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y Aus konischen, dünnwandigen Blechrohrstücken zusammengesetzter rohrförmiger
Mast, insbesondere Freileitungsmast Die Erfindung betrifft einen aus mehreren konischen,
dünnwandigen Blechrohrstücken zusammengesetzten rohrförmigen Mast, insbesondere
Freileitungsmast, bei dem je zwei aufeinanderfolgende Rohrstücke durch Aufschieben
des weiteren Endes des oberen Rohrstückes auf das engere Ende des unteren Rohrstückes
miteinander fest verbunden sind.
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Es sind aus konischen Rohren von kreisrundem Querschnitt zusammengesetzte
Maste dieser Art bekannt. Diese erfordern aber zur Aufnahme der gewöhnlich nur nach
einer Seite auftretenden Höchstbelastung und besonders zur Erreichung biegungs-
und verdrehungsfester Stoßverbindungen verhältnismäßig große Wandstärken. Diese
Wandstärken und kreisrunde Querschnitte erfordern wiederum besondere Mittel an den
Stoßverbindungsstellen der Rohre, um die nötige Verdrehungsfestigkeit zu erhalten.
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Es sind auch rohrförmige Maste aus ineinandergesetzten, im Querschnitt
ovalen konischen, Rohrstücken bekannt; bei diesen Masten werden jedoch je zwei aufeinanderfolgende
Rohrstücke nicht durch Aufschieben des weiteren Endes des oberen Rohrstückes auf
das engere Ende des unteren Rohrstückes miteinander verbunden. Außerdem benötigen
diese Maste besondere Vorrichtungen und besondere Verbindungsmittel (Schrumpfringe)-
zur Herstellung- der Schrumpfverbindung der Rohrstücke, die sich in vielen Fällen
am Aufstellungsorte, namentlich an. ganz vereinzelten Errichtungsstellen der Maste,
praktisch nicht anwenden lassen, so daß diese Maste dann zusammengesetzt an die
Errichtungsstelle gebracht werden müssen.
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Die Erfindung bezieht sich auf Maste der zuerst genannten Art und
bezweckt die Beseitigung der angeführten Nachteile dieser Maste, und sie bietet
zugleich wesentliche Vorteile, clie 'besonders in der einfachen Herstellung einer
besonders verdrehungsfesten bzw. zugfesten Verbindung der Mästrohrstücke, in der
einfacheren und billigeren HerstelluTig der Mastrohrstücke unter Verwendung von
dünnem hartem Stahlblech hoher Festigkeit, in der Verbilligung und Erleichterung
bei Transport, Lagerung und Montage sowie in der erheblichen Baustoffersparnis und
gleichzeitigen leitungstechnischen Verbesserung durch Verringerung des Gewichtes
des Mastoberteiles liegen.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die dünnwandigen,
konischen Blechrohrstücke eine von einem bis zum anderen Ende gleichbleibende Wandstärke
und einen ovalen oder elliptischen Querschnitt haben. Durch diese Ausbildung der.
Rohrstücke wird erreicht, daß sich die ineinandergreifenden
Enden
der Blechrohrstücke genau und innig einander anpassen können und zuverlässige verdrehungs-
und biegungsfeste Stoßverbindungen entstehen. Die Maste können in jeder beliebigen
Länge und Stärke an der Errichtungsstelle schnell, sicher, mühelos und ohne Hilfsmittel
zusammengesetzt werden. In Form eines aus ineinandergeschobenen Rohren bestehenden
Rohrbündels, das den Rohren Schutz gegen Beschädigung und insbesondere gegen die
Herstellung einer festen Stoßverbindung erschwerende Verbeulungen bietet, können
die Maste in an sich bekannter Weise einfach und billig transportiert «-erden. Da
die Rohrstücke eine von einem bis zum anderen Ende gleichbleibende Wandstärke haben,
also keine durch Umbördelung o. dgl. verstärkten Enden besitzen, können sie aus
glattem, hartem Stahlblech hoher Festigkeit durch Rollen und Nahtschweißung in einfacher
Weise hergestellt werden.
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Weiter besteht die Erfindung darin, daß die Blechrohrstücke innen
und außen mit einem versteifenden und wetterfesten Metall-, Glas- oder Emailfberzug
versehen sind, der eine so rauhe, z. B. genarbte Oberfläche aufweist, daß eine wesentliche
Erhöhung des Reibungswiderstandes zwischen den übereinandergeschobenen Enden der
Rohrstücke bei Biegungs- und Verdrehungsbeanspruchungen des Mastes auftritt. Die
von den Vertiefungen vier rauhen Oberflächen der Überzüge an den Stoßverbindungsstellen
zwischen den einander übergreifenden Enden der Rohrstücke gebildeten Hohlräume werden
gegebenenfalls mit einer weichen, erhärtenden Masse ausgefüllt. Erfindungsgemäß
wird ferner bei großen Masten als Mastunterteil ein an sich bekannter konischer
rohrförmiger -Eisenbetonunterteil verwendet, der mit einer konischen, am oberen
Ende von der äußeren Betonumkleidung frei bleibenden Blechrohrbewehrung versehen
ist. Auf diesem oberen Ende der Blechrohrbewehrung des Eisenbetonunterteiles wird
das untere Ende des nächstfolgenden konischen Blechrohrstückes -des metallenen Mastoberteils
durch Aufschieben biegungs- .und verdrehungsfest befestigt. Zweckmäßig besitzt der
rohrförmige Eisenbetonunterteil an seinem oberen Ende zwischen einer muffenartigen
Betonverstärkung und dem im Querschnitt ovalen oder elliptischen Ende des Bewehrungsrohres
einen .ringsum laufenden Hohlraum. Der zwischen dem Ende des auf das Bewehrungsrohr
aufgeschobenen Blechrohrstückes des metallenen Mastoberteils und der Betomnuffe
verblei--])ende Hohlraum wird mit einer wasserdichten, gegebenenfalls erhärtenden
-Masse ausgegossen. Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes
der Erfindung dargestellt.
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Abb. z zeigt die Verbindung zwischen einem Eisenbetonunterteil und
einem leichten Blechrohrstück sowie den zugehörigen Montagearm in Seitenansicht.
Die linke Hälfte der Hohlkörper ist im Schnitt dargestellt.
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Abb. a zeigt das gleiche in Draufsicht von oben. Das Blechrohrstück
ist jedoch im Schnitt nach der Bruchlinie in Abb. r dargestellt.
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Abb.3 zeigt drei den oberen Teil eines Mastes bildende leichte Rohrstücke
in Seitenansicht und einen Teil des obersten Rohrstückes im Schnitt.
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Abb.:1 zeigt vergrößert einen Teil von übereinandergreifenden Enden
zweier konischer leichter Blechrohrstücke im Schnitt.
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Die Herstellung der Rohrstücke cd der Maste erfolgt fabrikmäßig, indem
zunächst einzelne runde konische Rohrstücke in an sich bekannter Weise aus trapezförmig
zugeschnittenen Blechtafeln durch Runden auf einer gewöhnlichen Rundmaschine und
Verschweißen der Naht angefertigt werden. Es werden vorzugsweise sehr harte Bleche
hoher Festigkeit verwendet. Die runden konischen Rohrstücke werden darauf in üblicher
Weise in geeigneten Formen elliptisch gedrückt und dann innen und außen mit einem
Metall-, Glas- oder Emailüberzug v von rauher, z. B. genarbter Oberfläche versehen.
Dabei ist die Wandstärke so gering, für normale Tragmaste oß bis 1,s mm, und die
Konizität derart, daß die mit keinen Wulsten, Verstärkungsringen o. dgl. versehenen,
elliptischen Querschnitt besitzenden Rohrstücke d auch bei kleinsten Bauhöhen von
weniger als r m vollkommen ineinanderschiebbar sind.
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Das Zusammensetzen ''des Mastes erfolgt erst direkt an der Verwendungsstelle
durch Aufschieben des weiteren Endes jedes am Mast von unten nach oben folgenden
Rohrstückes d auf das engere Ende des vorfolgenden Rohrstückes ohne jegliche Verstärkungs-und
Verbindungsmittel und ohne jedes Werkzeug zu einem biegungs- und verdrehungsfesten
Mast durch einen Mann in etwa 2 Minuten. Diese äußerst einfache, billige und absolut
feste und zuverlässige Verbindung der einzelnen Rohrstücke cd wird nur durch die
besonderen Kennzeichen des Erfindungsgegenstandes möglich. Die besonders -dünne
Wand der Rohrenden, die keine Verstärkungswulste oder -ringe o. dgl. aufweisen,
ermöglicht ein gutes enges Aneinanderschmiegen der konischen Rohrenden; der elliptische
Querschnitt erhöht die Verdrehungsfestigkeit der Verbindung, ohne das Aneinanderschmiegen
-der konischen Rohrenden
zu hindern. Dadurch, daß die Rohrstücke
in an -sich bekannter Weise vollkommen ineinandergeschoben werden können, wirkt
das größte, dickwandigste untere Rohrstück d als Schutzverpackung für die kleineren
dünnwandigeren oberen Rohrstücke eines -Mastes, so - daß keine, das Aufein"anderschieben
der Rohrenden und das Aneinanderschmiegen der Blechwandungen erschwerende Verbeulungen
beim Transport entstehen können. 'Der am Rohrstück absolut 'festhaftende - Metall-,
" Glas- oder Emailfiber zug mit unebener Oberflä ehe erhöht den Reibungswiderstand
zwischen den ineinandergeschobenen Rohrenden bei auftretendem Biegungsinoment- oder
Biegungs- und Drehmoment derart, - daß eine Lockerung der Verbindung nicht möglich
ist.
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Der elliptische Querschnitt dieser Rohrstücke d bringt außerdem, wie
bekannt, eine bedeutende Baustoff- und Gewichtsersparnis gegenüber Masten von »rundem
Querschnitt, da 95'/" aller Leitungsmaste nur in einer Richtung große Kräfte aufnehmen
müssen und in Richtung des größten Belastungsangriffes kleinster Winddruck auf _
den__..1VLast_ wirkt. Die Gewichtsverminderung durch den elliptischen Querschnitt
in Verbindung mit der geringen Wandstärke gibt ein sehr kleines Mastkopfgewicht,
so daß die für die Betriebseigenschaften einer Leitung sehr ungünstigen Schwankungen
der Maste vermieden werden.
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Durch Aufbringen einer weichen, nach= träglich erhärtenden Masse auf
die konischen Rohrenden vor dem übereinanderschi:ehen macht der Metall-, Glas- oder
Emailüberzug mit unebener Oberfläche die Konusverbindungen auch zugfest, da die
in den Hohlräumen w (Abb. ¢) zwischen den unebenen Oberflächen der Überzüge v eingeschlossene
Masse nicht nur haftend, sondern sperrend gegen jede Verschiebung wirkt. Weiter
schafft der unebene Überzug. bessere Angriffsflächen für die Spezialsteigeisen zum
Besteigen der Maste.
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Bei großen Masten kann der untere Mastteil a (Abb. i) aus einem konischen
rohrförmigen Eisenbetonteil b bestehen, der eine konische, am oberen Ende von der
äußeren Betonumkleidung frei bleibende Blechrohrbewehrung c aufweist und der zweckmäßig
-am oberen Ende mit einer vortretenden Betonmuffe e ausgerüstet ist, so daß zwischen
der Innenwand dieser Muffe und dem ovalen oder elliptischen Ende des metallenen
Bewehrungsrohres c sich ein ringsum laufender, in seiner Höhd der Verbindungslänge
entsprechender, unten abgeschlossener, oben offener Hohlraum h befindet. Das untere
Ende des nächstfolgenden konischen Metallrohrstückes d des Mastoberteiles wird auf
das =obere freiliegende = Ende der Blechrohrbewehrung des Eisenbetonteiles b aufgeschoben-
und damit in den Hohlraum h geschoben, wie die Abb. i zeigt. Der zwischen dem Metallrohrstück
d und- der Betonmuffe e verbleibende Hohlraum wird nachträglich mit einer die Verwitterung
und :das Eindringen von Wasser verhindernden Masse, wie dickflüssigem Teeröl o.
dgl., -vollgegossen. Wenn ein Auseinandernehmen der Hohlkörper nicht -erforderlich
wird, kann dazu vorteilhaft Zementmörtel oder eine ähnliche nach dem Einbringen
erstarrende Masse Verwendung finden.
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Nach - der -Erfindung hergestellte Maste sind so leicht, daß sie bei
einer Länge von i: 2m und einer zulässigen Spitzenlast von i 5o kg, wie sie für
Hochspannungsleitungen bis iooill Mastabstand verwendet werden, ein Mann tragen
kann. Ihre Montage direkt am Verwendungsort - ist so leicht und einfach, daß sie
von einem Mann ohne Werkzeug oder Hilfsmittel in a Minuten ausgeführt ist. Endlich
kann dieser Mast in i Minute von einem Mann ohne jedes Hilfsmittel aufgestellt werden.
Durch den geringen -Werkstoffaufwand und die einfache Herstellung der kurzen genormten,
bei den verschiedenen Masttypen in gleicher Abmessung und daher in großen Mengen
immer wieder zur Verwendung kommenden einzelnen Rohrstücke aus den handelsüblichen
Blechtafeln auf- normalen Blechbearbeitungsmaschinen und in normalen vorhandenen
Metallbädern oder Emaillieröfen ist der Mast besonders billig. Besonders billig
ist dieser Mast auch in. Lagerhaltung, Transport und Aufstellung. Sein Metall-,
Glas- oder Emailüberzug gewährleistet eine verhältnismäßig lange Lebensdauer; durch
Verwendung des an sich bekannten Metallüberzuges wird außerdem eine kostenlose gute
Erdung erreicht, und infolge seines kleinen Kopfgewichtes und seiner Schwingungsfreiheit
besitzt er eine hohe Standfestigkeit.