Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Motorhaubenanordnung für
Nutzfahrzeuge mit einem Führerhaus, welches entfernbar auf einem
Fahrzeugrahmen des Fahrzeugs derart getragen ist, daß das
Führerhaus in der Lage ist, gedämpfte Federbewegungen relativ zu dem
Fahrzeugrahmen durchzuführen, wobei die Motorhaube in ihrem
Vorderbereich eine Schwenklagerung für das kippbare Anbringen
der Motorhaube an den Fahrzeugrahmen aufweist, wobei die
Motorhaube und das Führerhaus unabhängig voneinander von dem
Fahrzeugrahmen getragen werden und an diesem angebracht sind,
indem die Motorhaube lösbar an den Fahrzeugrahmen über eine
Festhalteeinrichtung befestigt ist, die beabstandet von der
Schwenklagerung an jeder Seite der Motorhaube im Bereich des
hinteren Randes der Motorhaube angebracht ist.
Hintergrund der Erfindung
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Um die steigenden Anforderungen in bezug auf die
Arbeitsumgebung für professionelle Lastwagenfahrer zu erfüllen, wird es
zunehmend üblich, daß das Führerhaus relativ zu dem
Fahrzeugrahmen federnd gelagert wird. Für kommerzielle Fahrzeuge, bei
denen sich der Motor vor dem Führerhaus befindet, bestehen
hohe Anforderungen an die Motorhaube, deren hinterer Rand bei
herkömmlichen Konstruktionen bis heute an das Führerhaus
angebracht ist, da die Federbewegungen durch die
Befestigungsbauteile zwischen der Motorhaube und dem Führerhaus oder durch
die vordere Anbringung der Motorhaube an den Fahrzeugsrahmen,
bei dem die Motorhaube normalerweise drehbar an den Rahmen
befestigt ist, angepaßt bzw. akkommodiert werden muß. Aus der
US 3,419,099 ist bekannt, die Motorhaube direkt an dem Rahmen
zu befestigen. In diesem Falle ist jedoch das Führerhaus starr
durch den Rahmen gelagert, wobei keine Bewegungen zwischen der
Motorhaube und dem Führerhaus auftreten.
Zusammenfassung der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, das oben
genannte Problem mit einer einfachen und effizienten Anordnung
zu lösen.
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Dieses Ziel wird mittels einer Motorhaubenanordnung erreicht,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Führerhaus zur
Durchführung von Federbewegungen relativ zu dem Fahrzeugrahmen
fähig ist, daß die Motorhaube mit einem Abstand zwischen dem
hinteren Rand der Motorhaube und dem Führerhaus angeordnet ist
und daß der Abstand mittels eines abdichtenden flexiblen
Streifens, welcher Abdichteigenschaften aufweist, abgedichtet
wird, wobei das Führerhaus in der Lage ist, die Federbewegung
relativ zu dem Fahrzeugrahmen, ohne daß Bewegungen des
Führerhauses auf die Motorhaube übertragen werden, durchzuführen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im folgenden wird die Erfindung detailliert exemplarisch unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Es zeigen:
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Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des Vorderteils
eines kommerziellen Fahrzeugs;
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Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Vorderteils des
kommerziellen Fahrzeugs;
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Fig. 3 ein Beispiel einer Schwenklagerung für eine
Motorhaube eines kommerziellen Fahrzeugs;
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Fig. 4 eine teilweise geschnittene perspektivische Ansicht
eines Bereichs der Motorhaube und Verkleidung des
Führerhauses; und
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Fig. 5 ein Beispiel einer Befestigungsanordnung für die
Motorhaube.
Bestmögliche Ausführung der Erfindung
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Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, werden sowohl das
Führerhaus 1 als auch die Motorhaube 2 auf dem Rahmen 3 des
Fahrzeugs 3 getragen bzw. gelagert. Die Hauptbauteile des Rahmens
bestehen aus zwei sich in Längsrichtung erstreckenden
Rahmenbauteilen bzw. -trägern 4, 5, die in einem gewissen Abstand
zueinander positioniert sind. Mittels einer nicht gezeigten
vorderen Aufhängungsanordnung ist der Fahrzeugrahmen 3 federnd
in bezug auf die zwei vorderen Räder 6 gelagert, die
ihrerseits eine Fläche 7, wie beispielsweise eine Straße, berühren.
Zur Absorbierung von Unregelmäßigkeiten in der Oberfläche 7
und anderen Vibrationen durch den Fahrzeugrahmen 3 ist das
Fahrerhaus 1 federnd auf dem Fahrzeugrahmen gelagert. In dem
gezeigten Beispiel wird das Fahrerhaus schwenkbar an dem
Fahrzeugrahmen an dem Vorderrand des Fahrerhauses mittels einer
Schwenklagerung 8 gelagert, die aus zwei Schwenkscharnieren
besteht, durch die das Fahrerhaus auf einem im wesentlichen U-
förmigen Rahmentragwerk 9 gelagert ist. Die federnde Lagerung
wird in dem gezeigten Beispiel hauptsächlich mittels des
Fahrerhauses über dessen Rahmentragwerk 9 erreicht, wobei das
Fahrerhaus an seinem hinteren Rand durch eine Federanordnung
10 federnd gelagert ist. Diese Anordnung ist in ähnlicher
Weise an dem Fahrzeugrahmen 3 beispielsweise mittels zweier
Federbauelemente zwischen dem Rahmentragwerk und den jeweiligen
Rahmenbauelementen 4, 5 vorgesehen. Eine gewisse Elastizität
in der Lagerung kann auch an dem Vorderrand erreicht werden,
indem man die Schwenklagerungen mit federnden Hülsen versieht.
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Das kommerzielle Fahrzeug in dem gezeigten Beispiel ist mit
einem Motor vor dem Fahrerhaus 1 versehen. Der Motor wird
dementsprechend durch die Motorhaube 2 abgedeckt, die den Motor
nach vorne und an beiden Seiten umschließt und mit dem
Verkleidungsbereich 11 des Fahrerhauses verbindet. An seinem
vorderen unteren Rand ist die Motorhaube schwenkbar durch den
Fahrzeugrahmen mittels einer Schwenklagerung bzw. einem
Schwenkgelenk 12 gelagert, wobei die Motorhaube zwischen einer
geschlossenen Stellung, die durch durchgezogene Linien in
Fig. 1 dargestellt ist, und einer geöffneten Stellung, die
durch gestrichelte Linien gezeigt ist, bewegt werden kann. In
der geschlossenen Stellung ist die Motorhaube 2 an den
Fahrzeugrahmen 3 mittels Schließ- bzw. Befestigungsvorrichtungen
13 befestigt, die sich an beiden Seiten des Fahrzeugs
befinden, wie im weiteren noch beschrieben wird.
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Fig. 3 zeigt im Detail ein Beispiel der Schwenklagerung 12 für
die Motorhaube, wobei das Schwenkgelenk als zwei gekreuzte
Torsionsstangen 14, 15 ausgebildet ist, die derart vorgespannt
sind, daß sie ein Drehmoment bzw. eine Drehkraft auf die
Motorhaube aufbringen, die dem Eigengewicht der Motorhaube
entgegenwirkt und dadurch beim Öffnen und Schließen der
Motorhaube hilft. Die Torsionsstangen 14 und 15 sind in bekannter
Weise fest an ein Ende eines schwenkbaren Trägers bzw. Arms 16
für jede Stange befestigt, wobei an die Träger die nicht
gezeigte Motorhaube fest befestigt ist. Darüber hinaus ist
dasselbe Ende jeder Stange federnd für die Drehung innerhalb
eines festen Lagergehäuses 17 gelagert, das an einen festen
Träger 18 angebracht ist, der sich zwischen den zwei
Rahmenbauelementen 4, 5 erstreckt und an diese angebracht ist. An dem
anderen Ende 19 ist jede Torsionsstange fest an das andere
Lagergehäuse an einem exzentrisch angeordneten Punkt
befestigt, d.h. außerhalb der Schwenkachse. Die offene Stellung
des Schwenkarms 16 ist an der einen Seite durch gestrichelte
Linien dargestellt. Die federnde Lagerung wird in dem
gezeigten Beispiel dadurch erreicht, daß jedes Lagergehäuse 17 mit
einer Gummihülse zwischen dem Gehäuse und der
hindurchgeführten Stange 14, 15 versehen ist.
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In Fig. 4 ist die Verbindung der Motorhaube 2 mit dem
Fahrer
haus genauer an dem Verkleidungsbereich 11, d.h. der Trennwand
zwischen dem Fahrerhaus und dem Motorabteil gezeigt. Für die
vorliegende Erfindung ist es wichtig, daß die Motorhaube 2
nicht starr an das Fahrerhaus befestigt ist, sondern sich
derart dagegen abstützt, daß das Fahrerhaus in der Lage ist, sich
relativ zu der Motorhaube zu bewegen. Die Verbindung zwischen
dem Fahrerhaus und der Motorhaube ist jedoch so angeordnet,
daß Regenwasser und dergleichen nicht in den Motorraum
gelangen bzw. eindringen kann. In dem gezeigten Beispiel wird die
Verbindung mit Hilfe eines Kasten- bzw. Profilträgers 20
erreicht, der in einem gewissen Abstand von dem Hinterrand 21
der Motorhaube angeordnet ist, die in überlappender Weise über
den Verkleidungsbereich 11 hinausragt. Mit der Motorhaube
verbunden ist ein Abdichtstreifen 22 an einen Wandbereich des
Profilträgers 20 angebracht. Der Streifen 22 ist sehr flexibel
bzw. elastisch, wobei er gleichzeitig Abdichteigenschaften
aufweist, so daß die Bewegung des Fahrerhauses nicht auf die
Motorhaube übertragen wird. Die Motorhaube ist derart
angeordnet, daß sie im Grunde keinen direkten Kontakt mit dem
Fahrerhaus oder der Verkleidung außer über den Abdichtstreifen 22
benötigt. Daher schafft der hintere Rand 21 und der zugehörige
Bereich der Motorhaube eine Lücke bzw. einen Spalt zwischen
dem nach oben zeigenden Bereich 24 der Verkleidung 11, so daß
unnötige Abschabungen bzw. Abnutzungen mit daraus folgendem
Lackschaden vermieden werden kann. In den Ecken des
Verkleidungsbereichs 11 befinden sich Dämpfungskörper 25 aus
elastischem Material, so daß in der geschlossenen Stellung der
Motorhaube diese eine stabilisierende Wirkung auf diese
besitzen, insbesondere in Querrichtung, um beispielsweise eine
große oszillierende Amplitude bzw. Schwingungshub mit der Gefahr
einer Eigenschwingung bzw. selbst erregten Schwingung zu
vermeiden.
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Gemäß der Erfindung wird die Befestigung der Motorhaube 2, wie
oben bereits erwähnt, durchgeführt, indem man die Motorhaube
in dem Bereich ihres hinteren Randes an das Fahrzeuggestell
befestigt und nicht durch irgendeine Befestigung an das
Fah
rerhaus. Die Schließ- bzw. Befestigungsanordnung 13 ist
vorteilhafterweise derart ausgelegt, daß eine relativ starre
Anbringung an den Fahrzeugrahmen 3 erreicht wird, passenderweise
derart, daß die Befestigungsanordnung eine vorgespannte Kraft
aufbringt, die derart wirkt, daß die Motorhaube nach unten in
Richtung auf den Fahrzeugrahmen gezogen wird. Gemäß der
Erfindung sind zwei Befestigungs- bzw. Schließanordnungen an beiden
Seiten der Motorhaube angebracht. Die Motorhaube weist nicht
nur einen Vorderbereich 29 und einen oberen Bereich 30 auf,
sondern auch zwei Seitenbereiche 31, wobei der obere Bereich
30 und die beiden Seitenbereiche 31 nach hinten durch den
hinteren Rand 21 der Motorhaube begrenzt sind. In bezug auf die
Schwenklagerung 12 befinden sich die Befestigungsanordnungen
13 an dem gegenüberliegenden Ende der Motorhaube 2, d.h. hin
zu dem hinteren Rand der Motorhaube, wenngleich in der Praxis
es vorteilhaft ist, die Anordnungen mit einem gewissen Abstand
von dem hinteren Rand zu plazieren. Jede der Befestigungs-
bzw. Schließanordnungen 13 weist ein Rahmenteil 26 mit einem
Träger 32 auf, der an ein Hauelement 4 des Fahrzeugrahmens
angebracht ist und eine nach oben gerichtete Lagerfläche 33 und
einen Ring 34 besitzt, der mit der Lagerfläche verbunden ist
und mit dem Träger 32 befestigt ist. Ein Motorhaubenbereich 27
der Festhalteeinrichtung bzw. Befestigungsanordnung weist in
ähnlicher Weise einen Träger bzw. Arm 35 an der Motorhaube
auf, der vorzugsweise an den Verstärkungsträger 20 angebracht
ist, der eine nach unten gerichtete Lagerfläche 36 aufweist,
die zum Anstoßen an die nach oben gerichtete Lagerfläche 33
des Rahmenträgers 32 in der geschlossenen Stellung der
Motorhaube vorgesehen ist, wie in Fig. 5 gezeigt ist. Ein
Hakenbauelement 37 ist an dem Motorhaubenträger 35 angeordnet und zum
Eingreifen in den Ring 34 geeignet und über eine exzentrische
Anordnung schwenkbar auf einem Bolzenstab 38 getragen. Die
Drehung wird mittels eines Bedienhebels 39 erreicht, der von
der Außenseite der Motorhaube innerhalb einer Ausnahmeöffnung
in der Motorhaube zugänglich ist, während die übrigen Bauteile
der Festhalte- bzw. Schließanordnung 13 unterhalb der
Motorhaube verborgen sind und durch diese geschützt werden. Der
Bedienhebel bzw. die Bedienhandhabe 39 ist genauso wie er um
den Bolzenstab 38 drehbar ist, auch um seine Befestigung 40 zu
dem Bolzenstab für die Verschiebung bzw. Verdrehung zu einer
nach außen geklappten Betriebsstellung und einer nach innen
geklappten Aufbewahrungsstellung drehbar, die in gestrichelten
Linien dargestellt ist. In der gezeigten Betriebsstellung wird
eine gelöste Stellung erreicht, indem man den Betriebshebel im
Uhrzeigersinn dreht, wobei das Hakenelement 37 in bezug auf
die gezeigte Eingriffsstellung nach unten verlagert wird und
zu der Seite des Ringes 34 zur gleichen Zeit bewegt wird, in
der das Hakenende 41 einen größeren Abstand von der Drehachse
des Bolzenstabes 38 beibehält. Die Bewegung bzw. Verlagerung
zu der geschlossenen bzw. befestigten Stellung erfolgt durch
Drehung des Betriebshebels 39 entgegen dem Uhrzeigersinn,
wobei das Hakenelement 37 dazu veranlaßt wird, sich entgegen dem
Uhrzeigersinn zu drehen, und das Hakenende 41 in den Ring 34
eingeführt wird, woraufhin aufgrund der Exzentrizität das
Hakenelement 37 während der fortgesetzten Drehung des
Betriebshebels 9 zu einer Endstellung angehoben wird, um dadurch eine
Vorspannungskraft derart aufzubringen, daß die Lagerflächen 33
und 36 an den zwei Trägern 32, 35 zusammengepreßt bzw.
-gedrückt werden, wodurch eine stabile und spielfreie Befestigung
erreicht wird. Vorzugsweise, und daher in den Zeichnungen so
dargestellt, sind die Berührungsflächen nicht flach, sondern
sind derart ausgebildet, daß ein geformter Eingriff erreicht
wird, der eine zusätzliche Querstabilität der Befestigung
verleiht.
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Mittels der oben beschriebenen Schließanordnung, bei der die
Motorhaube durch zwei Schließ- bzw. Befestigungsanordnungen an
dem hinteren Rand der Motorhaube und direkt an das
Fahrzeuggestell 3 und unabhängig von dem Fahrerhaus 1 befestigt ist,
kann die Aufhängung des Fahrerhauses für optimalen
Fahrerkomfort ohne Rücksicht auf von der Motorhaube ausgehende
Einflüsse ausgelegt bzw. entworfen werden. Die Motorhaube ist fest an
den Rahmen angebracht, wodurch die Motorhaube derart
konstruiert werden kann, daß sie ihre Hauptfunktionen erfüllt.
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Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen
Ausführungsformen und auf die in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsformen beschränkt, sondern kann innerhalb des Umfangs
der folgenden Patentansprüche variiert werden. Beispielsweise
kann die Schließ- bzw. Befestigungsanordnung 13 mit einer
anderen Art und Weise als in der gewählten Ausführungsform
gezeigt ausgebildet sein. Beispielsweise kann eine sogenannte
vorgespannte Klammer bzw. Klemme von der Art, wie sie bei der
Befestigung von herunterklappbaren Seitenwänden an
Lastplattformen verwendet werden, ausgewählt werden.