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Fett- und Leichtflüssigkeitsabscheider Die Erfindung betrifft einen.
Fett- und Leichtflüssigkeitsabscheider, insbesondere, für Schlächtereien, Schlachthöfe,
Wurstfabriken, Gastwirtschaften, Unterstellräume für Kraftfahrzeuge iusw., zum Abscheiden
von Fett, Öl, Benzol, Benzin oder anderen Leichtflüssigkeiten .aus den Abwässern.
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über die Grundsätze, nacht denen Fettabscheider gebaut sein müssten,
um mit möglichst kleinem Platz- und Materialaufwand die gewünschte Abscheidewirkung
zu erzielen, war bisher wenig bekannt. Insbesondere war nicht bekannt, daß die wirksame
Grundfläche, das ist die Grundfläche des .eigentlichen Strömungsgerinnes, aus welchem
die Fettabscheidungerfolgt, ganz unabhängig von der Form des Abscheiders, ob breit
und kurz oder quadratisch, kreisrund, schmal und langgestreckt, m einem bestimmten
Verhältnis zur Durchflußmenge stehen muß, um einen bestimmten Vomhundersatz des
Fettes oder der Leichtflüssigkeit abzuscheiden, und daß dieses Verhältnis um so
kleiner sein darf, also .eine um so kleinere Grundfläche für je z 1/s Durchfluß
benötigt, wird, je gleichmäßiger die Strömung über den Strömungsquerschnitt verteilt
ist. Um das angegebene Ziel zu erreichen, verwendet die Erfindung die an sich bekannten
Strömungsgerinne mit Tauchwänden, deren Unterkanten in der Ebene der Unterkanten
der den Ein- und Auslauf biegrenzenden Grenztauchwände liegen, und bevorzugt schmale
langgestreckte Abscheider vor den kurzen breiten oder kreisrunden, weil sich bei
den ersteren eine über den Strömungsquerschnitt gleichmäßig verteilte, möglichst
bandförmige Strömung leichter erreichen läßt als bei den letzteren und auch der
Platz für schmale langgestreckte Abscheider meist eher zur Verfügung steht als für
mehr quadratische oder kreisrunde bei sonst derselben Grundfläche.
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Bei der einen bekannten Art dieser Abscheider liegen die zwischen
den Grenztauchwänden angeordneten Tauchwände mit ihrer Oberkante sämtlich unter,
bei einer anderen
bekannten Art sämtlich über dem Flüssigkeitsspiegel.
Die Längenerstreckung der ersteren bekannten Art ist eine begrenzte, weil sich sonst
eine derartig große Fallhöhe des Flüssigkeitsspiegels zwischen den Grenztauchwänden
einstellen würde, daß schädliche Strömungen im Fettsammelraum entstehen, die in
-das Strömungsgerinne übergreifen. Bei der zweiten bekannten Art entstehen sehr
kleine Fett- und Leichtflüssigkeitssammelkammern, bei denen die Entfernung von Fetten,
die eine feste Kruste bilden, sehr schwierig ist.
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Das Neue in der Bauart der Abscheider besteht nun darin, daß bei den
Abscheidern mit Tauchwänden, deren Unterkanten mit denen der Grenztauchwände in
oder nahezu in einer Ebene liegen, zwischen den Grenztauchwänden eines langgestreck;en
Strömungsgerinnes Haup:-täuchwände angeordnet sind, deren Oberkanten über dem Flüssigkeitsspiegel
liegen, und zwischen denen Zwischentauchwände eingebaut sind, deren Oberkanten unter
dem Flüssigkeitsspiegel liegen. Dadurch kann das Strömungsgerinneeine große Länge
erhalten, ohne daß schädliche Strömungen im Fettsammelraum entstehen, und andererseits
wird die Anzahl der Fettsammelkamrnern mit getrennten Oberflächeneine geringere,
so daß die Entfernung der Abscheidungen erleichtert wird. Durch die Tauchwände wird
überdies das Strömungsgerinne scharf begrenzt, so daß keine wesentlichen Ausbauchungen
der Strömung entstehen können und sich eine gleichmäßig über den Querschnitt verteilte,
nahezu bandförmige Strömung auszubilden vermag.
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Die Abscheidewirkung wird erhöht, wenn die langgestreckte Form des
Strömungsgerinnes mit einer allmählichen Querschnittserweiterung verbunden wird,
weil dieselbe eine noch gleichmäßigere, wirbelschwächere Strömung zur Folge hat.
Außerdem wird durch die allmähliche Querschnittserweiterung ein Impuls (Masse mal
Geschwindigkeit) frei, der bei richtiger Bemessung der Erweiterung den Reibungsverlusten
im Gerinne nahezu das Gleichgewicht hält. Das hat den weiteren Vorteil, daß der
Flüssigkeitsspiegel nahezu kein Gefälle mehr besitzt und deshalb auch Flüssigkeitswirbel
im Raum über dem strömenden Abwasser sich nicht oder nur in unschädlichem Maße ausbilden
können.
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Bei den bekannten kreisförmigen Abscheidern ohne oder mit spiralförmig
angeordneten Scheidewänden erweitert sich der Querschnitt des Strömungsgerinnes
zwangsläufig, wenn das Abwasser von der Kreismitte nach dem Kreisumfang fließt.
Die Erweiterung bei langgestreckten Abscheidern bietet gegenüber der zwangsläufigen
bei den bekannten kreisförmigen außer ihrer zweckmäßigeren Bemessung den besonderen
Vorteil, daß der Fassungsraum seiner Fettsammelräume vom Einlauf bis zum Auslauf
abnimmt, während er bei den kreisförmigen Abscheidern stark zunimmt. Die
im Abwasser enthaltenen Fette und Leichtflüssigkeiten scheiden sich aber vom Einlauf
bis zum Auslauf in abnehmender Menge aus.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen des neuen Abscheiders
schematisch dargestellt. Hierbei ist das Strömungsgerinne vom Einlauf zum Auslauf
hin außerdem noch in bekannter Weise ansteigend angeordnet, was die Vorteile hat,
daß die dem Eiillauf nächstgelegene Fettsammelkammer eine besonders große Speicherhöhe
besitzen, wie dies auch der großen Mächtigkeit der dort zur Abscheidung kommenden
Fett- und Leichtflüssigkeitsmengen entspricht, daß die Rinne nach dem Schlammfang
am Einlauf hin von Sinkstoffen leicht gereinigt werden kann und daß ein Abströmen
der angesammelten Fett-und Leichtflüssigkeitsmengen in den Ablauf nicht möglich
ist. -Es zeigen Fig. i einen Längenschnitt durch die erste Ausführungsform, Fig.
2 einen Querschnitt nach A-A der Fig. i, Fig. 3 die Draufsicht auf die erste Ausführungsform,
Fig.4 die Draufsicht auf die zweite Ausführungsform und Fig. 5 einen Querschnitt
nach B-B der Fig. 4.
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In allen Fällen bedeuten 13 den Einlauf, i die Grr-nztauchwände, 2
die Haupttauchwände, 3 die Zwischenfauchwände, 4. das Strömungsgerinne, 5, 6, 7
die in den einzelnen Kammern I, 11, III sich bildenden Abscheidungen, 8 den
Schlammfang, 9 den Überlauf, io den Ablauf und i i einen Verschlußdeckel, der mit
öffnungen 12 zum Absaugen der Abscheidungen aus den Kammern I bis III mittels eines
eingeführten Saugrohres versehen ist. Die Zahl der Kammern kann beliebig sein.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. i bis' 3 verläuft das Strömungsgerinne
vom Einlauf zum Auslauf in gleichbleibender Richtung, und die allmähliche Erweiterung
des Strömungsquerschnittes " wird durch einen wachsenden Abstand der Unterkanten
der Tauchwände von der Sohle des Strömungsgerinnes, also durch Höhenzunahme des
Gerinnes, erzielt.
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Bei der Ausführungsform des Abscheiders nach Fig.4 und 5 kehrt sich
am rechten Ende- des Abscheiders die Richtung des Gerinnes um; Ein- und Auslauf
liegen quer zur Längswand der Strömungsrinne, und die allmähliche Erweiterung des
Querschnitts erfolgt durch Breitenzunahme des Gerinnes. Abweichend von den beiden
gezeichneten Abscheidern kann die Vergrößerung des Querschnitts
des
Strömungsgerinnes auch durch gleichzeitige Höhen- und Breitenzunahme des Gerinnes
erfolgen.
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Die Ausführungsform nach Fig. 4. und 5 -empfiehlt sich, wenn aus räumlichen
Gründen die Längenerstreckung nur eine beschränkte sein darf.