlicht auf der Retina zu erzeugen.
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Die vorteilhaften Effekte des Gebrauchs der augenoptischen Linse gemäß dieser Erfindung
werden zu einem großen Grad insbesondere dann realisiert, wenn der Linsenkörper relativ
klein ist. Im Hinblick auf intraokuläre Linsen haben herkömmliche runde Linsen
typischerweise Durchmesser zwischen 6 mm bis 7 mm, aber mit dem Beginn der Operationen mit
kleinem Einschnitt werden runde Linsen mit Durchmessern kleiner oder gleich 5,5 mm
gebräuchlicher. Der reduzierte Durchmesser des Linsenkörpers relativ zur Pupille führt zu
einem entsprechend größerem Risiko, daß einfallendes Licht auf die Randoberfläche dieser
Linsen trifft.
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Nicht nur die Frequenz, unter der das eintreffende Licht auf die Randoberfläche der Linse
trifft, ist ein bestimmender Faktor für die Stärke der ungewollten Blendlichtprobleme,
sondern auch die Dicke der Randoberfläche neigt dazu, dieses Problem zu verstärken.
Unglücklicherweise nimmt, wenn die Dicke des Randes zunimmt, die Stärke des Blendlichtproblems
ebenso zu. In dieser Hinsicht haben runde Linsen typischerweise einen dünnen Rand mit einer
Dicke zwischen ungefähr 0,2 mm und ungefähr 0,28 mm, obwohl Randdicken außerhalb
dieses Bereiches möglich sind. Die eiförmigen Linsen weisen jedoch typischerweise eine
veränderliche Dicke an der Randoberfläche auf, eine dünne Randregion und eine dicke Randregion.
Die Dicke der dicken Randregion verändert sich abhängig von der optischen Stärke der Linse,
beträgt aber typischerweise ungefähr 0,4 mm für eine Linse mit 20 Dioptrien. Es ist bei diesen
Bereichen einer vergrößerten Randdicke der eiförmigen Linse, die eine Randoberfläche mit
Vertiefungen oder andere Einrichtungen gebraucht, die an der Randoberfläche des
Linsenkörpers aufgebracht sind, besonders attraktiv, Licht weg von der Retina zu reflektieren.
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Die Anordnung von Vertiefungen auf der Randoberfläche des Linsenkörpers einer
augenoptischen Linse kann mit Hilfe von herkömmlichen Bearbeitungsverfahren durchgeführt werden.
Zum Beispiel kann eine Fräsmaschine mit einem Schneidwerkzeug benutzt werden, welches
speziell konstruiert ist, um den gewünschten Effekt mit den Randvertiefungen herzustellen.
Alternativ können andere Verfahren, wie Gießen oder Prägen, verwendet werden. Wenn die
Linse eine weiche Linse, wie z. B. Silikon, weiches Acryl oder ein Hydrogel ist, können die
Vertiefungen auf den Linsen durch einen Gießprozeß angebracht werden. Dies würde konkret
einfach das spanende Bearbeiten einer Gußform für die Linsen erfordern, welche die
gewünschte Anordnung der Vertiefungen aufweist.
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Simulierte retinale Abbildungen, die durch eine intraokuläre Linse mit Randvertiefungen und
eine konventionelle Linse mit abgerundetem Rand erzeugt werden, sind in den Fotografien in
Fig. 5a und 5b gezeigt, um die Unterschiede der optischen Leistung dieser Linsen zu
veranschaulichen. Probenlinsen werden in einem Gullstrand-Augenmodell auf ihre optische
Leistung getestet. Das Gullstrand-Modell ist eine mechanische Simulation eines menschlichen
Auges, das die typischen Augenabmessungen benutzt. Das Augenmodell ist so gestaltet, daß
daß die Einfügung der Testlinsen ermöglicht wird, um die optische Leistung einer
intraokulären Linse anstelle der natürlichen Kristallinse zu messen. Das Gullstrand-Augenmodell ist ein
herkömmliches Augenmodell, das ursprünglich in A. Gullstrand, Dei Optisch Abbedung, ed.
3, Helmholtz Handbuch der Physiologischen Optik, Hamburg 1909; und dann, aktueller, z. B.
in H. H. Emsley, Visual Optics, 3. Aufl., S. 346, Butterworths, Scarborough, Ontario 1955
beschrieben wurde. Die simulierte retinale Abbildung wird direkt fotografiert, um die Bilder
zu zeigen, die von einem Patienten mit der implantierten Testlinse gesehen werden könnten.
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Fig. 5a ist das Bild einer normalen eiförmigen Linse mit einer herkömmlichen Oberfläche mit
abgerundetem Rand ohne Vertiefungen. Fig. 5b ist das Bild einer eiförmigen nichtblendenden
Linse mit Randvertiefungen gemäß dieser Erfindung. Der ausgefüllte kreisförmige Anteil, der
in jeder der Fotografien gezeigt ist, ist das nützliche Bild von Licht, das durch die Linsen
läuft. Die sichelförmige Kontur zur Linken des nützlichen Bildes der intraokulären Linse
ohne Randvertiefungen ist das ungewollte Bild aus der Randreflexion.
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Ein Vergleich der Aufnahmen, die in Fig. 5a und 5b gezeigt werden, veranschaulicht, daß das
sichelförmige Bild, das durch die RandReflexion in Fig. 5a erzeugt wurde, in der Aufnahme,
die in Fig. 5b gezeigt ist, erheblich vermieden wird. Daher zeigen diese experimentellen
Ergebnisse, daß ungewollte optische Abbildungen, die durch Reflexion an den Rändern von
intraokulären Linsen, ebenso wie von jeder anderen Art einer augenoptischen Linse,
hervorgerufen werden, durch das Hinzufügen von Einrichtungen an der Randoberfläche vermieden
werden können, die das Licht weg von der Retina reflektieren, insbesondere durch das
Hinzufügen von V-förmigen Vertiefungen auf der Randoberfläche.
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Diese Erfindung wurde in ihren bevorzugten Ausführungsformen beschrieben. Der Fachmann
kann zahlreiche zusätzliche Ausführungsformen gemäß dieser Erfindung konzipieren, wenn
er den Vorteil des Lesens dieser Beschreibung gehabt hat.