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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft endokrine Rezeptoren.
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Ein
entscheidender Schritt bei der Expression von hormonaler Wirkung
ist die Wechselwirkung von Hormonen mit Rezeptoren auf der Plasmamembranoberfläche von
Zielzellen. Die Ausbildung von Hormon-Rezeptor-Komplexen erlaubt
die Übertragung
von extrazellulären
Signalen in die Zelle, um eine Vielzahl von biologischen Antworten
hervorzurufen. Beispielsweise induziert die Bindung eines Hormons
wie des follikelstimulierenden Hormons (FSH), des Luteinisierungshormons
(LH), des Thyreotropins (TSH) und des Choriongonadotropins (CG)
an seine Zelloberflächenrezeptoren
eine Konformationsänderung
des Rezeptors, was zur Assoziierung des Rezeptors mit einem Transduktormolekül führt, dem
stimulierenden Guaninnukleotid (GTP)-bindenden Protein führt, von
dem eine Komponente (GS) ist. Diese Assoziierung
stimuliert die Adenylatzyklaseaktivität, die wiederum andere zelluläre Prozesse,
wie beispielsweise Proteinphosphorylierung, Steroidsynthese und
-sekretion und die Modulation des Ioneneinstroms auslöst. Das
Binden von anderen Hormonen, einschließlich Arginin-Vasopressin (VP),
Angiotensin II und Norepinephrin, an ihre Zelloberflächenrezeptoren
führt zur
Aktivierung von anderen Arten von GTP-bindenden Proteinkomponenten
wie beispielsweise (GP), was wiederum die
Aktivität
des Enzyms Phospholipase C stimuliert. Die Produkte der Phospholipase C-Hydrolyse
initiieren eine komplexe Kaskade aus zellulären Ereignissen, einschließlich der
Mobilisierung von intrazellulärem
Kalzium und Proteinphosphorylierung.
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Parathormon
(PTH) ist ein Hauptregulator der Kalziumhomöostase, deren hauptsächliche
Zielzellen in Knochen und der Niere auftreten. Die Regulation der
Kalziumkonzentration ist für
das normale Funktionieren der gastrointestinalen, Skelett-, neurologischen,
neuromuskulären
und kardiovaskulären
Systeme erforderlich. Die Synthese und Freisetzung von PTH werden
hauptsächlich
durch den Serumkalziumtiter gesteuert: Ein niedriger Titer stimuliert
und ein hoher Titer unterdrückt
sowohl die Hormonsynthese als auch die Hormonfreisetzung. PTH wiederum
hält den
Serumkalziumtiter durch direktes oder indirektes Fördern des
Kalziumeinstroms in das Blut an drei Stellen des Kalziumaustausches:
Darm, Knochen und Nieren. PTH trägt
zur gastrointestinalen Nettoabsorption von Kalzium bei, indem die
renale Synthese der aktiven Form von Vitamin D begünstigt wird.
PTH fördert
Kalziumresorption aus dem Knochen, indem Osteoblasten inhibiert
werden und, indirekt, durch Stimulieren der Differenzierung der
knochenresorbierenden Zellen, der Osteoclasten. Es vermittelt auch
wenigstens drei Hauptwirkungen an den Nieren: Stimulierung der tubulären Kalziumresorption,
Verstärkung
der Phosphat-Clearance und Förderung
einer Erhöhung
des Enzyms, das die Synthese der aktiven Form von Vitamin D vervollständigt. PTH übt diese
Wirkungen in erster Linie durch Rezeptor-vermittelte Aktivierung
von Adenylatzyklase aus, obwohl auch die Rezeptor-vermittelte Aktivierung
von Phospholipase C durch PTH berichtet worden ist (Hruska et al.,
J. Clin. Invest. 79: 230, 1987).
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Eine
Störung
der Kalziumhomöostase
kann viele klinische Störungen
verursachen (z. B. schwere Knochenerkrankung, Anämie, Nierenstörung, Ulcera,
Myopathie und Neuropathie) und ist üblicherweise das Ergebnis von
Zuständen,
die eine Änderung
des Titers von Parathormon produzieren. Hyperkalziämie ist
ein Zustand, der gekennzeichnet ist durch eine Erhöhung des
Serumkalziumtiters. Sie ist oft mit primärem Hyperparathyreoidismus
verbunden, bei dem eine übermäßige PTH-Produktion
als Ergebnis einer Läsion
(z. B. Adenom, Hyperplasie oder Karzinom) der Nebenschilddrüse erfolgt.
Eine andere Art von Hyperkalziämie,
maligne humorale Hyperkalziämie
(HHM), ist das häufigste
paraneoplastische Syndrom. Es scheint in den meisten Fällen aus
der Produktion durch Tumoren (z. B. Plattenepithelzellen-, Nieren-,
Ovarien- oder Blasenkarzinomen), einer neuen Klasse von Proteinhormon
zu resultieren, das eine Aminosäurehomologie
mit PTH teilt. Diese PTH-verwandten Proteine (PTHrP) scheinen bestimmte
Nieren- und Skelettwirkungen von PTH nachzuahmen und man nimmt an,
dass sie mit dem PTH-Rezeptor in diesen Geweben Wechselwirken. PTHrP
wird normalerweise mit geringen Titern in vielen Geweben gefunden,
einschließlich
Keratinozyten, Gehirn, Hypophyse, Nebenschilddrüsen, adrenalem Cortex, Medulla,
fötaler
Leber, Osteoblasten-ähnlichen
Zellen und laktierenden Mammageweben. Bei vielen HHM-Malignitäten wird
PTHrP mit hohen Titern gefunden im Kreislaufsystem, wodurch die
mit HHM assoziierten erhöhten
Kalziumtiter produziert werden.
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Die
Erfindung betrifft isolierte DNA umfassend eine DNA-Sequenz, die
für einen
Zellrezeptor codiert, bevorzugterweise einen Parathormonrezeptor,
eines Vertebraten, wobei der Rezeptor eine Aminosäuresequenz
mit wenigstens 30% (bevorzugterweise wenigstens 50%, oder bevorzugtererweise
wenigstens 60% und am bevorzugtesten wenigstens 75%) Identität mit der
in 3 (SEQ ID NO.: 3) gezeigten Aminosäuresequenz aufweist:
d. h., wenn die beste Übereinstimmung
zwischen den zwei Aminosäuresequenzen
(unter Verwendung von Standardverfahren) erstellt wird, sind wenigstens
30% der Aminosäurereste
der ersten Sequenz identisch mit den Aminosäureresten der letzteren Sequenz.
Unter „isoliert" wird verstanden,
dass die DNA frei von den codierenden Sequenzen von jenen Genen
ist, die, im natürlicherweise
auftretenden Genom des Organismus (wenn überhaupt), von dem die DNA
der Erfindung abgeleitet ist, unmittelbar das Gen, das die DNA der
Erfindung codiert, flankieren. Die isolierte DNA kann einzelsträngig oder
doppelsträngig
sein und kann eine genomische DNA, cDNA, rekombinante Hyprid-DNA
oder synthetische DNA sein. Sie kann identisch mit einer natürlicherweise
auftretenden, Zellrezeptor (z. B. PTH-Rezeptor) -codierenden DNA-Sequenz
sein, oder kann sich von einer derartigen Sequenz durch die Deletion,
Addition oder Substitution von einem oder mehreren Nukleotiden unterscheiden.
Einzelsträngige
DNAs der Erfindung sind wenigstens 18 Nukleotide lang (bevorzugterweise
wenigstens 30 Nukleotide lang) und reichen bis zum Volllängengen
oder zur Volllängen-cDNA; sie werden
bevorzugterweise nachweisbar zur Verwendung als Hybridisierungssonden
markiert und können
antisense sein. Bevorzugterweise hybridisiert die isolierte DNA
unter Bedingungen hoher Stringenz an eine Sequenz, die komplementär ist zu
einem Teil oder der ganzen der in 1 (SEQ
ID NO.: 1), 2 (SEQ ID NO.: 2), 3 (SEQ ID NO.: 3) oder 6 (SEQ
ID NO.: 4) gezeigten DNA-Sequenz. Unter „hoher Stringenz" werden, beispielsweise,
Bedingungen verstanden wie jene, die hierin im Folgenden für die Isolierung
von menschlicher Nieren-PTH-Rezeptor-cDNA beschrieben sind (siehe
auch Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, New York,
1989). Am bevorzugtesten ist das Tier ein Säugetier (wie beispielsweise
ein Opossum, eine Ratte oder ein Mensch), und die DNA-Sequenz codiert
im Wesentlichen die gesamte Aminosäuresequenz, die in 1 (SEQ ID NO.: 1), 2 (SEQ
ID NO.: 2), 3 (SEQ ID NO.: 3) oder 6 (SEQ ID NO.: 4) gezeigt ist; oder durch
die codierende Sequenz von einem der bei der American Type Culture
Collection (ATCC) hinterlegten und mit den ATCC-Zugangsnummern 68570
oder 68571 bezeichneten Plasmide codiert ist. Die DNA der Erfindung
kann in einen Vektor eingebaut sein [der als ein gereinigtes Präparat bereitgestellt
sein kann (z. B: einen Vektor, der aus der Mischung von Vektoren
abgetrennt ist, die eine Bibliothek ausbilden)], der eine DNA-Sequenz
enthält,
die einen Zellrezeptor der Erfindung codiert (z. B. Parathormonrezeptor)
oder ein Fragment des Rezeptors, und eine Zelle oder eine im Wesentlichen
homogene Population von Zellen (z. B. prokaryotische Zellen oder
eukaryotische Zellen, wie beispielsweise Säugetierzellen), die den Vektor
(oder die oben beschriebene isolierte DNA) enthalten. Unter „im Wesentlichen
homogen" wird verstanden,
dass wenigstens 99% der Zellen den Vektor der Erfindung enthalten
(oder die isolierte DNA, wie es auch der Fall sein kann). Bevorzugterweise
ist dieser Vektor (z. B. R15B) in der Lage, die Expression eines
Parathormonrezeptors zu steuern (zum Beispiel in einer Zelle, die
mit dem Vektor transfiziert oder transformiert ist).
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen Zellrezeptor,
bevorzugterweise einen Parathormonrezeptor (oder ein im Wesentlichen
gereinigtes Präparat
davon), das durch die Expression eines rekombinanten DNA-Moleküls hergestellt
wird, das den Zellrezeptor, wie oben beschrieben, codiert. Ein „im Wesentlichen
gereinigtes Präparat" ist ein solches,
das im Wesentlichen frei von den Proteinen und Lipiden ist, mit dem
es natürlicherweise
verbunden ist.
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In
einem verwandten Aspekt betrifft die Erfindung ein Polypeptid umfassend
wenigstens 6 Aminosäuren
und weniger als die vollständige
Aminosäuresequenz
des Parathormonrezeptors, das durch die isolierte DNA, wie oben
beschrieben, codiert ist. Das Polypeptid ist in der Lage, Parathormon
oder Parathormon-verwandtes Protein zu binden. In bevorzugten Ausführungsformen
weist dieses Polypeptid eine Sequenz auf, die aus der Gruppe ausgewählt ist
umfassend:
- (a) TNETREREVFDRLGMIYTVG; (SEQ ID
NO.: 5)
- (b) YLYSGFTLDEAERLTEEEL; (SEQ ID NO.: 6)
- (c) VTFFLYFLATNYYWILVEG; (SEQ ID NO.: n
- (d) Y-RATLANTGCWDLSSGHKKWIIQVP; (SEQ ID NO.: 8)
- (e) PYTEYSGTLWQIQMHYEM; (SEQ ID NO.: 9)
- (f) DDVFTKEEQIFLLHRAQA; (SEQ ID NO.: 10)
- (g) FFRLHCTRNY; (SEQ ID NO.: 11)
- (h) EKKYLWGFTL; (SEQ ID NO.: 12)
- (i) VLATKLRETNAGRCDTRQQYRKLLK; oder (SEQ ID NO.: 13)
- (j) ein Fragment (d. h. ein Teil mit wenigstens sechs Resten,
aber weniger als alle) oder ein Analog zu (a)–(i), das in der Lage ist,
Parathormon oder Parathormon-verwandtes Protein zu binden [wobei „Analog" ein Peptid mit einer
Sequenz bezeichnet, die wenigstens 50% (und bevorzugterweise wenigstens
70%) identisch mit dem Peptid ist, von dem es ein Analog ist]. Bevorzugterweise
wird das Polypeptid der Erfindung hergestellt durch Expression eines
rekombinanten DNA-Moleküls
oder es ist synthetisch (d. h. zusammengesetzt durch chemische anstelle
von biologischen Mitteln). Die Erfindung stellt ein Verfahren zum
Herstellen eines derartigen Polypeptids bereit, wobei das Verfahren
die Bereitstellung einer Zelle umfasst, die isolierte DNA enthält, die
einen Zellrezeptor der Erfindung oder ein Rezeptorfragment enthält, und
Kultivieren dieser Zelle unter Bedingungen, die die Expression eines
Polypeptids von der isolierten DNA erlauben.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Antikörper (monoklonal oder polyklonal)
und ein gereinigtes Präparat aus
einem Antikörper,
der in der Lage ist, einen Immunkomplex mit einem Zellrezeptor der
Erfindung auszubilden (bevorzugterweise einen Parathormonrezeptor
wie beispielsweise einen menschlichen PTH-Rezeptor), wobei der Antikörper erzeugt
wird, indem als Antigen entweder (1) ein Polypeptid, das ein Fragment
des Zellrezeptors der Erfindung umfasst, oder (2) ein Zellrezeptor
der Erfindung, der sich auf der Oberfläche einer Zelle befindet, verwendet
wird. Dieser Antikörper
ist bevorzugterweise in der Lage, eine biologische Aktivität des Zellrezeptors
der Erfindung (d. h. eine Komponente von einer der Kaskaden, die
natürlicherweise
durch den Rezeptor ausgelöst
werden, wenn der Ligand an ihn bindet), zu neutralisieren (d. h.
teilweise oder vollständig zu
inhibieren). In bevorzugten Ausführungsformen
ist der Antikörper
der Erfindung in der Lage, einen Immunkomplex mit Parathormonrezeptor
auszubilden und in der Lage, eine biologische Aktivität des PTH-Rezeptors (d. h.
Adenylatzyklase-Aktivierung oder Phospholipase C-Stimulierung) zu
neutralisieren.
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Weiterhin
ist im Umfang der Erfindung eine therapeutische Zusammenfassung,
die in einem pharmazeutisch akzeptablen Träger, (a) einen Zellrezeptor
der Erfindung, (b) ein Polypeptid, das ein Fragment des Zellrezeptors
der Erfindung enthält,
oder (e) einen Antikörper
gegen einen Zellrezeptor der Erfindung enthält. Diese therapeutischen Zusammensetzungen
liefern ein Mittel zur Behandlung verschiedener Erkrankungen, die
durch eine Überstimulierung
der Zellrezeptoren der Erfindung durch ihren Liganden gekennzeichnet
sind. In bevorzugten Ausführungsformen
umfassen die Polypeptide der Erfindung den PTH-Rezeptor, Fragmente des
PTH-Rezeptors und Antikörper,
die Immunkomplexe mit dem PTH-Rezeptor ausbilden. Diese Polypeptide und
Antikörper
sind nützlich
als Diagnostika, zum Unterscheiden jener Fälle von Hyperkalziämie, die
mit PTH oder PTHrP in Beziehung stehen oder nicht.
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Die
Nukleinsäuresonden
der Erfindung versetzen den Fachmann auf dem Gebiet der Gentechnologie in
die Lage, Zellrezeptorhomologe oder Zellrezeptoren einer anderen
Spezies zu identifizieren und zu klonieren, die mit den Zellrezeptoren
der Erfindung verwandt sind, wodurch die Nützlichkeit der Sequenzen der
Erfindung erweitert wird.
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Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
offensichtlich sein.
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Zuerst
werden die Zeichnungen kurz beschrieben werden.
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1 ist eine Darstellung der Nukleinsäure- und
Aminosäuresequenz,
die den PTH/PTHrP-Rezeptorklon
der Opossumniere, OK-H, codiert. (SEQ ID NO.: 1)
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2 ist eine Darstellung der Nukleinsäure- und
Aminosäuresequenz,
die für
den PTH/PTHrP-Rezeptorklon der Opossumniere, OK-O, codiert. (SEQ
ID NO.: 2)
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3 ist eine Darstellung der Nukleinsäure- und
Aminosäuresequenz,
die den PTH/PTHrP-Rezeptorklon
des Rattenknochens, R15B, codiert. (SEQ ID NO.: 3)
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4 ist
ein Vergleich der abgeleiteten Aminosäuresequenzen, die durch cDNAs
von den Klonen OK-O und R15B codiert sind.
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5 ist
ein Vergleich der abgeleiteten Aminosäuresequenzen von OK-O, OK-H
und R15B, angeordnet gemäß der Sequenzhomologie.
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6 ist eine Darstellung der Nukleinsäure- und
Aminosäuresequenz,
die den menschlichen PTH/PTHrP-Rezeptor codiert. (SEQ ID NO.: 4)
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7 ist
eine schematische Darstellung der Rattenknochen-PTH/PTHrP-Rezeptor-cDNA,
des menschlichen genomischen DNA-Klons HPG1 und zweier cDNA-Klone,
die den menschlichen PTH/PTHrP-Rezeptor codieren.
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8 ist
eine Hydrophobizitätsplot
der abgeleiteten Aminosäuresequenz
des menschlichen Nieren-PTH/PTHrP-Rezeptors. Vorhergesagte Membran-überspannende
Domänen
I bis VII sind angegeben; A, B und C geben zusätzliche hydrophobe Regionen
an.
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9 ist
ein Diagramm, das die Bindung von PTHrP an COS-Zellen veranschaulicht,
die mit OK-H transfiziert sind.
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10 ist
ein Diagramm, das die Stimulierung von intrazellulärem freien
Kalzium durch NlePTH in COS-Zellen veranschaulicht, die mit OK-H
transfiziert sind.
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11 ist
ein Diagramm, das die Bindung von PTHrP an COS-Zellen veranschaulicht,
die mit OK-O transfiziert sind.
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12 ist
ein Diagamm, das die Stimulierung von intrazellulärem freien
Kalzium durch NlePTH in COS-Zellen veranschaulicht, die mit OK-O
transfiziert sind.
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13 ist
ein Diagramm, das die Bindung von PTHrP an COS-Zellen veranschaulicht,
die mit R15B transfiziert sind.
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14 ist
ein Diagramm, das die Stimulierung von intrazellulärem freien
Kalzium durch NlePTH in COS-Zellen veranschaulicht, die mit R15B
transfiziert sind.
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15 ist ein Diagramm, das die Stimulierung
des Inositolphosphat-Metabolismus durch NlePTH in COS-Zellen veranschaulicht,
die mit OK-H, OK-O oder R15B transfiziert sind.
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16 ist
ein Diagramm, das die Ansammlung von zyklischem AMP in COS-Zellen
durch NlePTH zeigt, die mit CDM-8, OK-H, R15B transfiziert sind.
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17 sind Diagramme, die das Binden von
125I-markiertem PTH(1–34) (A und B) und
125I-markiertem PTHrP
(1–36)
(C und D) an COS-7-Zellen veranschaulichen, die transient den menschlichen
Nieren- (A und C) und den Rattenknochen- (B und D)-PTH/PTHrP-Rezeptor
exprimieren; wobei kompetitierende Liganden PTH (1–34) (☐),
PTHrP (1–36)
(*), PTH (3–34)
(
),
PTH (7–34)
(+) umfassen. Daten werden als spezifische Bindung angegeben und stellen
das Mittel ± Standardabweichung
von wenigstens drei unabhängigen
Experimenten dar.
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18 ist
ein Balkendiagramm, das die stimulierte Akkumulation von intralzellulärem cAMP
in COS-7-Zellen veranschaulicht, die den menschlichen Nierenrezeptor
transient exprimieren. Die Daten zeigen das Mittel ± Standardabweichung
und stellen wenigstens drei unabhängige Experimente dar.
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19 stellt
eine Northern-Blot-Analyse von Gesamt-RNA (~10 μg/Spur) dar, die aus menschlicher Niere
(A) und SaOS-2-Zellen (B) hergestellt ist. Der Blot wurde mit der
Volllängen-cDNA
hybridisiert, die den menschlichen Nieren-PTH/PTHrP-Rezeptor codiert;
die Positionen von 28S und 18S ribosomalen RNA-Banden sind angegeben.
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20 stellt
eine Southem-Blot-Analyse von menschlicher genomischer DNA dar,
die mit SstI, HindIII und XhoI (~10 μg/Spur) verdaut ist. Der Blot
wurde mit der Gesamtlängen-cDNA hybridisiert,
die den menschlichen Nieren-PTH/PTHrP-Rezeptor codiert.
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21 ist
ein schematisches Diagramm der vorgeschlagenen Anordnung, in einer
zellulären
Membran, des PTH/PTHrP-Rattenknochen-Rezeptors, der von R15B codiert
wird.
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MATERIAL UND
METHODEN
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ALLGEMEINES:
[Nle8,18, Tyr34]bPTH(1–34)-Amid
(PTH(1–34)),
[Nle8,18, Tyr34]bPTH(3–34)-Amid (PTH(3–34)) und
[Nle8,18, Tyr34]bPTH(7–34)-Amid
(PTH(7–34))
wurden von Bachem Fine Chemicals, Torrance, CA, erhalten; [Tyr36]PTHrP(1–36)-Amid (PTHrP(1–36)) wurde
wie beschrieben (Keutmann et al., Endocrinology 117: 1230, 1985)
unter Verwendung eines Applied Biosystems Synthesizer 420A synthetisiert.
Dulbecco's modified
Eagles medium (DMEM), EDTA/Trypsin und Gentamycin waren von GIBCO
(Grand Island, NY; fötales
Rinderserum (FBS) war von Hiclone Laboratory, Logan, UT. Gesamt-RNA
aus menschlicher Niere wurde von Per Hellman, University Hospital,
Uppsala, Schweden, bereitgestellt. Oligonukleotidprimer wurden unter Verwendung
eines Applied Biosystems 380B DNA-Synthesizers synthetisiert. Restriktionsenzyme,
Klenow-Enzym, T4-Polynukleotid-Kinase
und T4-DNA-Ligase waren von New England Biolabs, Beverly, MA. Alkalische
Phosphatase vom Kalb war von Boehringer Mannheim, Deutschland. Alle
anderen Reagenzien waren von der höchsten erhältlichen Reinheit.
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ZELLEN
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Die
verwendeten Zelllinien umfassen COS-Zellen, OK-Zellen, SaOS-2-Zellen,
CHO-Zellen, AtT20-Zellen, LLC-PK1-Zellen und UMR-106-Zellen, die
von einer Vielzahl von Quellen erhältlich sind, einschließlich der
American Type Culture Collection (Rockland, Maryland), Zugangsnummern
CRL1650, CRL6551, HTB85, CCL61, CCL89, CL101 bzw. CRL1161. ROS 17/2
und ROS 17/2.8 sind von einer Vielzahl von Quellen erhältlich,
einschließlich
Dr. Gideon Rodan (Merck Laboratories, West Point, PA). MC-3T3-Zellen sind
von Mausknochenzellen abgeleitet und sind auch aus einer Anzahl
von Quellen erhältlich,
einschließlich Dr.
Chohei Shigeno (Dept. of Biochem. Medicine, Hyoto Univ., Kyoto,
Japan).
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Alle
Zellen wurden in einer feuchten Atmosphäre aus 95% Luft, 5% CO2 angezogen und in einer Monolayer-Kultur
mit Ham's F-12-
oder DMEM-Medium (Grand Island Biological Co.), ergänzt mit
5% oder 10% fötalem
Kälberserum
(M. A. Bioproducts, Walkersville, MD), gehalten. Das Medium wurde
alle 3 oder 4 Tage gewechselt und die Zellen wurden alle 2 oder
3 Wochen durch Trypsinieren unter Verwendung von Standardverfahren
subkultiviert.
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KLONIERUNG
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Isolierung
von cDNA-Klonen, die für
Ratten- und Opossum-PTH/PTHrP-Rezeptoren codieren: Gesamt-RNA wurde
anfänglich
aus Ratten-Osteosarkoma (ROS)-Zellen (ROS 17/2.8) und Opossum-Nieren (OK)-Zellen
durch Standardverfahren unter Verwendung von Guanidiumisothiocyanat
(Ullrich et al., Science 196: 1313, 1977; Chirgwin et al., Biochemistry
24: 5294, 1979) und Zentrifugation durch Cäsiumchlorid (Gilsen et al.,
Biochemistry 13: 2633, 1974) isoliert. Poly A+-RNAs (mRNAs) wurden
dann nach Passage der Gesamt-RNAs über Oligo-dT-Säulen (Pharmacia,
Piscataway, NJ) durch das Verfahren von Aviv und Leder (Proc. Natl.
Acad Sci. USA 69: 14087, 1972) wiedergewonnen. Die cDNA-Bibliothek
aus der ROS 1712.8 mRNA wurde aus poly A+-RNA hergestellt unter
Verwendung des Verfahrens von Gubler und Hoffman (Gene (Amst.) 25: 263,
1983). Oligo-dT-geprimte
und zufallsmäßig-geprimte
cDNAs wurden aus poly A+-ROS 17/2.8 bzw. OK-Zell-mRNA kloniert (Aviv und Leder,
a.a.O.). Die cDNAs wurden an BstX1-Linker (Invitrogen, San Diego, CA)
ligiert und durch Zentrifugation (3 Std., 55.000 × g) in
einem 5–20%
Kaliumacetatgradienten nach Größe ausgewählt. Die
Größen-ausgewählte cDNA
wurde dann in den Plasmidvektor, pcDNA I (Invitrogen) unter Verwendung
der nicht-selbstannelierenden
BstX1-Restriktionsstellen eingeführt.
Die sich ergebenden Plasmid-Bibliotheken
wurden dann verwendet, um E. coli (MC1061/P3, Invitrogen) zu transformieren,
die ein größeres Helferplasmid,
p3, enthielten. Das p3-Plasmid besitzt Bernstein-Mutationen in zwei
Genen, die für
Ampicillin- und Tetrazyklin-Resistenz codieren. Unter Verwendung
von Ampicillin- und Tetrazyklinselektion waren nur jene Zellen in
der Lage zu wachsen, die sowohl das p3 als auch ein tRNA-Suppressorgen
enthielten, das in pcDNA I enthalten ist. Die transformierten Bakterien
wurden dann bis zur Konfluenz angezogen und die Plasmid-DNAs isoliert
unter Verwendung von Standardtechniken (z. B. siehe Ausebel et al.,
Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley Sons, New York,
1989). Diese DNAs wurden dann in eine DEAE-Dextran-Lösung aufgenommen
und verwendet, um afrikanische Green Monkey-Nierenzellen (COS) zu
transfizieren, die zu 75% Konfluenz in „Seitenflaschen" (Nunc, Dänemark)
angezogen worden waren.
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Das
Screenen auf COS-Zellen, die Plasmide enthalten, die in der Lage
sind, funktional intakte ROS- oder OK-Zell-Parathormon/Parathormon-verwandtes
Protein (PTH/PTHrP)-Rezeptorproteine
zu exprimieren, wurde durchgeführt
nach Gearing et al. (EMBO J. 8: 3676, 1989) mit einigen kleineren
Modifikationen, einschließlich
DEAE-Dextrantransfektion in Seitenflaschen. Achtundvierzig Stunden
nach Transfektion wurden die Zellen auf Bindung von 125I-markiertem
[Tyr36]PTHrp(1–36)-Amid unter Verwendung
von zuvor beschriebenen Verfahren (Yamamoto et al., Endocrinology
122: 1208, 1988) mit den folgenden Ausnahmen getestet: die Zeit
und Temperatur der Inkubation waren 2 Std. bzw. Raumtemperatur.
Nach dem Abspülen
wurden die Zellen mit 1,25% Glutaraldehyd fixiert und mit 1% Gelatine
abgespült.
Nach dem Wegschnappen des Deckels der Seitenflasche wurde der verbliebene
Mikroskopobjektträger
in NTB-2-Fotoemulsion getaucht (Eastman Kodak, Rochester, NY). Nach
3–4 Tagen
Exposition bei 4°C
wurden die Objektträger
entwickelt, fixiert und mit 0,03% Toluolblau gefärbt. Das Screenen eines jeden
Objektträgers
wurde unter einem Lichtmikroskop (Olympus) durchgeführt. Ein
Pool aus Plasmid-DNA aus ROS-Zellen und zwei Pools aus Plasmid-DNA
aus OK-Zellen (10.000 unabhängige
Klone) ergaben 3–4
transfizierte COS-Zellen, die den PTH/PTHrP-Rezeptor exprimierten.
Diese Pools wurden nachfolgend aufgeteilt. Die Unterpools wurden
verwendet, um COS-Zellen zu transfizieren und einzelne Klone wurden
identifiziert, die das Rezeptorprotein exprimierten, das in der
Lage ist, an den Radioliganden zu binden.
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Isolierung
von cDNA- und genomischen DNA-Klonen, die für den menschlichen PTH/PTHrP-Rezeptor codieren:
Eine Oligo-dT-geprimte cDNA-Bibliothek aus menschlicher Niere (1,7 × 106 unabhängige
Klone) in Lambda GT10 und eine genomische Bibliothek aus humaner
Plazenta-DNA (2,5 × 106 unabhängige
Klone) in EMBL3 (Sp6/T7) (Clontech, Palo Alto, CA) wurden durch
die Plaque-Hybridisierungstechnik (Sambrook et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, 2. Auflg., S. 108–113, Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, NY, 1989) mit dem 32P-markiertem
(zufalls-geprimter Markierungskit Boehringer Mannheim, Deutschland)
BamHI/NotI 1.8 kb-Restriktionsenzymfragment gescreent, das den Großteil der
codierenden Sequenz des PTH/PTHrp-Rezeptors des Rattenknochens (3) codiert. Die Nitrozellulosefilter wurden
bei 42°C
für 4 Std.
in einer Prähybridisierungslösung inkubiert,
die 50% Formamid, 4 × Saline-Natriumcitrat
(SSC; 1x SSC: 300 mM NaCl, 30 mM NaCitrat,
pH 7,0), 2 × Denhardt's Lösung, 10%
Dextransulfat, 100 μg/ml
Lachsspermien-DNA (Endkonzentration) enthielt. Die Hybridisierungen
wurde in der gleichen Lösung
bei 42°C
für 18–24 Std.
durchgeführt.
Die Filter wurden mit 2 × SSC/0,1%
SDS für
30 Minuten bei Raumtemperatur gewaschen und dann mit 1 × SSC/0,1%
SDS für
30 Minuten bei 45°C.
Die Filme wurden bei –80°C für 18–24 Std.
unter Verwendung eines Verstärkungsschirmes
exponiert.
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Etwa
1.000.000 Klone wurden aus jeder Bibliothek gescreent. Positive
Klone wurden Plaquegereinigt und Lambda-Phagen-DNA wurde isoliert
(Sambrook et al., a.a.O.). Klonierte Inserts wurden aus Phagen-DNA durch
Verdauung mit Restriktionsendonukleasen HindIII und EcoRI (Lambda
GT10-Bibliothek) oder mit XhoI und SstI (EMBL3-Bibliothek) entfernt
und dann in pcDNAI (Invitrogen, San Diego, CA) subkloniert unter
Verwendung der geeigneten, dephosphorylierten Restriktionsstellen.
Das Sequenzieren der CsCl2-gereinigten Subklone
wurde gemäß Sauger
et al. (Biochem 74: 5463, 1977) mittels des Didesoxy-Terminationsverfahrens durchgeführt (Sequenase
Version 2 Sequencing Kit, United States Biochemical Corporation,
Cleveland, OH).
-
Reverse
Transkription und Polymerase Kettenreaktion (PCR): 3 μg poly(A)+RNA
aus menschlicher Niere (Clontech, Palo Alto, CA) in 73,5 μl Wasser
wurde bei 100°C
für 30
Sekunden inkubiert, auf Eis gelöscht und
dann zu 20 μl
5 × RT-Puffer
hinzugegeben (1 × RT- Puffer: 40 mM Tris-HCl,
pH 8,2, 40 mM KCl, 6,6 mM MgCl2, 10 mM Dithiothreitol
und dNTPs jeweils 0,5 mM), 2 μl
(4 Einheiten) RNasin (Promega Biotec, Madison, WI), 1 μl (80 pmo/μl) des menschlichen
cDNA-Primers H12 (5'-AGATGAGGCTGTGCAGGT-3'; SEQ ID NO.: 14)
und 80 Einheiten der reversen Transkriptase des Vogelmyeloblastosevirus
(Life Sciences, St. Petersburg, FL) hinzugegeben. Die Reaktionsmischung
wurde für
40 Minuten bei 42°C
inkubiert. Ein Zehntel der Erststrangsynthesereaktionsmischung wurde
dann durch PCR in einem Endvolumen von 100 μl amplifiziert, das 3 mM MgSO4, 200 μM
dNTPs, 2 Einheiten Vent-Polymerase (New England Biolab, Beverly,
MA) und jeweils 2 μM
sowohl des Vorwärts-
als auch des Rückwärtsprimers
(PCR-Bedingungen: Denaturierung für 1 Min. bei 94°C, Annelieren
für 1 Min.
bei 50°C
und Verlängerung
bei 72°C
für 3 Minuten;
40 Zyklen) enthielt.
-
Zwei
unabhängige
PCRs wurden durchgeführt
unter Verwendung von zwei verschiedenen Vorwärtsprimern: i) degenerierter
Primer RK-1
auf der
Grundlage von dem 5'-codierenden
Ende der zwei zuvor klonierten PTH/PTHrP-Rezeptoren (oben beschrieben),
und ii) Primer RK-2 (5'-CGGGATCCCGCGGCCCTAGGCGGT-3'; SEQ ID NO.: 16)
auf der Grundlage der 5' nicht-translatierten
Region in dem Bereich des menschlichen genomischen Klons HPG1. Beide PCR-Reaktionen
verwendeten den reversen Primer H26 (5'AGTATAGCGTCCTTGACGA-3'; SEQ ID NO.: 17), der
die Nukleotide 713 bis 731 des codierenden Bereiches des menschlichen
PTH/PTHrP-Rezeptors darstellt (
4). Die
PCR-Produkte wurden
glattendig gemacht unter Verwendung des Klenow-Enzyms und in den
dephosphorylierten pcDNAI cloniert, der mit EcoRV geschnitten war.
-
Northern-Blot-Analyse:
Gesamt-RNA wurde aus SaOS-2-Zellen und aus menschlicher Niere durch das
Guanidinthiocyanat-Verfahren extrahiert (Chirgwin et al., Biochem.
18: 5294, 1979). Für
die Northern-Blot-Analyse wurden ~10 μg Gesamt-RNA einer Elektrophorese
auf einem 1,5%/37% Formaldehydgel unterworfen und auf Nitrozellulose-Filter
geblottet (Schleicher und Schuell, Keene, NH). Die Hybridisierungsbedingungen
waren die gleichen wir jene für
das Screenen der Phagen-Bibliotheken (siehe oben). Die Filter wurden
mit einer Endstringenz von 0,5 × SSC/0,1%
SDS für
30 Min. bei 60°C
gewaschen und für
Autoradiographie exponiert.
-
Southern-Blot-Analyse:
Menschliche genomische DNA wurde hergestellt unter Verwendung des SDS/Proteinase
K-Verfahrens (Gross-Bellard et al., Eur. J. Biochem. 36: 32, 1973).
Für die
Southern-Analyse wurden ~10 μg
DNA mit SstI, PvuII und XhoI verdaut; einer Elektrophorese auf einem
0,8% Agarosegel unterzogen; und auf Nitrozellulosemembranen (Schleicher
und Schuell, Keene, NH) geblottet. Die Hybridisierungsbedingungen
waren die gleichen wie jene zum Screenen der Phagen-Bibliotheken
(siehe oben). Die Filter wurden mit einer Endstringenz von 0,5 × SSC/0,1%
SDS für
30 Min. bei 55°C
gewaschen und für
die Autoradiographie exponiert.
-
FUNKTIONELLE
TESTS
-
Tests,
um die funktionalen Eigenschaften der auf COS-Zellen exprimierten
klonierten Rezeptoren zu charakterisieren, umfassten:
- I) Binden von PTH- und PTHrP-Fragmenten und Analoga,
- II) Stimulieren der Akkumulation von zyklischem AMP durch PTH-
und PTHrP-Fragmente und -Analoga,
- III) Erhöhen
des intrazellulären
freien Kalziums durch PTH- und PTHrP-Fragmente und -Analoga, und
- IV) Aktivieren des Inositolphosphatmetabolismus durch PTH- und
PTHrP-Fragmente und -Analoga davon. Die Verfahren sind wie folgt:
-
Radiorezeptor-Test
-
[Nle8,Nle18,Tyr34]bPTH-(1–34)-Amid (NlePTH), und [Tyr36]PTHrP(1–36)-Amid (PTHrP) wurden mit Na125I iodiert (trägerfrei, New England Nuclear,
Boston, MA) wie zuvor berichtet (Segre et al., J. Biol. Chem. 254:
6980, 1979) und durch Umkehrphasen-HPLC gereinigt. Kurz gesagt wurde
das markierte Peptid in 0,1% Trifluoressigsäure (TFA) gelöst, auf
eine C18-Sep-pak-Kartusche (Waten Associates,
Inc., Milford, MA) aufgetragen und mit einer Lösung aus 60% Acetonitril in
0,1% TFA eluiert. Nach Lyophilisierung wurde der Radioligand dann
auf eine C18-μBondapak-Säule (3,9 mm × 30 cm.
Waters Associates) aufgetragen und über 30 Min. mit einem linearen
Gradienten aus 30–50%
Acetonitril-0,1% TFA bei einer Flussgeschwindigkeit von 2 ml/Min. eluiert.
Der Radioligand eluierte in zwei Peaks; der erste Peak, der bei
etwa 38% Acetonitril eluierte, wurde in diesen Studien verwendet,
da er höhere
Gesamt- und spezifische Bindungen ergab. Die spezifische Aktivität betrug
500 ± 75
mCi/mg, was einem durchschnittlichen Iod-Peptid-Verhältnis von
1 entspricht.
-
COS-7-Zellen
wurden in 15 cm Platten in DMEM, 10% hitzeinaktiviertem FBS, 10
mg/l Gentamycin bis zu einer Konfluenz von 80–90% angezogen. Vierundzwanzig
Stunden nach Transfektion mit dem DEAE/Dextran-Verfahren (Sambrook
et al., a.a.O.) mit 1–2 μg Plasmid-DNA
wurden die Zellen trypsiniert und erneut in Kunststoffschalen mit
mehreren Näpfen
(mit einem Durchmesser von 16 oder 35 mm, Costar, Cambridge, MA) erneut
bei einer Zellkonzentration von 5 × 104 Zellen/cm2) ausplattiert. Die Zellzahl erhöhte sich
nur geringfügig nach
der Transfektion. Nach Fortsetzen der Kultur für weitere 48 Std. wurden Radiorezeptor-Tests
durchgeführt.
Das Kulturmedium wurde durch Puffer ersetzt, der 50 mM Tris-HCL
(pH 7,7), 100 mM NaCl, 2 mM CaCl2, 5 mM
KCL, 0,5% hitzeinaktiviertes fötales
Rinderserum (GIBCO) und 5% hitzeinaktiviertes Pferdeserum (KC Biological
Inc., Lenexa, KS) enthielt, unmittelbar bevor die Studien initiiert
wurden. Sofern nicht anders angegeben, wurden die Studien mit Zellen
durchgeführt,
die in diesem Puffer bei 15°C
für 4 Std.
mit 4 × 105 cpm/ml (9,6 × 10–11 M) 125I-markiertem NlePTH oder PTHrP inkubiert
wurden.
-
Die
Inkubationen wurden durch Absaugen des Puffers und wiederholtem
(× 3)
Waschen der Kulturschalen mit gekühlter 0,9% NaCl-Lösung über eine
Zeitspanne von 15 Sek beendet, die die adhärenten Zellen enthielten. Zellgebundene
Radioaktivität
wurde durch sequenzielles Hinzufügen
(× 3)
von 1 N NaOH (200 μl) zu
einem jeden Napf wiedergewonnen. Nach 30 Min. bei Raumtemperatur
wurde das NaOH in ein Glasröhrchen überführt. Eine
zweite und dritte Extraktion mit 1 N NaOH (200 μl) wurde mit der ersten kombiniert
und die Gesamtaktivität
wurde in einem γ-Spektrometer
(Packard Instruments, Downers Grove, IL) gezählt. Das Anhaften des Tracers
an das Kulturgefäß ohne Zellen
war vernachlässigbar
(< 0,2% der insgesamt
hinzugegebenen Counts), sofern die Gefäße vorher mit Kulturmedium
inkubiert wurden.
-
Bestimmungen von cAMP-Akkumulation
-
Intrazelluläre cAMP-Akkumulation
wurde wie kürzlich
beschrieben (Abou-Samra et al., J. Biol. Chem. 262: 1129, 1986)
gemessen. Zellen in Platten mit 24 Näpfen wurden mit Kulturmedium
abgespült,
das 0,1% BSA und 2 mM IBMX enthielt. Die Zellen wurden dann mit
PTH oder PTHrP für
15 Min. bei 37°C
inkubiert. Der Überstand
wurde entfernt und die Zellen unmittelbar durch Platzieren der gesamten
Platte in Trockeneispulver eingefroren. Intrazelluläres cAMP
wurde durch Auftauen der Zellen in 1 ml 50 mM HCl extrahiert und
durch einen spezifischen Radioimmunotest unter Verwendung eines
anti-cAMP-Antikörpers
analysiert (z. B. Sigma, St. Louis, MO). Ein cAMP-Analog (zyklisches
2'-O-Monosuccinyl-Adenosin 3':5'-Monophosphattyrosylmethylester,
erhalten von Sigma), der als Tracer für cAMP verwendet wurde, wurde
durch das Chloramin-T-Verfahren iodiert. Freies Iod wurde durch
Absorbieren des iodierten cAMP-Analogs auf einer C18 Sep-pak-Kartusche (Waters,
Milford, MA) entfernt.
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Nach
dem Waschen mit dH2O wurde das iodierte
cAMP-Analog von der Sep-pak-Kartusche mit 40% Acetonitril (ACN)
und 0,1% Trifluoressigsäure
(TFA) eluiert. Das iodierte cAMP-Analog
wurde lyophilisiert, rekonstituiert in 1 ml 0,1% TFA, und in eine
C18-Umkehrphasen-HPLC-Säule injiziert
(Waters). Die Säule
wurde mit 10% ACN in 0,1% TFA äquilibriert
und mit einem Gradienten von 10–30%
ACN in 0,1% TFA eluiert. Dies erlaubt die Abtrennung des mono-iodierten
cAMP-Analogs von dem nicht-iodierten cAMP-Analog. Der Tracer ist
für bis
zu 4 Monate stabil, wenn er bei 20°C gelagert wird. Der für den Test
verwendete Standard, nämlich zyklisches
Adenosin-3':5'-Monophosphat, wurde
von Sigma erworben. Die Proben (1–10 μl von HCl-Extrakten) oder Standards
(0,04–100
fmol/Röhrchen)
wurden in 50 mM Na-Acetat (pH 5,5) verdünnt und mit 10 μl einer Mischung
aus Triethylamin und Essigsäureanhydrid
(2:1 Vol:Vol) acetyliert. Nach der Acetylierung wurde cAMP-Antiserum
(100 μl)
aus einer in PBS (pH 7,4), 5 mM EDTA und 1% normalem Kaninchenserum
hergestellten Stammlösung
zugegeben. Der Tracer wurde in PBS (pH 7,4) mit 0,1% BSA verdünnt und
hinzugegeben (20.000 Cpm/Röhrchen).
Der Test wurde bei 4°C über Nacht
inkubiert. Der gebundene Tracer wurde durch Hinzugeben von 100 μl Ziegen-anti-Kaninchen-Antiserum
(1:20 in PBS) und 1 ml 7% Polyethylenglycol (MW 5000–6000) ausgefällt und
bei 2000 rpm für
30 Min. bei 4°C
zentrifugiert. Der Überstand
wurde entfernt und die gebundene Radioaktivität in einem γ-Zähler (Micromedic) gezählt. Standardkurven
wurden unter Verwendung des von Micromedic bereitgestellten Vier-Parameter-RIA-Programms
berechnet. Typischerweise beträgt die
Testempfindlichkeit 0,1 fmol/Röhrchen
und die Standardkonzentration, die 50% des Tracers ersetzt, beträgt 5 fmol/Röhrchen.
-
In
einem alternativen Verfahren zum Testen der cAMP-Akkumulation werden
COS-Zellen, die mit PTH/PTHrP-Rezeptor-cDNA transfiziert sind, mit
einem Kunststoff Gummiwischer in einer Lösung geerntet, die 10 mM Tris-HCl
(pH 7,5), 0,2 mM MgCl, 0,5 mM Ethylenglycolbis(β-Aminoethylether)-N,N'-Tetraessigsäure (EGTA)
(Sigma) und 1 mM Dithiothreitol (Sigma) enthält. Die Zellen werden durch
20 Schläge
eines eng passenden Dounce-Homogenisators homogenisiert und mit
13.000 × g
für 15
Min. bei 4°C
zentrifugiert (Eppendorf, Typ 5412, Brinkmann Instruments, Inc.,
Westburg, NY. Das die Plasmamembranen enthaltende Pellet wird in
dem gleichen Puffer durch mehrere Schläge mit einem Dounce-Homogenisator
erneut suspendiert und weiter mit dem gleichen Puffer auf eine Proteinkonzentration
von etwa 1,2 mg/ml verdünnt,
wie durch das Verfahren von Lowry et al. (Lowry et al., J. Biol.
Chem 193: 265, 1951) bestimmt. Etwa 30 μg (25 μl) Membran werden mit unterschiedlichen
Konzentrationen an Hormon oder Vehikel alleine für 10 Min. bei 37°C (Endvolumen,
100 μl)
in 50 mM Tris-HCl (pH 7,5), 0,8 mM ATP, 4 × 106 cpm
[α-32P]-ATP (New England Nuclear, Boston, MA),
9 mM Theophyllin, 4,2 mM MgCl2, 26 mM KCl,
0,12% BSA und einem ATP-regenerierenden System, das 5 mM Kreatinphosphat
(Schwartz/Mann Division, Becton-Dickenson & Co., Orangeburg, NY) und 0,1 mg/ml Kreatinphosphokinase
(Schwartz/Mann) enthält,
inkubiert. Die Inkubationen werden durch Hinzugeben der Membransuspension
initiiert und durch Hinzugeben von 100 μl einer Lösung beendet, die 20 mM cAMP,
etwa 50.000 cpm [32H]cAMP und 80 mM ATP
enthält.
Die Reaktionsmischung wird gekocht und das erzeugte [32P]cAMP
wird durch sequenzielle Chromatographie auf Ionenaustauschsäulen (Dowex
50 W-X4, Biorad Lab, Richmond, CA) und Aluminiumoxid (Sigma) gereinigt.
Das [32P]cAMP kann in einem β-Szintillationszähler gezählt werden
(Packard Instrument Co.) mit einer Korrektur für die Wiedergewinnung von [3H]cAMP.
-
Bestimmung
von intrazellulärem
freien Kalzium
-
Messungen
von Titern an intrazellulärem
Kalzium in Zellen, die mit PTH/PTHrP-Rezeptor-cDNAs transfiziert waren, wurden unter
Verwendung von Fura-2 AM (Acetomethoxyester von Fura-2, Molecular
Probes, Inc., Eugene, OR) -beladenen Zellen durchgeführt. Details
des Verfahrens sind:
Mit COS-Zellen plattierte Deckgläser wurden
in Fura-2 AM-Beladungspuffer, der, in mM, enthielt: HEPES (N-[2-Hydroxyethyl]piperazin-N'-[2-ethansulfonsäure]), 20;
CaCl2, 1; KCl 5; NaCl, 145; MgSO4, 0,5; NaHCO3, 25;
K2HPO4, 1,4; Glukose,
10; und Fura-2 AM 91-(2-5'-Carboxyoxazol-2'-yl)-6-aminobenzofuran-Soxy-(2'-amino-5'-methylphenoxy)ethan-N,N,N',N'-Tetraessigsäure-Acetmethoxyester),
0,5; bei 37°C
bei pH 7,4, belüftet
mit 95% Luft und 5% CO2, für 45 Minuten
inkubiert. Mit Fura-2 AM beladene Zellen wurden dann mit einem modifizierten
Krebs-Heinseleit (KH)-Puffer gewaschen, der, in mM, enthielt: HEPES,
20; CaCl2, 1; KCl, 5; NaCl, 145; MgSO4, 0,5; Na2HPO4, 1; Glukose, 5; pH 7,4. Um zu überprüfen, dass
die Spaltung des Esters erfolgt ist, wurden die Anregungsspektren
zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Fura-2 AM-Inkubation gemessen.
Bei 5 Min. nach dem Beginn der Inkubation wies das Anregungsspektrum
ein Maximum bei etwa 360 nm auf, was eine vollständige Hydrolyse von Fura-2 AM
wiedergab, wohingegen nach 30 Min. das Anregungsspektrum bei 345
nM eine Spitze aufwies, was für Fura-2
charakteristisch ist.
-
Um
die Fluoreszenz einzelner Zellen zu messen, wurden die Deckgläser in eine
Mikroskop-Gewebekammer
(Biophysica Technologies, Inc., MD) gegeben. Die Kammer bestand
aus einer flachen, ansteigenden, aus Teflon hergestellten Kammer
mit einer Silikongummidichtung. Die Deckgläser dienten als der Boden der Kammer.
Ein Heiz-/Kühl-Ring wurde in dem
Silikongummi eingehüllt,
der das Deckglas vor Ort abdichtete. Die Temperaturen wurden zwischen
22°C und
37°C variiert
durch Anlegen von 0–7,4
V an dem Heizgerät.
Wenn die Temperatur nicht genau angegeben ist, wurde das Experiment
bei 37°C
durchgeführt.
Die Kammer wurde auf dem Tisch eines Umkehrmilkoskopes angebracht
(Zeiss IM-35, Thornwood, NY. Fura-2-Fluoreszenz wurde mit einer
75 Watt Xenon-Bogenlampe
angeregt, die an dem Brennpunkt eines Kondensors (Photon Technologies
International (PTL) Inc., NJ) platziert war. Gitter-Monochromatoren,
abgewechselt durch einen Drehzerhacker, in dem Spiegelflügel mit
Durchlassektoren abwechseln, wurden zur Auswahl von Wellenlängen verwendet.
Die Monochromator-Ausgaben wurden kombiniert, um einen gemeinsamen
optischen Weg auszubilden, der das Quellengehäuse durch eine einstellbare
Iris anregte. Das Licht ging dann durch Quarzlinsen und einen dichroitischen
Spiegel durch ein 100 × Nikon-Fluor-Objektiv.
Ein Photonen-Zähl-PMT-Vorrichtungsnachweis
wurde verwendet, um die Lichtabgabe zu messen. Die Datenanalyse wurde
unter Verwendung einer PTI-Software durchgeführt, die auf einem IBM-kompatiblen
AT/286-Computer unter Verwendung des MS-DOS-Betriebssystems durchgeführt wurde.
Die Daten wurden in einem gepackten binären Format zurückgehalten
und gehandhabt.
-
Intrazelluläre Kalziumkonzentrationen
wurden gemäß der folgenden
Formel berechnet: [Ca2+] i = Kd (R – Rmin)/(Rmax – R)B, wobei
R das Verhältnis
aus Fluoreszenz der Zelle bei 340 und 380 nm ist; Rmax und Rmin
die Verhältnisse
der Fura-2-Fluoreszenzintensität
bei 340 und 380 nm Anregungswellenlängen in Gegenwart einer sättigenden
Menge Kalzium bzw. effektiv null Kalzium ist; B das Verhältnis aus
Fluoreszenz von Fura-2 bei 380 nm bei null Kalzium zu der bei sättigenden
Mengen von Kalzium ist; und Kd die Dissoziationskonstante
von Fura-2 für
Kalzium ist. Um Rmax zu bestimmen, wurde am Ende eines Experimentes
Ionomycin zu den Fura-2 AM-beladenen Zellen gegeben, um Ca2+ zwischen den extrazellulären (1 mM)
und intrazellulären
Umgebung auszugleichen. Um Rmin zu berechnen, wurde dann 1 mM EGTA
zu der Badlösung
hinzugegeben. Unterschiedliche Dissoziationskonstanten wurden bei
verschiedenen Temperaturen verwendet: 224 nM bei 34–37°C und 135
nM bei 24–27°C.
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Bestimmung
von Inositolphosphat
-
Das
Ausmaß an
Inositolphosphatmetabolismus wurde in COS-Zellen, die mit PTH/PTHrP-Rezeptoren transfiziert
waren, unter Verwendung kürzlich
beschriebener Verfahren bestimmt (Bonventre, et al., J. Biol. Chem.
265: 4934, 1990).
-
ERGEBNISSE
-
Molekulare Charakterisierung
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Zwei
unabhängige
Klone (OK-H und OK-O), beide isoliert aus der OK-Zell-cDNA-Bibliothek, wiesen Längen von
etwa 2 Kilobasen auf. Die bestimmte Nukleotidsequenz und die vorhergesagte
Aminosäuresequenz
dieser Klone sind in 1 (SEQ ID NO.:
1) bzw. 2 (SEQ ID NO.: 2) gezeigt.
Der R15B-Klon, der aus der ROS-Zell-cDNA-Bibliothek isoliert war,
wies eine Länge
von etwa 4 Kilobasen auf. Die bestimmte Nukleotidsequenz und die
bestimmte Aminosäuresequenz
des Rattenknochen-PTH/PTHrP-Rezeptors ist in 3 (SEQ
ID NO.: 3) dargestellt.
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Die
drei cDNA-Klone scheinen Volllängenklone
zu sein gemäß dem Kriterium,
dass sie Codons aufweisen, die Methioninreste codieren, von denen
vorhergesagt wird, dass sie die wahrscheinlichen Initiator-Methionin-Kandidaten
sind. Diesen Methionin-Codons folgen Aminosäuresequenzen (abgeleitet aus
der DNA) mit Eigenschaften, die nahelegen, dass sie „Signalpeptid"-Sequenzen sind.
Alle drei Rezeptor-cDNAs weisen Stop-Codons an Stellen auf, die
erlauben, dass diese Rezeptoren in ein Modell mit mutmaßlich sieben überspannenden
Membranen „passen", das ein Modell
ist, das für
mit G-Protein verbundene Rezeptoren typisch ist. Am wichtigsten
ist, dass alle drei klonierten Rezeptoren Liganden binden und, wenn
sie aktiviert werden, in der Lage sind, intrazelluläre Effektoren
zu aktivieren. Diese Eigenschaften legen nahe, dass alle drei isolierten
Klone für
Volllängen-cDNAs codieren.
-
4 zeigt
das hohe Ausmaß an
Homologie zwischen den Aminosäuresequenzen,
die von den cDNAs von OK-O und ROS 15B codiert werden. Es besteht
eine Gesamthomologie von 87% und eine Aminosäureidentität zwischen diesen zwei Rezeptoren
von 77,8%. Das hohe Ausmaß an
Identität über lange
Bereiche von Aminosäuren
zeigt, dass die Aminosäuresequenz
des PTH-Rezeptors in einem hohen Maße evolutionär konserviert
ist. Dies erlaubt, dass Daten sowohl von OK-O als auch R15B auf
andere Arten, einschließlich dem
Menschen, übertragen
werden können.
-
5 zeigt
die abgeleitete Aminosäuresequenz
von allen drei klonierten cDNAs, die gemäß der Sequenzhomologie angeordnet
sind. Die OK-H-Sequenz ist identisch mit der von OK-O mit der Ausnahme
des C-terminalen Schwanzes, wobei die OK-O-Sequenz insgesamt 585
Aminosäuren
aufweist, wohingegen die OK-H-Sequenz bei 515 Aminosäuren aufhört. Dieser
Unterschied wird einem einzelnen Nukleotid (G) zugeschrieben, das
in der OK-H-Sequenz verglichen mit der OK-O-Sequenz deletiert ist,
was eine Rahmenverschiebung und ein frühes Stopcodon in dem letzteren
verursacht. Es ist nicht bekannt, ob OK-O und OK-H die Ergebnisse
von zwei unterschiedlichen Genen oder ein Laborartefakt sind.
-
Einige
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren werden von Intron-freien Genen codiert
(Kobilka et al., Nature 329: 75, 1987); Kobilka et al., J. Biol.
Chem. 262: 7321, 1987; Heckert et al., Mol. Endocrinol. 6: 70, 1992; Kobilka
et al., Science 238: 650, 1987; Bonner et al., Science 237: 527,
1987; Sunahara et al., Nature 347: 80, 1990). Um eine menschliche
PTH/PTHrP- Rezeptor-cDNA
zu isolieren, wurden sowohl eine menschliche cDNA-Bibliothek als
auch eine menschliche genomische Bibliothek mit einer Sonde (BamHI/NotI)
gescreent, die den Großteil
der codierenden Region des Rattenknochen-PTH/PTHrP-Rezeptors darstellt
(3). Das Screenen von einer menschlichen
Nieren-cDNA-Bibliothek führte
zur Isolierung des Klons HK-1 (6)
[SEQ ID NO.: 4]. Da gezeigt wurde, dass eine der zwei EcoRI-Klonierungsstellen
von Lambda-GT10 als Ergebnis der Bibliothekskonstruktion eliminiert
worden war, wurde das HindIII/EcoRI-Phagen-Fragment, das das cDNA-Insert
enthielt und 250 Basenpaare des 37 kb (linken) Lambda-Arms enthielt,
in die entsprechenden Restriktionsstellen in pcDNAI einkloniert.
Die DNA-Sequenzierung ergab, dass die klonierte cDNA ~1000 Basenpaare der
3' codierenden Region
und ~200 Basenpaare der 3' nicht
codierenden Region enthielt, einschließlich eines A-reichen 3'-Endes. Die codierende
Region 5' zu der
XhoI-Stelle wurde nachfolgend verwendet, um die Bibliothek erneut
zu screenen und führte
zur Isolierung des Klons HK-2, von dem nach Subklonierung in pcDNAI gezeigt
wurde, dass er ~1400 Basenpaare der codierenden Region enthält. Für das dritte
Screenen der Bibliothek wurde das PvuII/PstI-Fragment von HK-2 verwendet;
es wurde gezeigt, dass der isolierte Klon HK-3 identisch zu HK-2
ist.
-
Das
Screenen der genomischen Bibliothek (~106 pfu)
führte
zur Isolierung von vier unabhängigen
Klonen. Ein Vergleich von Southern-Blot-Analysen von Restriktionsenzymverdauungen
dieser Klone mit der von normaler genomischer DNA zeigte, dass ein
15 kb großer
genomischer Klon, HPG1 (auch als HG4A bezeichnet), ein SstI/SstI-Fragment enthielt,
das die gleiche Größe aufwies
wie eine hybridisierende DNA-Spezies aus normaler menschlicher genomischer
DNA, die mit SstI verdaut war (siehe unten). Das hybridisierende
2,3 kb große
SstI/SstI-DNA-Fragment und ein ~8 kb XhoI-Fragment, das das SstI/SstI-Fragment
enthielt, wurden beide in pcDNAI subkloniert. Eine weitergehende
Southern-Blot-Analyse des SstI/SstI-DNA-Fragmentes ergab, dass ein
~1000 bp BamHI/SstI-Fragment
einen Teil des menschlichen PTH/PTHrP-Rezeptors codierte, von dem
später
gezeigt wurde, dass er das Exon, das das mutmaßliche Signalpeptid codiert,
und die 5' nicht-translatierte Region
darstellt, die durch ein ~1000 bp-Intron unterbrochen wird (7).
-
Um
die verbliebenen ~450 Nukleotide der codierenden Region zu isolieren,
wurde eine poly(A)+-RNA aus menschlicher Niere nach Primen mit H12
(7) revers transkribiert. Nach einer Einzelstrangsynthese wurden
zwei unabhängige
PCRs durchgeführt
unter Verwendung verschiedener Vorwärtsprimer: i) ein degenerierter
Primer RK-1 auf der Grundlage des 5'-codierenden Endes der zwei zuvor klonierten
PTH/PTHrP-Rezeptoren, OK-O
und R15B; und ii) Primer RK-2 basierend auf der 5'-nicht-codierenden
Region von HPG1. H-26 wurde als der Umkehrprimer für beide
Reaktionen verwendet. Southern-Blot- und Restriktionskartierungsanalysen
bestätigten
die erwartete Größe der amplifizierten
DNA, die den menschlichen PTH/PTHrP-Rezeptor codierte. Die glattendigen
PCR-Produkte, die das 5'-Ende des menschlichen
PTH/PTHrP codierten, wurden in pcDNAI kloniert unter Verwendung
der dephosphorylierten EcoRV-Stellen. Die Sequenzanalyse eines jeden PCR-Klons bestätigte ihren
5'-Nukleotidunterschied
infolge des Unterschiedes in der Vorwärts-Primer-Sequenz, offenbarte aber ansonsten
identische Sequenzen. Nukleotidsequenzierung von beiden Strängen der menschlichen
PTH/PTHrP-Rezeptor-cDNA ergab einen offenen Leserahmen, der für ein 593-Aminosäureprotein
codierte (6, SEQ ID NO.: 4).
-
Die
Volllängen-cDNA
von PTH/PTHrP-Rezeptor-cDNA, HKrk, aus menschlicher Niere wurde
konstruiert unter Verwendung des BamHI/PvuII-Fragmentes von PCR-Klon
#2 und HK-2. Unter Verwendung der Volllängen-cDNA, die den menschlichen
PTH/PTHrP-Rezeptor
codiert, ergab die Northern-Blot-Analyse von Gesamt-RNA (~10 μg/Spur) aus
menschlichen Nieren- und SaOS-2-Zellen eine hybridisierende Haupt-DNA-Spezies
von ~2,5 kb (19). Der XhoI-Verdau von normaler
menschlicher genomischer DNA, wenn mit der gleichen Volllängen-cDNA
beprobt (20), ergab eine hybridisierende
Hauptspezies mit etwa 5,5 kb und zwei DNA-Spezies mit 4 und 8 kb,
die schwach hybridisierten. Diese Daten schlagen vor, dass der menschliche PTH/PTHrP-Rezeptor
das Produkt eines einzelnen Gens ist. Dieser Volllängenklon
wurde dann transient in COS-7-Zellen zur funktionalen und biologischen
Charakterisierung durch die oben angegebenen Verfahren exprimiert.
-
Ein
Vergleich des menschlichen Rezeptors mit dem PTH/PTHrP-Rezeptor
der Opossumniere und dem PTH/PTHrP-Rezeptor des Rattenknochens ergab
eine Aminosäuresequenzidentität von 81%
bzw. 91% und entsprechend einen sehr ähnlichen Hydrophobizitätsplot (8).
Alle extrazellulären
Cysteine, einschließlich der
zwei Cysteinreste in dem mutinaßlichen
Signalpeptid, sind konserviert, ebenso wie alle potentiellen extrazellulären N-Glycosylierungsstellen.
Man fand, dass eine Anzahl der Aminosäuren, die zwischen den PTH/PTHrP-Rezeptoren
der menschlichen Niere und des Rattenknochens nicht identisch waren,
zwischen dem menschlichen und dem Opossum-Rezeptor konserviert waren.
Diese konservierten Aminosäuren
umfassen ein Arg zu Leu bei 51, ein Arg zu Trp bei 58, ein Arg zu
His bei 262, ein Asp zu His bei 358, ein Ile zu Thr bei 422 und
ein Thr zu Leu bei 427.
-
Biologische
Charakterisierung
-
Die
funktionale Charakterisierung der biologischen Eigenschaften der
PTH/PTHrP-Rezeptoren
des Opossums und der Ratte wurde in transient transfizierten COS-Zellen
durchgeführt
durch die Radiorezeptor-Test-Technik, die sowohl 125I-PTHrP
als auch 125I-NlePTH als Radioliganden verwendet,
und durch Biotests, die Ligaaden-stimulierte cAMP-Akkumulation, Erhöhen des
intrazellulären
freien Kalziums und Stimulierung des Inositolphosphatmetabolismus
durch die oben angegebenen Verfahren messen.
-
9 zeigt,
dass die COS-Zellen, die OK-H exprimieren, 125I-PTHrP
binden. Diese Daten demonstrieren auch, dass das Binden von PTHrP
inhibiert wird, wenn intaktes PTH (1–34) oder PTH-Analoge, die
an ihrem Aminoterminus verkürzt
sind (d. h. die 3–34
und 7–34-Analoge, die Nle-Substitutionen
für Methionin
an den Positionen 8 und 18 und eine Tyrosin-Substitution für Phenylalanin an Position
34 enthalten) als Kompetitoren für
das Binden verwendet werden. In ähnlicher
Weise wurde das Binden von 125I-NlePTH an
COS-Zellen, die OK-H exprimieren, inhibiert, wenn PTHrP oder PTHrP-Fragmente
als Kompetitoren verwendet wurden. Diese Daten zeigen an, dass sowohl
PTH als auch PTHrP an den von OK-H
codierten Rezeptor binden.
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10 zeigt,
dass die COS-Zellen, die OK-H exprimieren, ihre Konzentration an
intrazellulärem
freien Kalzium erhöhen,
wenn sie gegenüber
NlePTH exponiert werden, aber in einem geringeren Umfang (Mittel
= 39 nm), oder überhaupt
nicht, verglichen mit COS-Zellen,
die OK-O- oder R15B-Rezeptoren exprimieren (12 und 14)
und durch NlePTH stimuliert werden. Im Unterschied zu COS-Zellen,
die OK-O oder R15B exprimieren, zeigen COS-Zellen, die OK-H exprimieren,
keine nachweisbare Erhöhung
des Inositolphosphatmetabolismus, wenn sie mit NlePTH stimuliert
werden (15).
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11 zeigt,
dass die COS-Zellen, die OK-O exprimieren, 125I-PTHrP
exprimieren. Diese Daten zeigen auch, dass das Binden von PTHrP
inhibiert wird, wenn intaktes PTH (1–34) oder PTH-Analoga, die
an ihrem Aminoterminus verkürzt
sind (d. h. die 3–34-
und 7–34-Analoga,
die Nle-Substitutionen für
Methionin an den Positionen 8 und 18 und eine Tyrosinsubstitution
für Phenylalanin
an Position 34 enthalten) als Kompetitoren für die Bindung verwendet werden.
In ähnlicher
Weise wurde das Binden von 125I-NlePTH an
COS-Zellen, die OK-H exprimieren, inhibiert, wenn PTHrP oder PTHrP-Fragmente
als Kompetitoren verwendet wurden. Diese Daten zeigen an, dass sowohl
PTH als auch PTHrP an den von OK-O codierten Rezeptor binden.
-
12 zeigt,
dass COS-Zellen, die OK-O exprimieren, ihre Konzentration an intrazellulärem freien Kalzium
und die Geschwindigkeit des Inositolphosphatmetabolismus nach Stimulieren
mit NlePTH und PTHrP erhöhen
(15).
-
13 zeigt,
dass die COS-Zellen, die R15B exprimieren, 125I-PTHrP
binden. Diese Daten zeigen auch, dass das Binden von PTHrP inhibiert
wird, wenn intaktes PTH (1–34)
oder PTH-Analoga,
die an ihrem Aminoterminus verkürzt
sind (d. h. die 3–34-
und 7–34-Analoga,
die Nle-Substitutionen für
Methionin an den Positionen 8 und 18 und eine Tyrosin-Substitution
für Phenylalanin
an Position 34 enthalten) als Kompetitoren für das Binden verwendet werden.
In ähnlicher
Weise wurde das Binden von 125I-NlePTH an
COS-Zellen, die OK-H exprimieren, inhibiert, wenn PTHrP oder PTHrP-Fragmente
als Kompetitoren verwendet wurden. Diese Daten zeigen an, dass sowohl
PTH als auch PTHrP beide an den durch R15B codierten Rezeptor binden.
-
14 zeigt,
dass die COS-Zellen, die R15B exprimieren, ihre Konzentration an
intrazellulärem
Kalzium in einem Umfang erhöhen,
der ähnlich
dem von stimulierten COS-Zellen
ist, die OK-O exprimieren.
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15 zeigt, dass die COS-Zellen, die R15B
oder OK-O exprimieren, ihre Geschwindigkeit der Phosphatidylinositolhydrolyse
erhöhen,
wie durch die schnelle Erhöhung
der Inositoltriphosphat (IP3)- und Inositolbisphosphat
(IP2)-Akkumulation nach Stimulation der
Zellen mit NlePTH oder PTHrP belegt. Im Gegensatz dazu zeigen COS-Zellen,
die OK-H exprimierten, keine nachweisbare Erhöhung der Inositoltriphosphat-
und Inositolbisphosphat-Akkumulierung
nach Stimulierung mit NlePTH oder PTHrP. Diese Daten legen nahe,
dass der durch R15B und OK-O codierte PTH-Rezeptor an Phospholipase
C gekoppelt ist, mutmaßlich
durch GP. Da der einzige Unterschied zwischen
OK-O und OK-H in dem cytoplasmatischen C-terminalen Schwanz besteht,
legen diese Daten stark nahe, dass der C-Terminus des PTH-Rezeptors, der von
OK-O und R15B codiert wird, an der Aktivierung von Phospholipase
C beteiligt ist.
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16 zeigt,
dass die COS-Zellen, die R15B und OK-H exprimieren, die cAMP-Akkumulation nach Stimulation
mit NlePTH erhöhen. Ähnliche
Ergebnisse wurden in COS-Zellen
erhalten, die OK-O exprimieren. Es wurde keine cAMP-Stimulierung
in COS-Zellen nachgewiesen, die mit dem cDM8-Vektor alleine transfiziert waren.
Diese Daten legen nahe, dass der PTH-Rezeptor, der an die Adenylatzyklase
gekoppelt ist, den C-terminalen cytoplasmatischen Volllängen-Schwanz
des Rezeptors nicht benötigt.
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Diese
Daten demonstrieren, dass alle drei PTH/PTHrP-Rezeptoren, die von
sowohl OK- als auch ROS-Zell-cDNA-Bibliotheken kloniert waren, die
Amino-terminalen Liganden von beiden Peptiden in äquivalenter
Weise binden. Die Aktivierung all dieser Rezeptoren durch Ligand
stimuliert die Adenylatzyklase (wie durch das erhöhte intrazelluläre cAMP
gemessen), mutmaßlich
durch die Aktivierung einer Klasse von Guaninnukleotid-bindenden
Proteinen (G-Proteine). G-Proteine weisen eine trimere Peptidstruktur
auf, bei der eine der Untereinheiten, alpha, unterschiedlich ist,
und die beiden anderen, beta und gamma, identisch oder hoch homolog
sind. Eines dieser G-Proteine (GS) enthält G-alpha-„stimulatorisch" (G-alpha-s), das an
der Aktivierung von Adenylatzyklase beteiligt ist.
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Das
Binden von Ligand an OK-O und R15B, aber nicht an OK-H, erhöht auch
das intrazelluläre
freie Kalzium und stimuliert den Inositolphosphatmetabolismus. Diese
Eigenschaften legen stark nahe, dass die Aktivierung von sowohl
OK-O- als auch R15B-Rezeptoren
durch Liganden zu einer Stimulierung eines zweiten intrazellulären Effektors,
nämlich
Phospholipase C, führt.
Der Kopplungsmechanismus zwischen diesen aktivierten Rezeptoren
und Phospholipase C ist wahrscheinlich ein G-Protein, das von GS verschieden ist. Im Gegensatz dazu schlagen
die Eigenschaften des aktivierten OK-H-Rezeptors, der an dem Carboxy-Terminus
verkürzt
ist, vor, dass er die Phospholipase C nicht aktivieren kann, oder
dass er Phospholipase C nicht wirksam aktiviert.
-
Die
biochemische Rolle des Carboxy-terminalen Schwanzes des PTH/PTHrP-Rezeptors
wurde weiter studiert durch die Konstruktion eines Carboxy-terminal-verkürzten Rattenrezeptors,
R480, durch Standard-PCR-Technologie unter Verwendung von R15B als
eine Matrize und einem Upstream-Primer, der ein Stop-Codon an Position
481 eingeführt
enthielt. Kurz gesagt war der Upstream-Primer ein synthetisches
Oligonukleotid auf der Grundlage der Nukleotide 1494–1513 der
cDNA-Sequenz der Ratte (siehe 3; SEQ
ID NO.: 3), an dem ein Stop-Codon und eine XbaI-Klonierungsstelle
hinzugefügt
wurden.
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Dreißig PCR-Zyklen
wurden durchgeführt,
wobei ein jeder Zyklus aus 1 Min. bei 92°C zum Denaturieren, 1 Min. bei
60°C für Annelieren
und 1 Min. bei 72°C
für Verlängerung
bestand. Das Produkt wurde mit NsiI und XbaI geschnitten und durch
Gelelektrophorese gereinigt. R15B wurde sequenziell mit XbaI und
NsiI verdaut und das gereinigte PCR-Produkt wurde dann in den XbaI-NsiI-geschnittenen
R15B-Vektor ligiert. Das sich ergebende Plasmid, R480, wurde in
Bakterien amplifiziert und sequenziert.
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R480
codiert 480 Aminosäuren,
die identisch zu jenen in dem 591 Aminosäure-Rezeptor sind. Diese verkürzte cDNA
wurde in COS-7-Zellen (transiente Expression) und in CHO-Zellen
(stabile Expression) exprimiert. Sowohl COS-7- als auch CHO-Zellen,
die den frankierten Rezeptor, R480, und den Wildtyp-Rezeptor, RB,
exprimierten, binden PTH (1–34)
mit äquivalenten
Affinitäten.
Wenn aktiviert, stimuliert R480 die cAMP-Akkumulation in COS7- und CHO-Zellen genauso
wirksam wie der Wildtyp-Rezeptor. Im Gegensatz zu dem Wildtyp-Rezeptor vermittelt
R480 keine Erhöhung
der [Ca2+]i, wenn er durch PTH in entweder
den COS-7-Zellen oder den CHO-Zellen stimuliert wurde. Diese Daten
zeigen an, dass die molekularen Erfordernisse für eine Aktivierung von Phospholipase
C und Adenylatzyklase durch PTH/PTHrP-Rezeptor voneinander verschieden
sind und weisen auf eine wesentliche Rolle des Carboxy-terminalen
Schwanzes des PTH/PTHrP-Rezeptors bei der Kopplung an Phospholipase
C, aber nicht an die Adenylatzyklase hin. Natürlich ist es auch möglich, dass
die aktivierten PTH/PTHrP-Rezeptoren zusätzliche G-Proteine und/oder
intrazelluläre
Effektormoleküle
aktivieren können.
-
Die
Analyse von COS-7-Zellen, die mit dem klonierten menschlichen PTH/PTHrP-Rezeptor
transfiziert waren, zeigte, dass radiomarkiertes PTH (1–4) und
PTHrP (1–36)
(200.000 Cpm) an die exprimierten Rezeptoren mit einer Wirksamkeit
(spezifische Bindung: 10,1 ± 3,7%
bzw. 7,6 ± 6,0%) ähnlich derjenigen
banden, die für
COS-Zellen beobachtet wurde, die R15B exprimierten (spezifische
Bindung: 8,1 + 3,5% bzw. 7,1 + 4,1%). Die exprimierten menschlichen
PTH/PTHrP-Rezeptoren banden PTH (1–34) mit einer 2-fach höheren apparenten
Kd als der PTH/PTHrP-Rezeptor des Rattenknochens: ~5 nM gegenüber ~10
nM (17). Trotz ihres hohen Ausmaßes an Aminosäurehomologie
zeigten die zwei Rezeptoren jedoch erhebliche Unterschiede hinsichtlich
der Affinität
für PTH
(3–34)
und PTH (7–34).
PTHrP (1–36)
zeigte eine 2- bis 4-fach geringere Affinität für den menschlichen PTH/PTHrP-Rezeptor
als. für
den Rattenrezeptor (~35 nM für
HKrk gegenüber ~10
nM für
R15B), was stärker
ausgeprägt
schien, wenn PTHrP (1–36)
als Radioligand verwendet wurde. Die Affinitäten für PTHrP (3–34) und PTH (7–34) waren
7- und 35-fach höher
mit dem exprimierten HKrK als mit R15B (~7 nM gegenüber ~45
nM für
PTH (3–34);
~60 nM gegenüber
~2000 nM für
PTH (7–34)).
In COS-7-Zellen, die einen jeden Rezeptor exprimierten, stimulierte
sowohl PTH (1–34)
als auch PTHrP (1–36)
die Erhöhung
des intrazellulären
freien Kalziums und der cAMP-Akkumulation in gleichem Umfang (18).
-
Beziehung von PTH/PTHrP-Rezeptoren
-
Die
Aminosäuresequenz
des menschlichen PTH/PTHrP-Rezeptors zeigte ein sehr hohes Ausmaß an Konservierung
verglichen mit dem Knochen-PTH/PTHrP-Rezeptor von der Ratte, einem
Eutheria-Säugetier, während seine
Sequenzidentität
mit dem PTH/PTHrP-Rezeptor mit dem Opossum, einem Marsupialia, weniger
ausgeprägt
ist. Ähnlich
wie der Opossum-Nieren- und
der Ratten-Knochen-Rezeptor induziert der menschliche Nierenrezeptor
eine Erhöhung
sowohl des intrazellulären
cAMP als auch des intrazellulären
freien Kalziums, wenn er mit entweder PTH oder PTHrP gereizt wird.
Trotz des hohen Ausmaßes
an Homologie zwischen dem menschlichen PTH/PTHrP-Rezeptor und dem
Opossum- und Rattenhomologen weist der transient exprimierte menschliche
Rezeptor einige funktionale Merkmale auf, die von jenen des Rattenknochenrezeptors
verschieden sind. Diese umfassen eine geringfügig höhere Affinität für PTH (1–34) und
eine erheblich verringerte Affinität für PTHrP (1–36). Höhere Affinitäten wurden
für PTH
(3–34)
und insbesondere für
PTH (7–34)
beobachtet, deren Affinität
für den
menschlichen Rezeptor etwa 35-fach höher war verglichen mit dem
Rattenknochenrezeptor. Diese Ergebnisse können erhebliche Implikationen
für die
weitere Entwicklung von PTH/PTHrP-Analoga aufweisen, da sie vorhersagen,
dass Spezies-spezifische
Gewebe die geeigneten Gewebe zum Testen des Potentials von Antagonisten
(und Agonisten) in vitro wären.
-
Beziehung zwischen den
PTH/PTHrP-Rezeptoren und anderen Rezeptoren
-
Die
biochemischen Eigenschaften von PTH- und PTHrP-Rezeptoren legen
nahe, dass sie Mitglieder der Klasse der Membran-Rezeptormoleküle sind,
die als G-Protein-gekoppelte Membranrezeptoren bekannt sind. Die
Strukturmerkmale von gut charakterisierten G-Proteinrezeptoren zeigen an, dass sie
alle wenigstens sieben Regionen aus mehreren aufeinanderfolgenden
hydrophoben Aminosäuren
aufweisen, wobei eine jede Region ausreichend lang ist, um die Plasmamembran
zu durchspannen.
-
Eine
Unterfamilie der G-Protein-gekoppelten Membranrezeptoren, bezeichnet
als die Glycopeptid-Rezeptor-Unterfamilie, umfasst Rezeptoren, die
Glycopeptidhormone (Schilddrüsen-stimulierendes
Hormon, luteinisierendes Hormon, Follikel-stimulierendes Hormon
und Choriongonadotropin) binden und durch diese aktiviert werden.
All diese Rezeptoren sind gekennzeichnet durch (1) extensive mutmaßliche Amio-terminale
extrazelluläre
Domänen
(größer als
300 Aminosäuren),
von denen angenommen wird, dass sie einige oder alle der Liganden-bindenden
Domänen
enthalten, und (2) eine erhebliche Aminosäurehomologie, insbesondere
in den sieben mutmaßlichen
Transmembrandomänen.
Eine zweite Unterfamilie, die als die adrenerge/muskarine Unterfamilie
bezeichnet wird, umfasst Rezeptoren, die durch kleine Liganden aktiviert
werden, wie beispielsweise Katecholamine, neuromuskuläre Transmitter
und Retinol. Diese Rezeptoren sind alle durch vergleichsweise kurze
(25–75
Aminosäuren)
mutmaßliche
Amino-terminale extrazelluläre
Domänen
ebenso wie durch erhebliche Aminosäurehomologie gekennzeichnet,
insbesondere in den sieben mutmaßlichen Transmembrandomänen. Die
Aktivierung dieser Rezeptoren durch ihre Liganden scheint wenigstens
einige der mehreren Transmembrandomänen zu involvieren und scheint
nicht den Amino-terminalen Teil der Rezeptoren zu involvieren.
-
Mehrere
Strukturmerkmale, die von der vorhergesagten Aminosäuresequenz
des Ratten-PTH/PTHrP-Rezeptors
(3) abgeleitet werden können, zeigen
an, dass das PTH/PTHrP ein G-Protein-gekoppelter Rezeptor ist. Der
Aminoterminus zeigt charakteristische Merkmale eines Signalpeptids,
einschließlich
einer hydrophoben Domäne,
und die Anwesenheit von drei aufeinanderfolgenden Leucinresten. Dieser
Aminosäurebereich
aus 20–28
Aminosäuren
kann als eine Leader-Sequenz dienen, ähnlich dem Aminoterminus, der
der extrazellulären
Domäne
von anderen Glycoproteinrezeptoren vorangeht. Es gibt auch einen
Cluster aus sieben hydrophoben Segmenten, die mutmaßliche Membran-durchspannende
Domänen
darstellen (19).
-
Die
vorhergesagten Aminosäuresequenzen
des PTH/PTHrP-Rezeptors der Opossumniere, des Rattenknochens und
der menschlichen Niere zeigen an, dass sie nicht ohne weiteres in
diese G-Protein-gekoppelten Rezeptor-Unterfamilien passen. Die Gesamthomologie
der PTH/PTHrP-Rezeptoren von der Ratte und vom Menschen mit dem
Glycopeptidrezeptor und adrenergen/muskarinen Unterfamilien beträgt etwa
10 bis 20% mit einem etwas höheren
Ausmaß an
Homologie innerhalb der Transmembrandomänen. Letzteres kann erwartet
werden infolge der beschränkten
Auswahl an hydrophoben Aminosäuren,
die in diesen Regionen auftreten können. Eine Homologie von zwanzig
Prozent ist bei weitem geringer als jene, die unter den Rezeptoren gefunden
wird, von denen allgemein akzeptiert wird, dass sie Mitglieder von
einer jeden dieser Unterfamilien sind. Zusätzlich gibt es keine Teile
dieser Sequenzen, selbst über
beschränkte
Bereiche hinweg, die etwas aufweisen, das als intensive Homologie
gekennzeichnet werden könnte
(d. h. genau passende Aminosäuresequenzen).
-
Ein
jüngerer
Vergleich mit den neu charakterisierten Sekretin- und Calcitonin-Rezeptoren
(Ishihara et al., EMBO J 10: 1635, 1991; Lin et al., Science 254:
1022, 1991) haben eine Identität
von 30% und 40% zwischen diesen Rezeptoren und dem PTH/PTHrP-Rezeptor
gezeigt. Obwohl der PTH/PTHrP-Rezeptor mehr als 100 Aminosäuren länger ist
als der Calcitonin-Rezeptor, besteht eine ~32% Identität zwischen
den Aminosäuresequenzen
des PTH/PTHrP-Rezeptors der Opossumniere (SEQ ID NO.: 2) und dem
Calcitonin-Rezeptor der Schweineniere (GenBank-Zugangsnummer M74420).
Ein Bereich von 17 der 18 Aminosäuren
in der mutmaßlichen
Transmembrandomäne
VII sind identisch. Auch sind zwei der vier N-verbundenen Glycosylierungsstellen
und die Position von sieben der acht potentiellen extrazellulären Cysteinen
konserviert. Hauptunterschiede zwischen den zwei Rezeptoren scheinen
in ihren NH2-terminalen und COOH-terminalen
Domänen
zu liegen. Ein Vergleich der Aminosäuresequenzen des Ratten-Sekretin-Rezeptors
(GenBank-Zugangsnummer X59132)
mit dem menschlichen PTH/PTHrP-Rezeptor zeigt an, dass eine Identität von 43%
zwischen diesen beiden Rezeptoren besteht, wobei ein Bereich von
21 der 25 Aminosäuren
der mutmaßlichen
Transmembrandomäne
VII identisch sind. Die Ähnlichkeit
zwischen den PTH/PTHrP-, Calcitonin- und Sekretin-Rezeptoren legt
nahe, dass sie eine neue Familie aus G-Protein-gekoppelten Rezeptoren
mit sieben Transmembrandurchgängen
darstellen, die Adenylatzyklase aktivieren. Mit Blick auf die Aminosäuresequenzen
dieser Rezeptoren würden
die Fachleute auf dem Gebiet in der Lage sein, diese Sequenzen auf
identische Regionen hin zu vergleichen, was bei der Konstruktion
von Nukleinsäuresonden
nützlich
wäre, die
dann für
die Identifizierung und Isolierung von anderen Rezeptoren verwendet
werden könnten,
die zu dieser Familie gehören
könnten.
-
Hinterlegung der Klone
-
Unter
den Bedingungen des Budapester Vertrages zur internationalen Anerkennung
der Hinterlegung von Mikroorganismen zu Zwecken von Patentverfahren
sind die cDNA-Expressionsplasmide
R15B, OK-O und OK-H; der Phage HPG1; und ein Plasmid (als 8A6 bezeichnet),
das einen Teil des menschlichen Klons enthält, bei der American Type Culture
Collection (ATCC) hinterlegt worden, wo sie die entsprechenden Zugangsnummern
ATCC Nr. 68571, 68572, 68573, 40998 und 68570 tragen. Die Rechtsnachfolgerin
der Anmelder, The General Hospital Corporation, versichert, dass
die ATCC eine Hinterlegungsstelle ist, die eine andauernde Hinterlegung
und leichte Zugänglichkeit
dazu für
die Öffentlichkeit
sicherstellt, wenn ein Patent erteilt wird. Alle Beschränkungen
hinsichtlich der Verfügbarkeit
des solchermaßen
hinterlegten Materials für
die Öffentlichkeit werden
unwiderruflich nach der Erteilung eines Patentes zurückgenommen
werden. Das Material wird während
der Anhängigkeit
der Patentanmeldung für
eine von dem Commissioner gemäß 37 CFR
1.14 und 35 U.S.C. 122 bestimmte berechtigte Person verfügbar sein.
Das hinterlegte Material wird mit aller erforderlicher Sorgfalt
behandelt werden, um es für
eine Zeitspanne von wenigstens fünf
Jahren nach der letzten Anforderung zur Bereitstellung einer Probe
des hinterlegten Plasmides und in einem jeden Falle für eine Zeitspanne von
wenigstens dreißig
(30) Jahren nach dem Hinterlegungsdatum oder für die durchsetzbare Laufzeit
des Patentes am Leben und unkontaminiert zu halten, je nachdem welche
Zeitspanne länger
ist. Die Rechtsnachfolgerin der Anmelder erkennt ihre Verpflichtung
an, die Hinterlegungen zu ersetzen, sollte die Hinterlegungsstelle
infolge des Zustandes der Hinterlegung nicht in der Lage sein, auf
Anforderung eine Probe bereitzustellen.
-
POLYPEPTIDE
-
Hierin
offenbarte Polypeptide umfassen die Opossum- und Ratten- und menschliche
Parathormonrezeptoren, wie in den 1–3 bzw. 6 gezeigt,
und einen jeglichen anderen natürlicherweise
vorkommende Rezeptor, der durch Verfahren hergestellt werden kann,
die analog zu jenen sind, die verwendet wurden, um diese Rezeptoren
zu klonieren und zu exprimieren, oder durch Verfahren, die als eine
Sonde alle oder einen Teil einer der hierin beschriebenen Sequenzen
verwenden. Zusätzlich
werden Analoga oder Fragmente eines PTH-Rezeptors offenbart, die in der Lage
sind, an Parathormon oder ein Parathormon-verwandtes Protein zu binden.
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Spezifische
interessierende Rezeptoranaloga umfassen Volllängen-Rezeptorproteine oder
Teilrezeptorproteine mit einer Aminosäuresequenz, die sich nur durch
konservative Aminosäureaustausche
unterscheiden: zum Beispiel die Substitution von einer Aminosäure durch
eine andere Aminosäure
der gleichen Klasse (z. B. Valin für Glycin; Arginin für Lysin
etc.), oder durch eine oder mehrere nicht-konservative Aminosäuresubstitutionen,
Deletionen oder Insertionen unterscheiden, die an Positionen angeordnet
sind, die die Fähigkeit des
Rezeptors, an Parathormon oder an Parathormon-verwandtes Protein
zu binden, nicht zerstören.
-
Spezifische
Rezeptorfragmente von besonderem Interesse umfassen, sind allerdings
nicht darauf beschränkt,
Abschnitte des Rezeptors, von denen aus der primären Aminosäuresequenz abgeleitet wurde,
dass sie extrazellulär
sind, unter Verwendung einer Hydrophobie/Hydrophilie-Berechnung,
wie beispielsweise dem Chou-Fasman-Verfahren (siehe, z. B. Chou
und Fasman, Ann. Rev. Biochem. 47: 251, 1978). Hydrophile Domänen, insbesondere
jene, die von hydrophoben Abschnitten (z. B. Transmembrandomänen) aus
wenigstens 10 Aminosäuren
umgeben sind, präsentieren
sich als starke Kandidaten für
extrazelluläre
Domänen. 21 veranschaulicht
eine vorhergesagte Anordnung aus extrazellulären, intrazellulären und
Transmembrandomänen
von einem PTH-Rezeptor.
-
Beispiele
für spezifische
PTH-Rezeptorfragmente umfassen jene mit den folgenden Aminosäuresequenzen
(gezeigt in standardmäßigen Einbuchstabensymbolen),
die von der abgeleiteten Aminosäuresequenz
des R15B-Klons abgeleitet sind:
-
-
-
Diese
Fragmente wurden synthetisiert und durch HPLC gemäß dem Verfahren
von Keutmann et al., (Endocrinology 117: 1230, 1984) gereinigt.
-
EXPRESSION
VON POLYPEPTIDEN
-
Polypeptide
gemäß der Erfindung
können
hergestellt werden durch Expression von einer rekombinanten Nukleinsäure mit
einer Sequenz, die einen Teil oder den gesamten Zellrezeptor der
Erfindung codiert, unter Verwendung eines geeigneten Expressionssystems:
z. B. Transformation einer geeigneten Wirtszelle (entweder prokaryotisch
oder eukaryotisch) mit der rekombinanten Nukleinsäure in einem
geeigneten Expressionsvehikel (z. B. pcDNAI). Die genaue Wirtszelle,
die verwendet wird, ist für
die Erfindung nicht kritisch; im Falle jedoch, wo die Polypeptide
der Erfindung den ganzen oder einen Teil des PTH/PTHrP-Rezeptors umfassen, sind
die folgenden Wirtszellen bevorzugt: COS-Zellen, LLC-PK1-Zellen, OK-Zellen,
AtT20-Zellen und CHO-Zellen. Das Transfektionsverfahren und die
Auswahl des Expressionsvehikels wird abhängig sein von dem ausgewählten Wirtssystem.
Verfahren zur Transfektion von Säugerzellen
sind, beispielsweise, beschrieben in Ausubel et al. (Current Protocols
in Molecular Biology, John Wiley & Sons,
New York, 1989); Expressionvehikel können ausgewählt werden von jenen, die,
beispielsweise, diskutiert sind in Cloning Vectors: A Laboratory
Manual (P.H. Pouwels et al., 1985, Ergänzungsband 1987). Stabil transfizierte
Zellen werden vermittels Integration von Rezeptor-DNA in die Wirtszellchromosomen
bereitgestellt. Geeignete DNAs werden in pcDNA, pcDNAI-Neo oder
andere geeignete Plasmide eingeführt,
und dann werden Zellen mit diesem Plasmid mit oder ohne Cotransfektion
mit psV-2-Neo oder psV-2-DHFR durch Standard-Elektroporation, Kalziumphosphat
und/oder DEAE/Dextran-Techniken transfiziert. Die Auswahl von transfizierten
Zellen wird durchgeführt unter
Verwendung von sich progressiv erhöhenden Titern an G418 (Geneticin,
GIBCO), und sofern erforderlich, Methotrexat.
-
DNA-Sequenzen,
die die Polypeptide der Erfindung codieren, können auch in einer prokaryotischen Wirtszelle
exprimiert werden. DNA, die einen Zellrezeptor oder ein Rezeptorfragment
codiert, wird in einem Vektor getragen, der funktionsfähig mit
Steuersignalen verbunden ist, die in der Lage sind, die Expression
in dem prokaryotischen Wirt zu bewirken. Sofern erwünscht, kann
die codierende Sequenz an ihrem 5'-Ende eine Sequenz enthalten, die irgendeine
der bekannten Signalsequenzen codiert, die in der Lage sind, die
Sekretion des exprimierten Proteins in den periplasmatischen Raum
der Wirtszelle zu bewirken, wodurch die Wiedergewinnung des Proteins
und die nachfolgende Reinigung erleichtert wird. Prokaryonten, die
am häufigsten
verwendet werden, sind verschiedene Stämme von E. coli; andere mikrobielle
Stämme
können
jedoch auch verwendet werden. Plasmidvektoren werden verwendet,
die Replikationsursprünge,
selektierbare Marker und Steuersequenzen enthalten, die von einer
Spezies stammen, die mit dem mikrobiellen Wirt kompatibel ist. Beispielsweise
kann E. coli transformiert werden unter Verwendung von Derivaten
von pBR322, einem Plasmid, das von Bolivar et al. konstruiert wurde
(Gene 2: 95, 1977) unter Verwendung von Fragmenten, die abgeleitet sind
von drei natürlich
vorkommenden Plasmiden, zwei isoliert aus Arten von Salmonella und
eines isoliert aus E. coli. pBR322 enthält Gene von Ampicillin- und
Tetrazyklin-Resistenz und liefert somit mehrere selektierbare Marker,
die bei der Konstruktion des erwünschten
Expressionsvektors entweder beibehalten oder zerstört werden
können. Üblicherweise
verwendete prokaryorische Steuersequenzen (auch als „regulatorische
Elemente" bezeichnet)
sind hierin so definiert, dass sie Promotoren für die Initiierung der Transkription
umfassen, optional mit einem Operator, zusammen mit Ribosomenbindungsstellensequenzen. Üblicherweise
verwendete Promotoren, um die Proteinexpression zu steuern, umfassen
die beta-Lactamase- (Penicillinase), die Lactose- (lac) (Chang et
al., Nature 198: 1056, 1977) und die Tryptophan (Trp)-Promotorsysteme (Goeddel
et al., Nucl. Acids Res. 8: 4057, 1980) ebenso wie den von lambda
abgeleiteten PL-Promotor und die N-Gen-Ribosomenbindungsstelle
(Simatake et al., Nature 292: 128, 1981).
-
Die
Art des Zellrezeptorproteins der Erfindung ist so, dass es, nach
Expression innerhalb einer Zelle, zu der Zellmembran und teilweise
durch die Zellmembran bewegt wird, so dass ein Teil davon in der
Membran eingebettet verbleibt, ein Teil sich außerhalb der Zelle erstreckt
und ein Teil innerhalb der Zelle verbleibt. Transformierte Zellen,
die derartige eingebettete Zellrezeptoren tragen, können in
den Verfahren der Erfindung selbst verwendet werden, oder es kann
das Rezeptorprotein aus diesen Membranen extrahiert und gereinigt werden.
-
Die
Expression von Peptidfragmenten, denen die hydrophoben Abschnitte
des Proteins fehlen, die für das
Verankern des intakten Proteins in der Zellmembran verantwortlich
sind, würde
man nicht in die Membran eingebettet erwarten; ob sie innerhalb
der Zelle verbleiben oder in das extrazelluläre Medium sekretiert werden,
hängt davon
ab, ob ein Mechanismus, der die Sekretion fördert (z. B. ein Signalpeptid),
enthalten ist oder nicht. Wenn es sekretiert wird, kann das Polypeptid
der Erfindung aus dem Medium geerntet werden; wenn nicht, müssen die
Zellen aufgeschlossen werden und das erwünschte Polypeptid aus den gesamten
Inhalten der Zellen isoliert werden. Spezifische Beispiele für Polypeptide,
die exprimiert werden können,
umfassen ohne Beschränkung:
- 1) Den aminoterminalen Teil umfassend Aminosäuren 1–192, einschließlich der
mutmaßlichen
Leader-Sequenz, des Rattenknochen-PTH/PTHrP-Rezeptors, wie in 3 gezeigt.
- 2) Den aminoterminalen Teil umfassend Aminosäuren 27–192, ausschließlich der
mutmaßlichen
Leader-Sequenz, des Rattenknochen-PTH/PTHrP-Rezeptors, wie in 3 gezeigt.
- 3) Den Volllängen-PTH/PTHrP-Rezeptor
aus Rattenknochen, wie in 3 gezeigt.
- 4) RP-1 (wie oben beschrieben).
- 5) RP-2 (wie oben beschrieben).
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Die
Polypeptide der Erfindung können
leicht unter Verwendung von Affinitätschromatographie gereinigt
werden. Antikörper
gegen diese Polypeptide, oder die Rezeptor-spezifischen Liganden
(z. B. die Hormone PTH und PTHrP für den PTH/PTHrP-Rezeptor) können kovalent
an einen Festphasenträger
gekoppelt sein, wie beispielsweise Sepharose 4 CNBr-aktivierte Sepharose
(Pharmacia), und verwendet werden, um die Polypeptide der Erfindung
von irgendwelchen kontaminierenden Substanzen abzutrennen. Typischerweise
wird 1 mg Ligand oder Antikörper
mit CNBr-aktivierter Sepharose bei 4°C für 17–20 Std. (unter Schütteln) inkubiert werden.
Die Sepharose wird mit 1 M Tris HCL (pH 8) abgespült, um überschüssige Bindungsstellen
zu blockieren. Das Sepharose-PTH, das Sepharose-PTHrP oder der Sepharose-Antikörper wird
dann mit dem rohen Polypeptid in Phosphat-gepufferter Saline (pH
7,4) bei 4°C
für 2 Std.
(unter Schütteln)
inkubiert. Die Sepharose wird dann typischerweise in eine Säule gepackt,
gründlich
mit PBS (typischerweise dem 10-fachen Säulenvolumen) gewaschen und
mit verdünner
HCl in H2O (pH 1,85) eluiert. Das Eluat
kann dann durch Lyophilisierung konzentriert und seine Reinheit
durch, beispielsweise, Umkehrphasen-HPLC geprüft werden.
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Anti-Zell-Rezeptor-Antikörper
-
Zellrezeptoren
oder Rezeptorfragmente der Erfindung können verwendet werden, um Antikörper durch
ein jegliches herkömmliches
Verfahren zu erzeugen, das den Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt ist,
einschließlich
jener, die polyklonale Antikörper
erzeugen, und jener, die monoklonale Antikörper erzeugen. Zum Beispiel
offenbart die abgeleitete Aminosäuresequenz
des PTH-Rezeptors eine Proteinstruktur, die mehrere Transmembran-
(d. h. hydrophobe) Domänen
aufzuweisen scheint, die hier und da zwischen mutmaßlichen
extrazellulären
und intrazellulären
Regionen (siehe 21) eingefügt sind, analog zu jenen in
anderen G-Protein-gekoppelten Rezeptoren gefundenen. Diese Information
kann verwendet werden, um die Auswahl von Regionen des Rezeptorproteins
zu steuern, von denen es wahrscheinlich ist, dass sie auf der Zelloberfläche exponiert
und somit gegenüber
Antikörper
in vivo präsentiert
werden würden.
Ein kurzes Peptid, das eine oder mehrere derartige Regionen darstellt,
kann synthetisiert (z. B. chemisch oder durch rekombinante DNA-Techniken) und verwendet
werden, um ein Tier (z. B. ein Kaninchen oder eine Maus) zu immunisieren, um
polyklonale oder monoklonale Antikörper zu erzeugen. Zum Beispiel
sind bestimmte der oben angegebenen Peptide des PTH/PTHrP-Rezeptors
(RP-1, RP-5 und RP-6) chemisch unter Verwendung von Standardtechniken
synthetisiert und verwendet worden, um polyklonale Antikörper in
Kaninchen durch das folgende Verfahren zu erzeugen:
Ein Präparat eines
gegebenen Peptids, das mit komplettem Freund'schem Adjuvans emulgiert ist, wird intradermal
in Kaninchen injiziert. Auffrischungsinjektionen werden in oder
vollständigem
Adjuvans emulgiert und in monatlichen Intervallen injiziert.
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Der
Antikörpertiter
wird unter Verwendung eines von zwei Verfahren bestimmt. Zuerst
werden Reihenverdünnungen
des Antiserums in 1% normalem Kaninchenserum mit 125I- markiertem PTH/PTHrP-Rezeptorfragment
mittels Standardverfahren (z. B. siehe Segre et al., a.a.O.) für 24 Std.
bei 4°C
inkubiert. Die gebundenen 125I-PTH/PTHrP-Rezeptorfragmente
werden von ungebundenen durch Hinzufügen von 100 μl eines zweiten
Antikörpers
(Anti-Kaninchen-IgG,
Sigma) abgetrennt, der 1:20 verdünnt
ist, und 1 ml 5% Polyethylenglykol, gefolgt von Zentrifugation bei
2000 Upm für
30 Min. bei 4°C.
Der Überstand
wird entfernt und das Pellet auf Radioaktivität in einem γ-Zähler analysiert. Bei dem zweiten
Verfahren werden Zelllinien, die entweder native (z. B. ROS 17/2.8,
OK, SaOS-02-Zellen) oder rekombinante (COS-Zellen oder CHO-Zellen,
die mit R15B, OK-O oder OK-H transfiziert sind) PTH/PTHrP-Rezeptoren
exprimieren, mit seriell verdünntem
Antikörper
bei 4°C,
20°C oder
37°C für 1–4 Std.
inkubiert. Die Zellen werden mit PBS (× 3) abgespült und für 2 Std. bei 4°C mit 125I-markiertem (NEN, Dupont) oder FITC-markiertem
(Sigma) zweiten Antikörpern
inkubiert. Nach Abspülen
(× 3 mit
PBS) werden die Zellen entweder mit 0,1 M NaOH lysiert und in einem γ-Zähler gezählt (sofern
ein 125I-markierter zweiter Antikörper verwendet
wurde) oder mit 1% Paraformaldehyd fixiert und durch Fluoreszenzmikroskopie
analysiert (wenn ein FITC-markierter zweiter Antikörper verwendet
wurde).
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Ein
weiteres Verfahren zum Herstellen von Antikörpern verwendet als Antigen
das intakte Zellrezeptorprotein der Erfindung, das auf der Oberfläche von
Zellen (z. B. Säugerzellen,
wie beispielsweise COS-Zellen, die mit DNA codierend den Rezeptor
transfiziert sind) exprimiert werden. Derartige Zellen werden durch Standardverfahren
hergestellt, z. B. durch das DEAE-Dextran-Transfektionsverfahren, unter
Verwendung eines Vektors, der den Zellrezeptor codiert und in der
Lage ist, eine starke Expression desselben zu steuern. Derartige
Zellen können
verwendet werden, um polyklonale oder monoklonale Antikörper zu
erzeugen. Zum Beispiel können
monoklonale Antikörper,
die für
den PTH/PTHrP-Rezeptor spezifisch sind, durch das folgende Verfahren
hergestellt werden:
Intakte COS-Zellen, die große Mengen
an rekombinanten Ratten-PTH-Rezeptoren auf der Zelloberfläche exprimieren,
werden intraperitoneal (IP) in Balb-c-Mäuse (Charles River Laboratories,
Willmington, MA) injiziert. Die Mäuse werden alle 4 Wochen durch
IP-Injektion aufgefrischt
und durch eine intravenöse
(IV) Auffrischung 3 Tage vor der Fusion hyperimmunisiert. Milzzellen
von den Mäusen
werden isoliert und durch Standardverfahren mit Myelomzellen fusioniert.
Hybridome werden in standardmäßigem Hypoxanthin/Aminopterin/Thymin-(HAT)-Medium
gemäß Standardverfahren
selektiert. Hybridome, die Antikörper
sekretieren, die den PTH-Rezeptor erkennen, werden anfangs durch
Screenen mit Zelllinien, die natürlicherweise
reichlich Kopien des PTH-Rezeptors pro Zelle (wie beispielsweise
ROS 17/2.8 oder OK-Zellen) exprimieren, unter Verwendung von immunologischen
Standardtechniken identifiziert. Jene Hybridome, die Antikörper produzieren,
die in der Lage sind, an den PTH-Rezeptor zu binden, werden kultiviert
und subkloniert. Ein zweites Screenen mit Radiorezeptor- und cAMP-Stimulierungstests
kann dann durchgeführt
werden, um die monoklonalen Antikörper weiter zu charakterisieren
(siehe unten).
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SCREENEN AUF
PTH-REZEPTOR-ANTAGONISTEN UND -AGONISTEN
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Die
Polypeptide und Antikörper
der Erfindung und andere Verbindungen können auf PTH-Kompetition und auf
antagonistische und agonistische Eigenschaften unter Verwendung
der hierin beschriebenen Tests gescreent werden.
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In
einem Beispiel werden jene Antikörper,
die den PTH-Rezeptor auf den intakten Zellen erkennen, auf ihre
Fähigkeit
hin gescreent, mit PTH oder PTHrP um das Binden an einen PTH/PTHrP-Rezeptor
zu kompetieren. Zellen, die den PTH-Rezeptor auf der Zelloberfläche exprimieren,
werden mit 125I-PTH-Analog, 125I-NlePTH
oder 125I-PTHrP in Gegenwart oder in Abwesenheit
des zu testenden polyklonalen oder monoklonalen Antikörpers für 4 Std.
bei 15°C
inkubiert. Der verwendete Antikörper
kann aus einem rohen Antiserum, Zellmedium oder Aszites stammen
oder in gereinigter Form vorliegen. Nach Inkubation werden die Zellen
mit Bindungspuffer (z. B. physiologische Saline) abgespült, lysiert
und quantitativ auf Radioaktivität
hin unter Verwendung eines Gamma-Zählers analysiert. Antikörper, die
die Bindung des PTH-Analogs an den PTH-Rezeptor verringern, werden
als kompetitiv klassifiziert; jene, die nicht, als nicht-kompetitiv.
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Verbindungen,
einschließlich
Antikörper
und Polypeptide, können
auf ihre agonistischen oder antagonistischen Eigenschaften unter
Verwendung der cAMP-Akkumulation, des intrazellulären Kalziums
und/oder des Inositolphosphattests gescreent werden, die oben beschrieben
sind. Zellen, die den PTH-Rezeptor auf der Zelloberfläche exprimieren,
werden mit PTH, PTH-Rezeptor-Antikörper oder einer Kombination
aus beidem für 5–60 Minuten
bei 37°C
in Gegenwart von 2 mM IBMX (3-Isobutyl-1-methyl-xanthin, Sigma,
St. Louis, MO) inkubiert. Akkumulation von zyklischem AMP wird durch
einen spezifischen Radio-Immunotest
gemessen, wie oben beschrieben. Eine Verbindung, die mit PTH um
das Binden an den PTH-Rezeptor kompetitiert und die die Wirkung
von PTH auf cAMP-Akkumulation inhibiert, wird als kompetitiver PTH-Antagonist
erachtet. Umgekehrt wird eine Verbindung, die nicht um die PTH-Bindung
an den PTH-Rezeptor kompetitiert, aber noch eine PTH-Aktivierung von cAMP-Akkumulation
verhindert (mutmaßlich
durch Blockieren der Rezeptoraktivierungsstelle) als ein nicht-kompetitiver
Antagonist betrachtet. Eine Verbindung, die mit PTH um die Bindung
an den PTH-Rezeptor kompetitiert und die die cAMP-Akkumulation in
Gegenwart oder Abwesenheit von PTH stimuliert, ist ein kompetitiver
Agonist. Eine Verbindung, die nicht mit PTH um die Bindung an den
PTH-Rezeptor kompetitiert,
aber die noch in der Lage ist, die cAMP-Akkumulation in Gegenwart
oder Abwesenheit von PTH zu stimulieren, oder die eine höhere Akkumulation
als jene stimuliert, die durch PTH alleine beobachtet wird, würde als
ein nicht-kompetitiver Agonist betrachtet werden.
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ANWENDUNG
-
Die
Polypeptide, Antikörper
und andere Verbindungen der Erfindung sind für die Diagnose, Klassifikation,
Prognose und/oder Behandlung von Erkrankungen nützlich, die als mit der Wechselwirkung
eines Zellrezeptors der Erfindung und eines spezifischen Ligands
in Beziehung stehend charakterisiert werden können. Beispielsweise stehen
einige Formen von Hyperkalziämie
und Hypokalziämie
in Beziehung mit der Wechselwirkung zwischen PTH und PTHrP und dem/den
PTH/PTHrP-Rezeptor(en). Hyperkalziämie ist ein Zustand, bei dem
eine anormale Erhöhung
des Serumkalziumspiegels vorhanden ist; sie ist oft mit anderen
Erkrankungen verbunden, einschließlich Hyperparathyreoidismus,
Osteoporose, Karzinomen der Brust, Lunge und Prostata, Plattenepithelkarzinomen
des Kopfs und Halses des Ösophagus,
multiplem Myelom und Hypernephrom. Hypokalziämie, ein Zustand, bei dem der
Serumkalziumtiter anormal niedrig ist, kann sich aus einem Mangel an
wirksamem PTH ergeben, d. h. nach einer Schilddrüsenoperation.
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In
einem ersten Beispiel werden die Verbindungen der Erfindung verwendet,
um diagnostische Mittel herzustellen, die als diagnostische Werkzeuge
für die
Diagnose von Hyperkalziämie
verwendet werden, und um zwischen hyperkalziämischen Zuständen zu
unterscheiden, d. h. Hyperkalziämie,
die durch PTH oder PTHrP vermittelt wird (z. B. Hyperparathyreoidismus
und humorale maligne Hyperkalziämie)
und Hyperkalziämie
zu differenzieren, die mit Erkrankungen verbunden ist, die diese
Faktoren nicht involvieren (z. B. lokale osteolytische Hyperkalziämie, die
durch die Anwesenheit von metastatischen Tumorzellen in direktem
Kontakt mit Knochen vermittelt sind, und bestimmte seltene Arten
mit Malignität
in Beziehung stehenden Hyperkalziämien, die durch eine Erhöhung humoraler
Faktoren vermittelt werden, wie beispielsweise Osteoklasten-aktivierender
Faktor (Interleukin), Lymphotoxin, Calcitriol, Typ-E-Prostaglandine
und Vitamin D-ähnliche
Sterole).
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In
einem Diagnoseverfahren werden Serum-Gesamttiter und/oder Titer
an ionisiertem Kalzium durch Standardverfahren vor und nach der
Verabreichung der PTH oder PTHrP-Antagonisten
der Erfindung gemessen. Mit PTH oder PTHrP in Beziehung stehende
Hyperkalziämien
wären als
eine Verringerung der Serumkalziumtiter nach Verabreichung des Antagonisten
der Erfindung nachweisbar. Im Gegensatz dazu würden für hyperkalziämische Zustände, die
durch Faktoren vermittelt werden, die von PTH oder PTHrP verschieden
sind, die Serumkalziumtiter sogar nach Verabreichung des Antagonisten
unverändert
bleiben.
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Eine
weitere diagnostische Anwendung der Erfindung erlaubt die Messung
der Titer von PTH oder PTHrP in einer biologischen Probe, um mit
PTH oder PTHrP in Beziehung stehende Tumoren zu diagnostizieren,
z. B. Tumoren, die mit humoraler maligner Hyperkalziämie verbunden
sind, und um den Titer von PTH oder PTHrP während Krebstherapie zu überwachen.
Dieses Verfahren umfasst das Testen der Bindung des rekombinanten
Parathormonrezeptors der Erfindung an PTH oder PTHrP, das in einer
Gewebeprobe vorhanden ist, unter Verwendung des hierin beschriebenen
Bindungstests. Der Umfang an Bindung kann direkt bestimmt werden
(z. B. durch Verwendungen von radioaktiv markiertem PTH-Rezeptar
und Testen der an endogenem PTH gebundenen Radioaktivität). Alternativ
kann die Bindung von PTH-Rezeptor an die Probe (z. B. ein Gewebeschnitt)
durch Färben
der Gewebeschnitte mit einem Antikörper verfolgt werden, der für den PTH-Rezeptor
spezifisch ist, unter Verwendung von immunologischen Standardtechniken
(Chin et al., Hybridoma 5: 339, 1986).
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In
einem dritten diagnostischen Ansatz könnte man Zelllinien stabil
(durch die in Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology,
Wiley Publishers, New York, 1987 beschriebenen Verfahren) mit einem PTH-Rezeptorgen
transfizieren, das an einen geeigneten Promotor gebunden ist (z.
B. dem Metallothionin-Promotor). Alternativ könnte der PTH-PTHrP-Rezeptor
von einem eukaryontischen Vektor exprimiert werden, beispielsweise pcDNAI,
und mit einem mutierten DHFR-Gen kotransfiziert werden, das eine
weitere Genamplifikation vermittels Methotrexat-Selektion erlauben
wird (Simonsen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 80: 2495–2499, 1983).
Eine derartige Expression des Gens auf hohem Niveau liefert eine
immortale Zelllinie, die gegenüber
PTH oder PTHrP überempfindlich
ist. Derartige Zellen sind ein besonders nützliches Werkzeug zum Nachweisen
von Serumbluttitern an PTH oder PTHrP. Eine derartige Zelllinie
kann für
die Diagnose von Zuständen
verwendet werden, die erhöhte
PTH- oder PTHrP-Titer involvieren (z. B. jene, die oben beschrieben sind),
oder für
Bedingungen, die ungewöhnlich
niedrige Titer an PTH oder PTHrP involvieren (z. B. jene, die oben
beschriebenen sind). Eine derartige Zelllinie ist auch zum Überwachen
der Regression oder Erhöhung von
PTH- oder PTHrP-Titern während
der Therapie für
Hyperkalziämien
bzw. Hypokalziämien
nützlich.
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Obgleich
nicht Teil der vorliegenden Erfindung, wird auch offenbart, dass
ein Patient, von dem man vermutet, dass er hyperkalziämisch ist,
unter Verwendung von Verbindungen behandelt werden kann, die durch
die Verfahren der Erfindung identifiziert sind. Eine schnelle Intervention
ist wichtig, da Symptome abrupt auftreten und, sofern nicht umgekehrt,
fatal sein können.
In einer Anwendung werden die Serumkalziumtiter durch einen unmittelbaren
Behandlungsverlauf stabilisiert, der Antagonisten von PTH oder PTHrP
umfasst. Derartige Antagonisten umfassen Verbindungen, von denen
man (durch die hierin beschriebenen Tests) bestimmt hat, dass sie
die PTH-Rezeptor-vermittelte Zellaktivierung stören. Um den Antagonisten zu
verabreichen, wird der geeignete Antikörper oder das geeignete Peptid
bei der Herstellung eines Medikamentes verwendet, im Allgemeinen
indem es in einem geeigneten Träger,
wie beispielsweise physiologischer Saline, formuliert wird, und
intravenös
mit einer Dosis verabreicht wird, die eine ausreichende Kompetition
für PTH- oder PTHrP-Bindung
an dem PTH-Rezeptor bereitstellt (z. B. eine Dosierung, die ausreichend
ist, um den Serumkalziumtiter unter 10 mg/dl zu verringern). Typische
Dosierungen würden
1 ng bis 10 mg des Antikörpers
oder Peptids pro kg Körpergewicht
pro Tag sein. Die Behandlung kann sofern erforderlich für eine Langzeitaufrechterhaltung
akzeptabler Kalziumtiter wiederholt werden (d. h. Titer < 10,1 mg/dl). Dies
kann für
eine akute Behandlung eines zugrundeliegenden Erkrankungszustandes
erforderlich sein, der Hyperkalziämie auslöst; oder sie kann beispielsweise
für die
chronische Behandlung von Zuständen
wie Osteoporose verwendet werden.
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Obgleich
nicht Teil der vorliegenden Erfindung, wird hierin auch offenbart,
dass in einer weiteren Anwendung Verbindungen, die gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung als Agonisten charakterisiert worden
sind, therapeutisch verwendet werden können, um Hypokalziämie zu behandeln:
z. B. jene, die aus der teilweisen oder vollständigen chirurgischen Entfernung
der Nebenschilddrüsen
resultiert. Agonisten können
in einem geeigneten Träger
(z. B. physiologische Saline) formuliert sein und werden bevorzugterweise
intravenös
in einer Dosierung verabreicht, die eine Erhöhung des Serumkalziums auf
einen akzeptablen Titer verursacht (d. h. etwa 8 mg/dl). Ein nützlicher
Dosierungsbereich wäre
1 mg bis 10 mg des Agonisten pro kg Körpergewicht pro Tag. Die Behandlung
kann wiederholt werden, wie erforderlich ist, um geeignete Serumkalziumtiter
aufrechtzuerhalten; eine Langzeitbehandlung kann für Patienten
erforderlich sein, denen die Nebenschilddrüse entfernt worden ist.
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Die
Nukleinsäuren
der Erfindung können
auch therapeutisch verwendet werden. Oligonukleotide, die antisense
zu der PTH-Rezeptor-mRNA sind (oder Nukleinsäurekonstrukte, die RNA exprimieren,
die antisense zu der PTH-Rezeptor-mRNA sind), können in der Krebstherapie verwendet
werden. Dieser Ansatz ist, beispielsweise, für Hyperkalziämien nützlich,
die aus einer genomischen Rearrangierung oder Amplifikation resultieren,
die die Menge oder Aktivität
an PTH-Rezeptor, PTH oder PTHrP erhöhen. Das Verfahren würde die Einführung des
Antisense-Oligonukleotids in die Tumorzelle an vivo involvieren.
Der Antisense-Strang hybridisiert mit endogener PTH-Rezeptor-mRNA,
stört die
Translation des Proteins, wodurch die Produktion des PTH-Rezeptors
in einer derartigen Zelle verringert wird, und verringert PTH/PTHrP-assoziiertes
neoplastisches Wachstum. Verfahren für die Antisense-Konstruktion
und Einführung
in Wirtszellen sind, beispielsweise, in Weinberg et al., U.S. Patent
Nr. 4,740,463 beschrieben. Die biochemische Charakterisierung der
OK-H-, OK-O- und R15B PTH/PTHrP-Rezeptoren der Erfindung zeigt,
dass die zwei Transduktionswege, von denen nun bekannt ist, dass
sie durch die Wechselwirkung von PTH mit seinem Rezeptor ausgelöst werden,
verschieden sind und getrennt werden können. Die vorhergesagten Aminosäuresequenzen
dieser Rezeptoren zeigen an, dass OK-H, welches den Inositolphosphatmetabolismus
nicht in einem nachweisbaren Umfang zu aktivieren scheint, an dem
Carboxyterminus 70 Aminosäuren
kürzer
ist als OK-O oder R15B. Durch Verwenden der Sequenzen der Erfindung
und der hierin offenbarten Information könnte man PTH/PTHrP-Rezeptorgene
von irgendeiner anderen Spezies klonieren und dann ändern (z.
B. durch ortsgerichtete Mutagenese), um PTH/PTHrP-Rezeptoren zu
erzeugen, die Phospholipase C nicht aktivieren. Dies könnte potentiell
die Auftrennung von verschiedenen PTH-vermittelten Wirkungen erlauben,
einschließlich
Knochenresorption und Knochenbildung, und könnte für die Behandlung verschiedener
Knochenerkrankungen wie beispielsweise Osteoporose von großer Bedeutung
sein.
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Nukleinsäuren der
Erfindung, die einen PTH-Rezeptor codieren, können auch mit einem ausgewählten gewebespezifischen
Promotor und/oder Enhancer verbunden sein, und das sich ergebende
Hybridgen kann, durch Standardverfahren (z. B. wie von Leder et
al., U.S. Patent Nr. 4,736,866 beschrieben), in einen tierischen
Embryo in einem frühen
Entwicklungsstadium (z. B. dem Stadium des befruchteten Oozyten)
eingeführt
werden, um ein transgenes Tier herzustellen, das einen erhöhten Titer
an PTH-Rezeptor in ausgewählten Geweben
exprimiert (z. B. den Osteo-Calcin-Promoter für Knochen). Derartige Promotoren
werden verwendet, um gewebespezifische Expression des PTH-Rezeptors
in dem transgenen Tier zu steuern. Die Form des verwendeten PTH-Rezeptor
kann eine solche sein, die einen PTH-Rezeptor codiert, der ähnlich zu
jenem der verwendeten Tierart ist, oder sie kann das PTH-Rezeptorhomolog von
einer anderen Spezies codieren. In einem speziellen Beispiel werden
transgene Küken
konstruiert, um den PTH-Rezeptor von einem Promotor zu exprimieren,
der eine Expression auf hohem Niveau in Küken-Eileitern steuert. Man
erwartet, dass ein derartiges Tier Eier mit einem höheren Kalziumgehalt
und somit härteren
Schalen produziert.
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Andere Ausführungsformen
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Andere
Ausführungsformen
sind im Umfang der folgenden Ansprüche enthalten. Beispielsweise
umfasst die Nukleinsäure
der Erfindung Gene oder cDNAs oder RNAs, die ursprünglich aus
irgendeiner Vertebratenart isoliert worden sind, einschließlich Vögeln oder
Säugetieren,
wie beispielsweise Marsupialia, Nagetieren oder Menschen. Das hohe
Ausmaß an
Homologie, die für
die PTH-Rezeptoren von derartig verschiedenen Arten wie Opossum,
Ratte und Mensch gezeigt worden ist, zeigt an, dass die Verfahren
zum Isolieren von PTH-Rezeptoren,
die hierin offenbart worden sind, breit auf die Isolierung von verwandten
Zellrezeptoren von einer großen
Vielzahl von Arten anwendbar sein werden.
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