1. Gebiet der Erfindung und Charakteristik des bisherigen Standes der Technik
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Raupenfahrzeug mit Hydraulikantrieb, bei dem die
Fahrzeuggeschwindigkeit auch bei Vergrößerung der Last konstant gehalten werden kann.
-
Fig. 5 ist eine schematische Darstellung eines herkömmlichen Kippfahrzeugs mit
Hydraulikantrieb, speziell eines Raupenkippfahrzeugs.
-
In Fig. 5, der Darstellung eines herkömmlichen Raupenfahrzeugs mit Hydraulikantrieb,
bezeichnet die Positionsnummer 21 einen Verbrennungsmotor; 30 einen Reglerhebel für
den Verbrennungsmotor 21; 22 und 24 stehen für die vom Verbrennungsmotor 21
angetriebenen Verstellpumpen; 23 und 25 Schrägscheibensteuerhebel für die
Verstellpumpen 22 und 24; 28, 28 stehen für die Untersetzungsgetriebe für die Raupen und
29, 29 für die Raupen.
-
Bei diesem Raupenfahrzeug erfolgt die Steuerung des Förderstroms der Verstellpumpen 22
und 24 unabhängig voneinander durch den Reglerhebel 30 für den Verbrennungsmotor 21
und die Schrägscheibensteuerhebel 23 und 25 für die Verstellpumpen 22, 24. Mit Hilfe des
von den Verstellpumpen 22 und 24 geförderten Hydrauliköls werden die Fahrmotoren 26
und 27 angetrieben, deren Drehbewegung über das rechte und linke Untersetzungsgetriebe
für die Raupen 28 zum Antrieb auf die rechte und linke Raupe 29 übertragen wird.
-
Dieses herkömmliche Raupenfahrzeug mit Hydraulikantrieb weist die folgenden Mängel auf:
-
Der Förderstrom der Verstellpumpen 22 und 24 wurde so festgelegt, daß er bei
Höchstausgangsleistung des Verbrennungsmotors 21 der Motorleistung angepaßt ist. Dadurch,
kommt es bei geringer Leistung des Verbrennungsmotors 21 (bei niedriger Motordrehzahl),
wenn der Schrägscheibensteuerhebel 23 und 25 so verstellt wird, daß die Schrägscheibe
auf "maximal" gestellt ist, zum Stillstand des Verbrennungsmotors.
-
Ferner muß der Fahrer über reiche Erfahrungen bei der Bedienung des Fahrzeugs verfügen,
da die Arbeitsgänge Geradeausfahrt, Fahren einer weiten Kurve, Anhalten, Drehen um eine
Raupe, Drehen auf der Stelle und Wechseln zwischen Vorwärts- und Rückwärtsfahrt mit
dem rechten und linken Hebel unabhängig voneinander ausgeführt werden.
-
Zudem kann es aufgrund der auf den Körper des Fahrers/der Fahrerin übertragenen
Vibrationen des Fahrzeugaufbaus dazu kommen, daß der Körper des Fahrers/der Fahrerin
gegen den Hebel drückt, so daß ungewollt eine Kraft auf den Hebel einwirkt, die bewirken
kann, daß das Fahrzeug in eine falsche Richtung fährt.
-
In GB-A 20 08 726 wird ein Raupenfahrzeug mit Hydraulikantrieb beschrieben, das mit zwei
im geschlossenen Kreislauf betriebenen Antriebseinrichtungen ausgestattet ist, von denen
eine für die rechte Raupe und die andere für die linke Raupe vorgesehen ist, wobei zu jeder
im geschlossenen Kreislauf betriebenen Antriebseinrichtung eine Verstellpumpe und ein
Hydraulikmotor gehören und zu dem Raupenfahrzeug mit Hydraulikantrieb eine mit einer
Drehzahl in einem bestimmten Verhältnis zur Drehzahl der Verbrennungsmotorwelle
laufende Konstantförderpumpe, im Förderstromkreis der Konstantförderpumpe eingebaute
Drosselventile für die Erzeugung eines Vorsteuerdrucks zur Steuerung des Förderstroms der
rechten und linken Verstellpumpe in Abhängigkeit von der Verbrennungsmotordrehzahl und
verstellbare Drosseln gehören.
2. Gegenstand und zusammenfassende Darstellung der Erfindung
-
Dementsprechend besteht ein Ziel der vorliegenden Erfindung darin, ein Raupenfahrzeug
mit Hydraulikantrieb zur Verfügung zu stellen, bei dem eine Anpassung von
Fahrzeuggeschwindigkeit und Drehradius möglich ist, der Verbrennungsmotor durch Drehen
des Fahrzeugs auf der Stelle nicht zum Stillstand gebracht wird und der Betrieb des
Fahrzeugs durch unbeabsichtigte Bewegungen des Fahrers sowie durch die
Umgebungsbedingungen unbeeinflußt bleibt.
-
Einweiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Raupenfahrzeug mit Hydraulikantrieb
bereitzustellen, dessen Fahrgeschwindigkeit durch die Zunahme der Fahrzeuglast nicht
verringert wird.
-
Um die oben genannten Ziele zu erreichen, ist das Raupenfahrzeug mit Hydraulikantrieb mit
zwei im geschlossenen Kreislauf betriebenen Antriebseinrichtungen ausgestattet, einer für
die rechte Raupe und der anderen für die linke Raupe, wobei zu einer jeden im
geschlossenen Kreislauf betriebenen Antriebseinrichtung eine Verstellpumpe und ein Hydraulikmotor
und zu dem Raupenfahrzeug mit Hydraulikantrieb eine Konstantförderpumpe, die in einem
bestimmten Verhältnis zur Drehzahl der Verbrennungsmotorwelle läuft, sowie eine
Drosseleinrichtung im Förderkreis der Konstantförderpumpe zur Erzeugung eines Vorsteuerdrucks
für die Steuerung des Förderstroms der rechten und linken Verstellpumpe in Abhängigkeit
von der Verbrennungsmotordrehzahl gehören, wobei das Fahrzeug dadurch gekennzeichnet
ist, daß dazu folgendes gehört: im rechten und linken Vorsteuerkreis eingebundene
Nebenstromkreise, in den Nebenstromkreisen angeordnete Drosselventile, eine an der Lenkspindel
des Lenkrads angeordnete erste Nockeneinrichtung zur Betätigung der Drosselventile und
eine an der Lenkspindel angeordnete zweite Nockeneinrichtung, durch die beim Verstellen
des Lenkrads um einen Wert, der größer ist als ein bestimmter Winkel, ein
Richtungsänderungsmagnetventil der Verstellpumpe in die der Drehrichtung des Lenkrads
entgegengesetzte Richtung angeregt wird, so daß die rechte und die linke Raupe in
entgegengesetzter Richtung zueinander angetrieben werden.
-
Um die oben genannten Ziele zu erreichen, ist das Raupenfahrzeug mit Hydraulikantrieb
zudem mit einer im geschlossenen Kreislauf betriebenen Antriebseinrichtung mit einer
Verstellpumpe und einem Hydraulikmotor ausgestattet, die jeweils für die rechte und linke
Raupe unabhängig voneinander vorgesehen sind, wobei zu dem Raupenfahrzeug mit
Hydraulikantrieb eine Konstantförderpumpe, die in einem bestimmten Verhältnis zur
Drehzahl der Verbrennungsmotorwelle läuft, eine Drosseleinrichtung im Förderkreis der
Konstantförderpumpe zur Erzeugung eines Vorsteuerdrucks für die Steuerung des
Förderstroms der rechten und linken Verstellpumpe in Abhängigkeit von der
Verbrennungsmotordrehzahl gehören, und ist das Fahrzeug dadurch gekennzeichnet, daß dazu folgendes
gehört: im rechten und linken Vorsteuerkreis eingebundene Nebenstromkreise, in den
Nebenstromkreisen angeordnete Drosselventile, zur Betätigung der Drosselventile eine an
der Lenkspindel des Lenkrads angeordnete Nockeneinrichtung,
Richtungsänderungsmagnetventile zur Änderung der Richtung des Vorsteuerdrucks, um beim Verstellen des
Lenkrads um einen Wert, der größer ist als ein bestimmter Winkel, die Förderrichtung einer
der Verstellpumpen in die entgegengesetzte Richtung umzustellen, wobei der Austrittsdruck
der Richtungsänderungsmagnetventile als Führungsdruck für Rückführungsregelventile
genutzt wird, die mit den Verstellmechanismen der Verstellpumpen verbunden sind und den
Förderdruck der Konstantförderpumpe in Richtung Verstellmechanismen für die
Rückführungsregelung der Verstellmechanismen entsprechend dem Führungsdruck liefern.
-
Das Raupenfahrzeug mit Hydraulikantrieb der vorliegenden Erfindung weist den gleichen
Aufbau wie oben beschrieben auf. Daher wird der Vorsteuerdruck zum Steuern des
Förderstroms der rechten und linken Verstellpumpe mit Hilfe der im Förderstromkreis der
Konstantpumpe angeordneten Drosselventile entsprechend der Verbrennungsmotordrehzahl
erzeugt. Betätigt wird das der Steuerung der rechten und linken Raupe dienende
Verstelldrosselventil im Nebenstromkreis, der seinerseits in einem jeden Vorsteuerkreis angeordnet
ist, durch den Nocken, der mit Hilfe des Lenkrads verstellt wird. Beim Drehen des Lenkrads
um einen Wert, der größer als ein vorgegebener Winkel ist, wird ein
Richtungsänderungsmagnetventil der Verstellpumpe in die der Drehrichtung des Lenkrads entgegengesetzte
Richtung angeregt, so daß die rechte und linke Raupe in einander entgegengesetzte
Richtungen angetrieben werden.
-
Des weiteren wird die Verstellgröße, um die der Förderstromverstellmechanismus der
Verstellpumpe betätigt wird, an das Rückführungsregelventil rückgeführt, und der
Verstellmechanismus wird mit dem Hydrauliköldruck beaufschlagt, so daß der Förderstrom dem
Führungsdruck entspricht.
-
Bei den Raupenfahrzeugen mit Hydraulikantrieb der vorliegenden Erfindung wird mit Hilfe
der im Förderstromkreis der Konstantförderpumpe angeordneten Drosselventile der
Vorsteuerdruck zur Steuerung des Förderstroms der rechten und linken Verstellpumpe
entsprechend der Verbrennungsmotordrehzahl erzeugt. Betätigt wird das der Steuerung der
rechten und linken Raupe dienende Verstelldrosselventil im Nebenstromkreis, der
seinerseits in einem jeden Vorsteuerkreis angeordnet ist, durch den Nocken, der mit Hilfe
des Lenkrads verstellt wird. Bei Verstellen des Lenkrads um einen Wert, der größer als ein
vorgegebener Winkel ist, wird ein Richtungsänderungsmagnetventil der Verstellpumpe in die
der Drehrichtung des Lenkrads entgegengesetzte Richtung angeregt, so daß die rechte und
linke Raupe in entgegengesetzter Richtung zueinander angetrieben werden. So können die
Fahrzeuggeschwindigkeit, der Drehradius und das Drehen auf der Stelle mit Hilfe des
Gaspedals und des Lenkrads gesteuert werden.
-
Zudem kommt es zu keinem Stillstand des Verbrennungsmotors, weil die Regelung so
erfolgt, daß die von der Pumpe aufgenommene Leistung nicht größer ist als die
Verbrennungsmotorausgangsleistung.
-
Als Lenksystem ist ein System mit Lenkrad vorgesehen, und somit kann der Fahrer das
Fahrzeug führen, während unbeabsichtigte Bewegung hierauf keinen Einfluß nehmen, und
das Fahrzeug bleibt unbeeinflußt durch die Umgebungsbedingungen.
-
Dadurch daß keine elektrische Steuerung Anwendung findet, werden Einflüsse der
Umgebung auf das Fahrzeug noch weiter reduziert.
-
Des weiteren wird der Förderstrom der Verstellpumpe gemessen, und die Regelung des
Hydrauliköldrucks, mit dem der Schrägscheibensteuerzylinder beaufschlagt wird, erfolgt so,
daß ein Förderstrom erzielt wird, der dem Führungsdruck entspricht, so daß selbst bei
Zunahme der Last des Fahrzeugs die Fahrzeuggeschwindigkeit nicht absinkt.
3. Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
In den Zeichnungen zeigen:
-
Fig. 1 ein Schaltbild einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Raupenfahrzeugs mit
Hydraulikantrieb,
-
Fig. 2 eine Teilansicht einer typischen Einheit mit Nocken und Nockenscheiben für das
Raupenfahrzeug mit Hydraulikantrieb,
-
Fig. 3 eine Tabelle zur Veranschaulichung der Zustandsänderung des Verstelldrosselventils
und der Drehzahl des Raupenfahrzeugs mit Hydraulikantrieb,
-
Fig. 4 ein Schaltbild einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Raupenfahrzeugs mit Hydraulikantrieb und
-
Fig. 5 ein Schaltbild eines herkömmlichen Raupenfahrzeugs mit Hydraulikantrieb.
4. Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
-
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 soll ein erfindungsgemäßes Raupenfahrzeug mit
Hydraulikantrieb beschrieben werden. In Fig. 1 bezeichnet 1 einen Verbrennungsmotor, 2 eine
Konstantförderpumpe, 3 eine Drossel (nicht verstellbare Drossel), 4 ein
Richtungsänderungsmagnetventil, 5 einen Vorsteuerkreis für die Schrägscheibensteuerung,
6 einen Schrägscheibenwinkelsteuerzylinder als Förderstromverstellmechanismus, 7 eine
Verstellpumpe, 8 ein Lenkrad, 9 einen Nocken, 10 ein Verstelldrosselventil (für links), 11
einen Vorwärts-/Rückwärts-Umschalthebel (Handbedienelement), 12 einen Schalter für
Drehen auf der Stelle (für links), 13 ein Relais für Drehen auf der Stelle, 14 ein Gaspedal
(Fußhebel), 15 einen Haupthydraulikkreis einer Pumpe zu einem Fahrmotor und 16 einen
Haupthydraulikkreis zu einem Fahrmotor.
-
Der Förderstrom der Verstellpumpe 7 wird mit Hilfe des Schrägscheibensteuerzylinders 6
gesteuert. Der zur Steuerung dienende Hydrauliköldruck (Vorsteuerdruck), mit dem der
Schrägscheibensteuerzylinder 6 beaufschlagt wird, wird von der Konstantförderpumpe 2, die
einen Hydraulikölförderstrom im Verhältnis zur Drehzahl des Verbrennungsmotors 1 liefert,
und von dem nicht verstellbaren Drosselventil 3 erzeugt.
-
Dieser Vorsteuerdruck kann wahlweise über das Richtungsänderungsmagnetventil 4 einem
der zwei Anschlüsse des Schrägscheibenwinkelsteuerzylinders 6 zugeführt werden, und der
Druck kann durch Ableiten von Hydrauliköl mit Hilfe eines handbetätigten
Verstelldrosselventils 10 über einen Nebenstromkreis reduziert werden.
-
Die Öffnungsweite des Verstelldrosselventils 10 wird durch den Steuerschieber mittels
Verstellen des Nockens 9, was mit Hilfe des durch den Fahrer betätigten Lenkrads 8
geschieht, verändert. Der zur Betätigung des Solenoids erforderliche Strom zur Steuerung
des Richtungsänderungsmagnetventils 4 wird über den Vor- und Rückwärtsumschalthebel
11 und das Relais für Drehen auf der Stelle 13 zugeführt.
-
Der Strom für das Relais zum Drehen auf der Stelle 13 wird über den Schalter für Drehen
auf der Stelle 12 zugeschaltet, und das Relais für Drehen auf der Stelle 13 zieht an, wenn
das Lenkrad über einen bestimmten Winkel hinaus verstellt wird. Der Schalter zum Drehen
auf der Stelle 12 wird mit Hilfe eines (nicht dargestellten) Nockens betätigt, der sich auf einer
Spindel befindet, auf der auch der Nocken 9 sitzt, der den Steuerschieber des
Verstelldrosselventils 10 verstellt.
-
Nun soll unter Bezugnahme auf Fig. 1 die Wirkungsweise des Raupenfahrzeugs mit
Hydraulikantrieb eingehend erläutert werden. Der Förderstrom der Konstantförderpumpe 2
wird mit Hilfe der nicht verstellbaren Drossel 3 reduziert, wodurch ein Vorsteuerdruck
erzeugt wird. Dieser Vorsteuerdruck ändert sich je nachdem, ob der Durchflußstrom einer
nicht verstellbaren Drossel (eines nicht verstellbaren Drosselventils) zu- oder abnimmt. Ist
die Antriebswelle der Konstantförderpumpe 2 mit der Welle des Verbrennungsmotors 1
direkt (oder mit einem konstanten Übersetzungsverhältnis) verbunden, so ändert sich somit
der Vorsteuerdruck in Abhängigkeit von der Verbrennungsmotordrehzahl.
-
Dieser Vorsteuerdruck wird dem Schrägscheibensteuerzylinder 6 zur Steuerung der rechten
und linken Verstellpumpe 7 zugeführt.
-
Somit ergibt sich bei niedriger Drehzahl des Verbrennungsmotors 1 ein geringer
Förderstrom, ein kleiner Schrägscheibenwinkel und eine geringe Leistungsaufnahme der Pumpe,
so daß der Verbrennungsmotor nicht zum Stillstand gelangt. Bei hoher Drehzahl des
Verbrennungsmotors 1 und großem Förderstrom ergibt sich ein großer
Schrägscheibenwinkel und eine günstige Leistungsaufnahme. Die Fahrzeuggeschwindigkeit läßt sich somit
allein mit Hilfe des Gaspedals 14 steuern.
-
Beim Fahren von Kurven bzw. Drehen wirken unterschiedliche Drehzahlen des rechten und
linken Hydraulikmotors eines Raupenfahrzeugs, das mit zwei Pumpen und zwei
Hydraulikmotoren ausgestattet ist. Weisen der rechte und der linke Hydraulikmotor die gleiche
Drehzahl auf, fährt das Fahrzeug geradeaus. Werden der rechte und linke Hydraulikmotor in
der gleichen Richtung, jedoch mit unterschiedlicher Drehzahl betrieben, so fährt das
Fahrzeug eine weite Kurve. Eine enge Kurve führt das Fahrzeug aus, wenn die Drehzahl
eines Hydraulikmotors auf 0 reduziert wird. Laufen der rechte und der linke Hydraulikmotor
in entgegengesetzter Richtung um, so dreht das Fahrzeug auf der Stelle.
-
In unserem Falle bedeutet Drehen um eine Raupe, daß das Fahrzeug eine Kurve ausführt,
bei der das Fahrzeug auf einer Kreisbahn fährt, deren Mittelpunkt dem der Raupe 29 auf der
Seite, entspricht, auf der die Drehzahl des Hydraulikmotors 0 beträgt. Drehen auf der Stelle
bedeutet, daß das Fahrzeug eine Kurve ausführt, bei der es auf einer Kreisbahn fährt, deren
Mittelpunkt mit dem Mittelpunkt des Abstands zwischen der rechten und linken Raupe 29 in
Querrichtung übereinstimmt.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Raupenfahrzeug mit Hydraulikantrieb wird der
Schrägscheibenwinkelsteuerzylinder 6 der Pumpe mit dem Vorsteuerdruck über die
Verstelldrosselventile 10 beaufschlagt, die jeweils für rechts und links vorhanden sind und
die zum Fahren von Kurven bzw. Drehen des Fahrzeugs einen Unterschied des
Förderstroms der rechten und linken Pumpe bewirken.
-
Fig. 2 ist eine Anordnung von Schaltern zum Drehen auf der Stelle, Fig. 3 zeigt den
jeweiligen Zustand des verstellbaren Drosselventils 10 und die Änderung der
Fahrgeschwindigkeit des Raupenfahrzeugs. Wird die Lenkspindel 31 nach links gedreht, so drückt der
Nocken 9 gegen das linke den Vorsteuerdruck erzeugende Drosselventil 10, so daß esstetig
öffnet und somit der Vorsteuerdruck der linken Seite abnimmt. Die Darstellungen in der
Spalte "Bemerkungen" zeigen, wann das Vorwärts-/Rückwärtshandbedienelement nach vorn
gestellt ist.
-
Wird der Nocken 9 um 90º gedreht, ist das Verstelldrosselventil 10 vollständig geöffnet, so
daß der Vorsteuerdruck auf der linken Seite den kleinsten Wert annimmt, wodurch die linke
Raupe zum Stillstand gebracht wird, und das Fahrzeug dreht um die linke Raupe herum. Zu
diesem Zeitpunkt wird durch eine an der Lenkspindel 31 befestigte Nockenscheibe 34 der
Schalter 12 auf Drehen auf der Stelle nach links umgeschaltet. Damit wird das
Richtungsänderungsmagnetventil 4 der linken Verstellpumpe 7 in die entgegengesetzte Richtung der
Raupe angeregt, die Strömungsrichtung des Hydrauliköls im Haupthydraulikkreis 15, 16 der
linken Verstellpumpe 7 wird umgekehrt.
-
Wird die Lenkspindel 31 weiter gedreht, so wird der Steuerdruck erhöht, die
Strömungsrichtung bleibt umgekehrt.
-
Wird die Lenkspindel auf 180º gedreht, so nimmt der Vorsteuerdruck einen Wert an, der
dem Austrittsstrom des Drosselventils von nahezu Null entspricht, so daß der linke
Hydraulikmotor mit ziemlich der gleichen Drehzahl umläuft wie der rechte, jedoch in die
entgegengesetzte Richtung, wodurch das Drehen auf der Stelle bewirkt wird.
-
Beim Drehen nach rechts ist die Wirkungsweise der obenbeschriebenen entgegengesetzt.
In Fig. 2 bezeichnet 32 eine verstellbares Drosselventil, 33 einen Schalter zum Drehen auf
der Stelle nach rechts und 34 eine an der Lenkspindel 31 befestigte Nockenscheibe zum
Betätigen des Schalters.
-
Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform wird der
Schrägscheibenwinkelsteuerzylinder 6 vom Richtungsänderungsmagnetventil 4 mit dem Ausgangswert des
Vorsteuerdrucks beaufschlagt, wobei am Schrägscheibenventil 6 die gleiche Rückwirkungskraft
einwirkt, die auch im Haupthydraulikkreis wirkt. Erhöht sich die Fahrzeuglast, so drückt die
Rückwirkungskraft die Schrägscheibe des Schrägscheibenwinkelsteuerzylinders 6
rückwärts, so daß die Fahrzeuggeschwindigkeit abnimmt, obwohl der durch die Drehzahl
des Verbrennungsmotors bestimmte Schrägscheibenwinkelführungsdruck (Vorsteuerdruck)
wirksam ist.
-
Zur Lösung diese Problems wird der jeweilige Verstellweg des
Schrägscheibenwinkelsteuerzylinders 6 gemessen und der Schrägscheibenwinkelsteuerzylinder 6 so geregelt, daß die
Schrägscheibe weiter eine Stellung entsprechend dem Schrägscheibenführungsdruck
einnehmen kann. Eine Ausführungsform mit diesem Aufbau wird in Fig. 4 gezeigt.
-
In der Ausführungsform des Raupenfahrzeugs mit Hydraulikantrieb wird der durch das
Richtungsänderungsmagnetventil 4 geänderte Vorsteuerdruck nicht als Betätigungsdruck für
den Schrägscheibenwinkelsteuerzylinder 6 genutzt, sondern als Führungsdruck für ein
Rückführungsregelventil 51. Dieses ist mechanisch mit dem Kolben oder einem anderen Teil
des Schrägscheibenwinkelsteuerzylinders 6 verbunden. Es regelt die Beaufschlagung des
Schrägscheibenwinkelsteuerzylinders 6 mit Hydrauliköldruck, so daß ein dem
Führungsdruck entsprechender Schrägscheibenwinkel gewährleistet werden kann.
-
Der Druck des von der Konstantförderpumpe 2 gelieferten Hydrauliköls wird als
Betätigungsdruck des Schrägscheibenwinkelsteuerzylinders 6 genutzt, für den die Richtung der Zufuhr
und des Ablaufs des Hydrauliköls, die durch das Rückführungsregelventil 51 geregelt
werden, mit Hilfe des Richtungsänderungsmagnetventils 4 geändert wird.
-
Damit wird, selbst wenn beispielsweise die Last des Raupenfahrzeugs erhöht wird und durch
die Erhöhung des Drucks im Haupthydraulikkreis die Schrägscheibe der Verstellpumpe 7
rückwärts gedrückt wird, der Hydrauliköldruck dem am Schrägscheibenwinkelsteuerzylinder
6 vorhandenen Druck hinzugefügt, so daß der anhand der Kolbenstellung des
Schrägscheibenwinkelsteuerzylinders 6 gemessene Schrägscheibenwinkel einem Winkel
entspricht, der durch den Führungsdruck bestimmt wird, und der Förderstrom der
Verstellpumpe 7 weiterhin dem Führungsdruck entspricht, weshalb die Fahrzeuggeschwindigkeit
nicht abnimmt.
-
Auf die Erläuterung des in Fig. 4 gezeigten Hydraulikkreises wird verzichtet, da dieser gleich
dem in Fig. 1 gezeigten ausgeführt ist, jedoch mit Ausnahme des erfindungsgemäßen
Richtungsänderungsmagnetventils 4 und des erfindungsgemäßen Rückführungsregelventils
51.