DE69213382T2

DE69213382T2 - Monopolare elektrochirurgische Vorrichtung mit Spül- und Saugkontrolle für endoskopische Chirurgie

Info

Publication number: DE69213382T2
Application number: DE69213382T
Authority: DE
Inventors: Iv Edward Joseph Biehle; William Douglas Fox; Harry C Parkhurst; Richard F Schwemberger
Original assignee: Ethicon Inc
Current assignee: Ethicon Inc
Priority date: 1991-10-09
Filing date: 1992-10-08
Publication date: 1997-02-06
Anticipated expiration: 2012-10-09
Also published as: IL103338A0; EG19955A; DE69229882T2; EP0684015A1; IL103338A; ES2090527T3; EP0536998A2; IS3925A; CA2079969A1; AU659777B2; AU652285B2; DE69229882D1; EP0536998A3; JP3299792B2; TR26330A; GR920100431A; GR1002036B; US5273524A; ATE142096T1; ES2134405T3

Description

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine elektrochirurgische oder elektrokaustische Vorrichtung für das Schneiden und Koagulieren von Gewebe. Insbesondere betrifft die Erfindung eine elektrochirurgische Vorrichtung für den einmaligen Gebrauch, die dafür vorgesehen ist, laparoskopisch is durch ein Trokarrohr verwendet zu werden.

Hintergrund der Erfindung

Die laparoskopische Chirurgie gewinnt wegen des Verlangens der Patienten nach einer weniger invasiven Chirurgie immer mehr Anhänger unter den Chirurgen. Zum Schneiden und Kauterisieren von Gewebe sind bereits elektrochirurgische oder elektrokaustische Vorrichtungen bekannt. Eine solche Vorrichtung ist in der US-A-3 939 840 beschrieben. In der Regel werden solche Vorrichtungen laparoskopisch bei der sogenannten Cholezystotomie bzw. der Gallenblasenentfernung verwendet. Es wurde jedoch von Verletzungen berichtet, die bei der Verwendung der bekannten elektrochirurgischen Vorrichtungen auftraten. Eine der häufigeren Verletzungen ist das Verbrennen des Darms, das beim unbeabsichtigten direkten Kontakt der Spitze des Instruments mit dem Darm erfolgt oder wenn die elektrische Entladung von der Vorrichtung auf den Darm überspringt.
Die elektrochirurgischen Vorrichtungen wiesen bisher ein isoliertes Rohr auf, das in einer elektrisch leitenden Schneidspitze endet, die sich vom distalen Ende des Rohrs nach vorne erstreckt. Die Schneidspitze steht mit einem monopolaren elektrochirurgischen Generator (einer ESU) in elektrischer Verbindung. Diese ESU's erzeugen in der Regel zwei Arten von elektrochirurgischen Hochfrequenz-Wellenformen; nämlich eine "Schneide-" und eine "Koag-"-Wellenform. Es ist bekannt, solche Vorrichtungen mit Einrichtungen zum selektiven Bewässern oder Spülen der Operationsstelle mit Flüssigkeiten und mit einer Vakuumeinrichtung zum selektiven Entfernen von überschüssigen Kärperflüssigkeiten und Spülflüssigkeiten von der Operationsstelle zu versehen.
Um die Schneidspitze zu schützen, ist es bekannt, ein rohrförmiges Schutzelement zu verwenden, das über das distale Ende des Rohrs geschoben wird und das die Schneidspitze umgibt. Vor dem Gebrauch der Vorrichtung ist es erforderlich, das rohrförmige Schutzelement zu entfernen. Nach dem Entfernen des Schutzelementes und dem Einführen des Rohrs durch ein Trokarrohr bei einer Laparoskopie kann der Chirurg die Schneidspitze jedoch nicht mehr abdecken oder schützen. Wie oben erwähnt, kann eine ungeschützte Spitze Körperorgane verletzen. Auch kännen durch das Einführen und Herausnehmen einer ungeschützten Spitze die Dichtungselemente beschädigt werden, die zu der Trokaranordnung gehören.
Es wurde vorgeschlagen, die Schneidspitze durch eine von außen bedienbare Vorrichtung zum Zurückziehen der Schneidspitze zu schützen. Die Vorrichtung weist Elemente auf, die sich im Rohr befinden und die verhindern, daß das Rohr dazu verwendet wird, die mit einem Laser verbundene Lichtleitfaser oder ein anderes Instrument durch das Rohr zu führen.
Es besteht ein Bedarf an einer elektrochirurgischen Vorrichtung, die eine zurückziehbare Elektrodenumhüllung aufweist, die vom Chirurgen aus der Entfernung und selektiv so kontrolliert werden kann, daß beim Einsetzen und Herausnehmen die Schneidspitze und die Dichtungen der Trokaranordnung und beim Operieren die Körperorgane geschützt sind. Es besteht außerdem ein Bedarf an einer elektrochirurgischen Vorrichtung, die mit einer Hand bedient werden kann und die Laservorrichtungen mit verschiedenen Größen aufnehmen kann. Es besteht auch ein Bedarf an einer elektrochirurgischen Vorrichtung, die sicher betrieben werden kann und die zuverlässig und wirtschaftlich herzustellen ist.

Zusammenfassung der Erfindung

Erfindungsgemäß wird eine elektrochirurgische Vorrichtung geschaffen, die einen Handgriff mit einem länglichen Rohrelement aufweist, das durch ein entsprechend bemessenes Trokarrohr geführt werden kann. Das proximale Ende des Rohrelements ist starr am Handgriff befestigt. Am distalen Endabschnitt des Rohrelements ist ein geeignetes Elektrodenelement bzw. eine Schneidspitze angebracht, die sich vom distalen Ende des Rohrelements weg erstreckt. Das Elektrodenelement ist über eine elektrische Leitungs- und Steckvorrichtung mit einer Quelle für elektrische Energie verbunden.
Eine isolierende Umhüllung mit einem proximalen Endabschnitt und einem distalen Endabschnitt umgibt das Rohrelement. Der proximale Endabschnitt der Umhüllung erstreckt sich bis in den Handgriff. Die Umhüllung ist zwischen einer ersten Position, in der sich der distale Endabschnitt davon distal über den distalen Endabschnitt des Elektrodenelements hinaus erstreckt, und einer zweiten Position bewegbar, in der sich der distale Endabschnitt des Elektrodenelements distal über den distalen Endabschnitt der Umhüllung hinaus erstreckt. Eine Steuereinrichtung ermöglicht die selektive Bewegung der Umhüllung zwischen der ersten und der zweiten Position.
Die Steuereinrichtung kann ein Gleitelement umfassen, das am proximalen Endabschnitt der Umhüllung befestigt ist. Das Gleitelement ist so am Handgriff angebracht, daß es sich zwischen einer ersten Stellung, in der sich die Umhüllung in der ersten Position befindet, und einer zweiten Stellung hin und her bewegen kann, in der sich die Umhüllung in ihrer zweiten Position befindet.
Der Handgriff kann mit einem Zugangsanschluß versehen sein, die mit dem proximalen Endabschnitt des Rohrelements in Verbindung steht, um eine Laservorrichtung oder ein anderes Instrument aufzunehmen.
Die Vorrichtung ist vorzugsweise mit einer Einrichtung zum selektiven Besprühen oder Spülen der Operationsstelle mit Flüssigkeiten und mit einer Vakuumeinrichtung zum selektiven Entfernen von überschüssigen Körperflüssigkeiten und Spülflüssigkeiten von der Operationsstelle versehen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform befindet sich im Handgriff ein Verteiler, der mit dem proximalen Endabschnitt des Rohrelements in Verbindung steht. Im Handgriff ist eine Spülleitung angebracht, deren erster Endabschnitt mit dem Verteiler in Verbindung steht und deren zweiter Endabschnitt dafür vorgesehen ist, mit einer Spüleinheit verbunden zu werden. Im Handgriff ist auch eine Vakuumleitung angeordnet, deren erster Endabschnitt mit dem Verteiler in Verbindung steht und derer zweiter Endabschnitt dafür vorgesehen ist, mit einer Vakuumguelle verbunden zu werden. Die Spülleitung und die Vakuumleitung sind jeweils mit separaten Flußsteuereinrichtungen zum selektiven Durchlassen und Absperren von Fluidflüssen durch die Leitungen versehen.
Jede Flußsteuereinrichtung weist einen schwenkbaren Hebel auf, der selektiv in eine erste Stellung, die einen Fluß durch die entsprechende Leitung erlaubt, und eine zweite Stellung gebracht werden kann, bei der die entsprechende Leitung verschlossen ist und kein Fluß hindurch möglich ist. Der schwenkbare Hebel wird von einer Feder in der zweiten Stellung gehalten. Durch den Handgriff erstreckt sich ein entsprechender Betätigungsknopf nach außen, mit dem eine Bewegung der Hebel zwischen den ersten und zweiten Stellungen bewirkt werden kann.
Vorzugsweise ist auch eine Druckentlastungsvorrichtung vorgesehen, die die Innendruck in der Vorrichtung auf einen Wert zwischen etwa 170 kPa (10 psig) und etwa 308 kPa (30 psig) begrenzt. Am Handgriff ist eine Anschlußanordnung angebracht. Die Anschlußanordnung umfaßt einen Spüleinlaßanschluß, der mit einer Spüleinheit verbunden werden kann, und einen Spülauslaßanschluß, der mit dem zweiten Endabschnitt der Spülleitung verbunden ist. Die Spülleitung steht über einen Spülkanal mit dem Spüleinlaßanschluß in Fluidverbindung. Die Anschlußanordnung umfaßt auch einen Vakuumeinlaßanschluß, der mit einer Vakuümquelle verbunden werden kann, und einen Vakuumauslaßanschluß, der mit dem zweiten Endabschnitt der Vakuumleitung verbunden ist und der über einen Vakuumkanal mit dem Vakuumeinlaßanschluß in Fluidverbindung steht. Zwischen dem Spülkanal und dem Vakuumkanal gibt es einen direkten Verbindungskanal. Im Verbindungskanal befindet sich ein Druckablaßventil, um zu hohen Druck über den Verbindungskanal aus dem Spülkanal in den Vakuumkanal abzuleiten.

Kurzbeschreibung der Zeichnung

Ein besseres Verständnis der Erfindung und von vielen der Vorteilen davon läßt sich aus der folgenden genauen Beschreibung und in Verbindung mit der Zeichnung erhalten, wobei in der Zeichnung gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Komponenten bezeichnen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen elektrochirurgischen Vorrichtung, wobei sich die Umhüllung in der ersten Position befindet;
Fig. 2 eine Ansicht, teilweise weggebrochen, der elektrochirurgischen Vorrichtung der Fig. 1, wobei sich die Umhüllung in ihrer zweiten Position befindet;
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie 3-3 in der Fig. 1, der eine erfindungsgemäße Druckentlastungsverbindungsanordnung zeigt;
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie 4-4 in der Fig. 1, der die erfindungsgemäße Flußsteuervorrichtung zeigt; und
Fig. 5 eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht der Flußsteuervorrichtung der Fig. 4.

Genaue Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen

In der Fig. 1 ist eine elektrochirurgische oder elektrokaustische Vorrichtung 10 für das Schneiden von Gewebe, zum Koagulieren, zum Spülen und zum Entfernen von Fluiden gezeigt. Die Vorrichtung 10 ist ein in der Hand gehaltenes chirurgisches Instrument für den Einmalgebrauch, das dafür vorgesehen ist, verschiedene chirurgische Vorgänge damit auszuführen, wie eine Cholezystotomie (Gallenblasenentfernung) oder Appendektomie (Blinddarmentfernung). Die Vorrichtung wird laparoskopisch mit einem Trokarrohr oder einer Kanüle mit 5 mm (oder einer ähnlichen Größe) verwendet, um minimal invasive Operationstechniken anzuwenden, die die früheren offenen Operationsmethoden ersetzt haben.
Die elektrochirurgische Vorrichtung 10 weist einen Handgriff 12, ein längliches Rohrelement 14, ein Elektrodenelement 16, eine Einrichtung 18 zum Verbinden des Elektrodenelements 16 mit einer Quelle elektrischer Energie, eine isolierende Umhüllung 20 und eine Steuereinrichtung 22 zum Steuern der Bewegung der Umhüllung auf. Bei der bevorzugten Ausführungsform ist der Handgriff 12 ein pistolengriffartiges Element, das in zwei verschiedenen Stellungen in einer Hand gehalten werden kann.
Das Rohrelement 14 ist hohles zylindrisches Element aus einem leitenden metallischen Material wie rostfreiem Stahl. Das Rohrelement 14 weist einen proximalen Endabschnitt 24 auf, der sich in den Handgriff 12 hinein erstreckt und der starr daran befestigt ist. Der distale Endabschnitt 26 des Rohrelements 14 weist ein geeignetes Elektrodenelement bzw. eine Schneidspitze 16 auf, die starr daran befestigt ist. Das Elektrodenelement 16 kann eine der vielen bekannten Formen haben, hakenförmig, spatelförmig, kugelförmig oder dergleichen. Dem Elektrodenelement 16 wird über eine Einrichtung 18, die eine elektrische Zuleitung 28 umfassen kann, die sich durch das untere Ende des Handgriffs 12 erstreckt, elektrische Energie zugeführt. Das eine Ende der Zuleitung 28 ist über einen Verbindungsring 29 am proximalen Ende 24 des Rohrelements 14 angebracht und das andere Ende ist mit einem "Bananenstecker" 30 verbunden, der in eine der dazu passenden Buchsen (nicht gezeigt) der verschiedenen möglichen monopolaren elektrochirurgischen Generatoren (ESU's) eingesteckt werden kann, die dem Fachmann bekannt sind. Diese ESU's erzeugen in der Regel zwei Arten von elektrochirurgischen Hochfrequenzwellen, nämlich "Schneiden" und "Koag". Die Wahl der jeweiligen Betriebsart kann über ein Fußsteuerpedal kontrolliert werden, das zu der ESU gehört.
Gemäß einem erfindungsgemäßen Merkmal umgibt die isolierende Umhüllung 20 das Rohrelement 14. Die Umhüllung 20 besteht vorzugsweise aus einem hohlen zylindrischen Element aus einem geeigneten Material, etwa Teflon FEP. Die Umhüllung 20 weist einen proximalen Endabschnitt 32 auf, der so vom Handgriff 12 aufgenommen wird, daß eine hin- und hergehende Bewegung der Art möglich ist, die im folgenden noch genauer beschrieben wird. Die Umhüllung 20 weist auch einen distalen Endabschnitt 34 auf. Die Umhüllung 20 kann zwischen einer ersten Position, in der sich der distale Endabschnitt 34 davon distal über das distale Ende des Elektrodenelementes 16 hinaus erstreckt, wie es in der Fig. 1 zu sehen ist, und einer zweiten Position hin- und herbewegt werden, in der sich das distale Ende des Elektrodenelements 16 distal über den distalen Endabschnitt 34 der Umhüllung 20 hinaus erstreckt, wie es in der Fig. 2 zu sehen ist.
Es ist ersichtlich, daß die Spitze des Elektrodenelements 16 abgedeckt ist, wenn sich die Umhüllung 20 in ihrer ersten Position befindet, so daß das Elektrodenelement 16 davor geschützt ist, unabsichtlich mit Körperorganen in Kontakt zu kommen, und daß die Abdichtungen in der Trokaranordnung geschützt sind, wenn das Elektrodenelement 16 eingeführt oder entfernt wird. Wenn sich die Umhüllung 20 in ihrer zweiten Position befindet, liegt die Elektrode oder Schneidspitze 16 frei, um in der bekannten Art benutzt zu werden.
Die Steuereinrichtung 22 steuert selektiv die Bewegung der Umhüllung zwischen ihrer ersten und zweiten Position. Die Steuereinrichtung 22 umfaßt ein Gleitelement 40, das am proximalen Endabschnitt 34 der Umhüllung angebracht und damit bewegbar ist. Das Gleitelement 40 weist einen mit dem Daumen zu betätigenden Betätigungsabschnitt 42 auf, der sich außerhalb der Oberseite des Handgriffs 12 befindet, und einen Verbindungsabschnitt 44, der am proximalen Endabschnitt 34 der Umhüllung vom Handgriff 12 aufgenommen wird. Zwischen dem Betätigungsabschnitt 42 und dem Verbindungsabschnitt 44 erstreckt sich ein Führungsabschnitt 46. Der Führungsabschnitt 46 umfaßt einen Gleitabschnitt 48, der sich durch einen länglichen Schlitz oder eine längliche Öffnung 50 im Handgriff 12 erstreckt. Der Führungsabschnitt 46 weist einen vorderen Führungsabschnitt 52 und einen hinteren Führungsabschnitt 54 auf, die vorn Betätigungsabschnitt 42 einen Abstand haben und die gleitbar entsprechende Teile des Handgriffs 12 aufnehmen, die sich vor und hinter dem Schlitz 50 befinden. Der Verbindungsabschnitt 42 erstreckt sich vorn Führungsabschnitt 52 weg. Eine Vorwärts- und Rückwärtsbewegung des Betätigungsabschnitts 42 veranlaßt den Gleitabschnitt 46, sich zwischen dem vorderen und hinteren Ende des Schlitzes 50 hin und her zu bewegen und dadurch die Umhüllung 20 zwischen deren erster und zweiter Position hin und her zu bewegen. Der Verbindungsabschnitt 44 ist durch einen Polyethylenschrumpfschlauch 56 mit dem proximalen Endabschnitt 34 verbunden.
Der proximale Endabschnitt 24 des Rohrelements 14 erstreckt sich im Handgriff 12 in einen rohrförmigen Verteiler 60 hinein und steht damit in Fluidverbindung. Der Verteiler 60 ist axial zum Rohrelement 14 ausgerichtet und weist einen Spülanschluß 62 und einen Vakuumanschluß 64 auf. Im Handgriff 12 befindet sich eine Spülleitung 66, deren erster Endabschnitt 68 mit dem Anschluß 62 verbunden ist und deren zweiter Endabschnitt dafür vorgesehen ist, in einer im folgenden noch beschriebenen Art an eine Spüleinheit angeschlossen zu werden. Im Handgriff 12 befindet sich außerdem noch eine Vakuumleitung 70, deren erster Endabschnitt 72 mit dem Anschluß 64 verbunden ist und deren zweiter Endabschnitt dafür vorgesehen ist, in der im folgenden beschriebenen Art an eine Vakuumquelle angeschlossen zu werden.
Wie in den Fig. 1, 4 und 5 gezeigt, ist eine Flußsteuereinrichtung vorgesehen, um den Fluß durch jede der Leitungen 66 und 70 selektiv zu erlauben oder zu unterbinden. Die Flußsteuereinrichtungen für die beiden Leitungen sind im wesentlichen identisch und nebeneinander angeordnet. Entsprechend wird nur die Flußsteuereinrichtung für die Vakuumleitung 70 genauer beschrieben. Die Vakuum-Flußsteuereinrichtung umfaßt einen Schwenkhebel 74, der im Handgriff 12 um den Schwenkzapfen 76 schwenkbar angebracht ist. Der Hebel 74 weist einen Leitungsabschnürabschnitt 78 und einen mit dem Daumen zu betätigenden Betätigungsknopfabschnitt 80 auf. Eine Schwenkbewegung des Hebel 74 veranlaßt den Abschnitt 78, sich zwischen einer ersten Stellung, die einen Fluß durch oder die Erzeugung eines Vakuums in der Leitung erlaubt, und einer zweiten Stellung zu bewegen, in der die Leitung abgeklemmt ist und jeder Fluß durch oder die Erzeugung eines Vakuums in der Leitung ausgeschlossen ist. Wie in der Fig. 1 gezeigt, ist, wenn sich der Hebel 74 in seiner zweiten Stellung befindet, die Leitung 70 zwischen dem Abschnitt 78 und einem Pfosten 82 im Handgriff abgeklemmt. Der Betätigungsknopfabschnitt 80 erstreckt sich durch eine Öffnung im Handgriff nach außen, um die Schwenkbewegung des Hebels 74 zwischen der ersten und zweiten Stellung kontrollieren zu können. Eine Blattfeder 84 spannt den Hebel 74 in seine zweite Stellung vor.
Erfindungsgemäß ist eine Druckentlastungsvorrichtung in Verbindung mit der Spülleitung 66 zum Ablassen von zu hohem Druck darin vorgesehen. Wie in der Fig. 3 gezeigt, befindet sich im Handgriff 12 eine Anschlußanordnung 90. Die Anordnung 90 umfaßt einen Spüleinlaßanschluß oder eine Luer-Buchse 92, die dafür vorgesehen ist, mit einer Spüleinheit verbunden zu werden, und einen Spülauslaßanschluß 94, der mit dem zweiten Endabschnitt der Spülleitung 66 verbunden ist. Die Leitung 66 steht mit dem Einlaßanschluß 92 über einen Spülkanal 96 in Fluidverbindung. Die Spüleinheit kann eine Peristaltikpumpe, ein IV-Beutel oder eine Gummiballpumpe sein. Die Anordnung 90 umfaßt des weiteren einen Vakuumeinlaßanschluß oder Stecker 98, der mit einer elektrischen Vakuumpumpe verbunden werden kann, und einen Vakuumauslaßanschluß 100, der mit dem zweiten Endabschnitt der Vakuumleitung 70 verbunden ist. Die Leitung 70 steht mit dem Einlaßanschluß 98 über einen Vakuumkanal 102 in Fluidverbindung. Zwischen den Kanälen 96 und 102 erstreckt sich ein Verbindungskanal 104.
Im Verbindungskanal 104 ist eine Druckentlastungsvorrichtung 106 angeordnet, um zu hohen Druck im Spülkanal 96 und der Spülleitung 66 durch den Verbindungskanal 104, den Vakuumkanal 102 und die Vakuumleitung 70 abzuführen. Die Druckentlastungsvorrichtung 106 weist vorzugsweise ein Kugelventil 108 auf, das durch eine Feder 110 in eine Stellung vorgespannt ist, die einen Fluß durch den Verbindungskanal 104 verhindert. Die Feder 110 ist vorzugsweise so gewählt, daß verhindert wird, daß der Innendruck in der Spülleitung 66 einen Wert von etwa 170 kPa (10 psig) bis etwa 308 kPa (30 psig) übersteigt. Die Druckentlastungsvorrichtung 106 schützt die Vorrichtung 10 und die Spülpumpen.
In axialer Ausrichtung zum Verteiler 60 und zum Rohrelement 14 kann ein Zugangsanschluß 112 vorgesehen sein, um ein YAG-Laserinstrument oder ein anderes Instrument durch den Zugangsanschluß 112, den Verteiler 60 und das Rohrelement 14 einzuführen. Der Zugangsanschluß 112 besteht vorzugsweise aus Silikonkautschuk.
Die besonderen Merkmale der erfindungsgemäßen elektrochirurgischen Vorrichtung 10 gehen aus der folgenden Beschreibung der Grundfunktionen davon hervor. Am Patienten wird in einem Bereich, der sich elektrisch in der Nähe der Operationsstelle befindet, in bekannter Art ein Masseanschluß (eine Rückelektrode) befestigt. Der Masseanschluß stellt den Rückweg für den monopolaren elektrischen Strom zurück zur ESU-Einheit dar. Die einmal für einen Patienten zu verwendende Vorrichtung 10 wird aus der sterilen Verpackung entfernt. Auf den Einlaßanschluß 98 wird eine Vakuumleitung (nicht gezeigt) aufgeschoben, und mit dem Luer-Anschluß 92 wird eine Spülzuführung (nicht gezeigt) verbunden. Der elektrochirurgische Universal-Bananenstecker 30 wird in einen Universaladapter oder direkt in die ESU-Einheit eingesteckt. Die Vakuum-, Spül- und ESU-Einheit wird eingeschaltet, und die Vorrichtung ist gebrauchsbereit.
Bei vielen laparoskopischen Operationen wird zuerst mit einer hohlen Luftnadel der Bauch des Patienten aufgeblasen. Dann werden in der Regel zwei oder mehr Trokarrohre durch die Bauchwand gestochen, um Zugänge zum Einführen eines Endoskops und anderer laparoskopischer Instrumente zu schaffen, etwa für die elektrochirurgische Vorrichtung 10. Zum Beobachten der Vorgänge auf einem Bildschirm ist ein Endoskop erforderlich.
Wenn der Gebrauch der elektrochirurgische Vorrichtung 10 vorgesehen ist, wird das Rohrelement 14 mit der Umhüllung 20 in ihrer ersten Position (in der Fig. 1 gezeigt) durch ein 5 mm-Trokarrohr an die Operationsstelle geführt. Der Chirurg kann die Schneidspitze 16 durch Bewegen der steuereinrichtung 22 in deren zweite Stellung freigeben, wobei die Umhüllung 20 veranlaßt wird, sich in ihre zweite Position (in der Fig. 2 gezeigt) zu bewegen. Der Chirurg kann die Schneidspitze mit dem Fußpedal der ESU auf die gewünschte Leistung ("Schneiden" oder "Koagulieren") schalten.
Wenn der Chirurg statt der Elektrochirurgie einen Laserschnitt anwenden will, durchsticht er den Zugangsanschluß 112 mit einer Nadel oder einem Laserinstrument. Dann kann der Chirurg die Lichtleitfaser eines YAG-Lasers durch den Zugangsanschluß 112 und den Verteiler 60 das Rohrelement 14 hindurchschieben, bis sich das aktive Ende der Faser an der Spitze 16 befindet. Der Laser kann dann mit den Schaltern an der Lasereinheit eingeschaltet werden.
Nach einem Schneidvorgang kann die Operationsstelle durch Drücken des Spülknopfes 80 am Handgriff gespült werden, wobei sich der Spülhebel 74 gegen die Vorspannung der Feder 84 in seine erste Stellung begibt. Das Spülen wird beendet, wenn der Spülknopf 80 losgelassen wird und der Spülhebel 74 in seine zweite Stellung zurückkehrt Nach dem Spülen kann der Vakuumknopf 80 gedrückt werden, um den Vakuumnebel 74 gegen die Vorspannung der Feder 84 in seine erste Stellung zu bringen und um die Flüssigkeiten von der Operationsstelle abzusaugen. Obwohl nicht gezeigt, können die Knöpfe 80 mit Rasten versehen werden, um die Knöpfe selektiv in ihrer ersten Stellung zu halten.
Zu jeder Zeit während der Operation kann die Umhüllung 20 durch Bewegen der Steuerung 22 in ihre erste Stellung in die erste Position gebracht werden, in der die Schneidspitze 16 abgedeckt ist. Durch die Bewegung der Steuerung 22 wird nämlich die Umhüllung 20 in ihre erste Position gebracht. Diese Funktion ist besonders dann von Nutzen, um während des Absaugens empfindliche Organe zu schützen, und beim Einführen und Entnehmen des Rohrelements 14 durch das Trokarrohr.
Wenn die Operation beendet ist, wird das Rohrelement 14 durch das Trokarrohr zurückgezogen und die Vorrichtung 10 von den Pumpen und der ESU-Einheit abgeklemmt und weggeworfen.
Es ist ersichtlich, daß zahlreiche Modifikationen und Abänderungen möglich sind, ohne daß der Umfang des erfindungsgemäßen Konzepts verlassen wird. Die beschriebene besondere Ausführungsform stellt keine Einschränkung dar. Die folgenden Ansprüche decken alle Modifikationen ab, die in den Umfang der Erfindung fallen.

Claims

1. Elektrochirurgische Vorrichtung (10) mit

einem Handgriff (12);

einem länglichen Rohrelement (14) mit einem proximalen Endabschnitt (24) und einem distalen Endabschnitt (26), wobei der proximale Endabschnitt fest mit dem Handgriff (12) verbunden ist;

einem Elektrodenelement (16), das sich vorn distalen Endabschnitt (26) des Rohrelements (14) nach außen erstreckt;

einer Einrichtung (18) zum Verbinden des Elektrodenelements (16) mit einer Quelle elektrischer Energie; und mit

einer isolierenden Umhüllung (20) mit einem proximalen Endabschnitt (32), der sich in den Handgriff (12) hinein erstreckt, und einem distalen Endabschnitt (34);

dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung (20) das Rohrelement (14) umgibt und bezüglich des Rohrelements zwischen einer ersten Position, in der sich ihr distaler Endabschnitt (34) distal über das distale Ende des Elektrodenelements (16) hinaus erstreckt, und einer zweiten Position bewegbar ist, in der sich der distale Endabschnitt des Elektrodenelements (16) distal über den distalen Endabschnitt (34) der Umhüllung hinaus erstreckt; und dadurch, daß die Vorrichtung des weiteren umfaßt eine Steuereinrichtung (22) zum selektiven Steuern der Bewegung der Umhüllung (20) zwischen der ersten und zweiten Position.

2. Elektrochirurgische Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Steuereinrichtung (22) ein Gleitelement (40) umfaßt, das am proximalen Endabschnitt (34) der Umhüllung (20) angebracht ist, wobei das Gleitelement so am Handgriff (12) angeordnet ist, daß eine Bewegung des Gleitelements zwischen einer ersten Stellung, in der sich die Umhüllung (20) in ihrer ersten Position befindet, und einer zweiten Stellung möglich ist, in der sich die Umhüllung (20) in ihrer zweiten Position befindet.

3. Elektrochirurgische Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei das Gleitelement (40) einen Betätigungsabschnitt (42), der außerhalb der Handgriffs (12) angeordnet ist, und einen Verbindungsabschnitt (44) aufweist, der sich im Handgriff (12) befindet und der am proximalen Endabschnitt (34) der Umhüllung (20) angebracht ist.

4. Elektrochirurgische Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei das Gleitelement (40) des weiteren einen Führungsabschnitt (46) aufweist, der sich zwischen dem Betätigungsabschnitt (42) und dem Verbindungsabschnitt (44) befindet, wobei der Führungsabschnitt (46) einen Gleitabschnitt (48) umfaßt, der sich durch einen länglichen Schlitz (50) im Handgriff (12) erstreckt.

5. Elektrochirurgische Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei der Führungsabschnitt (46) des weiteren einen vorderen Führungsabschnitt (52) und einen hinteren Führungsabschnitt (54) umfaßt, wobei der vordere und der hintere Führungsabschnitt vom Betätigungsabschnitt (42) beabstandet sind, um Teile des Handgriffs (12) vor und hinter dem länglichen Schlitz (50) gleitend aufzunehmen.

6. Elektrochirurgische Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Handgriff (12) einen Zugangsanschluß aufweist, der mit dem proximalen Endabschnitt (24) des Rohrelements (14) in Verbindung steht.

7. Elektrochirurgische Vorrichtung nach Anspruch 1, mit

einem Verteiler (60) im Handgriff (12), wobei der Verteiler mit dem proximalen Endabschnitt (24) des Rohrelements (14) in Verbindung steht;

einer Spülleitung (66) im Handgriff (12), wobei die Spülleitung einen ersten Endabschnitt (68), der mit dem Verteiler (60) in Verbindung steht, und einen zweiten Endabschnitt aufweist, der dafür vorgesehen ist, mit einer Spüleinheit verbunden zu werden; und mit

einer Vakuumleitung (70) im Handgriff (12), wobei die Vakuumleitung einen ersten Endabschnitt (72), der mit dem Verteiler (60) in Verbindung steht, und einen zweiten Endabschnitt aufweist, der dafür vorgesehen ist, mit einer Vakuumquelle verbunden zu werden.

8. Elektrochirurgische Vorrichtung nach Anspruch 7, mit einer Spülsteuereinrichtung, die selektiv den Fluß von Spülflüssigkeit durch die Spülleitung (66) ermöglicht oder unterbindet.

9. Elektrochirurgische Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Spülsteuereinrichtung einen schwenkbaren Hebel aufweist, der selektiv zwischen einer ersten Stellung, die einen Fluß der Spülflüssigkeit durch die Spülleitung (66) ermöglicht, und einer zweiten Stellung bewegbar ist, in der die Spülleitung abgeschnürt ist und der Fluß von Spülflüssigkeit durch die Spülleitung ausgeschlossen ist.

10. Elektrochirurgische Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei der schwenkbare Hebel von einer Feder in die zweite Stellung vorgespannt wird.

11. Elektrochirurgische Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei die Spülsteuereinrichtung einen Betätigungsknopf aufweist, der sich durch eine Öffnung im Handgriff (12) nach außen erstreckt, um die Bewegung des schwenkbaren Hebels zwischen seiner ersten und zweiten Stellung zu steuern.

12. Elektrochirurgische Vorrichtung nach Anspruch 7, mit einer Vakuumsteuereinrichtung, die selektiv die Erzeugung eines Vakuums in der Vakuumleitung (70) ermöglicht oder unterbindet.

13. Elektrochirurgische Vorrichtung nach Anspruch 12, wobei die Vakuumsteuereinrichtung einen schwenkbaren Hebel (74) aufweist, der selektiv zwischen einer ersten Stellung, in der in der Vakuumleitung ein Vakuum erzeugt wird, und einer zweiten Stellung bewegbar ist, in der die Vakuumleitung (70) abgeschnürt ist und das Erzeugen eines Vakuums in der Vakuumleitung ausgeschlossen ist.

14. Elektrochirurgische Vorrichtung nach Anspruch 13, wobei die Vakuumsteuereinrichtung von einer Feder (84) in die zweite Stellung vorgespannt wird.

15. Elektrochirurgische Vorrichtung nach Anspruch 14, wobei die Vakuumsteuereinrichtung einen Betätigungsknopf (80) aufweist, der sich durch eine Öffnung im Handgriff (12) nach außen erstreckt, um die Bewegung des schwenkbaren Hebels (74) zwischen seiner ersten und zweiten Stellung zu steuern.

16. Elektrochirurgische Vorrichtung nach Anspruch 7, mit einer Anschlußanordnung (90) im Handgriff (12), wobei die Anschlußanordnung einen Spüleinlaßanschluß (92), der mit einer Spüleinheit verbunden werden kann, und einen Spülauslaßanschluß (94) aufweist, der mit dem zweiten Endabschnitt der Spülleitung (66) verbunden ist und der mit dem Spüleinlaßanschluß (92) durch einen sich dazwischen erstreckenden Spülkanal (96) in Fluidverbindung steht, und wobei die Anschlußanordnung (90) einen Vakuumeinlaßanschluß (98), der mit einer Vakuumquelle verbunden werden kann, und einen Vakuumauslaßanschluß (100) aufweist, der mit dem zweiten Endabschnitt der Vakuumleitung (70) verbunden ist und der mit dem Vakuumeinlaßanschluß (98) über einen sich dazwischen erstreckenden Vakuumkanal (102) in Fluidverbindung steht.